Chipstütenmassaker als surreales Bildungsstück

Marie-Ann (Désirée von Delft) will unbedingt in den "Club der Söhne" ( Götz Vogel von Vogelstein, Thorsten Schmidt und Steffen Happel). Foto:©Birgit Hupfeld
Marie-Ann (Désirée von Delft) will unbedingt in den „Club der Söhne“ ( Götz Vogel von Vogelstein, Thorsten Schmidt und Steffen Happel). Foto:©Birgit Hupfeld

Eigentlich gibt es ja zwei Dortmunder Beiträge für das Projekt „Industriegebietskinder“ neben „Asche unter meinen Docs“ (wir berichteten) inszenierte KJT-Leiter Andreas Gruhn das Stück „Ach je die Welt“, mit der die Dortmunder am 30. Mai nach Halle fahren. In Dortmund hatte das Stück von Anne Lepper am 08. Mai im KJT Premiere.

Gibt es morgen noch Arbeit? Werde ich geliebt? Habe ich als Frau eine Chance in einer Männerwelt? Allein die Beschäftigung mit einer dieser Fragen hätte für ein Theaterstück locker ausgereicht, aber Lepper hat versucht, alle Themen in diesem Stück zu behandeln. Angesichts der anvisierten Zielgruppe (ab 14 Jahren) kann ich nicht sagen, dass ihr das geglückt ist.

Steffen Happel, Götz Vogel von Vogelstein und Thorsten Schmidt spielen die Jugendlichen Marc, Tobias und Christopher. Christopher ist der „Checker“, der sagt, wo es lang geht und Marc ist eher schwerfällig von Begriff. Zusammen sorgen sie sich, dass es keine Arbeit mehr gibt, wenn sie von der Schule kommen. Früher sorgte „Alfred Krupp und seinesgleichen“ dafür, dass es Arbeit gab. Doch heute? Kompliziert wird das ganze dadurch, dass mit Marie-Ann (Desirée von Delft) ein Mädchen in die Jungenwelt eindringt, dessen Wunsch es ist, „geliebt“ zu werden. Besonders gelungen und ein Highlight war der „Schülerchor der Sechstklässler“: Lucas Franken, Oliver Seifert und Sven Voss gaben im Sumoringer-Look den „Chor der dicken Kinder aus Dortmund“. Wenn sie nicht das Stück kommentieren, dann saßen sie am Rand der Bühne und aßen Chips und tranken Cola.

„Alles Rückwärts ab jetzt“ sagt einer der drei Jugendlichen, in der Hoffnung auf Reindustrialisierung. Leppers „Coming of Age“ Stück (früher sagte man Bildungsroman) wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen. Manchmal hat man das Gefühl die Sprache und die Figuren von „Ach je die Welt“ stammen aus dem Zeitalter der Industrialisierung. Bei den Gesprächen zwischen den drei Jungen und Marie-Ann wird man an Wedekinds „Frühlings Erwachen“ erinnert, aber auch sonst benutzt Lepper viele Elemente der Popkultur in ihrem Werk. Mal geschieht das sehr witzig, wenn Marc, Tobias und Christopher als die „Drei ???“ unterwegs sind, manchmal etwas surreal, wenn die drei durch eine Riesenlinse in den „Club der Söhne“ verschwinden.

Ob jemand in Deutschland Arbeit findet und ob er in den „Club der Söhne“ gelangt, hängt in Deutschland ganz besonders von der sozialen Herkunft ab. Diese Chancenungleichheit per Geburt wäre ein schönes Thema gewesen, denn nicht jeder Jugendliche kommt automatisch in den „Club der Söhne“ wie bei Lepper, sondern höchstwahrscheinlich in die Unterstadt, wo die Arbeitermassen ihr tristes Dasein fristen müssen, um im Bild von „Metropolis“ zu bleiben.

So bleibt ein Stück, das versucht den Geist des Industriezeitalters wieder zum Leben zu erwecken, aber vergeblich. Das lag nicht an den Schauspielern. Von Delft spielte eine „Pretty in Pink“ Marie-Ann, die an der Liebe und der Tatsache, dass sie ein Mädchen ist, verzweifelt. Happel, Vogel von Vogelstein und Schmidt als Gruppe von drei Freunden, die lernen müssen, mit den Dingen, die auf sie einstürzen (u.a. auch Homosexualität) umzugehen.

Das Bühnenbild zeigt das ehemalige Klärbecken von Phoenix-West, das mit Bambus überwuchert ist und heute ein inoffizieller Treffpunkt von Jugendlichen ist. Während er „Rebellionsphase“ wird der Treffpunkt von den drei Protagonisten gestürmt und der Chipsvorrat des Schülerchores kommen unter den Baseballschläger.

Je mehr popkulturelle Zusammenhänge der Zuschauer begreift, desto eher erschließt sich ihm „Ach je die Welt“, unvorbereitet wird es mühsam. Die Leistung der Schauspieler ist in Ordnung, sehr berührend war die Selbstmordszene von Marie-Ann zu „Asleep“ von The Smiths.

Es gibt noch Termine am: So, 10. Mai 2015, Mo, 11. Mai 2015, Mi, 13. Mai 2015, So, 17. Mai 2015, Di, 19. Mai 2015, Do, 18. Juni 2015, Fr, 19. Juni 2015, Sa, 20. Juni 2015, So, 21. Juni 2015, Do, 25. Juni 2015 und Fr, 26. Juni 2015.

Weitere Informationen unter http://www.theaterdo.de oder 0231 5027222.




