Augenblicke zum innehalten

Laura Velasco vor ihrem Bild "Wie lange bleibst du hier?".
Laura Velasco vor ihrem Bild „Wie lange bleibst du hier?“.

Mit der Ausstellung „Adagio – irgendwo anders“ präsentiert die Galerie „der kunstbetrieb“ vom 09. Mai bis zum 14. Juni 2015 Bilder der spanischen Künstlerin Laura Velasco. Die Künstlerin lebt seit zwei Jahren in Deutschland und dies ist ihre erste Einzelausstellung.

„Irgendwo anders“. Die Menschen, die Velasco auf die Leinwand bannt, scheinen mit ihren Gedanken irgendwo anders zu sein oder irgendwo anders hinzugehören. Thematisch beschäftigt sie sich mit zwei Themen: dem Touristen und dem Menschen im Allgemeinen. Die Figuren sind durch die Aktionen (z.B. fotografieren) in eine bestimmte Rolle gedrängt. Sie versuchen Erinnerungen zu archivieren. Später hat Velasco ihre Motive ausgeweitet auf die Beziehung zwischen Menschen und ihrer Rolle in der Gesellschaft.

Velasco, die in Bilbao und Florenz Kunst studiert hat, benutzt in ihren Ölbildern eine figurative Kunstsprache, die an Künstler wie Paulo Rego oder Antonio Garcia Lopéz erinnert, die auch zu ihren Vorbildern gehören. Während die Personen in der Regel figurativ gemalt sind, sind die Hintergründe teilweise sehr abstrakt gehalten. Manchmal sind Passagen auch nur skizziert oder ganz freigelassen. So kann der Betrachter das Bild in seinem Kopf „weiterdenken“. Ganz klassisch ist ihr Umgang mit Licht. Die Künstlerin achtet dabei sehr stark auf die Wirkung des Lichtes, um ihre Formen zu gestalten.

Den musikalischen Begriff des „adagio“, also langsam, hat Velasco bewusst gewählt, da sie in ihren Bildern den schnellen Rhythmus des Alltags in einem Moment erfasst, in dem die Personen innehalten. Diese Augenblicke spielen eine große Rolle in ihren Werken. Daneben sind auch vier Illustrationen der Künstlerin zu sehen.

Die Öffnungszeiten des „kunstbetrieb“: montags bis freitags 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr

Adresse: Gneisenaustraße 30, 44147 Dortmund




Besondere Selbstporträts in der Galerie kunstbetrieb

Selbstbildnis von Ankre Droste "Objekt – Subjekt", 120 x 160 cm, Acryl auf Leinwand, 2014
Selbstbildnis von Ankre Droste „Objekt – Subjekt“, 120 x 160 cm, Acryl auf Leinwand, 2014

Der Künstler ist anwesend. So steht es häufig auf Einladungen zu einer Vernissage. Die Galerie kunstbetrieb in der Gneisenaustraße zeigt vom 18. Mai bis zum 07. Juni unter diesem Titel Künstler-Selbstbildnisse unterschiedlichster Art. Auf die eine oder andere Weise: Der Künstler ist anwesend.

 

Das Selbstporträt ist ein beliebtes Sujet in der bildenden Kunst und hat es ins digitale Zeitalter als „Selfie“ geschafft. Die dreizehn Künstlerinnen und Künstler, zeigen auf unterschiedlichste Art und Weise ihre Herangehensweise an das Sujet.

 

Manchmal ist sogar überhaupt kein Künstler auf dem Bild zu entdecken. Beispielsweise die Arbeit „Vogelfrei“ von Martin Böttger zeigt einen Vogel am Firmament. Ein Sinnbild für den Künstler? Böttger jedenfalls hat eine besondere Art des Malens entwickelt, er benutzt keinen Pinsel, sondern malt mit den Fingern.

 

Anke Droste wiederum malt sich in zwei ihrer Werke als stilisierte Figur in der Natur. Einmal wirkt sie wie ein Gegensatz, das andere mal wie ein integrierter Bestandteil. Im dritten Bild „Objekt – Subjekt“ steht das Porträt im Mittelpunkt, hier wirkt die Künstlerin wie eine Art Kosmonautin, schnell gemalte weiße Kreise umgeben den Kopf wie einen Helm.

