Eine coronakonforme Umarmung: Das ist das »World Press Photo« 2021
In einem Pflegeheim in São Paulo hat der dänische Fotograf Mads Nissen eine Szene aufgenommen, die eine internationale Jury zum Pressefoto des Jahres kürte. Ausgestellt werden die Werke von 45 Fotografen aus 28 Nationen.
Zum ersten Mal seit fünf Monaten wird die 85-jährige Bewohnerin eines Pflegeheims in São Paulo wieder umarmt. Nachdem wegen der Coronapandemie keine Besuche erlaubt waren, wurde ein »Umarmungsvorhang« installiert. Den Moment in Brasilien hielt der dänische Fotograf Mads Nissen fest, seine Aufnahme brachte ihm den Hauptpreis für das »World Press Photo« des Jahres ein. Darüber hinaus gewann das Bild auch in der Kategorie »General News«. Das Foto ist symptomatisch für die Coronapandemie, bei der zum ersten Mal in der Menschheitsgeschichte bewusst das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben weitestgehend zurückgefahren wurde, um Menschenleben zu retten, vor allem nach den ersten dramatischen Bildern von Sterbenden.
In diesem Jahr wurden insgesamt 74.470 Bilder von mehr als 4300 Fotografinnen und Fotografen aus 130 Ländern eingereicht. Eine unabhängige 28-köpfige Jury wählte die besten Fotos und Foto-Reportagen in acht Kategorien aus: Contemporary Issues, General News, Environment, Long-Term Projects, Nature, Spot News, Sports und Portraits.
Der jährliche „World Press Photo Award“ ist der weltweit größte Wettbewerb für Pressefotografie. Die wichtigsten Informationen im Überblick.
Manche Bilder machen uns fassungslos. Sie berühren uns und gehen unter die Haut. Das Bild „The First Embrace“ („Die erste Umarmung“) des dänischen Fotografen Mads Nissen ist so eines. Das Weltpressefoto des Jahres 2021 zeigt die 85-jährige Rosa Luzia Lunardi, wie sie in der Coronakrise von der Krankenschwester Adriana Silva da Costa Souza in einem Pflegeheim in São Paulo umarmt wird. So wurde neben dem Dänen Mads Nissen auch der Italiener Antonio Faccilongo ausgezeichnet. Er gewann in der Kategorie Photo Story den ersten Preis für seine „Habibi“-Serie über die Folgen des Israelkonflikts für palästinensische Paare.
Der seit 1955 jährlich stattfindende „World Press Photo Award“ ist der weltweit größte und international anerkannteste Wettbewerb für Pressefotografie. Seit 27 Jahren wird er u. a. vom STERN unterstützt. Wie seit Jahren werden die Werke der am „World Press Photo Award“ teilnehmenden Fotografen auch in Dortmund im DEPOT in der Nordstadt in der Immermannstraße ausgestellt. 2020 musste die Ausstellung jedoch leider coronabedingt ausfallen.
In einem beispiellosen Jahr, das von der Coronapandemie und Protesten für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftliche Anerkennung und Gleichberechtigung auf der ganzen Welt geprägt war, zeigen die Gewinner eine Vielfalt von Perspektiven zu diesen und anderen dringenden Fragen, wie der Klimakrise, den Rechten von Transgender-Menschen und Territorialkonflikten.
Die Ausstellung ist noch bis zum 17.10.2021 zu sehen.
Die World Press Photo Foundation empfiehlt den Besuch der Ausstellung ab 14 Jahren.
Eintritt: Normal 8,00 €
Ermäßigt 6,00 €
Tickets sind an der Tageskasse erhältlich, es gibt keine Online-Tickets. Die Reservierung eines Zeitfensters für den Ausstellungsbesuch ist nicht notwendig. Bitte beachten: im Depot ist aktuell nur Barzahlung möglich!
Die Mitnahme von Hunden/Haustieren ist in der Ausstellung nicht erlaubt.
Bitte informieren Sie sich vor Ihrem Besuch noch einmal auf www.depotdortmund.de zur aktuellen Corona-Lage und den möglichen Änderungen!
Kunst im Wald
Der BBK Ruhrgebiet lädt zu einer ganz besonderen Ausstellung ein: Waldspaziergang, so lautet der Titel. Ungewöhnlich ist der Ort, ein Wäldchen beim Kulturhaus Neuasseln und die Möglichkeit des Besuches, denn der Waldspaziergang ist nur an den vier Sonntagen im Oktober im Rahmen einer Führung möglich. Die Ausstellungseröffnung ist am 03. Oktober um 12 Uhr.
Kunstwerke in den öffentlichen Raum oder in die freie Natur zu stellen, ist für eine Künstler*in nicht immer ohne Risiko. Im öffentlichen Raum besteht die Gefahr des Vandalismus, in der freien Natur setzen Wind und Wetter den Kunstwerken zu. Doch es ist auch eine Chance. Denn anders als in einem Ausstellungsraum kann der Besuchende manchen Kunstwerken des „Waldspaziergangs“ sehr nahe kommen oder auch berühren. Dieses haptische Vergnügen macht die Kunst „begreifbarer“. Darüber hinaus werden äußere Einflüsse wie Regen die Kunstwerke verändern oder Tier sie in Besitz nehmen. Das alles ist den Künstler*innen bewusst und manchmal sogar gewollt.
