Hoesch als bedeutender Motor des Dortmunder Hafens

Der Dortmunder Hafen
feiert in diesem Jahr seinen 120-sten Geburtstag. Passend dazu zeigt
das hiesige Hoesch-Museum vom 11.08.2019 bis zum 27.10.2019 mit ihrer
Sonderausstellung „Hoesch maritim“ eindrucksvoll die besondere
Funktion des Eisen- und Stahlwerks Hoesch und weiteren
Stahlindustriellen als Motor und Förderer und starker Partner des
Dortmunder Hafens sowie des Dortmund-Ems-Kanals.

Man kann sagen, ohne
das „komplexe Phänomen“ Hoesch mit seinem Netzwerk und
innovativen Ideen, gäbe es den Dortmunder Hafen wohl nicht. Mit der
Ansiedlung des Stahlwerks in unserer Stadt im Jahr 1871 hatte die
Familie Hoesch dank der Erz- und Kohlevorkommen in Dortmund und
Umgebung zunächst eine gute Wahl getroffen. Entscheidend war zudem,
dass die Stadt zum Knotenpunkt eines weitverzweigten Eisenbahnnetzes
geworden war.

Schon in den 1880er
Jahren erforderten die technischen Veränderungen in der
Stahlproduktion die Zufuhr von schwedischem Eisenerz. Um auf dem
Weltmarkt konkurrenzfähig zu bleiben, mussten neue Verkehrsweg und
Zugänge zum Meer erschlossen werden. Eisenbahntransporte allein
waren zu kostenträchtig und führten zu einem existenzbedrohenden
Wettbewerbsnachteil. Gemeinsam mit den anderen Dortmunder
Hüttenwerken sowie Bergbauunternehmen setzte sich Hoesch intensiv
für den Bau des Dortmunder Hafens und des Dortmund-Ems-Kanals ein.

Die Geschichte des Dortmunder Hafens ist mit der Geschichte von Hoesch verknüpft. Am Steuerrad sind (v.l.n.r.) Wolfgang E. Weick (stellv. Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums), Hans Wacha (Hoesch-Museum) und Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums).
Die Geschichte des Dortmunder Hafens ist mit der Geschichte von Hoesch verknüpft. Am Steuerrad sind (v.l.n.r.) Wolfgang E. Weick (stellv. Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums), Hans Wacha (Hoesch-Museum) und Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums).

Die Ausstellung gibt
Zeugnis von Stahlprodukten, Wasserwegen und Schiffsbau und
dokumentiert über 100 Jahre maritime Partnerschaft. Die Firma Hoesch
und ihre Unternehmen investierten in Reedereien und Werftanlagen,.
Sie halfen bei der Erweiterung der deutschen Kanalwege. Die
Erfordernisse der Globalisierung machte diese Maßnahmen auch damals
schon notwendig. Übrigens: Der Hafen wurde überwiegend von
holländischen und italienischen Arbeitskräften bewerkstelligt.
Exponate unter anderem aus dem Thyssen-Krupp Konzernarchiv geben
einen kleinen Überblick.

Historische
Ansichten und Gemälde des Hafens, alte Fotografien aus der
Union-Vorstadt (Werksiedlung 1871 -1961) oder Modellschiffe zeigen
das Arbeiten und Leben mit dem Wasser. Globale maritime
Verflechtungen von Hoesch lassen Teile einer Holzspundwand, kleine
Anker sowie einer Auswahl von Erzen aus aller Welt die Besucherinnen
und Besucher erahnen. Zwei kleinere Filme aus den 1950er Jahren geben
Einblicke in die Kanalschifffahrt.

Mittelpunkt der
Sonderausstellung ist allerdings die selten gezeigte
Hoesch-Denkschrift aus dem Westfälischen Wirtschaftsarchiv. Diese
handschriftlich festgehaltene Denkschrift aus dem Jahr 1894 war
auslösend für den Bau des Hafens..

Zur Ausstellung
erscheint ein Textheft „Hoesch Maritim“ (Hans Wacha,
ehrenamtlicher Mitarbeiter Hoesch-Museum) und ein Fotoband
„Streifzug durch 120 Jahre Dortmunder Hafen“.

Als Abschluss
verbindet sich Vergangenheit und Gegenwart mit einem großen
Steuerrad (Jahr 1930) vor der Silhouette des aktuellen Hafenkanals.

Die Ausstellung wird
am Jahrestag der Hafeneinweihung am Sonntag, den 11.August 2019 im
Hoesch-Museum ( Eberhardstr. 12, 44145 Dortmund) um 11:00 Uhr
eröffnet.

Übrigens: Am Donnerstag, den
05.09.2019 findet um 18:00 Uhr ein Museumsgespräch statt. Unter dem
Titel „Das Schiffshebewerk Henrichenburg und der Schleusenpark
Waltrop“ gibt der Leiter des LWL-Industriemuseums in Waltrop, Dr.
Arnulf Siebeneicker Einblicke in die Geschichte und Gegenwart des
Schiffshebewerks (mit seinen aktuellen Problemen).