Im Studio des Museums für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) Dortmund ist vom 5. September 2024 bis zum 23. Februar 2025 die Ausstellung „In Räumen“ mit einer Auswahl von Fotografien (1984–2024) des Künstlers Jörg Winde (Jahrgang 1956) zu sehen.
Jörg Winde präsentiert 96 fotografische Bilder aus 12 Serien, die von Menschen geschaffene private, repräsentative, industrielle oder landschaftliche Räume hinterfragen. Winde arbeitet dabei mit Kontrasten sowie künstlichen oder natürlichen Lichteffekten. Manchmal wirken seine Arbeiten fast surreal. Kraftvoll leuchtende Farben spielen, wie etwa bei den Fotografien von Industrieanlagen, eine bedeutende Rolle.
Ausstellung gibt Einblick in das künstlerische Profil von Jörg Winde
In den privaten Fotografien zur Serie „Tante Änne“ fühlt man sich beispielsweise durch die Wohnungseinrichtung nicht nur in eine vergangene Zeit versetzt, sondern erfährt und spürt auch einiges von den Menschen, die dort einst gelebt haben. Die Fotoserie zu den Industrieanlagen gibt wiederum einen Einblick in den Strukturwandel im Ruhrgebiet. Die Fotografien von Orten repräsentativer Macht zur Zeit von Tito im damaligen Jugoslawien verdeutlichen eindrucksvoll den Gegensatz zum Leben der einfachen Bevölkerung in Belgrad.
Jörg Wilde vor einem seiner Arbeiten.
Der Wunsch von Jörg Winde, die Welt im Inneren, Äußeren und in der Tiefe zu erfassen, wird für die Betrachtenden deutlich. Interessant sind auch die kleinen, leicht verschwommenen Polaroid-Fotografien. Die Auswahl der Fotografien aus einer langen Schaffensphase bietet einen gelungenen Einblick in das künstlerische Profil von Jörg Winde.
Übrigens: Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm zu dieser interessanten Ausstellung! Termine hierzu finden Sie im Flyer, unter info@stadtdo.de oder telefonisch unter 0231/50-26028.
Die Eröffnung der Ausstellung „In Räumen“ findet am Mittwoch, den 4. September 2024, um 18 Uhr im MKK statt. Neben Jörg Winde werden zur Begrüßung Jens Stöcker (Direktor MKK), Kulturdezernent Jörg Stüdemann, Kuratorin Nasarin Dadeghi und natürlich Jörg Winde anwesend sein.
Neue Sonderausstellung bei Phoenix des Lumières: „Wunderwelt Ozean – ein immersiver Tauchgang“
Vom 28. September 2024 bis 5. Januar 2025 zeigt das immersive Kunstzentrum Phoenix des Lumières eine Reise durch die beeindruckende Welt der Meere – Ticket-Verkauf startet ab sofort – Dienstags ist Familientag.
Faszination Ozean für Groß und Klein
Über 70 Prozent unseres Planeten sind von riesigen Wasserflächen bedeckt, die wir Ozeane nennen. Unter ihrer Oberfläche verbirgt sich eine faszinierende Welt, die Menschen seit jeher zu entdecken versuchen. Forscher haben mehr als 250.000 Arten registriert. Immer wieder stoßen sie dabei auf neue Lebensformen und Geheimnisse. Die neue immersive Sonderausstellung „Wunderwelt Ozean“ lädt große und kleine Entdeckerinnen und Entdecker dazu ein, einen einzigartigen Blick unter die Meeresoberfläche zu werfen. Dabei können sie die zahlreichen Bewohner der Ozeane kennenlernen.
Unterwasserwelt erleben – in Lebensgröße und ganz nah
Besucherinnen und Besucher können gewaltige Säugetiere in Lebensgröße bewundern und selten sichtbare Tiefseefische sehen. Sie erleben das Gefühl, einem Weißen Hai ganz nah zu sein. Auf diesem immersiven Tauchgang umgeben Blauwale, Orcas und Pottwale die Entdecker. Dabei erleben sie die Formen und Farben der Unterwasserflora und -fauna hautnah. Dahingleitende Pinguine, exotische Seepferdchen und leuchtende Quallen bieten beeindruckende Anblicke. Dunkle Gewässer, in die kein Licht dringt, enthüllen immer wieder neue, atemberaubende Landschaften und Lebewesen. Sowohl Erwachsene als auch Kinder haben die Gelegenheit, den unendlichen Reichtum der Meere zu entdecken. Nur wenige Menschen haben diese Wunder bisher gesehen. Doch dieser Reichtum befindet sich derzeit in einem fragilen Zustand.
