Lasst uns Hütten bauen – im Torhaus Rombergpark

Die Ausstellung „Lasst uns Hütten bauen“ der Dortmunder Gruppe nimmt eine vertraute Redewendung zum Ausgangspunkt und verwandelt sie in einen künstlerischen Impuls. Die Hütte erscheint hier nicht nur als provisorischer Schutzraum, sondern auch als Ort der Hoffnung, des Innehaltens und der kreativen Selbstverortung in einer von Krisen geprägten Welt.

Sie ist zugleich ein Sinnbild für Rückzug und Aufbruch: ein Ort, an dem man Abstand vom Alltag gewinnt, aber auch Kräfte sammelt, um Neues zu wagen. Hütten stehen seit jeher für Einfachheit und Reduktion, für das Bauen mit bescheidenen Mitteln und für den Traum von einem selbstbestimmten Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge. Sie können Behausung und Zuflucht sein, aber ebenso Treffpunkt, Werkstatt oder Denkraum.

Ob als Kindheitserinnerung an selbstgezimmerte Verstecke, als Ort der Gemeinschaft in der Natur oder als utopisches Modell einer alternativen Form des Zusammenlebens – die Hütte trägt viele Bedeutungen in sich. So wird sie in der Ausstellung zu einem Symbol für Sehnsucht, Wandel und die Suche nach neuen Perspektiven in einer unsicheren Gegenwart.

Auch das kann eine Hütte sein. (Foto vom Flyer zur Ausstellung)
Auch das kann eine Hütte sein. (Foto vom Flyer zur Ausstellung)

Künstlerische Vielfalt und politische Bezüge

Erstaunlicherweise zeigen sich in der Ausstellung auch Bezüge zu traditionellen Formen wie den Tipis der nordamerikanischen Indianervölker: Claudia Terlunen und Wolfgang Schmidt ließen sich von der charakteristischen Stangenform inspirieren. Steffen Mischke hat mit seiner „Schutzhütte“ das Elend von Obdachlosen eindringlich visualisiert. Monika Pfeiffer wiederum treibt mit ihrem Werk „Bausatz: Hütte neu, Hütte mittel, Hütte alt“ den Do-it-yourself-Charakter ironisch auf die Spitze.

Einen politischen Charakter tragen Werke wie „Die Näherinnen“ sowie „Die Taube, das Schwert und das Gesetz“ von Teresa Crawford Cabral. Letzteres verweist auf ein Spannungsfeld: die Taube als Symbol für Diplomatie, das Schwert als Sinnbild für das Militär und das Gesetz als Verkörperung von Institutionen und Staat.

Darüber hinaus finden sich freie Assoziationen aus unterschiedlichen Materialien und Gattungen. Collagen, Acrylbilder, Installationen, Holzarbeiten und Plastiken prägen das Bild der Ausstellung – nahezu alle Techniken der bildenden Kunst sind vertreten, mit Ausnahme der Fotografie. Auch die Serie „Im Haus des Traums“ von Era Freidzon ist in dieser Kategorie zu sehen. Kinderfiguren kombiniert mit Glitzerbildchen und einem Labyrinth scheinen ihre Häuser zu suchen.

 

31.8.2025 – 21.9.2025
STÄDTISCHE GALERIE TORHAUS
„Lasst uns Hütten bauen“

Teilnehmende Künstler*innen:
Claudia Terlunen, Monika Pfeiffer, Wolfgang Schmidt, Steffen Mischke, Birgit Feike, Alexander Pohl, Sabine Held, Teresa Crawford Cabral, Ernesta Freidzon

Öffnungszeiten Torhaus Rombergpark Dortmund:
Dienstag – Samstag 14 – 18 Uhr
Sonntag und Feiertage 10 – 18 Uhr
Montags geschlossen




Der temporäre Kunstladen im Hansa C

Unter dem Titel „Oh ja, wie ist das schön“ eröffnete die Dortmunder Gruppe am 10. November 2024 ihren temporären Kunstladen im Hansa C, Hansastraße 6–10. Die Ausstellung bietet bis zum 30. November 2024 eine spannende Gelegenheit, Kunstwerke zu erwerben. Geöffnet ist der Kunstladen von Dienstag bis Samstag, jeweils von 16 bis 20 Uhr.

