Piratenmolly Ahoi oder warum sollte ein Mädchen nicht Piratin werden können?

Molly hat einen Traum: Die will unbedingt Seemann werden. Doch auf hoher See werden harte Männer gebraucht. Kann sie es trotzdem schaffen, als Matrose die sieben Weltmeere zu bereisen? Aus der Vorlage von Eva-Maria Stüting bringt Regisseurin und künstlerische Leiterin Rada Radojčić eine rund 50-minütige Version für Kinder ab sechs Jahren auf die Bühne des Fletch Bizzels mit viel Musik. Die Premiere ist am 24. September 2021 um 18 Uhr.

Da ich das Vergnügen hatte bei einer Probe dabei zu sein, konnte ich erste Eindrücke sammeln. Bühnenbild und Kostüme haben eine leichte Anmutung der Augsburger Puppenkiste und auch die drei Schauspieler*innen agieren auf der Bühne ein wenig, als ob sie an unsichtbaren Schnüren hängen. Dazu passt, dass die Kostüme der Schauspieler*innen wirken, als ob sie für Anziehpuppen gemacht wurden. Ein ungewöhnlicher Grundstoff ist Pappe. „Ich habe die Pappe dann gebogen, damit das am Körper besser sitzt und habe dann mit Stoffen und Farbe die Kostüme mehr modelliert“, erzählt Kostümbildnerin Anna Hörling.

Drama: Kann Molly (Christiane Wilke) den Piratenkapitän (Vassily Kazakos) von ihren Fähigkeiten überzeugen? (Foto: © Kulturbrigaden)
Drama: Kann Molly (Christiane Wilke) den Piratenkapitän (Vassily Kazakos) von ihren Fähigkeiten überzeugen? (Foto: © Kulturbrigaden)

Diese Art von Kostümen ist für die Akteure auf der Bühne ungewöhnlich. „Das Spielen ist sehr anspruchsvoll“, so Radojčić, „es ist eine viel größere Körperlichkeit nötig“. Zur Musik, die wie bei der Produktion „Alice im Wunderland“ von Dixon Ra stammt, ist zu sagen, dass sie die comichafte Inszenierung mit entsprechender Musik begleitet. Bei aller Buntheit und Fröhlichkeit ist Regisseurin Radojčić wichtig, dass das Stück für Jung und Alt ist, denn schließlich ist das Thema der klassischen Rollenverteilung immer noch ein ernstes. Die Kinder sollen animiert werden, ihre Träume zu verwirklichen.

Die drei Schauspieler*innen, die bei der Produktion von „Piratenmolly Ahoi!“ dabei sind, Bettina Stöbe, Christiane Wilke und Vassily Kazakos, sind lange mit dem Fletch Bizzel verbunden.

Für die Premiere am 24. September 2021 gibt es noch wenige Restkarte, weitere Vorstellungen sind am 10. Oktober um 15 Uhr, am 28. November um 11 Uhr und am 01. Dezember um 10 Uhr.

Mehr Informationen unter www.fletch-bizzel.de




Aufstieg möglich oder Türe zu – La Chemise Lacoste

Schlechte Chancen für Arbeiterkinder, die Aufstiegschancen hängen in Deutschland immer noch stark von Bildungsstand der Eltern ab, schreibt die Zeit am 02.04.2020, die Wirtschaftswoche bläst am 31.05.2021 ins gleiche Horn: Arbeiterkinder werden ausgebremst. Und selbst wenn man es schafft, die Leiter hochzuklettern, wird man akzeptiert? Im Stück „La Chemise Lacoste“ (Das Lacoste-Hemd) von Anne Lepper ist von Akzeptanz nichts zu spüren. Die Inszenierung von Dennis Duszczak beschreibt den Versuch eines Aufstiegs. Die Premiere war am 19. September 2021 im Studio des Schauspielhauses.

Der Inhalt in aller Kürze: Der erste Teil des Stückes: Felix wurde vom Staats auserwählt, er darf die Ärmlichkeit seiner Familie und seiner Umgebung verlassen und als Balljunge beim Tennis mitmachen. Doch die arrivierten Balljungen Philipp und Toby sind nicht seine Freunde. Im zweiten Teil feiert Tennis-Star Sebastian eine Party, dafür hat er mit Kay eine Frau an seiner Seite. Doch erfüllt sie auch die Erwartungen der anderen Gäste?

Sarah Yawa Quarshie als Balljunge und Anton Andreew als Felix. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Sarah Yawa Quarshie als Balljunge und Anton Andreew als Felix. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Gleich zu Beginn ein schöner Kniff von Duszczak: Auf der Bühne ist ein drehbarer großer Kasten, der sich erst einmal zu einer Puppenbühne verwandelt: Felix und seine Familie, dargestellt von fünf gleich aussehenden Puppen freuen sich über seine Aufstiegsmöglichkeiten mit fast schon biblischen Worten: „Der eine, der gerettet wird“. Wie bei Jakob und seine Brüder.

