Eine unglaubliche Transformation

Carlos Moreno Pelizari (Bartolomäus Brummhold), Britta Wille (Prinzessin Asta Basta), James Martin (König Astus Bastus), Hasti Molavian (Einstein) (Foto © Björn Hickmann / Stage Picture)
Carlos Moreno Pelizari (Bartolomäus Brummhold), Britta Wille (Prinzessin Asta Basta), James Martin (König Astus Bastus), Hasti Molavian (Einstein)
(Foto © Björn Hickmann / Stage Picture)

Am 27. Oktober hatte die Kinderoper „Der unglaubliche Spotz“ von Mike Svoboda und dem Libretto von Manfred Weiß Premiere in der Jungen Oper. Inszeniert von Ronny Jakubaschk und der musikalischen Leitung von Michael Hönes, entwickelte sich eine interessante Geschichte, ob Musik nun Geräusch und Krach ist oder nicht.

Tja, der König Astus Bastus hat’s nicht leicht, ausgerechnet bei der Uraufführung der ersten allyrischen Oper, empfindet er alle Musik als lauten Krach. Später empfindet er alle Geräusche als Krach und schafft es nur mit einem Kopfhörer ins Reich der Träume. Da er den Kopfhörer auch bei den Nationalhymnen der befreundeten Nationen aufhaben muss, kommt es zu staatspolitischen Komplikationen. Nur die Erfinderin Einstein hat die Lösung: Ein Gerät, dass alle Geräusche in wohlklingende Musik verwandelt, soll den König heilen: Der Spotz. Zwar zeigt der Spotz, der Geräusche in Musik umwandelt, zunächst Nebenwirkungen, denn der König macht „Spotz-Geräusche“, die so klingen, als gäbe es Unterbrechungen auf einer Leitung. Doch am Ende kann die Oper aufgeführt werden.

 

Die Musik: Sie kann etwas sehr schönes sein, vor allem, wenn man selber aktiv mitmacht. Sie kann aber auch nerven. Wer hat sich schon nicht einmal über die Musik aus der Nachbarwohnung beschwert, wo man doch eigentlich schlafen wollte. Das ist eine Kernidee der Kinderoper „Der unglaubliche Spotz“. Nämlich Verständnis für beide Seiten aufzubringen: Diejenigen, die von Musik genervt sind und diejenigen, die Musik machen wollen. „Daneben geht es auch um das nicht immer ganz einfache Verhältnis zwischen Kinderwelt und Erwachsenenwelt. Der König, als Repräsentant der Erwachsenen hat die Macht, Dinge zu verbieten. Was Astus Bastus auch macht: „Die Oper wird verboten.“ Doch so einfach lassen sich die Kinder, repräsentiert durch Prinzessin Asta Basta und Komponist Bartholomäus Brummhold, nicht unterkriegen. Sie nehmen mit Hilfe von Erfinderin Einstein die Sache selbst in die Hand.

 

Inszeniert wurde das Stück von Ronny Jakubaschk routiniert, doch hatte es ein klein wenig Überlänge. Ein Beispiel Staatsbesuch von Funien – König geht schlafen – Staatsbesuch von Wansibar – König geht schlafen. Vielleicht hätten ein paar Straffungen hie und da, dem Stück besser getan, denn die Kinder (es ist ab 6 Jahre) wurden nach 60 Minuten doch recht unruhig.

 

Den vier Sängerinnen und Sängern kann man von dieser Stelle nur ein großes Lob aussprechen, denn alle vier Partien waren prima besetzt. James Martin überzeugte als imposanter König, der von Musik und Geräuschen genervt wurde. Hasti Molavian als herrlich überdrehte Erfinderin Einstein, Britta Wille als Prinzessin Asta Basta und Carlos Moreno Pelizari als verzweifelter Komponist Bartholomäus Brummhold waren ebenfalls mit großer Spiel- und Singlaune dabei.

 

Die musikalische Leitung hatte wie gewohnt Michael Hönes, der mit seinen Mitstreitern der Dortmunder Philharmoniker einen außergewöhnlichen Klangteppich webte. Mit Spielzeugklavier und Kuhglocken kamen ungewohnte Instrumente und Klangfarben ins Spiel, ohne dass die Musik in irgendeiner Form zu avantgardistisch wurde.

