Jubiläumsausstellung „Die Simpsons“ im Dortmunder Schauraum

Keine andere Fernsehserie hat eine so lange Laufzeit und Verbreitung wie die knapp 30-minütige Animations-Show  um die unkonventionell-anarchische Familie „Simpson“ – mit Antiheld Homer, seiner künstlerischen Frau Marge sowie den frechen Sohn Bart, der hochbegabten Tochter Lisa und Kleinkind Maggie.



Die Hochzeit der Serie waren die 1990-iger Jahre. Die 36. Staffel ist gerade in Arbeit. Erstsendung war Weihnachten 1989. Erdacht und bis heute begleitet wurden die Simpsons von Matt Groening, (geb. 1954 in Portland, Oregon), der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert.

Aus Springfield nach Dortmund. Die "Simpsons" sind im schauraum angekommen.
Aus Springfield nach Dortmund. Die „Simpsons“ sind im schauraum angekommen.

Im Dortmunder „Schauraum: Comic + Cartoon“ im Studio B der Stadtbibliothek ist nun vom 22.03.bis 27.10.2024 die exklusive 35 Jahre Jubiläumsaustellung „Die Simpsons – Gelber wird’s nicht“ zu sehen.

Der Kurator Dr. Alexander Braun erzählte bei der Pressekonferenz am 21.03.2024 interessantes über Hintergründe zur Ausstellung, Entwicklungsgeschichte von Matt Groening sowie den anderen Beteiligten. Er informierte zudem über die komplexe sowie zeitintensive Entstehung der einzelnen Folgen. Es gab einige „Gastauftritte“ von internationalen Stars. Manchmal versteckt nur mit Stimme wie bei dem Geburtstagssong für Lisa von Michael Jackson.

Viele Zeichner*innen, Drehbuchautoren und Sprecher*innen sind beteiligt.

Die sagenhafte Geschichte beginnt zunächst 1987 mit kurzen, einminütigen Pausen-Gags in der Tracy Ullmann Show. Diese kommen sehr gut an. Mit dem Kontakt zu Produzent J.M. Brooks und dem bedeutenden Einfluss des neuen Networkformats Fox TV wurde die Erfolgsgeschichte der Kulttrickfilmserie in Gang gesetzt.

Die Ausstellung zeigt Original-Drehbücher, Original-Storyboards, Original-Entwurfsskizzen, Merchandising-Produkte, sowie originale Zeichnungen und farbige Folien aus der Trickfilmproduktion.

Eine orangefarbene Coach lädt zum verweilen ein und bietet den Besuchenden die Gelegenheit, sich bis zu zwei Stunden die besten Coach-Gags vor dem der Serie nachempfundenen Fernsehapparat (lavendelfarben) anzuschauen.

Zur Ausstellung ist ein 336 Seiten starker Ausstellungskatalog von Alexander Braun mit ausführlichen Informationen, Anekdoten und einem exklusiven Interview mit dem amerikanischen Cartoon-Zeichner Bill Morrison. (39.- Euro).  Der Eintritt in den Schauraum ist frei.

Öffentliche Führungen: Jeden Sonntag 13:00 bis 14.00 Uhr (3 Euro)

After Work-Führungen finden jeden Donnerstag im Monat 18:00-19:00 Uhr (3 Euro) statt.




Großes Kulturprogramm zur UEFA EURO 2024 in Dortmund

Die UEFA EURO 2024 wird am Freitag, den 14. Juni in München eröffnet und endet am Sonntag, den 14. Juli 2024 in Berlin. Einige Spiele werden auch in der wichtigen Fußball-Stadt Dortmund stattfinden.



Am 15.03.2024 wurde im Deutschen Fußballmuseum das umfangreiche Kulturfestival-Programm unter dem Motto „SPIELRÄUME“ von Manuel Neukirchner (Direktor des Fußballmuseums), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor Kulturbetriebe Dortmund) sowie Martin Sauer (EM Beauftragter unserer Stadt) in seinen wichtigen Teilen vorgestellt. Christian Scherney (stv. Geschäftsführung UEFA EURO 2024 Host City Dortmund) moderierte die Informationsveranstaltung.

Stellten das Kulturprogramm der UEFA EURO2024 vor: (v.l.n.r.) Manuel Neukirchner (Direktor Fußballmuseum), Christian Scherney (stv. Geschäftsführer UEFA EURO2024 Host City Dortmund), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor Kulturbetriebe Dortmund) und
Martin Sauer (EURO2024 Beauftragter für Dortmund)
Stellten das Kulturprogramm der UEFA EURO2024 vor: (v.l.n.r.) Manuel Neukirchner (Direktor Fußballmuseum), Christian Scherney (stv. Geschäftsführer UEFA EURO2024 Host City Dortmund), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor Kulturbetriebe Dortmund) und
Martin Sauer (EURO2024 Beauftragter für Dortmund)

Angemessen für Dortmund als Stadt der Kultur und des Fußballs mit seinen vielen begeisterungsfähigen Fans wurden mehr als 60 Veranstaltungen, begleitenden Ausstellungen in Kooperation mit allen Kultursparten (u.a. Theater, Musik, Film, Talk, Kunst, Workshops) aus der Rhein-Ruhr-Region für ein einzigartiges Festival der Fußballkultur in Deutschland entwickelt.

Manuel Neukircher und die anderen Diskussionsteilnehmer wünschen sich vor allem ein friedliches, buntes, Europa verbindendes Erlebnis für die Menschen hier und alle Gäste. Gerade in diesen Zeiten besonders wichtig. Alle träumen von einem „Sommermärchen“ wie bei der Fußball WM 2006.

