Gala voll Power und Swing

Am Samstag, den 28. März 2015 lud Kammersänger Hannes Brock zusammen mit der Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Philipp Armbruster und drei Gästen zu seiner großen Gala „My Way“.

Für die Arrangements und Einrichtung an diesem Abend war der Bassklarinettist Matthias Grimminger ( Dortmunder Philharmoniker) verantwortlich. Dieser konnte unter anderem auch mit einem Klarinettensolo glänzen.

Neben einer „Big-Band-Auswahl“ der Philharmoniker standen dem Kammersänger auf der Bühne auch noch eine kleine, aber erfahrene Band mit Peter Autschbach (Gitarre), Axel Riesenweber (Lead-Trompete), Petra Riesenweber (Keyboard), Jan Rohlfing (Drums), Simone Witt (Piano) und Bernd Zinsius (Bass) zu Seite. Hannes Brock wollte sein Publikum, darunter wohl viele langjährige Fans, besonders überraschen. So gab es vorab kein Programmheft.

Mit der Ouvertüre aus dem Musical „Sunset Boulevard“ von Andrew Lloyd Webber wurde Brock begrüßt und kam über eine kleine rote Treppe auf die Bühne.Der Galaabend bot ein breites Musik-Spektrum. Von „Every time you say good by“ (L.Bernstein), über die Beatles „When I’m sixty-four“, bis hin zu „Forever young“ (Bob Dylan) vor der Pause zeigte der Kammersänger seine vielfältige Gesangs-Kunst.Danach begeisterte er das Publikum mit einer temperamentvollen und stimmgewaltige Interpretation von „The Man of La mancha“ (Don Quixote). Broadwayhits wie „New York, New York..“ oder der Sinatra Evergreen „und Gala-Titel „My Way“ sowie „I am what I am“ aus „Ein Käfig voller Narren“ durften natürlich nicht fehlen.

Eingeladen hatte er zudem drei hochkarätige Opernstars. Emily Newton, seit dieser Spielzeit festes Ensemble-Mitglied in der Dortmunder Oper und spätestens nach ihrem Erfolg als Anna Nicole in dem gleichnamigen Musical im letzten Jahr auch in dieser Stadt ein Begriff, zeigte ihre starke Stimme und Vielseitigkeit unter anderem mit dem Song „The Girl in 14G“(Edward Lein). Darin geht es um eine junge Frau, die eine neue Wohnung bezieht und von ihrer Nachbarschaft mit verschiedensten Musikrichtungen beschallt wird.

Der aus dem „Rosenkavalier“ (Richard Strauß) aus dieser Spielzeit bekannte Karl-Heinz Lehner überzeugte mit seiner dunklen, warmen Stimme, so etwa zu hören bei dem Song „So in Love“( aus dem Musical „Kiss me Kate“). Eleonore Marguerre begeistert zur Zeit in der Oper „Don Giovanni“ von Mozart als Donna Anna. Bei der Gala stellte sie wieder ihr gewaltiges Stimmvolumen unter Beweis. Als Krönung sang sie zusammen mit Hannes Brock ein Duett aus dem „Phantom der Oper“(Andrew Lloyd Webber).. Neben dem bekannten Titellied sangen sie auch „The Music of the night“.

Hannes Brock zeigte während der Gala wieder einmal seine Entertainer-Qualitäten. Mit Humor und verschämter Selbstironie führte er souverän durch den Abend. Auch die Kostümwahl, vor allem für die Frauen, war einer Gala würdig. Die Kleider waren raffiniert geschnitten, blendend und die Frisuren passend. Brock und seine drei Gäste verabschiedeten sich mit ihrer Version „Thank you for the Music“ (ABBA). Als Dank für das Publikum sang der Kammersänger noch „Your Song“ (Elton John) und zum Schluss noch „Bird on the wire“ (Leonard Cohen).

Das Publikum bedankte sich für gelungenen Abend mit Standing Ovations.




9:0 für Roxy

Feiern den Sieg: Roxy und ihr Wunderteam. (Foto: © Thomas Jauk / Stage Picture)
Feiern den Sieg: Roxy und ihr Wunderteam. (Foto: © Thomas Jauk / Stage Picture)

Ein eindeutiges Ergebnis für die mitreißende Premiere von „Roxy und ihr Wunderteam“. Der riesige Applaus für alle Beteiligten bei der Premiere am 29. November war, wie man nach einem Fußballspiel sagen würde, hoch verdient.

Zwei Personen muss auf jeden Fall gedankt werden: Henning Hagedorn und Matthias Grimminger. Die beiden Musiker haben eine „bühnenpraktische Rekonstruktion“ des Werkes von Paul Abraham geschaffen. 1937 konnte die Operette noch in Wien uraufgeführt werden, danach musste Abraham vor den Nazis fliehen.

