Lasst uns Hütten bauen – im Torhaus Rombergpark

Die Ausstellung „Lasst uns Hütten bauen“ der Dortmunder Gruppe nimmt eine vertraute Redewendung zum Ausgangspunkt und verwandelt sie in einen künstlerischen Impuls. Die Hütte erscheint hier nicht nur als provisorischer Schutzraum, sondern auch als Ort der Hoffnung, des Innehaltens und der kreativen Selbstverortung in einer von Krisen geprägten Welt.

Sie ist zugleich ein Sinnbild für Rückzug und Aufbruch: ein Ort, an dem man Abstand vom Alltag gewinnt, aber auch Kräfte sammelt, um Neues zu wagen. Hütten stehen seit jeher für Einfachheit und Reduktion, für das Bauen mit bescheidenen Mitteln und für den Traum von einem selbstbestimmten Leben jenseits gesellschaftlicher Zwänge. Sie können Behausung und Zuflucht sein, aber ebenso Treffpunkt, Werkstatt oder Denkraum.

Ob als Kindheitserinnerung an selbstgezimmerte Verstecke, als Ort der Gemeinschaft in der Natur oder als utopisches Modell einer alternativen Form des Zusammenlebens – die Hütte trägt viele Bedeutungen in sich. So wird sie in der Ausstellung zu einem Symbol für Sehnsucht, Wandel und die Suche nach neuen Perspektiven in einer unsicheren Gegenwart.

Auch das kann eine Hütte sein. (Foto vom Flyer zur Ausstellung)
Auch das kann eine Hütte sein. (Foto vom Flyer zur Ausstellung)

Künstlerische Vielfalt und politische Bezüge

Erstaunlicherweise zeigen sich in der Ausstellung auch Bezüge zu traditionellen Formen wie den Tipis der nordamerikanischen Indianervölker: Claudia Terlunen und Wolfgang Schmidt ließen sich von der charakteristischen Stangenform inspirieren. Steffen Mischke hat mit seiner „Schutzhütte“ das Elend von Obdachlosen eindringlich visualisiert. Monika Pfeiffer wiederum treibt mit ihrem Werk „Bausatz: Hütte neu, Hütte mittel, Hütte alt“ den Do-it-yourself-Charakter ironisch auf die Spitze.

Einen politischen Charakter tragen Werke wie „Die Näherinnen“ sowie „Die Taube, das Schwert und das Gesetz“ von Teresa Crawford Cabral. Letzteres verweist auf ein Spannungsfeld: die Taube als Symbol für Diplomatie, das Schwert als Sinnbild für das Militär und das Gesetz als Verkörperung von Institutionen und Staat.

Darüber hinaus finden sich freie Assoziationen aus unterschiedlichen Materialien und Gattungen. Collagen, Acrylbilder, Installationen, Holzarbeiten und Plastiken prägen das Bild der Ausstellung – nahezu alle Techniken der bildenden Kunst sind vertreten, mit Ausnahme der Fotografie. Auch die Serie „Im Haus des Traums“ von Era Freidzon ist in dieser Kategorie zu sehen. Kinderfiguren kombiniert mit Glitzerbildchen und einem Labyrinth scheinen ihre Häuser zu suchen.

 

31.8.2025 – 21.9.2025
STÄDTISCHE GALERIE TORHAUS
„Lasst uns Hütten bauen“

Teilnehmende Künstler*innen:
Claudia Terlunen, Monika Pfeiffer, Wolfgang Schmidt, Steffen Mischke, Birgit Feike, Alexander Pohl, Sabine Held, Teresa Crawford Cabral, Ernesta Freidzon

Öffnungszeiten Torhaus Rombergpark Dortmund:
Dienstag – Samstag 14 – 18 Uhr
Sonntag und Feiertage 10 – 18 Uhr
Montags geschlossen