Auf alle Veranstaltungen und Events einzugehen, ist aus Platzgründen schwierig.

Ein paar kulturelle Highlights sollen hier jedoch erwähnt werden.

Am 15.05.2024 um 19.30 Uhr können interessierte Menschen im Theater Dortmund das dokumentarische Theaterstück „Die Nacht von Sevilla“ (1982) von Manuel Neukirchner als Leseinszenierung mit Peter Lohmeyer (Schauspieler) und Toni Schuhmacher (Ex-Torwart) erleben.

Rechtzeitig Karten sichern wird empfohlen.

Ein bedeutender Veranstaltungsort neben vielen anderen ist das für diesen Rahmen gemeinsam mit der Stadt Dortmund errichtete „Stadion der Träume“ im Deutschen Fußballmuseum.

Im DFM findet am 02. Und 03.05.2024 um jeweils 19:00 Uhr die Aufführung von „SPAASS“ des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund für ein junges Publikum statt.

Ein Ereignis der besonderen Art kann man dort am 20.06.2024 erleben. Die Dortmunder Philharmoniker wird das EM-Gruppenspiel Spanien-Italien „musikalisch passgenau“ begleiten und interpretieren.

Der Friedensplatz wird neben dem Westfalenpark wieder ein Public-Viewing sein. Ein grüner Kunstrasenteppich wird von der Stadtmitte bis zum Westfalenpark führen. Eine Gabelung sogar bis zum Stadion.

Übrigens: Am 01.06.2024 ein kulinarischer Steetfood-Markt mit Köchen aus den EM-Teilnehmerländern auf dem Vorplatz des DFM statt.

Eine Beilage mit allen Terminen und Infos gibt es im Deutschen Fußballmuseum oder wird auch als Zeitungsbeilage (Funke Mediengruppe) zugestellt.

Infos /Tickets unter www.www.fussballmuseum.de oder Tel.: 0231/ 2222 1954 (di-fr 10.00 bis 16:00 Uhr)

Genauere Informationen zum Programm und Führungen der Dortmunder freien Kulturszene oder des Dortmunder Kunstvereins werden in nächster Zeit in einem anderen Beitrag vorgestellt!




Utopie oder Dystopie – Wie sieht das Paradies aus?

Der HMKV zeigt Arbeiten von Niklas Goldbach unter dem Titel „Paradise Machine“ vom 16. März bis zum 11. August 2024.

Wie stellen sich Menschen das Paradies vor? Lassen wir die biblische Vorstellung vom Garten Eden mal weg, wird sicherlich oft eine Südseeinsel vor dem geistigen Auge auftauchen mit blauer See und weißem Sandstrand. Niklas Goldbach nimmt in seinen Arbeiten „A State of Happiness“ reale Bilder aus den echten Badelandschaften der Center Parcs und lässt eine Künstliche Intelligenz (KI) die Bilder weiterrechnen.  Erstaunlicherweise wird aus dem paradiesischen Traum bei der KI schnell eine Ruine. Der Verfall ist scheinbar immer mit eingerechnet.



Bleiben wir beim Stichwort „Center Parcs“. Diese Ferienparks faszinierten Goldbach sehr. Gegründet wurden sie vom niederländischen Unternehmer Piet Derksen, die Ferienhäuser hat der Architekt Jacob Bakema gestaltet, die in den Anfangsjahren eine gewisse Modernität ausstrahlten. Eine große Inselküche konnten sich in den 50er/60er Jahren wohl kaum jemand leisten. In seinem Video „Into the Paradise Machine“ macht Goldbach aber auch die Schattenseiten deutlich. Alle Ferienhäuser sehen gleich aus, die Uniformität springt ins Auge und man erwartet beinahe, dass alle Bewohner gleich aussehen wie in einem Horror- oder Science-Fictionfilm.

Abbildung: Niklas Goldbach, Tropicarium Frankfurt, 2023, aus der Serie „Permanent Daylight“, © VG-Bild-Kunst, Bonn, 2024, Gestaltung: Ten Ten Team
Abbildung: Niklas Goldbach, Tropicarium Frankfurt, 2023, aus der Serie „Permanent Daylight“, © VG-Bild-Kunst, Bonn, 2024, Gestaltung: Ten Ten Team

Goldbach kombiniert sein Video mit gesprochnenen Tagebuchaufzeichnungen des Architekten Bakema, der ab 1943 in einem Internierungslager der Deutschen saß und immer wieder befürchten musste, in ein Konzentrationslager deportiert zu werden.

Eine ähnliche Arbeit ist „1550 San Remo Drive“. Hier zeigt Goldbach in einem Video das Exilhaus von Thomas Mann in Kalifornien und kombiniert es mit Texten aus Manns Tagebüchern.

Der Wechsel zwischen Paradies und Verfall ist das Kernthema von Goldbachs Arbeiten im HMKV. In dem fast eine Stunde dauernden Video „Paradise Now“ zeigt der Künstler Großprojekte in Vietnam und Kambodscha, die ein neues Paradies versprechen flankiert von Bildern verfallener Gebäude aus der französischen Kolonialzeit.     

Seine Fotoserie „Permanent Daylight“ behandelt ebenfalls architektonische Wünsche und Realitäten auf der ganzen Welt. Dort treffen auf dem Reißbrett entstandene Stadtviertel oder künstlich angelegte Inseln auf die Dörfer verschlingende Grube des Braunkohlebergbaus Garzweiler.

Das Paradiese schnell zu Abträumen werden, zeigt „A Date with Destiny“. Hier drehte Goldbach ein Video über die Ferienorte am Salton See, der durch einen Unfall entstand, in den 50er Jahren zu einem mondänen Urlaubsort wurde und sich durch Austrocknung zu einem ökologischen Desaster entwickelte.

