Odyssee – eine musikalische Reise durch Raum und Zeit

Die Dortmunder Philharmoniker unter der dynamischen Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz luden am 04.12.2017 zum 1. Konzert für junge Leute in das hiesige Konzerthaus ein. Das Thema lautete Odyssee. Es erklang Filmmusik zu Filmen, bei denen der oder die Protagonisten auf einer Reise mit ungewissen Ausgang sind. Dabei lag Feltz auch am Herzen, neben einer emotionalen und rasanten musikalischen Reise durch Raum und Zeit, den Bezug von Hollywood Titelmelodien zur klassischen Musik herauszustellen. Moderiert wurde der Abend humorvoll vom Slam Poeten und Lyriker Jason Bartsch.

Wie schon bei vorherigen Hollywood Hits-Konzerten üblich, begann die musikalische Odyssee mit der 20th-Century Fanfare (Alfred Newman). Was für eine wichtige Rolle der Klassik für die Filmmusik-Industrie Hollywoods spielt,wird sofort beim ersten Stück klar. Stanley Kubrick hatte als idealen Einstieg für seinen 1968 angelaufenen Film „2001: Odyssee im Weltraum“ bewusst den Auftakt von „Also sprach Zarathustra“ (Richard Strauss) ausgewählt. In etwa 90 Minuten schuf Strauss hier ein ganzes Universum.

Weiter ging es in die unendlichen Weiten des Weltraumes mit einem Star Trek- Arrangement (Through the Years) von Calvin Custer und der Suite aus (T)Raumschiff Surprise (Ralf Wengenmayr) mit Gänsehaut-Momenten. Zurück auf der Erde erklang die Wall-E Suite (Thomas Newman) um einen verliebten (Aufräum)-Roboter.

In die Welt der Träume wurde das Publikum mit der Musik von Hans Zimmer aus dem Film „Inception“ (Time) mit Leonardo di Caprio entführt, arrangiert hatte das Stück Bernhard Eder.

Beliebtes Motiv in Hollywood-Filmen ist die gefahrvolle Reise des Helden, die Odyssee. (Foto: © Alexandra Bucurescu / pixelio.de)
Beliebtes Motiv in Hollywood-Filmen ist die gefahrvolle Reise des Helden, die Odyssee. (Foto: © Alexandra Bucurescu / pixelio.de)

Danach machte das Publikum eine Reise in die computergenerierte Traumwelt von Matrix (Rob Dougan : Clubbed to Death- The Matrix Theme, arr. Fedor Vrtacnik). In die Fantasie-Welt mit Hobbits, Elfen und den anderen Charakteren führte die Musik von Howard Shore (arr. J. Withney) „Symphonic Suite aus The Lord of the Rings (Herr der Ringe).

Die reale Welt von Tintin (Tim und Struppi) – mit dem nach der Wahrheit suchenden belgischen Reporter – spielt dann wieder den Mittelpunkt bei der folgenden Musik „The Duel“ aus „The Adventures of Tintin“ (John Williams).

Die düstere und bedrohliche Science Fiction-Welt von „Blade Runner“ erfüllte den Konzertsaal dann durch Vangelis „Blade Runner Suite“.

Einen Höhepunkt des Abends bildete die heroisch anmutenden Melodien aus „Games of Thrones (Main Theme & MHYSA) von Ramin Djawadi (arr. Nic Raine). Die Celli spielen hier, vor allem durch ihr Vermögen unterschiedliche Klangbereiche abzudecken, eine tragende Rolle.

Das begeisterte Publikum bekam mit Richard Strauss (An der schönen blauen Donau) sowie James Bond und Star-Wars Filmmelodien noch drei Zugaben geboten.




Eugen Onegin – Wenn die Erkenntnis für den Dandy zu spät kommt

Alexander Puschkin schrieb in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts mit Eugen Onegin ein russisches Nationalepos. Zeitlich spielt der romantische Versroman zwischen dem „alten Russland“ mit seinem Landleben und dem „modernen Russland“ in den Städten. Kein Wunder, dass mit Peter Tschaikowsky ein musikalischer Vertreter der russischen Romantik das Libretto zu einer Oper vertonte. Am 02. Dezember 2017 hatte „Eugen Onegin“ in der Inszenierung von Tina Lanik Premiere in der Dortmunder Oper.

Die Geschichte: Der Dichter Lenski bringt seinen neuen Nachbarn Onegin mit zum Gutshof seiner Verlobten Olga, die mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Tatjana dort lebt. Olga ist naiv und lustig, während Tatjana, ein Bücherwurm und introvertiert ist. Tatjana verliebt sich in Onegin, der ihre Liebe aber zurückweist.

Auf einem Fest flirtet Onegin mit Olga, was Lenski wiederum eifersüchtig macht. Nach einem heftigen Streit treffen sich Lenski und Onegin zum Duell und Onegin tötet Lenski.

