Musik in neuen Dimensionen
Beethoven, Barber und Chin – diese drei Komponisten standen im Mittelpunkt des 5. Philharmonischen Konzerts, das am 21. und 22. Februar 2025 im Konzerthaus Dortmund stattfand. Unter der Leitung von Hugh Wolff entführten die Dortmunder Philharmoniker ihr Publikum in faszinierende Klangwelten und zeigten eine beeindruckende Bandbreite musikalischer Stile.
Zwischen Avantgarde und Klassik
Der Auftakt des Abends gehörte der südkoreanischen Komponistin Unsuk Chin mit ihrem Werk „subito con forza“. Chin, die in Hamburg bei György Ligeti studierte, kombiniert in diesem kurzen, aber intensiven Stück Beethoven-Zitate und -Anklänge mit ihrer avantgardistischen Klangsprache. In nur fünf Minuten erschufen die Dortmunder Philharmoniker eine traumartige, oft surreale Atmosphäre, die das Publikum in den Bann zog.
Es folgte Samuel Barbers Cellokonzert in a-Moll, op. 22, das seine typische lyrische Tiefe mit einer modernen Harmonik verbindet, ohne die tonale Sprache des 19. Jahrhunderts zu verlassen. Barbers narrative Dreiteilung – von düsterer Leidenschaft über meditative Ruhe bis zur explosiven Energie des Finales – stellt hohe Anforderungen an den Solisten. Der französische Cellist Marc Coppey meisterte diese Herausforderung mit Bravour, beeindruckte mit technischer Virtuosität und gab dem Werk eine intensive emotionale Tiefe.
Ein Klassiker als Höhepunkt
Nach der Pause erklang Beethovens 3. Sinfonie in Es-Dur, op. 55, die „Eroica“. Dieses Meisterwerk, das in den Jahren 1803/04 entstand, markiert einen Wendepunkt in der Musikgeschichte. Mit ihrer Länge, dramatischen Intensität und emotionalen Vielschichtigkeit sprengt die „Eroica“ die Grenzen der klassischen Sinfonie und erzählt eine epische Geschichte von Heldentum, Trauer, Leichtigkeit und triumphaler Überwindung.
Die Dortmunder Philharmoniker überzeugten auch hier durch ihr nuanciertes Zusammenspiel und die kunstvolle Ausarbeitung der vielen besonderen Details dieser Sinfonie. Hugh Wolff leitete das Orchester mit Präzision und Feingefühl und sorgte so für einen mitreißenden Abschluss des Konzertabends.