Ausstellungs-Parcours zur Bewegung im städtischen Raum
Auf der Ebene 2 im Dortmunder U, der uzwei (Zentrum für kulturelle Bildung), können Kinder und Jugendliche ab etwa 12 Jahren auch in der Urlaubszeit vom 21.06.2024 bis 01.09.2024 etwas Spannendes erleben. Unter dem Titel „Cooler Move“ wird die dortige Ausstellungsfläche zum städtischen Parcours.
Die Ausstellung ist kreativ und interaktiv gestaltet und thematisiert die Bewegung im Stadtraum. Wem begegnen wir und wer hat wie viel Platz? Wie wird der Raum genutzt? Ein wichtiges Thema ist das Miteinander von Menschen und Tieren. Im Ruheraum „Huddle“ lädt eine 3-4 Meter lange Stoffratte, zusammen mit vielen kleinen Stoffratten, zum Kuscheln und Chillen ein. Ergänzend dazu gibt es Informationen über Ratten in der Stadt.
Den Tauben, trotz ihres schlechten Rufs, wird ein Schrein gewidmet. Im Ruhrgebiet gibt es eine lange Tradition der Taubenzucht, und einige Taubenschläge werden vorgestellt. Die Fotografien der Künstlerin Evelyn Bracklow zeigen Ameisen aus einer Kleingartenanlage.
Als Ergebnis eines Workshops aus dem letzten Herbst entstand der „Dackelclub“. Es wurden Rollbretter mit Stoffdackeln gebaut, die sogar bellen können. Mit diesen wurden Spaziergänge durch die Stadt unternommen, deren Reaktionen auf einer Leinwand zu sehen sind. Besucherinnen und Besucher können mit den Dackeln durch die Ausstellung spazieren.
Hohe gelbe „Straßenlampen“ signalisieren, dass etwas passiert, wenn man an ihnen vorbeikommt. Ein interaktiver Mülleimer reagiert auf die Besucherinnen und Besucher und pöbelt sie von der Seite an. Mit Finger-Skateboards können sie zudem durch einen Miniatur-Skatepark sausen, der liebevoll dem ehemaligen, selbstorganisierten Skatepark „Utopia“ (neben dem U) nachgebaut wurde.
Im „Trash Yard“ haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich mit Hilfe einer VR-Brille im digitalen Raum zu bewegen und Graffitis zu sprühen, die im Ausstellungsraum auf eine Plakatwand projiziert werden. Das VR-Graffiti wird am Wochenende angeboten, samstags und sonntags jeweils von 12:00 bis 17:00 Uhr.
In der „Speed-Zine“-Abteilung sind Collagen aus verschiedensten Materialien (zerrissene Plakate, Sticker an Stromkästen und Laternen, gekleisterte Bilder, Obstschalen und mehr) als Ergebnis eines Workshops zu sehen. Eine Tischtennisplatte bietet sich zum Rundlauf an und kann mit unterschiedlichen Bildprojektionen bestückt werden. Die Ausstellung bietet Interaktion sowie Raum für Humor und Nachdenklichkeit
Ein interdisziplinäres Kunsterlebnis im Fletch Bizzel
Im Dortmunder Theater Fletch Bizzel können die Besucher*innen vom 16.06. bis 25.08.2024 unter dem Motto „DAS DOPPELTE GEHEIMNIS“ (Arbeitstitel: „Faces“) die besondere Verbindung von darstellender und bildender Kunst erleben.
Dieses Theater unter der Leitung von Rada Radojčić ist für viele bildgewaltige, energiegeladene und intensive Produktionen bekannt. Dasselbe gilt auch für die fotografischen Werke von Klaus Pfeiffer und die Arbeiten von Marina Markgraf (aus Papier, Leinwand, Kohle, Tusche, Druck sowie Kaffeesatz). Der Mensch und seine Suche nach Bindung stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeiten.
Bereiten alles für die Vernissage am 16. Juni im Fletch Bizzel vor: Marina Markgraf und Klaus Pfeiffer.
Für Markgraf ist es die erste größere Ausstellung. Einige ihrer elf, gemeinsam mit den sechs von Pfeiffer im Foyer des Theaters zu sehenden, Bilder sind expressiv und mit schnellen Strichen erstellte Collagen. Ihre Bilder zeichnen sich durch Ausdruckskraft und viel Raum für persönliche Deutungen aus. Gerne nutzt sie für ihre Arbeiten getrockneten Kaffeesatz.