Zur Ausstellung gibt es öffentliche Führungen:

17.03.2024, 16:00 – 17:00 Uhr

24.03.2024, 16:00 – 17:00 Uhr

Den Veranstaltungsflyer zur Ausstellung können sie sich auf dieser Seite unter: https://hmkv.de/ausstellungen/ausstellungen-detail/niklas-goldbach-the-paradise-machine.html herunterladen.




Komische Kunst von Angelika Luise Stephan im Kunstbonbon

Das Kunstbonbon, Chemnitzer Str. 11, 44139 Dortmund, präsentiert unter dem Titel „C’est si bon!“ – Komische Kunst dargeboten von Angelika Luise Stephan. Die Vernissage am 16.03.2024 beginnt um 15 Uhr.  Die Ausstellung geht bis zum 13.04.2024



Abwechslung bei den Stilmitteln des künstlerischen Ausdrucks der Gastkünstler:innen ist ein Anspruch des Kunstbonbons. Angelika Luise Stephan „bewarb“ sich vor drei Jahren mit einer Karte um eine Ausstellung im Bonbon und nun ist es so weit.

Zu ihren Werken liefert sie Erklärungen. So gibt es eine Serie namens „Emotionale Momente mit Frauen“, die gänzlich mit der nicht dominanten Hand mittels Buntstiftes auf Papier gezeichnet wurde.

Außerdem werden wir „Schirch-schöne Frauen“ – „Portraits von mutigen, selbstbewussten und mitunter anmutigen Frauen, die mit ihrer Anwesenheit nicht nur das Ruhrgebiet erleuchten“ kennenlernen. Und natürlich gibt es auch noch Exemplare des Comic-Magazins „Hormonellas, beschwingt durch die Wechseljahre“ käuflich zu erwerben.

Dieses hat Angelika Luise Stephan bereits Anfang der 2000er Jahre in Angriff genommen, war aber offenbar ihrer Zeit zu weit voraus und erst jetzt werden die „Hormonellas“ geschätzt und geliebt.

Aber neben den „Frauenthemen“ fand noch eine andere Spezies die Aufmerksamkeit der Künstlerin, denn aus der Serie „Unbedeutende Männer“ werden auch einige Exemplare gezeigt, hierzu schreibt sie: „liebevoll portraitiert in Acryl auf Leinwand. Ein eindringlicher Appell der Künstlerin, ebendiese Männer vor dem Vergessen zu retten“.

Weitere Themengebiete mit den Titeln „Wundersame Menschen“ oder „Glück – eine nicht wissenschaftliche Abhandlung über die An- oder Abwesenheit von Glück“ sind auch zu erforschen.

Und bis heute greift Angelika Luise Stephan Trends und Themen der Zeit auf, die zuweilen Verwunderung hervorrufen und zeigt uns, wie man damit humor- und liebevoll umgeht.

Es scheint so, als ob die Entscheidung der Künstlerin zur Zeit des „Küchentheaters“ in den späteren 70er-Jahren genau die richtige für sie war, denn „ernste“ Kunst hilft uns nicht unbedingt dabei, die mitunter auch mal „unlustigen“ Seiten des Lebens trotzdem mit Humor zu nehmen.

Alle Menschen, die mehr über Angelika Luise Stephan erfahren möchten, können das auf der Homepage der Künstlerin tun: https://www.fraustephan.de/




Vielfältige Druckkunst in der Produzentengalerie „Friedrich 7“

Am 15. März 2024 ist der Tag der Druckkunst. Hunderte Veranstaltungen bundesweit und im benachbarten Ausland laden Menschen dazu ein, die verschiedenen Möglichkeiten des Druckes kennenzulernen. In der Produzentengalerie „Friedrich 7“ zeigen vom 10. März bis zum 07. April 2024 vier Künstlerinnen und Künstler ihre grafischen Arbeiten unter dem Titel „Grafische Signaturen“.



So stellt Michael Jaspert die grafische Technik der Radierung vor. Hierfür nimmt er vornehmlich Fotografien von Insekten und Spinnen, die bei anderen Menschen eventuell Abscheu erregen. Doch genau diese Abscheu ist für Jaspert der Anknüpfungspunkt, um mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Denn der Verlust von Insekten und Spinnen ist eine ernste Angelegenheit für die Natur.

Bettina Köppeler zeigt Werke auf Papier, die in der Technik Monotypie entstanden sind. Auch hier ist die Natur im Mittelpunkt, denn Köpplers Arbeiten zeigen aufgeschichtete Holzstämme in einem beinahe abgeholzten Wald. Für die Künstlerin ist es wichtig zu zeigen, wie die Menschen mit seiner Umwelt umgeht. Die Monotypie ist eine besondere Drucktechnik, bei der nur ein einziges Exemplar gedruckt werden kann.

Marc Bühren stellt Linolschnittarbeiten in Form von Papierobjekten vor. Die Papierobjekte sind eine Mischung zwischen Papierfaltkunst und 3-Druck. Bühren nennt seine Arbeiten „artificial landscapes“, da sie Landschaftreliefs ähneln. Neben Papier enthalten einige Arbeiten goldene Stücke von Rettungsdecken. Die Werke, die auf Papierstelen stehen, symbolisieren die Korrosion im Gebirge aufgrund Umwelteinflüsse.

Bärbel Thier-Jaspert zeigt Papierarbeiten und Buchobjekte, die mittels Monolithografie entstanden sind. In ihren Druckarbeiten stellt sie Stühle in den Mittelpunkt. Zusätzlich präsentiert sie einen Stuhl aus Sonnenblumen.

