Die Natur kommt ins Torhaus

Vom 26. Juni bis zum 17. Juli zeigt die Galerie Torhaus Rombergpark die Ausstellung „Verpflanzungen“ der Künstlerinnen Sabine Held, Anne Jannick und Claudia Terlunen. Die drei Künstlerinnen treten dabei mit der Pflanzenwelt in Dialog.

Bringen die Natur ins Torhaus (v.l.n.r.) Sabine Held, Claudia Terlunen und Anne Jannick.
Bringen die Natur ins Torhaus (v.l.n.r.) Sabine Held, Claudia Terlunen und Anne Jannick.

„Eigentlich ist das eine Art Fortsetzung der Ausstellung ‚Verpflanzungen‘ vom vergangenen Jahr“, erklärte Sabine Held. Damals hatten die Künstlerinnen die Kunst in die Natur, d.h. in den Rombergpark gebracht. Leider wurden einige Objekte gestohlen.

Jetzt bringen die Künstlerinnen die Natur ins Torhaus. Organische Formen und die Garbe Grün dominieren den Ausstellungsraum. Auf vielen Bildern blüht und grünt es, aber es existieren auch andere, düstere Arbeiten. Pollen und andere fremdartig bekannt wirkende Lebensformen sind ebenfalls zu finden.

Die malerischen Arbeiten reichen von gegenständlich bis abstrakt, unterschiedliche Formate bieten den Besuchern Abwechslung. 57 Werke sind zu bestaunen. Jedes Gewächs erzählt quasi seine eigene spannende Geschichte von Anpassungsfähigkeit und Evolution.




Galerie im Depot als Ort für eine spartenübergreifende Installation

In Anlehnung an das Gedicht „Auf einen Garten“ des arabischen Lyrikers Achmed Ben Mohammed Mokri haben die vier Künstler*innen Bärbel Thier-Jaspert, Michael Jaspert, Marc Bühren und Bettina Köppeler mit dem Wunsch nach einem künstlerischen Austausch ein besonders Projekt entwickelt.

Das Ergebnis kann von Besucherinnen und Besuchern vom 24.06.2022 bis zum 17.07.2022 in der Galerie im Depot in Dortmund mit allen Sinnen erkundet werden.

Wandeln auf grünen Rasen in der Galerie im Depot: (v.l.n.r.) Michael Jaspert, Bärbel Thier-Jaspert, Marc Bühren und Bettina Köppeler)
Wandeln auf grünen Rasen in der Galerie im Depot: (v.l.n.r.) Michael Jaspert, Bärbel Thier-Jaspert, Marc Bühren und Bettina Köppeler)

Die Künstler*innen haben ihre ganz persönlichen Zugänge zu den Versen in jeweils unterschiedlichen Arbeits- und Ausdrucksformen umgesetzt. Die fünf Strophen erzählen von der grünen Architektur, von Menschen, die sich dort begegnen, sowie der Vielfalt, die man im Garten (noch) vorfinden kann.

Der Galerieraum wurde ausgehend von der ersten Zeile des Gedichts „Mit einem Mantel dichten Grünes/ bist du o Garten, ganz bedeckt“ mit einer Roll-Rasenfläche ausgelegt, den man auch barfuß betreten kann. Der Geruch von Erde und eingespielte Naturgeräusche schaffen eine ganz besondere Atmosphäre der Ruhe und Inspiration. Auf dem authentischen grünen Rasen entspinnt sich im gemeinsamen Zusammenspiel von Kunst und Natur eine ganz besondere Melange aus Bildern, Zeichnungen, Versen, Fotografien, dreidimensionalen Objekten und Audiofragmenten.

Das Ganze fügt sich zu einem imaginären Garten als Erlebnis, Erfahrungsort und Ort der Ruhe, Erholung und Inspiration. Es ist eine Ausstellung im Spannungsfeld von Zivilisation und bedrohter Natur.

Die bunten Makrofotografien gefährdeter Insekten stellt Michael Jaspert die Fotografie eines Plastikbechers im Garten gegenüber. Bärbel Thier-Jaspert zeigt auf der einen Seite Schwarz-weiß Fotografien von Insekten, denen sie filigrane Zeichnungen (Fotos) nach dem Vorbild alter Meister gegenüber stellt.

Bettina Köppeler hat in einem großflächigen Ölgemälde in eine schön Pastellfarben erscheinende Naturlandschaft kleine Zeichen der Zivilisation (etwa Blumentopf) gesetzt. Der Mensch ist nicht mehr vorzufinden.