Bereits beim Betreten des ehemaligen Ladenlokals wird man von einer Fülle an Kunstwerken empfangen: Die Wände sind dicht behängt, meist mit kleinformatigen Gemälden, ergänzt durch Skulpturen und weitere Werke. Ein Blick auf die Preisliste zeigt, dass hier ideale Weihnachtsgeschenke entdeckt werden können.

Vielfalt der Kunstwerke im temporären Dortmunder Kunstladen

Zu den ausgestellten Künstlern gehören Alexander Pohl, der Postkartenformate präsentiert, und Marlies Blauth, deren Werke neben den typischen langbeinigen Figuren von Wolfgang Schmitt zu sehen sind. Claudia Terlunen zeigt detailreiche Collagen, während Dina Nur mit einer Kombination aus Skulpturen und Malerei überzeugt. Raul Schneider überrascht mit einer Sammlung von Frisierspiegeln, und Mariana González Alberti stellt zahlreiche kleinere Werke vor.

In ihrem Kunstladen zeigt die Dortmunder Gruppe bis zum 30. 11.2024 ihre Arbeiten. Einige Mitglieder waren beim Besuch von ars tremonia vor Ort: (v.l.n.r.) Gudrun Kattke, Claudia Terlunen, Lutz Kemper, Rosa Fehr-von Ilten und Alexander Pohl.
In ihrem Kunstladen zeigt die Dortmunder Gruppe bis zum 30. 11.2024 ihre Arbeiten. Einige Mitglieder waren beim Besuch von ars tremonia vor Ort: (v.l.n.r.) Gudrun Kattke, Claudia Terlunen, Lutz Kemper, Rosa Fehr-von Ilten und Alexander Pohl.

Jan Bormanns charakteristische Holzarbeiten aus finnischen Hölzern ergänzen die Ausstellung, ebenso wie die Siebdrucke von Lutz Kemper. Von Birgit Feike gibt es neben einer eindrucksvollen Kopfskulptur aus Absperrband auch Papierarbeiten zu entdecken. Martin Becker, bekannt für seine informelle Malerei, und Gudrun Kattke mit einer Vielzahl von Porträts bereichern die Ausstellung ebenfalls.

Rosa Fehr-von Ilten setzt sich in ihren Werken mit Dortmunds berühmtestem Gebäude auseinander, während Christoph Psyk Moebiusbänder in Dioramen präsentiert. Erika Schäfer zeigt faszinierende Fotocollagen und Objekte, und Monika Pfeiffer zieht mit ihren besonders farbenfrohen Arbeiten die Aufmerksamkeit auf sich.

Die temporäre Ausstellung des Dortmunder Gruppe bietet ein breites Spektrum an Stilen und Techniken. Von Malerei über Skulpturen bis hin zu experimentellen Formaten gibt es für Kunstliebhaber*innen und Geschenkjäger*innen gleichermaßen etwas zu entdecken.

Weitere Informationen zur Ausstellung und den Künstlern finden sich direkt vor Ort im Hansa C.




Loppu – oder das Ende in der BIG gallery

„This is the end, my friend”, sang Jim Morrison von den Doors, doch keine Angst, es geht nicht um das Ende der Dortmunder Gruppe, sondern um das Ende der Ausstellungsaktivität in der BIG gallery.



Vor 10 Jahren konnten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe und weiterer Künstlerverbände den großen Raum in der BIG als Galerie nutzen. Was sie auch gerne und oft getan haben. Aber wie halt so kommt, die BIG verlässt (anscheinend) den Ort und somit endet auch die Geschichte der Galerie.

Schluss – aus – loppu“. Vertreter der Dortmunder Gruppe (v.l.n.r.) in der BIG gallery: Alexander Pohl, Claudia Terlunen, Marlies Blauth, Erika A. Schaefer und Jan Bormann.

Doch vom 23.07. bis zum 13. 08. 2023 zeigen die Künstlerinnen und Künstler nochmals an diesem Ort ihre W Insgesamt 35 Arbeiten von 16 Künstlerinnen und Künstler sind zu sehen. Unterschiedliche Techniken, unterschiedliche Formate, die Ausstellung zeigt die Bandbreite der Dortmunder Gruppe.

