Transformation – ein ewiger Prozess

Nichts bleibt, wie es ist, alles ist einer Veränderung unterworfen – ob Kunst, Menschen, Viren oder unsere Umgebung. Auch Gebäude durchleben eine Transformation, wie das Künstlerhaus Dortmund. Es wurde als Waschkaue errichtet, später von der Fachhochschule Design genutzt und schließlich von Studierenden besetzt, bis es seit 1987 als Künstlerhaus fungiert. Diese Umnutzung oder Zweckentfremdung lässt sich auch in der Kunst finden, sowohl in schnellen als auch in langsamen Veränderungen, entsorgten Handys oder dem Klimawandel. Was prägt uns Menschen im Leben, und welche unterschiedlichen Leben füllen Raum und Zeit? Antworten könnte die Ausstellung „Transformation – Panta rhei“ im Künstlerhaus liefern, die vom 1. Juni – 7. Juli 2024 läuft. Kuratiert wurde die Ausstellung von Ach Kuhzunft



In der Arbeit „The Wheel“ von Irene Pérez Hernández bewegen sich Holzhämmer auf einem Rad, das durch einen Motor angetrieben wird. Damit wird das Kunstwerk zu einer Metapher der Automatisierung der Bewegung. Was früher reine Handarbeit war, wird heute immer mehr automatisiert. Kreisförmige Bewegungen, Wiederholungen, Zyklen und Schleifen sind wiederkehrende Elemente in der formalen Sprache von Hernández‘ Werken.

Im Zeichen der Transformation: Im Vordergrund sind Arbeiten von Yasin Wörheide zu sehen, in Hintergrund "The Wheel" von Irene Pérez Hernández.
Im Zeichen der Transformation: Im Vordergrund sind Arbeiten von Yasin Wörheide zu sehen, in Hintergrund „The Wheel“ von Irene Pérez Hernández.

Im Keller werden Filme von Bernd Herzogenrath gezeigt, die zur Zeit der Covid-Pandemie entstanden sind: die „(c)ovid’s metamorphoses“. Herzogenrath fragte Personen aus verschiedenen Künsten, ob sie an dem Projekt mitmachen wollen. 133 internationale KünstlerInnen haben zugesagt. Wie bei einem Staffellauf haben sich die Teilnehmenden von ihren Vorgängern inspirieren lassen. Dabei waren die Übertragungskanäle das Spannende. Welche Metamorphosen haben sich in der Übertragung ergeben?

In dem interdisziplinären Projekt PHOTEXT, das zwischen Literatur und visueller Kunst angesiedelt ist, möchten die Fotografin Anna Melnykova und die Schriftstellerin Vera Vorneweg erkunden, welche Ähnlichkeiten es zwischen dem Medium Fotografie und dem Medium Schrift gibt und wie sich diese beiden Medien perspektivisch ergänzen können. In der Ausstellung werden analoge schwarz-weiß Akte von Frauen gezeigt, bei denen ausgewählte Körperstellen mit Text versehen wurden. Das Geschriebene erzählt eine zusammenhängende Geschichte von Schmerz und Verlust. Eine besondere Filtertechnik ermöglicht das Verschwinden dieser feinen, in roter Farbe geschriebenen Zeilen, sodass die unbeschrifteten Frauenkörper in ihrer ursprünglichen und unverletzten Form wiedererscheinen.

Beim Thema Transformation darf die künstliche Intelligenz nicht fehlen. Die RaumZeitPiraten (Tobias Daemgen, Jan Ehlen, Moritz Ellerich) präsentieren eine Installation, bei der eine KI die Schattenbilder interpretiert, die sie selbst an die Wand wirft. Wenn man sich vor die Kamera stellt, kann die KI mit neuen Informationen gefüttert werden. So wird die KI das Bild immer neu interpretieren.

„Mona Lisa in Arbeit“ von Tanja Roolfs spielt mit den Perspektiven des künstlerischen Prozesses und wirft die Frage auf, wie eigentlich „große“ Kunst entsteht. Wirft das Genie Farbe und Licht auf die Leinwand oder sind vielmehr echte Handwerker nötig, die entsprechend der Bauordnung und des Tarifvertrags ihren Auftrag ausführen? In einer Welt, in der gegen Bezahlung alles vorgefertigt geliefert werden kann, geht die Wertschätzung für den eigentlichen Herstellungsprozess, für Handwerk und Hingabe an die Arbeit verloren. Das gilt nicht nur für die Kunst, sondern erstreckt sich auf andere Bereiche, von Technik über Kleidung bis hin zu Lebensmitteln. Oft hilft ein Perspektivwechsel, gepaart mit Humor, um diese Verzerrung bewusst zu machen.

