Der Kampf um einen neuen Vertrag

Schauspieler und Profifußballer haben eine Gemeinsamkeit: Sie haben
nur befristete Verträge und irgendwann stehen Vertragsverlängerungen
an oder der Trainer resp. Intendant wechselt. Es bleibt die bange
Frage: Was wird aus mir? Werde ich übernommen oder muss ich mir ein
neues Theater oder einen neuen Verein suchen? Tatsächlich steht ja
dem Schauspielhaus Dortmund mit der Spielzeit 20/21 ein Wechsel der
Intendanz bevor. Daher hat die Komödie „Das Reich der Tiere“
durchaus eine aktuelle Komponente. Die Premiere im Schauspielhaus ist
am 05. Oktober 2019 um 19:30 Uhr.

Zum Stück: Fünf
Schauspielerinnen und Schauspieler führen seit sechs Jahren ein
Tier-Musical auf. Als Löwe, Zebra oder Antilope erzählen sie vom
Reich der Tiere. Hier regiert zunächst das Zebra, bis ihm der Löwe
die Herrscherposition streitig macht. Trotz aller Zwistigkeiten: Das
Zebra rettet den Löwen über den Fluss und der Löwe erschlägt das
tödliche Krokodil.

Bei "Das Reich der Tiere" mit von der Partei: (v.l.n.r.) Ekkehard Freye, Marlena Keil, Alexandra Sinelnikova, Frank Genser und Christian Freund. (Foto: ©Birgit Hupfeld)
Bei „Das Reich der Tiere“ mit von der Partei: (v.l.n.r.) Ekkehard Freye, Marlena Keil, Alexandra Sinelnikova, Frank Genser und Christian Freund. (Foto: ©Birgit Hupfeld)

Doch nun soll das
Stück abgesetzt werden und etwas Neues soll her. Unsicherheit macht
sich unter den Fünfen breit. Wer wird übernommen, wer muss gehen?
Niemand weiß etwas genaues über den Nachfolger „Im Garten der
Dinge“ und die neue Regisseurin. Sind eigene Projekte vielleicht
die Rettung?

Im zweiten Akt
verwandelt sich das Stück in eine Boulevardkomödie, denn dem Zebra
ist es gelungen, die Regisseurin in seine Wohnung zu locken, um
Informationen zum neuen Stück zu bekommen. Doch das geht schief.

Der dritte Akt zeigt
Proben zum „Garten der Dinge“ bei der die Schauspielerinnen und
Schauspieler nur Gegenstände wie beispielsweise einen Toaster in
einem surrealen Stück zu spielen haben. Dennoch machen alle wieder
mit.

Regisseur Thorsten
Bihegue dazu: „Das Stück ist eine Analogie zu einer Arbeitswelt,
in der jeder gegen jeden kämpft.“ Es herrschen Neid und Missgunst,
aber die schlechten Arbeitsbedingungen werden letztlich doch
akzeptiert werden. Obwohl das Stück „Der Garten der Dinge“ der
gemeinsame Feind ist.

Schlimm wird es
dadurch, dass die Schauspieler in ihrem Musical komplett in ihren
Kostümen sind. Das heißt, niemand weiß, wer sie in Wirklichkeit
sind und wie sie aussehen. Sie sind als Darstellerproletariat quasi
unsichtbar.

Mit dabei sind zwei
Live-Musiker: Manuel Loos am Schlagzeug und Serge Corteyn an der
Gitarre und Bass. Sie sind quasi die Show-band des Tier-Musicals. Es
spielen Ekkehard Freye, Christian Freund, Frank Genser, Marlena Keil,
Bettina Lieder und Alexandra Sinelnikova.

Mehr Informationen
unter www.theaterdo.de