Neue Produktion für Dortmund
Culturespaces Studio hat in Zusammenarbeit mit Spectre Lab Studio die Ausstellung „Wunderwelt Ozean“ entworfen. Sie ermöglicht Besucherinnen und Besuchern ein intensives Erleben der vielfältigen Unterwasserwelt. Während der zehnmonatigen Produktionszeit entstanden 800 Videoaufnahmen, die mehr als 100 Arten der Unterwasserflora und -fauna zeigen. Die sorgfältig ausgewählten Aufnahmen passen sich an die Phoenixhalle in Dortmund an. Sie lassen die Besucherinnen und Besucher zwischen ruhigen Momenten und dynamischen, animierten Szenen wechseln. Der maßgeschneiderte Soundtrack, entwickelt mit Start-Rec, verstärkt das Erlebnis durch eine Vielzahl an Meeres- und Tiergeräuschen. Die räumliche Anordnung der Projektoren und Lautsprecher in der ehemaligen Gasgebläsehalle auf Phoenix West verstärkt den Eindruck, den Tieren ganz nah zu sein. Besucherinnen und Besucher tauchen so noch intensiver in die Welt des Ozeans ein.
Dienstags ist Familientag
Die neue Sonderausstellung läuft vom 28.09. bis 31.10. und vom 21.12. bis 05.01. Sie ist jeweils von Mittwoch bis Sonntag, 14:30 bis 19:00 Uhr, geöffnet. Dienstags ist Familientag bei Phoenix des Lumières. An diesem Tag können kleine und große Ozeanentdeckerinnen und -entdecker den ganzen Tag (10:00 bis 19:00 Uhr) zu einem vergünstigten Preis auf Entdeckungsreise gehen.
Zwischen dem 02.11. und dem 20.12. ist die Ausstellung ganztags am Familientag (10:00 bis 17:00 Uhr) sowie samstags von 14:30 bis 21:00 Uhr zu sehen.
Wunderwelt Ozean – Infos im Überblick Laufzeit: 28. September 2024 bis 5. Januar 2025
Spielzeiten: 28.09. bis 31.10. und 21.12. bis 05.01. Mi-So: 14.30 Uhr bis 19:00 Uhr Di: 10.00 Uhr bis 19:00 Uhr
02.11. bis zum 20.12. Di: 10.00 Uhr bis 17:00 Uhr Sa: 14.30 Uhr bis 21:00 Uhr
Zusätzlich zeigt Phoenix des Lumières die Sonderausstellung in den NRW Herbstferien (14.10. bis 26.10.) und Winterferien (23.12. bis 05.01.) montags 14:30 Uhr bis 19:00 Uhr.
Tickets: 16 Euro Erwachsene, 10 Euro Kinder und Jugendliche (5-17 Jahre) Familientag: 13 Euro Erwachsene, 8 Euro Kinder und Jugendliche (5-17 Jahre), 35 Euro Familientarif (2 Kinder + 2 Erwachsene)
Guilty Pleasure, Mineral Treasure – Die Welt im Anthropozän
Die Menschheit schlägt seit jeher Wunden in die Erde, um an ihre Schätze zu gelangen. Viele Regionen der Welt sind vom Rohstoffabbau und der Industrialisierung geprägt, besonders sichtbar im Ruhrgebiet, wo die Geschichte des letzten Jahrhunderts durch die Extraktion von Ressourcen geschrieben wurde. Heute stehen die Zechen still, während die Ausbeutung von Rohstoffen außerhalb Europas stattfindet, um den westlichen Bedarf an Versorgung, Konsum und technologischem Fortschritt zu decken. Jana Kerima Stolzer & Lex Rütten kuratieren die Ausstellung.