Entdecken Sie die Kunst!? Außergewöhnliche Ausstellung an einem außergewöhnlichen Ort.
18 Künstler*innen haben ein oder mehrere Werke in den kleinen Wald platziert. Darunter sind viele Installationen, für die manchmal in der Ausstellungspraxis nicht viel Raum bleibt. Die Freiluftveranstaltung stieß jedenfalls bei den beteiligten Künstler*innen auf Zuspruch.
Der erste Eindruck ist, dass der Wald verzaubert wurde. Und von unterschiedlichen Kreaturen bewohnt wird. Maxie von Schwerin lässt beispielsweise ihre Raupen durch die Äste kriechen, es gibt „Viecher“ und andere Waldbewohner. Bei Ali Reza Javadi bekommen die Bäume kleine Augen, sodass sich die Besucher beobachtet führen können. Wer sich dadurch unwohl fühlt, der wird bei Karin Jessen „gut behütet“, die Künstlerin hat Hutformen aus Papier an einen Baum gehängt. Mit der Frage „Was ist Glück“ beschäftigt sich die Arbeit von Rosa Fehr von Ilten. An Ästen hängen goldene Glückskekse, während unten eine ebenfalls golden glitzernde Survivaldecke liegt, die voller kleiner Regenpfützen ist.
Mit dabei sind: Beate Bach, Karla Christoph, Rosa Fehr von Ilten, H.D. Gölzenleuchter, Christiane Heetmann, Sonja Heller, Jutta Hellweg, Ali Reza Javadi, Karin Jessen, Anette und Lukas Lenzing, Heide Möller, Tanja Melina Moszyk, Monika Pfeiffer, Barbara Ring, Solmund Rita Schnell, Claudia Terlunen, Maxie von Schwerin und Eva Witte Mante.
Das war nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Ausstellungsprogramm, denn es lohnt sich auf jeden Fall, den Weg Richtung Asseln zu machen, um alle Kunstwerke zu betrachten. Aber, wie erwähnt, nur zu bestimmten Zeiten:
Am 03, Oktober um 12 Uhr mit einer Einführung von Dr. Bernd Gülker, die weiteren Termine sind am 10., 17. Und 24. Oktober 2021 jeweils von 14:00 bis 14:45, 14:45 – 15:30 und 15:30 bis 16:15.
Das Wäldchen befindet sich neben dem Kulturhaus Neuasseln am Buddenacker 9.
Torhaus Rombergpark zeigt Arbeiten von Monika Jährig
Werke der Künstlerin Monika Jährig sind ab Sonntag im Torhaus am Rombergpark zu sehen. Während zahlreicher Spaziergänge durch die Natur haben sie die Schattenwürfe von Pflanzen, Blättern und Bäumen fasziniert. Fotos, die sie auf Reisen gemacht hat, nutzte Monika Jährig zur Anregung für ihre Einzelausstellung.
Unter dem Titel „Schattengewächse“ hat sie alle Exponate nach einem geschlossenen Konzept neu entwickelt. Es sind Malereien, Zeichnungen, Drahtobjekte für Wand und Boden und eine komplexe Bodeninstallation entstanden. Die Installation besteht aus Drahtobjekten in verschiedenen Höhen und Formationen. Auf dem Boden liegen transparente Bodenplatten, auf die mit Edding gezeichnete Schatten auf einer Wasseroberfläche imitieren. Die reellen Schatten der Drahtobjekte verschwimmen mit den vorgegebenen Schatten und sind so in ständige Wandlung. Eine Wandinstallation aus 24 kleinformatigen Tuschezeichnungen mit organischen Schattenmotiven vervollständigt den harmonischen Gesamteindruck.
Monika Jährig studierte Kunst an der Universität Dortmund und blickt auf zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen zurück. Ihre Arbeiten befinden sich im öffentlichen und privaten Besitz. Sie lebt und arbeitet in Marl und Waging am See (Bayern). Monika Jährig ist Mitglied im Bundesverband Bildender Künstler Westfalen e. V. und bei ver.di Kunst und Medien. Die Ausstellung wird veranstaltet vom Kulturbüro der Stadt Dortmund in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstler Westfalen.
Monika Jährig ist am Sonntag, dem 26. September von 10h bis 13h anwesend.
Die Ausstellung kann vom 26. September bis 17. Oktober in der städtischen Galerie Torhaus Rombergpark besichtigt werden. Ein Rundgang durch die Ausstellung ist auch unter www.virtuellegalerie-dortmund.de möglich.
Meisterwerk von Christian Rohlfs vom Museum Ostwall angekauft
Die expressionistische Sammlung des Museums Ostwall in Dortmund hat einen neuen Kunstschatz auf seiner vierten Etage. Mit Mitteln der hiesigen Stadt und großzügiger Förderung der Ernst von Siemens Kunststiftung wurde das Gemälde „Jüngling am Scheideweg(e)“ aus dem Jahr 1917 von Christian Rohlfs (1849 – 1938) angekauft.
Dr. Martin Hoernes (Generalsekretär der Ernst Siemens Kunststiftung) betonte beim Pressegespräch, dass die Stiftung gerade in der Pandemie-Zeit Kunst und Wissenschaft unterstützen möchte.
