„Helle Wachträume“ an einem hellen, lichtdurchfluteten ersten Sommernachmittag in der Produzentengalerie Friedrich 7

Vom 10. Mai bis zum 8. Juni 2025 ist unter dem Titel „Helle Wachträume“ eine gemeinsame Ausstellung von Pia Bohr und Sonia Ruskov zu sehen – und zwar in der Produzentengalerie „Friedrich 7“ (Friedrich-Ebert-Straße 7, 44263 Dortmund). Öffnungszeiten: Mittwoch 16–18 Uhr, Samstag/Sonntag 14–17 Uhr.

Zur Vernissage haben die Künstlerinnen Pia Bohr und Sonia Ruskov eingeladen. Die gut besuchte Eröffnung um 17 Uhr wurde vom Team der Produzentengalerie Friedrich 7 in Dortmund hervorragend vorbereitet und begleitet. Friedrich 7 (https://www.kulturladenhoerde.de/), das jüngste Mitglied der KulturLaden-Familie, bietet einen großen, lichtdurchfluteten Raum mitten im belebten Zentrum Hördes für temporäre Ausstellungen, Workshops, Poetry Slams, Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen. Diesen Raum haben die beiden Künstlerinnen ganz für sich gewonnen, um uns in ihre „hellen Wachträume“ zu entführen. Eine sehr gute Einführungsrede hielt die Kunsthistorikerin Silvia Schmidt-Bauer.

Zwischen Expressionismus und Skulptur – Zwei Künstlerinnen, zwei Ausdrucksformen

Sonia Ruskov ist gebürtige Bulgarin und hat an der Kunstakademie in Sofia im Hauptfach Restauration ihr Examen abgelegt. Seitdem war sie auch international an bedeutenden Restaurationsarbeiten beteiligt. Parallel dazu entwickelte sie ihre Malerei, und man erkennt deutlich, wo ihre Themen und Arbeitsschwerpunkte ihren Ursprung haben. Sie nimmt uns mit auf eine Reise durch religiös inspirierte Themen, die an die Freskenmalerei römischer Kirchen erinnern, aber gleichzeitig eine Befreiung der Malerei durch den Expressionismus andeuten.

Sonia Ruskov (links) und Pia Bohr vor ihren Arbeiten. (Foto: (c) Alexander Pohl)
Sonia Ruskov (links) und Pia Bohr vor ihren Arbeiten. (Foto: (c) Alexander Pohl)

„Darin wird ein Destruktionswille erkennbar, der sich gegen ein dekadent-erschlafftes und wohlanständiges Bürgertum der wilhelminischen Epoche sowie gegen die Genussästhetik des Impressionismus und Jugendstils wendet, wobei das Ziel der Stimulation oft unklar bleibt.“ (1)

Auf der Schwelle zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit entstehen Bildwerke, die an Künstler wie Marc Chagall, Pablo Picasso oder auch Piet Mondrian erinnern. Besonders die kräftige Farbgebung verweist auf diese Zeit des Umbruchs in der Malerei. Dabei handelt es sich jedoch nicht um bloße Kopien alter Meister, sondern um neue Werke in der Tradition jener Kunstepoche. In der modernen Kunst spricht man hier auch von Appropriation Art (englisch: appropriation = Aneignung) (2).

Dieses Phänomen trat bereits Anfang der 1970er-Jahre in der amerikanischen Kunstwelt auf. Damals kopierte man absichtlich die Originale berühmter und unerschwinglicher Künstlerinnen und stellte sie mit gesellschaftskritischem Hintergrund aus – mit der Frage: Warum soll sich nicht jeder einen Picasso leisten können? In der Tat sind die Bilder von Sonia Ruskov in dieser Ausstellung durchaus erschwinglich.

Bei Pia Bohr sehen wir neuere Bronzeplastiken und Holzskulpturen, die sie inzwischen auch erfolgreich auf großen Kunstmessen präsentiert. Ihre Werke haben es nicht leicht, sich gegen die farbgewaltigen Bilder an den Wänden zu behaupten, doch sie bilden in ihrer farblichen Zurückhaltung und reduzierten Formensprache einen spannenden Gegenpol. Nimmt man sich die Zeit, sie losgelöst vom Hintergrundgeschehen zu betrachten, entfalten sie ihre eigene Sinnlichkeit. Im Gegensatz zu musealen Präsentationen ist bei ihr das Berühren der Objekte ausdrücklich erlaubt – damit eröffnet sich eine weitere Dimension der Wahrnehmung. Wie sie selbst beobachtet hat, sind es vor allem Frauen, die diese Möglichkeit der Kunstbetrachtung gerne annehmen und genießen.

Als Bildhauerin arbeitete sie lange ausschließlich mit Holz und schuf amorphe Frauenfiguren, Torsi oder organisch wirkende Wesen. Diese Originale wurden zur Grundlage ihrer neuen Bronzeplastiken. Moderne 3D-Technik erlaubt das maßstabsgerechte Skalieren in kleinere Formate. Dennoch wird jede Bronzeplastik vor dem Guss individuell an der Gussform bearbeitet und nach dem Guss patiniert, sodass jedes Stück trotz serieller Herstellung ein Original bleibt. Dadurch erhalten die Werke von Pia Bohr eine besondere Wertigkeit.

Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Juni 2025 zu sehen. Sie wird mit einer Finissage am 8. Juni um 14:00 Uhr feierlich beendet.

By derpohl, 11. Mai 2025

 

Quellen:

(1) Zitat: Richard Hamann, Jost Hermand: Expressionismus (Epochen deutscher Kultur von 1870 bis zur Gegenwart. Band 5), Frankfurt 1977, S. 32–63, 93, 123.

(2) Wikipedia: Appropriation Art

Weitere Informationen über die Künstlerin: www.bohrskulpturen.de




Kunst, Kulinarik und Medienforschung im Dortmunder U

Im Museum Ostwall im Dortmunder U eröffnen gleich zwei neue Projekte spannende Perspektiven auf Kunst und Gesellschaft: Die Sonderausstellung „Am Tisch“ widmet sich dem Thema Essen und Trinken in der zeitgenössischen Kunst.Parallel dazu erlaubt das Forschungsprojekt „Wohin gehen all diese Leute?“ seltene Einblicke in die Restaurierung digitaler Medienkunst.

In „Am Tisch“ stehen gemeinschaftliche Mahlzeiten als kulturelle Praxis im Zentrum. Die Werke zeigen, wie Essen Identität, Erinnerung und soziale Begegnung formt.

Schon der Eingangsbereich ist faszinierend. Die Künstlerin Narges Mohammadi hat gemeinsam mit Dortmunder*innen 700 Kilo Halva hergestellt und daraus einen goldglänzenden, sinnlich erfahrbaren Raum geschaffen. Das ist nicht nur gestalterisch aufregend, sondern auch riechbar. Das Künstlerduo Alina und Jeff Bliumis tauschte Kunstwerke gegen Einladungen zum Abendessen und dokumentierte so persönliche Begegnungen mit Dortmunder Haushalten.

Auch weitere Arbeiten zeigen, wie Essen gesellschaftliche Fragen reflektiert: Eine riesige Küchenreibe von Mona Hatoum verweist auf unsichtbare Sorgearbeit vor allem von Frauen hin, während die ukrainische Künstlerin Zhanna Kadyrovas in ihren steinernen Broten politische Botschaften in Kriegszeiten transportiert. Die Ausstellung lädt auch zum Mitmachen ein: In der KunstKüche können Besucher*innen Fotos machen, mit KI ihren „kulinarischen Typ“ erkunden oder selbst mit Esspapier kreativ werden.

Keyvisual „Am Tisch“ / Design: Studio Fitz
Keyvisual „Am Tisch“ / Design: Studio Fitz

Während die japanische Teezeremonie einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hat, ist die koreanische Teezeremonie weitgehend unbekannt. In ihrer Arbeit „Until our tea strainer gets dry“ widmet sie sich den Lebensgeschichten von Gastarbeiter*innen aus Südkorea und Vietnam.

Der schönste Platz ist immer noch an der Theke? Na ja, das galt früher, denn das Kneipensterben hat auch im Ruhrgebiet massiv Einzug gehalten. Marie Donike und Johannes Specks werden ihre Tresenskulptur unter dem Titel „Kulisse“ an drei Terminen zum Leben erwecken. Passend, denn das Dortmunder U war früher ein Kühlturm der Dortmunder Union-Brauerei.

Gleichzeitig zeigt das Museum im benachbarten Galeriebereich das Forschungsprojekt „Wohin gehen all diese Leute?“. Es untersucht die 2000 entstandene Installation „Dove va tutta ’sta gente?“ der Künstlergruppe Studio Azzurro – ein interaktives Kunstwerk, das auf Besucher*innen reagiert. Die Restaurierung stellt das Museum vor besondere Herausforderungen, da veraltete Technik, sich wandelnde Sehgewohnheiten und komplexe Programmierungen berücksichtigt werden müssen. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojekts wird das Werk probeweise aufgebaut und öffentlich zugänglich gemacht.

Beide Projekte zeigen exemplarisch, wie das Museum Ostwall künstlerische Ausdrucksformen sammelt, erforscht und vermittelt. Die Ausstellung „Am Tisch“ ist bis zum 20. Juli zu sehen, der Eintritt beträgt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Der Zugang zum Forschungsraum ist kostenlos.

Weitere Informationen zu Sonderveranstaltungen unter: www.dortmunder-u.de




Fotoausstellung zum Thema: Das eigene „Glashaus“ verlassen

Der Berufsverband der Bildjournalistinnen und Dokumentarfotografinnen in Deutschland, Freelens, präsentiert anlässlich seines 30-jährigen Bestehens bundesweit eine Reihe von Fotoausstellungen. In Dortmund thematisieren elf Fotografinnen der Freelens-Regionalgruppe Ruhrgebiet unter dem Titel „Glashaus – Räume, Rollen, Reflexionen“ das Verlassen der eigenen Filterblase. Die Ausstellung ist vom 9. bis 31. Mai 2025 in den Räumen „Hans A“ und „Hans B“ (Hansastraße 6–10, 44137 Dortmund) zu sehen. Die teilnehmenden Künstlerinnen beleuchten ein breites Themenspektrum – von Inklusion und Geschlechterrollen über Umweltfragen bis hin zu Drogenabhängigkeit und sozialen Brennpunkten.

