Mörderspur und Zweifel

"Mörderspur" von Christina Füssmann. (Foto: © OCM-Verlag)
„Mörderspur“ von Christina Füssmann. (Foto: © OCM-Verlag)

Ihr neuer Justizkrimi „Mörderspur“ ist gerade erst erschienen, da mussten wir vom plötzlichen Tod der Dortmunder Autorin und langjährigen Gerichtsreporterin der Westfälischen Rundschau, Christina Füssmann, erfahren. So ist dieser Kriminalroman so eine Art „letzte Spur“ von ihr.
Auch diesem Buch merkt man den großen Erfahrungsschatz der Autorin aus ihrer Zeit als Gerichtsreporterin an. Sie beschreibt die Umgebung und die Charaktere im Gerichts-Umfeld mit den Blick für das Detail.

Im neuen Krimi verarbeitet sie ein Verbrechen, dass auf einem realen Fall basiert.Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Vergewaltigung und brutale Ermordung der jungen Mutter Daria Hillner im Jahr 1982. Der mit seiner drogensüchtigen Freundin zusammenlebende Nachbar Volker Schmidt aus der Nachbarschaft schnell verdächtigt, zumal er kein Alibi hat.
Seine Täterschaft lässt sich nicht zweifelsfrei nachweisen, aber nach Jahren bringt ihn die hartnäckige Spurensuche nach dem Verfahren der Mikrosonden-Massenanalyse in die Untersuchungshaft. 1989 wirft das Ergebnis einer neuen, bisher nur in Amerika praktizierte Methode des „Genetischen Fingerabdrucks“ ein anderes Licht auf den Fall. Es könnte die Unschuld des Verdächtigen beweisen. Die Gerichtsreporterin Judith Fassberg begleitet den Prozess aufmerksam. Als sie eine Beziehung zu dem charmanten aber besitzergreifenden Maler Michael Morgenthal eingeht, erhält der Fall eine ganz persönliche Dimension für die Reporterin….

Füssmann gelingt es nicht nur die Vorteile, sondern auch die Gefahren der neuen modernen Methoden der Verbrechensbekämpfung darzulegen, wenn vom Ehrgeiz getriebene und Übereifrige Ermittler oder Wissenschaftler daraus voreilig fehlerhafte Rückschlüsse ziehen. Außerdem entwickelt sie aber auch nach und nach mit Sensibilität einen spannenden Psychothriller. Füssmann schreibt in einer angenehm klaren Sprache und verfällt nicht in juristische Fachterminologie. Zwar fehlt ihr die Ironie einer Gabriella Wollenhaupt oder die eher deftige Sprache einer Sabine Deitmar, aber sie bleibt wohltuend normal.

Die 284 Seiten des Buches lesen sich nur kurzweilig und spannend, sondern sind auch noch vom Schriftbild sehr angenehm für das Auge.

Das Taschenbuch ist vom OCM-Verlag liebevoll gestaltet worden. Es kostet 11,90 € und ist unter ISBN 978-3-942672-17-7 erhältlich.




Doppel-Lesung im Studio B

DSC_0742Am Montag, den 14. Oktober 2013 findet um 19.30 Uhr im Studio B der Stadt-und Landesbibliothek am Max-von-der-Grün-Platz 3 eine besondere Lesung statt. Gleich zwei Dortmunder Autorinnen stellen ihre neuen Krimis als Buchpremiere vor.

Die Gemeindepfarrerin und Autorin Anne-Kathrin Koppetsch liest aus ihrem neuen Kriminalroman „Linienstraße“. In Vertretung für die leider erkrankte Autorin Christina Füssmann wird die Schauspielerin Jutta Seifert aus deren neuen Justiz-Krimi „Mörderspur“ vorlesen. Praktischer Weise kennen sich beide Autorinnen auch schon von den „Bloody Marys“- einem Zusammenschluss von Krimiautorinnen in Dortmund, die regelmäßig Benefiz-Lesungen veranstalten.

 

Koppetsch verriet zu ihrem neuen Buch „Das ist ein Nachfolgeroman meines Kriminalromans „Kohlenstaub“ (2012) mit der Dortmunder Pastorin Martha Gerlach als Protagonistin.“ Entführte die Autorin ihre Leser/innen dort in das Jahr 1965, befinden sie sich in „Linienstraße“ am Ende der 60-iger Jahre. Die Zeit ist geprägt von „Flowerpower“, APO (Außerparlamentarische Opposition) oder Ereignisse wie der bevorstehende amerikanische Mondlandung. Da entdeckt Pastorin Gerlach in ihrer Kirche einen Säugling. Wenig später wird die Leiche einer jungen Frau gefunden. Ist sie die Mutter des Findelkindes? Die Spuren führen direkt zu Dortmunds Bordellstraße. Doch noch etwas anderes erschüttert Marthas Weltbild zutiefst….

„Besonders spannend bei dem Buch finde ich, dass hier die beiden Welten „Bordell“ und „Kirche“ aufeinanderprallen“, erklärte die Autorin.

„Linienstraße“ ist im Hermann-Josef Emons Verlag erschienen und für 9,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

 

Christina Füssmanns Justiz-Krimi „Mörderspur“ führt die Leser in die Zeit Ende der 80-iger Jahre. Modernste wissenschaftliche Methoden der Verbrechensbekämpfung und neue Möglichkeiten der Überführung mittels des sogenannten genetischen Fingerabdrucks spielten eine große Rolle. Mit Hilfe eines DNA-Abgleichs konnten die wahren Verbrecher nun auch Jahre später noch überführt werden.

Die Autorin hat in ihrem Buch einen waren Kriminalfall in eine fiktive Romanhandlung eingebunden. Im Mai 1982 wird in Dortmund eine junge Frau tot aufgefunden. Es deutet alles auf einen Ritualmord hin, und ein Student gerät schnell als Täter in Verdacht. Nach jahrelangen erfolglosen Ermittlungen gegen ihn bietet ein neues modernes wissenschaftliches Verfahren scheinbar eine bis dahin ungeahnte Möglichkeit der Täterüberführung. Begleitet wird der Fall von der Gerichtsreporterin Judith Faßberg. Kann der Mordfall aufgeklärt werden? „Der Roman zeigt die Gefahren auf, wenn ehrgeizige Ermittler und übereifrige Wissenschaftler voreilig fehlerhafte Rückschlüsse ziehen“, so Elke Neumann vom OCM-Verlag.

 

Hilfreich für den Kriminalroman war sicherlich, dass Füssmann selbst jahrelang als Gerichtsreporterin gearbeitet hat.

 

„Mörderspur“ ist im OCM-Verlag erschienen und für 11,90 Euro im Buchhandel erhältlich.

 

Der Eintritt für die Lesung kostet wie immer drei Euro.