„Operette“, wer jetzt an Lehár, Fledermäuse oder weiße Rößl denkt, ist hier falsch. Schon mit den ersten Takten ist man mittendrin in den 30er Jahren. Jazzrhythmen bringen die Füße zum wippen, die Bühne hatte das Runde des Balles aufgenommen und Bühnenbildner und Kostümdesigner Toto schwelgte in zeitgenössischen Elementen, aber ohne historisierend zu sein.

Zur Geschichte: Das ungarische Fußball-Nationalteam hat mal wieder verloren. Ihr Trainer verdonnert sie zu einem Trainingslager am Plattensee. Doch er selbst will nicht mitfahren, sondern zu seiner Geliebten nach Venedig. Das Training soll Mannschaftskapitän Gjurka leiten. Das bekommt seine Verlobte Aranka von Tötössy mit, die daraufhin das Training der Fußballer sabotiert. Von Tötössy ist Leiterin eines Mädchenpensionats und schickt ihre Schülerinnen ebenfalls zum Plattensee. Damit nicht genug. Roxy, die Nichte des Mixed Pickles-Herstellers Sam Cheswick sollte heiraten und brennt mit der Mannschaft durch und verliebt sich in Gjurka. Sam Cheswick und Roxys Verlobter Bobby sind ihr aber dicht auf den Fersen.

Der Erfolg von „Roxy“ liegt zunächst an der Musik. Philipp Armbruster injizierte seinen Dortmunder Philharmonikern eine gehörige Portion Jazz und fast musste der Dirigent seine Musiker wieder einfangen. Dazu gab es eine Vielzahl von Tanzszenen, eine Stepptanz begeisterte Fußballmannschaft und natürlich einen sehr gut aufgelegten Chor.

Die Schauspieler waren nicht minder beteiligt am Erfolg. Emily Newton spielte eine Roxy, die nicht in Naivität ertrank, sondern durchaus selber Netze auswarf. Mannschaftskapitän Gjurka wurde von Lucian Krasznec dargestellt, dem sein Pflichtbewusstsein als Sportsmann seinen Gefühlen im Weg steht, bis es fast zu spät ist. Fritz Steinbacher wusste als weinerlicher Verlobter Bobby zu gefallen, Johanna Schoppa spielte wieder ihre Paraderolle als selbstbewusste, mitunter auch leicht dominante Frau mit Herz las Aranka von Tötössy. Großen Beifall bekam auch Kammersänger Hannes Brock in seiner Rolle als sehr sehr sparsamer Schotte und Mixed-Pickles-Hersteller Sam Cheswick. In einem seiner Lieder konnte Brock aktuelle Bezüge einbauen, so sang er von Merkel, dem Berliner Flughafen und auch von Dortmunder Sparsünden. Doch bei einem war für seine Sparsamkeit kein Platz, nämlich beim BVB. „Spart nicht bei eurer Unterstützung, sie brauchen den 12. Mann“ sang Brock unter großem Beifall der Zuschauer.

Das Stück ist auch eine Freude für Liebhaber sogenannter Fußballweisheiten, die die ungarische Mannschaft nach der Niederlage in der Kabine zum besten gibt: „Erst hatten wir kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu“ oder „wir wollten kein Gegentor kassieren, das hat bis zum Gegentor auch gut geklappt.“

Am Ende steht das Rückspiel, dessen Ergebnis ich nicht verraten werde, doch eins steht fest, „Roxy“ ist ein haushoher Heimsieg für die Dortmunder Oper.

Weitere Termine: SO, 07. DEZEMBER 2014, SA, 13. DEZEMBER 2014, SO, 21. DEZEMBER 2014, SA, 27. DEZEMBER 2014, MI, 31. DEZEMBER 201, SA, 17. JANUAR 2015, DO, 29. JANUAR 2015, SA, 07. FEBRUAR 2015, FR, 13. FEBRUAR 2015, MI, 18. FEBRUAR 2015, FR, 27. FEBRUAR 2015 und SO, 15. MÄRZ 2015

Infos und Karten unter 0231 5027222 oder www.theaterdo.de




Das Opernhaus durchgepustet

Alle Kranken zerren an Jesus (Alexander Klaws). (Foto: © Björn Hickmann / Stage Picture)
Alle Kranken zerren an Jesus (Alexander Klaws). (Foto: © Björn Hickmann / Stage Picture)

Superstars können warten. Sie verschießen nicht gleich ihr Pulver. Sie warten, bis ihr Auftritt kommt. So war es auch bei der Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“, die am 19. Oktober 2014 im Opernhaus Dortmund Premiere hatte. Haben im ersten Teil noch David Jakobs (Judas) und Patricia Meeden (Maria Magdalena) Alexander Klaws (Jesus) noch gesanglich Paroli geboten, reißt der erste Gewinner von „Deutschland sucht den Superstar“ vor allem beim Solo „Gethsemane (I Only Want To Say)“ alle von den altehrwürdigen Opernsitzen. Auch sonst war „Jesus Christ Superstar“ eine rundum gelungene Veranstaltung.

