Letzte Veranstaltung der Dortmunder Gruppe in der BIG Gallery

Die Dortmunder Gruppe zeigt als Gastgeber vom 20. August bis 17. September 2023  in der BIG Gallery  (Ausgang Haltestelle Westentor am Dortmunder U) unterschiedliche Werke von 29 Künstlerinnen und Künstlern des bochumerkünstlerbundes aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie, Collage, Objekt und Zeichnung.



Dabei ist der Austausch beider Künstlerbünde sowie der Enge Kontakt und die Kommunikation untereinander von Bedeutung, wie Alexander Pohl (Vorsitzender Dortmunder Gruppe) beim Pressegespräch verriet.

 Mitglieder des Bochumer Künstlerbundes in der Ausstellung von links nach rechts: Felix Freier, Uwe Engels, Babette Sponheuer
Mitglieder des Bochumer Künstlerbundes in der Ausstellung von links nach rechts: Felix Freier, Uwe Engels, Babette Sponheuer

Diese Ausstellung mit dem Titel „KUNSTBESUCH“ wird jedoch die letzte Veranstaltung der Dortmunder Gruppe in der BIG Gallery sein, deren Pforten sich für die hiesige Kunstszene sich ja demnächst schließen.

Die Dortmunder Künstler*innen kämpfen nicht nur um einen neuen, möglichst gut zugänglichen dauerhaften Ausstellungsort für ihre Kunst, sondern auch immer um Fördermittel und Beachtung in der „Kulturstadt Dortmund“.

Es stünde einer Stadt gut zu Gesicht, sich um gute Bedingungen für „ihre Kunstschaffenden“ zu bemühen. Im Gespräch war ja schon einmal er RWE-Tower als eventueller neuer Ausstellungsort.

Die hiesigen bildenden Künstler brauchen einen feststehenden, für alle Bürger*innen der Stadt bekannten Ort, um ihre Werke zu präsentieren und später vielleicht auch verkaufen zu können. Die regionale Kunst verdient es, nach Kräften unterstützt zu werden.

Die letzten zehn Jahren in der BIG Gallery hat die Dortmunder Gruppe auch einiges für die internationalen Kunst-Beziehungen getan. Zu nennen sind da etwa ihre wechselseitigen Kontakte zu unseren Partnerstädten.

Die Vernissage zur Ausstellung findet am Sonntag, den 20. August 2023 um 14 Uhr in der BIG Gallery statt.

Begrüßung: Jacqueline Kraemer (I. Vorsitzende bochumerkünstlerbund)

Musikalische Begleitung: Tobias Bülow (Handpan).

Öffnungszeiten: Montag – Freitag 8 – 17 Uhr, Sonntag 14 – 17 Uhr, Eintritt frei. Im nächsten Jahr besucht die DORTMUNDER GRUPPE übrigens den bkb im Bochumer Kunstbunker.




Loppu – oder das Ende in der BIG gallery

„This is the end, my friend”, sang Jim Morrison von den Doors, doch keine Angst, es geht nicht um das Ende der Dortmunder Gruppe, sondern um das Ende der Ausstellungsaktivität in der BIG gallery.



Vor 10 Jahren konnten die Künstlerinnen und Künstler der Dortmunder Gruppe und weiterer Künstlerverbände den großen Raum in der BIG als Galerie nutzen. Was sie auch gerne und oft getan haben. Aber wie halt so kommt, die BIG verlässt (anscheinend) den Ort und somit endet auch die Geschichte der Galerie.

Schluss – aus – loppu“. Vertreter der Dortmunder Gruppe (v.l.n.r.) in der BIG gallery: Alexander Pohl, Claudia Terlunen, Marlies Blauth, Erika A. Schaefer und Jan Bormann.

Doch vom 23.07. bis zum 13. 08. 2023 zeigen die Künstlerinnen und Künstler nochmals an diesem Ort ihre W Insgesamt 35 Arbeiten von 16 Künstlerinnen und Künstler sind zu sehen. Unterschiedliche Techniken, unterschiedliche Formate, die Ausstellung zeigt die Bandbreite der Dortmunder Gruppe.

