Die unglaubliche Mirga

Eine
exzellente Wahl traf Intendant Raphael von Hoensbroech mit der
nächsten Exklusivkünstlerin, der Dirigentin Mirga Gražinytė-Tyla.
Ab Herbst 2019 tritt sie im Konzerthaus die Nachfolge von Andris
Nelson, dem jetzigen Künstler an. Für drei Spielzeiten wird sie mit
ihrem Orchester, dem City of Birmingham Symphony Orchestra die
Konzerthausbesucher begeistern. Seit 2016 ist sie Chefdirigentin
dieses renommierten britischen Klangkörpers. Damit folgte sie
berühmten Vorgängern wie Edward Elgar, Simon Rattle, Sakari Oramo
und Andris Nelson.

Die
temperamentvolle litauische Musikerin stammt aus einer
musikbegeisterten Familie. Ihr Vater ist Chordirigent, die Mutter und
eine Schwester sind Pianistinnen, die Großmutter war Geigerin.

Mirga
Gražinytė-Tyla studierte zunächst Chor- und Orchesterdirigieren an
der Grazer Universität, wechselte dann an das Konservatorium nach
Bologna, besuchte die Musikhochschule Leipzig und die Züricher
Hochschule der Künste. 2009 wurde sie in das Dirigentenforum des
Deutschen Musikrates aufgenommen. Das Forum ist ein bundesweites
Förderprogramm des Deutschen Musikrates für den dirigentischen
Spitzennachwuchs, in den Sparten Orchesterdirigieren und
Chordirigieren. Sie ist Trägerin des „Salzburg Festival Young
Conductors Award“ und hat in den letzten Jahren Einladungen
zahlreicher Orchester und Opernhäuser angenommen.

Die
32-jährige Musikerin gilt als Shootingstar unter den jungen
Dirigenten und als eine der wenigen Frauen, die sich bis jetzt das
Dirigentenpult erobern konnten. Als erste Dirigentin unterschrieb
Mirga Gražinytė-Tyla einen Exklusivvertrag der Deutschen
Grammophon.

Die neue Exklusivkünstlerin des Konzerthauses Mirga Gražinytė-Tyla. (Foto: © Ben Ealogeva).
Die neue Exklusivkünstlerin des Konzerthauses Mirga Gražinytė-Tyla. (Foto: © Ben Ealogeva).

Als
ihre bekanntesten Vorreiterinnen in der Männerdomäne gelten die
Amerikanerin Marin Alsop und die Australierin Simone Young. Young war
von 2005 bis 2015 Generalmusikdirektorin und Intendantin an der
Staatsoper in Hamburg. Marin Alsop leitet seit 2007 das Baltimore
Symphony Orchestra und wird zur nächsten Saison Chefin beim
ORF-Radiosinfonieorchester.

Als
Ausblick auf ihre Zeit in Dortmund möchte die Dirigentin Musik
unterschiedlichster Komponisten vorstellen, aus Litauen und auch
britische Musik. Gerade in der heutigen Zeit ist es ihr wichtig
Brücken zu bauen. Es ist ihr „eine Freude und Ehre als
Exklusivkünstlerin in Dortmund tätig zu sein.“

Fünfmal
wird Mirga Gražinytė-Tyla während ihrer ersten Saison in Dortmund
auf der Bühne stehen. Die Chordirigentin bringt ein Schlüsselwerk
des 20. Jahrhunderts zur Aufführung. „A child of our time“, ein
Oratorium von Michael Tippett. In zwei weiteren großformatigen
Konzerten sind mit Piotr Anderszewski und Gabriela Montero ihre
musikalischen Partner.

Im
„Geheimnis der Liebe“ bringt sie in kleinerem Rahmen „ägyptische
Gedichte der Liebe“ zur Aufführung und im Salongespräch mit
Intendant Raphael von Hoensbroech begrüßt Mirga Gražinytė-Tyla
ihre Familie.

Einige
Besucher hatten schon im November 2017 die Möglichkeit Mirga
Gražinytė-Tyla in einem beeindruckenden Konzert zu erleben und auch
in der laufenden Saison ist die Chefdirigentin und ihr Orchester im
Konzerthaus zu Gast. Neben Werken von Mieczyslaw Weinberg und Igor
Strawinsky präsentieren sie am 15. Mai gemeinsam mit Starpianistin
Yuja Wang das fünfte Klavierkonzert von Sergej Prokofiew.