800 Jahre Kunst auf 800 Quadratmeter

Ab dem 24.02.2023 beginnt die große Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) unter dem Titel „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“. Die Ausstellung arbeitet ausschließlich mit Werken aus der eigenen Sammlung und ist Sonderausstellung und Sammlungspräsentation zugleich.



Als Erneuerungsauftakt während notwendiger Sanierungarbeiten in den kommenden Jahren werden der Dortmunder Stadtgesellschaft erstmals verdichtet als eine spannende Zeitreise durch die Epochen bekannte und unbekanntere „Kunstschätze“ (etwa 230 Gemälde, 110 Skulpturen) präsentiert.

Blick in die Ausstellung „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“,
©MKK Dortmund, Foto: Gaye Suse Kromer
Blick in die Ausstellung „REMIX. 800 Jahre Kunst entdecken“,
©MKK Dortmund, Foto: Gaye Suse Kromer

Kuratiert wurde die Ausstellung von Sammlungsleiter Dr. Christian Walda.

Sie wurde aus den Schätzen der großen Kunstsammlung der Region ausgewählt. Durchaus als besondere Wertschätzung zu verstehen.

In jedem In jedem Raum in der 8oo Quadratmeter großen Ausstellungshalle im MKK spiegeln die Gemälde und Skulpturen gesellschaftliche historischen Entwicklungen und Mentalität ihrer Entstehungszeit wieder. Es ist eine Art zeitgeschichtlicher künstlerischer Exkurs, der die die jeweiligen Lebensanschauungen und Welt-Bilder widerspiegelt.

Den Besucher*innen werden nicht nur neue Zugänge zu den Werken ermöglicht, sondern die Ausstellung stellt auch Bezüge der Arbeiten untereinander her. Zudem werden Erkenntnisse der Sammlungsforschung vorgestellt.

Die für Bildung und Vermittlung zuständige Ann-Kathrin Mäker verriet beim Presserundgang am 22.02.2023 etwas über das interaktive Begleitprogramm.

So können Besuchende etwas über den Prozess der Kunstleihgabe auf einem Bildschirm per Kopfhörer erfahren, oder mit einer Lupe den Geheimnissen hinter den Bilderrahmen zu erforschen.

Die Zeitspanne von REMIX reicht von etwa 1130 bis 1936 und beginnt mit dem spirituellen und Sorgfalt gekennzeichnetem Mittelalter. Der Raum ist atmosphärisch stark in einem dunklen Blau gehalten, dem Forscherdrang der der Neuzeit, dem Rückzug ins Innere in der Romantik als Folge der Ängste nach der Französischen Revolution (1789). Hier ist die Raumfarbe passend hell-ockerfarben gestaltet. Die Epoche des Realismus mit seiner Sachlichkeit bis hin zum Jugendstil an der Wende zum 19. Zum 20. Jahrhundert, der als umfassende Reformbewegung alle Lebensbereiche durchdrang und Ästhetik und Schönheit in den Lebensalltag bringen wollte. Die Hoffnung war, dass eine schöne Welt den Frieden fördern würde.

Als Grundstock soll die Ausstellung im Wesentlichen erhalten bleiben. Sonderausstellungen zu speziellen Themenbereichen (z.B. Fotografie, Niederländische Künstler) soll es laut dem Direktor des MKK Dr. Jens Stöcker weiter geben.

Öffentliche Führungen jeden 2. Und 4. Sonntag im Monat (14 – 15 Uhr), jeden Donnerstag im Monat (18 Uhr) sowie jeden 2. Mittwoch im Monat (Kuratorenführung, 18 Uhr9. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Kosten 3 Euro.

Sonst ist der Eintritt zur Ausstellung frei!

Einblicke im Internet über www.remix-dortmund.de

Infos: info.mkk@stadtdo.de




Kunst von FJH Schneider – „Das Leben ist so bunt, wie man es malt“

Ein neues „erstes Mal“ im Kunstbonbon! Es gibt Werke eines bereits am 17.06.2000 verstorbenen Künstlers zu sehen, der am 10.03.2023 seinen 100sten Geburtstag feiern würde.



FJH Schneider war Dortmunder mit teils französischen Wurzeln, lehrte Kunst und hat Zeit seines Lebens gemalt. Sogar im Krieg war ein Skizzenbüchlein immer dabei und es entstanden berührende und erschreckende Zeichnungen dessen, was er um sich herum wahrnahm.