Natürlich hat das Ende auch thematisch in die Bildmotive Eingang gefunden. Corona, Umweltverschmutzung, die Hoffnung auf das Ende des Patriarchats – alles wird aufgegriffen. Doch auch anders kann man sich mit dem Thema auseinandersetzen. Alexander Pohl zeigt seine Arbeit „Equisheim“, die er bereits bei der ersten Ausstellung in der BIG gallery vor zehn Jahren gezeigt hat. Während die beiden Werke von Marlies Blauth versuchen, durch die Ornamente dem Ende zu entfliehen. Auch Finnland ist ein Thema, nicht nur durch den Titel „Loppu“, sondern auch durch die Arbeiten von Erika A. Schaefer und Jan Bormann – nachdenkliche Impressionen aus Lappland zum Umgang des Menschen mit der Natur.

Die Ausstellung wird am 23. Juli 2023 um 14 Uhr eröffnet. Die Eröffnungsrede hält passend zum Titel der gebürtige Finne Ristomatti Rouhiainen.




Drei Aspiranten der Dortmunder Gruppe in der BIG Gallery

Caro Fugazzi, Steffen Mischke und Thomasz Thun sind die neuen Beitrittskandidaten der Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe. Um sie vorzustellen, werden ihre Arbeiten vom 25. Juni bis zum 16. Juli 2023 in der BIG gallery gezeigt.



Auf florale Elemente konzentriert sich Thomasz Thun zurzeit in seinen Arbeiten. Doch die Bilder sind weit entfernt von den klassischen Stillleben. Auf den ersten Blick wirken sie rauh und grob wie aus einem Skizzenbuch. Aber das Material Papier macht sie auch gleichzeitig verletzlich wie die echten Blüten.

Caro Fugazzi, Steffen Mischke und Thomasz Thun in der BIG Gallery. (Foto: (c) Alexander Pohl)
Caro Fugazzi, Steffen Mischke und Thomasz Thun in der BIG Gallery. (Foto: (c) Alexander Pohl)

Auch Caro Fugazzi malt auf ungewöhnlichem Grund. Sie benutzt Packpapierrollen, die von der Decke bis zum Boden reichen. Die Werke, die sie zeigt, sind aktuell in der Galerie entstanden. Fugazzi arbeitet mit Kohle und Kreide. Da das Packpapier braun ist, hat die Künstlerin die Möglichkeit mit der Farbe Weiß zu arbeiten. Sie ist inspiriert durch Höhlenmalerei.

Weiß ist nicht das Kernthema von Steffen Mischke. Seine Bilder sind bunt expressiv, die Farbe beinahe sinnlich überbordend.  Es scheint, als wolle Mischke austesten, was für den Betrachter noch ertragbar ist.

Warum die drei Künstler:innen in die Dortmunder Gruppe wollen? Es geht vor allem um den künstlerischen Zusammenhalt und die größeren Möglichkeiten, die ein Künstlerbund bietet, berichteten die anwesenden Thun und Fugazzi.

Die Ausstellung wird am 25. Juni um 14 Uhr in der BIG gallery eröffnet.




Künstlerinnen und Künstler „machen Blau“ in der BIG gallery

In der BIG gallery der BIG direkt gesund (nahe Dortmunder U) stellt der Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Westfalen e. V. vom 02.04.2023 (Eröffnung am Sonntag um 11:00 Uhr) bis 18.06.2023 seine voraussichtlich letzte Ausstellung mit dem Titel „Blau machen“ aus.



Beteiligt daran mit jeweils einem Werk sind 21 Künstlerinnen und 20 Künstler.

Der BBK Westfalen nimmt Abschied von der BIG gallery in "blau". (v.l.n.r.) Christoph Mandera, Brigitte Bailer und Axel M. Mosler.
Der BBK Westfalen nimmt Abschied von der BIG gallery in „blau“. (v.l.n.r.) Christoph Mandera, Brigitte Bailer und Axel M. Mosler.