 

Neben Malerei gibt es noch andere Darstellungsformen wie beispielsweise Skulpturen. Während sich Mohammad Taghi Ghorbanali als Künstler während der Arbeit porträtiert, hat sich Almut Rybarsch-Tarry als „Frau Baccus“ dargestellt. Passend mit zerbrochenen Glassplittern auf dem Kopf und weiteren verschiedenen Stellen wirkt sie wie die dunkle Seite von „Herrn Baccus“. Quasi wie der Kater danach oder der Augenblick, wenn das Musikfestival nach drei Tagen im Schlamm zu ende geht.

 

Auch fotografische Arbeiten werden gezeigt. Hendrik Müller porträtiert sich selbst auf ein anderes Modell, aber dennoch so, dass sich beide Ebenen überlappen, aber auch gleichzeitig als verschiedene Personen weiterhin sichtbar bleiben.

 

Die ausstellenden Künstler sind: Martin Böttger, Anke Droste, Mohammad Taghi Ghorbanali, Anne Jannick, Hendrik Müller, Thomas Paul, Klaus Pfeiffer, Thomas Pläßler, Sylvia Reuße, Almut Rybarsch-Tarry, Mathes Schweinberger, Udo Unkel und Artur Aleksander Wojtczak.

Almut Rybarsch-Tarry: "Selbstbildnis als Frau Bacchus", Paper Clay, Flaschenscherben, Acrylfarbe, Bootslack, 2014
Almut Rybarsch-Tarry: „Selbstbildnis als Frau Bacchus“, Paper Clay, Flaschenscherben, Acrylfarbe, Bootslack, 2014

„der künstler ist anwesend“

Galerie der kunstbetrieb

Gneisenaustraße 30

44147 Dortmund

www.der-kunstbetrieb.de

 

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 11 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr, Samstag 11 bis 13 Uhr.

 




Eine Sammelausstellung zur Winterzeit

Ein Flügelwesen von Almut Rybarsch-Tarry. Zu sehen in der Galerie "der kunstbetrieb".
Ein Flügelwesen von Almut Rybarsch-Tarry. Zu sehen in der Galerie „der kunstbetrieb“.

Die Galerie „der kunstbetrieb“ in der Gneisenaustraße 30 hat im Galeriearchiv gekramt und aus dieser Sammlung eine kleine Ausstellung gezaubert. Unter dem Titel „Mitten im kalten Winter“ zeigen Thomas Paul, Paola Manzur, Mathes Schweinberger, Anne Jannick, Artur A. Wojtczak, Almut Rybarsch-Tarry, Sylvia Reuße, M. T. Ghorbanali und Anke Droste. Die Ausstellung umfasst Bilder, Zeichnungen und Skulpturen.

 

Darüber hinaus gibt es etwas Besonderes: Zum ersten Mal gibt „der kunstbetrieb“ unter dem Namen „kube-edition“eine eigene Edition heraus. Es ist ein Kompendium, das das Projekt „51+ Positionen – sah ich , als ich sehn anfing“ präsentiert und dokumentiert.

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Dauer der Ausstellung: 14.12.2013 bis 18.1.2014
Öffnungszeiten: mo-fr: 11.00 Uhr – 13.00 Uhr, 15.00 Uhr – 18.00 Uhr
sa: 11.00 Uhr – 13.00 Uhr, sowie nach Vereinbarung




Ein Format, ein Thema, 51+ Interpretationen

Sah ich, als ich seh’n anfing – Was fällt Ihnen ein, wenn Sie diesen Vers lesen? Über 50 Kulturschaffende waren vom kunstbetrieb aufgefordert worden, ihre Assoziationen zum Vers aus Bertolt Brechts Gedicht „Liebeslieder I“ auf einer Fläche von 20 Zentimetern im Quadrat festzuhalten.



Neben Künstlern bildender Kunst aus so unterschiedlichen Bereichen wie Objektkunst, Malerei, Installation oder Fotografie beteiligten sich Musiker und Schauspieler, aber auch Journalisten, Grafik-Designer oder Medienwissenschaftler an dem Projekt.

Was dabei herausgekommen ist, wird erstmalig in der Museumsnacht zu sehen sein. Eine Wand des kunstbetriebs bleibt frei für die Besucher: Wer mag, kann an einem Werktisch eine eigene Idee zum Thema entwickeln.

Im Anschluss an die Museumsnacht läuft die Ausstellung der 51+ Exponate vier Wochen lang.