Nach dem Krieg studierte er zunächst 1946/47 in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste und von 1947 bis 1952 an der Kunstakademie Karlsruhe. Trotz vieler traumatischer Erlebnisse fand FJH Schneider in seiner späteren Kunst zu einer enorm lebendigen Farbigkeit.

Der Flyer zur Ausstellung über FJH Schneider im Kunstbonbon.
Der Flyer zur Ausstellung über FJH Schneider im Kunstbonbon.

Viele seiner Werke entstanden in seinem französischen Atelier und wurden unter anderem in renommierten Pariser Galerien ausgestellt. In Dortmund gab es im Jahr 2003 in der Gedenkstätte Steinwache die Ausstellung „Deutsche Schicksalslinien“ mit 120 Skizzen und Zeichnungen von FJH Schneider und im Jahr 2006 waren viele seiner Arbeiten in der Artothek der Stadt- und Landesbibliothek in Dortmund zu sehen.

Aus dem riesigen Fundus wurden nur die Themen „Menschen“ und „Stillleben“ gewählt, da die Räume des Kunstbonbons für ein breiteres Spektrum seines Schaffens einfach nicht ausreichend sind. Verwaltet und gepflegt wird die Werksammlung des Künstlers von seinem jüngsten Sohn, dem Schauspieler Raphael Schneider, der für die Ausstellungsvorbereitungen eigens von Berlin nach Dortmund kam und der bei der Vernissage (und Finissage, die am 10.03. zum 100sten Geburtstag von FJH Schneider stattfinden wird) sicherlich gern Näheres zu den einzelnen Exponaten sagen wird.

Wir können uns freuen auf farbenfrohe Bilder, die Menschen aller Hautfarben und Kulturkreise darstellen und auf Stillleben, die u.A. auch die reichhaltige Sammlung von allerlei Gefäßen zeigen, die der Künstler besaß und die er mit Früchten und Pflanzen arrangierte.

Neben den farbprallen Malereien werden auch Skizzen und Tuschezeichnungen zu sehen sein, die klar machen mit wie wenigen Strichen der Künstler eine Szene festhalten und dabei die Stimmung des Augenblicks transportieren konnte.

Die Betrachtenden werden erfahren, dass auch furchtbare Erlebnisse so weit verarbeitet werden können bis der Blick auf die Schönheiten des Lebens und der Welt wieder klar ist. Dass das Leben wieder genossen werden muss und die schönen Momente im gemalten Bild für sich und die Nachwelt festgehalten werden können.

Vernissage: 11.02.2023 um 15 Uhr / Finissage: 10.03.2023 um 18 Uhr




Die Kunst der Unbeschwertheit und Leichtigkeit

Auf der uzwei (Kulturelle Bildung) im Dortmunder U sind vom 3. Februar bis 28. Mai 2023 die verschieden interaktive Rauminstallationen zum Thema „Unbeschwert“ zu sehen und erleben. Der Eintritt ist frei.



Seit April 2022 haben sich insgesamt elf junge Menschen im alter von 16 und 21 Jahren in unterschiedlichster Weise in einem Projekt mit „Unbeschwertheit und Leichtigkeit“ auseinandergesetzt. Gerade auch Kinder -und Jugendliche sowie junge Erwachsene (Auszubildende, Studierende) hatte in der akuten Zeit der Corona-Pandemie viele Einschränkungen in einer wichtigen Lebensphase hinnehmen müssen. Ängste vor der Klimakatastrophe und Krieg kommen noch hinzu.

Ein Besuch in die Welt der Pilze. Die Arbeit "Faszination mit Hut" von Svenja Malchers in der uzwei. (Foto: (c) Katrin Pinetzki)
Ein Besuch in die Welt der Pilze. Die Arbeit „Faszination mit Hut“ von Svenja Malchers in der uzwei. (Foto: (c) Katrin Pinetzki)

Am Eingang zur Ausstellung wird man von einem bunten Strauß unterschiedlichster Schleimpilze aus Stoffen on Svenja Malcher empfangen. Diese „Faszination mit Hut“ wird eindrucksvoll unterschiedlich beleuchtet und zieht die Besuchende in die Ausstellung hinein.