Die 41 Kunstschaffenden haben sich, wie „Blau machen“ schon andeutet, mit diesem mehrdeutigen Thema ganz divers auseinandergesetzt. Die präsentierten Arbeiten zeigen erzählerische Werke, blaue Porträts oder blau strukturierte Farb- und Formmalereien, Collagen und Fotos mit digitaler Bearbeitung.

Zu sehen sind Aquarell, Tusche, Acryl oder Öl auf Leinwand, Öl auf Papier, Digitaldruck auf Acrylglas, Fotografik auf Acryl, Farbholzschnitt (Druck), Aquarell auf Büttenpapier, Strukturpasten-Collagen, textile Arbeit mit Stickerei, originale Farbfotografie sowie von Karin Hansmann Keramik-Werke.

Mit ihren expressionistisch, impressionistisch oder surreal anmutenden Arbeiten beschäftigen sich die Künstler:innen nicht nur mit der inspirativen-assoziativen Farbe Blau, sondern natürlich auch mit dem Thema „Blau machen“.

Sich den Verpflichtungen entziehen (im übertragenen Sinn), entspannen, aber auch den Blick auf die Verantwortung unserer Umwelt und Menschheit gerichtet.

Wir können uns dem Klimawandel, Kriegen und deren Folgen nicht so leicht entziehen.

Ein großer Aspekt der Ausstellung widmet sich dem Himmel, Wasser oder der Vergänglichkeit. Es steckt aber auch Hoffnung auf einen Neuanfang und Mut zum Aufbruch darin.

Das ist auch dem BBK-Westfalen für seine Zukunft zu wünschen.

Zur Ausstellung erscheint ein 64-seitiger-Web-Katalog mit allen in der Ausstellung zu sehenden Werken, der zum Preis von 5,00 € erhältlich ist.

Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag, jeweils 13:00 bis 17:00 Uhr. Ostersonntag (geschlossen). Eintritt ist frei.




Stand der Dinge – künstlerische Standortbestimmung

In der BIG gallery startet am 29. Januar 2023 die Ausstellung des Westfälischen Künstlerbundes. Sie geht bis zum 26. März 2023. An der Ausstellung nehmen 11 Künstlerinnen und Künstler teil, der Titel lautet „Stand der Dinge“.



„Stand der Dinge“ kann vieles bedeuten. Einerseits ist es eine Frage: wie ist jetzt der Stand der Dinge? Es ist die Möglichkeit innezuhalten oder ein Fazit zu ziehen. Zu sehen sind klassische Malerei, Druckgrafik, Landschaftsfotografie und einige Skulpturen.

Ein Katalog zur Ausstellung ist ebenfalls erschienen.
Ein Katalog zur Ausstellung ist ebenfalls erschienen.

Einige der Arbeiten sind erschreckend aktuell. Die Bilder von Irmhild Koeniger-Rosenlechner sind zwar von Anfang der 90er Jahre über den Bosnien-Krieg, sind aber im Zeichen des jetzigen Kriegs in der Ukraine wieder aktuell.

Die Natur hat ja auch immer etwas Erhabenes bis Spirituelles. In den Arbeiten von Petra Böttcher-Reiff und Klaus Pfeiffer sieht man das sehr gut. Tiefrote Sonnenuntergänge (Böttcher-Reiff) kontrastieren dabei mit den Schwarz-weiß Fotos von Pfeiffer. Verzweiflung oder doch Hoffnung?

Axel M. Mosler Fotografie spielt mit Gegenständen, die vom Menschen in die Natur gestellt wurde. Hier der Kontrast besonders gut zu sehen, der zwischen die Natur tobt, die versucht sich etwas zurückzuholen, was der Menschen in die Natur gesetzt hat.

Dieter Ziegenfeuter zeigt wieder seine legendären Wolkenbilder. Auf der einen Seite Schwarz und bedrohlich, auf der anderen Seite aber durch aus in einem fröhlichen Weiß und hoffnungsvoll.