 

Ebenfalls klasse waren die Kostüme von Matthias Koch: Der König majestätisch in schwarz und grau. Im bewusstem Gegensatz dazu Brummhold und Asta Basta in herrlichen bunten Fantasiekostümen, die man als Barockpunk bezeichnen könnte. Selbst das Kostüm von Einstein war zwar eher „wissenschaftlich schlicht“, aber dennoch ein Hingucker. Die Bühne (ebenfalls von Koch) war schlicht , aber zweckmäßig. Im Schwarz-Weiß gehalten stand ein Bett, das aber auch als Thron diente. Auch die „Uhr“ im Hintergrund wurde im Laufe des Stückes in eine Laboreinrichtung integriert.

 

Die weiteren Termine sind: 2, 3., 6. 10., 17., 22., 24., 28.November.
1., 6., 10., 12., 17., 18., 19., 22.Dezember.2013

 

Tickets (11,- Euro, ermäßigt 6,- Euro) an der Kasse im Opernhaus, telefonisch unter 0231/50-27 222 oder unter www.theaterdo.de.

 




Musik als Sprache der Leidenschaft

So könnte Prinzessin Asta Basta aussehen. (Foto: © Theater Dortmund)
So könnte Prinzessin Asta Basta aussehen. (Foto: © Theater Dortmund)

„Musik wird oft nicht schön gefunden, weil sie stets mit Geräusch verbunden“, sagte schon Wilhelm Busch. Genau dieses Problem hat der König Astus Bastus in der Kinderoper „Der unglaubliche Spotz“, die am 27. Oktober Premiere in der Jungen Oper feiert. Aber leider liebt seine Tochter die Oper und Komponist Brummhold steht schon mit einer neuen in den Startlöchern. Wer kann helfen?

 

Im Stück „Der unglaubliche Spotz“ geht es dem König schlecht, er ist extrem hellhörig und reagiert immer allergischer auf Musik. Die Lösung: Ein Kopfhörer. Doch das führt zu diplomatischen Verstimmungen, weil Astus Bastus die Nationalhymnen befreundeter Nationen auch nicht hören kann, und die neue Oper von Komponist Brummhold darf auch nicht aufgeführt werden. Die Lösung ist der „Spotz“. Ein Gerät von Erfinderin Einstein, das Geräusche in Musik umwandeln kann.

 

Auch wenn die Handlung in einer Märchenwelt spielt, eigentlich behandelt das Stück auch eine Art Generationenkonflikt. Papa kommt müde von der Arbeit, und das Kind übt gleichzeitig auf seinem Instrument (JEKI!) oder möchte Drummer werden und hat sich ein eigenes Schlagzeug gebaut. Probleme vorprogrammiert. Die Kinder hingegen stehen für ihre Eltern ein: Die Tochter versucht ihrem Vater zu helfen. „In dem Stück geht es auch um die Leidenschaft, die Musik entfacht“, erzählte Regisseur Ronny Jakubaschk. „Einerseits manifestiert sie sich in der Freundschaft zwischen Prinzessin Asta Basta und Komponist Brummhold, andererseits in der Ablehnung des König, dem die Musik Schmerzen bereitet.“

 

Das Bühnenbild entführt in eine märchenhafte Welt, Anklänge an Zeichentrickfiguren sind vorhanden und es wird Bunt. „Auch die Kostüme sind sehr farbig“, so Jakubaschk, „Sie reichen von Barock bis Rokoko, haben aber auch etwas modernes.“

 

„Die Musik orientiert sich an die neue Musik seit den 60er und 70er Jahren“, erläuterte der musikalische Leiter Michael Hönes. Es spielen Mitglieder der Dortmunder Philharmoniker. Bei den Instrumenten gibt es nicht nur Geige oder Cello, sondern auch Kuhglocken, E-Gitarre oder Toypianos.

 

Bei den Sängern greift wieder die bewährte Kooperation mit der Folkwang-Universität in Essen: Von dort kommen Britta Wille, Carlos Moreno Pelizari und Hast Molavian . Daneben wird der Australier James Martin zu sehen und hören sein.

 

Die Termine sind: 27.Oktober (Premiere), 3., 6. 10., 17., 22., 24., 28.November.
1., 6., 10., 12., 17., 18., 19., 22.Dezember.2013

 

Tickets (11,- Euro, ermäßigt 6,- Euro) an der Kasse im Opernhaus, telefonisch unter 0231/50-27 222 oder unter www.theaterdo.de.