Der Theaterpädagoge und Regisseur Klaus Pfeiffer beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der experimentellen Fotografie und ihrer Verbindung zur Malerei. Seine Arbeitsweise ähnelt der von Marina Markgraf (eigentlich Lehrerin im Sabbatjahr) und sie ergänzen sich gut. Energie, Intensität, Zufall, Mensch – das gehört auch zum Wesentlichen des Theaters. Und an genau diesem Ort verbinden sich nun die Energien von bildender und darstellender Kunst.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Sonntag, dem 16. Juni 2024 um 11:00 Uhr im Theater Fletch Bizzel (Humboldtstr. 45, Dortmund) statt.
Chaos und Ordnung – Werke von Renate Wilmanns
In Renate Wilmanns‘ Ausstellung steht das Verhältnis von Chaos und Ordnung im Fokus. Die Schau wird am Sonntag, 9. Juni, im Torhaus Rombergpark eröffnet.
Die Städtische Galerie Dortmund präsentiert die neue Ausstellung von Renate Wilmanns unter dem Titel „Chaos und Ordnung“. Mit einer Sammlung von rund 20 Werken, darunter Gemälde aus den Jahren 2005 bis 2024, lädt die Künstlerin die Besucher*innen ein, in die Facetten dieses Themas einzutauchen.
Die Kunst der Freiheit und Struktur
Renate Wilmanns beschäftigt sich überwiegend mit abstrakter Malerei. Durch die gesellschaftlichen Unsicherheiten seit Corona hat sich ihre Vorliebe z ur geometrischen Abstraktion entwickelt. Besonders das Rechteck symbolisiert die sachliche und reale Welt, das wieder Struktur in das Chaos bringt.
Renate Wilmanns stellt ihre Bilder im Torhaus Rombergpark aus. (Foto: Stadt Dortmund)
Die Ausstellung „Chaos und Ordnung“ wird am Sonntag, 9. Juni, 11 Uhr im Torhaus (Am Rombergpark 65) eröffnet. Anette Göke, zweite Vorsitzende des BBK Westfalen e.V., wird die Gäste begrüßen.
Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 30. Juni, und ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
FUSSBALLKULTUR – Denk ich an dich, Europa
10 Gaststätten, 9 Künstler*innen, 6 Fan-Schreine: Anlässlich der EURO 2024 stellt ein besonderes Ausstellungsprojekt die verbindende Kraft des Fußballs und der Kunst in den Mittelpunkt. Und es findet dort statt wo alle zusammenkommen: in Dortmunder Kneipen ganz unterschiedlicher Art. Die Eröffnung findet am 8. Juni, um 17 Uhr in der Kneipe „Hubert’s“ statt.
Einem öffentlichen Aufruf folgend, haben Fußballfans aus ganz Deutschland ihre persönlichen Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt und erzählen uns ihre Geschichte. Darunter sind Barbiepuppen, Fußballsammelkarten, WM-Songs oder auch die Fußballschuhe der Dortmunderin Renate Breß – linke Verteidigerin der ersten Frauen-Fußballnationalmannschaft.
Künstler*innen: Louise Ashcroft, Stephanie Brysch, Nicola Gördes, JJ Guest, Jody Korbach, Dagmar Lippok, Hans Ostapenko, Denise Ritter, Jens Sundheim
Nichts bleibt, wie es ist, alles ist einer Veränderung unterworfen – ob Kunst, Menschen, Viren oder unsere Umgebung. Auch Gebäude durchleben eine Transformation, wie das Künstlerhaus Dortmund. Es wurde als Waschkaue errichtet, später von der Fachhochschule Design genutzt und schließlich von Studierenden besetzt, bis es seit 1987 als Künstlerhaus fungiert. Diese Umnutzung oder Zweckentfremdung lässt sich auch in der Kunst finden, sowohl in schnellen als auch in langsamen Veränderungen, entsorgten Handys oder dem Klimawandel. Was prägt uns Menschen im Leben, und welche unterschiedlichen Leben füllen Raum und Zeit? Antworten könnte die Ausstellung „Transformation – Panta rhei“ im Künstlerhaus liefern, die vom 1. Juni – 7. Juli 2024 läuft. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ach Kuhzunft
In der Arbeit „The Wheel“ von Irene Pérez Hernández bewegen sich Holzhämmer auf einem Rad, das durch einen Motor angetrieben wird. Damit wird das Kunstwerk zu einer Metapher der Automatisierung der Bewegung. Was früher reine Handarbeit war, wird heute immer mehr automatisiert. Kreisförmige Bewegungen, Wiederholungen, Zyklen und Schleifen sind wiederkehrende Elemente in der formalen Sprache von Hernández‘ Werken.