Seit wann sind Eltern objektiv?

Er wird doch wohl nicht nach dem Notenzettel schauen? Bianka Lammert, Rainer Kleinespel und Andreas Ksienzyk. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Er wird doch wohl nicht nach dem Notenzettel schauen? Bianka Lammert, Rainer Kleinespel und Andreas Ksienzyk. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Willkommen in der Schule. Mittlerweile sind Zeugnisse nicht mehr allein der Schrecken mancher Schüler, sondern auch der Eltern. Vor allem, wenn das wichtige Zeugnis ansteht, das entscheidet, an welche weiterführende Schule das Kind gehen wird. Alles andere als das Gymnasium ist für die Eltern aus dem Stück „Frau Müller muss weg!“ nicht akzeptabel. Daher sind nicht ihre Kinder Schuld an den schlechten Noten, sondern die Klassenlehrerin. Fast parallel zum Kinostart des gleichnamigen Films präsentiert das Kinder- und Jugendtheater die Theaterfassung. Ein Premierenbericht vom 13. Februar 2015.

Wer den Unterschied zwischen Kinofilm und Theater kennenlernen möchte, sollte sich ins Kinder- und Jugendtheater aufmachen. Auch wenn im Schauspielhaus mit Kay Voges sogar eine Mischform zwischen den beiden Genres probiert wird, zeigt die Inszenierung von Intendant Andreas Gruhn, welche Vorteile das Theater gegenüber dem Kino hat und immer haben wird. Die Zuschauer sind hautnah an den Schauspielern, Missgeschicke passieren und können nicht in der nächsten Aufnahme entfernt werden und die Schauspieler bekommen danach den Applaus des Publikums.

Andreas Gruhn versucht aber auch einige „typische“ Filmtricks unterzubringen: So agieren die Schauspieler in wichtigen und entscheidenden Situationen wie in Zeitlupe. Beispielsweise wenn die Tasche von Frau Müller durchsucht wird und die Lehrerin plötzlich in der Tür steht. Dazu erklingt Musik aus bekannten Westernfilmen wie beispielsweise „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Die Geschichte kurz erzählt: Der überwiegende Teil der Eltern der Klasse 4b möchte, dass die Klassenlehrerin Frau Müller ihre Klasse abgibt, weil die Kinder in ihren Noten abgesackt sind und der wichtige Übergang zur weiterführenden Schule bevorsteht. Das Gymnasium ist natürlich Pflicht. Aus der Gruppe haben sich fünf Eltern gefunden, die Frau Müller diese Entscheidung mitteilen wollen. Doch nach und nach bricht auch der Konflikt zwischen den Eltern auf, als sie erkennen, wie sich ihre Kinder in der Klasse verhalten. Beim Blick in die Notentabelle von Frau Müller sehen sie, dass die Lehrerin vorhat, ihren Kindern doch gute Noten zu geben. Jetzt soll sie doch Klassenlehrerin bleiben. Hätten sie mal genauer gelesen.

„Frau Müller muss weg“ erinnert ein ganz klein wenig an Yasmin Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Das Stück von Lutz Hübner ist aber deutlich humoriger, vor allem weil die Eltern aus unterschiedlichen Schichten stammen. Aber in beiden Stücken wird das hohe gemeinsame Ziel „Frau Müller muss weg“ langsam aber sicher wegen persönlicher Eitelkeiten geopfert, interne Konflike treten zutage und untereinander sind sich nicht alle grün.

Johanna Weißert spielt die Karrierefrau Jessica Höfel. Passenderweise im Hosenanzug hat sie die Kontrolle über die Elternschaft übernommen und möchte alles „businessmäßig“ über die Bühne bringen. Als das Gespräch mit der Klassenlehrerin auf dem Ufer läuft, erfährt auch sie die Wahrheit: Laura, ihre „coole“ Tochter fälscht Entschuldigungen. Sehr schön, wie Jessica vorher gefällte Entscheidungen ohne mit der Wimper zu zucken umwirft, frei nach dem Politiker-Motto „Was kümmert mich mein Geschwätz von gestern“.

Ein anderes Kaliber sind die beiden Jeskows. Sie sind von München hergezogen. Bianca Lammert gefällt in der Rolle der „Zicke“ Marina Jeskow, die wegen ihres Mannes aus München wegziehen musste. Das nimmt sie ihrem Mann übel. Sehr übel. Als dann noch herauskommt, dass ihr „hochbegabter“ Sohn in Wirklichkeit der Klassenkasper ist und von allen anderen Kindern geschnitten wird, wird Marina zur Furie.

Patrick Jeskow (Rainer Kleinespel) ist der Pantoffelheld, der unter der Fuchtel seiner dominanten Frau steht und erst gegen Ende den Mund auf bekommt. „Ich lande nicht bei Hartz IV, nur damit Lucas Fußball spielen kann“, bringt Patrick sein Dilemma auf den Punkt. Kleinespel bringt den arg gebeutelten Charakter sehr gut rüber.

Désirée von Delft spielt die alleinerziehende Mutter Katja Grabowski. Anfänglich scheint sie keine Probleme zu haben, denn ihr Sohn Fritz ist der Klassenbeste. Daher steht sie dem Ansinnen, Frau Müller das Vertrauen zu entziehen, nicht positiv entgegen. „Ich bin nur aus Solidarität dabei“, so Katja. Ihr Problem ist, dass sie keinen Zugang zu ihrem Sohn findet. „Mein eigenes Kind ist mir fremd“; sagt sie in dem Stück. Später kommt heraus, dass Fritz ein ernstes Problem mit Lukas hat. Dass sie das von der Lehrerin nicht mitgeteilt bekommen hat, lässt ihre Sympathien für Frau Müller erkalten.

