Phoenix des Lumières auf Phoenix West in der ehemaligen Warsteiner Music Hall

Die einstige Konzerthalle zieht nun große Kunst an: Die spektakuläre Show von culturespace zieht zum Hochofen nach Dortmund, Phoenix West in Hörde.

Riesige flächenfüllende Bilderwände und Kunst-Projektionen und der Zuschauende mittendrin. Die von culturespace für € 10 Millionen in die Halle „gestellte“ Kunstschau ist weit mehr als ein schnödes Kunst-Spektakel, es ist ein Kunsterlebnis mit allen Sinnen, Augen, Ohren und Körper … Mit „Phoenix des Lumières“ auf Phoenix West können eingefleischte Kunstfans, Laien und Familien in den Bildern von Gustav Klimt oder Friedensreich Hundertwasser, versinken. Begleitet werden die Bilder und Bildkompositionen aus den Werken von Klimt und Hundertwasser durch Musik aus der Entstehungszeit ihrer Werke. Am Samstag. dem 28. Januar 2023 eröffnet die Ausstellung in der ehemaligen Warsteiner-Music-Hall in Dortmund-Hörde und wird bis vorläufig zum 31. Dezember 2023 geöffnet sein. Denn culturespace bietet unterschiedliche Kunsterlebnisse dieser digitalen Art weltweit an 21 verschiedenen Standorten von Bordeaux ausgehend an. Ein weiterer deutscher Standort ist in Hamburg geplant.



Warum Dortmund als erster Standort in Deutschland? Weil Dortmund ein vibrierende, lebendige Kunstszene, mit einem renommierten Theater, einem Ballet von Weltklasse, eine Oper und ein Konzerthaus in dem ein hervorragendes Philharmonisches Orchester seine Heimat hat. Und weil Dortmund, die achtgrößte Stadt der Bundesrepublik, zentral in Deutschland liegt. gut aus dem Süden dauert es etwas länger, aber es muss ja auch Tagestripp im Galopp Marsch Marsch sein.

Phoenix des Lumières - Ein Kunstspektakel in Formen und Farben. (Foto:  Gerd Wüsthoff)
Phoenix des Lumières – Ein Kunstspektakel in Formen und Farben. (Foto: Gerd Wüsthoff)

Das Kunstspektakel startet mit einem Bezug zu Dortmund … Glühendes Eisen und Stahl füllen Wände und Boden mit eindringlicher Musik, um dann zarter zu werden, wenn Klimt und sein Gold den Raum mit Musik von Mahler überfluten. Mahler und Klimt kannten sich und waren zur gleichen Zeit am Attersee und in einem Nachbartal.

Was Klimt geschaffen hatte und welchen Eindruck seine Kunst im Hochdruckkochtopf des ausgehenden Belle Époque in Österreich-Ungarn ausgelöst hatte, kann man geradezu mit Händen bei dieser Digitalshow greifen … und durch Erzählungen von Verwandten aus Wien, sind mir die Skandale, die seine Bilder auslösten noch in den Ohren.

culturespace stellt den Besucher mitten hinein in die Kunst, die Welt zur Zeit der Entstehung, und lässt sie den Besucher mit allen Sinnen erleben.

Die hohen Wände des ehemaligen Industriebaus bieten eine ideale Projektionsfläche, wobei die 2D und Digital Artists die Raumstruktur mit einbezogen haben … denn die Pilaster der Halle werden Teil der Kunstprojektion und werden so dreidimensional. Aber auch der Boden, auf dem der Besucher sich während der Projektion frei bewegen kann, ist mit einbezogen.

Nach einer Verschnaufpause erscheint das Werk von Friedensreich Hundertwasser. Beginnend mit einer Darstellung einiger seiner Häuser.

Im Abschluss wird mit „Journey“ eine nicht minder beeindruckende Eigenproduktion von CulturEspaces gezeigt.

Wer bei dieser Kunstreise teilnehmen will, muss sich für eine Zeit entscheiden. Die Tickets je Time-Slot sind begrenzt, damit alle Gäste genug Platz zum Versinken haben. Und natürlich fürInstagram Bilder, denn diese Show ist „very Instagramable“ und bietet einen speziellen Selfie Raum. Dafür ist die „Phoenix des Lumières“ perfekt: Mitten im Kunstwerk stehen und sich zu, Teil der großen Bilderwelt zu machen. Das hat was! Auch für Kinder wird es sicher nicht langweilig, wenn sich die großen Bilder ständig verändern, wie in Tempus fugit.