Sinnbildlich für das Ausstellungsthema steht das Werk „Glashaus, Raum“ des Fotografen Axel M. Mosler: ein roter Bretterverschlag in Hausform mit durchscheinendem Lattengerüst und aufgemalten Fenstern – ein Bild, das architektonische Struktur und symbolischen Rückzugsraum in sich vereint.

Die großformatigen Fotografien laden dazu ein, gewohnte Sichtweisen zu hinterfragen. Sie zeigen eindrucksvoll, wie ein Perspektivwechsel zu mehr Reflexion, Problembewusstsein und Empathie für das „Andere“ führen kann.

Gesellschaft im Fokus – Fotografien mit Haltung

Die Ausstellung überzeugt nicht nur durch Vielfalt, sondern vor allem durch ihre persönliche Tiefe und gesellschaftliche Relevanz. Jede Serie eröffnet einen eigenen, prägnanten Blick auf Themen, die uns alle betreffen – mal leise beobachtend, mal mit deutlicher Haltung.

Die Fotoausstellung präsentieren unter anderem (v.l.n.r.) Axel M. Mosler, Andreas Buck, Merle Weidmann, Frank Schultze und Achim Pohl.
Die Fotoausstellung präsentieren unter anderem (v.l.n.r.) Axel M. Mosler, Andreas Buck, Merle Weidmann, Frank Schultze und Achim Pohl.

Hans Buck setzt sich mit dem Waldsterben auseinander. Seine Bilder zeigen nicht nur den Zustand der Natur, sondern auch die stille Ohnmacht des Menschen angesichts der Klimakrise.
Ravi Sejk führt das Publikum in die geheimnisvolle Welt von Averdunk-Island. Die Bewohner*innen dieser fiktiven Insel erscheinen nur von hinten oder ohne Gesicht – ein Spiel mit Sichtbarkeit und Schutz, aber auch mit Ausgrenzung.
Sascha Schürmanns Serie „Rausch-Raum“ gibt einen bewegenden Einblick in die Arbeit der Aids- und Drogenhilfe. Seine Fotografien zeigen die Realität derer, die oft am Rand der Gesellschaft stehen – würdevoll und direkt.
Achim Pohl dokumentiert mit „Lust for Life“ die Corona-Zeit aus einem ganz eigenen Blickwinkel. Menschen tauchen an Waldrändern oder auf Feldern auf – scheinbar geschützt, aber auch isoliert. Der Wald wird zum Rückzugsraum, zur Zwischenwelt.

Mit „Women of Wuppertal“ fängt Süleyman Kayaalp die Vielfalt und den Charakter eines Frauenchors ein. Die Bilder zeigen Individualität, Stärke und Gemeinschaft jenseits gängiger Klischees.
Frank Schultze blickt in „Flood-Postcards“ zurück auf die verheerende Flut im Juli 2021. Seine Arbeiten sind mehr als eine Dokumentation – sie halten fest, was geblieben ist und was noch zu tun bleibt.
Heike Thomese-Osthoff begleitet in „Freiheit hat keinen Wohnsitz“ unter anderem eine Frau, die in einem Wohnmobil lebt. Ihre Geschichte erzählt von Selbstbestimmung, Unabhängigkeit – und den Grenzen dieser Freiheit.
Dr. Jörg Jäger richtet den Blick auf die vielen leerstehenden Ladenlokale in unseren Innenstädten – stille Zeugnisse des Strukturwandels und des Verschwindens urbaner Öffentlichkeit.
Merle Weidmann porträtiert das Leben mit einem Kind, das mit Trisomie 21 geboren wurde. Ihre Fotografien sind liebevoll, nah und voller Respekt – sie zeigen den Alltag, aber auch das Besondere dieses Familienlebens.
Jörg Meier schließlich widmet sich in seinen Porträts Frauen, die sich bewusst gegen gesellschaftliche Normen stellen. Seine Bilder feiern Selbstbestimmung und Individualität – ein stilles, starkes Statement gegen Rollenzwänge.

Die Vernissage findet am 9. Mai 2025 um 18 Uhr in den Ausstellungsräumen „Hans A“ und „Hans B“ statt.
Öffnungszeiten: Donnerstag bis Samstag, jeweils von 16 bis 19 Uhr.




Kein Ort. Und doch ein Wiedersehen

Anke Droste zeigt eine Retrospektive in Lütgendortmund

Es war wie eine kleine Zeitreise: Über Jahre hinweg haben wir die Galerie „der kunstbetrieb“ in der Gneisenaustraße und ihre Ausstellungen journalistisch begleitet. Nun zeigt Anke Droste im Laden 1a in der Wernerstraße 2 in Lütgendortmund noch bis zum 3. Mai 2025 eine Art Retrospektive ihres künstlerischen Schaffens. Der Titel der Ausstellung: Kein Ort. Nirgends. Anke Droste war – gemeinsam mit Sabine Spieckermann – das prägende Gesicht von „der kunstbetrieb“.

