Landschaftsbilder von  Johann Hinger an zwei Orten

Vom 04. September 2022 bis zum 15. Januar 2023 stellt das Hoesch-Museum und das Atelierhaus Westfalenhütte insgesamt über 60 Arbeiten von Johann Hinger aus. Das Hauptthema seiner Bilder sind die Landschaften des Ruhrgebiets.

Wie kommt ein Österreicher ins Ruhrgebiet? Der Liebe wegen. Deshalb wechselte Johann Hilger von der Kunstakademie in Wien nach Düsseldorf und zog 1976 ins Ruhrgebiet. Hier fand er auch sein Hauptthema: Die Landschaften des Ruhrgebiets.



Abseits der Klischees hat das Ruhrgebiet einiges zu bieten. Die Kombination von Industriestrukturen und Natur macht die Gegend zu etwas Besonderem. Hier wechselt sich ein stillgelegtes Stahlwerk mit einem ursprünglichen Wald ab, ein belebter Binnenhafen mit ruhiger Flussaue. Die Motive von Johann Hinger halten die Balance zwischen Industrie, Kultur und Natur.

Auch wenn die Landschaftsbilder durchaus an die klassischen Romantiker erinnern, gibt es einen großen Unterschied, wie Hinger erzählt. Das Licht, das eine wichtige Rolle spielt, ist bei ihm kein göttliches Licht, sondern eher wissenschaftlich kühl. Seine Bilder sind der Moderne verpflichtet ohne den romantischen Eskapismus.

Während im Hoesch-Museum etwa 20 Bilder hängen, sind ein paar hundert Meter weiter im Atelierhaus Westfalenhütte von Brigitte Bailer rund 40 weitere Arbeiten von Johann Hinger zu sehen. Der Spaziergang wischen den beiden orten dauert etwa 10 Minuten und lohnt sich. Denn im Atelierhaus ist unter anderem eine großformatige Ansicht von Dortmund zu sehen. Dort sind auch die Bildbände von Joahnn Hinger zu sehen.

Ausstellungseröffnung ist im Hoesch-Museum um 11 Uhr und um 13 Uhr im Atelierhaus Westfalenhütte (Freizeitstraße 2).

Öffnungszeiten Hoesch-Museum: Dienstag, Mittwoch: 13:00 – 17:00 Uhr

Donnerstag: 09:00 – 17:00 Uhr

Sonntag: 10:00 – 17:00 Uhr

An allen Feiertagen geschlossen.

Öffnungszeiten Atelierhaus Westfalenhütte

Öffnungszeiten:
Mittwoch 17.00 – 21.00 Uhr          
Sonntag   11.00 – 13.00 Uhr          
täglich nach Vereinbarung 




Kultur und Krieg – aktuelles Thema im Atelierhaus Westfalenhütte

Vom 17. Juli bis zum 21. August 2002 zeigt das Atelierhaus Westfalenhütte eine Ausstellung mit einem – leider – sehr aktuellem Thema „Kultur und Krieg“. 23 KünstlerInnen zeigen ihre Positionen.

Sind Kultur und Krieg nicht Gegensätze? So wie Feuer und Wasser? Da, wo Krieg herrscht, muss die Kultur weichen. Doch Krieg ist ein zu emotionales Themenfeld, dass eine Künstlerin oder einen Künstler nicht kalt lassen kann. Lassen wir mal die propagandistischen Werke beiseite, die vor allem während der Ersten und Zweiten Weltkrieg entstanden, die direkten und indirekten Folgen des Krieges wurden schon immer thematisiert. Denken wir an „Guernica“ von Picasso oder an die Arbeiten von Käthe Kollwitz.

Ein Teil der KünstlerInnen präsentieren sich vor dem Atelierhaus.
Ein Teil der KünstlerInnen präsentieren sich vor dem Atelierhaus.

In dieser Ausstellung findet sich die ganze Bandbreite möglicher Interpretationen wieder: Hier einerseits Werke aus langjährigen Zyklen, gemischt mit politischen Erfahrungen, andererseits der exakt terminierbare Impuls (Golf-, Kosovo- oder Ukrainekrieg). Dort die fast trotzige Hoffnung, der Optimismus und feste Glauben an den Frieden und das Gute im Menschen.

Konkrete Kriegsbezüge zeigen zwei Fotografien: eine aus 2002 von Eva-Maria Horstick, entstanden im Kosovo, kurz nach dem Krieg. Ein Fenster spiegelt sich in einem TV-Beitrag. „Kultur ist für mich auch die Flucht weg von den Nachrichten,“ so ihre Aussage.

Das zweite Foto thematisiert exakt 20 Jahre später den Krieg auf die Ukraine. Rita-Maria Schwalgin gelang eine ungewöhnliche Aufnahme einer aufsteigenden Taube vor den Fliegenden Bildern mit den Tauben vor wehender ukrainischer Flagge von Adolf Winkelmann.

Zart doch bittersüß einige grafische Arbeiten im Kontrast zu übermalten alten Zeitungen mit Aussagen von Putin 2013 von Jakob Eicher. Oder die Sänger inmitten bombardierter Häuser von Rika Pütthoff-Glinka. Anklagend die Skulpturen von Claudia Quick und der Schattenkopf von Ludger Hinse.

Nicht nur Kriegsschauplätze sondern auch andere Assoziationen spielten bei der Titelvorgabe eine Rolle und lenken den Blick z. B. auf sozial-, umwelt- und gesundheitspolitische „Kriege“. Typisch hier die Skulptur von Karina Cooper „Not Covid“.

Karl-Ulrich Peisker visualisierte Zerrissenheit: Ein Schrei nach Frieden oder der Schrei nach Liebe!?

Und es gibt auch die wichtigen, hoffnungsvoll, zuversichtlich stimmenden Werke. Farbintensive Verläufe von Anette Göke oder das Blütenmeer von Sabine Oecking. Bei Eva Zimnoch spiegelt es sich direkt im Titel: Dem Krieg zum Trotz – despite the war.

Die Ausstellung wird am 17.07.2022 um 11 Uhr im Rahmen des Sommerfestes im Atelierhaus Westfalenhütte (Freizeitstraße 2, 44145 Dortmund)

Die KünstlerInnen:

Karina Cooper . Manja Dessel . Jakob Eicher . Anette Göke . Susanne Grytzka . Ludger Hinse . Eva-Maria Horstick . Sylvia Jäger . Brigitte Koch . Irmhild Koeniger-Rosenlecher . Peter Kosch . Sandra Lamzatis . L’ARS . Renato Liermann . Sabine Oecking . Karl-Ulrich Peisker . Rika Pütthoff-Glinka . Claudia Quick . Rita-Maria Schwalgin . Verena Stanislawski . Egon Stratmann . Alexandra Wagner . Eva Zimnoch