Im Nebenraum ist das Oscar-prämierte Meisterwerk „Tango“ von Zbig Rybczynski aus dem Jahre 1980 zu sehen. Er ist ein surrealistischer Tango der Entfremdung von sechsunddreißig Menschen, die in einem Raum gefangen sind und das Gefühl von Unterdrückung, Verwirrung, Liebe und Spannung darstellen. Ironischerweise ist es im Jahr 2020 so, als würde man sein eigenes Leben während des Lockdowns und der Quarantäne auf den Bildschirm projizieren.

Schmelzende Gletscher deuten auf den Klimawandel hin, für die Schweizer Künstlerin Anna Katharina Scheidegger ist diese Transformation auch eine künstlerische Inspiration. MELTING DIAMONDS ist eine fortlaufende Bestandsaufnahme, deren Zweck es ist, die verschiedenen Eisarten anhand von Fotogrammen von Gletscherstücken aufzulisten. Das Fotogramm ist ein fotografisches Verfahren ohne Kamera, das im 19. Jahrhundert erfunden wurde. Das Ergebnis sieht aus wie eine Röntgenaufnahme des Objekts. Besonders beeindruckend ist „Head of Roses“. Es zeigt den geformten Kopf der Künstlerin in Eis mit eingeschlossenen Pflanzen. Wenn das Eis schmilzt, bleibt von der Skulptur nur noch die Vegetation übrig. Das Eis spiegelt die Vergänglichkeit des Lebens wider, und sein programmiertes Verschwinden, um Blumen zu enthüllen, zeigt, dass, wenn ein Ding verschwindet, es einem anderen Platz macht.

Yasin Wörheide beschäftigt sich vornehmlich mit post-digitalem Animismus, transhumanistischen Analogien und Schöpfungsmythen im Kontext des gesellschaftlichen Raums. Viele seiner ausgestellten Arbeiten erinnern an die japanischen Tsukumogamis, besessene oder beseelte Gegenstände, die eine eigene Persönlichkeit entwickeln und bei Missachtung ihre Besitzer bestrafen. Ob die Gegenstände wie die ausgestellten Totems aus Toiletten oder alte Telefone böse werden, bleibt dem Betrachter überlassen, aber Wörheide haucht ihnen neues Leben ein und transformiert sie so in ein neues Dasein.

Zu dieser Ausstellung gibt es auch eine Sonderveranstaltung: Am 14. Juni um 18 Uhr wird es einen Jubiläums-Talk geben, mit dabei: Antje Hassinger (bildende Künstlerin, Gründungsmitglied des Künstlerhauses Dortmund), sowie Dr. Ingo Wuttke (Historiker vom Ruhr Museum in Essen) und Norbert Grondorf (Bergmann a.D.).




Mit dem Bus zu dritten Orten

Von 24. bis zum 26. Mai 2024 öffneten freie Begegnungs- und Kulturorte in Dortmund ihre Türen und boten den Besucherinnen ein spannendes Programm. Am Samstag, dem 25. Mai 2024, fuhr ars tremonia bei der KulTour1 mit. Der Beginn des Festival-Samstags (25.5.24) war um 14.30 Uhr in der Produzent



Friedrich7 (Friedrich-Ebert-Straße 7, 44263 Dortmund). Dort lief die Ausstellung REIZ><REAKTION. Dazu gab es einen Workshop, bei dem Besucherinnen ihr künstlerisches Händchen beweisen konnten. Passend zur Tageszeit gab es syrische Leckereien und Kuchen samt Kaffee und Tee. In Hörde startete der DRITTE-ORTE-Bus um 16.00 Uhr Richtung STADT_RAUM im Museum für Kunst- und Kulturgeschichte (Hansastraße 3, 44137 Dortmund). Begleitet wurde die Busreise vom Verein Kulturwunder Puddelei e. V., der aktuell ohne Raum ist. Die Stewards des Kulturwunder Puddelei e. V. unterhielten nicht nur die Fahrgäste mit kulturellen Kleinigkeiten wie einer Jodel-Nummer, sondern verkauften auch Mineralwasser zugunsten der well foundation von Neven Subotic.

