Ein besonderer Pinguin auf der Suche nach Freundschaft und Glück
Im Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) hatte am Freitag, den
20.09.2019, das Stück „Ginpuin“ (ab 4 Jahre) Premiere. Die durch
viele schöne Produktionen bekannte KJT-Regisseurin Antje Siebers hat
die Bühnenfassung von Winnie Karnofka nach einem Bilderbuch (Barbara
van den Speulhof und Henrike Wilson) fantasievoll und mit viel Humor
inszeniert. Es ist eine Geschichte vom anders ein und dem starken
Wunsch nach Akzeptanz, Zugehörigkeit, Freundschaft.
In einer arktischen
Landschaft mit Eisschollen und Eisberg (dargestellt mit beleuchteten
hellen Holzplatten) auf der Südhalbkugel unseres Planeten erscheint
ein neuer Pinguin. Er ist anders als die anderen Pinguin, obwohl er
äußerlich genauso aussieht. „Ginpuin“ verdreht die Buchstaben.
Aus „dankeschön“ wird so etwa „schankedön“. Die anderen
Pinguine lachen (zunächst) über ihn und geben ihn seinen
Spitznamen. Traurig macht sich Ginpuin auf eine lange Reise bis zum
anderen Ende der Welt, um sein Glück zu finden und ein Held zu
werden. Er begegnet anderen Tieren und einer freundlichen Fischerin,
die ihn mitnimmt. Auf einer grünen Insel wird er sogar sehr
glücklich. Das ist aber noch nicht das Ende der Geschichte…
Ein großes
Kompliment für die wunderbaren humorvoll-fantasievollen Kostüme und
Ausstattung von Julia Schiller. Für die atmosphärischen
Videoprojektionen im Hintergrund mit zum Beispiel einem schönen
Nachthimmel oder Sonnenuntergang sorgte Peter Kirschke. Mit Humor,
Spielfreude, kleinen Tanz- sowie Gesangseinlagen überzeugten die
KJT-Schauspieler: Bianka Lammert als cooler, sprechender „Eisberg“
und relaxt-entspannte, an die Hippie-Zeit erinnernde „grüne
Insel“.

Mit viel Spaß an
der Verwandlung schlüpften auch Thorsten Schmidt und Jan Westphal
gleich in mehrere Rollen als Pinguine und andere Tiere. Bettina Zobel
hatte in ihrer Rolle als Ginpuin die große Herausforderung, die
Sprachverdrehungen unfallfrei vorzutragen. Sie tat es mit einer
lockeren Selbstverständlichkeit.
Neben den vier
Schauspielern stand auch noch die Musikerin Maria Trautmann. Mit
passenden Hintergrundklängen und Songs sorgte sie nicht nur live auf
der Bühne mit verschiedenen Instrumenten (z.B. Posaune oder
Synthesizer) für eine besondere Stimmung, sondern überzeugte auch
als Fischerin.
Am Ende kommt auch
die drohende Eisschmelze durch den Klimawandel zur Sprache.
Rührend und etwas
naiv, wie am Ende alle gemeinsam versuchen, durch das Aussprechen von
Begriffen, die Kälte assoziieren („Eis am Stil“ u.a.) das
drohende Schmelzen des Eisbergs zu verhindern.
Informationen zu
weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer unter
www.theaterdo.de oder Tel:
0231/ 50 27 222.