In seinen dystopischen Arbeiten befasst sich auch Marc Bühren mit einer Welt, in der Menschen nicht mehr existieren. Der durch seine Werke mit manuellem und digitalen 3D-Druck und Temperamalerei bekannte Künstler stößt Fragen nach unseren Umgang mit Ressourcen an.

Das Ausstellungsprojekt wird vom Dortmunder Kulturbüro gefördert.

Am Sonntag, den 26.06.2022 wird von 14:00 bis 18:00 Uhr vor Ort ein Künstlergespräch mit den vier Künstler*innen mit mit Besucherinnen und -besuchern angeboten.

Es gibt noch einige interessante Veranstaltungsangebote während der Ausstellungsdauer statt.

Informationen erhalten Sie unter www.depotdortmund.de

Öffnungszeiten: Do: 16:00 – 20.00 Uhr So: 14:00 – 18.00 Uhr Eintritt ist frei




Eine Retrospektive für Bernd Figgemeier

Bis zum 17. Juli 2022 zeigt die BBK Westfalen in der BIG GALLERY die Ausstellung „Bernd Figgemeier – ein Lebenswerk“. Der Künstlerbund präsentiert einen umfangreichen Querschnitt der Arbeiten von Figgemeier von 1950 bis 2020.

Bernd Figgemeier mit seinen Bleiblecharbeiten „Wasserfall“ und „Welle“. (Foto: © Rita-Maria Schwalgin)
Bernd Figgemeier mit seinen Bleiblecharbeiten „Wasserfall“ und „Welle“. (Foto: © Rita-Maria Schwalgin)

Es lohnt sich, die Ausstellung chronologisch anzugehen. Figgemeiers Arbeiten der 50er Jahre atmen die farbliche Ästhetik und die Geometrieformen dieser Zeit. In den 70er Jahren arbeitet der Künstler mit der Differenzierung Hell/Dunkel und Strukturen in der Fläche. Gut zu sehen in den Arbeiten „Erg“ oder „Hammada“, die die Wüstenlandschaft auch plastisch erlebbar machen.

In den 80er Jahren entwickelt Figgemeier diesen Stil weiter. Der Bildaufbau ist sehr streng. Die Flächen wirken wie ein Layout, klar unterteilt. Die Farbgebung ist fast monochrom, durch lasierenden Auftrag wird das Reliefbild lebendig. In dieser Zeit beginnt der Mensch eine Rolle in den Arbeiten Figgemeiers zu spielen. Der „Verkünder“ wird mit feinem, aber präzisen Pinselstrich in Aquarell gemalt und bekommt wieder durch die hell/dunkel Kombination seine Plastizität.

Der Mensch als Motiv taucht bei Figgemeier immer prominenter in den Arbeiten auf. Sein vierteiliges Werk „Mensch bilden Brücken“ von 1992 zeigt wieder seine Relieftechnik, die auch in den Arbeiten „up and down“ von 1999 gut zu sehen ist. Für den Künstler ist das lineare der Ausdrucksträger.

In den 2000er Jahren wird der Stil von Figgemeier gegenständlicher. Seine Sportler aus dem Jahre 2002 haben aber immer den klaren Bildaufbau. Sein Interesse an Archäologie zeigt sich in den zwei gezeigten Arbeiten „Sichtbar machen“ aus dem Jahre 2005. Hier wird das Thema Ausgrabung, Zeitbestimmung, mit Öl/Grafit plastisch sichtbar gemacht. Daneben bleibt er seinen monochromen Reliefbildern treu. Der „Verkünder“ wird 2007 zum „Rhetor“.

Darüber hinaus beginnt er plastisch zu arbeiten. Er erschafft Werke aus Bleiblech, die er wieder zu Figuren formt, die seinen Reliefbildern ähneln. Hier schafft die Oxidation den bekannten Hell/Dunkel-Effekt. Figgemeier ist kein Bildhauer, seine Skulpturen sind – wie bei einem Bild – nur von einer Seite zu betrachten.

Ab 2010 beschäftigt sich der Künstler mit dem Thema Wasser. In seinen Bildern steht die kristalline Form im Vordergrund („kristalline Struktur II“, 2010 oder „Packeis“, 2016), während bei den Bleiblecharbeiten die flüssige Form („Welle“, 2020 oder „Wasserfall“, 2020) im Vordergrund steht.

Ich möchte mich bei Karl-Ulrich Peisker bedanken, der sich die Zeit nahm, mit mir durch die Ausstellung zu gehen.