Eine Stunde dauert die Licht, Bilder und Emotions Show.

Wer ein Klimt Fan oder Hundertwasser Begeisterter ist, sollte sich die „Phoenix des Lumières“ nicht entgehen lassen. Ein must see! Journey, Klimt und Hundertwasser seien nur der Auftakt, erklärt der Veranstalter culturespace. Das französische Unternehmen wolle mit „Phoenix des Lumières“ dauerhaft in Dortmund bleiben, beteuert culturespace – mehrere Millionen Euro sind in den Umbau der Phoenixhalle geflossen.




SUPERRAUM präsentiert „Ein Blick in Dortmunder Kunst“

Die Dortmunder*innen können wieder „Ein Blick in die Dortmunder Kunst“ bekommen: Die Ausstellung der Kunst-Ankäufe aus dem Jahr 2022 ist noch bis zum 11. Februar im SUPERRAUM (Brückstr. 64) zu sehen. Das Kulturbüro präsentiert dort 37 Neuerwerbungen von 31 Künstler*innen – und damit auch die Kreativität, Vielfalt und unbändige Schaffenskraft der heimischen Kunstszene. Der Eintritt ist frei.



Seit über 60 Jahren kauft die Stadt Dortmund Kunstwerke heimischer Künstler*innen an, bewahrt diese und ermöglicht den Bürger*innen durch die neu geschaffene KUNST AUS(LEIHE) DORTMUND den Zugang zu dieser Kunst. Im Anschluss an die Ausstellung können Besitzer*innen eines Bibliotheksausweises auf die neu angekauften Werke ausleihen.

Einblicke in die Ausstellung im Superraum in der Brückstraße. (Foto:  (c) Katrin Pinetzki / Stadt Dortmund)
Einblicke in die Ausstellung im Superraum in der Brückstraße. (Foto: (c) Katrin Pinetzki / Stadt Dortmund)

Erstmals gibt es zur Ausstellung auch eine Playlist: Der Dortmunder DJ Mitch Lexus hat sich im Auftrag des Kulturbüros von den angekauften Werken musikalisch inspirieren lassen. Die Playlist findet sich unter soundcloud.com/mitchlexus/sets/ein-blick-2022. „Zu manchen Werken zeitgenössischer Kunst findet man vielleicht nicht sofort Zugang – aber die Musik kann dabei helfen, sie mit dem Herzen zu begreifen“, beschreibt Hendrikje Spengler, Leiterin des Kulturbüros, die Idee hinter dieser neuen Art der Kulturvermittlung.
Die Ausstellung ist geöffnet dienstags 12 bis 16 Uhr, mittwochs 14 bis 18 Uhr, donnerstags 16 bis 19 Uhr und samstags 12 bis 16 Uhr.
Infos zur Ausstellung, den angekauften Werken und Künstler*innen:
dortmund.de/einblick

Infos zur Kunstausleihe: dortmund.de/kunstausleihe




Malerische Feststellungen von Michaela Düllberg

Michaela Düllberg beschäftigt sich in diesen Bildern mit dem Leben, das wir führen. Sie hinterfragt, ob wir mit dem, was wir erreicht haben, zufrieden sind. Ob es (und wenn ja, welche) unerfüllte Sehnsüchte gibt, die wir in all den Jahrzehnten unseres Lebens mit uns tragen. Oder zeigt Schwachstellen auf, die wir viel zu lange hinnehmen mussten.



Es geht um Ideale, Träume, Hoffnungslosigkeit, Hilflosigkeit, Verletzbarkeit und Verletzungen, aber auch um Mut zur Veränderung, um Risikobereitschaft, Empathie und Gemeinschaftssinn.

Das die Bilder überwiegend Mädchen und Frauen zeigen, resultiert daraus, dass Michaela Düllberg halt eine Frau ist und gut die weibliche Sicht dieser Situationen nachvollziehen kann. Und wenn wir die Ausstellung „feministisch“ oder „emanzipatorisch“ bezeichnen, dann können sich alle Menschen jeden Geschlechts, jeder Ethnie, jeder Religion mit angesprochen fühlen, denn die Definitionen beinhalten ja weit mehr, als im alltäglichen Denken und im herkömmlichen Sprachgebrauch vermuten lassen.