Freiheit, Fremdheit – und die Suche nach Zugehörigkeit

In der Ausstellung sind Werke aus Malerei, Fotografie, Grafik und Installation zu sehen. Droste setzt sich darin intensiv mit dem Begriff der Freiheit auseinander. Sie beschreibt Freiheit als ein Ideal, das nur in der Vorstellung existiert:

„Freiheit ist ein Ideal und existiert nur als Idee. Die Autonomie des Subjekts, des Einzelnen ist ebenso eine Kopfgeburt wie die einer Gruppe oder die einer Nation. Das, was wir als Freiheiten erleben, muss immer neu erkämpft werden.“

Eingang zur Galerie "Raum 1 a" in Lütgendortmund. (Foto: (c) Anke Droste)
Eingang zur Galerie „Raum 1 a“ in Lütgendortmund. (Foto: (c) Anke Droste)

Der Ausstellungstitel no place. nowhere bezieht sich auf Christa Wolfs Erzählung Kein Ort. Nirgends, in der sich die Dichter*innen Kleist und Günderode begegnen – ein literarisches Sinnbild für Heimatlosigkeit und Fremdsein in der Welt. Der ergänzende Satz There has to be a place somewhere hingegen verweist auf das menschliche Bedürfnis nach Hoffnung und Zugehörigkeit.

Zur Vernissage kam das alte kunstbetrieb-Gefühl wieder auf: Jazzmusik aus den Lautsprechern, Süßigkeiten auf dem Tisch und neben Anke und Sabine einige Künstler*innen, die früher in der Galerie ausgestellt hatten. Ein Hauch von Wehmut lag in der Luft – vielleicht gibt es bald wieder einen Ort, der zur künstlerischen Heimat werden kann.




Ausstellung im Kunstbonbon: „WÜ50 – weit über fünfzig“

Vernissage am 26. April 2025 um 15 Uhr

Im Dortmunder Kunstbonbon gibt es wieder eine spannende neue Ausstellung zu entdecken. Unter dem Titel „WÜ50 – weit über fünfzig“ setzen sich 14 Künstler:innen mit den Facetten des Älterwerdens auseinander – ernsthaft, nachdenklich, humorvoll und kritisch. Wer Lust hat, einen frischen Blick auf ein oft tabuisiertes Thema zu werfen, sollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen.

In der neuen Ausstellung „WÜ50 – weit über fünfzig“ im Kunstbonbon in Dortmund setzen sich 14 Künstler:innen mit den Veränderungen auseinander, die das Leben jenseits der 50 mit sich bringt – sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher Ebene. Die Ausstellung wird am Samstag, den 26. April 2025, um 15 Uhr mit einer Vernissage eröffnet und läuft bis zum 24. Mai 2025.

Ausgangspunkt der Ausstellung war eine frühere Präsentation von Angelika Luise Stephan, in der sie sich zeichnerisch mit Frauen über 50 auseinandersetzte. Daraus entwickelte sich ein Austausch über das Älterwerden und dessen Auswirkungen auf Selbst- und Fremdwahrnehmung – insbesondere, aber nicht ausschließlich, aus weiblicher Perspektive.

Eine breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen

Die teilnehmenden Künstler:innen beleuchten nun, welche Rollenbilder, Klischees und Wahrnehmungsveränderungen mit dem Überschreiten der Lebensmitte einhergehen. Welche Unterschiede bestehen zwischen der Außenwahrnehmung und dem Selbstbild? Wie erleben Frauen und Männer diesen Lebensabschnitt? Und was sagt dies über unsere Gesellschaft aus?

"Wie geht das mit dem Älterwerden", fragt die neue Ausstellung im Kunstbonbon.
„Wie geht das mit dem Älterwerden“, fragt die neue Ausstellung im Kunstbonbon.

Die Beiträge der Ausstellung zeigen eine breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen – von Zeichnungen über Skulpturen bis hin zu Collagen und Fotografien. Inhaltlich reicht das Spektrum von persönlichen Erfahrungen über gesellschaftliche Beobachtungen bis hin zu ironischen, kritischen oder auch humorvollen Reflexionen über das Altern.

Dabei stehen Fragen im Raum wie: Welche Chancen bietet ein höheres Lebensalter? Welche Herausforderungen bringt es mit sich? Wird man „unsichtbarer“ oder neu sichtbar? Und: Gibt es Vorbilder, die das Alter nicht als Rückzug, sondern als Aufbruch begreifen?

Die Ausstellung lädt zum Nachdenken über gesellschaftliche Werte und zum Austausch über die eigene Perspektive auf das Älterwerden ein. Sie ist während der regulären Öffnungszeiten zu sehen:
Dienstags von 13 bis 18 Uhr, freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 12 bis 15 Uhr.