Die Rock-Oper von Tim Rice und Andrew Lloyd Webber erzählt die Geschichte der letzten sieben Tage von Jesus Christus in einer ganz besonderen Weise. Hier geht es nicht um die Frage der Göttlichkeit von Jesus, sondern um aktuelle Fragen wie Personenkult, blinde Gefolgschaft und Opportunismus. Keine Figur ist „gut“ oder „böse“, alle haben ihre Schattenseiten, ihre Interessen und ihre Egoismen. Im Gegensatz zu den anderen Jesus-Erzählungen ist die Figur des Judas keine eindeutig schlechte Figur, eher eine tragische. Judas will die Bewegung von Jesus vor dem Personenkult retten und sieht im Verrat die einzige Möglichkeit. Jesus ist hin- und hergerissen zwischen seiner Botschaft, dem Hype um seine Person und dem Druck der Massen. Das letztere wurde sehr schön dargestellt, als eine Vielzahl von Kranken wie Zombies auf ihn zu wanken und ihn zu erdrücken scheinen. „Ihr seid zu viele“, schreit Jesus verzweifelt.

Das Stück zeigt einen sehr menschlichen Jesus, vor allem in seiner Beziehung zu Maria Magdalena. Für manche Menschen ist das schon ungeheuerlich, daher ist „Jesus Christ Superstar“ seit 2012 in Weißrussland verboten.

Überhaupt das Bühnenbild: dargestellt ist eine Arena-Situation, die man auch aus Fernsehstudios kennt. Auf allen Seiten sitzt oder steht das Publikum, das Jesus feiert oder seinen Tod fordert. Pontius Pilatus (Mark Weigel) ist eine Art drogenkranker Moderator, der trotz Gewissensbisse doch tut, was das Volk für richtig hält („vox populi – vox dei“).

Grandios war Kammersänger Hannes Brock als „Herodes“. Brock, der bereits in der Uraufführung in Deutschland Anfang der 70er Jahre mitmachte, war das optische Highlight. Der Kammersänger war gekleidet und geschminkt als „Joker“ aus den „Batman“-Filmen und legte bei seinem „Herod’s Song“ eine veritable Show hin. Auch sehr beeindruckend war Hans Werner Bramer, der mit seinem tiefen, „bösen“ Bass dem Kaiphas ein unheimliche Aura gab.

Doch die gesanglichen Meriten verdienten sich an diesem Abend die drei Hauptfiguren. Klaws, Jakobs und Meeden, die nach ihren Songs oft Sonderapplaus bekamen. Neben den Sängerinnen und Sängern verdienten sich die Musiker der Band sowie der Choreografin Kati Farkas ein Sonderlob. Selten hat man auf der Opernbühne einen solchen Schwung und einen solch rockigen Sound erlebt. Ein großes Kompliment gehört auch dem Regisseur Gil Mehmert.

Nicht nur wegen Alexander Klaws: Mit „Jesus Christ Superstar“ hat Dortmund ein Juwel bekommen.




Gelungene Premiere für das NRW Juniorballett

Wieder einmal bewies Ballettdirektor Xin Peng Wang und sein Team ein gutes Händchen bei der Auswahl der Künstler für die 20. Ballettgala am 27. und 28. September. Der Schwerpunkt lag diesmal beim zeitgenössischen Tanz. Die Fans des klassischen Balletts wurden dabei aber nicht vergessen. Die Highlights waren sicher Steven McRae und sein fabelhafter, in Dortmund uraufgeführter Stepptanz, der ausdrucksstarke Daniel Proietto und Eric Gauthier mit seinen witzigen Einfällen. Gewohnt charmant und humorvoll führte Kammersänger Hannes Brock durch den Abend.

Für die Freunde klassischen Balletts gab es drei Pas de deux zu erleben. Mathilde Froustey und Davit Karapetyan vom San Francisco Ballet tanzten den pas de deux aus „Giselle“, Iana Salenko und Steven McRae den „Schwarzen Schwan“, während Yanel Piñera und Camilo Ramos vom National Ballet of Cuba das pas de deux aus „Le Corsaire“ tanzten.

Als „alter Bekannter“ konnte Steven McRae zur Freude des Publikums wieder einmal bei einer internationalen Ballettgala in Dortmund sein großes können unter Beweis stellen.

Er zeigte sich in seinem Solostück „Czardas“ als steppender Czardasfürst einmit höchster technischer Perfektion. Die Zwillinge Jiři und Otto Bubeniček präsentierten ihr berühmtes Stück „Les Indomptes“. Und unbezähmbar (so der Titel übersetzt) war auch ihre Darbietung. Eine Mischung aus perfekter Synchronizität und Körperbeherrschung.

Für Fans von Borussia Dortmund hatte Tänzer Eric Gauthier ein kleines Trostpflaster parat. Sein „Freistoß“, der er zusammen mit seiner Compagnie „Gauthier Dance“ aufführte, stellte eine Freistoßsituation zwischen dem BVB und Bayern München dar. Da Gauthier BVB-Fan ist, brauche ich wohl nicht zu schrieben, wie das Stück ausgeht. Schon bei dem erste Stück der Compagnie (Gauthier Dance) „Sofa“ brillierten er zusammen mit Garazi Perez Oloriz und Florian Lochner nicht nur durch technische Finesse, sondern auch mit feinem Humor.