Außerdem wird das Kölner „Open Press Projekt“ in einer Teilpräsentation vorgestellt. Dieses weltweite Projekt macht Druckgrafik für „Jeden/Jede“ zugänglich (Druckpresse aus dem 3D-Drucker) und veranstaltet regelmäßig eine internationale „Print Exchange“ mit nationalen und internationalen Ausstellungen der eingereichten Werke. Siehe auch unter: www.instagram.com/openpressproject/

Es gibt weitere Ausstellungen zum „Tag der Druckkunst“ in Dortmund.  Zum einen werden am 15. März 2024 von 14 – 18 Uhr im Atelier 15.1 im Kulturort Depot, Dortmund, unterschiedliche Drucktechniken von Bärbel Thier-Jaspert und Michael Jaspert in Form von Grafiken und Buchunikaten präsentiert.

Michaela Düllberg und Claudia König zeigen Arbeiten in verschiedenen Drucktechniken im Atelier 91 im Hof der Kreuzstraße 91. Zu sehen sind die Werke am Freitag, 15. März 2024 von 13-19 Uhr und Samstag, 16. März 2024 von 12-18 Uhr.




Was motiviert Klimaaktivisten?

Klimaaktivisten arbeiten in den verschiedensten Gruppen mit: Extinction Rebellion, Letzte Generation, Fridays for Future oder anderen. Auch die Aktionen sind verschieden: Von Demonstrationen bis hin zu Straßenblockaden. Doch was treibt diese Menschen an? Was sind die Motive, sich zu organisieren und sich im Extremfall auf die Straße zu kleben.



Die Ausstellung „Auf die Straße“ im Raum HANS A in der Hansastraße 6-10 versucht vom 7. bis zum 24. März 2024 einige Antworten zu geben. Verantwortlich für diese Ausstellung sind Studierende der Journalistik und der Szenografie und Kommunikation. Das Konzept stammt von den Studentinnen der Szenografie und Kommunikation Anica Jacobsen und Taisiya Starostina.

Sind für das Konzept der Ausstellung verantwortlich: (vl) Anica Jacobsen und Taisiya Starostina.

Die BesucherInnen können auf fünf Stelen Interviews von KlimaaktivistInnen aus unterschiedlichen Gruppen lauschen, auf Klemmbrettern Abreißzettel sammeln, auf denen Tipps stehen – zum Beispiel, wie man Wählen geht, eine Partei gründet oder eine Blockade startet.

Doch es gibt – passend zum Thema – weitere Sonderveranstaltungen:

7. März, 18 Uhr im STADT_RAUM, Hansastraße 3

„Wie weit muss Protest gehen?“ Talk mit AktivistInnen der Letzten Generation, Fridays for Future, Ende Gelände, Extinction Rebellion und der Grünen Jugend anschließend Vernissage

13. März, 18 – 20 Uhr, HANS A, Hansastraße 6- 10:

„How to: Klimastreik“: Wie organisiere ich eine Demonstration? – Von der Anmeldung bis zum DemoZug mit Fridays for Future Dortmund (bitte anmelden unter hi@aufdiestrasse.info)

16. März, 15 – 18 Uhr HANS A, Hansastraße 6- 10:

„…and action!“: Aktionsworkshop mit Extinction Rebellion Düsseldorf (bitte anmelden unter hi@aufdiestrasse.info)

Informationen:

Die Wanderausstellung „Auf die Straße“ ist vom 7. bis zum 24. März während der Green Culture Week im Raum HANS A zu sehen. Öffnungszeiten: Di, Mi, Do, Fr 13 – 19.00 Uhr Sa, So 11 – 17.30 Uhr




Inner Mining / Outer Mining – Globaler Ressourcenabbau im Künstlerhaus

Das Ruhrgebiet war im 19. und 20. Jahrhundert ein Musterbeispiel des Extraktivismus, der wirtschaftlichen und sozialen Praxis, bei der natürliche Ressourcen im großen Maßstab gewonnen oder „extrahiert“ wurde. Das Künstlerhaus selbst war ein Teil dieses „Extraktivismus“, denn sie wurde vor 100 Jahren als Waschkaue für die benachbarte Zeche gebaut.



Also ist es ein guter Ort, um die Ausstellung „Inner Mining / Outer Mining“ zu beherbergen, die diesmal ein externer Kurator, Julian Volz, verantwortet. Der Untertitel „A global constellation“ macht deutlich, dass der Extraktivismus mittlerweile auf der ganzen Welt vorherrscht, wobei der klassische Abbau von Ressourcen vornehmlich in der sogenannten „Dritten Welt“ unter katastrophalen Bedingungen stattfindet.

Die 10 KünstlerInnen aus Europa und Afrika zeigen Arbeiten, die sich mit dem Ausbeuten der Landschaft sowie der eigenen Ausbeutung beschäftigen. Die Ausstellung ist bis zum 14. März 2024 zu sehen.

Die aus Südafrika stammende Künstlergruppe CUSS Group zeigt eine Serie in drei Episoden mit dem Titel „Fully Automated Luxury Influencer“. In „Fully Automated Luxury Influencer“ beschäftigt sich die CUSS Group anhand von Metaphern mit den vielfältigen Facetten des zeitgenössischen Influencer*innentums. Dabei kommen Elemente aus Genres wie dem Science-Fiction oder des Horrors zum Einsatz, um die surrealen und barocken Dimensionen der Influencer*innenkultur darzustellen.