Im Zeichen der Transformation: Im Vordergrund sind Arbeiten von Yasin Wörheide zu sehen, in Hintergrund „The Wheel“ von Irene Pérez Hernández.
Im Keller werden Filme von Bernd Herzogenrath gezeigt, die zur Zeit der Covid-Pandemie entstanden sind: die „(c)ovid’s metamorphoses“. Herzogenrath fragte Personen aus verschiedenen Künsten, ob sie an dem Projekt mitmachen wollen. 133 internationale KünstlerInnen haben zugesagt. Wie bei einem Staffellauf haben sich die Teilnehmenden von ihren Vorgängern inspirieren lassen. Dabei waren die Übertragungskanäle das Spannende. Welche Metamorphosen haben sich in der Übertragung ergeben?
In dem interdisziplinären Projekt PHOTEXT, das zwischen Literatur und visueller Kunst angesiedelt ist, möchten die Fotografin Anna Melnykova und die Schriftstellerin Vera Vorneweg erkunden, welche Ähnlichkeiten es zwischen dem Medium Fotografie und dem Medium Schrift gibt und wie sich diese beiden Medien perspektivisch ergänzen können. In der Ausstellung werden analoge schwarz-weiß Akte von Frauen gezeigt, bei denen ausgewählte Körperstellen mit Text versehen wurden. Das Geschriebene erzählt eine zusammenhängende Geschichte von Schmerz und Verlust. Eine besondere Filtertechnik ermöglicht das Verschwinden dieser feinen, in roter Farbe geschriebenen Zeilen, sodass die unbeschrifteten Frauenkörper in ihrer ursprünglichen und unverletzten Form wiedererscheinen.
Beim Thema Transformation darf die künstliche Intelligenz nicht fehlen. Die RaumZeitPiraten (Tobias Daemgen, Jan Ehlen, Moritz Ellerich) präsentieren eine Installation, bei der eine KI die Schattenbilder interpretiert, die sie selbst an die Wand wirft. Wenn man sich vor die Kamera stellt, kann die KI mit neuen Informationen gefüttert werden. So wird die KI das Bild immer neu interpretieren.
„Mona Lisa in Arbeit“ von Tanja Roolfs spielt mit den Perspektiven des künstlerischen Prozesses und wirft die Frage auf, wie eigentlich „große“ Kunst entsteht. Wirft das Genie Farbe und Licht auf die Leinwand oder sind vielmehr echte Handwerker nötig, die entsprechend der Bauordnung und des Tarifvertrags ihren Auftrag ausführen? In einer Welt, in der gegen Bezahlung alles vorgefertigt geliefert werden kann, geht die Wertschätzung für den eigentlichen Herstellungsprozess, für Handwerk und Hingabe an die Arbeit verloren. Das gilt nicht nur für die Kunst, sondern erstreckt sich auf andere Bereiche, von Technik über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln. Oft hilft ein Perspektivwechsel, gepaart mit Humor, um diese Verzerrung bewusst zu machen.
Im Nebenraum ist das Oscar-prämierte Meisterwerk „Tango“ von Zbig Rybczynski aus dem Jahre 1980 zu sehen. Er ist ein surrealistischer Tango der Entfremdung von sechsunddreißig Menschen, die in einem Raum gefangen sind und das Gefühl von Unterdrückung, Verwirrung, Liebe und Spannung darstellen. Ironischerweise ist es im Jahr 2020 so, als würde man sein eigenes Leben während des Lockdowns und der Quarantäne auf den Bildschirm projizieren.
Schmelzende Gletscher deuten auf den Klimawandel hin, für die Schweizer Künstlerin Anna Katharina Scheidegger ist diese Transformation auch eine künstlerische Inspiration. MELTING DIAMONDS ist eine fortlaufende Bestandsaufnahme, deren Zweck es ist, die verschiedenen Eisarten anhand von Fotogrammen von Gletscherstücken aufzulisten. Das Fotogramm ist ein fotografisches Verfahren ohne Kamera, das im 19. Jahrhundert erfunden wurde. Das Ergebnis sieht aus wie eine Röntgenaufnahme des Objekts. Besonders beeindruckend ist „Head of Roses“. Es zeigt den geformten Kopf der Künstlerin in Eis mit eingeschlossenen Pflanzen. Wenn das Eis schmilzt, bleibt von der Skulptur nur noch die Vegetation übrig. Das Eis spiegelt die Vergänglichkeit des Lebens wider, und sein programmiertes Verschwinden, um Blumen zu enthüllen, zeigt, dass, wenn ein Ding verschwindet, es einem anderen Platz macht.