Natürlich hat das Ende auch thematisch in die Bildmotive Eingang gefunden. Corona, Umweltverschmutzung, die Hoffnung auf das Ende des Patriarchats – alles wird aufgegriffen. Doch auch anders kann man sich mit dem Thema auseinandersetzen. Alexander Pohl zeigt seine Arbeit „Equisheim“, die er bereits bei der ersten Ausstellung in der BIG gallery vor zehn Jahren gezeigt hat. Während die beiden Werke von Marlies Blauth versuchen, durch die Ornamente dem Ende zu entfliehen. Auch Finnland ist ein Thema, nicht nur durch den Titel „Loppu“, sondern auch durch die Arbeiten von Erika A. Schaefer und Jan Bormann – nachdenkliche Impressionen aus Lappland zum Umgang des Menschen mit der Natur.

Die Ausstellung wird am 23. Juli 2023 um 14 Uhr eröffnet. Die Eröffnungsrede hält passend zum Titel der gebürtige Finne Ristomatti Rouhiainen.




Drei Aspiranten der Dortmunder Gruppe in der BIG Gallery

Caro Fugazzi, Steffen Mischke und Thomasz Thun sind die neuen Beitrittskandidaten der Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe. Um sie vorzustellen, werden ihre Arbeiten vom 25. Juni bis zum 16. Juli 2023 in der BIG gallery gezeigt.



Auf florale Elemente konzentriert sich Thomasz Thun zurzeit in seinen Arbeiten. Doch die Bilder sind weit entfernt von den klassischen Stillleben. Auf den ersten Blick wirken sie rauh und grob wie aus einem Skizzenbuch. Aber das Material Papier macht sie auch gleichzeitig verletzlich wie die echten Blüten.

Caro Fugazzi, Steffen Mischke und Thomasz Thun in der BIG Gallery. (Foto: (c) Alexander Pohl)
Caro Fugazzi, Steffen Mischke und Thomasz Thun in der BIG Gallery. (Foto: (c) Alexander Pohl)

Auch Caro Fugazzi malt auf ungewöhnlichem Grund. Sie benutzt Packpapierrollen, die von der Decke bis zum Boden reichen. Die Werke, die sie zeigt, sind aktuell in der Galerie entstanden. Fugazzi arbeitet mit Kohle und Kreide. Da das Packpapier braun ist, hat die Künstlerin die Möglichkeit mit der Farbe Weiß zu arbeiten. Sie ist inspiriert durch Höhlenmalerei.

Weiß ist nicht das Kernthema von Steffen Mischke. Seine Bilder sind bunt expressiv, die Farbe beinahe sinnlich überbordend.  Es scheint, als wolle Mischke austesten, was für den Betrachter noch ertragbar ist.

Warum die drei Künstler:innen in die Dortmunder Gruppe wollen? Es geht vor allem um den künstlerischen Zusammenhalt und die größeren Möglichkeiten, die ein Künstlerbund bietet, berichteten die anwesenden Thun und Fugazzi.

Die Ausstellung wird am 25. Juni um 14 Uhr in der BIG gallery eröffnet.




Chiffre 23 – Ausstellung der Dortmunder Gruppe um eine geheimnisvolle Zahl

Was hat der Ausstellungsname „Chiffre 23“ wohl zu bedeuten? Ich habe mal ChatGPT gefragt, der in der Ausstellung auch thematisiert wird, und folgende Antowrten bekommen:  In der Numerologie wird die Zahl 23 als eine Kombination der Energien der Zahlen 2 und 3 betrachtet. In der jüdischen mystischen Tradition der Kabbala wird die Zahl 23 mit dem hebräischen Buchstaben „Mem“ in Verbindung gebracht, der mit Wasser assoziiert wird. Die Zahl 23 wird daher oft mit dem Zugang zu tiefer Weisheit und spirituellem Wachstum in Verbindung gebracht. Der Diskordianismus besagt, dass die Zahl 23 eine geheime Bedeutung und eine mysteriöse Kraft hat, die in allen Aspekten des Lebens auftaucht.



Da ich aber eher zum „Team Science“ gehöre, ist meine Interpretation, dass die Zahl „23“ für das Jahr 2023 steht. So ist das in der modernen Kunst, es gibt es kein „Richtig“ oder „Falsch“, es liegt im Auge des Betrachtenden.