In der Ausstellung „Guilty Pleasure, Mineral Treasure“ vom 17. August bis 6. Oktober 2024 im Künstlerhaus Dortmund entwerfen die KünstlerPraktiken und Denkspiele und laden auch zum aktiven Mitmachen ein. Sie nutzen dabei VR, Video, Installationen und interaktive Spiele.
Natur und Technologie: Die Grenze verwischt
Meischner zeigt mit zwei Werken eindrucksvoll, wie der Mensch durch technische Mittel versucht, die Natur nachzubilden und gleichzeitig zu transformieren. Der scheinbar natürliche Bambus entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Produkt aus dem 3D-Drucker. Die Beimischung von echten Bambusfasern verleiht ihm eine zusätzliche Dimension, die die Grenze zwischen natürlicher und künstlicher Beschaffenheit verwischt. Diese subtile Verschmelzung von natürlichem Material und moderner Technologie wirft Fragen nach der Authentizität und der Nachahmung der Natur auf.
Das zweite Werk, ein „Rasen“, der in die komplexen Formen eines barocken Gartens geschnitten ist, überrascht durch die Wahl des Materials: Die Grashalme bestehen aus simplen Zahnstochern. Diese ungewöhnliche Materialwahl führt zu einer neuen Interpretation des Bildes des perfekten Rasens und hinterfragt, wie weit die Nachahmung der Natur durch menschliche Erfindungsgabe gehen kann.
Spielerische Reflexion über Gier und Nachhaltigkeit
Camilo Sandoval thematisiert in seiner Arbeit „Honor Providence, Honor Good Men“ Gier und Kapitalismus. Beide Spieler haben zwei Minuten Zeit, um in Echtzeit auf derselben Karte gegeneinander anzutreten: Spieler eins muss abholzen und Mineralien wie Kobalt, Nickel und Lithium – die für die heutige Elektronikindustrie unverzichtbar sind – finden und Minen bauen, um sie abzubauen; Spieler zwei muss diese Minen zerstören und dann auf dem gerodeten Land wieder aufforsten.
Camilo Sandoval gestaltet zudem im großen Raum des Künstlerhauses ein riesiges Wandbild, das einen Ort in Kolumbien zeigt. Hier begegnen sich Menschen, denn Sandoval betont, dass wir nur durch persönliche Begegnungen unsere Zukunft gestalten können.
Künstler*innen und Kurator*innen der Ausstellung „Guilty pleasure, Mineral treasure“: hinten (v.l.n.r.) Graham Livingston, Camilo Sandoval, Wiebke Meischner, Nieves de la Fuente und Lex Rutten. Vorne (v.l.n.r.) Marina Resende Santos und Jana Kerima Stolzer. Foto: (C) Phillip Michael.
„Matrix Vegetal“ verbindet verschiedene Ideen und Technologien, um unser Verständnis von Pflanzen und der spirituellen Welt zu erweitern. Das Video kombiniert ethnobotanische Experimente, südamerikanische Philosophien, Traumwelten und natürliche Technologien. Es zeigt, wie wir die Kommunikation zwischen Menschen und übernatürlichen Kräften wiederherstellen können. Dabei geht es um Visionen, Lehren und Wege, die uns die Pflanzenwelt vermittelt, und bietet einen poetischen Blick auf das moderne Leben, das tief mit der Erde verbunden ist. Patricia Domínguez verarbeitet in dieser hypnotischen Videoinstallation ihre Erfahrungen, die sie bei Amador Aniceto, einem Heiler aus Madre de Dios, Peru, gesammelt hat.
Zu einem virtuellen Mistkäfer werden
Nieves de la Fuente bietet in der VR-Installation „Night Companions“ die Möglichkeit, sich wie ein Mistkäfer zu fühlen. Die Besuchersitzen auf einer Kugel, die den Mistkugeln ähnelt, die diese Käfer transportieren, und navigieren durch eine Landschaft. Auf der Waldlichtung suchen sie nach Sternbildern, die ihnen helfen, Kot zu finden, den sie ihrer Kugel hinzufügen können. Mistkäfer orientieren sich am Mond oder an den Sternen. Doch wie bewältigen sie Lichtverschmutzung und die zahllosen Satelliten im Orbit?