Sicherlich wäre es interessant, diesen Bildsituationen Exponate gegenüber zu stellen, die von Menschen mit anderem Geschlecht oder anderer Kulturkreise geschaffen wurden, aber dazu reicht der Platz im Kunstbonbon leider nicht aus.

Und so sind die Besucher eingeladen, sich beim Betrachten der – teilweise rätselhaften und traumartig anmutenden – Werke eigenen Deutungen hinzugeben, zu erforschen, ob da unwillkürlich eine Verbundenheit, Mitgefühl oder andere emotionale Effekte auftauchen.

Wir freuen uns über interessierte Gäste und weisen vorsorglich darauf hin, dass in den Innenräumen des Kunstbonbons das Tragen einer Maske nötig ist, weil die Räumlichkeiten sehr beengt sind. Nach der Vernissage ist die Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten (di 13-18, fr 15-18, sa 12-15 Uhr) bis zum 04.02.2023 zu sehen.

„Wir sind gar nicht so“ – Malerische Feststellungen von Michaela Düllberg

Vernissage am 07.01.2023 um 15 Uhr

Ausstellung vom 07.01. bis 04.02.2023




Förderpreis für junge Künstler*innen ging an die Architekten Jonathan Schmalöer und Philipp Valente

Die jungen Architekten Jonathan Schmalöer und Philipp Valente haben den Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur erhalten. Die beiden Gewinner teilen sich das Preisgeld von 15.000 Euro. Der Preis wird seit 1978 alle zwei Jahre in wechselnden Kunstsparten verliehen.



Bürgermeisterin Barbara Brunsing überreichte den beiden gebürtigen Dortmundern ihre Urkunden und gratulierte herzlich im Namen der Stadt, anschließend hielt Dr. Kawthar El-Qasem die Laudatio auf Jonathan Schmalöer, während Dr. Alexandra Apfelbaum die Arbeit von Philipp Valente würdigte.

Philipp Valente (li) und Jonathan Schmaöler erhalten den mit je 7.500 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur. In der Mitte Bürgermeisterin Barbara Brunsing (© Roland Gorecki, Dortmund Agentur)
Philipp Valente (li) und Jonathan Schmalöer erhalten den mit je 7.500 Euro dotierten Förderpreis der Stadt Dortmund für junge Künstler*innen in der Sparte Architektur. In der Mitte Bürgermeisterin Barbara Brunsing (© Roland Gorecki, Dortmund Agentur).

Philipp Valente Gouveia Pais (Jahrgang 1991) wurde in Dortmund geboren und absolvierte sein Architekturstudium in München, Tokio, Dortmund und Lissabon. 2013 gründete er das Büro „Less Plus“ in Dortmund, das er mittlerweile gemeinsam mit seinem Partner Nils Martens an den Standorten Dortmund und Bottrop leitet.
Philipp Valente ist fasziniert von der japanischen Architektur, der Poetisierung des Raumes, wie er es nennt. Ihm ist wichtig zu fragen, wie wir diesen Ort vorfinden. Die Architektur müsse ortsbezogener werden.

Jonathan Schmalöer wurde 1991 in Dortmund geboren und studierte Architektur in Aachen und Graz. Seit diesem Jahr ist er Mitarbeiter bei LuFo Raumgestaltung an der RWTH Aachen. Eines seiner Schwerpunkte ist das „Upcycling“, das heißt, das Wiederverwerten von Materialien, die sonst entsorgt wurden. Beispielsweise wurden Schultüren einer abgerissenen Schule als Tisch wiederverwertet. Es gibt also Einiges, was eher Material ist als Müll.




Komische Kunst im Torhaus Rombergpark

Passend zur Erheiterung kalten Winter und Krisenzeit werden vom 11.12.2022 bis zum 01. 01.2023 unter dem Motto „Das wird man ja wohl noch zeichnen dürfen“ oder „Komisch ist Kunst“ von drei Dortmunder Humorschaffenden im Torhaus Rombergpark ausgestellt.