Unterstützt wurde nicht nur diese Arbeit tatkräftig von speziellen Licht -oder auch Soundtechnikern.

Interessant ist, dass unter den elf Personen auch eine Ukrainerin mitgemacht hat.  Karina Krylova, (die inzwischen wieder in der Ukraine lebt) lädt die Besuchenden mit ihrer Videoinstallation „RIVER DNIPRO“ mit einem besonderen Blick auf die Stadt Kiew sich treiben zu lassen.

Drei Hängematten laden dabei zum Verweilen ein.

Die Besucher*innen zur partizipatorischen Teilhabe animiert. Ob in plüschigen Rückzugsräumen, kreativen Sound und Tanzangebote, einem „Nonsens Raum“, in einem nostalgischen gemütlichen Wohnzimmer an verschiedenen Retro-Telefonen verschieden Geschichten von Menschen unterschiedlichen Alters zur Thematik lauschen, oder sich im „Positiven Blau“ der Schwere kurz entledigen.

Anna Daschkewitz in Röhren, die sich durch die gesamte Ausstellung schlängeln „Rückenwind“ mit Unterstützung von Bewegungssensoren rauschen und spürbar werden. Beim Presserundgang am 1. Februar machte sie auf die Ambivalenz der Arbeit aufmerksam. „Kein Rückenwind ohne Gegenwind“.

Mit seiner Arbeit „Still“ bietet Till Bellinghausen einen Raum für Momente der Vergessenheit und Unbeschwertheit. Dieser ist mit weißem akustischen Pyramidenschaum ausgekleidet. Die Stille wird jedoch (Mikrofon im Raum) für kurz unterbrochen.




Stand der Dinge – künstlerische Standortbestimmung

In der BIG gallery startet am 29. Januar 2023 die Ausstellung des Westfälischen Künstlerbundes. Sie geht bis zum 26. März 2023. An der Ausstellung nehmen 11 Künstlerinnen und Künstler teil, der Titel lautet „Stand der Dinge“.



„Stand der Dinge“ kann vieles bedeuten. Einerseits ist es eine Frage: wie ist jetzt der Stand der Dinge? Es ist die Möglichkeit innezuhalten oder ein Fazit zu ziehen. Zu sehen sind klassische Malerei, Druckgrafik, Landschaftsfotografie und einige Skulpturen.

Ein Katalog zur Ausstellung ist ebenfalls erschienen.
Ein Katalog zur Ausstellung ist ebenfalls erschienen.

Einige der Arbeiten sind erschreckend aktuell. Die Bilder von Irmhild Koeniger-Rosenlechner sind zwar von Anfang der 90er Jahre über den Bosnien-Krieg, sind aber im Zeichen des jetzigen Kriegs in der Ukraine wieder aktuell.

Die Natur hat ja auch immer etwas Erhabenes bis Spirituelles. In den Arbeiten von Petra Böttcher-Reiff und Klaus Pfeiffer sieht man das sehr gut. Tiefrote Sonnenuntergänge (Böttcher-Reiff) kontrastieren dabei mit den Schwarz-weiß Fotos von Pfeiffer. Verzweiflung oder doch Hoffnung?

Axel M. Mosler Fotografie spielt mit Gegenständen, die vom Menschen in die Natur gestellt wurde. Hier der Kontrast besonders gut zu sehen, der zwischen die Natur tobt, die versucht sich etwas zurückzuholen, was der Menschen in die Natur gesetzt hat.

Dieter Ziegenfeuter zeigt wieder seine legendären Wolkenbilder. Auf der einen Seite Schwarz und bedrohlich, auf der anderen Seite aber durch aus in einem fröhlichen Weiß und hoffnungsvoll.

Die Arbeiten von Walter Hellenthal mäandern zwischen dem Organischen und Anorganischen. Die Natur steh im Mittelpunkt seines künstlerischen Statements zum Stand der Dinge.

In den Weltall entführt uns der Künstler Andi Knappe. Seine Space-Bilder entführen uns in den unendlichen Raum mit offenem Ausgang. Was wird uns dort erwarten? In eine ähnliche Richtung gehen die Stahlarbeiten von Sebastian Wien. Sind es vielleicht Außerirdische, die nur darauf warten in unsere Realität zu gelangen?