Regina Selter, die stellvertretende Direktorin des Museum Ostwall und Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor Kulturbetriebe Dortmund) waren von dem Gemälde sehr angetan und sind sehr froh, dass diese Gemälde seinen Platz im Museum gefunden hat.
v.li.) Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kuturbetriebe Dortmund), Dr. Martin Hoernes (Generalsekretär der Ernst von Siemens Kunststiftung), Regina Selter (stellv. Direktorin Museum Ostwall) und Dr. Nicole Grothe (Sammlungsleiterin Museum Ostwall). Foto: Roland Gorecki, Dortmund Agentur
Rohlfs war ein entwicklungsfähiger Künstler. Die 25 Werke von ihm im Bestand des MO, darunter einige Landschaftsbilder aus seiner Weimarer Zeit, waren noch impressionistisch geprägt. Später waren seine Arbeite expressionistisch und am Ende seines Lebens von avantgardistischer Kunst beeinflusst.
Das Gemälde „Am Scheideweg“ entstand 1917. Zu dieser Zeit wandte sich der Künstler häufig Biblischen Motiven zu.
Das expressionistische Ölgemälde zeigt einen jungen Mann im roten Gewand im Gespräch mit einer entweder alten Frau oder alten Mönch und einer jungen Frau. Sein Gesicht ist der jungen Frau zugewandt, die eine Hand vertrauensvoll auf seinen Rücken legt. Der flächig gehaltene in heller Farbe gehaltene Hintergrund die Gabelung eines Weges an. Die expressive Farbgebung, der Jüngling im kraftvollen Rot gehalten, steht im spannungsgeladenem Komplementärkontrast zum Grün der Seitenbemalung. Die in einer Mönchskutte versteckte ältere Person ist mit dunkler Farbe gemalt.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten der Deutung: Man kann die Szene biblisch als Darstellung des Königs zu Babel an seinem Scheideweg (befragte Wahrsager*innen) deuten oder eine andere Lesart verweist auf die Herkulessage in der griechischen Mythologie. Der jugendliche Held musste sich nach ihr zwischen einem bequemen Weg des Lasters oder dem anstrengenderen der Tugend entscheiden.
Dr. Birgit Schute vom Christian Rohlfs Archiv am Osthaus Museum (Hagen) hat eine andere Interpretation. Der Künstler war durch die Grauen des Ersten Weltkriegs in eine Schaffenskrise und Depression gerutscht. Das Motiv des Scheideweges könnte so auch als seine symbolisch verarbeitete Entscheidung, die Vergangenheit zu bewältigen und sich dem Weg in eine kreative Zukunft zuzuwenden verstanden werden.
Wie auch immer. Das Gemälde spricht uns Menschen zu jeder Zeit an, da wir an unseren „persönlichen Scheidewegen“ immer Entscheidungen treffen müssen.
Das Gemälde ist nicht nur eine Bereicherung für die expressionistische Abteilung des Museums, sondern es wurde auch passgenau in der Ausstellung „Body and Soul“ am Übergang des Kapitels „Was wir fürchten“ und „Was wir glauben“ platziert.
Hier wurde existentielles in künstlerische Form gebracht.
Chaflierplatz – Ausstellung im Kunstverein von Iván Argote
Der kolumbianische, in Paris lebende Künstler Iván Argote präsentiert uns einen neuen Begriff: chaflieren. Mit diesem Begriff fördert uns der Künstler auf, den öffentlichen Raum fantasievoll zu nutzen. Der Kunstverein zeigt neben Videos verschiedene Bronzeskulpturen, gestaltete Bänke, Zeichnungen und einen großen Chaflierplatz. Die Ausstellung ist bis zum 21. November zu sehen.
Die Idee, sich den öffentlichen Raum anzueignen, ist nicht neu. Bereits in den 60er Jahren formulierte der französische Philosoph Henri Lefebvre das „Recht auf Stadt“, indem er dazu aufrief, den urbanen Raum als Ort der Begegnung zu gestalten. Argote geht noch einen Schritt weiter, indem er Orte des Dialogs schafft, die unser Verhältnis zum „Anderen“ sowohl in zwischenmenschliche Ebene als auch im globalen Kontext analysieren. Das erklärt er in Video „La Plaza del Cafleo“ von 2019.
Iván Argote auf seinem Chaflierplatz im Dortmunder Kunstverein.
Diese Plaza findet sich auch im Kunstverein wieder. Der „Chaflierplatz“ ist eine spielerische Bodenskulptur aus eingefärbt beton, deren Hände mal vier, mal sechs oder mal fünf Finger haben. Alle Hände sind durch ihre Fingernägel miteinander verbunden. Inspiriert wurde der Künstler auch durch die AfD, die „Deutschland. Aber normal“ zur Bundestagswahl plakatiert. Dabei stellt sich nicht nur für den Künstler die Frage: Was ist „normal“? Was passiert mit den „Unnormalen?“ Argote Arbeit zeigt, dass der „Andere“ nicht als Fremder angesehen werden sollte, sondern als Einheit in der Diversität.
Wenn der „Andere“ unbekannt ist und nur in der Fantasie existiert, dann macht man sich merkwürdige Vorstellungen. In der Antike und im Mittelalter stellte man sich die Menschen auf der Südhalbkugel als „Antipoden“ vor. Ihre Füße sitzen verkehrt herum am Körper, sodass sie nach einer Richtung schauen und in die andere laufen. Argotes Antipoden aus Bronze sind selbstbewusst und schauen stolz und fröhlich.