Es handelt sich um Arbeiten – darunter viele aktuelle – drei bekannter Künstler*innen. Der Cartoonisten und Illustrator Ari Plikat (z.B. Titanic, Eulenspiegel), Charlotte Wagner (Zeichnerin, Illustratorin und Dozentin) sowie der Maler und Regisseur Günter Rückert zeigen gemeinsam humorvolle „Kollektiv Kunst“.

Die Arbeiten zeigen eine Bandbreite von gesellschaftskritisch politisch, komisch-skurril und assoziativ- Ironisch. Tiere spielen dabei auch eine wichtige „Vermittlungsrolle“.

So etwa bei einem größer Acrylbild von Günter Rückert. Darauf geben acht Schweine vor leuchten gelben Hintergrund mit den unterschiedlichsten Gesichtsausdrücken (Zorn, Wut, Leid) einen Einblick in ihre Lage. Die schlimme Situation in der Massentierhaltung ist ja hinlänglich bekannt. Nach dem Motto: „Jeder hat sein Schwein zu tragen“.

Eindrucksvoll sind die witzig-ironischen bunten Comic-Zeichnungen auf vielen aneinandergereihten Bierdeckeln von Ari Plikat aus verschiedensten Alltagssituationen.

Charlotte Wagner lässt sich bei ihren Illustrationen und Zeichnungen von ihrer Eingebung zu bestimmten Stichworten leiten. Auch die Zeichnung von Cartoons mit Tieren scheinen ihr Spaß zu bereiten.

Besucher*innen können sich lange bei den einzelnen Werken der drei Künstler*innen aufhalten und immer wieder neue, auch zum Nachdenken anregende Details entdecken. Wie besonders die Kunst der Humorschaffenden eigentlich ist, wird dann klar.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 11.12.2022 im Torhaus rombergpark (Am Rombergpark 65) um 11.00 Uhr eröffnet. Dazu wird der Theatermacher und Autor Hans-Peter Krüger einleitende Worte sprechen.

Die drei Künstler*innen freuen sich, dann auch auf Wunsch Karikatur-Zeichnungen von den anwesenden Besuchern anfertigen zu können. (Auf besonderen Wunsch, so Lotte Wagner, eventuell auch Tier-Karikaturen.)

Ein Rundgang durch die Ausstellung ist auch virtuell unter www.torhaus-rombergpark.de möglich.

Der Einritt zur Galerie ist wie immer frei.

Öffnungszeiten: Dienstags bis Samstag von 14:00 bis 18:00 Uhr, sonntags und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr.




Superheldinnen im Fletch Bizzel

Diesmal stehen die Superheldinnen nicht auf der Bühne im Theater Fletch Bizzel, sondern sie hängen in der Bar und im Foyer. Unter dem Titel „supereroi femminile colorati“ präsentiert das Fletch Bizzel Bilder von Judith Freise-de Matteis.



Neben den typisch männlichen Superhelden wie Batman, Spiderman oder Superman gibt es natürlich auch weibliche Gegenparts wie Wonder Woman, Black Widow oder Invisible Woman. Doch die Arbeiten von  Freise-de Matteis zeigen eben nicht die männlich konnotierten Eigenschaften wie Durchsetzungsvermögen oder körperlicher Leistungsfähigkeit. Ihre Superkräfte kommen eher von Innen, sie besitzen Humor und Schönheit. Ihre Superheldinnen sehen auf dem ersten Blick zart und zerbrechlich aus, strahlen aber auch eine innere Stärke aus.

Weil die Welt bunt ist und rau und vielfältige Informationen auf jeden von uns einströmen, hat sie die ‘Mixed Media Art’ als Grundlage ihrer Malerei genutzt. Acryl, Papier, Leim, Kreidefarben und Zeitungsschnipsel sind Bestandteile ihrer farbigen Bilder, zudem lässt sich die Künstlerin von der Street-Art Kultur inspirieren.

Judith Freise-de de Matteis stellt seit über 25 Jahren erfolgreich bundesweit und in Europa aus. Sie arbeitet als Kreativcoachin, Dozentin und Leiterin verschiedener Kunst- und Bildungsprojekte. Sie ist dazu auch Theaterpädagogin (BuT), weil sie die Bilderarbeit auf der Bühne liebt; dazu ist sie Gründerin der Kunstkabine, einem Raum für künstlerische Prozesse sowie Gründerin des #SchnipselCollektivs in Bochum.