Ein Server stößt CO2 aus, eine Pflanze bindet es. Doch wie sieht die Bilanz aus? Der Server produziert jetzt CO2, während die Pflanze Zeit zum Wachsen benötigt. Marina Resende Santos und Graham Livingston veranschaulichen dieses Verhältnis in der Installation „tendergarten.io“ experimentell. Was bedeutet es für uns, wenn wir „CO2-Zertifikate“ kaufen und neuen Wald anpflanzen? Wir produzieren CO2 jetzt, aber die Gegenmaßnahmen brauchen Zeit.
Guilty Pleasure, Mineral Treasure 17. August – 6. Oktober 2024 Öffnungszeiten der Ausstellung: Do – So 16 – 19 Uhr | Eintritt frei
Oдϭлecoци / Reflections
Der mazedonische Künstler Slobodan Milosheski kommt im August nach Deutschland, um seine Skulpturen in einer neuen Ausstellung im Friedrich7 zu präsentieren.
Die geschwungenen Formen und organischen Konturen seiner Werke erwecken den Eindruck, lebendig zu sein. Sie verändern sich je nach Blickwinkel. Milosheski verwendet verschiedene Techniken wie Binden, Schweißen und Balancieren, um seine Skulpturen zu gestalten.
Der mazedonische Künstler Slobodan Milosheski stellt im Friedrich 7 aus. (Foto: zur Verfügung gestellt von Friedrich 7)
Die Ausstellung „Reflections“ bietet nicht nur einen Einblick in die handwerkliche Kunst der Bildhauerei und die Skulpturen selbst, sondern auch in das Kunstverständnis von Slobodan Milosheski. Er betrachtet Kunst als Akt der Beobachtung, Wahrnehmung und Manipulation, nicht nur als Akt der Fantasie. Diese Mischung aus kreativen Ideen und klarem Denken macht seine Kunstwerke besonders und einzigartig.
Über Slobodan Milosheski
Slobodan Milosheski wurde in Ohrid, Nordmazedonien, geboren. Nach seinem Masterstudium an der Fakultät für Bildende Künste in Skopje mit Schwerpunkt Bildhauerei erhielt er einen Doktortitel in Bildhauerei an der Kunstakademie in Sofia, Bulgarien. Heute arbeitet der mehrfach preisgekrönte Künstler unter anderem als Professor für Bildhauerei und Bildhauertechniken an der Universität „Goce Delchev“ in Štip, Nordmazedonien.
Vernissage: 24. August 2024, 18 Uhr Finissage: 07. September, 15 Uhr Öffnungszeiten: mittwochs, samstags und sonntags, 15 bis 18 Uhr Ausstellungsort: Friedrich 7, Friedrich-Ebert-Straße 7
Grußworte bei der Vernissage von:
Barbara Brunsing, Zweite Stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt Dortmund, Ausschuss für Kultur, Sport und Freizeit (AKSF)
Michael Depenbrock, Bezirksbürgermeister des Stadtteils Hörde in Dortmund
Amiko Li (China/USA) präsentiert seine erste Ausstellung in Deutschland im Künstlerhaus Dortmund
Amiko Li, der international renommierte Künstler aus China und den USA, zeigt im Künstlerhaus Dortmund seine erste Ausstellung in Deutschland. Die Ausstellung mit dem Titel „Soft Target“ bietet eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit dem Konzept des „weichen Ziels“.
Ein „Soft Target“ bezeichnet Personen, Objekte oder Orte, die besonders anfällig für Angriffe sind, da sie weniger geschützt oder gesichert sind. Amiko Li untersucht in seiner Ausstellung, was etwas oder jemanden besonders verletzlich macht. Ist es echte Zuwendung, persönliche Geschichten, alltägliche Sprache oder Aufrichtigkeit?
In seiner Ausstellung präsentiert Amiko Li unter anderem Fotos von chinesischen Arbeitsmigranten, die in Italien für renommierte Modelabels arbeiten. Ein weiteres zentrales Thema ist das des „armen Künstlers“. Amiko Li lebt selbst von Residenz zu Residenz, was ihm zwar zahlreiche Einblicke ermöglicht, aber keine finanziellen Reichtümer bietet.