Wie lassen wir uns täuschen? – TÄUSCHEND ECHT:ECHT TÄUSCHEND

Was ist echt und was ist nur vorgespielt? In der virtuellen Welt treffen wir auf Personen, von denen wir nicht wissen, ob sie das sind, was sie behaupten zu sein. Das Künstler:innen-Kollektiv Mia ter Horst, Joshua Martin und Tim Semrau hat sich in seinen Fotografien und Filmen mit der Fragilität der Wahrnehmung beschäftigt. Am 18. Juni 2022 ist die Finissage seiner Ausstellung in .dott.werk, Düsseldorfer Straße 18, ein. Zu sehen sind Film- und Fotoinstallationen.

Bild vom Kollektiv Mia ter Horst, Joshua Martin und Tim Semrau für die Ausstellung "Täuschend Echt:Echt Täuschend.
Bild vom Kollektiv Mia ter Horst, Joshua Martin und Tim Semrau für die Ausstellung „Täuschend Echt:Echt Täuschend.

Die gezeigten Bilder sind spannend aufgebaut. Die haben eine sehr starke architektonische oder zumindest geometrische Komponente. Dann ist oft eine Person in einer ungewöhnlichen Perspektive zu sehen. „Das ist sicher gephotoshopped“ werden manche Besucher*innen denken, dennoch bleibt es unklar. Ist es die ungewöhnliche Perspektive, die die Bildkomposition unwirklich erscheinen lässt? Das Multi-Media-Projekt „TÄUSCHEND ECHT:ECHT TÄUSCHEND“ zeigt unter Berücksichtigung dieser Fragen „Fotocollagen“ aus der realen Welt. Welche der Fotografien sind digital zusammengesetzt? Welche Motive bilden tatsächlich 1:1 das ab, was den Künstler:innen vor die Linse kam?

Am Samstag noch von 12 bis 20 Uhr im .dott.werk, Düsseldorfer Straße 18, 44143 Dortmund zu sehen.




Parkstreifzüge und Gedankengänge als Collage

Die Städtische Galerie Torhaus Rombergpark in Dortmund lädt Besucherinnen und Besucher vom 29.05.2022 bis 19.06.2022 zu der sehr persönlichen Ausstellung „Me And My Park“ der hiesigen Künstlerin Silvia Liebig (Jahrgang 1966) ein. Der schöne naturbelassene Rombergpark hat ja schon vielen Generationen zum Flanieren sowie dem Bewundern und Beobachten der Pflanzen- und Tierwelt inspiriert.

"Selphywand" von Silvia Liebig. Zu sehen in der Galerie Torhaus Rombergpark.
„Selphywand“ von Silvia Liebig. Zu sehen in der Galerie Torhaus Rombergpark.

Mit ihren Foto- und Bildcollagen, Tiermasken, Skizzen auf Papier (Liebespaare und mehr) stellt die Künstlerin den persönlichen Erlebnissen und Erfahrungen der Betrachtenden ihr Narrativ zur Seite.

Neben all den schönen Erlebnissen in „ihrem Park“ (etwa mit dem Vater) stellt sie musterhafte Strukturen infrage und es kommt auch Bedrohliches (zum Beispiel für Frauen) vor oder es befindet sich eine Menschengruppe von Strafgefangenen im Zweiten Weltkrieg im Hintergrund. Es geht auch um die Beziehung von Mensch und Natur. Warum füttern zum Beispiel Menschen so gerne Tiere im Park? Was ist wichtig in unserem Leben? Der Rombergpark steht dabei stellvertretend für Parks dieser Art.

Die Besucher*innen der Ausstellung haben Gelegenheit, ein Selfie vor einer Leinwand mit den meisten Sehenswürdigkeiten des Parks zu machen. Das kann mit vielen Menschen im Netz geteilt werden.

Obwohl es keine offizielle Eröffnung der Ausstellung gibt, lädt eine Aktion am Sonntag, dem 29.05.2022 zwischen 11 und 16 Uhr ein, gemeinsam mit anderen Zufallsgästen zu essen und plauschen.

Auf der linken Seite des Raums im Torhaus ist ein langer Tisch mit Stühlen für bis zu zwölf Personen gedeckt, die dort zeitgleich Platz finden können. Das Porzellan-Geschirr stammt aus verschiedenen Haushalten. Jedes einzelne Teil hat seine ganz eigene Geschichte. Essen und Trinken bringt jede und jeder dazu selbst mit.

