„Querschnitt“-Kunst von Marc Bühren

Die Artothek der
Dortmunder Stadt- und Landesbibliothek zeigt unter dem Titel
„Querschnitt“ vom 04.04.2019 bis zum 17.05.2019 insgesamt
neunzehn Werke des Künstlers Marc Bühren aus den letzten sieben
Jahren. Dieser hat ein Atelier in Dortmund-Hörde. Es ist eine Art
Querschnitt seines Schaffens.

Zum einen arbeitet
Bühren als eine Art Vorreiter in Deutschland mit dem modernen
manuellen 3D-Druck. Für seine fünf fragilen Installationen benutzt
er eine auf das Wesentliche reduzierte Formensprache mit kurzer und
prägnanter Aussagekraft.

So zum Beispiel bei
seiner 3D-Druck Installation auf 40 cm x 40 cm mit der
Freiheitsstatue (New York), die er an der Spitze mit einem
Stuhlproben-Stäbchen mit „Haufen“ versehen. Diese Arbeit wurde
mit Schellack geschwärzt.

Mark Bühren zeigt einen Querschnitt seiner Werke in der Artothek.
Mark Bühren zeigt einen Querschnitt seiner Werke in der Artothek.

Im Mittelpunkt
seines künstlerischen Schaffens steht die Auseinandersetzung mit der
wechselseitigen Beziehung von Mensch und Natur, sowie deren komplexes
Abhängigkeits-Verhältnis. Es werden auch Themen wie Käfighaltung
und anderes künstlerisch angesprochen.

Strukturen aus der
Natur sollen bei den 3D-Druck Arbeiten weiterentwickelt werden.

Er benutzt
verschiedene Filamente (allgemein eine einzelne Faser beliebiger
Länge) aus Bio-Kunststoff, mit der man auf Glasplatten zeichnen
kann.

Eine langwierige
Technik, die eine große Präzision verlangt, so Bühren.

Der Künstler
arbeitet mit dem Mittel der Farbreduktion und versucht, möglichst im
Einklang mit der Natur zu arbeiten.

Außerdem sind
vierzehn vielschichtige Werke mit Tempera auf Leinwand in der
Ausstellung zu sehen. Die großflächigen Arbeiten auf (Jute-)
Leinwand werden alle mit verschiedenen bunten Farben grundiert. Zwei
unterschiedliche Tempera kommen bei Bühren zum Einsatz.

Tempera (von lat.
Temperare „mischen“, „mäßigen“) ist eine Malfarbe, deren
Pigmente mit einem Bindemittel aus einer Wasser-Öl-Emulsion gebunden
werden.

Als wässrigen
Anteil der Emulsion können Temperafarben auch Leime enthalten.

Hier kommen
Ei-Tempera (mit Ei als wässrigen Emulsionsanteil) oder aber
Chitosan-Tempera (ein natürlich vorkommendes Polyaminosaccharid,
abgeleitet vom Chitin) zum Einsatz.

Mehrere Werke sind
zu einer Reihe zusammengefasst.

So gibt es etwa die
Reihe „Nesthocker“, in der auf „traumhafte“ Weise Natur und
Kinder aus seinem Lebensbereich (er selbst als Kind, sein Neffe, Kind
aus einem seiner Kunstkurse) unterschiedliche Verbindung gebracht
werden. Dabei spielen Kartons, aus denen zwei der kleinen Babys
heraus schauen, eine wesentliche Rolle.

Aus der Reihe
„Grenza“ (Grenzen) beeindruckt ein in Rot gehaltene Arbeit, wo
ein Fuchs mit seiner Schnauze dicht in die Stadt (Berlin) eindringt.
Sinnbildlich steht sie für die Rückkehr des Fuchses und seine
Rückeroberung des städtischen Territoriums.

Es gibt viel zu
sehen und an Details in der Ausstellung zu entdecken. Es werden
sicherlich unterschiedlich Assoziationen bei den Besucherinnen und
Besuchern hervorgerufen.

Die Werke sind
sicherlich wie (fast) immer bei Gefallen auch käuflich erhältlich.

Die Ausstellung ist
dienstags und freitags zwischen 10:00 Uhr und 19 Uhr in der Artothek
zu sehen.

Der Eintritt ist
frei.