Die Künstler*innen: Gudrun Kattke, Jan Bormann, Mariana González Alberti und Alexander Pohl von der Künstlervereinigung: Dortmunder Gruppe e.V. Foto: © (Copyright) Michael Lemken
Die Künstler*innen: Gudrun Kattke, Jan Bormann, Mariana González Alberti und Alexander Pohl von der Künstlervereinigung: Dortmunder Gruppe e.V. Foto: © (Copyright) Michael Lemken

Aber kommen wir zu den Fakten_: Die Ausstellung läuft vom 07.  bis zum 28. Mai in der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark. 20 Künstlerinnen und Künstler stellen Werke aus unterschiedlichen Bereichen aus.

Ein beeindruckendes Werk ist „Illusion und Schöpferkraft“ von Roul Schneider. Wie ein riesiger Computer-Chip aus Kohle wirkt die Arbeit, mit Verbindungen aus Metall, die sich in die Erde bohren.

Gegenüber ist eine weitere großformatige Arbeit. Der Künstler Martin Becker hat einen riesigen Feuersturm ins Torhausgebracht. Vielleicht ein Ergebnis des Ukraine-Krieges oder anderer blutiger Konflikte.

Mit dem Thema Krieg beschäftigt sich auch Alexander Pohl. Die beiden Werke „Happyness is a warm gun“ und “Wir werden irgendwann dahin gehen wo die meisten von uns schon sind“ kritisiert die Gewinne der Waffenindustrie und die Folgen des Ukraine-Krieg.

Jan Bormann stellt zwei Plastiken aus. „Gesicherte Energie“ nimmt Bezug auf die Kohle im Ruhrgebiet und die Frage, wieso im Ruhrgebiet die Erdwärme nicht genutzt wird. Beim „Kraft-Rad“ will das Rad seine Freiheit gewinnen.

Mit „Golem23“ verbindet Era Freidzon den alten Mythos vom Golem mit der Künstlichen Intelligenz. Das Erschaffen eins künstlichen Wesens aus Schlamm (Golem) einerseits und Daten (KI) andererseits zeigt, dass beide eine gewisse Eigenständigkeit und Identität entwickeln könn(t)en.

Die Zahl 23 ist eine Primzahl. Periodischen Zikaden oder 17-Jahres-Zikaden (Magicicada), haben einen bemerkenswerten Fortpflanzungszyklus, der in Primzahlen ausgedrückt werden kann. Daher hat Mariana González Alberti einige Larven ausgestellt. Aus der Ferne sehen sie aus, als wären sie aus Metall, sind aber aus Pappe.

Eine zarte Landschaft, aus Faden gebildet, zeigt Sabine Held. Gudrun Kattke verarbeitet den Verlust eines engen Freundes mit der mehrteiligen Installation „VIP*RIP“.  Darüber hinaus gibt es Arbeiten zu sehen von Marlies Blauth, Teresa Crawford Cabral, Birgit Feike, Rosa Fehr von Ilten, Lutz Kemper, Erwin Löhr, Dina Nur, Monika Pfeiffer, Christian Psyk, Erika A. Schäfer, Wolfgang Schmidt und Claudia Terlunen.

Der Eintritt zu der sehenswerten Ausstellung ist frei.  Die Öffnungszeiten des Torhauses sind dienstags bis samstags 14-18 Uhr und sonn- und feiertags 10 bis 18 Uhr.




Der Produktionsprozess als Kunstwerk

Die Künstlervereinigung „Dortmunder Gruppe“ zeigt vom Sonntag, den 11.09.2022 bis zum 02.10.2022 zum letzten Mal in den Räumlichkeiten der BIG Gallery (Dortmund, Rheinische Straße 1) eine Performance und Ausstellung „MNZ“.

Pia Bohr und Alexander Pohl berichtete beim Pressegespräch über den Hintergrund diese besonderen Performance-Ausstellung.



Schon seit einiger Zeit wurden die Bedingungen für die Künstlergruppe in der BIG Gallery wohl immer schwieriger. Am Ende fühlte man sich mit den jährlichen Ausstellungen der Bilder und Skulpturen eher als schmückendes Beiwerk für Meetings beispielsweise im Haus.