Yasin Wörheide beschäftigt sich vornehmlich mit post-digitalem Animismus, transhumanistischen Analogien und Schöpfungsmythen im Kontext des gesellschaftlichen Raums. Viele seiner ausgestellten Arbeiten erinnern an die japanischen Tsukumogamis, besessene oder beseelte Gegenstände, die eine eigene Persönlichkeit entwickeln und bei Missachtung ihre Besitzer bestrafen. Ob die Gegenstände wie die ausgestellten Totems aus Toiletten oder alte Telefone böse werden, bleibt dem Betrachter überlassen, aber Wörheide haucht ihnen neues Leben ein und transformiert sie so in ein neues Dasein.
Zu dieser Ausstellung gibt es auch eine Sonderveranstaltung: Am 14. Juni um 18 Uhr wird es einen Jubiläums-Talk geben, mit dabei: Antje Hassinger (bildende Künstlerin, Gründungsmitglied des Künstlerhauses Dortmund), sowie Dr. Ingo Wuttke (Historiker vom Ruhr Museum in Essen) und Norbert Grondorf (Bergmann a.D.).
Mit dem Bus zu dritten Orten
Von 24. bis zum 26. Mai 2024 öffneten freie Begegnungs- und Kulturorte in Dortmund ihre Türen und boten den Besucherinnen ein spannendes Programm. Am Samstag, dem 25. Mai 2024, fuhr ars tremonia bei der KulTour1 mit. Der Beginn des Festival-Samstags (25.5.24) war um 14.30 Uhr in der Produzent
Friedrich7 (Friedrich-Ebert-Straße 7, 44263 Dortmund). Dort lief die Ausstellung REIZ><REAKTION. Dazu gab es einen Workshop, bei dem Besucherinnen ihr künstlerisches Händchen beweisen konnten. Passend zur Tageszeit gab es syrische Leckereien und Kuchen samt Kaffee und Tee. In Hörde startete der DRITTE-ORTE-Bus um 16.00 Uhr Richtung STADT_RAUM im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte (Hansastraße 3, 44137 Dortmund). Begleitet wurde die Busreise vom Verein Kulturwunder Puddelei e. V., der aktuell ohne Raum ist. Die Stewards des Kulturwunder Puddelei e. V. unterhielten nicht nur die Fahrgäste mit kulturellen Kleinigkeiten wie einer Jodel-Nummer, sondern verkauften auch Mineralwasser zugunsten der well foundation von Neven Subotic.
Der Kulturladen Friedrich7 in Hörde war der Startpunkt für die Dritte-Orte-Tour.
Im STADT_RAUM angekommen, lud die Künstlerin Jennifer Braun zum Drucken ein – im Workshop präsentierte sie, wie aus Zeichnungen Vorlagen für Kunstdrucke entstehen. Weiter ging es mit dem DRITTE-ORTE-Bus zum Projektraum Ka!sern (Kaiserstraße 75, 44135 Dortmund). Dort lief am Festivaltag die Jam Session DenkMal laut! Musikalisch hatte das Kaiserviertel ordentlich etwas zu bieten, was bei den Anwesenden für Beifallstürme sorgte. Dafür einen großen Respekt!
Um 19.30 Uhr endete die Samstagstour im Langen August (Braunschweiger Straße 22, 44145 Dortmund). Mit einer Viererkette aus Schauspiel, Zauber-Show, Psychedelic-Rock-Konzert und Session feierte die DRITTE-ORTE-Reisegruppe mit den Abendgästen in die Nacht.
Brice Dellsperger – Ein Spiel der Identitäten und Beziehungen
Unter dem Titel „Jalousies“ zeigt der Dortmunder Kunstverein bis zum 25. August Arbeiten von Brice Dellsperger. Im Mittelpunkt stehen seine Videoarbeiten, doch in der ersten Etage sind einige von Dellspergers Gouachen ausgestellt.