Muss der Stand der Dinge eigentlich ein fester Punkt sein? Für Richard A. Cox nicht. Seine tanzenden Bilder zeigen die ewigen Bewegungen. Panta rhei.

In einem geheimnisvollen Spiel mit ovalen Formen und Strukturen entführt der Künstler Christoph Ihrig den Betrachtenden in der Ausstellung. Philipp Pohl hingegen zeigt Gedanken- und Bilderwelten abendländischer und anderer spiritueller Tradition.




Phoenix des Lumières auf Phoenix West in der ehemaligen Warsteiner Music Hall

Die einstige Konzerthalle zieht nun große Kunst an: Die spektakuläre Show von culturespace zieht zum Hochofen nach Dortmund, Phoenix West in Hörde.

Riesige flächenfüllende Bilderwände und Kunst-Projektionen und der Zuschauende mittendrin. Die von culturespace für € 10 Millionen in die Halle „gestellte“ Kunstschau ist weit mehr als ein schnödes Kunst-Spektakel, es ist ein Kunsterlebnis mit allen Sinnen, Augen, Ohren und Körper … Mit „Phoenix des Lumières“ auf Phoenix West können eingefleischte Kunstfans, Laien und Familien in den Bildern von Gustav Klimt oder Friedensreich Hundertwasser, versinken. Begleitet werden die Bilder und Bildkompositionen aus den Werken von Klimt und Hundertwasser durch Musik aus der Entstehungszeit ihrer Werke. Am Samstag. dem 28. Januar 2023 eröffnet die Ausstellung in der ehemaligen Warsteiner-Music-Hall in Dortmund-Hörde und wird bis vorläufig zum 31. Dezember 2023 geöffnet sein. Denn culturespace bietet unterschiedliche Kunsterlebnisse dieser digitalen Art weltweit an 21 verschiedenen Standorten von Bordeaux ausgehend an. Ein weiterer deutscher Standort ist in Hamburg geplant.



Warum Dortmund als erster Standort in Deutschland? Weil Dortmund ein vibrierende, lebendige Kunstszene, mit einem renommierten Theater, einem Ballet von Weltklasse, eine Oper und ein Konzerthaus in dem ein hervorragendes Philharmonisches Orchester seine Heimat hat. Und weil Dortmund, die achtgrößte Stadt der Bundesrepublik, zentral in Deutschland liegt. gut aus dem Süden dauert es etwas länger, aber es muss ja auch Tagestripp im Galopp Marsch Marsch sein.

Phoenix des Lumières - Ein Kunstspektakel in Formen und Farben. (Foto:  Gerd Wüsthoff)
Phoenix des Lumières – Ein Kunstspektakel in Formen und Farben. (Foto: Gerd Wüsthoff)

Das Kunstspektakel startet mit einem Bezug zu Dortmund … Glühendes Eisen und Stahl füllen Wände und Boden mit eindringlicher Musik, um dann zarter zu werden, wenn Klimt und sein Gold den Raum mit Musik von Mahler überfluten. Mahler und Klimt kannten sich und waren zur gleichen Zeit am Attersee und in einem Nachbartal.

Was Klimt geschaffen hatte und welchen Eindruck seine Kunst im Hochdruckkochtopf des ausgehenden Belle Époque in Österreich-Ungarn ausgelöst hatte, kann man geradezu mit Händen bei dieser Digitalshow greifen … und durch Erzählungen von Verwandten aus Wien, sind mir die Skandale, die seine Bilder auslösten noch in den Ohren.

culturespace stellt den Besucher mitten hinein in die Kunst, die Welt zur Zeit der Entstehung, und lässt sie den Besucher mit allen Sinnen erleben.

Die hohen Wände des ehemaligen Industriebaus bieten eine ideale Projektionsfläche, wobei die 2D und Digital Artists die Raumstruktur mit einbezogen haben … denn die Pilaster der Halle werden Teil der Kunstprojektion und werden so dreidimensional. Aber auch der Boden, auf dem der Besucher sich während der Projektion frei bewegen kann, ist mit einbezogen.

Nach einer Verschnaufpause erscheint das Werk von Friedensreich Hundertwasser. Beginnend mit einer Darstellung einiger seiner Häuser.

Im Abschluss wird mit „Journey“ eine nicht minder beeindruckende Eigenproduktion von CulturEspaces gezeigt.