Hinzu kommt, dass Katja ein Verhältnis mit dem verheirateten und impulsiven Wolf Heider (Andreas Ksienzyk) hat. Heider bringt durch seine direkte Art Feuer in das Gespräch mit der Lehrerin, das danach eskaliert. Da er arbeitslos ist, versucht er seine Tochter Janine möglichst viel Bildung zukommen zu lassen, dass das Mädchen schier erdrückt und in eine sklavische Freundschaft mit Laura bringt.

Bettina Zobel spielt die Rolle der Klassenlehrerin Sabine Müller, die völlig unerwartet mit der Drohung der Absetzung konfrontiert wird. Denn die Eltern waren allesamt nicht in der Lage, vorher ein Gespräch mit der Lehrerin zu suchen. Zobel spielt diese Rolle sehr sanft, zart und zerbrechlich.

Der ernstere Hintergrund des Stückes ist der immer stärker werdende Druck, sein Kind auf das Gymnasium schicken zu müssen. „Ich bin heute Abend angetreten, weil ich Laura auf dem Gymnasium haben will“, erklärt Jessica Höfel klipp und klar. „Ich habe mehr Angst vor dem Zeugnis als Janine“, gibt Wolf Heider zu. Und in dieser Situation können alle Objektivität nicht gebrauchen. Denn „seit wann sind Eltern objektiv?“

Ein Stück mit vielen lustigen Déjà-vus für Lehrer und Eltern. Beispielsweise wenn die Lehrerin voller Stolz auf die Ergebnisse der Projektwoche mit den Kastanienmännchen zeigt und später herauskommt, dass Eltern an dem Werk nicht ganz unbeteiligt waren. Vielleicht wegen der Zielgruppe ein ungewöhnliches Stück für das Kinder- und Jugendtheater, aber ein Besuch lohnt sich.




Peters Reise durchs All

Auf der Raumstation von Commander Allister (  Rainer Kleinespel), (v.l.n.r.) Peter (Steffen Happel), der Sumsemann (Andreas Ksienzyk) und Anna (Désirée von Delft).
Auf der Raumstation von Commander Allister ( Rainer Kleinespel) ganz rechts im Bild, (v.l.n.r.) Peter (Steffen Happel), der Sumsemann (Andreas Ksienzyk) und Anna (Désirée von Delft). (Foto: © Birgit Hupfeld)

Da hat Andreas Gruhn, der Intendant des Kinder- und Jugendtheaters aber seine ganze Erinnerungen an Science-Fiction-Filme seiner Jugend in die aktuelle Weihnachtsmärchenproduktion „Peters Reise zum Mond“.gesteckt. Das Märchen von Gerdt von Bassewitz (Peterchens Mondfahrt) wurde durch fast alle Klischees der Space Operas gezogen, so dass Jung und Alt ihre Freude an den Abenteuern von Peter und seiner großen Schwester Anna hatten. Ein Premierenbericht aus den unendlichen Weiten des Schauspielhauses Dortmund.

Die Geschichte von Peters Reise zum Mond in Kürze: Der Sumsemann (ein riesiger Maikäfer) überredet die beiden Kinder Peter und Anna ihm zu helfen, sein sechstes Bein wiederzubekommen, dass ihm der Mondmann abgenommen hat. Nachdem sie kurz lernen, wie man fliegt, machen sie sich auf ins All, um mit Hilfe der Nachtfee den Mondmann zu besiegen.

Die Inszenierung von Andreas Gruhn „Peters Reise zum Mond“ ist sicherlich kein betuliches Weihnachtsmärchen. Genau an dem Tag, an dem zum ersten Mal eine Sonde auf einem Kometen landet, entstaubt Gruhn ein ehrwürdiges Märchen aus dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Lichtschwertkämpfe, fremdartige Kostüme und seltsame Begrüßungsrituale, selbst das Klischee des einsamen Astronauten auf einem stark reparaturbedürftigen Außenposten hat Gruhn integriert. Kein Sandmännchen und keine Morgenröte treten auf, sondern Figuren wie Lady Merkuria oder Captain Donner.

Besonders viel ist von Star Wars integriert: Götz Vogel von Vogelstein spielt den Mondmann als Darth Vader-Version. Während Bianka Lammert als Nachtfee Prinzessin Amidala optisch nachempfunden wurde. Und wenn man schon Star Wars zitiert dürfen natürlich die Lichtschwertkämpfe nicht fehlen. Und so bekämpfen sich der Mondmann und Captain Donner (Jubril Sulaimon) in einer besonders eindrucksvollen Choreografie.

Aber auch die Raumpatrouille Orion hat Eingang gefunden. Denn der Name des Commanders Allister ist sicherlich inspiriert von Cliff Allister McLane. Damals gespielt von Dietmar Schönherr.

Auch das Bühnenbild versprühte Lust auf eine Reise ins All. Planeten und Kometen sind zu sehen, der Sumsemann, Peter und Anna fliegen einige Meter über den Bühnenboden, das Shuttle von Commander Allister ächzt und quietscht durch den Raum und schafft es gerade noch so ans Ziel. Passend dazu gab es auch noch drei Lieder, für die Michael Kessler verantwortlich war.