Weitere Informationen gibt es auf der Facebook-Seite des Kunstbonbon:
www.facebook.com/Kunstbonbon




T(Räume) – Surreale Welten zwischen Malerei und Fotografie

Seit über zehn Jahren erforscht der Fotograf Klaus Pfeiffer den kreativen Zwischenraum zwischen Malerei und Fotografie. Mithilfe digitaler Filter verwandelt er gegenständliche Motive in surreale Welten, die die Sehgewohnheiten der Betrachtenden herausfordern. Noch bis zum 31. Dezember 2025 zeigt Klaus Pfeiffer auf über 300 Quadratmetern insgesamt 34 Arbeiten, verteilt auf sieben Räume, in den Räumlichkeiten von audalis am Rheinlanddamm 199. Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten von audalis frei zugänglich.

Der Ausstellungstitel „T(Räume)“ spiegelt das Spiel zwischen Traum und Raum wider und symbolisiert das kreative Pendeln des Künstlers zwischen fotografischer Realität und malerischer Fantasie. Gerade in den nüchternen Konferenz- und Besprechungsräumen entfalten die Bilder ihre besondere Wirkung. Sie bieten keine einfache Lesart, sondern verändern sich je nach Gemütszustand der Betrachtenden.

Im Vordergrund: Klaus Pfeiffer und Elke Niermann,, Mitarbeiterin bei Audalis, bei der Eröffnung der Ausstellung.
Im Vordergrund: Klaus Pfeiffer und Elke Niermann,, Partnerin bei audalis, bei der Eröffnung der Ausstellung. Elke Niermann hat vor 20 Jahren das Projekt „Kunst in der Kanzlei“ ins Leben gerufen.

Meer, Magie und Traumspuren

Die Themen, die Klaus Pfeiffer für die einzelnen Räume gewählt hat, wirken zugleich konkret und sphärisch. Beispielhaft dafür steht „Das Meer“ – geheimnisvoll und unergründlich, zugleich aber auch Sehnsuchtsort und Traum. Gegenständlicher erscheinen hingegen die Arbeiten unter dem Titel „Nach dem Zauber“, die sich mit der Pflanzenwelt beschäftigen. Auch Träume selbst sind zentrales Thema der Ausstellung: In „Traumspuren“ setzt sich der Künstler mit dem Unfassbaren und Flüchtigen unserer nächtlichen Erlebniswelten auseinander. Für mich persönlich einer der eindrucksvollsten Räume.

Insgesamt lädt diese Ausstellung dazu ein, viele unterschiedliche Facetten im Schaffen von Klaus Pfeiffer zu entdecken. Er ist ein Künstler, der bewusst und virtuos mit digitalen Mitteln die Grenzen zwischen Fotografie und Malerei weiter auslotet.




Muster, die unser Leben bestimmen – Eine internationale Gruppenausstellung im Dortmunder U

Auf Ebene 3 im Dortmunder U, der Heimat des HMKV (Hartware MedienKunstVerein), können Besucher*innen vom 15. März bis zum 27. Juli 2025 die internationale Gruppenausstellung „Holding Pattern – Warteschleifen und andere Loops“ erleben.

Die Idee zur Ausstellung entstand aus einer Einladung der Autorin und Kuratorin Anne Hilde Neset an den aus Schottland stammenden, inzwischen in Berlin lebenden, preisgekrönten Schriftsteller Tom McCarthy. Ziel war es, die Themen seiner Bücher durch zeitgenössische Kunst zu vertiefen.

Die Ausstellung, die erstmals 2022 in Oslo präsentiert wurde, beschäftigt sich mit Bewegungsmustern, Loops und anderen Wiederholungen, die unseren Alltag bestimmen. Welche Muster prägen unser Leben, und wie sind sie mit (moderner) Technologie verwoben? Wie können diese durch Kunst – sei es Literatur, Film oder Musik – sichtbar gemacht, hörbar, lesbar und hinterfragt werden?

In ihren künstlerischen Positionen setzen sich sieben internationale Künstler*innen auf ganz eigene Weise mit diesen Fragen auseinander.

Stefan Panhans & Andrea Winkler, Installation view »Freeroam À Rebours Mod#I.1 – All Choices All Endings II« (2025) ©PanhansWinkler
Stefan Panhans & Andrea Winkler, Installation view »Freeroam À Rebours Mod#I.1 – All Choices All Endings II« (2025) ©PanhansWinkler

Zu sehen sind unter anderem folgende Werke:

  • „Luanda-Kinshasa“ (2023) von Stan Douglas (Kanada): Diese einkanalige Videoprojektion (6 Std., 1 Min., Loop) zeigt eine imaginäre Jamsession in einem legendären New Yorker Tonstudio. Musikerinnen und Tontechnikerinnen mit Bezug zur politischen Geschichte der Schwarzen Bevölkerung erschaffen ohne Worte eine Musik, die einen Sog und eine eigene Dynamik entwickelt.
  • „SLOW DANS“ von Elizabeth Price: Zwei Filme der zyklischen Mehrkanal-Trilogie – „KOHL“ und „TEACHER“ – verweben Bergbau, Datenspeicherung und ein geheimnisvolles Untergrundritual zu einer fiktiven Geschichte. Prices Werk „FOOTNOTES“ (2020) greift diese Themen auf und kommentiert sie.
  • „Exploration“ (2007): Diese 12-Kanal-Arbeit macht physische, soziale, Sicherheits- und Übertragungsmuster, die das Endspiel der Fußball-WM 2006 geprägt haben, in ihrer Gleichzeitigkeit spürbar.
  • „Freeroam – Version All Choices All Endings“ (2025) von Stefan Panhans und Andrea Winkler: Diese Installation ermöglicht es Computerspielfans, die Umgebungen von Spielen wie „Grand Theft Auto“ zu erkunden. Es wird zwischen realen Schauspieler*innen und digitalen Avataren hin- und hergeschaltet. Dabei treten reale Menschen in einen Dialog miteinander, indem sie die Fehler und Unzulänglichkeiten der Spielesoftware offenlegen. Im Raum sind zudem Utensilien der Massenkontrolle verteilt.
  • „Ambient Air“ (2021) von Susan Philipsz: Diese Arbeit zeichnet ein Warteschleifenmuster mit einem Kleinflugzeug in den Berliner Himmel, kurz nach der Schließung des Flughafens Tegel. Dabei summt Philipsz die Melodie von Brian Enos „Music for Airports“, die über den Funkturm an die Beschallungsanlage des Flughafens übertragen wird.
  • „igevär“ (1963, dt.: „zu den Waffen“) von Ăke Hodell (Norwegen): Dieses bahnbrechende Werk dekonstruiert durch die wiederholte Darstellung des titelgebenden militärischen Befehlswortes in einem kleinen Notizblock die militärische Formationssprache und deutet gleichzeitig emanzipatorische Aufrufe an.

Begleitprogramm

Zur Ausstellung gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen, Künstler*innengesprächen, Buchpräsentationen, Konzerten, Workshops und Film-Screenings.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: https://www.hmkv.de/ausstellungen/ausstellungen-detail/Holding_Pattern_Warteschleifen_und_andere_Loops.html




Kunst will Veränderung: Costantino Ciervo macht die Opfer der Flucht sichtbar

Die politischen Medienkunstwerke des italienischen Künstlers Costantino Ciervo, „mare nostrum“ und „Sew in the Sea“, widmen sich den Menschen, die bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben kommen. Das Museum Ostwall zeigt die Werke vom 14. März an im MO_Schaufenster.

Ein Soundgemisch aus Meeresrauschen, metallischem Klackern von Nähmaschinen und Kinderschreien schwappt aus dem MO_Schaufenster im Museum Ostwall auf der fünften Ebene des Dortmunder U. In der Mitte stehen alte Nähmaschinen im Kreis und sticken mit rotem Garn Daten auf Tablets, auf denen sich sanft Wellen bewegen. Es handelt sich um die Daten von Seeunfällen, bei denen jedes Mal mehr als 200 Menschen auf ihrer Flucht ertrunken sind. „Sew in the Sea“ heißt das Kunstwerk von Costantino Ciervo. Damit möchte er seinen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Migration leisten. „Ich bin Optimist“, sagt Costantino Ciervo. „Die Kunst ist ein wichtiges Mittel, Menschen zu informieren und zusammen mit anderen Kräften die Welt zu verändern.“

Kunst kann auf gesellschaftliche Themen aufmerksam machen

„Im Rahmen der Debatten über Grenzen finde ich die Arbeiten hochpolitisch, es wichtig zu fragen, wer sind diese Menschen? Die Werke passen daher sehr gut in unser Museumsprofil: Wir wollen zeigen, dass Kunst auf gesellschaftliche Themen aufmerksam machen kann“, sagt Museumdirektorin Regina Selter. Die Werke eröffnen eine besondere Perspektive auf das hochaktuelle Thema der Migration: Costantino Ciervo richtet seinen Blick auf die Menschen, die auf der Flucht über das Mittelmeer ums Leben kommen. Die Videoinstallation „mare nostrum“ verbindet die Filmaufnahme einer Meeresoberfläche mit einem (unbetitelten) Gedicht von Marco Mantello, das mit Blick auf die vielen namenlosen Toten zum Nachdenken über Legalität und Legitimität im Umgang mit Geflüchteten anregt.

Gruppenbild mit Museumsdirektorin Regina Selter, Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grothe und Künstler Constantino Ciervo.Foto: © Roland Gorecki
Gruppenbild mit Museumsdirektorin Regina Selter, Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grothe und Künstler Constantino Ciervo.
Foto: © Roland Gorecki

Neuerwerbungen werden in neuer Reihe vorgestellt

Künftig wird das Museum Ostwall einmal im Jahr Neuerwerbungen der Sammlung im MO_Schaufenster präsentieren. Die Präsentation der Werke von Costantino Ciervo leitet die Reihe „Neu im MO“ ein. „Damit möchten wir Neuerwerbungen für unsere Sammlung zeitnah für Besucher*innen zugänglich machen“, sagt Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grothe.