Genug Gesprächsstoff und zu entdecken gibt es auf alle Fälle.




Blade Memory II – Kooperative Ausstellung in neuen Räumlichkeiten

In den ehemaligen Büroräumen einer Versicherung (direkt gegenüber der Big Gallery , Park der Partnerstädte 2) hat der Dortmunder Kunstverein seine neue Heimat gefunden. Auf zwei Ebenen bieten sich jetzt neue künstlerische Darstellungsmöglichkeiten. Mit „Blade Memory II“, eine Kooperation mit dem Center for Contemporary Art (CCA) Tel Aviv-Yafo, wird dort vom 21.05.2022 bis zum 30. Juli 2022 erstmals eine Ausstellung gezeigt. Den ersten Teil von „Blade Memory“ konnte das Publikum in Tel Aviv (Israel) erleben.

Lee Nevo, Dis-play (for the sexual and social anthology of the ejections seat), 2021
Lee Nevo, Dis-play (for the sexual and social anthology of the ejections seat), 2021

Kuratiert wird die „Blade Memory II“ von Naama Arad, I.S. Kalter und Eran Nave. Beteiligt sind zwölf Künstler*innen aus Israel, drei aus Deutschland und eine aus Belgien. Durch Corona-Pandemie oder diverse kriegerische Auseinandersetzungen gerade in den letzten Jahren wurden die Künstler*innen in ihrer Außenwirkung beeinträchtigt. Zudem bietet sich ihnen in einer immer schnelllebigeren (digitalen) Welt und sich ständig verdichteten Innenstädten immer weniger Raum für individuellen Ausdruck. Moderne zeitgenössische Kunst aus Israel und europäische aus dem 20. Jahrhundert werden in einen besonderen Kontext gebracht.

Blade Memory beschwört eine schmerzhafte Erinnerung wie von einer Klinge oder einem Dolch. Es wird die Rolle von Künstler*innen, die von einer enttäuschenden Gegenwart geprägt sind, befragt. Mit einfachen Mitteln und Werkstoffen setzten sich die Beteiligten mit (oft männlich geprägten) Machtstrukturen künstlerisch auseinander und suchen Freiräume.

Schon im Eingangsbereich wird man von einem älteren Bürotisch mit der Spitze nach Vorne empfangen. In einem riesigen Holzregal auf der linken Seite (Bread Library, Uri Ara, 2020/2022) hat sich eine Bäckerei die „Freiheit genommen“, Brot nach den Buchstaben des Alphabets zu formen.

Viele Werke haben eine eigene Symbolkraft. So etwa die viel zu große Besenbürste für einem winzige Kehrblech (Marianne Berenhaut, 2019) in einem Hausmeisterraum auf der Ebene 2. Sie kann den vielen „Schmutz, Unrat“ nicht aufnehmen.

Ein sehr deutlicher Hinweis auf Machtstrukturen ist der lange, an den „Putin-Tisch“ erinnernde Tisch mit einer die Hände ausbreitenden Bronzestatue von Max Ernst (1961).

Eine spezielle Leihgabe mit Heimatbezug ist auf der unteren Ebene zu sehen. Es ist ein Bild ( Bleistift auf Papier) ohne Titel des leider früh verstorbenen Dortmunder Künstlers Martin Kippenberger (1953 – 1997). Es gibt einiges zu Entdecken und viel Raum für Assoziationen.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Samstag, den 21.05.2022 (16 – 20 Uhr) statt.

Begrüßung: Dr. Matthias Wiese (stellv. Vorstand)

Einführung : Rebekka Seubert Künstlerische Leitung)

Informationen über das umfangreiche Begleitprogramm finden sie unter www.kunstverein-dortmund.de




Kunst sei Dank FLOWERS!

Eine Ausstellung im Museum Ostwall, im Dortmunder U auf der Leonie Reygers Terrasse (6. Etage), zu Blumen in der Kunst des 20. und 21. Jahrhundert.

Renate Bertlmann, Discordo Ergo Sum, 2019, Murano Glas, Metall, Skalpelle, Maße variable
Tia Collection, Santa Fe, USA, courtesy Richard Saltoun Gallery, London
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022 Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien
Renate Bertlmann, Discordo Ergo Sum, 2019, Murano Glas, Metall, Skalpelle, Maße variable
Tia Collection, Santa Fe, USA, courtesy Richard Saltoun Gallery, London
© VG Bild-Kunst, Bonn 2022 Foto: Johannes Stoll / Belvedere, Wien



Doppelausstellung im Künstlerhaus

„It takes two to tango“ ist nicht nur der Titel der Ausstellung im Erdgeschoss im Künstlerhaus, sondern „zwei“ ist auch die Anzahl der Ausstellungen, denn im 1. Stock des Gebäudes ist auch noch die Ausstellung „Schwarzzseite Projekt“ mit Druckgrafiken zu sehen. Beginnen wir im Erdgeschoss.