In dem Werkkomplex „Nur die Harten kommen in den Garten“ beschäftigt sich Pia vom Ende mit der Thematik der Selbstoptimierung. Ursprünglich als interaktive VR-Arbeit angelegt, untersucht die Künstlerin mit diesem Werk die Verlockungen des Aufstiegs, welches das Internet an vielen Ecken bereithält, und dabei Handlungsmacht suggeriert. In der Ausstellung findet sich hingegen ein anderer Teil des Werks, für den vom Ende zentrale Motive aus dem VR in das Medium der Malerei übertragen hat. Weitere Spannung kreiert vom Ende, indem sie Symboliken, die ganz deutlich als solche des Aufstiegs identifizierbar sind, wie Treppen, Wolken, Raketen oder klatschende Hände, auf düstere Symboliken, wie Blitze oder verformte Clowns treffen lässt. Nicht zufällig taucht das Motiv des Clownsgesicht dabei in allen Malereien der Serie wieder auf. Obwohl der Clown ursprünglich eine Figur ist, deren Funktion darin besteht, die Menschen zum Lachen zu bringen, wird er spätestens seit den 1980er Jahren, popularisiert durch Stephen Kings Mörderclown „Pennywise“ aus seinem Roman „Es“, zunehmend mit gefährlichen Psychopathen in Zusammenhang gebracht.

In ihrem Werkkomplex “Stone Free“ bringt die Künstlerin Ângela Ferreira die Geschichte zweier sehr unterschiedlicher Minen in einer Konstellation zusammen, um nach der Stellung des Bergbaus in der Gegenwartsgesellschaft sowie dessen neokolonialen Implikationen zu fragen. Der Ausgangspunkt ist dabei die östlich von Pretoria gelegene Cullinan Diamantenmine.



Die „Chislehurst Caves“, also die zweite Mine, auf die sich Fereira für ihr Projekt bezieht, macht die Verflechtung Südafrikas mit der ehemaligen Kolonialmacht deutlich. Die bereits im 19. Jahrhundert stillgelegte Kreidemine liegt südöstlich von London. Nach der Stilllegung fungierte sie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als Konzertort für die gegenkulturellen Bewegungen. So trat dort etwa Jimi Hendrix mehrmals auf. Die heute als Touristenattraktion geltende Mine steht damit auch für den Wandel der Formen des Extraktivismus in den westlichen Metropolen, die zunehmend auf die kreativen Kapazitäten des Menschen zielt. In der Arbeit „Research Composite 6“ finden sich Studien zu den Eingängen beider Minen. In anderen Zeichnungen beschäftigt Ferreira sich mit „Star of Africa“ Diamanten, etwa mit seinen Umrissen und Schnittformen.

Der Tagebau reißt Löcher in die Landschaft, die wie Wunden aussehen. Doch der Bergbau hat nicht nur die Oberflächen der Landschaft geprägt, sondern auch die Menschen, die in der Umgebung leben. Die Filmemacherin Katarina Jazbec arbeitete mit einer Gruppe von Stahlarbeitern, jungen Umweltschützer*innen und einer Geologin zusammen.

Einen ungewöhnlichen Weg als Künstler wählte Andy Kassier. Bekanntheit erlangte er durch seine Langzeit-Performance „Success is just a smile away” auf instagram (2013 – 2023). Zehn Jahre lang inszenierte Kassier sich dabei als erfolgreicher und gutaussehender Bussinesstyp, der um die Welt jettet. Im Künstlerhaus sind folgende Arbeiten zu sehen: Eine Skulptur aus reinem Sizilium zeigt die Naturschönheit des Steins und reflektiert dabei auf die Abhängigkeit der meisten Zukunftsbilder von extraktivistischen Praktiken. Zentral für die Serie ist das Ölgemälde „Celestial Odyssey“. Es zeigt das Gesicht des Künstlers vollverchromt vor einem blauen, leicht bewölkten Himmel, während über seinem Kopf ein Cowboyhut zu schweben scheint. Die metallene Oberfläche und die kantigen Umrisse seines Gesichtes lassen ihn dabei als eine Art Hybrid zwischen Mensch und Maschine erscheinen.  



Waffenkauf im Künstlerhaus?  Christian Kölbl präsentiert nun mit seinen „CK Guns“ seine eigene Lifestylewaffen. In trendigen Farbkombinationen und mit dem echten Christian Kölbl Branding versehen, versprechen die nach Tutorials aus dem Internet gefertigten 3-D Druck Waffen einen echten Distinktionsgewinn für ihre Träger*innen. Die Waffe kann über die Homepage des Künstlers erworben werden.

Auf einem schmalen Betonsockel hat der Künstler Johannes Leidenberger ein Stahlgestell angebracht, das einen Kohlestein quasi mühelos in die Luft hebt. Dort ruht die Kohle nun bequem wie auf einem Thron, sie scheint beinahe zu schweben. Daher der Titel „Residuum“. Es ist der Stahl, der dieses Schweben möglich macht. Dabei war es ja eigentlich andersrum: Erst die Kohleförderung in großem Stil machte den großflächigen Einsatz von Stahl in Architektur, Transportwesen, Militärtechnik aber auch in der Kunst erst möglich. Leidenbergers Kohle ist so präzise geschnitten, wie ein Diamant. Durch seine geraden Linien arbeitet er die ästhetischen Qualitäten der Rohstoffe heraus und macht die Extraktion auch als ein ästhetisches Projekt sichtbar.

Auch Helena Uambembes Installation aus Macheten verbindet Fragen der Alltagswelt mit denen der antikolonialen Politik und des Widerstands. Während die Machete in vielen afrikanischen Ländern ein alltäglicher Gebrauchsgegenstand in der Landwirtschaft ist, geriet sie auch zu einem Symbol der antikolonialen Kämpfe. Noch heute findet sie sich in der Flagge Angolas wieder und auch die streikenden Minenarbeiter in Marikana versuchten verzweifelt, sich mit Machteten gegen die Polizeikugeln zu wehren.

