Beat meets Bratsche

Bei der generalproble im Konzertaus: Beatamines& David Jach mit Dirigent Philipp Armbruster und den Dortmudner Philharmonikern.
Bei der Generalprobe im Konzerthaus: Beatamines& David Jach mit Dirigent Philipp Armbruster und den Dortmunder Philharmonikern.

Einen großartigen Erfolg konnte das 1. Konzert für Junge Leute am 04.11.2013 verbuchen. Die Dortmunder Philharmoniker unter der engagierten Leitung von Philipp Armbruster und Beatamines & David Jach groovten das Konzerthaus mit einer Weltpremieren: Dem Remix von „The Planets“ von Gustav Holst. Wer vorher dachte, Beats und Bratschen vertragen sich nicht, der muss ab Montag umdenken.

Die Eingangshalle des Konzerthaus bot einen ungewöhnlichen Anblick: Sehr viele junge Leute, doch auch traditionelles Konzertpublikum war ab und an zu sichten. Ein Spielehersteller würde sagen: Von 9 bis 99 Jahren. Und so unterschiedlich waren vermutlich die Erwartungen. Bei den Jüngeren standen sicher Pascal Augner von Beatamines & David Jach im Vordergrund, während bei den Konzerthausgängern die Frage im Mittelpunkt stand, wie schlagen sich die Philharmoniker mit den Elektronik-Musikern. Um die Frage sofort zu beantworten: Sehr gut. Schon vom ersten Takt an spürten alle Besucher, dass sie Augen- und Ohrenzeugen von einem ganz besonderen Konzert waren. Es war kein Abklatsch á la „Orchester X spielt Songs von Queen oder Abba“, sondern es entstand etwas Gemeinsames. Es war zu spüren, dass sich die Philharmoniker mit House ebenso auseinander gesetzt haben wie Beatamines & David Jach mit Holst. Es war keine Überstülpung von Holsts Werk, sondern eine Ergänzung, fast eine Fortführung.

„Die Planeten“ boten sich natürlich an. Gustav Holst nimmt hier quasi die künftige Filmmusik von John Williams und anderen schon vorweg. Von Star Wars bis hin zu Star Trek, alles ist in seiner Musik bereits vorhanden. So entführten uns die Philharmoniker mit ihren besonderen Solisten in den Weltraum und wir besuchten die Planeten.

Wie es sich bei einen „richtigen“ Konzert mit House gehört, gab es auch Lichteffekte. Rot, Grün, Weiß: Hinter den Philharmonikern leuchtete es und ab und an zogen Nebenschwaden auf. Toni Haupt war für das Lichtdesign zuständig und kreierte eine passende Lichtstimmung zu der Musik.

Wie bereits erwähnt: Das Publikum war verhältnismäßig jung, doch während des Konzertes äußerst diszipliniert im fast ausverkauften Konzerthaus. Es wurde erst bei den beiden Zugaben mitgetanzt und mitgeklatscht, dann aber auch mit großer Begeisterung.

Ein Konzert von dem jeder etwas hatte: Die Musiker konnten sich gegenseitig kennenlernen, das eher klassisch orientierte Publikum lernte, dass House nicht Krach bedeutet, die Jüngeren lernten, dass klassische Musik und vor allem der „olle“Holst auch „cool“ sein können. Allen Beteiligten, vor allem aber Barbara Volkwein, die dieses Konzert organisiert hat, muss man ein großes Lob aussprechen. Wieder hat Dortmund gezeigt, dass es hochwertige kulturelle Sternstunden setzen kann und offen für Experimente ist. Mehr davon!




Tanzt die Planeten

David Jach (links) und Beatamines werden mit den Dortmunder Philharmonikern Gustav Holsts "Die Planeten" tanzen lassen. (Foto: wurde uns von den Dortmunder Philharmonikern zur Verfügung gestellt)
David Jach (links) und Beatamines werden mit den Dortmunder Philharmonikern Gustav Holsts „Die Planeten“ kreisen lassen. (Foto: wurde uns von den Dortmunder Philharmonikern zur Verfügung gestellt / Photograf leider unbekannt)

Etwas Besonderes erwarten die Zuhörer beim 1. Konzert für Junge Leute am 04. November um 19 Uhr im Konzerthaus. Unter dem Titel „Groove Symphony“ werden die Dortmunder Philharmoniker Zuwachs bekommen von den Elektromusikern Beatamines & David Jach. Zusammen werden sie „Die Planeten“ von Gustav Holst in einer spannenden Bearbeitung aufführen.

Es könnte eine spannende Symbiose werden, denn Gustav Holst Werk „Die Planeten“ treffen auf Elektromusiker treffen auf Philharmoniker. Wie geht es aus? Vermutlich wissen die Protagonisten es selbst nicht so genau, denn es ist eine absolute Premiere für beide Seiten.

 

„Beatamines und David Jach“ sind beide Elektromusiker, die aber auch als DJs arbeiten. Für das Projekt werden die beiden aber hauptsächlich als Elektromusiker in Erscheinung treten“, so Barbara Volkwein von den Dortmunder Philharmonikern, die die Konzeption gemacht hat. Auch für Phillipp Armbruster, dem Dirigenten des Abends, ein völlig neues Gefühl. Ob sich die beiden Musiker seinem Taktstock fügen wie die Philharmoniker, das wird sich noch herausstellen.

 

Wie wird das Konzert ablaufen? „Im Prinzip sind die beiden Musiker so etwas wie Solisten in einem Konzert“, erklärte Armbruster. Das Orchester wird alleine zu hören sein, dann gibt es Teile, in denen Beatamines und David Jach ihre Remixe in den Vordergrund stellen und es wird gemeinsame Teile geben, wo alle zusammen spielen. Noch wird alles arrangiert und geprobt.

 

Da das Konzert für junge Leute gedacht ist, dauert es rund eine Stunde, das heißt, um 20 Uhr ist Schluss. Ob es noch eine Zugabe gibt, bleibt abzuwarten.

 

Normalerweise machen Beatamines und David Jach eigentlich House-Musik. Ihr Set wird am 04. November sehr minimalistisch sein, aber dennoch tanzbar. So wird erwartetet, dass die Zuhörer im Konzerthaus nicht lange auf ihren Sitzen bleiben. Aufstehen und tanzen ist durchaus erlaubt.

 

Der Verkauf der Veranstaltung lässt sich sehr gut an, es gibt nur noch Restkarten. Wer bei diesem Ereignis dabei sein möchte, sollte sich sputen. Karten gibt es unter 0231 50 27222.