Filmszenen nachspielen haben vermutlich viele gemacht. Doch Brice Dellsperger geht einen Schritt weiter und verbindet ausgewählte Szenen in seiner Werkserie „Body Double“ mit einer queeren Perspektive. Dellsperger hat ein Faible für Thriller der 80er und 90er Jahre. Daher sind Szenen aus „Body Double“ von Brian De Palma, „Dead Ringers“ von David Cronenberg und „Blow Out“ ebenfalls von Brian De Palma zu sehen. Entweder spielt Dellsperger alle Rollen selbst („Blow Out“), dabei schlüpft er in Frauenkleidung, sodass alle Figuren auch weiblich gelesen werden.
Filmstill: Brice Dellsperger Body Double 39, 2023/24
Im Prinzip benutzt Dellsperger das Nachspielen eines Films als queeres Reenactment, um somit die narrativen Verschiebungen sichtbar zu machen, wenn sich die Geschlechter der Protagonisten ändern. In seinen Gouachen zeigt er Szenen aus Hollywoodfilmen oder referiert Popkultur. Dellsperger unterzieht seine Werke auch einer queeren Lesart.
Brice Dellsperger ist bekannt für seine einzigartigen Videoarbeiten und Gouachen, die Hollywoodszenen und Popkultur durch eine queere Linse neu interpretieren.
Frankreich – mein Sehnsuchtsort
FJH Schneider war ein Dortmunder Künstler mit teilweise französischen Wurzeln, der Zeit seines Lebens malte und Kunst lehrte. Selbst im Krieg führte er stets ein Skizzenbuch mit sich und fertigte berührende und erschreckende Zeichnungen dessen an, was er um sich herum wahrnahm. Nach dem Krieg studierte er zunächst 1946/47 in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste und von 1947 bis 1952 an der Kunstakademie Karlsruhe. Trotz vieler traumatischer Erlebnisse fand Schneider in seiner späteren Kunst zu einer bemerkenswert lebendigen Farbigkeit. Viele seiner Werke entstanden in seinen französischen Ateliers und wurden unter anderem in renommierten Pariser Galerien ausgestellt.
Im letzten Jahr wurden im Kunstbonbon bereits die farbenprächtigen Menschenbilder und wunderschönen Stillleben des Künstlers gezeigt. In diesem Jahr wird ein kleiner Einblick in seine Landschafts- und Architekturmalerei gewährt. Schauspieler Raphael Schneider, der jüngste Sohn des Künstlers, reiste mehrmals aus Berlin an, um die Ausstellung vorzubereiten.
Das Kunstbonbon zeigt unter dem Titel „Frankreich – mein Sehnsuchtsort“ Arbeiten von FJH Schneider.
FJH Schneider verbrachte jedes Jahr viel Zeit in Frankreich und malte dort unzählige Bilder. Er hielt sich entweder in Lescoff in der Bretagne oder in St. Germain-en-Laye in der Nähe von Paris auf, wo er bei Freunden Unterkunft und eine Art Atelier fand. Dies ermöglichte ihm, die Skizzen, die er bei seinen Ausflügen anfertigte, zumindest teilweise vor Ort in Ölgemälde umzusetzen.
Auch in diesem Jahr wird nur ein kleiner Teil der entstandenen Werke zu diesen Themen gezeigt, da die Sammlung mehrere hundert Arbeiten umfasst. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass zu jedem Thema und aus jeder Gegend einige Bilder mit den schönsten Stimmungen präsentiert werden.
Schneider malte zwar aufgrund von Platzmangel nie großformatige Werke, sondern meist nur bis zu einer Größe von 50 x 70 cm, dennoch sind die Präsentationsmöglichkeiten im Kunstbonbon begrenzt.
Einige Motive sind auch als Postkarten in unterschiedlichen Formaten erhältlich, und es wird wieder eine Mappe mit eindrucksvollen Skizzen geben. Im letzten Jahr entdeckten viele Besucher:innen überrascht und erfreut, dass Schneider einst ihr Kunstlehrer war. Vielleicht erinnert sich nun noch mehr Menschen daran.
Bei der Vernissage und der Finissage werden sowohl Raphael Schneider als auch weitere Familienmitglieder des Künstlers anwesend sein und gerne Fragen zu den Werken und zu FJH Schneider beantworten.
Kreative-experimentelle Verbindung von Fotografien und Smartphone
Im lichtdurchfluteten Raum der städtischen Galerie Torhaus Rombergpark präsentiert der Maler und Fotograf Klaus Pfeiffer vom 12. Mai 2024 bis zum 2. Juni 2024 siebzehn seiner neuen Werke, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. Die Ausstellung trägt den Titel „Aus der Bilderflut – Kunst mit dem iPhone“. Pfeiffer, Mitglied im Westfälischen Künstlerbund Dortmund, hat Germanistik, Philosophie, visuelle Kommunikation und Ästhetik studiert.