In der zweiten Arbeit, der Videoperformance „How to make a mudcake“ (Wie man einen Schlammkuchen macht) handelt es sich nicht um ein kindhaftes Spiel. Spätestens ihre leicht sarkastischen Kommentare und verwendeten Utensilien, wie etwa die Wasserflaschen von Soldaten, machen dies deutlich: „27 years of democracy and more than 44 years of independence didn‘t do much to the soil and the underlying issues.“



Im Keller läuft das Video von Salvatore Vitale. In seinem Video „I am a human” nimmt Vitale Rückgriff auf die Formen des spekulativen Dokumentarismus, um in einer assoziativen Montage über den Zusammenhang zwischen dem Bergbau in Südafrika, IT-Technologien und der Ausbeutung in der Gig-Ökonomie nachzudenken. In seinen Bildern dokumentiert er dabei weniger deren Arbeit selbst als deren Lebensumfeld und Alltagskultur, etwa ihre selbstgemachte Musik und ihre Tänze. Diese parallelisiert der Künstler dann wiederum mit Einblicken in die Arbeitsbedingungen von südafrikanischen IT-Freelancern, die er über die Online-Plattform Upwork beauftragt hat, um Videos, Bilder und Musik zu erstellen, die ihr tägliches Leben und ihre Arbeitsumgebung zeigen.




Unselfing – Bekämpfung des Egoismus

Ein klein wenig Egoismus ist ja nicht schlecht, aber wenn es ständig nur „Ich!Ich!Ich!“ heißt, das Selbst zum Kapital wird, braucht es eine Korrektur. Das ist das „Entselbstung“ oder „Unselfing“.



Die gleichnamige Ausstellung „Unselfing“ in Dortmunder Kunstverein bezieht sich dabei auf die Arbeiten der Philosophin Iris Murdoch. Der Begriff „Unselfing“ beszieht auf ein Konzept, das sie in ihrem Buch „The Sovereignty of Good“ (Die Souveränität des Guten) aus dem Jahr 1970 eingeführt hat. Iris Murdoch argumentiert darin, dass wir unsere selbstzentrierte Sichtweise überwinden müssen, um moralisch gute Handlungen zu vollbringen. Das „Unselfing“ bezieht sich auf den Prozess der Entselbstung oder der Befreiung von egozentrischen Denkmustern. Das „Unselfing“ beinhaltet also eine Verschiebung von der Selbstbezogenheit zu einem größeren Verständnis und einer größeren Aufmerksamkeit für die Welt außerhalb des eigenen Ichs.

In der Gruppenausstellung, die bis zum 12. Mai 2024 im Dortmunder Kunstverein zu sehen ist, zeigen sieben KünstlerInnen ihre Arbeiten zu diesem Thema.

Ja Jess präsentiert Silikonmasken, die an der Zunge miteinander verbunden sind. Durch die Möglichkeit, dass zwei Menschen diese Masken tragen können, entsteht eine nonverbale Kommunikation, eine Art Nabelschnur. In einem weiteren Werk zeigt Jess umgedrehte Kopfkissen, die in Särgen eingesetzt werden. Damit symbolisiert Jess den Tod seines ursprünglichen Geschlechts.

Der ukrainische Künstler Yuri Yefanov fragte sich 2021, ob menschliche Verständigung auch ohne feste Sprachkonventionen gelingen kann? Aus dem Workshop entstand ein Audiostück, was im Kunstverein zu hören ist. Als Vergleich wird am 05. Mai 2024 in Dortmund ein ähnliches Projekt durchgeführt.

Wer nicht genug vom Hören hat, kann sich bei einer Hörstation ein Gespräch zwischen der Philosophin Iris Mudoch und dem Philosophen Jiddu Krishnamurti anhören. Bei denen geht es um die Frage des Selbst und des Entselbsten.

Nicht nur für Computerarchäologen interessant sind die Arbeiten von Lilian Schwartz. Lilian Schwartz‘ Arbeit konzentrierte sich hauptsächlich auf Computergrafik und digitale Kunst. In den 1960er und 1970er Jahren arbeitete sie mit den damals verfügbaren Computertechnologien, um abstrakte visuelle Kunstwerke und Animationen zu schaffen. Die Fortschritte in der Grafiktechnologie, die durch Künstler wie Schwartz inspiriert wurden, trugen zur Verbesserung der visuellen Darstellung in Computerspielen bei. Zu sehen sind frühe Filme, die zwischen 1970-1974 entstanden sind.

Motten haben in Deutschland wegen der Kleider- und Lebensmittelmotte keinen so ganz guten Ruf, aber ein riesiger Pfauenspinner (Lunar Moth) hängt in halber Höhe über den Boden. Die Motte ist die nächtliche Schwester des Schmetterlings, das Symbol der Trans-Community für Veränderung des Selbst (Raupe->Schmetterling). Geschaffen haben das Kunstwerk Avaf und David Reiber Otálora.

Mit einer anderen Philosophin, nämlich Donna Harraway beschäftigt sich der Künstler Jessy Razafimandimby. Harraway entwickelte das Konzept des „Kinship“. Ihr Ansatz zur Kinship-Idee basiert auf der Vorstellung von „geflickten Identitäten“ und „affektiven Verbindungen“. Statt fester, biologischer Verwandtschaftsbeziehungen setzt sie auf flexible und offene Konzeptionen von Gemeinschaft und Bindung. Razafimandimby benutzt als Kinship seine Beziehung zu seinem verstorbenen Hund und zwingt auch die BesucherInnen bei einem Objekt die Sichtweise eines Hundes anzunehmen.