Nach einigen Jahren unsteten Lebens trifft Onegin den Fürsten Gremin in St. Petersburg. Dessen Frau ist keine geringere als Tatjana. Plötzlich flammen Gefühle bei Onegin auf. Es ist zu spät. Tatjana will ihrem Ehemann treue bleiben, obwohl sie Onegin immer noch liebt. Verzweifelt bleibt Eugen Onegin zurück.

Opern in russischer Sprache haben es deutlich schwerer als beispielsweise italienische. Von daher gehört der Oper Dortmund ein großes Lob, sich mit Stoff in der Originalsprache zu beschäftigen. Denn so verbindet sich die russische Musik der Romantik mit dem Text zu einer Einheit.

Aus dem schüchternen Landei Tatjana (Emily Newton) ist an der Seite von Fürst Gremin (Luke Stoker) eine selbstbewusste Frau geworden. Sehr zum Leidwesen von Eugen Onegin (Simon Mechlinski). (Foto: © Björn Hickmann)
Aus dem schüchternen Landei Tatjana (Emily Newton) ist an der Seite von Fürst Gremin (Luke Stoker) eine selbstbewusste Frau geworden. Sehr zum Leidwesen von Eugen Onegin (Simon Mechlinski). (Foto: © Björn Hickmann)

Tina Lanik stellt uns die „alte Welt „ und die „neue Welt“ in zwei drehbaren Würfeln vor. Das Landgut irgendwo in der russischen Steppe mit fröhlichen und singenden Bauern (Fron kommt aber nicht von fröhlich!) steht dabei im Kontrast zu St. Petersburg mit einem Auto als Statussymbol und Menschen in grauen Anzügen und Kostümen.

Eugen Onegin steht irgendwo dazwischen, das Landleben ist unter seiner Würde, aber auch das Stadtleben mit seinen Bällen langweilt ihn zu Tode. Ganz der Romantik verhaftet, ist die Hauptfigur des Versromans ein Vertreter des „überflüssigen Menschen“, inspiriert von den Helden des englischen Schriftstellers Lord Byron. Simon Mechlinski singt und spielt den Onegin sehr gekonnt, ebenso wie Emeliy Newton ihre Figur Tatjana. War Tatjana zu Beginn ein verschüchterter Bücherwurm, erschien sie im dritten Akt als gereifte Frau. Onegin erkennt hingegen, dass sein bisheriges Leben ein Fehlschlag gewesen ist.

Die tragische Gestalt der Oper ist aber Lenski. Er geht schlafwandlerisch seinen Weg in den Tod, obwohl es immer noch genügend Auswege gab. Aber hier steht eine romantische Auslegung von „Ehre“ und „Kränkung“ im Weg, die keinerlei Alternativen zum tödlichen Duell gibt. All das kommt in Lenskis Arie zum Ausdruck, die Thomas Paul brilliant singt. Auf der Bühne wird der tragische Ausgang des Duells schon als bedrohliches Schattenspiel angekündigt.Ileana Mateescu zeigt in ihrer Rolle die lustige, aber naive Olga wieder ihre gewohnten sanglichen und schauspielerischen Qualitäten.

Die ganze Inszenierung war auch in den Nebenrollen gut besetzt: Almeerija Delic als Larina, Judith Christ als Amme und Luke Stoker als Fürst Gremin fügten sich nahtlos ins das gut aufgelegte Ensemble ein. Fritz Steinbacher zeigte als Triquet erneut seine humoristischen Qualitäten.

Auch die Chöre boten eine hervorragende Leistung. Lanik spielt bei dem Mädchenchor mit der Metapher des Erwachsenen werden, indem sie deren unschuldig weißen Hemden mit roter Farbe beschmieren lässt.

Kommen wir zu der Musik: Tschaikowsky hat die Oper mit herrlichen romantischen Melodien versehen. In jeder Note bei „Eugen Onegin“ spürt man die russische Seele und die Gefühle und Konflikte der Hauptfiguren werden beinahe greifbar. Einen großen Anteil haben daher die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von GMD Gabriel Feltz.

Großartige Musik und großartige Stimmen – Eugen Onegin ist einen Besuch auf jeden Fall wert. Es muss nicht immer italienisch sein…

Termine und Karten unter www.theaterdo.de.




Erstes Philharmonische Konzert 17/18 – Himmelwärts mit Strauss und Mahler

Die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von GMD Gabriel Feltz schickte ihr Publikum beim 1. Philharmonischen Konzert (10.10. und 11.10.2017) im hiesigen Konzerthaus mit Werken von Richard Strauss (1864-1949) und Gustav Mahler (1860-1911) mit viel Sensibilität musikalisch „himmel_wärts“. Die dargebotenen Werke stehen zeitlich im Spannungsfeld zwischen Spätromantik und Moderne.

Auf dem Programm stand zunächst die Tondichtung für großes Orchester op. 24 „Tod und Verklärung“ von Richard Strauss. Nach seiner erfolgreichen Tondichtung „Don Juan“ widmete sich Strauss hier der Thematik „Sterben und Erlösung“.

Der Rückblicken auf Leben und Ideale, Schmerzen und erschöpfte Schafphasen bis hin zu Tod und Erlösung werden vertont und dem Publikum emotional vermittelt.