Bereits seit etwa zehn Jahren beschäftigt sich Pfeiffer mit den Möglichkeiten digitaler Kunst, die mithilfe von Smartphones und Tablets entsteht, wie beispielsweise 2013 bei der „Mobile Art Europe“.
Der Künstler kombiniert mehrere Fotos, nutzt diverse Apps und bearbeitet seine Bilder intuitiv-kreativ. Dieser Schaffensprozess dauert so lange, bis die von ihm gewünschte Wirklichkeit oder auch Traumwelten ausdrucksstark abgebildet werden. Oft entstehen dabei romantisch-geheimnisvolle Ansichten aus der Natur. Pfeiffer nutzt die Vielfalt an Bearbeitungsfeatures, Foto-Apps und Künstlicher Intelligenz und deren scheinbar unbegrenzte kreative Freiheit für seine Arbeiten. Sein Ziel ist es, aus der überwältigenden Bilderflut unserer Zeit herauszutreten und kleine Momente der Ruhe zu kreieren.
Der Künstler Klaus Pfeiffer zeigt Kunst aus dem Handy im Torhaus Rombergpark. (Foto: (c) Stadt Dortmund)
Seine Motive findet Pfeiffer sowohl in Dortmund als auch an der Nordsee (Borkum) und anderen Orten.
Die sehenswerte Ausstellung läuft bis Sonntag, den 2. Juni 2024. Das Torhaus hat dienstags bis samstags von 14:00 bis 18:00 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Dritte Orte feiern
Vom 24. bis zum 26. Mai 2024 laden die DRITTEN ORTE DORTMUND zu vielen kleinen Kultur-Events im ganzen Stadtgebiet ein. DRITTE ORTE DORTMUND – das ist ein Netzwerk freier Begegnungs- und Kulturorte: einladende Orte für Begegnung und Kommunikation in der Nachbarschaft, lebendige Orte für interdisziplinären und interkulturellen Austausch, großzügige Orte zum Teilen von Wissen und Ressourcen, bunte Orte, die Kunst, Kultur und Teilhabe mehr Sichtbarkeit in der Stadtgesellschaft verleihen.
Zehn dieser Orte bieten am Wochenende (24.–26.5.24) ein vielfältiges Programm. An jedem der Orte gibt es Kultur pur: Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Tanz, Workshops und Gespräche. Eintritt frei! Wer mehrere der Veranstaltungen an einem Tag erleben möchte, ist zur DRITTE-ORTE-Bustour eingeladen. Zwei Stadtrundfahrten der besonderen Art führen jeweils am Samstag (25.5.24) und Sonntag (26.5.24) zu mehreren DRITTEN ORTEN.
Entdecken Sie besondere kulturelle Orte mit drei Bustouren.
Möglich machen dies das Engagement vieler ehrenamtlich Aktiver sowie Förderungen der Stadt Dortmund im Rahmen des Programms „Spielräume – Fußball im Herzen“ und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen durch Soziokultur NRW. 2024 ist Dortmund eine der gastgebenden Städte der Fußball-Europameisterschaft. Darum haben einige Orte die Gemeinsamkeiten von Kultur und Sport als Thema aufgenommen. Die DRITTEN ORTE DORTMUND zeigen, was Gastgeber:innen jenseits des Stadions zu bieten haben: Toleranz, Vielfalt und Teamgeist!
Interessierte sind zu allen Einzelveranstaltungen unabhängig von den Bustouren herzlich willkommen. Alle DRITTEN ORTE verzichten auf Eintritt, freuen sich natürlich über Spenden. Die Bustouren sind kostenpflichtig – Tickets und Preise: DRITTE-ORTE-KulTour 1 Sa, 25.5.24 • 14.30–21.00 Uhr Hörde – City – Kaiserviertel – Nordstadt 15,- € / ermäßigt 10,- € DRITTE-ORTE-KulTour 2 So, 26.5.24 • 14.00–21.00 Uhr Klinikviertel – Aplerbeck – Kaiserviertel 15,- € / ermäßigt 10,- € DRITTE-ORTE-KulTour-Kombi Sa/So, 25./26.5.24 25,- € / ermäßigt 15,- €