Die Arbeiten von Walter Hellenthal mäandern zwischen dem Organischen und Anorganischen. Die Natur steh im Mittelpunkt seines künstlerischen Statements zum Stand der Dinge.

In den Weltall entführt uns der Künstler Andi Knappe. Seine Space-Bilder entführen uns in den unendlichen Raum mit offenem Ausgang. Was wird uns dort erwarten? In eine ähnliche Richtung gehen die Stahlarbeiten von Sebastian Wien. Sind es vielleicht Außerirdische, die nur darauf warten in unsere Realität zu gelangen?

Muss der Stand der Dinge eigentlich ein fester Punkt sein? Für Richard A. Cox nicht. Seine tanzenden Bilder zeigen die ewigen Bewegungen. Panta rhei.

In einem geheimnisvollen Spiel mit ovalen Formen und Strukturen entführt der Künstler Christoph Ihrig den Betrachtenden in der Ausstellung. Philipp Pohl hingegen zeigt Gedanken- und Bilderwelten abendländischer und anderer spiritueller Tradition.




Wehmütiger Abschied – Ten years after

Vor zehn Jahren begann eine fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den vier Dortmunder Künstlerverbänden und der BIG-Versicherung zurück. In der Dortmunder BIG-gallery -im lichtdurchfluteten Foyer- fanden sehr spannende, auch überregional beachtete Ausstellungen statt. Doch diese Geschichte geht zu Ende. Die BIG-gallery wird bald Vergangenheit sein. Bis zum 22.01.2023 ist die Ausstellung „ten years after“ noch zu sehen.



Doch 56 Künstler*innen zünden noch einmal ein Feuerwerk an Ideen, Farben, Formen und Techniken in dem großen Raum. Etwa 60 Werke bieten einen Blick zurück aber auch den kritisch-visionären nach vorn und zeigen die große Kreativität und Professionalität der Künstler*innen.

Einige der Künstler*innen sind auch mit Arbeiten in der Landeskunstausstellung im Museum Ostwall im Dortmunder U vertreten. Ein Besuch beider Ausstellungen ist auf jeden Fall zu empfehlen.

BIG GALLERY in der BIG direkt gesund
Rheinische Straße 1, 44137 Dortmund

Öffnungszeiten
Montag bis Freitag 8.00 – 17.00 Uhr, Sonntag 14.00 – 17.00 Uhr, Eintritt frei




Tension – Spannung in der BIG Gallery

Bis zum 06. November 2022 zeigt die BIG gallery in der Rheinischen Straße 1 die Ausstellung „Tension“ der Künstlergruppe „Collectif le maronniers“ aus Amiens, der französischen Partnerstadt Amiens.



„Tension“ bedeutet wie im Englischen „Spannung“ und Spannungen haben wir momentan leider mehr als genug. Elf Künstler*innen zeigen ihren Blick auf den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Ängste vor den Schrecken des Krieges sind allzu deutlich in den Arbeiten zu sehen. Gibt es Hoffnung?

Geradezu wütend wirkt eine Arbeit von Geneviève Agache, die in einem knallenden Rot gehalten ist. „Die Aggressionen der Welt nehmen zu“, schreibt sie im Katalog zur Ausstellung.

Lookace Bamber zeigt überarbeitete Fotografien, die mit Farbe bearbeitet wurden. Passend zum Thema herrscht die Farbe Schwarz vor.

Von Bienenwaben fasziniert ist France Dufour. Die geometrischen Arbeiten strahlen Licht und Farbe aus. Farbig sind auch die Werke von Christian Dupuis. Dazwischen platziert der Künstler grafische Elemente, die die Farbigkeit unterbrechen.

Kriege gehören leider zur Geschichte der Menschheit dazu. Vor allem der Erste Weltkrieg hat beispielsweise an der Somme zahlreiche Spuren hinterlassen wie unzählige Soldatenfriedhöfe. Michel Gombart fotografierte diese Hinterlassenschaften menschlicher Grausamkeit in eindrücklicher Weise.