Steffen Happel spielt einen Peter, der zunächst nur mit dem Mundwerk mutig ist, sich ein wenig hinter der großen Schwester Anna (Désirée von Delft) versteckt, gegen Ende doch den Mut aufbringt gegen den Mondmann zu kämpfen. Von Delft, mit einem Nudelsieb aus Porzellan auf dem Kopf, spielt eine überzeugende große Schwester. Andreas Ksienzyk als Sumsemann, dem am Ende doch der Mut verliert, verdient großes Lob.

Nach Ausflügen nach Italien, den USA oder nach Russland, ist Gruhn jetzt ins All aufgebrochen. Das Ergebnis ist ein rasanter Ausflug ins Welt mit vielen Effekten für Groß und Klein.

Mehr Infos, Termine und Karten unter www.theaterdo.de oder telefonisch unter 0231 50 27222.




Weihnachtsmärchen entführt auf den Mond

Machen sich auf die Reise: Steffen Happel (Peter),  DŽesiréŽe von Delft (Anna), Andreas Ksienzyk (Sumsemann) und Rainer Kleinespel (Commander Allister). (Foto: © Birgit Hupfeld)
Machen sich auf die Reise: Steffen Happel (Peter),
DŽesiréŽe von Delft (Anna),
Andreas Ksienzyk (Sumsemann) und
Rainer Kleinespel (Commander Allister). (Foto: © Birgit Hupfeld)

Das diesjährige Weihnachtsmärchen heißt „Peters Reise zum Mond“ und entführt die großen und kleinen Zuschauer in den Weltall. Sumsemann, Nachtfee und Mondmann sind Elemente aus dem Märchen „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz. Doch der Intendant des Kinder- und Jugendtheaters, Andreas Gruhn, hat den Stoff aus dem Jahre 1912 in die Moderne versetzt und mit Elementen anderer Weltraummärchen angereichert. Die Premiere ist am 13. Novemeber 2014 um 19 Uhr im Schauspielhaus Dortmund.

„Ich fand das Original nicht mehr benutzbar“, so Andreas Gruhn auf der Pressekonferenz zu „Peters Reise zum Mond“. Das Stück spielt nun in der Neuzeit, es gibt Astronauten, galaktische Berühmtheiten und Space Shuttles. Elemente anderer Weltraumopern wurden aufgenommen. So erinnern die Kostüme ein wenig an „Raumschiff Orion“ oder Laserschwerter wie aus „Star Wars“ werden benutzt.

Dennoch bleibt das Märchenhafte erhalten. So reisen Peter und Anna mit Schlafanzügen und Kopfbedeckungen durchs Weltall, um das sechste bein von Maikäfer Sumsemann vom Mondmann wiederzubekommen.

Das komplette Ensemble des Kinder- und Jugendtheaters wird auf der Bühne stehen, es wird Video geben, drei Lieder werden gesungen und die Musik stammt von Michael Kessler, der aus mehreren Produktionen des KJT bekannt ist.

Nach Ausflügen in verschiedenen Länder wie Russland, den USA oder wie im vergangenen Jahr mit „Pinocchio“ nach Italien geht es diesmal zum Mond. „Märchen haben auch viel mit Reisen zu tun“, so Gruhn. „Wir haben Choreografien entwickelt und arbeiten mit allen Mitteln, die unser Theater hergibt“, verspricht er.

Das Stück wird bis in den Februar gespielt, für die Premiere am 13. Novemeber gibt es nur noch sehr wenige Karten, aber rund um Weihnachten sieht die Kartenlage noch gut aus. Auch für die Nachmittagsvorstellungen bekommt man leichter Karten.

Am 11.11. von 15:30 Uhr bis 20:00 Uhr gibt es eine Lehrerfortbildung mit der Möglichkeit die zweite Hauptprobe zu sehen. Treffpunkt ist am Bühneneingang des Theaters (Theaterkarree 1-3). Die Fortbildung ist kostenlos. Interessierte können sich anmelden unter

eschmidt@theaterdo.de oder 0231/47739860.

Mehr Infos über Termine und Karten unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27 222.




Mit Rückenwind in die neue Spielzeit

Bettina Pesch (Direktorin des Dortmunder Theaters) und die fünf Intendanten (v.l.n.r.) Andreas Gruhn (KJT), Xin Peng Wang (Ballett), Jens-Daniel Herzog (Oper), Gabriel Feltz (Generalmusikdirektor) und Kay Voges (Schauspiel).
Bettina Pesch (Direktorin des Dortmunder Theaters) und die fünf Intendanten (v.l.n.r.) Andreas Gruhn (KJT), Xin Peng Wang (Ballett), Jens-Daniel Herzog (Oper), Gabriel Feltz (Generalmusikdirektor) und Kay Voges (Schauspiel).

Nach der Sommerpause wurde am 21. August 2014 auf der Bühne des Dortmunder Opernhauses die neue Spielzeit 2014/2015 mit viel Optimismus und neuer Energie eröffnet.

 

Die geschäftsführende Leiterin des Theaters Bettina Pesch sowie die Intendanten der 5 Sparten, Andreas Gruhn (Kinder und Jugendtheater), Xin Peng Wang (Ballett), Jens-Daniel Herzog (Oper), Generalmusikdirektor Gabriel Feltz (Philharmoniker) , Kay Voges (Schauspiel) stellten kurz ihr Programm vor und begrüßten die neuen Mitglieder des Dortmunder Theaters.