Der Kulturladen Friedrich7 in Hörde war der Startpunkt für die Dritte-Orte-Tour.
Der Kulturladen Friedrich7 in Hörde war der Startpunkt für die Dritte-Orte-Tour.

Im STADT_RAUM angekommen, lud die Künstlerin Jennifer Braun zum Drucken ein – im Workshop präsentierte sie, wie aus Zeichnungen Vorlagen für Kunstdrucke entstehen. Weiter ging es mit dem DRITTE-ORTE-Bus zum Projektraum Ka!sern (Kaiserstraße 75, 44135 Dortmund). Dort lief am Festivaltag die Jam Session DenkMal laut! Musikalisch hatte das Kaiserviertel ordentlich etwas zu bieten, was bei den Anwesenden für Beifallstürme sorgte. Dafür einen großen Respekt!

Um 19.30 Uhr endete die Samstagstour im Langen August (Braunschweiger Straße 22, 44145 Dortmund). Mit einer Viererkette aus Schauspiel, Zauber-Show, Psychedelic-Rock-Konzert und Session feierte die DRITTE-ORTE-Reisegruppe mit den Abendgästen in die Nacht.




Brice Dellsperger – Ein Spiel der Identitäten und Beziehungen

Unter dem Titel „Jalousies“ zeigt der Dortmunder Kunstverein bis zum 25. August Arbeiten von Brice Dellsperger. Im Mittelpunkt stehen seine Videoarbeiten, doch in der ersten Etage sind einige von Dellspergers Gouachen ausgestellt.



Filmszenen nachspielen haben vermutlich viele gemacht. Doch Brice Dellsperger geht einen Schritt weiter und verbindet ausgewählte Szenen in seiner Werkserie „Body Double“ mit einer queeren Perspektive. Dellsperger hat ein Faible für Thriller der 80er und 90er Jahre. Daher sind Szenen aus „Body Double“ von Brian De Palma, „Dead Ringers“ von David Cronenberg und „Blow Out“ ebenfalls von Brian De Palma zu sehen. Entweder spielt Dellsperger alle Rollen selbst („Blow Out“), dabei schlüpft er in Frauenkleidung, sodass alle Figuren auch weiblich gelesen werden.

Filmstill: Brice Dellsperger Body Double 39, 2023/24
Filmstill: Brice Dellsperger Body Double 39, 2023/24

Im Prinzip benutzt Dellsperger das Nachspielen eines Films als queeres Reenactment, um somit die narrativen Verschiebungen sichtbar zu machen, wenn sich die Geschlechter der Protagonisten ändern. In seinen Gouachen zeigt er Szenen aus Hollywoodfilmen oder referiert Popkultur. Dellsperger unterzieht seine Werke auch einer queeren Lesart.

Sonderveranstaltungen zur Ausstellung:

  • 06.06. DO, 19 UHR
    FILMABEND + KÜNSTLERGESPRÄCH
    Binge Watching Body Double
  • 27.06. DO, ab 19 UHR
    THEMENABEND: CAMP IM KINO
    FÜHRUNG & VORTRAG
    Prof. Dr. Sophia Prinz: Zwischen Widerstand und Pink-Washing
  • 05.07. FR, 20 UHR
    QUEER CINEMA II:
    EARLY CLASSICS
  • 20.08. DI, 18 UHR
    KURATORINNENFÜHRUNG
  • 24.08. SA, 21 UHR
    PERFORMANCE
    Zoe Williams, Katie Shannon & Keira Fox: TLC23PEDESTRIANFETISHMAG2024

Brice Dellsperger ist bekannt für seine einzigartigen Videoarbeiten und Gouachen, die Hollywoodszenen und Popkultur durch eine queere Linse neu interpretieren.




Frankreich – mein Sehnsuchtsort

FJH Schneider war ein Dortmunder Künstler mit teilweise französischen Wurzeln, der Zeit seines Lebens malte und Kunst lehrte. Selbst im Krieg führte er stets ein Skizzenbuch mit sich und fertigte berührende und erschreckende Zeichnungen dessen an, was er um sich herum wahrnahm. Nach dem Krieg studierte er zunächst 1946/47 in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste und von 1947 bis 1952 an der Kunstakademie Karlsruhe. Trotz vieler traumatischer Erlebnisse fand Schneider in seiner späteren Kunst zu einer bemerkenswert lebendigen Farbigkeit. Viele seiner Werke entstanden in seinen französischen Ateliers und wurden unter anderem in renommierten Pariser Galerien ausgestellt.