Es gibt verschiedene Sondertermine zur Ausstellung. Am 23.09.21 gibt es nicht nur um 19 Uhr eine Ausstellungsführung, im Kino im Dortmunder U findet um 19:45 Uhr ein Videoscreening mit vier Filmen, die der Künstler zusammengestellt hat.
Am 07.10.21 gibt um 18 Uhr eine öffentliche Führung statt und am 21.10.21 um 19 Uhr ein Ausstellungsgespräch.
Der Dortmunder Kunstverein ist geöffnet dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr. Weitere Informationen auf www.dortmunder-kunstverein.de.
Er-Sie-Es – Porträts von Wibke Brandes im Kunstbonbon
Im Jahr 2019 präsentierte das Dortmunder Kunstbonbon (Chemnitzer Str. 11) die „Stadtgesichter“ (knappe, kolorierte Zeichnungen und Malereien von Gesichtern der Menschen im Alltag) der Künstlerin Wibke Brandes. Unter dem Titel „Er-Sie-Es“ sind nun vom 18.09.2021 (15:00 Uhr) bis zum 23.10.2021 völlig andere Porträts der Künstlerin zu sehen, die von Fotos inspiriert sind. Gearbeitet sind sie auf Leinwand und Papier.
Brandes nähert sich den Menschen behutsam unter Einsatz von Farben und Mustern. Wie sie selbst sagt, ist es ihr bei manchen Gesichtern wichtig, sie nicht einfach abzupausen und dann „nur“ auszumalen, sondern sie Stück für Stück selbst zu erschließen, die Person kennenzulernen. Es entsteht so eine Art Verbundenheit mit der eigentlich unbekannten Person. Gefühle, Stimmungen entstehen, und Geschichten werden erzählt. Spannend für Brandes ist, dass sie beim Porträt malen nicht immer von Beginn an weiß, was passieren wird. Ein anderes Mal geht es nicht um eine fotorealistische Abbildung, sondern um einen flüchtigen Eindruck der Personen, einen Bild als Impuls.
Der Spaß am Experimentieren mit verschiedenen Materialien spielt eine wichtige Rolle. Der Einsatz von Farben und Mustern verleiht den Menschen Lebendigkeit sowie etwas Spielerisches. Man merkt bei jedem Bild, dass Wibke Brandes genau hingesehen hat.
Eingeladen dazu sind auch herzlich die Besucher*innen der Ausstellung. Natürlich gibt es auch wieder einige von den Magneten mit den schrägen Gestalten, die die Künstlerin erschaffen hat, zu bewundern.
Brandes wurde an der Königlichen Akademie für Schöne Künste in Antwerpen (Belgien) ausgebildet, hat ein Diplom für Grafik, Design, Schwerpunkt Illustration. Seit 1997 arbeitet sie als freischaffende Illustratorin für verschieden Verlage und hat ein Atelier in Bochum.
Das Kunstbonbon freut sich über interessierte Besucher (die bitte nachweislich geimpft, genesen oder notfalls frisch getestet sein sollten!). Im Kunstbonbon gilt selbstverständlich Maskenpflicht und es kann wegen der relativ kleinen Räumlichkeiten ggf. zu Wartezeiten kommen.
Die Vernissage findet am 18.09.2021 um 15:00 Uhr statt.
gegenüber – Begegnung von Gegenwart und Geschichte im Dortmunder MKK
Das hiesige Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) präsentiert nun zum zweiten Mal vom 10.09.2021 bis zum 03.10.2021 eine künstlerische Intervention in der eigenen Dauerausstellung.
Zwölf Künstler*innen des Westfälischen Künstlerbundes Dortmund e. V. wurden eingeladen, sich mit einzelnen Exponaten oder thematischen Abteilungen des Hauses auseinanderzusetzen. Unter dem Titel „gegenüber“ zeigen sie ihre persönlichen künstlerischen Reflexionen zu den ausgewählten historischen Objekten. Beide Werke werden direkt „gegenüber“ gestellt und konfrontiert. Es entsteht so ein kreativer Dialog zwischen Gegenwart und Geschichte, was neue Perspektiven für die Betrachtung eröffnet.
Diese Ausstellung in der Sammlung des MKK geht über vier Etagen und die unterschiedlichen Abteilungen des Museums. Es lohnt, sich Zeit für einen Besuch zu nehmen. Exemplarisch ein paar Beispiele:
Der Künstler Thomas Autering hat sich mit den Objekten der barocken Tafelkultur beschäftigt und zu seiner Arbeit „Fast Food“ inspirieren lassen. Er greift die Ästhetik der Fayencemalerei auf, um kritisch, aber auch mit einem Augenzwinkern, auf die heutige Zurschaustellung von Lebensmitteln in Einwegverpackungen hinzuweisen.
Marc Bühren wiederum reagiert auf das Triumphkreuz aus der Georgskirche in Dortmund-Aplerbeck mit seinem dreidimensionalem roten Kreuz. Die technische Entwicklung (manuelle 3-D Technik) ermöglicht ihm, die Eindimensionalität der Linie zu überwinden. Seine plastische Installation ermöglicht nicht nur ein Spiel aus Licht und Schatten, sondern schafft auch neue Perspektiven auf zeichnerische Arbeiten.