Musik machen mit einem Teppich? Ja, das geht. Es ist sogar möglich, die Meeresgeräusche nachzuahmen. Cevdet Erek zeigt, wie mit einem Teppich und Handbewegungen die Meeresbrandung in die Dortmunder Innenstadt kommt. Ein Heft bietet eine Anleitung zur Vorbereitung und Durchführung des „See Szenen Stückes“.

„Insektenhotels“ heißen die Arbeiten von David Reiber Otálora. Seine Werke sind auf die Bedürfnisse von Insekten und Vögeln hin gestaltet. Sie können auch funktional als Insektenhotels eingesetzt werden. Beim Film von Yael Bartana „Pardes“ geht es um die persönliche Sinnsuche westlicher Menschen, die in den Urwald fahren, um an einem Ritual teilzunehmen. Bei diesem Ritual wird ein psychedelisches Getränk verabreicht, wobei es zu einer spannenden oder schrecklichen Erfahrung kommen kann. Darüber hinaus kann der Betrachter entscheiden, ob die Kommerzialisierung dieses Rituals positiv oder negativ ist.




Surreale Welten im Phoenix des Lumières – Dali und Gaudi

Mit „Dalí: Das endlose Rätsel“, „Gaudí: Architektur der Fantasie“ und „3 Movements“ locken drei neue, immersive Ausstellungen in die ehemalige Gasgebläsehalle auf dem Gelände Phoenix-West. Nach der kurzen Umbauphase im Januar haben Besucherinnen und Besucher nun die Möglichkeit in die Kunstwerke der katalanischen Meister einzutauchen. Tickets können online und vor Ort erworben werden und bieten Zugang zu allen drei Ausstellungen.



Renaud Derbin, Direktor von Phoenix des Lumières, konnte zufrieden sein: „Mit Phoenix des Lumières haben wir 2023 ein neues Zentrum für immersive Kunst etabliert. Im ersten Jahr konnten wir mit über 530.000 verkauften Tickets einen großen Erfolg verzeichnen.“
Dieses Mal geht die Reise nach Spanien, genauer gesagt nach Katalonien. Den Kern der neuen Dauerausstellung bilden die Werke Salvador Dalís. Durch rund 100 Videoprojektoren, 28 Lautsprecher und 10 Subwoofer werden auf einer Projektionsfläche von über 5.600 m² die Werke zum Leben erweckt und zaubern eine surreale Szenerie inmitten von Dortmund. Die Kurzausstellung zu Antoni Gaudís architektonischen Meisterwerken rundet den katalanischen Teil der Dauerausstellung mit einem farbenfrohen und lebendigen Erlebnis ab.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Werken von Dalí, aber auch die Werke von Gaudi beeindrucken der ehemaligen Gasgebläsehalle.
Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Werken von Dalí, aber auch die Werke von Gaudi beeindrucken der ehemaligen Gasgebläsehalle.

Die Ausstellung „Dalí: Das endlose Rätsel“ begleitet Interessierte durch unterschiedliche Schaffensphasen des Künstlers und nimmt sowohl berühmte als auch weniger bekannte Werke auf. Besucherinnen und Besucher folgen Dalí auf eine künstlerische Reise. Musikalisch begleitet wird das Visuelle von der Musik der Band Pink Floyd: Es treffen Künstler aufeinander, die sich nicht vor Experimenten und dem Herausfordern von Konventionen scheuten.
Die dynamische und farbenvolle Kurzausstellung „Gaudí: Architektur der Fantasie“ komplimentiert die Bilder von Dalí, der maßgeblich von dem Architekten Antoni Gaudí inspiriert wurde. Die immersive Ausstellung würdigt den Baumeister der ikonischen Sagrada Família in Barcelona anhand seiner modernistischen Gebäude, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe gehören.
Mit einem Sprung aus dem Katalonien des 20. Jahrhunderts entdecken Besucherinnen und Besucher eine moderne Welt des Tanzens. Für „3 Movements“ wurde erneut das istanbuler Kunst-, Design- und Technologiestudio Nohlab ins Boot geholt. „3 Movements“ ist eine 6-minütige immersive audiovisuelle Erfahrung, die die Beziehung zwischen menschlichen Körperbewegungen und Raum und Zeit erforscht.

Die Öffnungszeiten des Kunstzentrums
Montag bis Donnerstag, von 10 bis 17 Uhr
Freitag und Samstag, von 10 bis 21:00 Uhr
Sonn- und Feiertage, von 10 bis 18 Uhr
Stille Feiertage (Karfreitag, Allerheiligen, Volkstrauertag, Totensonntag): geschlossen

Informationen finden Interessierte unter:
https://www.phoenix-lumieres.com/de/besuch/oeffnungszeiten-und-tarife

Preise

Regulärer Tarif 16 €
Seniorentarif (ab 65 Jahre) 15 €
Ermäßigter Tarif (Schüler:innen, Studierende,
Auszubildende, Personen mit
Schwerbehindertenausweis (Schwerbehinderte
Menschen mit Merkzeichen B sind zur
Mitnahme einer Begleitperson berechtigt).
Bei Vorlage eines Belegs, der – 6
Monate alt ist.) 14 €
Kinder & Jugendliche (5-17 Jahre) 10 €
Familientarif (2 Erwachsene + 2 Kinder) 42 €
Geschenk-/Flextickets 25 €
Gruppe (ab 15 Personen) 13 € pro Person
Schulklassen 8 € pro Person
Freier Eintritt für Kinder unter 5 Jahren

Der Besuch der Ausstellung ist für Kinder unter 2 Jahren nicht empfohlen.
An Familientagen (dienstags) gibt es vergünstigte Preise beim Eintritt für Erwachsene, Kinder & Jugendliche und Familien.