Stand für die Freunde des klassischen Balletts die Sprungkraft und die Anmut im Vordergrund, sind beim zeitgenössischen Tanz Ausdrucksfähigkeiten besonders wichtig. Im zweiten Programmpunkt zeigte Yanelis Brooks mit „Woman“ nach Motiven von Virginia Woolf ihre Körperbeherrschung. Ihr gleich tat es Daniel Proietto in „Sinnerman“, der im Glitzeranzug durch das Spiel mit den Farben seinem Tanz eine weitere Ebene hinzufügte. Im Duett mit Brooks zeigte sich Proietto bei „…and Carolyn“, einer dramatischen und anrührenden Choreografie von Alan Lucien Øyen.

Iana Salenko zeigte bei „If…“ ihr Können ebenso wie Mathilde Froustey und Davit Karapetyan bein „The Fifth Season“ von Helgi Thómasson.

Es gab natürlich auch Dortmunder Beteiligung. Das Dortmunder Ballett eröffnete traditionsgemäß die Ballettgala mit einer Gruppennummer, dieses Mal mit dem Walzer aus Schwanensee. Nach der Pause gab es einen Vorblick auf ein neues Stück, was das Dortmunder Ballett bei den Gluck-Festspielen in Fürth präsentiert hat: Orpheus. Den Ausschnitt „Three demons“ mit der Musik aus Mudan Ting aus dem 15. Jahrhundert führte die Besucher in eine fremde Welt.

Neu dabei ist das NRW Juniorballett, das ihren Standort in Dortmund hat, die jungen Künstler zeigten bei einem Ausschnitt aus „Krieg und Frieden“ sowie der Uraufführung „A full half turn“ ihr Können und Potential.




Opulente Operetten-Gala

Nachdem die erste Ausgabe der Operetten-Gala in der Dortmunder Oper ein voller Erfolg war, kam schnell die Idee einer Folgeveranstaltung auf. So hieß es am 20.September „Der Himmel hängt voller Geigen“. Mit dabei waren die Dortmunder Philharmoniker, zwei Dirigenten, der Dortmunder Opernchor und neuen Solisten des Dortmunder Ensembles. Durch das Programm führte in gewohnt charmanter Weise Kammersänger Hannes Brock.

Bei der zweiten Auflage der Operetten-Gala fasste man den Begriff der Operette ein wenig weiter. So war ein Lied aus einer spanischen Zarzuela zu hören sowie drei Stücke aus dem amerikanischen Music play bzw. Musical. Präsentiert wurden zwei Lieder aus der kommenden Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ von Paul Abraham, die ab 29. November in Dortmund Erstaufführung hat.

Auch wenn im Bühnenbild keine hängenden Geigen zu sehen waren, Julia Amos, Ileana Mateescu, Neuzugang Emily Newton, Tamara Weimerich, Hannes Brock, Gerado Garciacano, Lucian Krasznec, Morgan Moody und Fritz Steinbacher hatten alle gute Laune und Freude am Singen mitgebracht. Moody begeisterte bei den amerikanischen Stücken von Frederick Loewe und Richard Rogers mit seiner warmen Stimme, Lucian Krasznec sang Taschentuch ergreifend das „Wolgalied“ von Lehárs „Zarewitsch“ und Tamara Weimerich brachte mit „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ von Rudolf Stolz das Publikum zum Schmelzen. Moderator Hannes Brock ließ es sich nicht nehmen und sang außerhalb des Programmes den „Wandergesell“ aus „Der Vetter von Dingsda“.

Am Ende wurde es schwungvoll und in Dortmund wurde die „Berliner Luft“ von Paul Lincke aus „Frau Luna“ gefeiert. Als Zugabe gab es Champagner. In Form des „Champagner-Liedes“ aus der Operette von Johann Strauß „Die Fledermaus“.

Wer die Operetten-Gala verpasst hat, dem bietet sich am 11. Oktober 2014 eine weitere Chance.

Infos und Karten unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27222.




Leicht, luftig, locker, Lehár

Lucian Krasznec als Graf René von Luxemburg als Karnevalskönig der Narren. (Foto: © Thomas M. Jauk / Stage Picture)
Lucian Krasznec als Graf René von Luxemburg als Karnevalskönig der Narren. (Foto: © Thomas M. Jauk / Stage Picture)

Bekömmlich wie ein Wiener Kaiserschmarrn präsentierte Regisseur Thomas Enzinger Lehárs Operette „Der Graf von Luxemburg“ bei der Premiere am 11. Januar 2014. Enzinger baute viele kleine komische Elemente in seine Inszenierung ein, wobei der Höhepunkt der Auftritt von Johanna Schoppa als Gräfin Stasa Kokozow war. Sie brachte mit ihrem Lied „Alles mit Ruhe genießen“ den Opernsaal zum mitsingen.

