Kunst im Wald

Der BBK Ruhrgebiet lädt zu einer ganz besonderen Ausstellung ein: Waldspaziergang, so lautet der Titel. Ungewöhnlich ist der Ort, ein Wäldchen beim Kulturhaus Neuasseln und die Möglichkeit des Besuches, denn der Waldspaziergang ist nur an den vier Sonntagen im Oktober im Rahmen einer Führung möglich. Die Ausstellungseröffnung ist am 03. Oktober um 12 Uhr.

Kunstwerke in den öffentlichen Raum oder in die freie Natur zu stellen, ist für eine Künstler*in nicht immer ohne Risiko. Im öffentlichen Raum besteht die Gefahr des Vandalismus, in der freien Natur setzen Wind und Wetter den Kunstwerken zu. Doch es ist auch eine Chance. Denn anders als in einem Ausstellungsraum kann der Besuchende manchen Kunstwerken des „Waldspaziergangs“ sehr nahe kommen oder auch berühren. Dieses haptische Vergnügen macht die Kunst „begreifbarer“. Darüber hinaus werden äußere Einflüsse wie Regen die Kunstwerke verändern oder Tier sie in Besitz nehmen. Das alles ist den Künstler*innen bewusst und manchmal sogar gewollt.

Entdecken Sie die Kunst!? Außergewöhnliche Ausstellung an einem außergewöhnlichen Ort.
Entdecken Sie die Kunst!? Außergewöhnliche Ausstellung an einem außergewöhnlichen Ort.

18 Künstler*innen haben ein oder mehrere Werke in den kleinen Wald platziert. Darunter sind viele Installationen, für die manchmal in der Ausstellungspraxis nicht viel Raum bleibt. Die Freiluftveranstaltung stieß jedenfalls bei den beteiligten Künstler*innen auf Zuspruch.

Der erste Eindruck ist, dass der Wald verzaubert wurde. Und von unterschiedlichen Kreaturen bewohnt wird. Maxie von Schwerin lässt beispielsweise ihre Raupen durch die Äste kriechen, es gibt „Viecher“ und andere Waldbewohner. Bei Ali Reza Javadi bekommen die Bäume kleine Augen, sodass sich die Besucher beobachtet führen können. Wer sich dadurch unwohl fühlt, der wird bei Karin Jessen „gut behütet“, die Künstlerin hat Hutformen aus Papier an einen Baum gehängt. Mit der Frage „Was ist Glück“ beschäftigt sich die Arbeit von Rosa Fehr von Ilten. An Ästen hängen goldene Glückskekse, während unten eine ebenfalls golden glitzernde Survivaldecke liegt, die voller kleiner Regenpfützen ist.

Mit dabei sind: Beate Bach, Karla Christoph, Rosa Fehr von Ilten, H.D. Gölzenleuchter, Christiane Heetmann, Sonja Heller, Jutta Hellweg, Ali Reza Javadi, Karin Jessen, Anette und Lukas Lenzing, Heide Möller, Tanja Melina Moszyk, Monika Pfeiffer, Barbara Ring, Solmund Rita Schnell, Claudia Terlunen, Maxie von Schwerin und Eva Witte Mante.

Das war nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Ausstellungsprogramm, denn es lohnt sich auf jeden Fall, den Weg Richtung Asseln zu machen, um alle Kunstwerke zu betrachten. Aber, wie erwähnt, nur zu bestimmten Zeiten:

Am 03, Oktober um 12 Uhr mit einer Einführung von Dr. Bernd Gülker, die weiteren Termine sind am 10., 17. Und 24. Oktober 2021 jeweils von 14:00 bis 14:45, 14:45 – 15:30 und 15:30 bis 16:15.

Das Wäldchen befindet sich neben dem Kulturhaus Neuasseln am Buddenacker 9.




Draußen – Ausstellung in der BIG Gallery

Der BBK Ruhrgebiet zeigt bis zum 18. Oktober 2020 die Ausstellung „Draußen“. Natürlich – anders als es der Titel vermuten lässt – in der Halle der BIG Gallery. 29 Künstlerinnen und Künstler präsentieren Arbeiten in unterschiedlichen Formaten zu einem Thema, dass durch die Corona-Pandemie eine ganz spezielle Bedeutung gewonnen hat. Denn durch den zeitweiligen Lockdown wurde das „Draußen“ plötzlich zu einem fernen Ort.