Nach Strauss verlässt die „Seele in der Todesstunde den Körper, um im ewigen Weltraum das vollendet, in herrlichster Gestalt zu finden, was es hienieden nicht erfüllen konnte.“

Das einsätzige Werk beginnt langsam und schleppend, mit einen von Geigen, Bratschen und Pauke eingeleiteten Largo. Es folgt ein von Streichern und Holzbläsern vorangetriebenes und steigert sich final hin zum aufgewühlten Allegro molto agitato und dem erlösenden Moderato (Musik der Verklärung)

Nach der Pause folgte Gustav Mahlers 4. Sinfonie G-Dur (1900),

Diese ist (wie seine beiden Vorgänger) von den romantischen Gedichten Clemens Brentanos und Achim von Arnim aus dem 19. Jahrhundert („Des Knaben Wunderhorn“) beeinflusst. Im finalen vierten Satz vertont der Komponist daraus „Wir genießen die himmlischen Freuden.“

Mit Richard Strauss und Gustav Mahler eröffneten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Gabriel Feltz die Konzertsaison. (Foto: © Anneliese Schürer)
Mit Richard Strauss und Gustav Mahler eröffneten die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von Gabriel Feltz die Konzertsaison. (Foto: © Anneliese Schürer)

Die Sinfonie ist, bis auf das Sopransolo (Schlusssatz) und den teils unerwarteter Tonarten, eher klassisch und traditionell strukturiert und ihr fehlt der starke Pathos. Die Streicher sind gegenüber den Holzbläsern im Vordergrund, und verschiedene Solo-Instrumente konnten öfter ihr können zeigen.

Der eher bedächtige erste Satz wird mit Schellen im Hintergrund eröffnet. Die scheinbare Heiterkeit der simpel anmutender Themen des Satzes werden von Mahler im weiteren Verlauf immer wieder durch Schellen gebrochen und verfremdet Diese „Verfremdung im zweiten Satz, einem grotesk-komischen Scherzo, weiter getrieben.

Eine Geige spielt zur Irritation eine ganze Tonart höher. Bezeichnend ist der Wechsel von komisch-skurril und geheimnisvoll-mystisch.

Damit setzt der Komponist dem naiven „kindlichen Glauben“ musikalisch etwas entgegen.

Der langsame und romantische dritte Satz ist ein kurzer Bruch in eine andere Welt, bis er fulminant in E-Dur endet.

Der Zwiespalt des „Himmlischen Leben“ wird mit der Vertonung von „Wir genießen die himmlischen Freuden“ (Des Knaben Wunderhorn) und den vorantreibenden, verfremdenden musikalischen Zwischenspielen. Die Sopranistin Jeannette Wernicke übernahm diesen Gesangspart mit professioneller Souveränität.




Arabella oder die Suche nach dem „Richtigen“

Am Tag der Bundestagswahl, dem 24.09.2017, stand gleichzeitig die Premiere die lyrische Komödie „Arabella“ von Richard Strauss ( 1864-1949) auf dem Programm im Opernhaus Dortmund. Opernintendant und Regisseur der Inszenierung Jens-Daniel Herzog gab vor der Aufführung schon einmal die ersten Hochrechnung der Wahl bekannt.

Musikalisch sensibel begleitet wurde „Arabella“ von der Dortmunder Philharmoniker unter der routinierten Leitung von GMD Gabriel Feltz. Der Chor des Theaters Dortmund unter der Leitung von Manuel Pujol und die Statisterie des Theater unterstützte die Handlung tatkräftig und mit bunten Kostümen zum Karneval.

Die Bühne war spärlich mit einem Spielautomaten an der linken Seite und vielen Stühlen recht sparsam aber zur Situation des verarmten Grafen Waldner und seiner Familie entsprechend, ausgestaltet. Eine durchsichtige Leinwand ermöglichte dem Publikum zwischendurch Einblicke auf den so oft wie möglich am Spieltisch sitzenden Grafen. Im dritten Akt wurde das Bühnenbild gewechselt und die häusliche Treppe zu den Zimmern als Hintergrund benutzt.

Der Graf aus der Provinz und das IT-Girl aus der Hauptstadt: Sangmin Lee (Mandryka), Eleonore Marguerre (Arabella) ©Thomas Jauk, Stage Picture.
Der Graf aus der Provinz und das IT-Girl aus der Hauptstadt: Sangmin Lee (Mandryka), Eleonore Marguerre (Arabella)
©Thomas Jauk, Stage Picture.