 

Worum geht es bei dieser Operette? Alter Mann mit Fürstentitel liebt junge Frau, die ihn aber nicht heiraten kann, weil sie eine Bürgerliche ist. Daher soll sie den verarmten Graf von Luxemburg heiraten und sich nach drei Monaten scheiden lassen. Der Graf bekommt 500.000 Francs und Angèle Didier (die junge Frau) wird in den Adelsstand befördert. Selbst bei der Eheschließung sehen sich die beiden nicht. Es kommt aber, wie es bei eine Operette halt kommt: Die beiden treffen sich und verlieben sich ineinander. Pech für Fürst Basil (dem alten Mann), den noch ein altes Eheversprechen mit Gräfin Stasa Kokozow einholt. So findet am Ende der Topf sein passendes Deckelchen.

 

Franz Lehár schrieb „Der Graf von Luxemburg“ 1909 als eine Art Nachfolger von „Die lustige Witwe“, die ein Riesenerfolg für den österreichisch-ungarischen Komponisten wurde. Es gibt ein paar Gemeinsamkeiten: Beide Operetten spielen in Paris und haben ein wichtiges slawisches Element (Graf Danilow in der „Witwe“ und Fürst Basil im „Grafen von Luxemburg“). Ansonsten siedelt das Stück in der Künstlerbohème der Jahrhundertwende. Das Leben ein einziger Karneval – die Künstler genießen und singen „Wir bummeln durchs Leben, was schert uns das Ziel“. Am Ende wird aber aus der Bohème die Bourgoisie.

 

Thomas Enzinger nahm einige kleine Veränderungen vor, die das Stück moderner wirken ließ. So führte er die Figur des Poeten (gespielt von Thomas Pohn) ein, der als Erzähler durch das Stück begleitet. So führt er beispielsweise die Hauptfiguren ein.

 

Zudem setzt der Regisseur auf starke Frauen: So ist die Angèle Didier keine Sängerin wie im Original, sondern eine erfolgreiche Modedesignerin, die zu ihrem beruflichen Erfolg noch einen Adelstitel für den gesellschaftlichen Erfolg braucht, um endlich ganz oben anzukommen. Dann aber funkt der kalten Geschäftsfrau die Liebe dazwischen. Auch beim zweiten Paar der Operette ist die Frau die treibende Kraft: Juliette Vermont ist als Muse des Malers Armand Brissard der treibende Faktor des doch eher zaudernden Künstlers. Wer beim dritten Paar Gräfin Stasa Kokozow und Fürst Basil Basilowitsch die Hosen anhat, wird schnell deutlich. Denn die Gräfin duldet keinen Widerspruch. Und so wird aus dem großmäuligen Basil schnell ein Pantoffelheld.

 

Ob Gentrifizierung von Stadtteilen schon 1909 ein Thema in Paris war? Ich weiß es nicht. Enzinger lässt die Handlung der Operette quasi im gleichen Raum stattfinden. War er im ersten Akt ein Künstleratelier, wurde er im zweiten Akt von Spekulanten gekauft und anscheinend von Angèle Didier angemietet, um dort eine Modenschau zu veranstalten. Im dritten Akt waren die Spekulanten wieder aktiv und verwandelten den Raum in die Empfangshalle eine Grand Hotels.

 

Bedauerlicherweise war Lucian Krasznec der Sänger des Grafen René von Luxemburg, etwas stimmlich angeschlagen, wie Opernintendant Jens-Daniel Herzog vor Beginn der Vorstellung bekannt gab. Zu Beginn sang Krasznec noch etwas vorsichtig, fand dann aber im Laufe des Stückes wieder Vertrauen in seine Stimme, die bis zum Ende durchhielt. Gewohnt souverän meisterte Julia Amos ihre Rolle der Angèle Didier, wie auch Fritz Steinbacher (Armand) und Mirella Hagen (Juliette). Fürst Basil war wieder eine Paraderolle für Kammersänger Hannes Brock. Hier konnte er seine humorvolle-ironische Seite, wie auch schon im Musical „Anatevka“, voll ausleben. Der Star war aber ohne Zweifel Johanna Schoppa, die im dritten Akt alle mitriss. Mit ihrer Persönlichkeit und Bühnenpräsenz war die Rolle der Gräfin Stasa Kokozow wie maßgeschneidert für Schoppa.

 

Für die Bühne und Kostüme war der Magdeburger Bühnenbildner Toto zuständig. Von den wunderschönen Kostümen profitierten neben den Sängerinnen und Sängern auch der Dortmunder Opernchor unter der Leitung von Granville Waker. Sie liefen mit farbenfrohen karnevalistischen Kostümen auf die Bühne. Das Künstleratelier im ersten Akt bot ebenfalls viel für das Auge. Überall hingen große Gemälde, die an ihrem Stil an die Avantgarde der Jahrhundertwende erinnerten. Im zweiten Akt konnte er in der Modenschau seine Kreativität freien Lauf lassen, während das Grand Hotel im dritten Akt sehr reduziert wirkte.