 

In ihrer Begrüßungsrede zeigte sich Bettina Pesch zunächst zufrieden mit der erfolgreichen Saison 2013/2014. Das betrifft sowohl die Auslastung des Hauses als auch die Außenwirkung des Dortmunder Theaters. Glücklich ist sie über die in der Pause rasch durchgeführte notwendige Renovierungsarbeiten im Theater. Danach wies sie mit Blick auf die neue Spielzeit auf wichtige Kooperationen zwischen den Sparten, moderne Kundenanbindung oder etwa die Förderung der Theaterpädagogik hin. „Ich gehe mit viel Optimismus und Zuversicht in die neue Spielzeit“, so Pesch.

 

Jens-Daniel Herzog fügte hinzu: „Wer gerne Fahrrad fährt, wie ich in meinem Urlaub, wird wissen. Mit Rückenwind fährt es sich leichter und besser. Das werden wir alle zusammen für eine noch erfolgreichere neue Spielzeit nutzen.“ Kay Voges bedankte sich vor allem für die rückhaltlose Unterstützung des Hauses auch für experimentelle, moderne Inszenierungen. Das Dortmunder Schauspielhaus ist inzwischen als „Experimentierlabor des Theater“und mutige Inszenierungen auch über die Landesgrenzen Nordrheinwestfalens hinaus bekannt. Was bedeutet Theater ?

Xin Peng Wang brachte es auf den Nenner: „Theater ist Leidenschaft“.

 

Wie bedeutend die Jugend als unsere Zukunft für das Theater ist, machte Andreas Gruhn als Leiter des KJT deutlich: „Sich wollen wir Theater für die Kinder-und Jugendlichen machen, aber ganz besonders auch gemeinsam mit ihnen. Deswegen sind eine starke Förderung der Theaterpädagogik oder gemeinsame Städteübergreifende Projekte und Kooperationen so wichtig.“

 

Eine erfolgreiche , spannende und gute Spielzeit ist das Ziel von allen beteiligten

 

Traditionell wurden danach alle neuen Mitarbeiter mit einem Lebkuchenherz herzlich im Theater Dortmund willkommen geheißen. Dabei wies Kay Voges scherzhaft auf eine besonders gelungene Kooperation zwischen dem Schauspiel und dem Ballett Dortmund hin. Schauspieler Peer Oscar Musinowski und seine Lebensgefährtin vom Ballett sind stolze Eltern eines Sohnes geworden.

 

Im Anschluss wurde das Buffet eröffnet und bei Finger-Food, Popcorn oder Zuckerwatte gab es für die Anwesenden Gelegenheit, nach der Sommerpause mit den anderen Ensemble-Mitgliedern zu klönen und auf eine erfolgreiche neue Spielzeit anzustoßen.




Mit Theater-Kraft voran

Die Objekte der Begierde (Spielzeithefte 2014/15) sind ab sofort erhältlich.
Die Objekte der Begierde (Spielzeithefte 2014/15) sind ab sofort erhältlich.

Mit Frische und voller Kraft wollen die Intendanten und Direktoren der fünf Sparten des Theater Dortmund in die neue Spielzeit 2014/2015 gehen. „Wir wollen dem Publikum nach der erfolgreichen Spielzeit 2013/2014 ein leistungsstarke neue Spielzeit bieten“,erklärte die Geschäftsführende Direktorin Bettina Pesch. Ars tremonia stellt einige Höhepunkte der kommenden Spielzeit vor.

„Wir wollen im Vergleich zur letzten Spielzeit noch eine Schippe darauf setzen. Wir bieten etwas für Kopf, Herz und Seele“; so Intendant der Oper Jens-Daniel Herzog. Im Opernhaus wird mit der Premiere am Sonntag, den 19.10.2014, der berühmten Musical-Rock-Oper „Jesus Christ Superstar“ von Andrew Lloyd-Webber als Highlight ein echter „Superstar“ mitwirken: Alexander Klaws, der erster Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“ singt und spielt die Hauptrolle

Davor kommen Fans von Giuseppe Verdi bei „Ein Maskenball (Un ballo in maschera) auf ihre Kosten. Premiere ist am Samstag. den 13.09.2014, mit Generalmusikdirektor Gabriel Feltz als Dirigent.Feltz wird auch den „Rosenkavalier“ von Richard Strauss dirigieren. Die Premiere ist am Sonntag, den 25.01.2015.

Mit der Premiere von Paul Abrahams Vaudeville-Operette „Roxy und ihr Wunderteam“ am 29.11.2014 trägt die Oper dem wachsenden Interesse für diese Operetten aus den 30iger Jahren des letzten Jahrhunderts Rechnung.

Mozart-Fans können sich auf die Premiere von „Don Giovanni“am 08.03.2015 unter der Regie Jens-Daniel Herzog und Gabriel Feltz als Dirigent freuen.

Das Ballett Dortmund bietet mit der Premiere des „Zauberberg“ nach Thomas Mann am Samstag, den 08. 11.2014, unter der Leitung von seinem Direktor Xin Peng Wang eine interessante neue Aufführung . Die zweite Neuaufführung ist „Drei Streifen:Tanz“ mit Choreographien von Benjamin Millepied, DemisVolpi und Jiri Bubenicek. Premiere ist am Samstag, den 14.02.2015.

Die beliebte Internationale Ballettgala XX findet am Samstag und Sonntag, den 27. und 28.09.2014 statt. Die Internationale Ballettgala XXI wird am Samstag und Sonntag, den 13. und 14.06.2015 stattfinden.

