Mörderische Kurzgeschichten aus der Hellwegregion

Zum neunten Mal istdie Region des alten Hellwegs zwischen Lippstadt und Witten sowieHamm und Iserlohn Grundlage für 22 deutschsprachige Krimistars fürihre besonderen mörderischen Kurzgeschichten. Herausgeber ist dasTeam H.P. Karr (Reinhard Jahn), Herbert Knorr (Leiter desWestfälischen Literaturbüros in Unna e.V.) sowie Sigrun Krauß. DieKrimi-Antologie 2018 steht unter dem Motto „Henkers.Mahl.Zeit“.

Wie der Titel schon
vermuten lässt, steht der letzte „Bissen“ im Mittelpunkt fast
aller oft grotesken, ironisch-makaberen Kurzgeschichten. So stirbt
zum Beispiel in „Aber bitte mit Sahne in Bad Sassendorf“ (Thomas
Krüger) ein Journalist an einem vergifteten Stück Sahnetorte, und
bei „Hagener Zwiebackleichen“ (Krischan Koch) bahnt Zwieback den
mörderischen Weg.

Die Leserinnen und
Leser bekommen aber nicht nur Krimi-Kost vom Feinsten serviert,
sondern erfahren auch einiges aus der Historie der verschiedenen
Städte und bekommen auch Einblicke in deren besonderen Lokalkolorit.

In der
Kurzgeschichte „Gefährliches Nachspiel in Kamen“ ( Kristin
Lukas) wird ein Fußballspieler der vom BVB (U 23) nicht nur
ausgerechnet mit dem westfälischen Nationalgericht „Himmel und
Erde“ vergiftet, sondern es wird auch die dauerhafte Rivalität
zwischen BVB und Schalke 04 ins Spiel gebracht.

Voll Dramatik und
immer noch trauriger Aktualität ist die Geschichte „Dortmund, das
Herz hämmert…) von Simone Buchholz. Hier geht es um die
verzweifelte Flucht einer jungen Frau vor ihrer Familie und der
Zwangs-Verheiratung.

Buchcover von "Henkers.Mahl.Zeit". (Cover: © grafit Verlag)
Buchcover von „Henkers.Mahl.Zeit“. (Cover: © grafit Verlag)

In „Pink Box
Erwitte“ ((Bernhard Aichner) setzt ein Künstler den vielen durch
die harte Arbeit gestorbenen russischen Zwangsarbeiter ein ganz
besonderes „Denkmal“ und gibt der Bevölherung einiges zum
nachdenken.

Der wohl durch seine
Ostfrieslandkrimis bekannte Autor Klaus-Peter Wolf lässt in „Das
Jahrestreffen der glücklichen Witwen in Unna“ deren Rachegelüsten
makaber-bissig freien Lauf.

Sie rächen sich an
ihren „Auftraggeber“, der sie dazu gebracht hat, älteren und
reichen potentiellen Männern das Geld aus der Tasche zu ziehen. Die
Opfer kommen dann „tragischer Weise“ ums Leben. Damit soll nun
Schluss sein. Schließlich gibt es noch andere Dinge, zum Beispiel
Kultur und wahre Freundschaft.

Eine vielseitiges
Angebot an „Krimi-Leckerbissen“, die den Leser mal mehr oder
wenige ansprechen und berühren wird. Auf alle Fälle wieder eine
„Mords-Unterhaltung“.

Henker.Mahl.Zeit –
Mord am Hellweg IX

Grafit Verlag

348 Seiten ISBN
978-3-89425-585-5 € 12,00 (D)