Ausstellung als Link zum Verhältnis zwischen Frauen und Technologie
Auf der Ebene 3 des
Dortmunder U, dem Sitz des Hardware-Medien-Kunstvereins (HMKV) wird
vom 27.10.2018 bis zum 24.02.2018 die Ausstellung „Computer Grrrls“
zu sehen sein. Es handelt sich um eine Koproduktion mit La Gaîté
Lyrique (Paris). Diese Ausstellung wird auch im Anschluss in
Paris (La Gaîté
Lyrique)
und danach in Eindhoven (MU) in den Niederlanden gezeigt werden.
Die
Direktorin des HMKV und Kuratorin Dr. Inke Arns und Ko-Kuratorin
Marie Lechner (La Gaîté
Lyrique) informierten über die Ausstellung und gaben einen ersten
Einblick bei einem Presserundgang.
„Computer
Grrrls“ (in Anspielung
auf die Schreibweise der technofeministischen Bewegung) versammelt 23
Arbeiten und Positionen von 26 Künstlerinnen und einem
Künstler aus 16
verschiedenen Ländern von Australien bis zum Iran, die das
Verhältnis von Geschlecht und Technologie in Geschichte und
Gegenwart verhandeln und künstlerisch darstellen.

Dazu
muss man wissen, bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts
haben die
Frauen eine wesentliche Rolle in der technologischen Entwicklung
gespielt. Sie waren als
Telegrafinnen,
Telefonistinnen oder später auch als Programmiererinnen tätig.
Rechnen galt als weibliche Tätigkeit und Frauen
berechneten astronomische Daten, knackten den Verschlüsselungscode
der Nazis und vieles mehr. Mit der Einführung des PC (Personal
Computer) und dem Beruf des Informatik- Ingenieurs um
1985 fand eine „Vermännlichung“ statt.
Mit
einer großangelegten Timeline an der Wand wird diese Entwicklung von
dem 18. Jahrhundert bis heute eindrucksvoll dokumentiert.
Erst
in den 1990iger Jahren kam es dann zur Entstehung der ersten
cyberfeministischen Bewegungen, die die Frauen ermutigten, sich die
modernen Technologien (wieder) anzueignen und sich als handelnde
kreative Personen zu nutzen.
Die
Ausstellung zeigt diese Kreativität der jungen Künstlerinnen in der
Vielfalt der Medien und der selbstironischen offenen weiblichen
Herangehensweise an den versteckten Optimierungs-Druck,
Rassismus und dem Aufzeigen der Möglichkeiten der sich rasch
entwickelnden Technologien.
Die
verwendeten Medien reichen von 3D-Drucken, Videoinstallationen,
Filmtutorials und analoge Skulpturen, Algorithmen, Poster, sezierte
analoge Rhythmusgeräte, einen Dokumentarfilm, eine stereoskopische
3D-Projektion, Fotografien, aufblasbare Figuren sowie Zeichnungen und
Aquarelle. Hier trifft Lowtech auf die sogenannte Künstliche
Intelligenz (KI), Hightech auf Lötkolben
und ein Friseursalon auf ein Virtual Reality Set.
Besonders
interessant ist die Postion der afroamerikanischen
Frauen innerhalb der Ausstellung. Hier treffen
esoterisch-mythologische Einflüsse auf moderne Technik.
Die
Besucherinnen und Besucher haben die Gelegenheit, eine spannende
Virtual Reality-Reise in eine andere
(am Ende freiheitliche ?)
Welt zu unternehmen.
Die
Kuratorinnen haben ein große und Auswahl und Bandbreite von
technofeministischen Manifesten zusammengestellt, die zum größten
Teil
zwischen den 1990iger Jahren und heute veröffentlicht wurden.
Es
gibt viel zu entdecken. Also viel Zeit einplanen! Ein
Begleitheft gibt es natürlich auch.
„Computer
Grrrls“ wird am Freitag, den 26.10.2018 um 19:00 Uhr auf der Ebene
3 (HMKV) eröffnet.
Weiter
Informationen erhalten Sie unter www.hmkv.de