Hier präsentieren zehn Künstlerinnen Arbeiten, die sich stark mit Rhythmus, Struktur oder Materialität beschäftigen. Gemeinsam ist allen Künstlerinnen, dass sie entweder als Mentorin oder Mentee an den Kunst-Mentorinnenprogrammen in Nordrhein-Westfalen oder Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen haben. Die Ausstellung ist bis zum 19. Juni 2022 zu sehen.

Maria Seitz, multicolor 4
Maria Seitz, multicolor 4

Uli Böhmelmann arbeitet raumbezogen mit transparenten oder empfindlichen Materialien. Für die Ausstellung im Künstlerhaus zeigt sie ihre Arbeit „Kette geschlossen“, die aus Porzellan besteht. Somit entsteht eine neue Einteilung des Raumes. Die Analogie zwischen Kunst und Natur beschäftigt die Künstlerin Rabea Dransfeld. Ihre „kosmischen korrelate“ wirken einerseits wie Stücke von Meteoriten, andererseits aber auch wie Waben von Bienen oder Wespen. Bei Maria Seitz stehen serielle Strukturen und repetitive Verfahren im Vordergrund. Sie zeichnet mit Buntstiften auf Papier und erzeugt komplexe Strukturen. Ramona Seyfarth arbeitet bei ihren fotografischen Arbeiten mit der Zeit, Sie fotografiert ein Motiv über 24 Stunden und komprimiert die Bilder anschließend. Ein weiteres Werk von ihr ist der „Rote Teppich“, der aus einzelnen Glasfäden geknüpft ist. Eine Zeichnung im Raum, so könnte man die Arbeit „Raumgestrick“ von Karin Schroeder bezeichnen. Ein Faden wird eine Linie, die Linie durchdringt den Raum und wird zu einem 3D-Gebilde.

Johanna Herrmann arbeitet mit dem Wind und dem Zufall. Hier im Künstlerhaus muss sie sich mit Ventilatoren begnügen, doch es bleibt spannend, welches Ergebnis bei dem „Experiment“ herauskommt. Denn der Wind bewegt Pinsel, an denen Farbe klebt, so entstehen spannende Bilder. Die Zeichnungen von Justyna Janetzek beziehen sich auf ihre Skulpturen, an denen sie sonst arbeitet. Sie sind eine Art Muster, Skizze, die von ferne an Gebilde im Raum erinnern. Mit verlorenen Handschuhen arbeitet Susanne Gabler. Zusätzlich „vermenschlicht“ sie die Handschuhe, in dem sie Kontaktanzeigen darunter platziert. Ob sich dadurch der zweite passende Handschuh findet? Das Grundelement der Werke von Dorthe Goeden ist die Linie. So sind ihre Papierschnitte ein Spiel von Licht und Schatten, vom dem „was ist“ und von dem „was nicht ist“. Dazu zeigt sie viele Arbeiten, die als Werkarchiv oder Skizzenbuch dienen könnten. Zusätzlich arbeiten Lisa Tschorn und Sierra Diamond an der Performance „Trotzdem“.

Freundinnen und Freunde von Druckgrafiken können sich auf die Ausstellung „Schwarzzseite Projekt“ freuen, die bis zum 29. Mai 2022 läuft denn zu sehen sind insgesamt 28 Druckgrafiken aus aller Welt, kuratiert von Debora Ando. Viele Drucktechniken sind vertreten und von Unikaten bis zu großen Auflagen ist alles dabei.




World Press Photo 2022 – Eindrückliche Pressefotografie

Der Kulturort Depot im Dortmunder Norden zeigt bis zum 29. Mai 2022 bereits zum 10. Mal die „World Press Photo“ Ausstellung. Rund 150 Fotos von preisgekrönten Pressefotofotografen sind in der Mittelhalle zu sehen.

Wer das Titelbild der diesjährigen Ausstellung sieht, denkt vielleicht, dass sich viele Bilder in der Ausstellung über das Thema Corona drehen. Doch weit gefehlt, andere Themen bleiben leider immer noch aktuell wie Bürgerkriege oder Umweltzerstörung. Dennoch bietet die Ausstellung auch Raum für leise Geschichten, wie die über das Leben eines argentinischen Mädchens und dessen Wünsche für die Zukunft.