Im letzten Jahr wurden im Kunstbonbon bereits die farbenprächtigen Menschenbilder und wunderschönen Stillleben des Künstlers gezeigt. In diesem Jahr wird ein kleiner Einblick in seine Landschafts- und Architekturmalerei gewährt. Schauspieler Raphael Schneider, der jüngste Sohn des Künstlers, reiste mehrmals aus Berlin an, um die Ausstellung vorzubereiten.

Das Kunstbonbon zeigt unter dem Titel "Frankreich - mein Sehnsuchtsort" Arbeiten von FJH Schneider.
Das Kunstbonbon zeigt unter dem Titel „Frankreich – mein Sehnsuchtsort“ Arbeiten von FJH Schneider.

FJH Schneider verbrachte jedes Jahr viel Zeit in Frankreich und malte dort unzählige Bilder. Er hielt sich entweder in Lescoff in der Bretagne oder in St. Germain-en-Laye in der Nähe von Paris auf, wo er bei Freunden Unterkunft und eine Art Atelier fand. Dies ermöglichte ihm, die Skizzen, die er bei seinen Ausflügen anfertigte, zumindest teilweise vor Ort in Ölgemälde umzusetzen.

Auch in diesem Jahr wird nur ein kleiner Teil der entstandenen Werke zu diesen Themen gezeigt, da die Sammlung mehrere hundert Arbeiten umfasst. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass zu jedem Thema und aus jeder Gegend einige Bilder mit den schönsten Stimmungen präsentiert werden.

Schneider malte zwar aufgrund von Platzmangel nie großformatige Werke, sondern meist nur bis zu einer Größe von 50 x 70 cm, dennoch sind die Präsentationsmöglichkeiten im Kunstbonbon begrenzt.

Einige Motive sind auch als Postkarten in unterschiedlichen Formaten erhältlich, und es wird wieder eine Mappe mit eindrucksvollen Skizzen geben. Im letzten Jahr entdeckten viele Besucher:innen überrascht und erfreut, dass Schneider einst ihr Kunstlehrer war. Vielleicht erinnert sich nun noch mehr Menschen daran.

Bei der Vernissage und der Finissage werden sowohl Raphael Schneider als auch weitere Familienmitglieder des Künstlers anwesend sein und gerne Fragen zu den Werken und zu FJH Schneider beantworten.




Kreative-experimentelle Verbindung von Fotografien und Smartphone

Im lichtdurchfluteten Raum der städtischen Galerie Torhaus Rombergpark präsentiert der Maler und Fotograf Klaus Pfeiffer vom 12. Mai 2024 bis zum 2. Juni 2024 siebzehn seiner neuen Werke, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. Die Ausstellung trägt den Titel „Aus der Bilderflut – Kunst mit dem iPhone“. Pfeiffer, Mitglied im Westfälischen Künstlerbund Dortmund, hat Germanistik, Philosophie, visuelle Kommunikation und Ästhetik studiert.



Bereits seit etwa zehn Jahren beschäftigt sich Pfeiffer mit den Möglichkeiten digitaler Kunst, die mithilfe von Smartphones und Tablets entsteht, wie beispielsweise 2013 bei der „Mobile Art Europe“.

Der Künstler kombiniert mehrere Fotos, nutzt diverse Apps und bearbeitet seine Bilder intuitiv-kreativ. Dieser Schaffensprozess dauert so lange, bis die von ihm gewünschte Wirklichkeit oder auch Traumwelten ausdrucksstark abgebildet werden. Oft entstehen dabei romantisch-geheimnisvolle Ansichten aus der Natur. Pfeiffer nutzt die Vielfalt an Bearbeitungsfeatures, Foto-Apps und Künstlicher Intelligenz und deren scheinbar unbegrenzte kreative Freiheit für seine Arbeiten. Sein Ziel ist es, aus der überwältigenden Bilderflut unserer Zeit herauszutreten und kleine Momente der Ruhe zu kreieren.

Der Künstler Klaus Pfeiffer zeigt Kunst aus dem Handy im Torhaus Rombergpark. (Foto: (c) Stadt Dortmund)
Der Künstler Klaus Pfeiffer zeigt Kunst aus dem Handy im Torhaus Rombergpark. (Foto: (c) Stadt Dortmund)

Seine Motive findet Pfeiffer sowohl in Dortmund als auch an der Nordsee (Borkum) und anderen Orten.