Die Städtische Galerie Torhaus Rombergpark reicht alleine nicht aus. Nun ist man auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die Künstlervereinigung.

Günstige Discounterkunst auf der einen, super teure, im Augenblick gefragte „hippe Kunst“ machen es örtlichen Kunstschaffenden schwer, ihre Werke zu verkaufen. Die Künstler*innen der „Dortmunder Gruppe“ spielen in ihrer Performance „MNZ“ mit diesen traurigen Blüten der Kunstwelt.

Der Ausstellungsraum der BIG Gallery wird zur Produktionsstraße, jeder der beteiligten Künstler*innen ein Rädchen in der Kunstmaschine und Diener des Produktionsprozesses.

Vierzig identische Bilder werden nach einer typischen Dortmunder Bildvorlage (Siegelpils-Flasche) auf eine Leinwand im Format 60×80 cm in einer kollektiven, seriellen Produktion hergestellt. Das Ergebnis wird direkt im Anschluss im Ausstellungsraum gehängt. Es kann vor Ort reserviert und für 19,98 Euro käuflich erworben werden.

Neun Künstler*innen sind um einen langen mit Malerfilz abgedeckten langen Tisch gruppiert mit Stationen wie am Fließband. Vorne bei Station 1 kommt eine identische reproduzierte Vorlage hinein, die von Station zu Station mit verschiedenen Farben akribisch ausgemalt werden.

Immer dieselben Farben und Striche, über mehrere Stunden. Am Ende kommt eine Serie von Kopien ein und desselben Bildes als Ergebnis eines kollektiven Prozesses heraus. Dieser wird von vier Personen am Tischende sorgfältig und genau beobachtet. Antreibende Musik läuft im Hintergrund. Bei kleineren Auszeiten bei diesem Marathon sind „Springer“ zur Stelle.

Jede Kopie ein Original! Es stellt sich die Frage. Was ist Kunst?

Eine sich Kunst und kulturbeflissene darstellende Stadt wie Dortmund sollte sich überlegen, mehr für die hiesigen bildenden Künstler*innen zu tun. Die Performance beginnt am Sonntag, den 11.09.2022 um 11:00 Uhr und geht bis ca. 17:00 Uhr.




Mit der Dortmunder Gruppe in eine Zeitkapsel

Eine Zeitkapsel ist eigentlich eine Erfindung der Neuzeit. Ab dem 18. Jahrhundert werden sie gerne in Grundsteine eingemauert oder in Kirchturmspitzen gelagert. Ein Zeitkapselprojekt ist die „Crypt of Civilization“, das Objekte aus dem Zeitraum 1900-1950 enthält. Sie soll erst im Jahre 8113 geöffnet werden. Wer auch immer das sein wird. So ambitioniert ist die Ausstellung der Dortmunder Gruppe im Torhaus Rombergpark unter dem Titel „Raum Zeit Kapsel“ nicht, aber die 20 Künstlerinnen und Künstler haben sich in 37 verschiedenen Positionen mit dem Thema beschäftigt. Die Ausstellung findet vom 24. Juli bis zum 14. August 2022 statt.

Einige schöne Ideen zum Thema präsentieren die Mitglieder der Dortmunder Gruppe in dieser Ausstellung. So hat Monika Pfeiffer ihre Angst vor den „Schwarzen Löchern“ im Weltall künstlerisch verarbeitet und hat „Grüne Löcher“ geschaffen. Roul Schneider präsentiert mit „Unser Wille geschehe (Es ist später als zu denkst)“ eine Uhr, auf der es immer 12 Uhr ist. Angesichts des oft getätigten Ausspruchs „Es ist Fünf vor Zwölf“, sollte sich die Menschheit klarmachen, dass es wahrscheinlich schon nach Zwölf ist. In seiner zweiten Arbeit „Fortschrittswahn“ läuft die Zeit rückwärts.

Das Torhaus Rombergpark verwandelt sich in seine Rakete mit Zeitkapsel vom 24. Juli bis zum 14. August 2022. Verantwortlich sind unter anderem (v.l.n.r.) Monika Pfeiffer, Alexander Pohl, Roul Schneider und Christian Psyk.
Das Torhaus Rombergpark verwandelt sich in seine Rakete mit Zeitkapsel vom 24. Juli bis zum 14. August 2022. Verantwortlich sind unter anderem (v.l.n.r.) Monika Pfeiffer, Alexander Pohl, Roul Schneider und Christian Psyk.