Ein Raum der Ausstellung ist mit Federn gestaltet, wobei sich Li mit der japanischen Fabel „Tsuru no Ongaeshi“ (鶴の恩返し) beschäftigt. In dieser Geschichte hilft ein Kranich einem armen Mann, indem er ihm durch das Weben von wunderschönen Stoffen aus seinen Federn zu Wohlstand verhilft.
Neben den Fotos zeigt Amiko Li auch mehrere Videos, die in verschiedenen Räumen des Künstlerhauses Dortmund präsentiert werden. Besonders beeindruckend ist, wie Amiko Li seine Ausstellung in Rekordzeit fertiggestellt hat und zahlreiche Räume des Künstlerhauses bespielt.
Amiko Li: „Soft Target“ Einzelausstellung 19. Juli – 30. Juli
Eröffnung: Freitag, 19. Juli, um 18 Uhr
Artist Talk mit Kuratorin Ara Qiu: Samstag, 27. Juli, um 16 Uhr
Marcin Dudek: Künstlerische Auseinandersetzung mit der Ultra- und Hooliganszene
Eine andere Sichtweise auf das Fußballspektakel bietet der Künstler Marcin Dudek (*1979) mit seinen Installationen, Videos und Performances im Schaufenster (Ebene 5) des Dortmunder Museums Ostwall (MO) vom 05.07.2024 bis zum 03.11.2024.
Von der Hooligan-Szene zur Kunst
Dudek, aus einem Arbeiter-Milieu stammend, gehörte in seiner Krakauer Jugend selbst der dortigen Hooligan-Szene an. Der Wunsch nach „Sichtbarwerden“ (auch mit der Farbe Orange) spielte dabei eine große Rolle. Es geht um das Gefühl von Bedeutung, Gleichheit in der Masse und Sicherheit nach außen sowie innerhalb des Menschenrings.
Er kehrte der Szene schnell den Rücken und beschäftigt sich heute künstlerisch damit. Dabei nutzt er gebrauchte oder gefundene Materialien, um sie zu detailreichen und ausdrucksvollen Kompositionen neu zu arrangieren. Die Ausstellung mit dem Titel „EKIPA“ (Gruppenname) ist in drei Bereiche aufgeteilt.
Einblicke in die Ultra- und Hooliganszene
Beim Betreten des MO-Schaufensters sehen die Besucher eine interessante Videozusammenstellung aus dem Internet, die Einblicke in die Ultra- und Hooliganszene bietet. Deutlich werden die unterschiedlichen Rituale und Ausprägungen dieser speziellen Fankultur weltweit.
In der Abteilung „Sektor“ steht ein großer Stahlkäfig, der die abgrenzenden Zäune der gegnerischen Gruppen bei einem Fußballspiel symbolisiert und fast ein Gefühl von Gefangenschaft vermittelt. Wie im echten Stadion wird auch ein Flutlicht simuliert.
Auf mehreren Ebenen hängen dekonstruierte Bildwerke mit besonderen Erinnerungsbezügen herunter. Auf dem Boden sind orangefarbene Bildcollagen kunstvoll wie ein orientalischer Teppich arrangiert. An den Stahlgerüsten sind Acryl-Spuren von Händen zu sehen, die an das Rütteln am Zaun erinnern. Dies ist ein Zeichen der Energieentladung bei den Hooligans.
Auf der zum Fenster hinzeigenden Seite befinden sich bei der Installation „Nest Man“ vier kinetische Skulpturen, die Kleidungsstücke aus dem ehemaligen Hooliganleben des Künstlers mit deutlichen Pyrotechnikspuren tragen. In Abständen bewegen sich die Figuren rhythmisch wie bei einem echten Fußballspiel. Mit den „Gesichtern“ zum Fenster wenden sie dem Publikum den Rücken zu. Dieses Verhalten ist bei der Unzufriedenheit der Fans mit der eigenen Mannschaft zu beobachten.