Wer bei dieser Kunstreise teilnehmen will, muss sich für eine Zeit entscheiden. Die Tickets je Time-Slot sind begrenzt, damit alle Gäste genug Platz zum Versinken haben. Und natürlich fürInstagram Bilder, denn diese Show ist „very Instagramable“ und bietet einen speziellen Selfie Raum. Dafür ist die „Phoenix des Lumières“ perfekt: Mitten im Kunstwerk stehen und sich zu, Teil der großen Bilderwelt zu machen. Das hat was! Auch für Kinder wird es sicher nicht langweilig, wenn sich die großen Bilder ständig verändern, wie in Tempus fugit.

Eine Stunde dauert die Licht, Bilder und Emotions Show.

Wer ein Klimt Fan oder Hundertwasser Begeisterter ist, sollte sich die „Phoenix des Lumières“ nicht entgehen lassen. Ein must see! Journey, Klimt und Hundertwasser seien nur der Auftakt, erklärt der Veranstalter culturespace. Das französische Unternehmen wolle mit „Phoenix des Lumières“ dauerhaft in Dortmund bleiben, beteuert culturespace – mehrere Millionen Euro sind in den Umbau der Phoenixhalle geflossen.




SUPERRAUM präsentiert „Ein Blick in Dortmunder Kunst“

Die Dortmunder*innen können wieder „Ein Blick in die Dortmunder Kunst“ bekommen: Die Ausstellung der Kunst-Ankäufe aus dem Jahr 2022 ist noch bis zum 11. Februar im SUPERRAUM (Brückstr. 64) zu sehen. Das Kulturbüro präsentiert dort 37 Neuerwerbungen von 31 Künstler*innen – und damit auch die Kreativität, Vielfalt und unbändige Schaffenskraft der heimischen Kunstszene. Der Eintritt ist frei.



Seit über 60 Jahren kauft die Stadt Dortmund Kunstwerke heimischer Künstler*innen an, bewahrt diese und ermöglicht den Bürger*innen durch die neu geschaffene KUNST AUS(LEIHE) DORTMUND den Zugang zu dieser Kunst. Im Anschluss an die Ausstellung können Besitzer*innen eines Bibliotheksausweises auf die neu angekauften Werke ausleihen.

Einblicke in die Ausstellung im Superraum in der Brückstraße. (Foto:  (c) Katrin Pinetzki / Stadt Dortmund)
Einblicke in die Ausstellung im Superraum in der Brückstraße. (Foto: (c) Katrin Pinetzki / Stadt Dortmund)

Erstmals gibt es zur Ausstellung auch eine Playlist: Der Dortmunder DJ Mitch Lexus hat sich im Auftrag des Kulturbüros von den angekauften Werken musikalisch inspirieren lassen. Die Playlist findet sich unter soundcloud.com/mitchlexus/sets/ein-blick-2022. „Zu manchen Werken zeitgenössischer Kunst findet man vielleicht nicht sofort Zugang – aber die Musik kann dabei helfen, sie mit dem Herzen zu begreifen“, beschreibt Hendrikje Spengler, Leiterin des Kulturbüros, die Idee hinter dieser neuen Art der Kulturvermittlung.
Die Ausstellung ist geöffnet dienstags 12 bis 16 Uhr, mittwochs 14 bis 18 Uhr, donnerstags 16 bis 19 Uhr und samstags 12 bis 16 Uhr.
Infos zur Ausstellung, den angekauften Werken und Künstler*innen:
dortmund.de/einblick

Infos zur Kunstausleihe: dortmund.de/kunstausleihe




Malerische Feststellungen von Michaela Düllberg

Michaela Düllberg beschäftigt sich in diesen Bildern mit dem Leben, das wir führen. Sie hinterfragt, ob wir mit dem, was wir erreicht haben, zufrieden sind. Ob es (und wenn ja, welche) unerfüllte Sehnsüchte gibt, die wir in all den Jahrzehnten unseres Lebens mit uns tragen. Oder zeigt Schwachstellen auf, die wir viel zu lange hinnehmen mussten.



Es geht um Ideale, Träume, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Verletzbarkeit und Verletzungen, aber auch um Mut zur Veränderung, um Risikobereitschaft, Empathie und Gemeinschaftssinn.