Zur Situation:

In Wien versucht der Graf Waldner, die finanziellen Probleme wegen seiner Spielsucht in den Griff zu bekommen. Seine hysterische Frau Adelaide ist keine Hilfe, Die schöne Tochter Arabella kann sich nicht wirklich zwischen ihren vielen Verehrern, darunter der Waschlappen Matteo (der ständig mit Selbstmord droht, wenn sie ihn nicht erhört), entscheiden. Die jüngere Tochter Zdenka wird als „Bub“ gehalten, da für die Familie eine zweite Tochter zu teuer kommt. Diese ist zudem noch unglücklich in Matteo verliebt. Die Zeit drängt, und nach dem Ball am Faschingsdienstag muss eine Entscheidung her. Der Graf schickt verzweifelt dem alten Regiments-Kameraden Mandryka ein Foto seiner schönen Tochter. Der reiche Großgrundbesitzer aus Slawonien wäre eine gut Partie. Statt dessen kommt ein Neffe des inzwischen Verstorbenen, der sich in das Foto aus dem Nachlass verliebt hat, nach Wien. Als Grundbesitzer, Naturbursche und Herr der Wälder ist er so ganz anders als die üblichen Verehrer. Für Arabella scheint Madrynka der „Richtige“ zu sein. Bevor sie mit ihm nach Slawonien fährt, will sie vor dem Abschied noch einmal feiern und tanzen. Aus Angst um Matteo, behauptet Zdenka, Arabella erwarte diesen in ihrem Schlafzimmer. Dazu gibt sie ihm auch einen Schüssel. Mandryka bekommt das mit und will Arabella wütend zur Rede stellen. Die Situation ist chaotisch und droht zu eskalieren. In einem Akt der späten Befreiung outet sich Zdenka und klärt die Situation auf…

Der Spielsüchtigen Graf Waldner war gut mit Morgan Moody besetzt worden. Der verfügt nicht nur über eine gute Stimme, sondern besitzt auch schauspielerisches und komödiantisches Talent. Almerija Delic überzeugte in ihrer Rolle als hysterische Ehefrau.

Im Mittelpunkt standen mit ihrer ausdrucksstarker Präsenz und ihren starken Stimmen Eleonore Marguerre als Arabella und der urig direkte Sangmin Lee als Mandryka. Situationskomik gab es mit den vier „Verehrer“ Alexander Sprague als arroganter Graf Elemer, Marvin Zobel als Domink, Lue Stoker als Lamoral oder jammernde Thomas Paul als Matteo.

Besonders feinfühlig zeigte sich Ashley Thouret in der schwierigen Rolle der Zdenka. Julia Amos als Kartenlegerin und Jeannette Wernecke als Fiakermilli füllten ihre Nebenrollen gut aus.

Das hohe musikalische Niveau konnte aber nicht ganz über ein paar Längen und das eher schwache Libretto (Hugo von Hofmannsthal) hinweg täuschen. Denn selbst zu Zeiten von Richard Strauss zog es IT-Girls aus der Großstadt wie Arabella kaum in die Nähe von Unbekannten aus der Provinz. Wie lange sie wohl dort glücklich bliebe?

Weitere Infos und Termine unter www.theaterdo.de




Spannende Theaterspielzeit 2017/18

[fruitful_alert type=“alert-success“]Nicht die „Drei von der Punkstelle“, sondern (v.l.n.r.) Andreas Gruhn (Leiter KJT), Schauspielintendant Kay Voges und Generalmusikdirektor Gabriel Feltz.[/fruitful_alert]

Das Theater Dortmund hat am 17.05.2017 im Foyer des Opernhauses das neue Programm für die Spielzeit 2017/18 vorgestellt. Zunächst blickte die scheidende Geschäftsführerin Bettina Pesch zufrieden auf die jetzige Spielzeit mit einer Auslastung von 80 % zurück. Aber es heißt auch Abschied nehmen: Für Jens-Daniel Herzog ist es die letzte Spielzeit als Opernintendant in Dortmund.
Am 24.09.2017 hat die lyrische Komödie „Arabella“ von Richard Strauss unter seiner Regie Premiere. Auch für Kammersänger Hannes Brock ist es seine letzte Saison. Aber davor zeigt er sein großes Können noch einmal beim Musical „Haispray“ (21.10.2017) und bei der Revue-Operette „Frau Luna“ von Paul Lincke (13.01.2018).
Interessant sind sicher auch die lyrischen Szenen „Eugen Onegin“ von Peter Tschaikowsky. Besonders freuen können sich Opernfans sicherlich auf Verdis „Nabucco“ (10-03.2018) unter der Regie von Herzog oder die „Schneekönigin“ als Familienoper von Felix Lange. Mit zwei Galas wird gebührend von Jens-Daniel Herzog und K.s. Hannes Brock Abschied genommen.
Ballettdirektor Xin Peng Wang ließ sich vom 8. Philharmonischen Konzert (wir berichteten) inspirieren und setzt sich mit seinem Ballett mit dem 3. Klavierkonzert von Rachmaninow und Tschaikowskys 6.Sinfonie auseinander. (11.11.2017).
Fantasievoll geht es bei der Choreografie von Mauro Bigonzettis „Alice“ nach „Alice im Wunderland“ zu. (10.02.2017). Zudem werden wieder zwei Internationale Ballettgalas geboten und das NRW Juniorballett zeigt sein Können auf einer „Trans Europa Express“ Tanzreise.
Der Schwerpunkt der Dortmunder Philharmoniker liegt aber in der neuen Spielzeit nach Aussage des GMD Gabriel Feltz auf Werken von Gustav Mahler, darunter die 4. und die 8. Sinfonie. Die bekannten Reihen wie die Wiener Klassik, Konzerte für junge Leute, Kammerkonzerte, Babykonzerte oder das Stummfilm-Konzert („Modern Times“ von Charly Chaplin) werden weitergeführt. Der Jahresbeginn wird mit dem Neujahrskonzert 2018 mit der „Ode an die Freude“ aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie gebührend im Opernhaus gefeiert. Am 1.September 2017 können sich Fans der italienischen Oper auf italienisches Flair bei der Sommernacht der Oper : Nessun dorma auf dem Friedensplatz freuen. Ein auch für das jüngere Publikum interessantes Projekt steht am 11.06.2018 mit „Video Game Music in Concert – Synphonic Selections“ auf dem Programm.