Rosa Fehr-von Ilten beschäftigte sich in ihrer dreiteiligen Arbeit „Fortune“ passenderweise mit Glückskeksen. Sammelbilder sind seit Jahrzehnten beliebt. Ob Fußballspieler, Pokémon oder Magic: The gathering, seit dem 19. Jahrhundert wird fleißig gesammelt. Birigt Feike hat sich bei „Cosmic Shells big“ und „Cosmic Shells small“ mit Star Wars Sammelbildern beschäftigt.

Seine eigene Zeitkapsel präsentiert Alexander Pohl mit „Zeit“. Die Holzkiste ist mit einem Fahrradschloss gesichert und jeder Besucher darf sich daran versuchen. Seine weiteren Arbeiten „Driven Drawings“ setzen visualisierend sein Bewegungsprofil von google maps um.

Mariana Gonzaléz Alberti hat sich seit langer Zeit mit Seidenraupen beschäftigt. In „Lebensvariationen I-IV“ zeigt sie die Unterschiedlichen Stufen der Entwicklung dieser Tiere. In „Kosmos der Seidenraupen“ präsentiert sie Spuren der Raupen, die mit ihren Eiern und Sekret ein ganz eigenes Bild erschaffen, das an Sternenbilder erinnert.

Zwei Installationen lenken aber alle Blicke auf sich. Zum ersten arbeitet Christian Psyk in seiner Arbeit „Raumzeitkapsel“ mit gefundenen Objekten. Eine kleine Umkehrung, denn in eine Zeitkapsel kommen ja „originale“ Dinge, die erst nach ihrer Öffnung „gefunden“ werden.

Die zweite Installation ist „Transformer“ von Lutz Kemper. Diese Zeitmaschine ist wirklich beeindruckend. Alte Technik trifft ein wenig Cyberpunk. Das Gefährt hat für die Besucher sicher einiges zu bieten.

Es gibt weitere Kunst in dieser Ausstellung von Marlies Blauth, Claudia Terlunen, Erika A. Schäfer, Wolfgang Schmidt, Era Freidzon, Teresa Crawford Cabral, Martin Becker, Jan Bormann, Sabine Held, Michael Odenwealler, Gudrun Kattke und Pia Bohr.

Torhaus Rombergpark

Öffnungszeiten:

dienstags – samstags, 14:00-18:00 Uhr
sonn- und feiertags, 10:00-18:00 Uhr

Der Eintritt ist frei.




Eine „quadratische“ Ausstellung im Torhaus Rombergpark

Die Künstlerinnen und Künstler der „Dortmunder Gruppe“ präsentieren mit der Ausstellung „ FORMAT QUADRAT“ erneut Arbeiten zu einem außergewöhnlichen Thema. Dabei ist der Ort, das Torhaus am Rombergpark, quasi das Gegenteil eines Quadrates. Dennoch überzeugen die Mitwirkenden mit erstaunlichen und abwechslungsreichen Werken. Zu sehen ist die Ausstellung vom 01. bis zum 22. August 2021.

Malerei, Fotografie und Objekte – die Vielfalt der Dortmunder Künstlergruppe ist groß. Dabei gab es keine Vorplanung, wie Alexander Pohl, der Vorsitzende der Dortmunder Gruppe verriet. Jedes Mitglied konnte soviel Arbeiten abgeben, wie es wollte. Letztendlich entschied die „Hängekommission“, was in dem Raum im Torhaus für die Besucherinnen und Besucher zu sehen ist.

Wolfgang Schmidt präsentiert seine typischen Figuren, die Fotografin Erika A. Schäfer zeigt doppelseitig bedruckte Fotos in Quadratform, die sie zu dreidimensionalen Figuren faltet und über ihren Bildern verteilt. So entsteht Chaos in der Ordnung. Birgit Feike arbeitet mit rot-weißen Absperrbändern, die sie zu dreidimensionalen Installationen verwebt.

(v.l.n.r.) Jan Bormann, Alexander Pohl und Monika Pfeiffer in der "Speaker's Corner" von Bormann.
(v.l.n.r.) Jan Bormann, Alexander Pohl und Monika Pfeiffer in der „Speaker’s Corner“ von Bormann.