Eintrittskarten
Die Eintrittskarten sind erhältlich unter: www.ticket.phoenix-lumieres.com




Die lebensnahen Bilder der Dortmunder Fotografin Annelise Kretschmer

„Kosmos des Lebens“: Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt Bilder einer Pionierin der Fotografie

Die Dortmunderin Annelise Kretschmer (1903-1987) gehört zu den bedeutenden Fotografinnen des 20. Jahrhunderts. Im MKK Dortmund wird ihr Schaffen mit etwa 60 Werken gewürdigt.
Die Ausstellung wird am Donnerstag, 25. Januar, um 18 Uhr im Museum für Kunst und Kulturgeschichte eröffnet und ist bis zum 21. April dort zu sehen. Anschließend wandert sie bis Oktober 2025 an acht weitere Standorte in Westfalen-Lippe. In Dortmund wird die Ausstellung ergänzt mit Bildern aus dem MKK Dortmund. Rund 50 Ausstellungsreproduktionen aus dem Bestand des LWL-Museums für Kunst und Kultur in Münster sowie sieben Vintage-Prints aus dem Bestand des MKK zeichnen Kretschmers künstlerische Entwicklung in vier Kapiteln nach.



Annelise Kretschmers Fotografien zeigen ein breites Spektrum an Motiven und Themen – kaum ein Lebensbereich bleibt ausgespart. Sie behauptete sich mit ihrem Fotoatelier in Dortmund in einer Zeit als Künstlerin, als Männer noch unangefochten das Kulturleben dominierten.
Eigene künstlerische Handschrift
In den künstlerischen Entwicklungen der Weimarer Republik wie der Neuen Sachlichkeit oder des Bauhauses erarbeitete sich Annelise Kretschmer eine eigenständige Position. Auch nach der Zäsur des Zweiten Weltkrieges verfolgte sie ein eigenes ästhetisches Konzept. Sie besitzt eine frische Sicht auf die Dinge, was besonders bei ihren reportagehaften Bildern gut sichtbar ist.

Auswahl von Frauenporträts von Anneliese Kretschmer. (Foto: (c) Anja Cord)
Auswahl von Frauenporträts von Anneliese Kretschmer. (Foto: (c) Anja Cord)

Internationale Anerkennung
Als eine der ersten Frauen in Deutschland, die ein Fotoatelier eröffneten, fand Annelise Kretschmer bereits in den späten 1920er-Jahren international Anerkennung. Sie nahm an wichtigen Ausstellungen des noch jungen Mediums Fotografie teil, wie der „Film und Foto“ in Stuttgart, und konnte in Zeitschriften publizieren.

Dortmunder Atelier war wichtiger Anlaufpunkt
Die NS-Zeit bedeutete für Kretschmer, die einen jüdischen Vater hatte, nicht nur persönlich, sondern auch beruflich einen großen Einschnitt. Zwar konnte sie in geringem Umfang weiterarbeiten, an die frühen Erfolge aber nicht wieder anschließen. Später war sie sehr gut in der Kunst- und Kulturszene vor allem von Dortmund vernetzt, ihr dortiges Atelier war ein wichtiger Anlaufpunkt. So zeigt die Ausstellung auch einen Einblick in das kulturelle und städtische Leben von Dortmund. „Wir hoffen das auf Feedback von den Dortmunder* innen, die das Atelier besucht haben, wir suchen Fotos und Geschichten“, sagt Museumsdirektor Dr. Jens Stöcker. Anekdoten und Familienporträts könnten gerne an folgende E-Mail geschickt werden: CWalda@stadtdo.de.
Porträts von Künstlerinnen bis Wissenschaftlerinnen
Sie porträtierte zahlreiche Künstlerinnen und Kulturschaffende. Aber auch andere Personen wie Industrielle oder Wissenschaftlerinnen wurden von ihr fotografiert. Kretschmer entwickelte eine bildnerische Sprache, mit der sie die Persönlichkeit des Menschen einfangen konnte. Ihre Porträt-Aufnahmen sprechen durch ihre Unmittelbarkeit an und berühren, besonders bei ihre Frauenporträts schafft sie es, die Stärke der Frauen herauszuarbeiten. Sie schafft eine Situation des direkten Kontaktes zwischen Betrachtenden und fotografischem Abbild. „Mit dieser Ausstellung rücken wir eine ganz besondere Künstlerin in den Fokus. Ihre Arbeiten, vor allem ihre Porträts, bestechen durch Intensität und Unmittelbarkeit des Ausdrucks“, sagt die Kuratorin der Ausstellung, Ute Christina Koch

Digitale Führungen
Interessierte können sich nicht nur in der Ausstellung, sondern auch in digitalen Führungen der Künstlerin thematisch nähern, beispielsweise im Hinblick auf ihre Netzwerke. Die Führungen werden mittels eines QR-Codes vor Ort im Museum bereitgestellt. Zudem haben die Geschichtsmanufaktur Dortmund und Sophie Reinlaßöder vom LWL-Museumsamt ein Begleitprogramm für Erwachsene sowie Familien entwickelt.
Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster. Das Museum hat im Dezember 2019 den Nachlass der Künstlerin erworben, bestehend aus 2.600 Fotografien als Originalvergrößerungen und etwa 13.000 Negativen.
Foto-Ausstellung im Studio des Museums für Kunst und Kulturgeschichte,
Hansastr. 3, 44137 Dortmund

  1. Januar 2024 bis 21. April 2024
    Der Eintritt ist frei.