Neues aus Ballett und Oper präsentierten Xing Peng Wang (Leiter des Balletts) und Opernintendant Jens-Daniel Herzog.
Neues aus Ballett und Oper präsentierten Xin Peng Wang (Leiter des Balletts) und Opernintendant Jens-Daniel Herzog.

Das Schauspiel Dortmund freut sich mit mit seinem Intendanten Kay Voges, ab dem 16. 12.2017 mit einer Doppel-Premiere Biedermann und Brandstifter (Max Frisch) und Fahrenheit 451 (Ray Bradbury) unter der Regie von Gordon Kämmerer wieder an altbekannter Stelle im Schauspielhaus loslegen zu können. Direkt einen Tag später geht es österreichisch derb mit Werner Schwabs „Übergewicht, unwichtig: Unform“ im Studio weiter. Des weiteren stehen zum Beispiel Anton Tschechows Komödie „Kirschgarten“ (Regie: Sascha Hawemann) auf dem Programm des Studios. Bei der Künstlerkomödie „Der Theatermacher“ von Thomas Bernhard (30.12.17) führt Kay Voges Regie.  Gespannt sein darf man auf „Das Internat“ von Ersan Mondtag  und Alexander Kerlin.  Weitere Stücke befassen sich mit der Gender-Problematik (Orlando) oder den Ursachen trügerischen Erinnerungen bei „Memory Alpha oder die Zeit der Augenzeugen“.
Die renommierte Regisseurin Claudia Bauer setzt sich am 07.04.2017 auf eine neue moderne Weise mit der „Schöpfung“ (nach Joseph Haydn) auseinander.
Freunde der Bochumer Punk-Band „Die Kassierer“ dürfen sich am 26.05.2017 auf deren Punk-Operette „Die Drei von der Punkstelle“ nach Franz Schulz und Paul Frank auf deren Auftritt freuen.
Der Dortmunder Sprechchor ist mit dem Stück „After Life“ vertreten. Projekte wie das „Mundorgelprojekt“ von Tommy Finke werden weiter geführt.
Sehr am Herzen liegt Voges die Schaffung einer Akademie, die sich mit der  Forschung und Entwicklung von Verbindungsmöglichkeiten zwischen Darstellender Kunst und der digitalen Welt befasst. Zu diesem Thema wird auch ein Kongress in Dortmund stattfinden.
Das Kinder-und Jugendtheater befasst sich in  der neuen Spielzeit mit der Identitätsfindung Kinder und Jugendlicher sowie dem übergroßen gesellschaftlichen Druck auf sie in unserer Zeit.
Am 22.09.2017 steht als erstes die „Verwandlung“ nach Franz Kafka unter der Regie von Antje Siebers auf dem Programm. Für die kleinen Kinder ist „Ein König zu viel“  (Gertrud Pigor) auf dem Programm. Als Weihnachtmärchen wird ab dem 10.11.2017 „Der gestiefelte Kater“ aufgeführt. Die Inszenierung „Wertvoll oder Mensch, oder mach was aus dir!“ beschäftigt sich mit der Frage, was den Wert eines Menschen ausmacht.
Jugendclubproduktionen im Rahmen von pottfiction oder Projekte mit Geflüchteten werden laut Andreas Gruhn, dem Direktor des KJT, weiter geführt.

Das umfangreiche Programm der neuen Spielzeit erhalten Sie ab sofort im Dortmunder Opernhaus. Abonnentenkarten gibt es ab dem 26.06.2017.




Musikalisches Doppel-Spiel im Konzerthaus

Das 3. Konzert Wiener Klassik stellte am 24.04.2017 in zwei Hälften die beiden Komponisten Wolfgang Amadeus Mozart (1756 -1791) und Franz Schubert (1797-1828) gegenüber. Obwohl Schubert Mozart nicht mehr kennenlernen durfte, war er doch tief beeindruckt von seinen Komponisten-Kollegen. Beiden war ein nur kurzes Leben vergönnt.

Die Dortmunder Philharmoniker unter der engagierten Leitung von GMD Gabriel Feltz verdeutlichte im Dortmunder Konzerthaus durch Gegenüberstellung je eines Rondo und einer Sinfonie der beiden Komponisten Anlehnungen und Unterschiede in den jeweiligen Werken.