Das die Bilder überwiegend Mädchen und Frauen zeigen, resultiert daraus, dass Michaela Düllberg halt eine Frau ist und gut die weibliche Sicht dieser Situationen nachvollziehen kann. Und wenn wir die Ausstellung „feministisch“ oder „emanzipatorisch“ bezeichnen, dann können sich alle Menschen jeden Geschlechts, jeder Ethnie, jeder Religion mit angesprochen fühlen, denn die Definitionen beinhalten ja weit mehr, als im alltäglichen Denken und im herkömmlichen Sprachgebrauch vermuten lassen.

Sicherlich wäre es interessant, diesen Bildsituationen Exponate gegenüber zu stellen, die von Menschen mit anderem Geschlecht oder anderer Kulturkreise geschaffen wurden, aber dazu reicht der Platz im Kunstbonbon leider nicht aus.

Und so sind die Besucher eingeladen, sich beim Betrachten der – teilweise rätselhaften und traumartig anmutenden – Werke eigenen Deutungen hinzugeben, zu erforschen, ob da unwillkürlich eine Verbundenheit, Mitgefühl oder andere emotionale Effekte auftauchen.

Wir freuen uns über interessierte Gäste und weisen vorsorglich darauf hin, dass in den Innenräumen des Kunstbonbons das Tragen einer Maske nötig ist, weil die Räumlichkeiten sehr beengt sind. Nach der Vernissage ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten (di 13-18, fr 15-18, sa 12-15 Uhr) bis zum 04.02.2023 zu sehen.

„Wir sind gar nicht so“ – Malerische Feststellungen von Michaela Düllberg

Vernissage am 07.01.2023 um 15 Uhr

Ausstellung vom 07.01. bis 04.02.2023




Förderpreis für junge Künstler*innen ging an die Architekten Jonathan Schmalöer und Philipp Valente

Die jungen Architekten Jonathan Schmalöer und Philipp Valente haben den Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur erhalten. Die beiden Gewinner teilen sich das Preisgeld von 15.000 Euro. Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre in wechselnden Kunstsparten verliehen.



Bürgermeisterin Barbara Brunsing überreichte den beiden gebürtigen Dortmundern ihre Urkunden und gratulierte herzlich im Namen der Stadt, anschließend hielt Dr. Kawthar El-Qasem die Laudatio auf Jonathan Schmalöer, während Dr. Alexandra Apfelbaum die Arbeit von Philipp Valente würdigte.

Philipp Valente (li) und Jonathan Schmaöler erhalten den mit je 7.500 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur. In der Mitte Bürgermeisterin Barbara Brunsing (© Roland Gorecki, Dortmund Agentur)
Philipp Valente (li) und Jonathan Schmalöer erhalten den mit je 7.500 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur. In der Mitte Bürgermeisterin Barbara Brunsing (© Roland Gorecki, Dortmund Agentur).

Philipp Valente Gouveia Pais (Jahrgang 1991) wurde in Dortmund geboren und absolvierte sein Architekturstudium in München, Tokio, Dortmund und Lissabon. 2013 gründete er das Büro „Less Plus“ in Dortmund, das er mittlerweile gemeinsam mit seinem Partner Nils Martens an den Standorten Dortmund und Bottrop leitet.
Philipp Valente ist fasziniert von der japanischen Architektur, der Poetisierung des Raumes, wie er es nennt. Ihm ist wichtig zu fragen, wie wir diesen Ort vorfinden. Die Architektur müsse ortsbezogener werden.

Jonathan Schmalöer wurde 1991 in Dortmund geboren und studierte Architektur in Aachen und Graz. Seit diesem Jahr ist er Mitarbeiter bei LuFo Raumgestaltung an der RWTH Aachen. Eines seiner Schwerpunkte ist das „Upcycling“, das heißt, das Wiederverwerten von Materialien, die sonst entsorgt wurden. Beispielsweise wurden Schultüren einer abgerissenen Schule als Tisch wiederverwertet. Es gibt also Einiges, was eher Material ist als Müll.




Komische Kunst im Torhaus Rombergpark

Passend zur Erheiterung kalten Winter und Krisenzeit werden vom 11.12.2022 bis zum 01. 01.2023 unter dem Motto „Das wird man ja wohl noch zeichnen dürfen“ oder „Komisch ist Kunst“ von drei Dortmunder Humorschaffenden im Torhaus Rombergpark ausgestellt.



