Buch, Bilder, Jazz – Günter Rückert zeigt seine Vielseitigkeit
Wenn Günter Rückert ins fletch bizzel lädt, dann wird das Theater voll. Wie am 26. September 2025. Mit einer einfachen Buchpremiere gibt er sich nicht zufrieden: Neben der Vorstellung seines neuen Werkes zeigt er fast 30 seiner Bilder und sorgt gemeinsam mit der Band Les Schamöörs für die passende jazzige Umrahmung.
Rückert ist in der Dortmunder Kunst- und Kulturszene bekannt wie der sprichwörtliche „bunte Hund“. Maler, Karikaturist, Autor, langjähriger Regisseur des „Geierband“ – sein künstlerisches Schaffen ist ebenso vielfältig wie energiegeladen.
Im Mittelpunkt des Abends stand das Buch „Balgen“, in dem Rückert Geschichten aus seiner Kindheit erzählt. Aufgewachsen in einem Arbeiterviertel in Dortmund-Marten der 50er- und 60er-Jahre, wusste er früh: Mit anderen Kindern gab es immer etwas zu erleben. Der Bergbau blühte, das Ruhrgebiet war im Wandel – und die Zeichenkunst öffnete dem jungen Günter den Weg aufs Gymnasium. Dort allerdings fühlte er sich nicht immer zuhause, wie seine bissigen Bemerkungen über das Lateinfach deutlich machten.

Von handfesten Auseinandersetzungen mit Nachbarskindern bis hin zu den Abenteuern als „Bandmitglied ohne Instrumente“ reicht die wilde Fahrt durch ein Ruhrgebiet, das es heute so nicht mehr gibt. Die ausgewählten Bilder, die Rückert im ganzen Haus platzierte, gaben diesen Erinnerungen eine eindrucksvolle visuelle Ergänzung.
Auch die Musik kam nicht zu kurz: Rückert griff selbst zum Akkordeon, unterstützt von Les Schamöörs und seiner langjährigen Weggefährtin Franziska Menze-Moritz. So wurde der Abend zu einer lebendigen Mischung aus Literatur, Kunst und Musik – und spiegelte damit perfekt die Vielseitigkeit seines Schöpfers.