Claudia Terlunen ist mit zwei Arbeiten vertreten, die minimalistisch und monochrom gehalten sind. Auch Monika Pfeiffer hat Farbe reduziert. „Manchmal hat man das Bedürfnis nach Farbe, manchmal nicht“, so die Künstlerin.

Etwas provozierend formuliert Silvia Liebig ihre Arbeit mit „Dann fickt euch doch in die Bundeskunsthalle“. Ein Seitenhieb auf die Kunstszene, die Beziehungen und Vitamin B dazu benutzt, um auf dem Kunstmarkt weit nach oben zu kommen. Die sechs quadratischen Bilder von Alexander Pohl drehen sich um die Verfügbarkeit von (weiblicher) Sexualität im Internet. „POR-NO“ tragen die verfremdeten Fotografien als Titel, wobei die Vaginas der Frauen durch schwarze Quadrate verdeckt sind.

Roul Schneider zeigt zwei Arbeiten, die er hauptsächlich aus Erde gemacht hat. Nicht einfache Erde, sondern aus besonderen Fundorten. Das große Bild „Maya“, das an das südamerikanische indigene Volk erinnert, wurde aus Erde gemacht, die aus einer archäologischen Ausgrabung in Dortmund stammt. Dort war eine alte Ziegelei. Die besonderen Erden mit ihrer individuellen Farbgebung machen den Reiz der Bilder von Schneider aus, die zudem sehr meditativ sind. Gut zu sehen beim Bild „Beyond“, das aus Erde aus Norddänemark, Rügen und Mecklenburg-Vorpommern entstand. Der weiße Trichter im Zentrum des Bildes scheint den Betrachter direkt hineinzuziehen.

Auch Installationen gibt es: Neben Holzskulpturen von Pia Bohr und einer Arbeit von Dina Nur hat sich Jan Bormann mit der Corona-Pandemie auseinandergesetzt und eine „coronakonforme“ Speaker-Corner geschaffen.

Es würde zu weit führen, alle Arbeiten vorzustellen, denn insgesamt stellen 22 Künstlerinnen und Künstler ihre Werke aus. Von daher lohnt sich ein Besuch der Ausstellung auf jeden Fall.

Die Öffnungszeiten des Torhauses sind: dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr, sonntags und feiertags 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.




Urlaub am Titicaca-See oder Kunst entsteht vor Ort

Ab heute zeigen die Dortmunder Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe die Ausstellung „Urlaub am Titicaca-See“ im Dortmunder Torhaus. Doch diese Ausstellung ganz anders als die anderen, denn es gibt diesmal keine fertigen Kunstwerke zu sehen, sondern es ist mehr ein „work in progress“. Die Ausstellung erinnert auch an den 2004 verstorbenen Put Pevic, der ein gleichnamiges Bild präsentiert hatte. Die Entwicklung ist zu sehen bis zum 08. November 2020.

Corona hat alle Künstler stark getroffen. Die Einschränkungen des Lockdowns und der weiteren Beschränkungen hat für viele Einkommensverluste gesorgt. Musiker konnten keine Konzerte mehr geben, Schauspieler nicht mehr Theater spielen und die bildenden Künstler? Sie konnten zwar weitere in ihren Ateliers arbeiten, doch Ausstellungen waren nicht mehr oder nur stark eingeschränkt möglich.

Was also tun als Grafiker, Maler, Bildhauer? Urlaub am Titicaca-See? Bei der finanziellen Notlage der meisten Künstlerinnen und Künstler sicherlich ein unrealistisches Ziel. Daher hat man den See quasi ins Torhaus geholt und auf der Seefläche ein temporäres Atelier geschaffen. Jeder teilnehmende Kreative durfte zwei Listen Material aus seinem Atelier mitnehmen, was für jeden zugänglich ist. Dieses Material steht auf dem „See“ wie die künstlichen Inseln auf dem realen See, auf denen die Ureinwohner in Bolivien wohnen.

Nein, das ist kein Künstlerflohmarkt. Mit diesem Material arbeiten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe quasi live an neuen Arbeiten.
Nein, das ist kein Künstlerflohmarkt. Mit diesem Material arbeiten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe quasi live an neuen Arbeiten.