Es handelt sich um Arbeiten – darunter viele aktuelle – drei bekannter Künstler*innen. Der Cartoonisten und Illustrator Ari Plikat (z.B. Titanic, Eulenspiegel), Charlotte Wagner (Zeichnerin, Illustratorin und Dozentin) sowie der Maler und Regisseur Günter Rückert zeigen gemeinsam humorvolle „Kollektiv Kunst“.

Die Arbeiten zeigen eine Bandbreite von gesellschaftskritisch politisch, komisch-skurril und assoziativ- Ironisch. Tiere spielen dabei auch eine wichtige „Vermittlungsrolle“.

So etwa bei einem größer Acrylbild von Günter Rückert. Darauf geben acht Schweine vor leuchten gelben Hintergrund mit den unterschiedlichsten Gesichtsausdrücken (Zorn, Wut, Leid) einen Einblick in ihre Lage. Die schlimme Situation in der Massentierhaltung ist ja hinlänglich bekannt. Nach dem Motto: „Jeder hat sein Schwein zu tragen“.

Eindrucksvoll sind die witzig-ironischen bunten Comic-Zeichnungen auf vielen aneinandergereihten Bierdeckeln von Ari Plikat aus verschiedensten Alltagssituationen.

Charlotte Wagner lässt sich bei ihren Illustrationen und Zeichnungen von ihrer Eingebung zu bestimmten Stichworten leiten. Auch die Zeichnung von Cartoons mit Tieren scheinen ihr Spaß zu bereiten.

Besucher*innen können sich lange bei den einzelnen Werken der drei Künstler*innen aufhalten und immer wieder neue, auch zum Nachdenken anregende Details entdecken. Wie besonders die Kunst der Humorschaffenden eigentlich ist, wird dann klar.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 11.12.2022 im Torhaus rombergpark (Am Rombergpark 65) um 11.00 Uhr eröffnet. Dazu wird der Theatermacher und Autor Hans-Peter Krüger einleitende Worte sprechen.

Die drei Künstler*innen freuen sich, dann auch auf Wunsch Karikatur-Zeichnungen von den anwesenden Besuchern anfertigen zu können. (Auf besonderen Wunsch, so Lotte Wagner, eventuell auch Tier-Karikaturen.)

Ein Rundgang durch die Ausstellung ist auch virtuell unter www.torhaus-rombergpark.de möglich.

Der Einritt zur Galerie ist wie immer frei.

Öffnungszeiten: Dienstags bis Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr, sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr.




Superheldinnen im Fletch Bizzel

Diesmal stehen die Superheldinnen nicht auf der Bühne im Theater Fletch Bizzel, sondern sie hängen in der Bar und im Foyer. Unter dem Titel „supereroi femminile colorati“ präsentiert das Fletch Bizzel Bilder von Judith Freise-de Matteis.



Neben den typisch männlichen Superhelden wie Batman, Spiderman oder Superman gibt es natürlich auch weibliche Gegenparts wie Wonder Woman, Black Widow oder Invisible Woman. Doch die Arbeiten von  Freise-de Matteis zeigen eben nicht die männlich konnotierten Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen oder körperlicher Leistungsfähigkeit. Ihre Superkräfte kommen eher von Innen, sie besitzen Humor und Schönheit. Ihre Superheldinnen sehen auf dem ersten Blick zart und zerbrechlich aus, strahlen aber auch eine innere Stärke aus.

Weil die Welt bunt ist und rau und vielfältige Informationen auf jeden von uns einströmen, hat sie die ‘Mixed Media Art’ als Grundlage ihrer Malerei genutzt. Acryl, Papier, Leim, Kreidefarben und Zeitungsschnipsel sind Bestandteile ihrer farbigen Bilder, zudem lässt sich die Künstlerin von der Street-Art Kultur inspirieren.

Judith Freise-de de Matteis stellt seit über 25 Jahren erfolgreich bundesweit und in Europa aus. Sie arbeitet als Kreativcoachin, Dozentin und Leiterin verschiedener Kunst- und Bildungsprojekte. Sie ist dazu auch Theaterpädagogin (BuT), weil sie die Bilderarbeit auf der Bühne liebt; dazu ist sie Gründerin der Kunstkabine, einem Raum für künstlerische Prozesse sowie Gründerin des #SchnipselCollektivs in Bochum.