Die sehenswerte Ausstellung läuft bis Sonntag, den 2. Juni 2024. Das Torhaus hat dienstags bis samstags von 14:00 bis 18:00 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.




Dritte Orte feiern

Vom 24. bis zum 26. Mai 2024 laden die DRITTEN ORTE DORTMUND zu vielen kleinen Kultur-Events im ganzen Stadtgebiet ein. DRITTE ORTE DORTMUND – das ist ein Netzwerk freier Begegnungs- und Kulturorte: einladende Orte für Begegnung und Kommunikation in der Nachbarschaft, lebendige Orte für interdisziplinären und interkulturellen Austausch, großzügige Orte zum Teilen von Wissen und Ressourcen, bunte Orte, die Kunst, Kultur und Teilhabe mehr Sichtbarkeit in der Stadtgesellschaft verleihen.



Zehn dieser Orte bieten am Wochenende (24.–26.5.24) ein vielfältiges Programm. An jedem der Orte gibt es Kultur pur: Lesungen, Ausstellungen, Konzerte, Tanz, Workshops und Gespräche. Eintritt frei! Wer mehrere der Veranstaltungen an einem Tag erleben möchte, ist zur DRITTE-ORTE-Bustour eingeladen. Zwei Stadtrundfahrten der besonderen Art führen jeweils am Samstag (25.5.24) und Sonntag (26.5.24) zu mehreren DRITTEN ORTEN.

Entdecken Sie besondere kulturelle Orte mit drei Bustouren.
Entdecken Sie besondere kulturelle Orte mit drei Bustouren.

Möglich machen dies das Engagement vieler ehrenamtlich Aktiver sowie Förderungen der Stadt Dortmund im Rahmen des Programms „Spielräume – Fußball im Herzen“ und vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen durch Soziokultur NRW.
2024 ist Dortmund eine der gastgebenden Städte der Fußball-Europameisterschaft. Darum haben einige Orte die Gemeinsamkeiten von Kultur und Sport als Thema aufgenommen. Die DRITTEN ORTE DORTMUND zeigen, was Gastgeber:innen jenseits des Stadions zu bieten haben: Toleranz, Vielfalt und Teamgeist!

Interessierte sind zu allen Einzelveranstaltungen unabhängig von den Bustouren herzlich willkommen. Alle DRITTEN ORTE verzichten auf Eintritt, freuen sich natürlich über Spenden.
Die Bustouren sind kostenpflichtig – Tickets und Preise:
DRITTE-ORTE-KulTour 1
Sa, 25.5.24 • 14.30–21.00 Uhr
Hörde – City – Kaiserviertel – Nordstadt
15,- € / ermäßigt 10,- €
DRITTE-ORTE-KulTour 2
So, 26.5.24 • 14.00–21.00 Uhr
Klinikviertel – Aplerbeck – Kaiserviertel
15,- € / ermäßigt 10,- €
DRITTE-ORTE-KulTour-Kombi
Sa/So, 25./26.5.24
25,- € / ermäßigt 15,- €

Detaillierte Informationen zu allen Veranstaltungen und zum Vorverkauf für die Bustour unter der Projekt-Website www.dott-netzwerk.de/projekte/dritte-orte-dortmund und auf Eventim!




Schwere Leichtigkeit

Sebastian Wien zeigt aktuelle Werke in der Städtischen Galerie Torhaus Rombergpark

Die Ausstellung im Torhaus Rombergpark bietet einen Querschnitt durch Wiens aktuelle Werke und umfasst etwa 15 Skulpturen und Objekte aus Stahl. Sebastian Wien, Jahrgang 1962, hat Stahl als Hauptwerkstoff für seine Arbeiten gewählt. Seit mehr als 30 Jahren entstehen in seinem Atelier in Dortmund Skulpturen von schlichter Anmut und großer räumlicher Wirkung. Zudem verwendet Wien chemische Prozesse, um den Oberflächen seiner Werke eine lebendige Wärme zu verleihen. Die meisten Skulpturen leiten sich formal von der Kugelform ab, die Wien zerteilt, um verschiedene Elemente zu schaffen, aus denen artverwandte Arbeiten entstehen.

Eröffnung und Laufzeit der Ausstellung

Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 5. Mai, und ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.