Draußen und drinnen sind Gegensätze. Draußen kann zu einem Sehnsuchtsort werden, wenn man drinnen eingesperrt wird. In den Arbeiten wird oft der Wunsch nach dem „draußen“ künstlerisch beschrieben. Sehr deutlich wird es in Ankica Karacic Triptychon „endlich draußen“. In den drei Bildern wird die Sehnsucht nach Bewegungsfreiheit sehr gut sichtbar. Ansonsten zeigen Arbeiten wie „Boote 4“ und „Boote 2“ von Elisabeth Borsterhaus oder „This is the sea“ von Sonja Heller schon im Titel den Wunsch nach dem Draußen am Meer.

Sehr ironisch hat Irene Schramm-Biermann ihre Arbeiten „Die Lösung liegt draußen“, einige geometrische Formen integriert, deren wichtige Punkte eben außerhalb einer markierten Fläche liegen. Den gastronomischen Standardsatz „Draußen nur Kännchen“ hat sich Barbara Giesbert künstlerisch aufgegriffen und umgesetzt.

Wer kennt den Spruch nicht "Draußen nur Kännchen", hier künstlerisch umgesetzt von Barbara Giesbert.
Wer kennt den Spruch nicht „Draußen nur Kännchen“, hier künstlerisch umgesetzt von Barbara Giesbert.

Eine andere Lesart des Mottos „Draußen“ ist der Bezug auf ein gesellschaftliches drinnen und draußen, auf das Thema Ausgrenzung und den damit eng verbundenen Themen Isolation, Vereinsamung, Angst oder Chancenlosigkeit.

Insgesamt zeigt die Ausstellung eine breite Palette an unterschiedlichen Materialien und Sichtweisen der beteiligten Künstlerinnen und Künstler.

Corona hat die Öffnungszeiten der BIG Gallery geändert:
freitags und samstags 10 – 19 Uhr
sonntags 14 – 17h, sonntags ist ein Künstler anwesend




Fragilität und Zerbrechlichkeit in vielen künstlerischen Facetten

In der Galerie im Depot (Immermannstr. 29) in Dortmund zeigen 21
Künstlerinnen und Künstler des BBK (Bundesverband Bildender
Künstler) Ruhrgebiet vom Donnerstag, den 11.10.2019 bis zum
27.10.2019 unter dem Motto „Handle with care“ ihre ganz spezielle
Sichtweise zu dem Themenkomplex Zerbrechlichkeit und Fragilität
sowie der notwendigen Achtsamkeit für Mensch und Natur.

Dabei verwenden sie
natürliche Materialien wie Holz ( z.B. Monika Pfeiffer, Bernd
Moenikes), oft in Kollagen mit anderen Materialien. Andere, wie etwa
Heide Kemper, nähern sich der Thematik symbolhaft durch eine weiße
kopflose Skulptur, die offensichtlich ein Hochzeitskleid an hat. Es
geht um zerbrechliche Materialien (z.B. Plexiglas), die wie bei
Birgit Brinkmann-Grempel unterschiedliche Fotos einschließt. Das
sinnhafte Foto mit dem rohen Ei auf der Edelstahlablage
(Einladungskarte. Vernissage) Das Thema wird ganzheitlich und
vielfältig bearbeitet.

Das unsere Umwelt
durch die von Menschen gemachten und forcierten Klimawandel bedroht
ist, dürfte nur von Ignoranten mit Scheuklappen geleugnet werden.

Die Bedrohung der
Lebensgrundlagen verdeutlicht das Gemälde Öl auf Leinwand (80 x 80
cm) von Susanne Behringer „Stürmische Zeiten“ mit malerischer
Eindringlichkeit. Die Künstlerin verriet beim Pressegespräch, dass
sie selbst einmal einen starken Sturm hautnah erlebt hat. Außerdem
ist sie Imkerin. Der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft hat
zur Folge , dass die Bienen von dort vertrieben werden und viele
(Hobby) Imker versuchen, ihnen in der Stadt eine geeigneten Ort für
den Bienenstock zu biete, so Behringer. Uns steht (jedenfalls bis
jetzt) nur diese eine Erde für alle Menschen Tiere und Pflanzen zur
Verfügung.