Virgine Fender erstellte einige Poster, die sich mit dem Thema Krieg und Frieden beschäftigen. Menschenleer sind die Fotos von Lolita Lejeune. Das Besondere daran ist. Dass sie wie Schwarz-Weiß-Bilder wirken, jedoch enthalten sie immer keine kleine Spur Farbe, wenn man sie genauer betrachtet.

In den Fotos von Yazid Medmoun tauchen Menschen auf und zwar schauen sie Nachrichten über den Ukraine-Krieg. Den Künstler interessiert, wie die Menschen auf die Ereignisse reagieren. Angsterfüllt oder gelassen.

Großformatige Arbeiten in Schwarz und Grau zeigt Patrice Roger. Die wuchtigen Arbeiten sind der Ausdruck des Künstlers nach der Suche nach Wahrheit, nach einer Zukunft.

Der Mensch ist im Zentrum der Arbeiten von Bernard Sodoyez. Trotz aller Farbigkeit wirken die Gestalten in seinen Bildern sehr zerrissen und verletzlich. Verständlich bei all den Krisen und Konflikten in der Welt. Auch Jean-François Petitperrin interessiert sich für den Menschen. Sein Körper, seine Form, aber vor allem, was er mit seiner Lebensweise auf der Erde bewirkt.




Der Produktionsprozess als Kunstwerk

Die Künstlervereinigung „Dortmunder Gruppe“ zeigt vom Sonntag, den 11.09.2022 bis zum 02.10.2022 zum letzten Mal in den Räumlichkeiten der BIG Gallery (Dortmund, Rheinische Straße 1) eine Performance und Ausstellung „MNZ“.

Pia Bohr und Alexander Pohl berichtete beim Pressegespräch über den Hintergrund diese besonderen Performance-Ausstellung.



Schon seit einiger Zeit wurden die Bedingungen für die Künstlergruppe in der BIG Gallery wohl immer schwieriger. Am Ende fühlte man sich mit den jährlichen Ausstellungen der Bilder und Skulpturen eher als schmückendes Beiwerk für Meetings beispielsweise im Haus.

Die Städtische Galerie Torhaus Rombergpark reicht alleine nicht aus. Nun ist man auf der Suche nach einem geeigneten Ort für die Künstlervereinigung.

Günstige Discounterkunst auf der einen, super teure, im Augenblick gefragte „hippe Kunst“ machen es örtlichen Kunstschaffenden schwer, ihre Werke zu verkaufen. Die Künstler*innen der „Dortmunder Gruppe“ spielen in ihrer Performance „MNZ“ mit diesen traurigen Blüten der Kunstwelt.

Der Ausstellungsraum der BIG Gallery wird zur Produktionsstraße, jeder der beteiligten Künstler*innen ein Rädchen in der Kunstmaschine und Diener des Produktionsprozesses.

Vierzig identische Bilder werden nach einer typischen Dortmunder Bildvorlage (Siegelpils-Flasche) auf eine Leinwand im Format 60×80 cm in einer kollektiven, seriellen Produktion hergestellt. Das Ergebnis wird direkt im Anschluss im Ausstellungsraum gehängt. Es kann vor Ort reserviert und für 19,98 Euro käuflich erworben werden.

Neun Künstler*innen sind um einen langen mit Malerfilz abgedeckten langen Tisch gruppiert mit Stationen wie am Fließband. Vorne bei Station 1 kommt eine identische reproduzierte Vorlage hinein, die von Station zu Station mit verschiedenen Farben akribisch ausgemalt werden.

Immer dieselben Farben und Striche, über mehrere Stunden. Am Ende kommt eine Serie von Kopien ein und desselben Bildes als Ergebnis eines kollektiven Prozesses heraus. Dieser wird von vier Personen am Tischende sorgfältig und genau beobachtet. Antreibende Musik läuft im Hintergrund. Bei kleineren Auszeiten bei diesem Marathon sind „Springer“ zur Stelle.