In neuen Fassungen wird „Schwanensee“ am Donnerstag, den 04.12.2014 und „Der Traum der roten Kammer“ am Freitag, den 01.05.2015 aufgeführt.

Was gibt es im Schauspiel Interessantes? Mit der Premiere von William Shakespeares „Hamlet“ am Freitag, dem 12.09.2014, will der Regisseur und Intendant des Schauspielhauses Kay Voges zusammen mit dem Videokünstler Daniel Hengst Hamlets Geheimnis auf die Schliche kommen.

Spannend verspricht unter anderem sicherlich die Aufführung von „Nosferatu lebt“im Studio des Schauspielhauses unter der Regie von Jörg Buttgereit nach Stoker, Murnau, Galeen und Schreck. Die Uraufführung findet am Samstag, den 29.11.2014 statt.

Besonders interessant hört sich auch die Verbindung von Punk und Operette bei „Häuptling Abendwind und Die Kassierer“, nach Johann Nestroy und Jacques Offenbach mit Musik der Ruhrgebiets Punk-Band „Die Kassierer“ an. Die Premiere ist am Samstag, den 24.01.2015 zu erleben.

Ein einmaliges Erlebnis wird wohl auch „ The Madhouse of Ypsilantis“, einem Mysery-Crime-Science Fiction-Hospital-Theater und Web-Adventure in sieben Teilen von Alexander Kerlin, Anne-Kathrin Schulz und Kay Voges.

Die Uraufführung im Schauspiel Dortmund und im World Wide Web ist am Samstag, dem 16.05.2015.

Das Kinder-und Jugendtheater startet mit der Premiere von „Ich bin nicht Siegfried-Ein Nibelungenlied“ von Jürgen Függe am Freitag, den 29.08.2014.

In diesem Jahr wird als Weihnachtsmärchen mit „Peters Reise zum Mond“von dem Direktor des KJT, Andreas Gruhn eine moderne Fassung von „Peterchens Mondfahrt“(Gerdt von Bassewitz) aufgeführt.

Mit „Sneewitte“(Schneewittchen) von Sophie Kassies und Jens Joneleit wird es auch wieder eine Koproduktion mit der Jungen Oper geben.

Gespannt dürfen wir auf das Ergebnis eines „Pottcamps“ von Jugendlichen sein. Das Projektergebnis von „pottfiction“ wird am 3.6.2015 zu sehen sein.

Das übergreifende Thema der „Philharmonischen Konzerte“ (im Konzerthaus Dortmund) ist in der neuen Spielzeit „held_innen_leben“. Auch in der neuen Spielzeit wird es wieder Konzerte für junge Leute geben. So zum Beispiel „Groove Symphonie“ mit den Dortmunder Philharmoniker & Super Flu.“ unter dem Titel „Schilder einer Baustelle“. Das Konzert findet am Montag, den 17.11.2014 im Konzerthaus statt.

Es gibt natürlich wieder Kammerkonzerte, Wiener Klassik Konzerte und vieles mehr.

Nach „Nosferatu“ gibt es auch diesmal wieder ein Sonderkonzert „Stummfilm mit Live-Orchester“ zu erleben. Am Mittwoch, 11.03.2015 wird im Konzerthaus Fritz Langs „Metropolis“ aus dem Jahr 1927 in einer restaurierten Fassung (2010) auf der großen Leinwand zu sehen sein und live von den Dortmunder Philharmonikern unter der Leitung von Gabriel Feltz musikalisch begleitet werden.

Ab heute liegt das neue Spielplan-Heft 2014/2015 bei allen Sparten aus. Abonnements sind ab dem 15.05.2014 erhältlich, der Vorkauf für die Spielzeit 2014/15 startet ab dem 16.07. 2014, für Abonnenten bereits ab dem 02.07.2014.




Jakobsweg zur Selbstfindung

Er erste Schritt ist am schwersten. Bettina Zobel als Pilgerin.
Er erste Schritt ist am schwersten. Bettina Zobel als Pilgerin.

Am 15. März 2014 um 20.00 Uhr ist Premiere für „The road to Santiago – ein Jakobsweg“ (ab 14 Jahren) im Kinder- und Jugendtheater Dortmund. Die Koproduktion des KJT mit der Companie des Mers du Nord, Grande-Synthe ist zugleich die erste internationale Kooperation im Haus.

 

Die Gründerin der Companie Brigitte Mounier führt bei diesem ein Personenstück Regie. Die Schauspielerin Bettina Zobel vom KJT hat die Geschichte geschrieben und spielt auch die Hauptperson.

„Das war mir eine Herzensangelegenheit. Es gibt leider zu wenige Stücke über Frauen, die sich außerhalb der üblichen Rollenklischees bewegen. Die Frau in meiner Geschichte ist mutig und bringt die physische und psychische Kraft auf, von ihrer Familie wegzugehen und sich auf den Jakobsweg zu machen. Eine geheimnisvolle , interessante Geschichte sowohl auf physischer als auch auf psychologischer Ebene. Ich bin diesen Weg übrigens selber auch gegangen. Allerdings erstreckte sich bei mir der Zeitraum über sieben Jahren“, erklärte Zobel.