Die erste Hälfte gehörte Wolfgang Amadeus Mozart mit seinem „Rondo für Violine und Orchester C-Dur KV 373 (1781) und der „Sinfonie C-Dur KV 200“(1774).

Unterstützt wurde das Orchester beim Rondo durch die ausgezeichnete Solo-Violinistin Mirjam Tschopp aus der Schweiz.

Das Rondo zeichnet sich durch eine Heiterkeit und vermeintlich spielerischen Leichtigkeit aus. Beschwingt eingeleitet durch die Solo-Violine und danach durch das Orchester aufgenommen und verstärkt, entspinnt sich ein lebendiges Wechselspiel- oder Zusammenspiel. Zum Orchesterteam gehörten nicht nur die Streicher, sondern auch 2 Oboen und Hörner.

Die nachfolgende Sinfonie ist in seinen vier Sätzen nach einer impulsiven Orchester-Eröffnung mal tänzerisch-verspielt, dann wieder elegisch-melancholisch getragen.

Die musikalische Verknüpfung des ersten und des vierten als Rahmensätze findet bei den späteren Sinfonien des Komponisten noch verstärkt.

Nach der Pause ging es in die zweite Hälfte mit Schuberts Rondo für Violine und Orchester A-Dur D 438. (1816).

Dieses Rondo ist nur für Solo-Violine (Mirjam Tschopp) und Streicher konzipiert. Hier greift die Solo-Violine erst nach der großen Adagio-Einleitung das Einleitungsthema der Streich auf und führt es dann frei weiter. Das eigentliche Rondo zeichnet sich durch große Virtuosität, rhythmische Finessen aber auch durch Heiterkeit aus.

Die folgende 6. Sinfonie C-Dur D 589 (1817/1818) von Schubert zeichnet sich durch eine erstaunliche musikalische Vielfältigkeit, Kontrasten und Tempowechsel aus. it . Mal elegisch, dann wieder tänzerisch-spielerisch oder voll kraftvoller Energie. Mit seinem Scherzo als dritten Satz folgt der Komponist klar dem sinfonischen Vorbild Beethovens. Diese dominierte die Gattung Sinfonie für die folgender Zeit maßgeblich.




Stummfilmkonzert voll Dramatik

Der schwarz-weiß Stummfilm „Faust“ (1926), nach einer deutsche Volkssage wurde in diesem Jahr für das beliebte Format Stummfilmkonzert ausgewählt. Der Film wurde live orchestriert durch die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung des GMD Gabriel Feltz. Die musikalische Untermalung stammte von Bernd Schultheis.

Die Geschichte handelt vom Pakt des Wissenschaftlers Faust mit dem Teufel Mephisto. In Verzweiflung überschreibt er seine Seele in dem Teufel, um die Menschen in seiner Stadt von der zu dieser Zeit grassierenden Pest zu befreien. Zunächst nur für einen Tag, dann für immer, lässt er sich auf diesen teuflischen Pakt ein. Faust werden rauschhafte Genüsse geboten und auch seine Jugend wieder gegeben. Trotzdem ist er unzufrieden und verliebt sich in das unschuldige und schöne Gretchen. Nur sie will er haben, mit den bekannten schrecklichen Folgen für die junge Frau. In diesem Film siegt aber am Ende die Liebe der beiden Menschen über den Teufel.
Genug Dramatik steckt also in diesem Stoff. Murnau arbeitet mit Gegensätzen und einer ausdrucksstarken Ästhetik. Diese wechselt zwischen romantischen Landschaftsaufnahmen, dem grell leuchtenden Guten und als Kontrast dazu steht das Düstere, Apokalyptische und Dunkle. Dazu die wunderbaren Schauspieler wie Emil Jannings (Mephisto), Camila Horn (Gretchen) und andere, die mit jeder Geste und jedem Blick ihre Gefühle offen legen.
Es ist eine große Herausforderung und Anstrengung für das Orchester und seinem Dirigenten, die Musik auf den Punkt genau der Handlung mit seinen unterschiedlichen Stimmungen anzupassen und musikalisch Ausdruck zu verleihen. Das gelang auch dieses mal wieder ausgezeichnet. Alle wurden bis an ihre Grenzen gefordert und Gabriel Feltz war beim Schlussapplaus eine gewisse Erschöpfung ansehen.
Ein besonderes Format, dass hoffentlich auch weiterhin viele Anhänger finden wird.




Wasser als Spiegelbild der Seele

Das 7. Philharmonische Konzert präsentierte am 04. und 05. April 2017 eine spannende „seelen_reise“ mit den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von GMD Gabriel Feltz. Zufall? Alle Komponisten begannen mit einem „D“ im Nachnamen: Dvořák, Dutilleux und Debussy.