5×5 – Projekt zum 25. Geburtstag des Dortmunder Konzerthauses 2027

Unterstützt von der Kulturstiftung unserer Stadt und unter der Schirmherrschaft des NRW-Ministerpräsidenten Hendrik Wüst ist unter dem Engagement des Gründungsintendanten und Kulturstiftungsvorstand Ulrich Andreas Vogt sowie dem aktuellen Intendanten des Dortmunder Konzerthauses Dr. Raphael von Hoensbroech ein spezielles Projekt in Gang gesetzt worden.



Viele Menschen kennen sicher das große Triptychon für das Komponistenfoyer und die bisher zehn eindrucksvollen Porträts bekannter Persönlichkeiten, so etwa die Geigerin Anne-Sophie Mutter, Leonard Bernstein, Paul Bernhard und andere von ihren Besuchen im Konzerthaus. Sie sind das Werk des Hausmalers Oliver Jordan.

Gerade erst wurde das 20-jährige Bestehen des Hauses gefeiert. Im letzten Jahr entstand die Idee für das Projekt „5 mal 5“. Dr. Raphael von Hoensbroech erklärte beim Pressegespräch, dass da noch etwas nicht vollendet war. Es sollen nun bis 2027, also in 5 Jahren 5 neue Porträts durch den Hausmaler entstehen und ihren Platz im Konzerthaus finden. Es geht um Persönlichkeiten, die für das stehen, was das Konzerthaus in der heutigen Zeit ausmacht und für die aktuelle Entwicklung steht.

Herr Vogt betonte, dass so Geschichte im Foyer erzählt werden. Nun will die Dortmunder Stadtgesellschaft mit „5 mal 5“ durchstarten.

Für das erste neue Porträt ist die international bekannte junge Dirigentin Mirga Gražynitė-Tyla (geb. 1986) vorgesehen.

Um seine eruptiven, mit hohem Risiko entwickelten Porträt-Gemälden erfolgreich bis zum Ende erfolgreich zu gestalten, muss er eine besondere Verbindung zu der Person aufbauen können. Er malt mit vielen Ölfarben-Schichtungen und Spachteltechnik. Inzwischen arbeitet er auch schon mal mit den Händen und Kohlefarbe. Die neuen Porträts werden wohl noch bunter werden.

Natürlich kostet so ein Projekt eine Menge Geld (im unteren sechsstelligen Bereich). Deshalb findet im Westfälischen Industrieclub der Startschuss für das Projekt mit einer Art Spendengala statt. Anmelden kann man sich dafür leider nicht mehr, aber zusätzlich soll es einen Spendenaufruf geben.




Druckgrafik im Künstlerhaus

Sechs Künstler*innen zeigen vom 03. Dezember 2022 bis zum 22. Januar 2023 zeitgenössische Druckgrafik im Dortmunder Künstlerhaus unter dem Titel „The point of truth, beauty and knowledge“. Der Titel stammt aus „Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley und ist sicherlich auch eine gute Bescheirbung der Kunst der Druckgrafik. Das Zusammenspiel von Licht und Schatten, der Wechsel von Zwei- zu Dreidimensionalität machen diese Ausstellung sehenswert.



Der englische Künstler Ian Chamberlain ist fasziniert von Menschhand geschaffenen Strukturen, vor allem aus der Nachkriegszeit. Seine präzisen Arbeiten bestechen durch ihren Detailreichtum. In seinen aktuellen Arbeiten geht es viel um „Safe places“, die mit dicken schwarzen Strichen umrahmt werden.

„Ciceros Wahnsinn“ nennt Julienne Jattiot ihre Serie, die aus Buchdruckornamenten in der Gro-er 12pt (Cicero) besteht. Jede Linie, jedes Dreieck, jedes Quadrat wurde per Hand gesetzt und damit ist jedes Bild der Serie ein Unikat.

Fiona Kelly ist eine Landschaftskünstlerin. Die erschafft aus geometrischen Figuren, die Skalenoder, die dem Mineral Cacit nachempfunden sind, modulare Landschaftsbilder. Auf diese Flächen entwirft Fiona Kelly Siebdrucke oder sie benutzt sie als Projektionsfläche für Videos.

Mit der alten Kunst des Mezzotints beschäftigt sich Majla Zeneli. Ihre gezeigten Arbeiten in Schwarz-Weiß ähneln in frappierender Weise Röntgenaufnahmen, während ihre Farbmezzotintodrucke geometrische Motive präsentieren.