 

Zu einer Operette gehört natürlich auch Musik: Motonori Kobayashi leitete die Dortmund Philharmoniker ebenso leicht und heiter wie es sich für eine Operette gehört.




Festlich-schwungvolle Operettengala

Die Operette ist tot? Davon konnte am 13. Dezember bei der festlichen Operettengala keine Rede sein oder wie Gastgeber Kammersänger Hannes Brock angesichts des fast ausverkauften Opernhauses zur Begrüßung sagte: „Es sind aber viele zur Trauerfeier gekommen.“ Die Operettengala „Die ganze Welt ist himmelblau“ zeigte, dass die Operette in seinen Facetten sowohl gefühlvoll, temperamentvoll, humorvoll und für die Interpreten äußerst anspruchsvoll ist.

 

Die Bühnendekoration war in einem festlichen rot gehalten. Neben zwei Kronleuchtern, rotem Vorhang waren auf der linken Seite eine riesige Rose aus Stoff zu sehen.

Das Programm gab Einblicke in die Operetten von Robert Stolz (z. B. Die ganze Welt ist Himmelblau), Johann Strauss ( z. B. Fledermaus), Franz Lehár (z.B. Lustige Witwe), Jacques Offenbach (La Grande Duchesse de Gérolstein), Carl Millöcker (Der Bettelstudent) oder Eduard Künneke ( Der Vetter aus Dingsda).

Gleich drei Dirigenten, nämlich der GMD Gabriel Feltz, Motonori Kobayashi und Philipp Armbruster führten die Dortmunder Philharmoniker musikalisch temperamentvoll und engagiert durch den Abend.

Tatkräftig unterstützt wurden die Interpreten ab und zu durch den elegant gekleideten Chor des Theater Dortmund unter der Leitung von Granville Walker.

Als wunderbarer und charmanter Moderator und Interpret zeigte sich einmal mehr Kammersänger Hannes Brock. Er führt mit viel Witz durch das Programm.

Das Programm selbst setzte sich aus verschiedenen Arten der Operette zusammen. Angefangen von den Offenbach-Operetten über die berühmten Wiener Operetten („Die Fledermaus“) oder den eher burschikosen Berliner Operetten („Der Vetter aus Dingsda“)

 

Ein Highlight des Abends war sicherlich das von Eleonore Marguerre wunderbar vorgetragene Vilja-Lied aus Franz Lehárs „LustigenWitwe“. Nicht nur Brock war schwer begeistert: „Das war schon Weltklasse“. Auch wie Marguerre die schwierigen Koloraturen bei „Conduisez-moi vers celui que j’adore“ („Robinson Crusoe“ von Jacques Offenbach) fast mühelos meisterte, war beeindruckend. Im Duett zusammen mit Hannes Brock konnte sie auch mit „Ich bin ein echtes Wiener Blut“ aus der Operette Wiener Blut von Johann Strauss begeistern.

Zu sehen und zu hören war auch das neue Paar aus Franz Lehárs „Der Graf von Luxemburg“ (Premiere ist am 11. Januar 2014): Julia Amos und Lucian Krasznec. Beide boten eine Kostprobe ihres gesanglichen Könnens mit „Wer hat die Liebe uns ins Herz gesenkt“ aus Franz Léhars „Das Land des Lächelns“.

Für einen gelungenen Abend trugen auch John Zuckerman, Morgan Moody, Anke Briegel und Ileana Mateescu bei. Mateescu verzauberte bei ihrem Lied „Ah, que j’aime les militaires“ aus „La Grande-Duchesse de Gerolstein“ von Jacques Offenbach, nicht nur mit ihrer Stimme, sondern auch mit einem Kleid mit tiefen Rückenausschnitt.

Ein großes Kompliment für die wunderbare Choreographie von Adriana Naldoni für den „Batavia-Fox aus dem „Vetter aus Dingsda“ von Eduard Künneke.

 

Geplant war eigentlich, dass Christian Sist das Lied „Ach , ich hab sie ja nur auf die Schulter geküsst“ aus dem Bettelstudent von Carl Millöcker Lied singen sollte. Sist kam aber erst zum Finale und zur Zugabe auf die Bühne. Als Ersatz beeindruckte Morgan Moody mit „Wenn auch die Jahre enteilen…es war einmal“ aus „Im Reich des Indra“ von Paul Lincke.

 

Die Besucher der Operettengala verlangten eine Zugabe und bekamen sie: Das gesamte Ensemble sang das Finale des zweiten Aktes der „Fledermaus“. Diese Zugabe wurde zur Freude des Publikums wiederholt.