Wasser spielt in den böhmischen Sagen eine große Rolle. Auch Antonin Dvořák war von dieser Thematik fasziniert, wie sein Oper „Rusalka“ zeigt. Aber in seiner sinfonischen Dichtung „Der Wassermann“ wird das Element Wasser in seiner bösen Eigenschaft widergespiegelt. Der Wassermann raubt ein Mädchen und zeugt mit ihr ein Kind. Das Mädchen will noch einmal ihre Mutter besuchen und lässt das Kind bei ihm. Als das Mädchen nicht zurückkehrt, tötet der Wassermann das Kind.

Dvořák Kniff bei dem kleinen Stück: Das Motiv des Wassermanns ist erst lockend, wird dann aber immer agressiver bis zum entscheidenden Mord an seinem eigenen Kind. Souverän leiten uns die Dortmunder Philharmoniker durch die strudelnden Wasser.

In eine Seelenreise ganz anderer Art führt uns Henri Dutilleux mit seinem zwischen 1966 und 1970 entstandenen Cellokonzert „Tout un monde lointain“. Der französische Komponist versuchte sich den zahlreichen musikalischen Strömungen, die es in seinen 97 Lebensjahren gegeben hat, weitgehend fernzuhalten. Dennoch ist das Cellokonzert nicht leicht konsumierbar. „Die ganze Welt in der Ferne“, so die Übersetzung ist eine Reminiszenz an den französischen Dichters Charles Baudelaire. Auch die einzelnen fünf Sätze sind inspiriert durch Gedicht-Zitate.

Der Solist war Wolfgang Emanuel Schmidt, der dieses technisch sehr anspruchsvolle Stück mit seinen Höhen und Tiefen musikalisch ausleuchtet. Träumerische Passagen wechseln mit klaren, expressiven Momenten ab.

Nach der Pause ging es wieder um das Thema „Wasser“. Es war Zeit für „La mer“ von Debussy, ein Musterbeispiel musikalischen Impressionismus. Und wie im Impressionismus üblich, hört man wenig „Meer“, sondern lauscht den Interpretationen von Debussy von Wind und Wellen. Und das ist sehr unterhaltsam.




Die Tragik des Otello

[fruitful_alert type=“alert-success“]Langsam geht die Saat des Zweifels auf. Lance Ryan (Otello), Sangmin Lee (Jago). Foto: ©Thomas Jauk, Stage Picture[/fruitful_alert]

Giuseppe Verdis (1813 -1901) „Otello“ nach dem Melodrama von William Shakespeare, in einer modernen Inszenierung vom scheidenden Opernintendant Jens-Daniel Herzog, hatte am 26.03.2017 im Dortmunder Opernhaus Dortmund seine Premiere. Für die musikalische Begleitung war die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung des GMD Gabriel Feltz verantwortlich. Den unterschiedlichen Emotionen auf der Bühne einen entsprechenden musikalischen Hintergrund zu geben, gelang ihnen sensibel und kraftvoll.

Eine wichtige Rolle spielte wieder einmal der Chor-und Extrachor des Dortmunder Theaters unter der Leitung von Manuel Pujol und die Statisterie des Theaters.

Nach am Anfang auf einer Leinwand durch eine Videoprojektion im Hintergrund einen Blick wie quasi aus einem U-Boot auf gefahrvolle Kämpfe und tosenden Meereswellen zur dramatischen Musik werfen konnten, empfängt das Volk (Chor) kurz danach enthusiastisch ihren siegreichen Helden Admiral Otello auf dem von Venedig besetzten Zypern. Er hatte die Türken besiegt und die venezianische Flotte heil durch das schweres Unwetter geführt.

Selbsthaß und Selbstzweifel

Das Otello (Lance Ryan) ein starker und wenn nötig grausamer Admiral ist, wird auf der Bühne durch seinen blutige Trophäe, ein Wolfskopf, deutlich symbolisiert. Vielleicht ein kleiner Seitenhieb auf die „grauen Wölfe“ eine sehr nationalistische Gruppierung in der Türkei. Stark ist Otello aber nur als Soldat. Auf seine schöne Frau Desdemona (Emily Newton) ist er rasend Eifersüchtig. Er ist gefangen in Selbstzweifeln, Selbstmitleid und und einem Hang zur Selbstzerstörung. Er kann und will sich überhaupt nicht vorstellen, dass eine so schöne Frau wie Desdemona „einem Mann wie ihm“ treu ist. Herzog wählt dabei nicht wie im Original das Motiv des „andersfarbigen“ Menschen, sondern stellt der jungen Desdemona einen älteren Otello an die Seite.

Wie die zweite Seite einer Medaille ist da der ihn hassende Fähnrich Jago (Sangmin Lee). Er würde selbst gerne mindestens Hauptmann werden und versucht unerbittlich, Otello zu schaden. Das tragische an der Situation ist, dass beide sich gegenseitig brauchen. Otello möchte unbedingt den Beweis für die von ihm eigentlich schon als feststehend angenommene Untreue seiner Frau. Jago seinerseits will ihn vernichten und bietet dem Feldherrn und Gouverneur von Venedig durch Intrigen den vermeintlichen Beweis für das Fremdgehen von Desdemona. Alle weiteren Personen der Handlung sind nur Statisten in diesem Intrigenspiel. So zum Beispiel der bedauernswerte Hauptmann Cassio (Marc Horus), der als vermeintlicher Geliebter instrumentalisiert wird. Jago schreckt nicht einmal davor zurück, seine eigene Frau Emilia (Almrija Delic) für seine Zwecke einzuspannen.