Jede Kopie ein Original! Es stellt sich die Frage. Was ist Kunst?

Eine sich Kunst und kulturbeflissene darstellende Stadt wie Dortmund sollte sich überlegen, mehr für die hiesigen bildenden Künstler*innen zu tun. Die Performance beginnt am Sonntag, den 11.09.2022 um 11:00 Uhr und geht bis ca. 17:00 Uhr.




Künstlerische „Aufbrüche“ in der BIG Galerie Dortmund

In der Dortmunder BIG Gallery (Rheinische Str. 1) ist vom 27.03.2022 bis zum 29.05.2022 die Jahresausstellung des Westfälischen Künstlerbundes der Stadt unter dem Titel „Aufbruch“ zu sehen. Elf Künstler*innen zeigen ihre unterschiedlichen Arbeiten (2019 – 2022) wie digitale Fotografien, Objekte, Grafiken, Zeichnungen und Malereien mit ihren ganz eigenen Blickwinkel auf das Thema.

Aufbruch hat etwas mit Mut zum Loslassen und sich auf Neues einstellen und einlassen zu tun. Auslöser sind oft Pandemien (etwa Spanische Grippe oder jetzt Corona), Kriege (leider wieder aktuell), Industrialisierung und Strukturwandel, Klimaerwärmung sowie die Digitalisierung.

Einige Künstler*innen waren beim Presserundgang anwesend: (v.l.n.r.) Irmhild Koeniger-Rosenlechner, Axel M. Mosler, Klaus Pfeiffer, Marc Bühren und Wladimir Kalistratow
Einige Künstler*innen waren beim Presserundgang anwesend: (v.l.n.r.) Irmhild Koeniger-Rosenlechner, Axel M. Mosler, Klaus Pfeiffer, Marc Bühren und Wladimir Kalistratow

So berühren zum Beispiel Marc Bühren mit seinen manuellen und digitalen 3D-Drucken und Richard A. Cox mit seinen bunten Werken (Ölpastell auf Karton) mit ihrer besonderen Bildsprache die Corona-Pandemie. Sie nehmen die Entkörperlichung durch die mediale Bilder- und Datenflut als Grundlage für ihre Arbeiten.

Walter Hellenthal (Mischtechnik auf Papier), Christoph Ihrig (Tuschezeichnung), Axel M. Mosler (Fotografie) und Dieter Ziegenfeuer (Mischtechnik) erinnern mit ihren künstlerischen Werken an das existentielle Thema Erderwärmung sowie die zerstörerischen Folgen durch die Klimaveränderung.

Das Thema Digitalisierung nähern sich Wladimir Kalistratow und Andi Knappe auf ihre eigene Weise an. Kalistratow entwickelt nicht nur fantastische digitale Welten, sondern thematisiert diese auch. Kappe nähert sich dem Digitalen mit dem Printmix-Verfahren (Acryl/Lack auf Leinwand) an.

Variationen zum Thema „Industriearchitektur“ mit vielschichtiger Symbolik zeigt Petra Bötticher-Reiff mit ihren grafisch bearbeiteten Fotografien aus der Stahlindustrie-Vergangenheit in verwaschenen Grau-Schwarz-Weiß.

Mit ihren Zeichnungen, Collagen, Kaltnadelradierungen widmet sich Irmhild Koeniger-Rosenlechner drei berühmten Frauen. Sibylle Merian, Annette von Droste Hülshoff sowie Marie Luise Fleisser, die zu ihrer Zeit mit künstlerischen Aufbrüchen zukunftsweisend waren.

Mit seinen Rothko Variationen (Zeichnungen Bleistift) setzt sich Werner Bloch in seinen Arbeiten mit den Werken des amerikanischen Künstlers Mark Rothko auseinander.