Brigitte Felician Siebrecht hat sich in der Abteilung christliche Kunst mit der Legende des „vera ikon“ und der daraus resultierenden Frage nach der Wahrheit des Bildes beschäftigt. Ihre Videoinstallation führt uns gut vor Augen, dass wir nicht immer glauben sollen, was wir sehen. In Zeiten der Informations- und Bilderflut im digitalen Netz eine wichtiger künstlerischer Beitrag.
Der Künstler Andi Knappe hat sich gleich die ganze Abteilung „Vermessung der Erde und des Himmels“ für seinen Beitrag ausgewählt. Seine drei Bilder an der Decke sind spannende künstlerische Blicke in die Unermesslichkeit des Universums.
[Edit: Ergänzung der weiteren Künstlerinnen und Künstler. Zwei Köpfe, doch unterschiedliche Herangehensweisen. Einem römischen Kopf stellt Walter Hellenthal eine zeitgenössische Eisengussarbeit als Kontrast gegenüber. Noch weiter zurück in die Steinzeit geht der Bildhauer Christoph Ihrig. Frühsteinzeitliche Alltagsgegenstände verändert er in Materialität und Proportion, um so dem Betrachter einen neuen Blickwinkel auf die Objekte zu geben.
Claudia Karweick setzte sich mit dem Bildnis der Herzogin Luise von Sachsen Weimar auseinander. Historisch interessant ist auch die Arbeit von Petra Böttcher-Reiff. Sie bezieht sich auf das Gemälde „Das Ruhrtal bei Herdecke“ von Christian Rohlf und zeigt, wie sich die Landschaft in 100 Jahren verändert hat. Noch etwas abstrakter hat sich Mathias Schubert mit dem Bild der Trollhättanfälle auseinandergesetzt. Dennoch lässt seine Interpretation das Original erkennen.
Neben Knappe haben sich noch Axel M. Mosler sowie Irmhild Koeniger-Rosenlecher mit dem Thema der Vermessung auseinandergesetzt. Mosler benutzt eine Skyline von Dortmund als Ausgangsobjekt für seine fotografische Arbeit. Sein „Dortmunder U“ hat er mit verschiedenen Programmen bearbeitet und so erscheint die Landmarke sehr verschwommen und vage. Mit den ausgestellten Waffen des Mittelalters im MKK hat sich Koeniger-Rosenlecher auseinandergesetzt. Zwei Arbeiten aus ihrem Zyklus „Wider dem Krieg“ stehen für die ständige Wiederkehr von militärischen Konflikten.
Ein mittelalterliches Gemälde, die „Muttergottes mit Kind“ war Ausgangspunkt für die „Lauretanische Liternei“ von Philipp Pohl. Er schuf 16 Variationen auf das Ursprungsbild, die das Original für den Betrachter schwer erkennbar machen.]
Zur Intervention erscheint eine Publikation, die gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro zum Verkauf angeboten wird.
Offene Nordstadtateliers 2021 – ein zweitägiger Spaziergang zu Kunst in der Nordstadt
Am 04. und 05. September 2021 fanden wieder die Offenen Nordstadtateliers in Dortmund statt. Die Veranstaltung, die alle zwei Jahre über die Bühne geht, war coronabedingt etwas geschrumpft, sodass nur ein kleiner Teil der Künstlerinnen und Künstler mitmachte. Sicherlich haben einige auch wegen der geforderten Hygienebestimmungen dieses Jahr nicht mitgemacht. Dennoch boten die Offenen Nordstadtateliers einen schönen Einblick in die Ateliers und Werkstätten der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler.
Meine Tour am Samstag begann außerhalb der Nordstadt, denn Marika Bergmann hatte ihr Atelier an der Rheinischen Straße, also im Unionsviertel, geöffnet. Doch geöffnet ist der falsche Begriff, denn ich konnte einen Blick auf die Kunst nur durch die Fenster erhaschen. Ob diese Aktion wegen Corona so durchgeführt wurde oder ob die Künstlerin ihr Atelier später öffnete, bleibt leider offen.
An zwei Tagen öffneten Künstlerinnen und Künstler ihre Türen bei den Offenen Nordstadtateliers.
Denn weiter ging es ins Künstlerhaus am Sunderweg. Dort ist die Ausstellung „science-ex“ zu sehen, die bis zum 10. Oktober 2021 läuft. Insgesamt zehn Künstlerinnen und Künstler blicken zurück auf die Sciencefiction Geschichten des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus hatten die dort arbeitenden Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers geöffnet und luden zu einem Gespräch mit den Besuchenden ein.
Danach stattete ich der Galerie „der kunstbetrieb“ einen Besuch ab. Präsentiert wurde die Ausstellung „Grauzone“, an der sich die bekannten Künstlerinnen und Künstler der Galerie wie Klaus Pfeiffer, Mathes Schweinberger, Sylvia Reusse, Udo Unkel oder Anke Droste beteiligten. Schweinberger zeigte seine beeindruckenden Zeichnungen aus der Nordstadt, Udo Unkel seine filigranen Stahlfiguren und Sylvia Reusse malte unter dem Titel „Grauzone A1“ eine Person in einer Burka, die natürlich in die aktuelle Berichterstattung zu Afghanistan passt.