"Stürmische Zeiten" sind auf der Erde zu spüren. Susanne Behringer hat sie eingefangen. (Foto/Bildrechte: © Susanne Behringer)
„Stürmische Zeiten“ sind auf der Erde zu spüren. Susanne Behringer hat sie eingefangen. (Foto/Bildrechte: © Susanne Behringer)

Die Arbeit von
Claudia Terlunen „Zerstückelte Erde“, begrüßt die
Besucher*innen nachdenklich mit einem fragilen Mobile, an denen
Landschaftskarten hängen, die als Würfel gefaltet wurden.

Wie Schützenswert
sie ist und das wir Achtsam mit uns und ihr umgehen müssen,
verdeutlicht diese Ausstellung. Es gibt viel zu sehen. Nehmen Sie
sich Zeit.

Die Ausstellungseröffnung findet am Donnerstag, den 10.10.2019 um 19:00 Uhr in der Galerie im depot statt.

Begrüßung : Monika
Pfeiffer

Öffnungszeiten vom
11.10 bis 27.10.2019

Do. und Fr.: 17:00
bis 20:00 Uhr

Sa. und So.: 15:00
bis 18:00 Uhr




BBK Ruhrgebiet zeigt Kante

Alle 4 Jahre zeigen
„zeitgleich“ zahlreiche BBK- Verbände eine gemeinsame
Ausstellung von zeitgenössischer Kunst. In diesem Jahr ist das
Leitmotiv *Postdigital -von A nach B*. Gibt es überhaupt noch eine
klar wahrnehmbare Unterscheidung zwischen Digitalem und Analogem?

 Der BBK
Ruhrgebiet hat das Thema etwas variiert und präsentiert bis zum
3. November zu dem Thema „Kante zeigen“ die Exponate
von 22 teilnehmenden Künstlern in der BIG gallery Dortmund.

Karin Jessen hat sich mit dem mit der Überschneidung zwischen Digitalem und Analogen beschäftigt. Ihr Beitrag zur Ausstellung ist eine Serie von 16 kleinen Radierungen, Variationen des Leitmotivs *Postdigital*. Hierzu hat sie alte, ausgemusterte CD-Silberlinge mit dem Radiergriffel bearbeitet, Ideen und Empfindungen hineingekratzt, die Disketten mit Tiefdruckfarbe eingerieben und anschließend damit auf spezielles Tiefdruckpapier gedruckt.

22 Künstlerinnen und Künstler zeigten "klare Kante". Links sind drei Arbeiten von Peter Kenter zu sehen, das rechte Bild stammt von Karla Christoph.
22 Künstlerinnen und Künstler zeigten „klare Kante“. Links sind drei Arbeiten von Peter Kenter zu sehen, das rechte Bild stammt von Karla Christoph.

Andere Künstlerinnen
und Künstler haben sich auf das Motto „Kante zeigen“
konzentriert. Das Zeigen einer „klaren Kante“ ist dabei
häufig auch mit mutigem Formulieren – vielleicht sogar Handeln –
gedanklich verbunden. Kein Wunder, dass Greta Thunberg auch auf einer
Arbeit zu finden ist. Wortwörtlich genommen können „Kanten
zeigende/ aufweisende“ Objekte, Installationen oder Skulpturen,
aber auch Malerei und Fotografie eine mögliche künstlerische
Umsetzung des Themas sein. So sind in der Ausstellung einige Arbeiten
vertreten, die Kanten und Linien stark betonen, beispielsweise das
Gemälde von Antica Karacic, dass seine Kanten dadurch zeigte, dass
es in drei Teile als Triptychon an der Wand hing. Der „Hanns“ von
Karla Christoph hat auch eine unangenehme Begegnung mit einer Kante,
denn er ins ein „Hanns-guck-in-die-Luft“ und wird bald böse
stürzen.

 BIG gallery,    Rheinische Str. 1,       44137 Dortmund

Dauer
der Ausstellung:                     
  06.10. – 03.11.2019

Öffnungszeiten: Montag – Freitag: 8.00 -19.00 Uhr,  So: 14.00 -17.00 Uhr

Eintritt
frei




Große und kleine Kunst der Neuen des BBK Ruhrgebiet in der BIG gallery

In der Zeit vom 08.09.2019 – 29.09.2019 werden in der BIG gallery
in Dortmund (BIG direkt gesund, Rheinische Straße 1) mehrere Werke
von vierzehn neuen Mitgliedern (seit 2015) des Bundesverbandes
Bildender Künstler (BBK) Ruhrgebiet e.V. unter dem Motto „Größer
als klein“ präsentiert.

Der Name entstand
wegen der ja relativ kleinen Künstlergruppe im Verhältnis zum
großen Verband.