Früher waren diese farbenfroh, ehe er in das (variable) Schwarz aufbrach. Er verbindet „Schwarz“ mit existenziellen Farben , sowie mit der leere und dem Nichts.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 27.03.2022 um 11:00 Uhr in der BIG Galerie Dortmund eröffnet




Eine abwechslungsreiche Ausstellung – das kann man mal machen

Die fünfte gemeinsame Ausstellung aller vier Dortmunder Künstlerverbände trägt den schönen Titel „Kann man mal machen“. 41 Künstlerinnen und Künstler wurden letztlich von einer Jury ausgewählt und präsentieren Skulpturen, Fotos, Malerei und weitere Spielarten der bildenden Kunst. Gezeigt wird die Ausstellung in der BIG gallery am Dortmunder U vom 21.11.21 bis zum 16.01.21.

Den Satz „kann man mal machen“ ist mir meist in der Sportreportage begegnet. Wenn ein Spieler etwas Außergewöhnliches tut, beispielsweise den Ball aus 40 Metern in Tor zu dreschen, dann sagt der Reporter – etwas lakonisch – „kann man mal so machen“ .

Laden zu einer abwechslungsreichen Ausstellung in die BIG gallery  ein. (v.l.n.r.) Die Organisatoren Axel M. Mosler, Irmhild Koeniger-Rosenlechner und Karl-Ulrich Peisker.
Laden zu einer abwechslungsreichen Ausstellung in die BIG gallery ein. (v.l.n.r.) Die Organisatoren Axel M. Mosler, Irmhild Koeniger-Rosenlechner und Karl-Ulrich Peisker.

Und wie ist das als bildende Künstler*in? Günter Rückert schreibt in seinem Pressetext zur Ausstellung, dass „Können“ einerseits bedeutet, dass man in der Lage ist oder die Fähigkeit besitzt, etwas zu tun. „Machen“ verweist auf die Tätigkeit, also den Umgang mit Material beispielsweise. Anders interpretiert, kann das Motto auch bedeuten, etwas ganz Verrücktes zu machen, weil man es halt kann.

Daher finden sich viele spannende Beiträge in der Ausstellung, von denen ich nur ein paar vorstellen möchte, denn ein Besuch der Ausstellung lohnt sich auf alle Fälle. Karl-Ulrich Peisker hat ein „Chemogramm“ gemacht, in dem er verschiedene Chemikalien wie Terpentin oder Nagelhautentferner zwischen zwei Glasplatten gelegt hat. Den dadurch entstandenen Prozess hat er durch sein Eingreifen gesteuert und ist so einem interessanten Ergebnis gekommen.

Ute Höschen hat eine Vielzahl von PET Flaschen zu einem riesigen Gesamtbild verklebt. Kritik an der männlich dominierten Geschäftswelt zeigt die Arbeit von Heide Müller. Hier sind einige gebügelte Herrenhemden zu sehen. Gisbert Danberg präsentiert mit „Tholus_aranae“ eine riesige Spinne, die aus einem Warhammer-Spiel zu kommen scheint. Dagegen ist Dieter Ziegenfeuters Arbeit „Pommes Ketchup“ so appetitlich, dass es sich jeder Imbissbudenbesitzer in sein Lokal hängen sollte. Medienkritik kommt von Rita-Maria Schwalgin. Sie fotografierte Fotos von Facebook-Freundschaftsanfragen, die sie bekommen hat unter dem Titel „Kontakt unerwünscht“. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie nervig so etwas sein kann. Axel M. Mosler zeigt Fotografien einer alten Litfaßsäule, deren alte Geschichte Wind und Wetter hervorzauberte. Da die Plakate immer übereinander geklebt wurden, konnte man welche bewundern, die von 2005 stammen. Durch die Witterung und den Verfall bekommt das Ganze einen archäologischen Touch.

Die vier teilnehmenden Künstlerverbände sind BBK Ruhrgebiet, BBK Westfalen, Künstlervereinigung Dortmunder Gruppe und Westfälische Künstlerbund Dortmund.

Die Öffnungszeiten der BIG gallery sind montags bis freitags von 10:00 bis 19:00 Uhr sowie sonntags von 14:00 bis 17:00 Uhr. Der Eintritt ist frei.