Mit seiner Ausstellung beleuchtet Dudek das Verhältnis von Ritualen und Gruppendynamik sowie Masse und Individuum mit künstlerischen Mitteln. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Donnerstag, dem 04.07.2024, um 18:30 Uhr mit einer Performance und der Zündung einer Rauchbombe vor dem Dortmunder U statt. Treffpunkt ist das Foyer im Erdgeschoss.
Ausstellungs-Parcours zur Bewegung im städtischen Raum
Auf der Ebene 2 im Dortmunder U, der uzwei (Zentrum für kulturelle Bildung), können Kinder und Jugendliche ab etwa 12 Jahren auch in der Urlaubszeit vom 21.06.2024 bis 01.09.2024 etwas Spannendes erleben. Unter dem Titel „Cooler Move“ wird die dortige Ausstellungsfläche zum städtischen Parcours.
Die Ausstellung ist kreativ und interaktiv gestaltet und thematisiert die Bewegung im Stadtraum. Wem begegnen wir und wer hat wie viel Platz? Wie wird der Raum genutzt? Ein wichtiges Thema ist das Miteinander von Menschen und Tieren. Im Ruheraum „Huddle“ lädt eine 3-4 Meter lange Stoffratte, zusammen mit vielen kleinen Stoffratten, zum Kuscheln und Chillen ein. Ergänzend dazu gibt es Informationen über Ratten in der Stadt.
Den Tauben, trotz ihres schlechten Rufs, wird ein Schrein gewidmet. Im Ruhrgebiet gibt es eine lange Tradition der Taubenzucht, und einige Taubenschläge werden vorgestellt. Die Fotografien der Künstlerin Evelyn Bracklow zeigen Ameisen aus einer Kleingartenanlage.
Als Ergebnis eines Workshops aus dem letzten Herbst entstand der „Dackelclub“. Es wurden Rollbretter mit Stoffdackeln gebaut, die sogar bellen können. Mit diesen wurden Spaziergänge durch die Stadt unternommen, deren Reaktionen auf einer Leinwand zu sehen sind. Besucherinnen und Besucher können mit den Dackeln durch die Ausstellung spazieren.
Hohe gelbe „Straßenlampen“ signalisieren, dass etwas passiert, wenn man an ihnen vorbeikommt. Ein interaktiver Mülleimer reagiert auf die Besucherinnen und Besucher und pöbelt sie von der Seite an. Mit Finger-Skateboards können sie zudem durch einen Miniatur-Skatepark sausen, der liebevoll dem ehemaligen, selbstorganisierten Skatepark „Utopia“ (neben dem U) nachgebaut wurde.
Im „Trash Yard“ haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich mit Hilfe einer VR-Brille im digitalen Raum zu bewegen und Graffitis zu sprühen, die im Ausstellungsraum auf eine Plakatwand projiziert werden. Das VR-Graffiti wird am Wochenende angeboten, samstags und sonntags jeweils von 12:00 bis 17:00 Uhr.
In der „Speed-Zine“-Abteilung sind Collagen aus verschiedensten Materialien (zerrissene Plakate, Sticker an Stromkästen und Laternen, gekleisterte Bilder, Obstschalen und mehr) als Ergebnis eines Workshops zu sehen. Eine Tischtennisplatte bietet sich zum Rundlauf an und kann mit unterschiedlichen Bildprojektionen bestückt werden. Die Ausstellung bietet Interaktion sowie Raum für Humor und Nachdenklichkeit
Ein interdisziplinäres Kunsterlebnis im Fletch Bizzel
Im Dortmunder Theater Fletch Bizzel können die Besucher*innen vom 16.06. bis 25.08.2024 unter dem Motto „DAS DOPPELTE GEHEIMNIS“ (Arbeitstitel: „Faces“) die besondere Verbindung von darstellender und bildender Kunst erleben.
Dieses Theater unter der Leitung von Rada Radojčić ist für viele bildgewaltige, energiegeladene und intensive Produktionen bekannt. Dasselbe gilt auch für die fotografischen Werke von Klaus Pfeiffer und die Arbeiten von Marina Markgraf (aus Papier, Leinwand, Kohle, Tusche, Druck sowie Kaffeesatz). Der Mensch und seine Suche nach Bindung stehen im Mittelpunkt ihrer Arbeiten.