Wenige Straßen weiter hatte Hendrik Müller das „Müllers Kabinett“ geöffnet. Seine neue Serie dreht sich um ein ernstes Thema: Plastik. Dazu hat er einen „Plastikmensch“ in verschiedene – von Menschen veränderte – Landschaften gestellt. Die schwarze Figur steht stellvertretend für unseren Gebrauch von Plastik, das nichts weiter als ein Synonym für Öl ist, denn Plastik wird schließlich aus Öl hergestellt. Die Figur auf seinen Bildern sieht ein wenig aus wie ein ölverschmiertes Tier, aber auch Sciencefiction Assoziationen kommen auf. Müller hat bereits 10 Bilder gemacht, es werden sicher noch welche folgen.
Der nächste Besuch führte mich in die Westerbleichstraße. Dort befinden sich die Ateliers W53 und W55. In W53 zeigte Ute Brüggemann ihre Zeichnungen und Malerei. Von Tierbilder bis hin zu Industrieansichten sind ihre Motive sehr vielfältig. Beeindruckend sind ihre Bilder, die von alten schwarz-weißen Familienfotos inspiriert sind und mit Farbe den Geist der alten Bauerngesellschaft atmen. Ingrid Schmechel präsentiert dreidimensionale Objekte, die aus Kinderspielzeug entstanden sind. Die einzelnen Elemente wie beispielsweise Tipp-Kick-Tore werden zu komplexen Strukturen zusammengesetzt. Andere Arbeiten von ihr kombinieren alte Postkarten mit kleinen Plastiksoldaten, die somit eine neue Aussage bekommen.
Im Nebenhaus W55 hatte Christina Kreymborg ihr Atelier geöffnet. Sie benutzt für ihre Werke unterschiedliche Materialien und bringt alte Sachen in neue Zusammenhänge. So entstehen neue plastische Bilder, die auf alten Gemälden aufbauen. Nebenan hat Andrea Fortmann ihr Atelier. Die studierte Grafikdesignerin fing mit Zeichnungen an und konnte sich zunächst nicht vorstellen, mit Farbe zu arbeiten. Doch mit der Zeit wurden ihre Arbeiten abstrakter, zunächst fein flächiger, ihre neuesten Arbeiten sind Dank den vielen Linien viel lebendiger geworden. Für ihre Bilder vergibt sie keine Titel, denn die Bilder müsse auf die Menschen wirken, findet die Künstlerin.
Die Kunstdomäne in der Schillerstraße hatte natürlich auch für die Besucherinnen und Besucher geöffnet, die dort vertretenden Künstlerinnen und Künstler Karina Cooper, Anette Göke, Sylvia Jäger, Sandra Lamzatis, Franz Ott und Rita-Maria Schwalgin öffneten ihre Ateliers.
Der letzte Weg am Samstag führte mich ins depot. Hier hatten Monika Ihl und Suse Solbach ihre Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. Monika Ihl arbeitet vor allem mit Glas, aber auch mit anderen Materialien wie Holz. Sie interessiert sich sehr für Strukturen und Oberflächen und arbeitet sehr konzeptionell. In der Serie „Verknüpfungen“ werden verschiedene Materialien wie Holz und Glas zu einem neuen Objekt verbunden. Suse Solbach sammelt Naturobjekte wie Zweige oder Äste, die sie mit Wachs überzieht und danach Farbe aufträgt. Die Farbe produziert sie weiter, indem sie Pinselwasser für neue Farbe benutzt. Darüber hinaus erstellt sie kleine Kisten, in denen sie ihre Kunst zum Entdecken packt.
Am nächsten Tag ging es um 11 Uhr pünktlich los zum Beginenhof Dortmund. Hier hatte Kersten Versteylen seine Arbeiten ausgelegt. Der Künstler arbeitet mit digitalen Fotografien, die er weiter bearbeitet. Manchmal bleiben sie relativ original, manchmal werden sie stärker bearbeitet. Seine Motive stammen vorwiegend aus Dortmund und reichen von Pflanzen bis hin zu Details aus Industrieanlagen. Zudem zeigte Versteylen auch seine Videoarbeiten.
Suse Solbach präsentierte ihre Arbeiten in ihrem Atelier im depot.
Nur durch ein Blick durchs Fenster konnte man Kunst bei Marika Bergmann erhaschen.
Monika Ihl in ihrem Atelier im depot.
Einblick in die Ausstellung im Künstlerhaus „science-ex“
Hendrik Müller zeigt eines der Bilder aus der Serie Plastikmensch.
Ingrid Schmechel benutzt Kinderspielzeug für ihre Objekte.
Auch Andrea Fortmann arbeitet im Atelier W55.
Christina Kreymborg vom Atelier W55.
Ute Brüggemann vom Atelier W53
Ein weiterer künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Lortzingstraße 26 und 28. Dietrich Lacker macht aus alten Metallgegenständen neue Kunstwerke. Sein Atelier „Durchs blaue Tor“ ist voll von „menschlichen“ Figuren aus Zangen und anderen Werkzeugen. Draußen stehen Kunstwerke aus einer alten Brötchenmaschine oder beispielsweise eine Kobra aus einem Schusterwerkzeug. Für Lacker ist es wichtig, dass ich so wenig wie möglich an den Teilen verändern muss“.
