Einfach nur Rot sehen

Richard A. Cox, Red Sky, 2003
Richard A. Cox, Red Sky, 2003

Die Farbe Rot lässt wohl niemanden kalt. Rot ist so dominant, dass es schnell nach „hell“ und „dunkel“ zu den frühesten Wörtern der Menschheit gehörte. Die BIG Gallery (Rheinische Straße 1) zeigt die Ausstellung „Rot“ der vier Dortmunder Künstlerverbände vom 13. November 2016 bis zum 13. Januar 2017.

Die meisten Säugetiere haben Probleme, die Farbe Rot zu erkennen. Auch ein Stier reagiert nicht auf die Farbe des Tuches, sondern auf die schnellen Bewegungen des Toreros. Dafür ist die Farbe Rot beim Menschen sehr dominant. Kein Wunder, dass es also für Warnsignale benutzt wird. Dazu hat es eine erotische und eine politische Dimension.

Zu sehen sind 64 Werke von 61 Künstlerinnen und Künstlern. Neben Malerei ist auch Grafik, Fotografie, Skulptur und Installation ausgestellt. Im Gegensatz zur Vorgängerfarbe „Grau“ dominiert die Farbe Rot bereits beim Eintritt in den Galerieraum. Auch wenn manche Töne Richtung Orange oder Pink gehen, die Signalwirkung von Rot ist überwältigend. Mit am Besten kommt dies beim Bild „red sky“ von Richard A. Cox zur Geltung. Sein Gemälde wirkt wie eine Ansicht eines Waldbrandes.

Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 08 bis 17 Uhr und sonntags von 13 bis 17:00 Uhr.

 

 




Grau ist alle Theorie

"inside-outside" und "Rahmenbedingungen" von Maria Teresa Crawford Cabral. Beide Öl auf präparierter Leinwand, 90 x 70 cm
„inside-outside“ und „Rahmenbedingungen“ von Maria Teresa Crawford Cabral. Beide Öl auf präparierter Leinwand, 90 x 70 cm

Die Farbe Grau hat nicht den besten Ruf. Sie ist eine unbunte Farbe und steht in Begriffen wie „mausgrau“ eher für Langeweile. Dennoch wählte die Dortmunder Gruppe für ihre 3. Werkschau ausgerechnet diese Farbe als Themenvorgabe. Herausgekommen sind nicht etwa 36 Werke in Grau, sondern spannende Auseinandersetzungen von 20 Künstlerinnen und Künstlern. Zu sehen ist die Ausstellung in der BIG Gallery vom 10. April bis zum 10. Juni 2016.

Mit unterschiedlich warmen Grautönen arbeitet beispielsweise Alexander Pohl in seiner Arbeit „SIGNS. Illustrationen subjektiver Suggestion“. Pohl spielt nicht nur mit den Farbschattierung von Grau, sondern erzeugt durch Unregelmäßigkeiten in der Höhe der Leinwände je nach Lichteinfälle einen anderen Schattenwurf.

In den Bildern von Maria Teresa Crawford Cabral „ist etwas Graues im Gange“. In „inside-outside“ schaut ein älteres Ehepaar nach draußen und der Betrachter sieht im spiegelnden Glas, dass Fallschirmjäger oder Bomben vom Himmel fallen.

In „Dancing Killers I“ von Michael Odenwaeller versucht der Künstler eine Balance zu schaffen zwischen der Ästhetik der Panzer und deren zerstörerischer Kraft. Die grauen Panzer sind vor einem neongelben Hintergrund platziert, so dass auch ein farblicher Kontrast zu dem thematischen hinzukommt.

Aber nicht nur Malerei kommt zu ihrem Recht, auch Skulpturen sind zu sehen. Jan Bormann zeigt mit „Faszination Grau“ eine Holzskulptur aus einer über 200 Jahre alten Polaren Trockenfichte und Pia Bohr zeigt mit „Rhinoceros“ und „Amazone“ zwei Arbeiten, die trotz ihrer abstrahierten Form noch Reminiszenzen an Gegenständlichkeit besitzen.

Zu sehen sind Arbeiten von Martin Becker, Pia Bohr, Jan Bormann, Marlies Blauth, Maria Teresa Crawford Cabral, Ulla Dretzler, Era Freidzon, Mariana González Alberti, Ulrike Harbach, Sabine Held, Gudrun Kattke, Erwin Löhr, Dana Nur, Michael Odenwaeller, Brian John Parker, Monika Pfeiffer, Alexander Pohl, Christian Psyk, Wolfgang Schmidt, Roul Schneider, Claudia Terlunen und Garrett Anderson Williams.




Gemeinschaftsausstellung im besonderen Format

Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien sind in der Ausstellung zu sehen.
Arbeiten aus unterschiedlichen Materialien sind in der Ausstellung zu sehen.

210 x 30? Sind 6300. Gut gerechnet, aber das ist keine Mathematik-Aufgabe, sondern bei der Ausstellung „210 x 30“ in der BIG gallery zeigen über 120 Künstlerinnen und Künstler der vier Künstlerverbände BBK Ruhrgebiet, BBK Westfalen, Dortmunder Gruppe und Westfälischer Künstlerbund ihre Werke im ungewöhnlichen Format. Die Ausstellung wurde heute eröffnet und geht bis zum 10.01.2016.

Wie geht man mit rund 200 Werken um? Es gab keine Jury, die eine Vorauswahl traf. So gibt es den versuch, zumindest nach Farben zu hängen, wer also den Ausstellungsraum betritt, wird farbliche Schwerpunkte erkennen. Aber nicht jeder hat gemalt. Manche nutzen die Fläche, um skulptural zu arbeiten wie beispielsweise Udo Unkel. Auch Gisbert Danberg hat eine Skulptur erarbeitet, die er „Spagat“ nennt. Es erinnert ein wenig an einen Stabhochspringer, der versucht an seinem Stab eine imaginäre Latte zu überqueren.

Generell ist bei solchen Themenausstellungen eine große Bandbreite zu bewundern. Von abstrakt, figürlich, politisch oder private Themen, es gibt viel Unterschiedliches zu sehen. Auch vom Material her: Neben Acryl und Öl tauchen Holzschnitte auf oder es wurden Vinylschallplatten in das Kunstwerk integriert wie es der Künstler Jott Kaa getan hat.

Manchmal haben die Künstler etwas getrickst, um der Vorgabe zu entgehen. Da jeder zwei Arbeiten einreichen durfte, verschmolzen die beiden Bilder quasi zu einem.

Nummern helfen den Besuchern, welcher Künstler nun für welches Bild verantwortlich ist, die Namen der Künstler ist auf einem zettel zu finden. Daneben wird es einen Katalog geben.

Die Öffnungszeiten der BIG gallery an der Rheinischen Straße 1 sind montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr, sonntags von 13 bis 17 Uhr.