Überlebenskunst unter bedrohlichen Umständen

Müssen ihr "Schtetl" Anatevka letztendlich doch verlassen: Ilse Winkler (Golde), Ks. Hannes Brock (Tevje) (Foto: ©Thomas M. Jauk / Stage Picture)
Müssen ihr „Schtetl“ Anatevka letztendlich doch verlassen: Ilse Winkler (Golde), Ks. Hannes Brock (Tevje)
(Foto: ©Thomas M. Jauk / Stage Picture)

Mit der Premiere von „Anatevka (Fiddler on the Roof)“ am Samstag, den 19. Oktober brachte das Dortmunder Opernhaus eines der erfolgreichsten und meist gezeigten Musicals auf die Bühne. Grundlage für das Buch von Jerry Brock und das Musical sind die Geschichten von Scholem Alejchem. 

Im Mittelpunkt steht das Leben im Schtetl (Städtchen) Anatevka in der Ukraine zu Beginn des 20.Jahrhunderts. Wie die anderen jüdischen Bewohner meistert der der Milchmann Tevje mit seiner Frau Golde und seinen fünf Töchtern sein Leben mit Witz, schwarzen Humor und schlitzohrig in einem festen jüdisch-traditionellen Rahmen. Oft antisemitischen Anfeindungen des russischen Umfeldes und der zaristischen Machthaber ausgesetzt. Ein Balanceakt zwischen Alltagsbewältigung und dem Druck der zaristischen Regierung. Sinnbild dafür ist der „Geiger auf dem Dach“

von Marc Chagall. Erste Risse im Leben des Milchmanns gibt es, als seine älteste Tochter Tzeitel einen armen Schneider heiraten will, obwohl unter Zuhilfenahme einer Heiratsvermittlerin eine Vermählung mit einem reichen Fleischer vorgesehen ist. Dann will auch noch die zweite Tochter Hodel den Hauslehrer der Familie mit den revolutionären Ideen heiraten. Er wird bald nach Sibirien verbannt. Auch diese Kröte wird geschluckt. Als die dritte Tochter Chava den jungen russischen Freigeist Fetja heiraten will, verstößt sie Tevje. Doch die Situation ändert sich, als alle Juden nach einem Erlass des Zaren Anatevka innerhalb von drei Tagen verlassen.müssen…

Regisseur Johannes Schmid gibt mit seiner Inszenierung „Anatevka“ einen sensiblen Einblick in das jüdisches Leben Anfang des letzten Jahrhunderts in einem „Schtetl“ in Osteuropa. Dabei wurde viel Wert auf Detailgenauigkeit gelegt. Das betraf sowohl die traditionellen Kostüme der jüdischen Bevölkerung wie auch die Details zum jüdischen Leben. So zum Beispiel die Feier des Sabbat oder die jüdische Hochzeit der ältesten Tochter unter dem Baldachin. Die russische Bevölkerung und Obrigkeit trugen zum anschaulichen Gegensatz farbigere, bunte Kleidung.

Beim Bühnenbild wurde für einen wechselnden Hintergrund moderne Videotechnik geschickt eingesetzt. Sonst war die Bühne dem Leben der Leute entsprechend einfach gehalten und örtliche Veränderungen mit Hilfe von Hebebühnen eingeführt.

 

Als „Fiddler on the Roof“ führte Maurice Maurer das Publikum gleich musikalisch atmosphärisch mit melancholischer Klezmer-Musik in das Schtetl ein. Er war ständiger Begleiter des Abends. Für das Ensemble war bei dem Musical neben dem Gesang die schauspielerischen Anforderungen eine große Herausforderung. Das sie beides können, haben sie hier wieder einmal gezeigt.

 

Viele Menschen werden bei „Anatevka“ an Ivan Rebroff denken. Dennoch ist Tevje mehr. Kammersänger Hannes Brock drückte der Figur des Tevje mit ironischem Augenzwinkern, viel (Selbst):Ironie seinen eigenen Stempel auf. Brock spielt einen Tevje, der sich letztendlich mit schwarzen Humor in seine Rolle als ewiger Flüchtling fügt. Zum Schluss öffnet sich eine kleine Tür zu seiner zunächst hartherzig verstoßenen Tochter Chava.

 

Für ein Musical braucht ein Theater auch einige Gäste. Ein besonders glückliches Händchen bewies man bei Ilse Winkler als Tevjes Frau Golde. Sie stand ihm mit Humor und ihrer starken Präsenz wunderbar zur Seite. Ein besonders berührender Moment war, als Tevje seine Frau nach fünfundzwanzig Jahren Ehe fragt „Ist es Liebe“.

 

Die Paare Tzeitel (Ileana Mateescu) und Mottel (Lucian Krasznec), Hodel (Tamara Weimerich) und Perchik (Morgan Moody), sowie Chava (Anke Briegel) und Fetja (Marcus Schneider) zeigten nicht nur ihr gesangliches Können, sondern brachten auch glaubhaft den zunehmenden Mut zur Veränderung und Emanzipation von überkommenen Traditionen. Ein Plädoyer für Toleranz und Offenheit.