Das Atelier nebenan an der Lortzingstraße 26 beherbergt zwei (eigentlich drei) Künstler. Stefan Mischke und David Mellin. Mellin hat das Klein- und Mittelformat für sich entdeckt. Seine Bilder im Format von 25 × 21 cm stehen im Verhältnis 6:5. Er malt auf Holztafeln und versucht der traditionellen Tafelmalerei eine virtuelle Ästhetik zu geben. Auch er stellt seine Farben selbst her und ist fasziniert von dem Material Farbe. Stefan Mischke hingegen ist für die großen Bilder zuständig. „Das hat mit dem Raum zu tun“, so der Künstler. Seine Bilder zeichnen sich dadurch aus, dass sie von der Anzahl der Farben beschränkt sind. „Es dürfen nicht zu viele Farben sein“, erklärt er.
Um die Ecke befindet sich das Atelier 1, leider waren die beiden Künstler Darkko Lingo und Hakan Poyraz nicht da, aber ich durfte trotzdem einen kurzen Blick hineinwerfen. Poyraz arbeitet mit Acrylglas, das er wohl mit Schablonen beklebt und dann besprüht, sodass filigrane Strukturen entstehen. Die großformatigen Bilder von Lingo zeigen einen ungegenständlichen Hintergrund, auf dem Figuren plastisch daraufgesetzt wurden.
Das Nordstadtatelier an der Bornstraße hatte eine ungewöhnliche Idee. Dort hatten die Bewohnerinnen und Bewohner der Nordstadt vorher die Möglichkeit, Postkarten auszufüllen und auf Fragen zu antworten wie „Was ist typisch Nordstadt“ oder „Wie stellst du dir die Nordstadt in der Zukunft vor“. Die Besucherinnen und Besucher konnten nur von außen auf die Antworten schauen.
In der Oesterholzstraße 68 befindet sich das Büro Praktik. Dort hat sich das Künstlerpaar Leonie Ioannidis und Alexander Wertkind niedergelassen. Wertkind arbeitet mit der Konservierung von Objekten. Nach der Erstellung einer Gussform erschafft er aus Alabaster beliebig viele weitere, die wie das Original sehr detailreich sind. Darüber hinaus arbeitet er viel mit Pappe und erschafft mit diesem Material Fotoapparate oder Musikinstrumente.
Ioannidis hingegen arbeitet digital und erschafft mittels Apps ihre Werke. Sie versucht, die Methoden der klassischen Malerei mithilfe der digitalen Möglichkeiten nachzuempfinden.
Sabitha Saul hat sich dem vielschichtigen Thema „Freiheit“ gewidmet. Sie hat dabei überwiegend Geflüchtete in der Nordstadt fotografiert und sie zu einem Statement zum Thema „Freiheit“ gebeten. Es ist nicht verwunderlich, dass jeder Mensch den Begriff der Freiheit anders definiert. Es mag irritierend klingen, doch für Geflüchtete kann Freiheit bedeuten „von der Polizei beschützt zu werden“, während Einheimische sich vielleicht von der Polizei in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen.
Dietrich Lacker verarbeitet Werkzeuge zu Kunstwerken.
David Mellin (rechts) arbeitet eher im Kleinformat, während Steffen Mischke größere Bilder malt.
Alexander Wertkind vor seinen Replikaten.
Die Nordstadtateliers präsentierten Antowrten der Bewohner.
Leonie Ioannidis zeigte ihre digitalen Bilder.
Wie denken Geflüchtete über „Freiheit“? Die Fotografin Sabitha Saul zeigt Fotos in der Galerie 103.
Almut Rybarsch-Tarry vor ihren Objekten in ihrer Werkstatt.
Cartoons von Holga Rosen im Dortmunder Comic-Schauraum ausgestellt
Seit der Eröffnung des Dortmunder Comic-Schauraums 2019 stehen vom 04.09.2021 bis zum 09.01.2022 zum ersten Mal unter dem titel „Ganz schön Rosen!“ die Werke eines hiesigen Cartoonisten im Mittelpunkt. Der als feste Größe in der Cartoon-Landschaft bekannte Holga Rosen (Jahrgang 1970) hat sich in den vergangenen Jahrzehnten hier und darüber hinaus als witzig- bissig-ironischer, begleitender, genauer Beobachter des Geschehens in der Stadtgesellschaft einen Namen gemacht.
Schon mit 17 Jahren erschien in den Ruhr Nachrichten seine Cartoon-Serie „Ronni Reinoldi“ (1988 – 1989). Fast zehn Jahre später (1998) folgte die Kolumne „StadtneuRosen“, die bis heute jeden Dienstag ein aktuelles Thema aufs Korn nehmen. Ab 2021 zeichnet Rosen die Serie „Robert und wie er die Dinge sieht“ für die Kinderseite der Zeitung.
In sechs Kapiteln stellt die Ausstellung Rosens Figuren, Serien sowie Einzelcomics vor, die regelmäßig in lokalen und regionalen Medien wie zum Beispiel die Titanic, der Eulenspiegel, die Zeit, Stern u. a. erschienen sind. Seine Cartoons sind bunt, die Figuren haben mit aufgerissenen Mündern mit drei großen Zähnen einen bleibenden Erkennungswert. Darüber hinaus veröffentlichte er einige Bücher, die im Schauraum auch ausgestellt sind.