Die Idee, den Bühnenraum in vier Zimmer einzuteilen, ermöglichte,es dem Publikum, parallel die Reaktion der verschieden Beteiligten zu erleben. Ein guter Schachzug.

If you want blood…

Das Melodrama geht zwangsläufig auf sein tragisches Ende zu. Otello ersticht Desdemona (zum Glück nicht im Bett). Als er von Emilia erfährt, dass Desdemonas Beteuerungen ihrer Unschuld stimmen, richtet er sich selber. Es fließt an diesem Abend viel Theaterblut und das Sterben dauert, wie es sich bei einer Oper gehört, ziemlich lange.

Bei Otello wird das fragwürdige Frauenbild der Zeit Shakespeares deutlich. Desdemona beteuert zwar ihre Unschuld, ergibt sich dann aber doch recht unterwürfig ihrem Schicksal. Warum klärt Emilia nicht früher die Intrige ihres Ehemannes auf? Ist die Frau etwa dem Manne zum Gehorsam verpflichtet?

Bei der Klasse der SängerInnen fällt es schwer, speziell jemanden heraus zu heben.

Sangmin Lee spielte die Rolle des grausamen und wirklich Bösen hinterlistigen Jago jedoch wirklich besonders glaubwürdig. Auch Emily Newton singt eine betörende Desdemona als Quell aller Unschuld, die völlig ratlos in die Mühlen von Jagos Intrigen gerät. Das wird im Stück schön von Herzog auf den Punkt gebracht mit einem Bild von Desdemona mit einem Heiligenschein.

Letztlich sind Desdemona und Otello beide blind. Sie vor Liebe und Unschuld, er vor Eifersucht und Selbstzweifeln. Jago braucht die meiste Zeit gar nichts zu tun, außer ein paar Nadelstiche zu setzen.

Weitere Termine und Karten unter www.theaterdo.de




Zauberhafte Filmmusik im Konzerthaus

Welch starke Emotionen und Bilder Musik transportieren kann, bewiesen am 13.03.2017 im Konzerthaus die Dortmunder Philharmoniker unter der gewohnt temperamentvollen und engagierten Leitung von GMD Gabriel Feltz.
Sie luden unter dem Motto „Hollywood Hits – Fairy Tales!“ zum 2. Konzert für Junge Leute ein. Moderiert wurde der Abend locker und flockig von Johannes Döbbelt. Gesanglich zeitweise unterstützt wurde das Geschehen durch die starke Stimme von Viviane Essig. Die ganze Palette von Gefühle wird im Film erst durch die wunderbare Musik der Film-Komponisten deutlich.
Eingeläutet wurde das Konzert passend mit dem 20th-Century-Fox Fanfare von Alfred Neumann. Wie das Motto schon andeutet, standen Fantasy-Filme und andere Traum- oder Märchenwelten im Mittelpunkt.
So ließ man das Publikum „Hedwig‘s Theme“ aus „Harry Potter“ (Musik: John Williams) eintauchen oder mit dem gefühlvoll von Viviane Essig gesungenen „Somewhere over the Rainbow“ aus „ der Zauberer von Oz“ (Musik: Harold Arlen) dem Alltag entfliehen. Stimmungsvoll und dramatisch ging es mit der Musik von Klaus Doldinger aus „Die unendliche Geschichte weiter. Da konnte auch die Querflöte oder das Saxophon als Solo-Instrumente ihr Können zeigen.
Es folgte der vom Ballett bekannte „Tanz der Zuckerfee“ aus „Der Nussknacker“ (Peter Tschaikowsky). Viel bejubelt wurde dann „Let it go“ aus „Frozen (Die Eiskönigin)“ mit der stimmungsvollen Musik von Robert Lopez. Danach waren musikalische Themen aus Piraten-und Karibikfilmen mit „Flight to Neverland“ aus „Hook“ (John Williams) und die „Fluch der Karibik“ Suite (Klaus Babelt) angesagt.
Einen besonderen Schatz bekam das Publikum auf besonderen Wunsch des  Generalmusikdirektors mit der „The Sea Hawk“ Suite von Erich Wolfgang Korngold zu hören. Der Komponist musste in den 1930iger Jahren als Jude aus Nazi-Deutschland fliehen.
Dramatisch-melancholisch weiter ging es mit „I see Fire“ aus „The Hobbit“ von Ed Sheeran (arr. Viktor Åslund), gesungen von Viviane Essig. Archaisch endete der Abend mit der „Avatar“ Suite von James Roy Horner, eindrucksvoll begleitet von einer Abordnung des Dortmunder Opernchors.
Starke Beifall nach einer Zugabe am Schluss war der verdiente Lohn für die beteiligten Akteure.