 

Ein Plädoyer, dass den Juden aber nichts nutzt, denn am Ende steht die Vertreibung. Daher ist „Anatevka“ auch keine Komödie, sondern eine Tragödie. Ein großes Lob gehört Regie, Kostüme und Bühne, gerade weil sie keinen direkten Bezug zum Dritten Reich machen. Denn deshalb bleibt das letztendliche Schicksal der osteuropäischen Juden in jeder Sekunde spürbar. Besonders in den Szenen, in denen die Russen ihre Macht gegenüber den Juden zeigen, kommen die Bilder aus dem Zweiten Weltkrieg automatisch in den Kopf. Gerade weil diese Welt für immer brutal zerstört wurde, sollten wir in „Avatevka“ mehr sehen, als nur „Wenn ich einmal reich wär“.

 

Eine bis in die Nebenrollen gut besetzte Aufführung wurde stark vom Opernchor des Theater Dortmund unter der Leitung von Granville Walker und einem hervorragenden Tanzensemble unterstützt.

Die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Philipp Armbruster sowie Andreas Trenk am Akkordeon und Christian Kiefer an der Gitarre begleiteten den Abend sensibel und professionell gekonnt.

Ein gelungener Musical-Abend wurde vom Publikum begeistert gefeiert.

 

Weitere Termine: 23. Oktober 2013, 26. Oktober 2013, 27. Oktober 2013, 02. November 2013, 10. November 2013, 15. November 2013, 23. November 2013, 14. Dezember 2013, 20. Dezember 2013, 28. Dezember 2013, 31. Dezember 2013, 03. Januar 2014, 12. Januar 2014, 16. Januar 2014 und 24. Januar 2014. Karten unter www.theaterdo.de oder 0231 5027222.




Ballett-Gala mit kubanischem Flair

Carlos Pinillos und Fillipa de Xastro von National Ballet Portugal. (Foto: © ©Künstleragentur)
Carlos Pinillos und Fillipa de Xastro von National Ballet Portugal. (Foto: © ©Künstleragentur)

Tanz auf höchstem Niveau: Die 18. Internationale Ballettgala am 05. und 06. Oktober bot erneut ein Tanzspektakel mit unterschiedlichen Stilen. Mit Xu Yan und Sun Ruichen erwartete die Gäste sogar eine Prise chinesischer Exotik. Moderiert wurde die Gala in gewohnter Manier von Hannes Brock.

Der Star des Abends war aber ohne Zweifel der Kubaner Osiel Gouneo. Seine Bewegungen, Drehungen und Sprünge sorgten für großen Beifall beim Publikum. Zwar war sein Solo im Stück „Actéon“ sehr kurz, doch er kam nach der Pause zum „Grand Pas de deux aus Don Quixote“ mit Ersatztänzerin Maria Yakovleva vom Wiener Staatsballett wieder. Nach ersten kleinen Unsicherheiten harmonisierte das neu gebildete Paar perfekt.

 

Es war ein absoluter Gewinn, dass manche Paare neben einem klassischen Tanz auch einen modernen Tanz zeigten. So erhielten Adiarys Almeida und Joseph Gatti vom Boston Ballet nicht nur stürmischen Applaus für die Grand pas de deux, sondern auch für ihren modernen Tanz in „Nothing“.

 

Eine Tanzperformance mit Live-Musik erlebten die Zuschauer bei „Agony and Ecstasy“ in einer Choreographie von Monica Fostescu-Uta, die ihr Stück zusammen mit Stephen King tanzte. Dabei wurden die beiden Tänzer live am Klavier begleitet durch den rumänischen Komponisten Teo Milea. Zwei riesige Laken in weiß und roten symbolisierten die Sehnsucht und das Verlangen zweier Liebenden, die aber letztlich unerfüllt bleibt.

 

Mit Video im Hintergrund arbeiteten Filipa de Castro und Carlos Pinillos vom National Ballet of Portugal. Das Stück „Vent“, choreografiert von Pinillos, war ebensfalls sehr modern. Die Gefahr besteht natürlich schon, dass sich der Betrachter zu sehr vom Video ablenken lässt und nicht mehr auf die Bewegungen der Tänzer achtet.

 

Xu Yan und Sun Riuichen vom National Ballet of China brahcten einen Hauch chinesischer Tanzkunst auf die Dortmunder Opernbühne. Bei ihrem ersten Auftritt im „GGRand Pas de deux aus Dornröschen“ blieben sie klassisch-konventionell, erst beim zweiten Auftritt „Changing Faces“ in der Choreographie von Fei Bo und der Musik von Oscar-Preisträger Tan Dun konnten sie sich in mythische Wasserwesen verwandeln.

 

Die Dortmunder Compagnie war auch nicht untätig. Gezeigt wurde neben dem erwähnten „Agony and Ecstasy“„Portrait of Hedwig, Canon 6“ aus dem neuen Programm „Drei Farben: Tanz“, „Cantata“, „Weißer Schatten“ und jeweils zu Beginn und am Ende wurde „Immortal beloved“ aufgeführt, zwei Stücke aus „Feine Jade“.

Eine gelungen Ballettgala, die Spaß auf die neue Spielzeit macht.