„Fell & Fashion“ – ?Delight? Your Darling

Die diesjährige Gemeinschaftsausstellung im Kunstbonbon beschäftigt sich mit dem Thema „Hundeboutique/Hundesalon“ und als weitere Auflage kam hinzu, dass die teilnehmenden Künstler:innen sich ein Pseudonym zulegen sollten. Damit erhielten sie sozusagen die Freiheit, auch einmal etwas ganz Untypisches zu schaffen, das sie vielleicht unter ihrem „richtigen“ Namen nicht ausstellen würden. Es wird also doppelt spannend: was werden wir zu sehen kriegen und wie werden die Künstler:innen heißen?



Ob und wer sein Pseudonym preisgibt, das wird offen bleiben. Zur Inspiration erhielten alle einen Link zu der Seite einer Hundeboutique aus Österreich, die die abgefahrensten und seltsamsten Dinge im Angebot hat. So zum Beispiel Abendgarderobe, Pyjamas, Schmuck und erschütternd teure Pflegeprodukte für Hunde.

In der Einladung wurde zwar gesagt, dass nichts albern oder verrückt genug sein kann und die Teilnehmer:innen sich einfach austoben sollten, aber es ist anzunehmen, dass unter den eingehenden Exponaten auch bitterböse und ironische Auslegungen des Themas sein werden, denn beim Nachdenken darüber kann man nicht übersehen, dass hier eigentlich mal wieder der Mensch im Fokus steht, den angebliche Tierliebe gelegentlich in die gefährliche Nähe von Tierquälerei treibt. Da es weder bei der Größe, noch beim künstlerischen Genre irgendwelche
Einschränkungen gab, können wir uns sicherlich auf eine abwechslungsreiche Ausstellung freuen, die vielleicht Malerei, Zeichnungen oder Illustrationen, Fotokunst, Collagen, Objekte und/oder Skulpturen zeigen wird.

Einige Pseudonyme versprechen internationale Kunst, denn es haben sich u.A. „Cognolina Rossi“, „Pompue de Pompiere“, „Hettie Bones“, „Dr. Knipoog“, „Herr u/o Frau Chen“ und Josy Aruko von „gassi robot“ aus Japan angemeldet.
Die Betreiberin der Hundeboutique – Wilma Whimper – kündigt auch erfreut an, dass es bei der Vernissage Gitarrenmusik von Udo Herbst (kein Pseudonym!) geben wird. Wer also bei musikalischer Begleitung die Werke der geheimnisvollen Künstler:innen sehen möchte und vielleicht erraten, wer hinter dem jeweiligen Pseudonym steckt, der
kann das ab dem 20.04.2024 um 15 Uhr tun. Spätere Besuche ohne Musik sind bis zum 18.05.2024 zu den üblichen Öffnungszeiten möglich.




Raum als Ort – Was macht Kunst mit einem Raum?

Die Auswirkungen von Kunst auf einen Raum sind vielfältig und tiefgreifend. Kunst hat die einzigartige Fähigkeit, Räume zu transformieren, zu beleben und eine Atmosphäre zu schaffen, die Emotionen, Gedanken und Perspektiven beeinflusst.



Zunächst einmal kann Kunst einen Raum visuell verändern. Durch die Wahl von Farben, Formen, Texturen und Proportionen kann Kunst die Wahrnehmung des Raumes selbst verändern. Darüber hinaus kann Kunst auch eine emotionale Wirkung auf einen Raum haben. Die Stimmung eines Raumes kann durch die Art der Kunst, die darin präsentiert wird, stark beeinflusst werden. Des Weiteren kann Kunst einen Raum zum Leben erwecken und ihn zu einem Ort der Interaktion und des Austauschs machen.

Diese Beziehung zwischen Kunst und Raum thematisiert die Ausstellung „Raum als Ort, die bis zum 19. Mai 2024 im Künstlerhaus Dortmund läuft. Kuratiert wurde sie von Willi Otremba und Elly Valk-Verheijen.

Auf eine durchaus witzige Art und Weise bespielt Jonas Hohnke den großen Raum im Künstlerhaus. Denn er teilt anscheinend den Raum durch Vorhänge, aber auch wieder nicht, denn auf den Vorhängen ist der abgedeckte Teil als Foto zu sehen. Ist der Raum jetzt durch den Vorhang getrennt oder durch die Kunst immer noch „ganz“?