 

Der Leiter des KJT Andreas Gruhn fügte hinzu: „Es gibt einen Mangel an neuen Frauenbildern und Lebensentwürfen. Leider definieren sich Frauen immer noch über Männer. Bei “The road to Santiago-ein Jakobsweg“ geht es vor allem auch um Unabhängigkeit und Freiheit.“

 

Kurz zur Geschichte: Eine Frau findet den Mut, einen ersten Schritt aus ihrem familiären Trott und mit dem Hintergrund einer schweren Krankheit zu gehen und sich eine Auszeit zu genehmigen. Sie will wie schon viele Pilger vor ihr zu Fuß den besonders durch Hape Kerkeling bekannt gewordenen Jakobsweg von ihrer Heimatstadt Köln bis nach Santiago de Compostela zu gehen. Dabei trifft sie neben verschiedene Menschen, aber vor allem sich selbst….

 

Gast-Regisseurin Brigitte Mounier sieht es Aufgabe für ihre Inszenierung an, die Schwierigkeit „weg zu gehen“ und die damit zusammenhängenden physischen wie psychischen Herausforderungen auf der Bühne spürbar präsent werden zu lassen.

 

Der Abend wird auch musikalisch begleitet werden. Wie die fünf immer wieder auftretenden Personen bei dieser ca. 55 Minuten dauernden Ein-Personen-Aufführung eingebracht werden, wurde noch nicht verraten.

 

Es gibt einen Themenabend für Pädagogen und Erzieher am 13. März um 17 Uhr.

Weitere Termine Sa, 22. März 2014, So, 23. März 2014, Sa, 29. März 2014, Sa, 24. Mai 2014, So, 25. Mai 2014 und Sa, 14. Juni 2014. Karten gibt es unter www.theaterdo.de oder 0231 5027222.




Jugendprotest im Zeitalter der Globalisierung

Lucas Franken, Oliver Seifert, Christoph Stuhlmann, Fatima Talalini und Saskia Rademacher  Foto: ©Birgit Hupfeld
Lucas Franken, Oliver Seifert, Christoph Stuhlmann, Fatima Talalini und Saskia Rademacher
Foto: ©Birgit Hupfeld

Am 7. März 2014 wird um 19:00 Uhr im Kinder- und Jugendtheater die Jugendclub-Produktion “Feiert, Facebooked, Folgt“ nach dem Stück von Holger Schober als Premiere aufgeführt. Es ist für Menschen ab 14 Jahren gedacht.

Dazu erklärte der Leiter des KJT, Andreas Gruhn: “Normalerweise machen wir mit den Jugendlichen zusammen eine Stückentwicklung. Diesmal greifen wir auf das Stück von Schober zurück. Es geht darum, wie ich mich als Mensch in einer globalisierten, immer undurchschaubarer werdenden Welt positionieren kann. Wofür oder wogegen kann man protestieren?”

Die Regisseurinnen der Aufführung, Isabel Stahl und Christine Köck verrieten vorab: “Fünf junge Menschen sind eine Band und warten auf ihren Auftritt. sowie auf die Zuschauer. Es kommt aber keiner. Während sie warten stellen sie sich die Frage, in was für einer Welt wir eigentlich leben, und das man doch etwas tun müsste. Sie führen das Publikum durch hundert Jahre  Protestgeschichte, wie beispielsweise Muck Lambety und seine “Neuen Schar” oder etwa die Kommune 1. Was ist eine Protestbewegung, welchen Sinn macht sie und kann sich Geschichte wiederholen? Die fünf Bandmitglieder werden auch sechs Protestsongs singen.”

Das ist nur die eine Ebene der Vorstellung. “Um den passiven und nihilistischen Geschehen auf der Bühne etwas positiv aktives entgegen zu setzen, wurde von einer intergenerativen Protestgruppe von 7 Personen ( Kern) parallel zur Theatergruppe eine ins Leben gerufen,” so Stahl.

Von ihren unterschiedlichen Protestformen wie zum Beispiel Critical Mass, eine international verwendete direkte Aktionsform, bei der sich Fahrradfahrer unorganisiert treffen, um gemeinsam für ihre Rechte und Belange gegenüber den motorisierten Individualverkehr aufmerksam machen und einigen anderen Aktionsformen, werden Videos in das Geschehen eingespielt. Für die Videos sind Christine Köck und Florian Zeitler verantwortlich.

Als Grundlage diente das Buch “Mut Bürger – neue Formen des Protests” von Florian Kessler.

Was gibt es über das Bühnenbild zu erzählen? Die Regisseurin Isabel Stahl  erläuterte dazu: “Die Bühne stellt einen abstrakter Raum mit einer grünen Rasenfläche dar. das ist ein Symbol dafür , dass etwas wächst. Eine Metapher dafür, das aus einer gemeinsamen Aktivität oder Bewegung etwas positives erwachsen kann.”

Die Vorstellung dauert ungefähr 75 Minuten.

Neben der Premiere am Freitag, dem 7. März 2014 um 19:00 Uhr  gibt es nur vier weitere Aufführungstermine: Sa, den 8.3. 19:00 , So, den 9.3. 19:00 Uhr, Fr, den 14.3. 19:00 Uhr und am So, den 16.3. 19:00 Uhr.

Karten und Infos unter 0231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de

 




Verträge mit Voges und Gruhn verlängert

Schauspieldirektor Kay Voges und der Leiter des Kinder- und Jugendtheaters, Andreas Gruhn, bleiben den Dortmundern bis 2020 erhalten. Der Rat beschloss die Vertragsverlängerung mit beiden auf der nicht-öffentlichen Sitzung am 12.12.13.

