Von Star Wars bis E.T. – Filmmusik auf dem Friedensplatz

Auch am dritten Tag der Cityring
Konzerte hatte der Wettergott ein Herz für die Dortmunder
Musikenthusiasten, 2200 Besucher der ausverkauften Filmmusikgala
genossen die Musik, ohne die Regenschirme einsetzen zu müssen.

Die
Musikgala war einem ganz Großen der Filmszene gewidmet. John
Williams gilt als einer der bedeutendsten
Komponisten von Filmmusik des 20. Jahrhunderts. Seit den 70iger
Jahren bringt er mit seinem Hollywood-Sound Cineasten zum Schwärmen.
Seinen ersten Oscar erhielt er für die bedrohlich, düstere Musik
vom weißen Hai. Zahlreiche erfolgreiche Kompositionen folgten. Von
Anatevka, über Harry Potter bis Schindler’s Liste. In 28 Filmen
arbeitete er mit dem
Drehbuchautor und Regisseur
Steven Spielberg zusammen, das erfolgreiche Duo räumte etliche
Preise für gemeinsame Filme ab.

Den
Auftakt der beinahe dreistündigen Vorstellung machten die Dortmunder
Philharmoniker mit „The Flight to Neverland“ aus „Hook“,
gefolgt von einem Potpourri aus dem Musical „Anatevka“. Das Lied
„Wenn ich einmal reich wär“ brachte die Menschen direkt zu Jubel
und donnerndem Applaus.

Kraftvoll, leidenschaftlich und ergreifend erklang danach Musik aus Schindler’s Liste. Das Hauptthema mit dem einprägsamen Klang einer einzelnen Geige brachte die bedrückenden Bilder des Films umgehend in Erinnerung. Auch das zweite Stück „Remembrances“ wurde überzeugend interpretiert. Noch einmal rührende und auch traurige Töne erklangen mit der Hymne für die Gefallenen aus Spielbergs Meisterwerk „Der Soldat James Ryan“. Einen helleren Ausklang fand die erste Konzerthälfte mit „Adventures on Earth“ aus E.T.

Ein
wahres Highlight des Abends war die Moderation von Sabin Tambrea. Der
Schauspieler brillierte mit Witz, Gefühl und Sachverstand und
begeisterte so die Zuhörer auf dem Friedensplatz. Als er mit einem
blau-weißen Stoffbeutel auf die Bühne kam, hielt das Publikum kurz
den Atem an. Alles war gut, als er einen BVB-Schal herauszog und ihn
sich gegen die Kälte um den Hals wickelte.

Eine
Suite aus vier Stücke aus „Harry Potter and the Sorcerer‘s
Stone“ eröffnete den Part nach der Pause. Das Thema aus „Der
weiße Hai“ überzog den Friedensplatz mit tiefen Bässen und
brachte mit dem bedrohlichen Sound sicher manchen Zuhörer wieder zum
Zittern. Nach der Ouvertüre aus „The Cowboys“, die eine Hommage
an das Westerngenre war, folgte eine weitere Suite mit fünf Stücken
aus Star Wars. Hier saß nicht
Spielberg auf dem Regiestuhl, sondern George Lucas.

Nach
einer Zugabe, in der das Star Wars Hauptthema noch einmal wiederholt
wurde, trat das begeisterte Publikum den Heimweg an.




Stimmungsvolle Opern-Gala beim vierten Cityring-Konzert

Mit einem großen Aufgebot an glänzenden Stimmen und einem gut
ausgewogenen Programm mit Ausblick auf die neue Opern-Spielzeit
starteten zum vierten Mal die dreitägigen Cityring-Konzerte am
Freitag, den 06.09.2019 auf dem Dortmunder Friedensplatz.

Der Abend stand
unter dem Motto „Un bel di vedremo – Der Abend der großen
Stimmen“ .

Das Programm wurde
von Dirk Rutenhofer (Vorsitzender Cityring Dortmund) und
Opernintendant Heribert Germeshausen humorvoll-informativ moderiert.
Die Dortmunder Philharmoniker unter der Leitung von
Generalmusikdirektor Gabriel Feltz zeigte sich gut aufgelegt und
gewohnt professionell. Der Opernchor des hiesigen Theaters
(Einstudierung Fabio Mancini) unterstützten die Sängerinnen und
Sänger auf der Bühne tatkräftig.

Die Ouvertüre aus
die Hochzeit des Figaro ( Mozart) war der Einstieg für eine
stimmungsvolle Operngala bei etwas kühleren Temperaturen. Denis
Velev (Bass) sorgte mit der witzig-ironischen Register-Arie aus Don
Giovanni (Mozart) für heitere Gelassenheit.

Mandla Mndebele
(Bariton) heizte die Stimmung temperamentvoll mit „Votre toast“
aus Carmen (Georges Bizet) an, und Irina Simmes (Sopran) zeigte ihr
Können mit der Arie „Je dis que rien ne m‘épouvante
(Carmen). Ein Star der
Operngala war sicher Andrea Shin (Tenor), der mit seiner humorvollen
Version von „O sole mio“ das Publikum mitriss.

Ab
der neuen Spielzeit wird jedes Jahr im Mai, dem Geburtsmonat von
Richard Wagner im Kontext zu seinen Vorläufern, Antipoden und
Zeitgenossen einen „Wagner-Kosmos“ im Dortmunder Opernhaus
eingeführt. Das Vorspiel von „Lohengrin“, 3. Akt) von Wagner,
nach der Pause aus dem 1. Akt, und das vom Chor dargebrachte
„Gesegnet soll sie schreiten“ (Lohengrin) boten dem Publikum eine
eindrucksvolle Kostprobe.

Wagners
Zeitgenosse Daniel François
Esprit Auber wurde den ZuhörerInnen mit zwei Arien aus „Die Stumme
aus Portici“ von Anna Sohn (Sopran) und Andrea Shin / Mandla
Mndebele näher gebracht.

Mogan
Moody (Bassbariton) zeigte nicht
nur seine komödiantische, sondern auch
seine „teuflische“ Seite bei der Arie „Son Io spirito“ aus
Mefistofele (Arrigo Boito).

Einen
berührenden Ausblick auf die Premiere von „Madame Butterfy“
(Giacomo Puccini), die Premiere ist am 15.09.2019 um 18:00 Uhr, gaben
Sae-Kyung Rim (Sopran) und Hyona Kim (Mezzosopran) zusammen mit dem
Opernchor mit der Arie „Scuoti quella fronda“.

Emotional
wurde es auch mit Verdis „Stride la vampa“ , gesungen von Hyona
Kim (Mezzosopran ) und dem Chor-Highlight „Zigeunerchor“ aus Il
Trovatore.

Die
Puccini-Arien „O mio babbino caro“ aus
Gianni Schicchi“
sowie „Un bel die
vedremo“ (Madame Butterfly) wurden von
Irina Simmes (Sopran9 und Sae-Kyung Rim (Sopran9 sensibel
interpretiert.

Zum
Abschluss sangen alle gemeinsam „Tutto nel mundo è burla“ aus
Verdis Falstaff und als
Zugabe gab es noch Brindisi
Arie „Libiarno ne‘ lieti calici“.