Ausstellung „sah ich als ich seh’n anfing“ | 28.9.-26.10.2013 |

im kunstbetrieb | Gneisenaustr. 30 | 44147 Dortmund | 0231 53 48 204 | www.derkunstbetrieb.de




Malerei und Fotografie von Anke Droste

Mit der Ausstellung „a streetcar – frei II“ beschäftigt sich Droste erneut mit ihrem aktuellen Thema „Frei“. Wann ist jemand frei?
Gibt es so etwas wie absolute Freiheit überhaupt? Oder bedeutet gerade die Bindung an jemanden, frei zu werden/ frei zu sein? Die Ausstellung ist vom 07. September bis zum 21. September in der Galerie „der kunstbetrieb“ zu sehen.

Der Titel „a streetcar“ bezieht sich auf den Roman „A streetcar named desire“ (Endstation Sehnsucht) von Tennessee Williams. „Es handelt von der Möglichkeit, an einen anderen Ort zu gelangen“, sagte die Künstlerin. In ihrer Malerei ist diese Möglichkeit noch abstrahiert. Ihre Landschaftsbilder wirken verschwommen, so dass der Betrachter nur eine Ahnung davon bekommt, wo der Horizont sein könnte. Die Grenze zwischen Himmel und Erde scheint sich aufzulösen. Auflösung gedeutet als Begriff für Freiheit.

 

Mit dieser "Fahrkarte" wird die Künstlerin für ihre Ausstellung. (© Galerie der kunstbetrieb)
Mit dieser „Fahrkarte“ wirbt die Künstlerin für ihre Ausstellung. (© Galerie der kunstbetrieb)

Anders als ihre Malerei sind die Fotografien konkreter. In der 50-teiligen Arbeit „Köln-Dortmund“ dokumentiert sie ihre Reise mit dem Zug. Ihre farblich reduzierten Bilder zeigen, dass das Ziel nicht die „Endstation Sehnsucht“ ist, sondern das Reisen eine triste Angelegenheit. Das Unterwegssein als Qual, bei der man zwar schnell von A nach B gelangt, aber innerlich nicht mitkommt.

 

Das großformatige Bild „The Why are you here Café“ wurde vom gleichnamigen Roman von John Strelecky inspiriert (dt. Das Café am Rande der Welt). Äußerlich wirkt es leicht wie das bekannte Bild „Nighthawks“ von Edward Hopper, das Interieur wirkt wie aus den 50er/60er Jahren. Doch die Tatsache, dass fast auf jedem Tisch Abfall liegt, springt sofort ins Auge. Wir haben die Freiheit zu entscheiden: gehen wir dort hinein, oder nicht.

 

Was Freiheit und Gebundenheit angeht, zeigt die Bildserie „Rosenthaler Straße, Berlin“. Hier kann der Betrachter selbst entscheiden, ob die Abgebildeten „frei“ sind oder irgendwelchen Bindungen unterliegen. Bei der Serie „Münsterstraße, Dortmund“ bat Anke Droste Passanten um etwa s Zeit, ein Gedicht (Der Radwechsel von Bertold Brecht) zu lesen, einen Gedanken zu formulieren und für ein Foto. Heraus kamen Gedanken, die mit dem zuvor gelesenen Gedicht in keiner Beziehung stehen, quasi sinnFREI sind.

 

Von 1987 bis 1991 studierte Anke Droste Malerei bei Prof. Peter Schubert und Fotografie bei Dr. Ursula Tjaden. Seit 2004 lebt sie in Dortmund Hafen, wo sich auch ihr Atelier befindet. Neben Gruppen- und Einzelausstellungen u.a. in der Extremadura/Spanien, Bremen, Lübeck, Bochum und Dortmund gewann sie verschiedene Preise in den Bereichen Malerei und Fotografie.

 

Die Vernissage ist am Samstag, den 7.9.13, um 18.00 Uhr.

Eine Einführung gibt Simone Rikeit, Kunsthistorikerin, es singt belcando.

Die Ausstellung ist vom 7.9. bis zum 21.9.13 im kunstbetrieb zu sehen.

 

Der kunstbetrieb ist täglich von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr und von 15.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet, samstags von 11.00 Uhr bis 13.00 Uhr.

www.derkunstbetrieb.de | Gneisenaustr. 30, 44147 Dortmund, Tel.: 0231 53 48 205

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