Bereiten alles für die Vernissage am 16. Juni im Fletch Bizzel vor: Marina Markgraf und Klaus Pfeiffer.
Für Markgraf ist es die erste größere Ausstellung. Einige ihrer elf, gemeinsam mit den sechs von Pfeiffer im Foyer des Theaters zu sehenden, Bilder sind expressiv und mit schnellen Strichen erstellte Collagen. Ihre Bilder zeichnen sich durch Ausdruckskraft und viel Raum für persönliche Deutungen aus. Gerne nutzt sie für ihre Arbeiten getrockneten Kaffeesatz.
Der Theaterpädagoge und Regisseur Klaus Pfeiffer beschäftigt sich schon seit einigen Jahren mit der experimentellen Fotografie und ihrer Verbindung zur Malerei. Seine Arbeitsweise ähnelt der von Marina Markgraf (eigentlich Lehrerin im Sabbatjahr) und sie ergänzen sich gut. Energie, Intensität, Zufall, Mensch – das gehört auch zum Wesentlichen des Theaters. Und an genau diesem Ort verbinden sich nun die Energien von bildender und darstellender Kunst.
Die Vernissage zur Ausstellung findet am Sonntag, dem 16. Juni 2024 um 11:00 Uhr im Theater Fletch Bizzel (Humboldtstr. 45, Dortmund) statt.
Chaos und Ordnung – Werke von Renate Wilmanns
In Renate Wilmanns‘ Ausstellung steht das Verhältnis von Chaos und Ordnung im Fokus. Die Schau wird am Sonntag, 9. Juni, im Torhaus Rombergpark eröffnet.
Die Städtische Galerie Dortmund präsentiert die neue Ausstellung von Renate Wilmanns unter dem Titel „Chaos und Ordnung“. Mit einer Sammlung von rund 20 Werken, darunter Gemälde aus den Jahren 2005 bis 2024, lädt die Künstlerin die Besucher*innen ein, in die Facetten dieses Themas einzutauchen.
Die Kunst der Freiheit und Struktur
Renate Wilmanns beschäftigt sich überwiegend mit abstrakter Malerei. Durch die gesellschaftlichen Unsicherheiten seit Corona hat sich ihre Vorliebe z ur geometrischen Abstraktion entwickelt. Besonders das Rechteck symbolisiert die sachliche und reale Welt, das wieder Struktur in das Chaos bringt.
Renate Wilmanns stellt ihre Bilder im Torhaus Rombergpark aus. (Foto: Stadt Dortmund)
Die Ausstellung „Chaos und Ordnung“ wird am Sonntag, 9. Juni, 11 Uhr im Torhaus (Am Rombergpark 65) eröffnet. Anette Göke, zweite Vorsitzende des BBK Westfalen e.V., wird die Gäste begrüßen.
Die Ausstellung läuft bis Sonntag, 30. Juni, und ist dienstags bis samstags von 14 bis 18 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
FUSSBALLKULTUR – Denk ich an dich, Europa
10 Gaststätten, 9 Künstler*innen, 6 Fan-Schreine: Anlässlich der EURO 2024 stellt ein besonderes Ausstellungsprojekt die verbindende Kraft des Fußballs und der Kunst in den Mittelpunkt. Und es findet dort statt wo alle zusammenkommen: in Dortmunder Kneipen ganz unterschiedlicher Art. Die Eröffnung findet am 8. Juni, um 17 Uhr in der Kneipe „Hubert’s“ statt.
Einem öffentlichen Aufruf folgend, haben Fußballfans aus ganz Deutschland ihre persönlichen Erinnerungsstücke zur Verfügung gestellt und erzählen uns ihre Geschichte. Darunter sind Barbiepuppen, Fußballsammelkarten, WM-Songs oder auch die Fußballschuhe der Dortmunderin Renate Breß – linke Verteidigerin der ersten Frauen-Fußballnationalmannschaft.
Künstler*innen: Louise Ashcroft, Stephanie Brysch, Nicola Gördes, JJ Guest, Jody Korbach, Dagmar Lippok, Hans Ostapenko, Denise Ritter, Jens Sundheim