Galerie 103 präsentiert Kunst in einem ganzheitlichem Zusammenhang

Im Rahmen der „Offenen Nordstadtateliers 2019“ in Dortmund am
Wochenende 28./29.09.2019 zeigt die Galerie 103 (Chancen-Café
103) in der Oesterholzstraße 103 eine Ausstellung von drei
größeren farbigen Bilder sowie einigen Zeichnungen des Künstlers
Davoud Sarfaraz (geb. 1954, Iran) unter dem aufmunternden Titel „Die
Welt wartet schon auf die Frauen“ in ihren Räumlichkeiten.

Sarfaraz lebt schon
die Hälfte seines Lebens (über 32 Jahre) in Deutschland. Wie er bei
einem Pressegespräch erklärte, ist er sehr dankbar dafür, hier
leben zu können.

Er will uns jedoch
mit seiner Kunst aus den Zwängen des Alltagsstress, dem Zeitmangel,
Konsumzwängen und Hetze oder den Begrenzungen durch Religionen und
Doktrinen befreien und den Blick nach innen zu richten. Kunst und
Freiheit gehören für ihn zusammen. Sie bieten die Chance,
innezuhalten – einen Moment der Stille zu erleben.

Seine Bilder sind
einerseits fremdartig traditionell orientalisch gehalten,
andererseits verbindet er sie mit einer kraftvollen modernen
bildnerischen Sprache der Moderne.

Davoud Sarfaraz in der Galerie 103 mit Zeichnung „Die Friedenstaube“ (Foto: © Guido Meincke)
Davoud Sarfaraz in der Galerie 103 mit Zeichnung „Die Friedenstaube“ (Foto: © Guido Meincke)

Wie Guido Meincke
(Machbarschaft Borsig11) erläuterte, ist die Ausstellung im Rahmen der
offenen Nordstadtateliers 2019 ein Teil des übergeordneten
ganzheitlichen Konzepts des Programms „Namaste 103“ von
Machbarschaft Borsig11 e.V. im Chancen-Café
103, gefördert von Interkultur Ruhr und realisiert mit Chancen der Bewohner des Borsigplatz-Quartiers.
Ziel ist, Kunst und gesellschaftliches Leben zusammenzuführen.

Unter
der Leitung von Anup Khattri Chettri wird in der Nordstadt zum Beispiel meditiert.
Menschen aus verschiedenen Kulturen treiben gemeinsam Sport, kochen und essen zusammen, malen oder
musizieren. Spiritualität im Sinne von Anup repräsentiert keine
bestimmte Religion oder dogmatische Philosophie, sondern ist absolut
säkular. Geeignet für alle Menschen,
ob religiös oder ohne Glauben. Es geht darum, Ruhe, Frieden und
Klarheit zu erlangen.

So gibt es an den beiden Tagen der Offenen Nordstadt Ateliers 2019 nicht nur die Kunst von Davoud Sarfaraz zu sehen, sondern es gibt dazu ein Programm mit persischen Leckereien und Musik.

Weitere Informationen: www.borsig11.de

Programm:

Samstag, den
28.09.2019 15:00 – 20.00 Uhr

15:00 Uhr: Eröffnung
mit Dr. Phil. Helga Jansen

18:00 Uhr: Konzert
mit Kioomars Musayyebi (Santur)

19:00 Uhr:
Persisches Abendessen

Sonntag, den
29.09.2019 11:00 – 18:00 Uhr

Gespräche bei
Kaffee, Tee, Kuchen und persisches Gebäck

16:00 Uhr
DADAistische Straßenkunst




Opulente Farbenwelt

Mit Dr. Helga janzen hat Davoud Sarfaraz für den Katalog interviewt.
Mit Dr. Helga janzen hat Davoud Sarfaraz für den Katalog interviewt.

Die Ausstellung „Kuss auf wachen Nerv“ zeigt eine Auswahl von Bildern des Dortmunder Künstlers Davoud Sarfaraz vom 27. September bis zum 18. Oktober 2015 im Torhaus Rombergpark. Sarfaraz kam 1986 aus dem Iran nach Deutschland und lebt seit 1995 in Dortmund.

Sarfaraz begann 1976 in Teheran an der Kunstakademie zu studieren und arbeitete danach als Illustrator für Kindersendungen im Fernsehen. Seine künstlerischen Arbeiten begannen in Deutschland.

In seinen ältesten Bildern ab 1989 beschäftigt sich der Künstler stark mit Farbstudien. Die Menschen auf seinen Bildern sind zwar figurativ, aber auch schon abstrahiert. Die Motive stammen überwiegend aus dem leben in den iranischen Dörfern. Einige Werke aus dieser Phase sind auch in der Ausstellung zu sehen.

Danach folgte eine melancholische Phase, die mit dem Verlust der Heimat zu tun hat. Die Farben wurden dunklerer. Erst Ende der 90er Jahre kehrt die Farbigkeit wieder zurück. Sarfaraz entdeckt die dazu die Abstraktion. Manche seiner Werke hat der Künstler in separate Fenster aufteilet, so dass eine Art Kaleidoskop entsteht. Er arbeitet auch viel mit Ornamenten und schlägt somit eine Brücke von Ost nach West.

„Ich muss bei jedem Bild mein Inneres spüren“, so der Künstler über sein Arbeiten. „Ich komme beim Malen mit meiner eigenen Vergangenheit in Verbindung. Kunst ist nicht nur Dekoration.“

So kann der Titel „Kuss auf wachem Nerv“ bedeuten, dass der Künstler wach und bereit ist, den Musenkuss zu empfangen.

Zu dieser Ausstellung ist auch ein Katalog mit Farbtafeln, Textbeiträgen und einem Interview mit dem Künstler erschienen.

Mehr Informationen zum Künstler auf seiner Homepage www.davoud-sarfaraz.de

Die Öffnungszeiten des Torhaus Rombergpark sind

dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr

sonntags und feiertags von 10 bis 18 Uhr

Der Eintritt ist frei.