Das MO zeigt die Werke seiner Sammlung alle drei Jahre neu unter wechselnden thematischen Schwerpunkten. „Kunst – Leben – Kunst. Das Museum Ostwall gestern, heute, morgen“ ist die aktuelle Sammlungspräsentation. Sie präsentiert Werke von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart und vermittelt, wie Kunst und Alltag sich wechselseitig beeinflussen. Gezeigt wird unter anderem, wie sich die Fluxus-Bewegung von Alltagsgegenständen inspirieren ließ und wie gesellschaftliche Debatten die Sammlungspolitik beeinflussten. dortmunder-u.de/museum-ostwall

 

Schaufenster #39

Neu im MO: Costantino Ciervo – Die Namen der Toten im Meer

Do. 14.03.2025 – So. 15.06.2025




Ein Hoch auf die Druckkunst!

Johannes Gutenberg ist ein Begriff, gilt er doch als Erfinder des Buchdrucks mit der wegweisenden Erfindung der beweglichen Lettern. Das aufwändige manuelle Abschreiben von Texten konnte so rationeller, aber nicht minder schön, abgelöst werden. Die Gutenberg-Bibel gilt auch heute noch als Meisterwerk.

Doch nicht nur das geschriebene Wort, auch Bilder lassen sich mit verschiedenen Methoden der Druckkunst vervielfältigen oder als Unikate erstellen. Die Variationen und Kombinationen sind zahlreich und weisen jeweils eine eigene Ästhetik auf. Sicherlich vielen aus eigener Erfahrung und Schulzeiten bekannt ist der Linoldruck, bei dem das Motiv aus einer Linolplatte geschnitten wird. Und noch einfacher vielleicht aus der Kinderzeit: der Kartoffeldruck.

Aber drucken – und das auch künstlerisch anspruchsvoll – lässt sich mit vielen Materialien: im Hochdruck, im Tiefdruck, mit Holzschnitt, Kupferplatten und so fort. Seit 2018 gehören die traditionellen Drucktechniken zum immateriellen Weltkulturerbe. Die Aufnahme fand am 15. März statt. Seit dieser Zeit gilt das Datum als „Tag der Druckkunst“. Ein guter Grund, um die Spielarten des Druckens zu feiern. In Dortmund gibt es dazu einige Veranstaltungen.

Die Ausstellung „The Other Way Around“

Allen voran die Ausstellung „The Other Way Around“ in der Hansastraße 6-10, dem Ausstellungsraum Hans A. Dortmund.kreativ – eine Stabsstelle der Stadt Dortmund für die Kultur- und Kreativwirtschaft – stellt hier Räume für künstlerische Aktivitäten zur Verfügung, auch zur Belebung des Brückstraßenviertels.

Diese Möglichkeit ergriffen hat Debora Ando, Künstlerin im Künstlerhaus Dortmund und Lehrbeauftragte an der Fachhochschule Dortmund im Fachbereich Design. Ihr schwebte bereits seit einigen Jahren vor, den Tag der Druckkunst gebührend zu feiern. Nun konnte sie einen offenen Aufruf an Künstlerinnen und Künstler mit Bezug zu Dortmund und dem Ruhrgebiet starten. Rund einhundert Bewerbungen gingen ein, sodass die Auswahl nicht leichtfiel. Zu sehen sind Werke, die mit ganz unterschiedlichen Drucktechniken entstanden sind – als Bilder an der Wand, aber auch als Installation oder als dreidimensionales Objekt, wie von dem Dortmunder Marc Bühren. Er zeigt aus seiner Werkreihe „Artificial Landscape (ecological succession)“ ein gefaltetes Papierobjekt mit Linolschnittelementen – auf der Oberseite Blätter in unterschiedlichen Grüntönen und auf der Unterseite digital gedruckte Ausschnitte. Seine Gedanken drehen sich um künstliche Welten und eine Natur, die menschliche Gestaltungen auch wieder überwuchern kann.

Künstlerin Inessa Emmer vor zwei ihrer Arbeiten. (Foto: Martina Bracke)
Künstlerin Inessa Emmer vor zwei ihrer Arbeiten. (Foto: Martina Bracke)

Martin Kesper ist mit einem kleineren Siebdruck-Werk vertreten, vor dem man etwas länger verweilen sollte, denn die zweite Ebene erschließt sich erst bei intensivem Schauen. Das fasziniert Kesper besonders: wie die Menschen seine Kunst sehen und wie sich immer noch etwas „mehr“ entdecken lässt. In diesem Fall im wahrsten Sinne des Wortes.

Sein Werk erscheint in kleiner Auflage und bleibt bezahlbar, was ihm auch ein Anliegen ist. „Waves“ ist für 120 Euro zu erwerben, maximal acht Exemplare sind erhältlich.

In andere Dimensionen stoßen die beiden ausgestellten farbenfrohen Werke der Künstlerin Inessa Emmer vor, die an der Uni Dortmund studiert hat. Sie schafft mit ihrer Druckkunst Unikate. Ihre Arbeiten setzen sich aus verschiedenen Holzschnitten zusammen, die sie mit ihrem eigenen Körpergewicht auf die Leinwand bringt – gern im Großformat.

