Dekoration oder Körper? – Gemeinschaftsausstellung aus Le Havre

Seit 15 Jahren
besuchen sich wechselseitig VertreterInnen der Künstlervereinigung
„Dortmunder Gruppe“ und KünstlerInnen aus Le Havre (oder anderen
Partnerstädten und haben einen konstruktiven Austausch. Im Jahr 2008
kamen zum Beispiel schon einmal zwei französische Künstler nach
Dortmund, um hier auszustellen.

Unter dem Titel
„Décor
ou des corps?
Dekoration oder Körper?“ zeigt die Städtische Galerie Torhaus
Rombergpark vom 21. Oktober bis zum 11. November 2018 in einer
Gemeinschaftsausstellung von einer Künstlerin und zwei Künstlern
aus Le Havre.

In
unterschiedlicher Weise lassen sie den Betrachtern viel Raum für
individuelle
Assoziationen und haben
viel geheimnisvoll-mysteriöses. Sie chargieren zwischen offenen und
versteckten Körperlichem, Konkretem
und Abstrakten,
Femininem
und Maskulinem,
sowie zur-Schau-Stellung und
diskreter Intimität.

Die
Textilkünstlerin Martine Compère-Spitzer
(Jahrgang 1962) Arbeiten stehen unter dem Titel „Ein Universum, in
dem das Brutale und das Feine nebeneinander existieren..“

Sie benutzt verschiedene Stoffe, Fotografien oder sogar Pferdehaare und mit Vorliebe alte und gebrauchte Materialien. Gefundene Stück wie etwa Muscheln, werden von ihr mit eingearbeitet. Stickereien, Strapse, Korsagen dienen ihr als künstlerisches Ausdrucksmittel.

Französische Kunst im Torhaus. (v.l.n.r.) Martine Compère-Spitzer, Bernard Lerêtre und Gabriel Reis-Mendonça.
Französische Kunst im Torhaus. (v.l.n.r.) Martine Compère-Spitzer, Bernard Lerêtre und Gabriel Reis-Mendonça.

Der
Zeichner und Musiker Bernard Lerêtre
aus Le Havre ist begeistert von der Abbildung von Licht und Schatten
auf dem menschlichen, vorzugsweise weiblichen Körper, wie man sie
aus der schwarz-weiß Fotografie kennt. Seine mit Kreide auf
schwarzem Papier gezeichneten Frauenkörper meistens von der Seiten-
oder Rückenansicht zu sehen, wirken
sowohl erotisch wie auch
geheimnisvoll-mysteriös. Sie
wirken wie echte Fotografien und sind nur beim näheren Betrachten
als Zeichnungen zu erkennen.

Gabriel
Reis-Mendonça,
geboren 1950 in Rabat/Marokko, arbeitet in Le Havre an seinen Werken
und stellt sie unter dem Titel „Zwischen Zur-Schau-Stellung und
Intimität“. Seine Gemälde, vornehmlich in hellen, gelb-orange
oder grünen Tönen sind oft
abstrakt (inspiriert auch
von Charles Baudelaire,1821-1867)
gehalten.

Klar
erkennen lassen sich aber beispielsweise
einzelne Gliedmaßen wie Fuß und Arm, jedoch der eigentliche Körper
erschließt sich erst beim näheren Hinsehen.

Seine
Arbeiten bewegen sich im Spannungsverhältnis von Femininem
und Maskulinem.

Besonders
deutlich wird das bei zwei gegenüber gestellten aus altem Leinen
bestehenden grell-grüne Blusen -(Hemden). Auf den ersten Blick sehen
sie
etwas verschmutzt
aus.Wenn man genauer hin sieht, erkennt man aber
von der einen Seite einen
nackten weiblichen,
und mit Sicht der anderen
Seite einen nackten männlichen Körper.

Da
bleibt bei allen Werken
viel Raum für
Assoziationen
und Fantasie der Besucher und
einiges zu entdecken.

Die
Vernissage findet am Sonntag, den 21.10.2018 um 11:00 Uhr in der
Städtischen Galerie

Torhaus
Rombergpark statt.

Grußwort:
Burkhard Rinsche (Kulturbüro Stadt Dortmund)

Begrüßung:
Alexander Pohl (1. Vorsitzender Dortmunder Gruppe) und der Einführung
durch Annette Witbroek.