Aber auch inhaltlich
bietet der Titel viel. Da geht es um große und kleine Träume,
kleine und große Liebe, die Stärke und der Mut des vermeintlich
„Kleinen“ die Kämpfe der scheinbar Schwachen (ob Flüchtlinge
oder andere) gegen die Macht der „Großen“.

Einen kleinen
Eindruck von der Vielfalt des künstlerischen Schaffens:

Der Kontrast von
kleinem Schiff und weiten, großen Meer steht zum Beispiel bei
Michaela Düllberg bei ihren Werken „Landgang“, Mixed Media auf
Leinwand, 100 x 100 cm (2019) und „Landgang 9“, Mixed Media auf
Holzkörper im Mittelpunkt, 70 x 70 cm (2017) im Mittelpunkt.Das
Schicksal der vielen ertrunkenen Flüchtlinge wird hier dabei im
Hintergrund nicht außer Acht gelassen.

Bei gleichem Ansatz
spielt bei Suria Kassimis „Water“ (Serie), Öl auf Leinwand, 100
x 100 cm die Farbe „blau“ eine wichtige Rolle. Wie sie beim
Pressegespräch betonte, auch ihre Lieblingsfarbe.

Rosa Fehr-von Ilten
dagegen arbeitet dagegen mit formalistischer Symbolkraft und den
Gegensatz von festen und weichen Strukturen bei ihren Werken : Öl
auf Leinwand, „Gestreiftes Tuch“, „Rosa Tuch“, „Rote
Palette“ und „Gelb-weiß gestreifte Tuch“ (70 x 100 cm, 2019).
Viele der Arbeiten bieten Raum für (gesellschaftskritische)
Assoziationen beim Betrachter.

Die neuen Künstlerinnen und Künstler des BBK Ruhrgebiet präsentieren ihre Arbeiten in der BIG gallery. (v.l.n.r.) Davoud Sarfaraz, Marc Bühren, Michaela Düllberg, Rosa Fehr-von Ilten, Suria Kassimi, Dieter Gawohl und Heike Kollakowski.
Die neuen Künstlerinnen und Künstler des BBK Ruhrgebiet präsentieren ihre Arbeiten in der BIG gallery. (v.l.n.r.) Davoud Sarfaraz, Marc Bühren, Michaela Düllberg, Rosa Fehr-von Ilten, Suria Kassimi, Dieter Gawohl und Heike Kollakowski.

Der Dada-Künstler
Dieter Gawol (A. Diéga)
macht auf humorvoll-anarchistische Weise das „große“ und
„kleine“ Geschäft der Menschen zum Thema seiner Werke (auf
Alu-Dipond)
mit „weiblichen“ und „männlichen“ Zubehör für die Hygiene.
Das Ganze nicht ohne kleine politische Seitenhiebe. Witzig-ironisch
ist auch der kleine Videofilm zum „stillen Örtchen“ zusammen mit
mehreren beteiligten Darstellern.

Heike
Kollakowskis kraftvollen Arbeiten „Drip“, Acryl auf Leinwand, 100
x 20 cm (2017) und „wow“ , Acryl auf Leinwand, 24 x 30 cm (2017)
sind sich schon optisch eindeutig als „groß“ und „klein“ zu
erkennen.

Davoud
Safaraz widmet sich mit seine orientalisch strahlenden Werke dem
vermeintlich „schwachen Geschlecht“ und setzt ein
Statement
für die Gleichberechtigung der Frauen. Besonders deutlich wird das
bei „Maria ist dran!“, Acryl auf Leinwand, 155 x 115 cm, 2019.

Marc
Bühren zeigt die schon in der Ausstellung im Torhaus zu bewundernden
manuellen 3D-Drucke der Reihe „Naturidentische Aromen“ mit PLA,
Moorlauge, Pigmenten,Kreiden, Wachse und Biospachtelmasse (je 20 x20
cm, 2019, zwölfteilig).

Die
Ausstellung „Größer als klein“ – Die neuen im BBK 2019 wird am
Sonntag, den 08.09.2019 in der BIG gallery um 11.00 Uhr eröffnet.

Begrüßung:
Marc Bühren (BBK Ruhrgebiet) und Peter Kaetsch
(Vorstandsvorsitzender BIG direkt gesund). Einführung: Michael
Schulz-Runge (Kunstvermittler) und Musik: Katherine Seiss (Sängerin)