In einer Zwischenwelt von organischen und anorganischen Objekten befindet sich die Arbeit von Sosuke Ueta. Geboren in der Präfektur Kagawa sieht er die Welt der östlichen Sicht Japans. Dazu gehören sicherlich auch die Einflüsse der japanischen Pop-Kultur wie Pokémon. Insgesamt strahlt seine Fotoradierung „Shark“ eine starke psychedelische Wirkung aus.

Zwei finnische Impressionen des Japaners Katsutoshi Yuasa zeigt dass Künstlerhaus Dortmund in seiner Ausstellung. Die beiden Holzschnitte stellen einen See in Finnland im Winter und im Sommer dar. Drei weitere abstrakte Arbeiten stellen Texturen in den Mittelpunkt, die durch ihre feine Arbeit dreidimensionale Effekte hervorrufen. Yuasa benutzt für seine Arbeiten zwei Arten von Tinte, darunter die japanische Sumi-Tinte.




Armin Mueller-Stahl und seine Porträts jüdischer Freunde

Im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) im inneren Foyer sind vom 24.11.2022 bis 29.01.2023 dreißig Gemälde auf Papier aus der Serie „Jüdische Freunde“ des international bekannten Schauspielers, Schriftstellers, Musikers und Malers Armin Mueller-Stahl (Jahrgang 1930) ausgestellt.

Es handelt sich ausschließlich um Porträts jüdischer Künstler oder Politiker, denen sich Mueller-Stahl verbunden fühlt. Darunter etwa Woody Allen, Hannah Arendt, Susan Sontag, Walter Rathenau oder Franz Kafka.



Alle Gemälde zeichnen sich durch den Wunsch des Künstlers aus, dass „Gesicht hinter dem Gesicht“ darzustellen und den besonderen Charakter der Persönlichkeiten in einer abstrahierten Form lebendig werden zu lassen.

Das Armin Mueller-Stahl ein begnadeter Redner und Erzähler ist, bewies er wieder einmal beim Pressegespräch am 23.11.2022 im MKK.

Er berichtete, dass Weichenstellungen für sein Leben wesentlich durch Juden bestimmt wurden. Sein Talent zum Malen hatte sich schon früh entwickelt und gibt ihm heute mit seinen besonderen Ausdrucksmöglichkeiten eine große Befriedigung. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es, so auch bei Mueller-Stahl, einen großen Hunger nach Kultur, die für seine vielseitige künstlerische Entwicklung von Bedeutung.

Ein wesentlicher Antrieb für diese Ausstellung war zudem die Sorge wegen des zunehmenden Antisemitismus sowie der übersteigerten Nationalismen in der Welt.

 Angesprochen darauf, wie sich die Nationalspieler angesichts der Restriktion der FIFA (One-Love-Binde) bei der umstritten Fußball WM in Katar verhalten sollten, antwortete er: „Lieber ein Knick in der Karriere als im Rückgrat“. Es sei aber letztendlich die Gewissens-Entscheidung jedes Einzelnen, wie er sich dazu verhält.

Außerdem hat Armin Mueller-Stahl Cover-Bild zum freirhythmischen Lyrikband „Leaves of grass/ Grashalme mit einem Porträt des Autors Walt Whitman gestaltet. Die Buchvorstellung des studentischen Übersetzungsprojekts der Amerikanistik an der TU Dortmund, beteiligt waren 80 Studierende, mit Armin Mueller-Stahl wurde am 23. November (16:00 Uhr) im Audimax der TU bei einer Podiumsdiskussion mit dem Hollywood-Star u.a. vorgestellt.




Dortmunder U 2023 – Kollektive, Kooperation und Kollaboration

Das Dortmunder U stellte am 14.11.2022 im lockeren Rahmen das umfangreiche Jahresprogramm 2023 ihrer verschiedenen Abteilungen vor.

Interdisziplinäre Zusammenarbeit von Kunst, Kultur, und Wissenschaft (neue Technologien) steht im Mittelpunkt. Allgemein geht es um den Mehrwert von Kollektiven und Kollaboration als mögliches Zukunftsmodell.