 

Kay Voges sorgt schon seit seiner ersten Spielzeit mit seinen mutigen Inszenierungen für Furore. In diesem Jahr erhielt er sogar den NRW-Theaterpreis für „Einige Nachrichten an das All“. Mit seiner Inszenierung „Das Fest“ wurde Voges für den deutschen Theaterpreis „Faust“ nominiert. In dieser Spielzeit wagte Voges hat zudem einen „Seitensprung“. Er gab mit dem „Tannhäuser“ sein Regiedebüt an der Dortmunder Oper.

 

Ebenfalls verlängert wurde der Vertrag mit Andreas Gruhn, der das Kinder- und Jugendtheater zu einer Institution entwickelt, die weit über Dortmund hinaus strahlt. Momentan läuft unter seiner Regie das Weihnachtsmärchen „Pinocchio“.




Pinocchios Traum von der Menschwerdung

Gepetto (Andreas Ksienzyk) hat endlich seinen Sohn (Joeri Burger). Foto: © Birgit Hupfeld.
Gepetto (Andreas Ksienzyk) hat endlich seinen Sohn (Joeri Burger). Foto: © Birgit Hupfeld.

Es ist kaum zu glauben. Das Dortmunder Kinder-und Jugendtheater feiert in diesem Jahr schon sein 60-jähriges Bestehen. Die Premiere des diesjährigen Weihnachtsmärchens „Pinocchio“ am 14. November 2013 nach einer weltweit bekannten Erzählung von Carlo Collodi in der Bearbeitung vom Leiter des KJT Andreas Gruhn, bildete einen wunderbaren Rahmen zum Feiern im Dortmunder Schauspielhaus.

Nach einer Dankesrede von Bürgermeister Manfred Sauer ging das Märchen als ein Theater im Theater für kleine und große Menschen ab 6 Jahren dann los.

 

Als Bühne in der Bühne diente ein wunderbarer altmodischer, mit Putten verzierter, Theaterrahmen.

Die Schauspielerin Bettina Zobel führte humorvoll als Erzählerin mit italienischem Akzent von außen durch die märchenhafte Geschichte vom armen , alten Holzschnitzer Geppetto, der sich sehnlichst einen Sohn wünscht. Eine gute Fee verzaubert ein Holzstück, an dem Geppetto gerade arbeitet. Das Holzstück kann nun sprechen und Geppetto schnitzt daraus eine Holzpuppe, die er Pinocchio nennt.

 

Der Holzjunge ist wie ein kleines Kind neugierig und stellt viele Fragen. Während der Holzschnitzer eine Schulfibel für „seinen Sohn“ beschaffen will, erlebt der ungeduldige Pinocchio einige Abenteuer bei einer Theatergruppe, im Spielzeugland und mit listigen Tieren. Nach seinen Erfahrungen wächst seine Nase bei jeder Notlüge seine Nase ein Stückchen. Sein größter Wunsch ist es ein Mensch aus Fleisch und Blut zu werden. Bis es soweit ist, muss er sein größtes Abenteuer bestehen und Mut beweisen, um seinen „Papa Geppetto“ zu retten…

 

Den traurigen Geppetto spielte Andreas Ksienzyk von Anfang an mit viel Gefühl. Mit dem passenden melancholische Musiktitel „Allein“ wurde er dabei von Michael Kessler gut unterstützt. Ein großes Kompliment für die Musikauswahl.

 

Eine besondere Herausforderung war die Rolle des Pinocchio. Der Gastschauspieler und gelernte Tänzer Joeri Burger wurde dieser schweren Aufgabe mehr als gerecht. Wie er es schaffte, die Entwicklung von Pinocchio von seinen Anfängen als Holzpuppe hin zu einem menschlichen Jungen glaubhaft darzustellen, ist aller Achtung wert. Das er tänzerisch gut ausgebildet ist war unverkennbar.

 

Außer Pinocchio mussten die anderen Schauspieler/innen vom Ensemble des KJT wieder einmal ihre Vielseitigkeit beweisen. So spielte, um nur ein Beispiel zu nennen, Bianka Lammert neben der guten Fee auch noch die Rosa, eine Schülerin und Kind.

 

Die Inszenierung war Aufgebaut wie das italienische Stegreiftheater „Commedia dell’arte“aus dem 16. Jahrhundert.

 

Eine besondere Herausforderung für das Schauspielensemble dabei war sicherlich die Situation als Pinocchio bei der Theatergruppe begegnet. Sie mussten mit Bewegungen wie Marionetten an Strippen im Puppentheater spielen. Bei aller Melancholie, viel Humor , schöner Musik und Tanz kamen auch die moderne Medien gezielt zum Einsatz. Es wurde per Video mal ein Waldhintergrund, ein eindrucksvolles Meer oder effektvoll ein Walmaul oder Walbauch als Hintergrund erzeugt.

 

Die gelungen Kostümauswahl von Oliver Kostecka bot auch ein optisches Festival.

 

Weitere Termine 15. November 2013, 01. Dezember 2013, 02. Dezember 2013, 03. Dezember 2013, 04. Dezember 2013, 05. Dezember 2013, 06. Dezember 2013, 07. Dezember 2013, 08. Dezember 2013, 09. Dezember 2013, 10. Dezember 2013, 12. Dezember 2013, 13. Dezember 2013, 16. Dezember 2013, 17. Dezember 2013, 18. Dezember 2013, 19. Dezember 2013, 22. Dezember 2013, 25. Dezember 2013, 26. Dezember 2013, 13. Januar 2014, 14. Januar 2014 und 15. Januar 2014.

 

Infos unter www.theaterdo.de oder 0231 50 27222.