Diese Art von Ausstellung ist auch eine Antwort auf den Vorschlag: Dann macht doch alles online. Was bei manchen Formaten sicherlich eine gute Alternative ist, funktioniert bei der bildenden Kunst nur sehr eingeschränkt. Es ist sicherlich interessant virtuell durch ein Museum zu gehen, das man wegen den Reisebeschränkungen oder den hohen Reisekosten nicht besuchen kann. Doch im echten Leben vor einem Kunstwerk zu stehen, ist doch etwas anderes. Deshalb entsteht jetzt Kunst vor Ort durch die Akteure: Künstlerinnen und Künstler sowie Besucher. Denn zu den Öffnungszeiten des Torhauses werden zwei bis drei der Kreativen anwesend sein.

Die Öffnungszeiten des Torhauses sind dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr und sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr.

Der Durchgang zur aktuellen Ausstellung wird wöchentlich aktualisiert und da es sich um eine Ausstellung in Progress handelt wöchentlich aktualisiert. Er bietet mit zunehmenden Aktualisierungen die Möglichkeit zur ‚Zeitreise‘. Die Adresse im Internet lautet: www.torhaus-rombergpark.de




Werkschau der Dortmunder Gruppe

Vom 07.
Juli bis 04. August 2019 zeigt die Künstlervereinigung DORTMUNDER
GRUPPE eine Gemeinschaftsausstellung von 16 der 25 Künstler in der
BIG gallery. Zu sehen sind Malerei, Grafik, Fotografie und Skulptur.
Die Mitglieder der Gruppe zeigen einen repräsentativen Querschnitt
ihres derzeitigen Schaffens.

Die
Kohlestaub-Landschaften von Marlies Blauth sind Schwarz-Weiß
gehalten. Ihre abstrakten Werke wirken irgendwie düster oder wie aus
einem alten Zeichentrickfilm entsprungen.

Die
Bildhauerin Pia Pohr präsentiert diesmal keine Skulpturen, sondern
Holzschnitte, die mit alten Stempeln verziert sind. Dadurch bekommen
ihre „Schwarzen Madonnen“ eine Art Heiligenschein.

Jan
Bormanns „Digilogos“ verbindet das uralte Material Holz mit
Platinen. So wird der Zwiespalt oder die Symbiose zwischen
organischem und anorganischem Material deutlich.

Hexen
haben es Mariana González Alberti angetan. Im Vorraum steht ihre
Skulptur „Triumph der Hexe“, im Saal hängen zwei Bilder von ihr.

Das
großformatige Werk von Michael Odenwaeller „Frauenstolz
Pentimento“ zeigt erotisch aufgeladene Bananen, Wolfgang Schmidt
präsentiert weitere Varianten seiner Figuren. Die Arbeiten stammen
zwischen 2012 und 2015.

Aktuelle
Positionen zeigen Sabine Held („Mischwald“) und Claudia Terlunen,
die mit drei Bildern vertreten ist.

Wie
schon bei den „ARTgenossen“ und in der Galerie „Kunstraum“
stellt Roul Schneider zwei seiner „Erdbilder“ aus. Die beiden
Werke tragen den Titel „Hommage an die Erde“ und bestehen aus
unterschiedlichen Materialien wie Erde aus dem Wurzelballen einer
alten umgestürzten Buche in Mecklenburg-Vorpommern.

Alexander
Pohl präsentiert zwei seiner großformatigen Bilder, die sich durch
zurückgenommene Farbigkeit auszeichnen. Dabei gibt es einen
Überraschungseffekt, denn der Betrachter kann auf die erste Schicht
schauen wie durch eine Öffnung.

Insgesamt
sind werke folgender Künstlerinnen und Künstler zu sehen: Mariana
González Alberti, Pia Bohr, Jan Bormann, Marlies Blauth, Sabine
Held, Gudrun Kattke, Silvia Liebig, Michael Odenwaeller, Brian John
Parker, Monika Pfeifer, Alexander Pohl, Christian Psyk, Erika A.
Schäfer, Wolfgang Schmidt, Roul Schneider und Claudia Terlunen. 

Die
Ausstellungseröffnung ist am Sonntag (07.07.19) um 11 Uhr in der BIG
gallery.