Holga Rosen begleitet das Geschehen in der Stadtgesellschaft, aber auch allgemein gesellschaftliche Themen interessieren ihn.
Themen sind sowohl regionale Ereignisse – vom BVB, über den Phönix-See und anderen Bauprojekten, wie auch allgemein politische oder gesellschaftlich relevante, so aktuell die Corona-Krise. Im Jahr 2020 wurde sein Cartoon „Wie wir uns möglicherweise an das Jahr 2020 erinnern werden“ im Herbst den zweiten Platz beim Deutschen Cartoon-Preis.
Die technische Weiterentwicklung lässt sich an seinen Arbeiten erkennen. Angefangen mit einfache Finelinern (Schwarz-Weiß-Zeichnungen), über Buntstiftzeichnungen, Cartoons mit Filzschreibern, Aquarell, Wasserfarben oder Pastellkreide. Seit 2017 entstehen seine arbeiten ausschließlich digital. Selbst seine älteren Zeichnungen hat er inzwischen digitalisiert und teilweise neu gezeichnet.
Holga Rosen verriet beim Pressegespräch, dass er eigentlich Filmemacher werden wollte. „Ich arbeite gerne mit Bildern und erzähle gerne Geschichten“, so Rosen. In Zukunft will er seinen Schwerpunkt dort hinverlegen. Da passt auch seine Tätigkeit als Filmvorführer und inzwischen Kinobetreiber im hiesigen Roxy-Kino. Seine Serie „Die Roxyaner“ (1998- 2004) erschien monatlich im Programmheft des Kinos.
Im Schauraum ist ein Video-Zeichentrickfilm mit 1500 Einzelbildern zu sehen. Der Eintritt zum Schauraum ist frei, sonntags sind jeweils um 13:00 Uhr Führungen durch die Ausstellung geplant. Außerdem sind auch Lesungen vorgesehen.
Übrigens: Über Bluetooth-gesteuerte Beacons können sich die Besucher*innen in der Ausstellung auf ihrem Smartphone Hintergründe zu den Themen der Cartoons anzeigen lassen.
Die Ausstellung ist geöffnet: Dienstag, Mittwoch, Samstag und Sonntag 11:00 bis 18.00 Uhr. Donnerstag und Freitag 11.00 bis 20:00 Uhr. Montag geschlossen!
Offene Nordstadt Ateliers 2021 – besonderer Einblick in die Kunstszene
Bei der Kunst- und Kulturveranstaltung Offene Nordstadt Ateliers 2021, am 04. und 05. September, öffnen wieder zahlreiche Ateliers und Galerien in der Dortmunder Nordstadt ihre Türen für kunstinteressierte Besucher:innen und präsentieren vielfältige Werke aus allen künstlerischen Bereichen.
Die Dichte an Kunstschaffenden, Ateliers und Galerien ist im nördlichen Stadtgebiet besonders hoch und kaum eine Veranstaltung zeigt so authentisch die Nordstadt mit ihrer breitgefächerten Kunstszene. Besucher:innen erhalten einen direkten Einblick in die Arbeit der Künstler:innen sowie eine einmalige Möglichkeit für Gespräche und Austausch. Besucher:innen können in kleine Ateliers hineinschauen oder größere Kulturhäuser erkunden und sich von der fantastischen künstlerischen Bandbreite überraschen lassen. Natürlich ist der Eintritt frei.
Zwei Tage den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter schauen: Offene Nordstadtateliers 2021
Ein weiteres Ziel dieser einmaligen Kulturveranstaltung ist der Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten mit der Nordstadt. Besucher:innen erkunden die Innenstadt-Nord ganz individuell auf ihrem Rundgang von Atelier zu Atelier und entdecken dabei auch den schönen Altbaubestand sowie viele malerische Hinterhöfe. Gebündelt an einem Wochenende gibt es die Werke zahlreicher Einzelkünstler:innen, Ateliergemeinschaften und Galerien mit Gemeinschaftsausstellungen zu erleben.
Kunstinteressierte finden auf der Webseite www.offenenordstadtateliers.de alle Informationen zur Veranstaltung sowie die ausführlichen Porträts der teilnehmenden Künstler:innen, Ateliergemeinschaften und Galerien. Mithilfe der informativen und übersichtlichen Online-Standortkarte können Besucher:innen schnell eine individuelle Route zu ihrer persönlichen „Lieblingskunst“ planen oder einfach losspazieren und sich überraschen lassen.
Die Kulturmeile Nordstadt e.V. möchte als Veranstalter die Kunst- und Kulturszene der Dortmunder Nordstadt in diesem Jahr erneut mit der besonderen Veranstaltung Offene Nordstadt Ateliers unterstützen. Denn der Zusammenhalt und die Sichtbarkeit sowie eine Wertschätzung der Kunst- und Kultur ist aktuell unerlässlich.
Es gilt die 3G-Regel (negativer Corona-Tests, der weniger als 48 Stunden alt ist oder vollständiger Impfschutz bzw. Nachweis einer Genesung).
Die Kunst- und Kulturveranstaltung Offene Nordstadt Ateliers 2021 wird unterstützt vom Kulturbüro der Stadt Dortmund, dem StadtbezirksMarketing Dortmund-Innenstadt-Nord, Betten Kalvelage und der Sparkasse Dortmund.