Ausblick auf Faust II

Ein Abend für Steven McRae – der ungekrönte König der Internationalen Ballettgalas zeigte in der 24. Ausgabe am 24. September 2016 wieder, warum ihm das Dortmunder Publikum zu Füßen liegt: Exquisites klassisches Ballett und Stepptanz in Perfektion. Ansonsten bot die Ballettgala wieder einen Querschnitt unterschiedlicher Stile und einen Ausblick auf das neue Ballett von Xin Peng Wang.

Mit „Giselle“, „Scheherazade“ und „Don Quichotte“ kamen die Anhänger des klassischen Balletts auf ihre Kosten, leider verletzte sich Ekaterina Kondaurova bei ihrem ersten Stück am Fuß und daher entfiel ihr zweiter Auftritt nach der Pause. Bei „Don Quichotte“ konnten Iana Salenko und Steven McRae die Zuschauer begeistern.

Doch auch die Beiträge des modernen Tanzes bekamen viel Applaus. Choreograph Marco Goecke war mit „Tué“, getanzt von Drew Jacoby und „Black Swan“, getanzt von Mitgliedern des NRW Juniorballetts, doppelt vertreten. In beiden Stücken ist Goeckes avantgardistische Tanzsprache sichtbar.

Der Kubaner Miguel Altunaga vom Rambert Dance London erzählt in seinen eigenen Stücken viel über Liebe, Verlust und Hoffnung. Seine eigenen Choreografien unterstrichen seine enorme körperliche Beweglichkeit. Nach der Pause gab es erneut einen Auftritt von „Stammgast“ Steven McRae als Steppdancer, die bewies, warum der Titel „I got rhythm“ gut zu ihm passte.

Choreograph Itzik Galili begeisterte bei der 23. Internationalen Ballettgala mit dem Stück „Sofa“. Hier zeigten Alicia Amatriain und Friedemann Vogel vom Stuttgarter Ballett ein herausragenden Tanz mit Licht- und Schattenelementen.

Einen Ausblick auf das neue Stück „Faust II – Erlösung“ von Xin Peng Wang, das am 29.Oktober 2016 Premiere feiert, gab es ebenfalls zu bewundern. Den Schlusspunkt setzte „Cacti“ in der Choreografie von Alexander Ekman. Der Beginn erinnerte ein wenig an Zombiefilme und entwickelte sich zu einer Art Kampf der Tänzerinnen und Tänzer mit ihrem Quadrat.




Romantischer Ballettabend

Die 23. Ballettgala am 25. und 26. Juli 2016 präsentierte in gewohnter Weise erstklassige Tänzerinnen und Tänzer. Neben Gästen aus dem In- und Ausland stand auch das NRW Juniorballett sowie das Dortmunder Ensemble im Blickpunkt. Eine Erkenntnis des Abends: In Dortmund entpuppt sich ein Sofa als Publikumsliebling.

Die Ballettgala dient auch immer dazu, einige Highlights aus der aktuellen oder vergangenen Spielzeit zu präsentieren. Daher wurden zwei Duette aus dem „Zauberberg“ getanzt und das Ende von „Faust I“. Duette standen im Mittelpunkt des Programms. Ob klasssich wie bei „Giselle“ mit Melissa Hamilton und Istvan Simon vom Ballett der Semperoper Dresen, über das tiefromantische „Manon“ mit Dorothée Gilbert und Hugo Marchand (Ballet de l’Opéra de Paris) oder etwas moderner im Stück „Duet“ mit Anna Tsygankova und Jozef Varg von „Het Nationale Ballet“ oder „Regen in deinen dunklen Augen“ mit Risa Teresawa und Dayne Florence vom NRW Juniorballett.

Ein Solostück präsentierte Rainer Krenstetter mit „To whom it may concern“, eine getanzte Reminiszenz an die Kindheit. Für viel Applaus sorgte das Stück „The Sofa“, mittlerweile in Dortmund ein Klassiker.

Natürlich durften auch die Stücke nicht fehlen, bei der mehr als zwei Personen auf der Bühne sind. Das Miami City Ballet tanzte zu zehnt beim klassischen „Allegro Brillante“ nach der Choreografie von George Balanchine und das NRW Juniorballet beendete jeweils die erste und zweite Hälfte des Programms mit dem Stück „Full half turn“ resp. „Versus Standard“, bei letzterem mit Unterstützung des Dortmunder Ensembles




Afrikanische Tanzkunst eroberte Ballettgala

Die Tänzerinnen udn Tänzer der Compagnie Moving Into Dance Mophatong zeigten irh Können. (Foto: © Ed Blignaut)
Die Tänzerinnen udn Tänzer der Compagnie Moving Into Dance Mophatong zeigten irh Können. (Foto: © Ed Blignaut)

Die 22. Ausgabe der Dortmunder Ballettgala vereinigte wieder klassisches und zeitgenössisches Ballett. Ein besonderes Highlight der Galas sind die Gäste. Neben Wiederholungstätern wie Steven McRae oder Marlon Dino gaben Vittoria Valerio und Claudio Coviello ihr Ballettgala-Debut. Doch einen großen Eindruck auf das Publikum machte eine Compagnie aus Afrika, die Compagnie Moving Into Dance Mophatong. Ein Bericht vom 13. September 2015.

Es war ein deutlicher Kontrast: Die Balkonszene aus „Romeo & Julia“ klassisch getanzt nach der Musik von Sergej Prokofiev und die Ausschnitte aus „Romeo & Juliet“ mit starken afrikanischen Einflüssen. Die Tänzerinnen und Tänzer der Compagnie Moving Into Dance Mophatong zegiten das Leben und die Gewalt in Afrika in kräftigen und eindrucksvollen Bildern.

Sehr stark war auch Joseph Gatti, der mit seiner Hommage an den Tanzstil von Michael Jackson das Publikum begeisterte. Doch der Star des Abends war ohne Zweifel Steve McRae. Sein Pas de deux aus „Don Quichotte“ mit Iana Salenko war schon eine Klasse für sich, doch sein Solo als Steptänzer brachte das Opernhaus aus dem Häuschen.

Xin Peng Wang hat es erneut geschafft, ein abwechslungsreiches Programm auf die Opernbühen zu stellen. Ernste Stücke wie der „Sterbende Schwan“ mit Polina Semionova waren ebenso vertreten wie humorige Choreografien wie „Cacti“, getanzt von Denise Chiarioni und Guiseppa Ragona.

Alles in allem war es ein gelungener Abend mit gut aufgelegten Solisten und Compagnien. Natürlich durfte auch der Conferencier, Kammersänger Hannes Brock, nicht fehlen.