Im sogenannten „Totenraum“ im Keller präsentiert Suse Itzel ihre bewegenden Fliesen. Die Videoinstallation fasziniert die BesucherInnen schnell.  Eine geflieste Fläche gerät in Bewegung. Einzelne Fliesen wackeln. Die ganze Fläche schlingert, schwingt und pendelt, bis sie bricht. Das Muster gerät in Unordnung.

Die Installation von Anne Kückelhaus wirkt vielleicht auf den ersten Blick etwas morbide, denn ihr Mobile besteht aus Hundeköpfen aus Keramik. Das Ziel der Künstlerin war es, mit Schatten zu arbeiten. Zudem können die BesucherInnen mit den Hunden quasi in Kontakt treten.

Mit Licht arbeitet Yoana Tuzharova. Ihre Lichtinstallation verwandelt den Raum in eine kontrastreiche farbliche Welt, in der alle Elemente ihren Platz haben. Die Besucherinnen müssen sich im Raum bewegen, um die Feinheiten der Installation zu erfahren.

 Nicola Schudy arbeitet mit dem Schwerpunkt Installation, Objekt und Zeichnung. Ihre zumeist ortsbezogenen Installationen beziehen sich auf das atmosphärische Raumerleben genauso wie auf historische, funktionelle und architektonische Besonderheiten der jeweiligen Umgebung und weben so ein erzählerisches Geflecht zu der jeweiligen Situation.

Thilo Schölpen ist als Klangforscher und Musiker vor allem in der experimentellen Musik und Improvisation zu Hause. Er performt in unterschiedlichen Ensembles und als Solist, wobei sein Schwerpunkt in der Elektroakustik, Akusmatik und der Erfindung von Klangmöglichkeiten liegt.

Für die Räumlichkeiten des Dortmunder Künstlerhauses entwickelte Vier-Kanal-Klanginstallation, die bei der Eröffnung in einem Klangkonzert live bespielt wird.

Hanna Schneider hat in ihrer Arbeit eine simple, aber effektive Möglichkeit gefunden, den Raum und die Kunst zu verbinden. Denn jeder, der durch den Flur geht, verändert durch seine Bewegung die Statik des Kunstwerks.

Beim flüchtigen Blick könnte man meinen, dass sich Nico Pachali mit Layoutfragen beschäftigt, doch weit gefehlt. Ihn interessiert Raum als temporäre Situation und dynamische, horizontale und mobile Einheit ohne vertikale Grenzen. Seine Arbeiten sind variabel und unterliegen einem permanenten Prozess des Überdenkens, Befragens, Ordnens, Neuordnens und Re-Arrangierens.

Charlotte Perrin zeigt ihre Kunst in Raumen, die sich dem rechten Winkel zu widersetzen scheinen. Daher benutzte sie eine Schlagschnur, um die Unperfektheit dieser Räume sichtbar zu machen. Denn Charlotte Perrins Arbeiten setzen sich mit dem Verhältnis von Materialität zu Form auseinander und beziehen sich oft auf räumlichen Kontext.




Geschichten und Objekte zur Fußballkultur gesucht

Der Dortmunder Kulturverein sucht fußballbezogene Erinnerungen von Privatpersonen, um sie in Schaukästen auszustellen. Als Kulturprogramm während der Europameisterschaft entsteht auf der Achse zwischen Hauptbahnhof und Stadion ein Ausstellungsparcours unter dem Titel „Denk ich an Dich, Europa“ (08. Juni bis 14. Juli 2024) durch zahlreiche Kneipen. Der Parcours stellt ungewöhnliche Objekte und ihre Geschichten über die Kultur rund um den Fußball in den Mittelpunkt und soll Anlass für Begegnungen ganz unterschiedlicher Menschen bieten.



Hierfür sucht der Dortmunder Kulturverein Ihre persönlichen Erinnerungsstücke zu internationalen Fußballbegegnungen: Fotografien, Dokumente, Texte, Kleidungsstücke oder selbstgestaltete Fanartikel – alle persönlichen Geschichten und Objekte, die Fußballkultur prägen, sind gefragt und könnten somit Teil der Schaukästen werden.

Ausgestellt werden die Objekte in eigens dafür vom hiesigen Designbüro NOSTUDIO entworfenen Vitrinensystem und an jenen Orten, an denen während der Spiele alle zusammenkommen: in Dortmunder Kneipen mit Ruhrgebietsflair.

Bewerbungen sind ab sofort und bis zum 22. April 2024 möglich. Am Das Formular sowie weitere Informationen finden Sie hier: euro24xdokv.de