Titelbild der diesjährigen Ausstellung World Press Photo im Depot. (Foto: © depot e.V.)
Titelbild der diesjährigen Ausstellung World Press Photo im Depot. (Foto: © depot e.V.)

Doch im Vordergrund stehen die weniger schönen Dinge. Eine Reportage über Migranten, die in der US-amerikanischen Fleischindustrie ausgebeutet werden, die Waldbrände in Sibirien oder in Griechenland, Konflikte in Myanmar und in anderen Ländern. Spannend sind auch Fotos über die letzten Jahre der Präsidentschaft von Trump oder die Konflikte in der Ukraine nach 2014, die ja durch den Krieg an Aktualität gewonnen haben.

Das Pressefoto des Jahres von Amber Bracken und dreht sich um die Assimilierung der indigenen Völker in Kanada, dessen Kinder in Internaten misshandelt wurden. Manche starben.

Die Ausstellung ist Sonntag bis Donnerstag von 11 bis 20 Uhr geöffnet, Freitag und Samstag sogar von 11 bis 22 Uhr. Der Eintritt beträgt 8 Euro, ermäßigt 6 Euro. Karten sind an der Tageskasse erhältlich. Die World Press Photo Foundation empfiehlt den Besuch der Ausstellung ab 14 Jahren. Für gemütliche Stimmung an den Wochenenden sorgt das Café Vital: Freitag bis Sonntag von 13 bis 18 Uhr gibt es Kaffee und Kuchen in der Mittelhalle.

Vier öffentliche Führungen bieten zudem die Möglichkeit, noch tiefer in die Welt der Pressefotografie einzutauchen: An drei Samstagen (14., 21. und 28. Mai) um jeweils 15 Uhr sowie an einem Mittwoch (18. Mai) um 18 Uhr begleiten fachkundige Guides durch die Ausstellung. Der Eintritt beträgt hierbei 8 Euro, ermäßigt 6 Euro zzgl. 4 Euro Führungsgebühr. Zu den Führungen ist eine Anmeldung per Mail an depot@depotdortmund.de oder unter der Telefonnummer 0231 900 806 erforderlich.

Führungen für Gruppen und Schulklassen können unter diesen Kontaktdaten gesondert angefragt werden.

Mehr Infos auf www.depotdortmund.de/worldpressphoto




Künstlerische Auseinandersetzung mit der Kindheit

Unter dem Motto „Auch ich war einst ein Kind“ stellen sich zwölf KünstlerInnen in der Gemeinschaftsausstellung 2022 im Dortmunder Kunstbonbon (Chemnitzer Str. 11) vom 14.05.2022 bis 25.06.2022 ihren persönlichen Erlebnissen und Stimmungen aus der Vergangenheit.

In verschiedenster Form drücken sie sich durch Malerei, Illustration, Fotografie, Skulpturen, Objekte sowie Installationen aus. Die Gastkünstlerinnen des Kunstbonbons sind in vielen Kunstrichtungen unterwegs. Da alle beteiligten Personen im Alter zwischen 50 und 70 Jahren sind, decken sie verschiedene Kindheitserlebniswelten ab. Sicher kommen auch bei den BesucherInnen verschiedene Gefühle und Erinnerungen hoch. Da gibt es einigen Gesprächsstoff.

Die Arbeit "Küche" von Ingrid Lacher. (Foto: © Ingrid Lacher)
Die Arbeit „Küche“ von Ingrid Lacher. (Foto: © Ingrid Lacher)

Teilnehmende KünstlerInnen: Michaela Düllenberg, Ilse Hilpert, Markus Jöhring, Claudia König, Ingrid Lacher, Hendrik Müller, Ari Plikat, Almut Rybarsch-Tarry, Karin Schmidt, Gine Selle, Lotte Wagner sowie Michael Wienand.

Die Vernissage findet im Kunstbonbon am 14.05.2022 u m 15:00 Uhr statt.

Das Kunstbonbon nimmt zudem an den „Offenen Ateliers 2022“ teil und ist am Samstag, den 18.06 von 15-20 Uhr und am Sonntag, den 19.06. von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Ansonsten kann die Ausstellung bis zum 25.06.2022 zu den üblichen Öffnungszeiten (di 13.18, fr 15-18, sa 12-15 Uhr) besucht werden.

Infos unter www.kunstbonbon.de