Ein kleiner Einblick in Highlights:

 Auf der Hochschul-Etage, im „Campus-Stadt“ der TU Dortmund arbeiten Studierendenden interdisziplinär zusammen. Unter dem Motto „Engineering meets art – make it sound“ zeigen sie vom 3. März bis 18. April 2023 Objekte an der Schnittstelle zwischen Kunst und Technik (z.B. klingendes Insulin, leuchtende Bakterien odersichtbare Luft). Spannend ist sicher auch die Ausstellung „Was Statistik über den Sport erzählt“ (21.04 – 29.05.2023). Das Projekt wurden gemeinsam von Datenjournalist*innen und Statistiker*innen erarbeitet.

Experimentell und Kollaborativ ist die Arbeit schon länger das storyLab KiU (Leitung Harald Opel) auf der Ebene 1 sowie im Fulldome und dem Immersiven Raum im Foyer (Dortmunder U). Zukunftsorientiert wird bei deren Forschungsprojekten mit der Fachhochschule, Museen der Akademie für Digitalität und Theater sowie dem neu gegründeten Koproduktionslabor) zusammengearbeitet.

Auf der uzwei (Leitung Mirjam Gaffran) forscht eine Gruppe von Jugendliche und jungen Erwachsenen (15 -20 Jahre) nach der Unbeschwertheit, die gerade vielen Kindern -und Jugendlichen während der Pandemie oder in Folge des Krieges in der Ukraine verloren gegangen ist. Etwa abschalten bei Techno-Musik oder sich verkriechen oder kurz mal abtauchen.  Die interaktive Ausstellung „Unbeschwert“ ist vom 3. Februar bis 28. Mai 2023 zu erleben. Im Herbst wird die uzwei zur Plattform für die schon fünfte Ausgabe von „Emerging Artists“ (Kooperation und Professionalisierung junger Künstler*innen). Im Sommer sind die Ergebnisse diversen Workshops zu bewundern.

Um das Verhältnis von Umwelt und Mensch geht es unter anderem auf der 3. Etage im HardwareMedienKunstverein (HMKV) unter der Leitung von Dr. Inke Arns. Bei der Ausstellung „We grow, grow,grow, we`re gonna be alright and this is our show” der Dortmunder Künstler*innen Jana Kerima Stolzer und Lex Rütter um die Frage der symbiotischen Beziehungen in der Natur und das Phänomen des Wachsens (11. März bis 30. Juli 2023).

Eine besondere Ausstellung steht dann vom 09.09.2023 bis 28.01.2024 mit „IRWIN – Collective before Collectives“ auf dem Programm. Das slowenische Künstlerkollektiv IRWIN gehörte zusammen mit der Musikgruppe Laibach zu den Gründungsmitgliedern des Meta-Kollektivs Neue Slowenische Kunst (NSK).

Mit ihren künstlerischen Projekten setzt sich das Kollektiv mit dem ambivalenten künstlerischen Erbe (sowjetisch aber auch südslawisch), der Avantgarde und ihren totalitären Nachfolgern auseinander. Seit den 1990iger Jahren auch kritisch mit dem „westlichen Modernismus“ im Gegensatz zum „östlichen Modernismus“ (Retroavantgarde).

Ein Highlight bietet das Museum Ostwall im U (Leitung: Dr. Florence Thurmes und Regina Selter) mit der Sonderausstellung „Nam June Paik: I Expose the Music“ (17.03 – 27.08.23). das MO widmet sich hier den Live- Momenten in den Arbeiten des international bekannten Medienkünstlers Nam June Paik. Gezeigt werden rund 100 Arbeiten (Installationen, Skulpturen, Audio -und Videoarbeiten, ungewöhnliche Partituren und mehr. Besucherinnen und Besucher können sich auch selber partizipatorisch einbringen.

Paik (20. Juli 1932 – 29. Januar 2006) hatte zu Lebzeiten immer wieder unterschiedlichen Künstler*innen (z.B. Stockhausen, Cage) kooperiert.

Teil der Ausstellung sind vier Arbeiten zeitgenössischer Künstler*innen, die sich auf Paik beziehen in einem eigenen Raum. Sie zeigen die Bedeutung der Ideen Medienkünstlers für unsere Gegenwart.

Ein Höhepunkt ist die Deutschlandpremiere der „Sistine Chapel (1993). Die Besucher*innen werden mit auf eine aufregende, bild- und soundgewaltige raumfüllende Reise mitgenommen.