Auch an anderer Stelle im Ausstellungsraum finden sich noch Holzschnitte, und dennoch unterscheiden sich die Werke der einzelnen Künstler*innen sehr. Es lohnt sich also, sich mit allen Facetten zu beschäftigen.

Dazu gibt es noch einen sogenannten „Reading Room“, in dem weitere Werke in Mappen angeschaut und mit Handschuhen durchgeblättert werden dürfen. So war es möglich, eine ganze Reihe von Werken und Varianten zu präsentieren.

Zum Auftakt gab es zudem eine Siebdruckaktion der Fachhochschule Dortmund. Weitere Programmpunkte sind am 15.03. von 13 bis 16 Uhr der „Druck für Demokratie“ und am 29.03. (Finissage) ein Konzert mit Achim Zepezauer um 19 Uhr.

Die Ausstellung läuft bis zum 29.03.2025. Öffnungszeiten: donnerstags 15 bis 18 Uhr, samstags 12 bis 16 Uhr. Einblicke erhält man übrigens auch, wenn man durch die großzügige Schaufensterfläche schaut – auch an anderen Tagen.

Weitere Veranstaltungen zum Tag der Druckkunst am 15.03.2025 gibt es unter anderem:

  • im Friedrich 7, Friedrich-Ebert-Str. 7 in Hörde
  • im Depot, Immermannstr. 29 – www.depotdortmund.de
  • im Atelier 91, Kreuzstr. 91.

Alle Veranstaltungen bundesweit sind auf der Website www.tag-der-druckkunst.de zu finden.




Von der Natur inspiriert, im Druck hervorgehoben

Ausstellung: „Prints_Pages_Positions“

Die Künstlerinnen Stephanie Wetzold-Schubert und Anita Wieczorek präsentieren ihre unterschiedlichen Drucktechniken in einer Hommage an die Natur im Friedrich7.

Mit ihrem gekonnten Einsatz verschiedener Drucktechniken eröffnen sie einen neuen Zugang und bieten einen frischen Blick auf jene kleinen Details in unserer Umwelt, die im hektischen Alltag oft übersehen werden. Dabei rücken sie die Bedeutung und Vergänglichkeit dieser Details in den Fokus.

Die künstlerischen Ansätze

Stephanie Wetzold-Schubert nutzt eine Vielzahl von Medien – Druck, Acryl und Collage – um die Natur in ihrer Fülle, Schönheit und Perfektion zu zeigen und gleichzeitig auf ihre Verletzlichkeit hinzuweisen.

Anita Wieczorek arbeitet mit der Technik der „verlorenen Platte“, reduziert Formen und Farben und macht so das Wesentliche, Unscheinbare und Vertraute sichtbar.

Beide Künstlerinnen fordern den Betrachter auf, sich intensiv mit unserer fragilen Welt auseinanderzusetzen – sei es durch das genaue Hinsehen bei Wetzold-Schuberts naturgetreuen Darstellungen oder durch das Erkennen der Essenz und Tiefe in Wieczoreks reduzierten, minimalistischen Bildern.

Die Ausstellung „Prints_Pages_Positions“ zeigt die spannenden Kontraste und Gemeinsamkeiten ihrer unterschiedlichen künstlerischen Ansätze. Sowohl in der Reduktion als auch in der Detailfülle spiegeln sich Reflexionen über Vergänglichkeit, Veränderung und das wider, was im Prozess des Druckens sichtbar gemacht wird – oder gleichzeitig verschwindet.

Kooperation mit dem „Open Press Project“

Das „Open Press Project“ hat das Ziel, Druckkunst für alle weltweit zugänglich zu machen. Über die Website des Projekts kann man eine kleine, 3D-gedruckte Druckpresse bestellen.

Im Rahmen der jährlichen internationalen Ausstellung „Open Print Exchange“ werden die unterschiedlichsten Ergebnisse von Druckbegeisterten aus der ganzen Welt präsentiert. Bereits im vergangenen Jahr konnte der Friedrich7 zahlreiche Gäste begrüßen, die eigens für dieses Event anreisten.

Weitere Informationen: www.openpressproject.com
Instagram: @openpressproject

Der Friedrich7

Der Verein KulturQuartier Hörde e.V. betreibt mitten in der Hörder Altstadt den KulturLaden und die Produzentengalerie Friedrich7. Seit der Eröffnung im Jahr 2022 hat sich der Friedrich7 als beliebte Galerie für temporäre Ausstellungen, Workshops und Lesungen etabliert.

Weitere Informationen: www.kulturladenhoerde.de

Künstlerinnen

Veranstaltungsdaten

Ausstellung:
„Prints_Pages_Positions“
08. März bis 06. April 2025

Öffnungszeiten:

  • Mittwochs: 16 bis 18 Uhr
  • Samstags und sonntags: 14 bis 17 Uhr

Vernissage:
08. März 2025, 17 Uhr

Tag der Druckkunst:
15. und 16. März 2025, 12 bis 18 Uhr
Vorstellung des „Open Print Exchange“ mit Künstler Marc Bühren

Finissage:
06. April 2025, 14 Uhr

Veranstaltungsort:
Friedrich7
Friedrich-Ebert-Str. 7
44263 Dortmund