Doch wird Felix mit seiner Sprache und seiner Kleidung in den oberen Kreisen akzeptiert? Jedenfalls – jetzt sind die echten Schauspieler an der Reihe – die beiden Balljungen Toby und Philipp (Alexander Darkow und Sarah Yawa Quarshie) machen sich erst einmal über Felix (Anton Andreew) lustig und lassen ihn deutlich spüren, dass er nicht dazugehört. „Es geht etwas Dumpfes von dir aus“, sagen sie zu ihm. „Jemand der von unten kommt, soll auch unten bleiben“. Erst durch totale Anpassung erreicht Felix, sein altes Leben zu verleugnen und erhält auch die gleiche Kleidung von Toby und Philipp.

Der zweite Teil thematisiert den Aufstieg von Frauen über einen erfolgreichen Partner. Hier ist es Tennis-Star Sebastian (Darkow), der das Mädchen Kay (Lola Fuchs) zu seiner Begleitung erkoren hat. Sind die Gäste zunächst von Kay noch angetan „Es muss schön sein, einen Menschen aus dem Dreck zu holen“, werden sie immer aggressiver.

Das Stück ist fetzig inszeniert, es fängt mit Punk-Rock an und bleibt auch sonst sehr musikalisch. Der große Kasten auf der Bühne (Bühnenbild und Kostüme Thilo Ullrich) dreht sich und auch sonst sind die Akteure in Bewegung (was sich für ein Stück, in dem Tennis eine Rolle spielt, nichts Ungewöhnliches sein muss).

Letztendlich zeigt das Stück wie schwer bis unmöglich es für Menschen „von unten“ ist, sich nach oben zu arbeiten. Sprache, Kleidung, Verhalten, die Unkenntnis über gewisse Regeln, alles lässt sie auffliegen. Selbstverleugnung scheint die einzige Möglichkeit zu sein, akzeptiert zu werden. Doch wie hoch ist der Preis.

Wer ein Stück sehen will, das leider immer noch aktuell ist, sollte sich „La Chemise Lacoste“ unbedingt anschauen. Mehr Informationen unter https://www.theaterdo.de/produktionen/detail/la-chemise-lacoste/.




Anfassen – auf der Suche nach Kontakt

Haben wir nach dem Lockdown vergessen, wie es ist, den anderen anzufassen? Müssen wir es wieder neu lernen? Und haben wir schon einmal über unsere Hände nachgedacht? Fragen, die sich das Stück „anfassen“ der Theatergruppe 4.D stellt und in insgesamt 10 Versuchen probiert Antworten zu finden. Die Premiere fand am 18. September im Fredenbaumpark und im Theater im Depot statt.

In der Produktion von „anfassen“ steckt einiges vom Dortmunder Schauspielhaus drin. Nicht nur das Mitglieder des Dortmunder Sprechchors teilgenommen haben, der ehemalige Dramaturg Thorsten Bihegue schrieb den Text zum Stück.

Die Figur von Elina Ritzau feierte die Distanz zwischen den Menschen.
Die Figur von Elina Ritzau feierte die Distanz zwischen den Menschen.

Zu Beginn wurden wir ins zwei Gruppen aufgeteilt und mit Kopfhörern und zwei Guides in den Fredenbaumpark geleitet. Dort wartete der erste Versuch auf uns. Pia Wagner, eine der Schauspieler*innen, versuchte uns das „Anfassen“ vorsichtig näherzubringen. Ging das Vorbeilaufen und die Begrüßung noch allen locker von den Lippen, war es beim „Berühren“ schon komplizierter, denn auch schon vor Corona war das Berühren von fremden Personen durchaus heikel, denn nicht jede*r möchte angefasst werden.

Als Teil der blauen Gruppe gingen wir weiter zum Versuch Nummer 3. Hier auf einer Parkbank hielt Jubril Sulaimon eine Elegie auf seine Hände. Ein perfektes Werkzeug, die Dinge tun, ohne es ihnen bewusst sagen zu müssen. Danach gelangten wir nach einem kleinen Spaziergang zu Versuch 2, dort hatte sich Elina Ritzau hinder einem Schirm mit langen Schnüren versteckt und feierte den Abstand. „Viel Luft zwischen den Körpern“ und „diese tolle Leere will ich nicht mehr missen“, stand sie für alle, die sich – vielleicht schon vor Corona – von Menschen eher fernhielten. Für die „Social Distancing“ kein neuer Begriff, sondern eine Lebenseinstellung ist.

Der vierte Versuch, geleitet von Matthias Damberg stellte wieder die Hände in den Mittelpunkt, denn schließlich heißt das Stück ja „anfassen“. Und das geht nur mit den Händen. Zurück am Theater im Depot konnten die Teilnehmenden den digitalen Sprechchor, der uns über die Kopfhörer begleitet hatte, auch „in echt“ sehen, oder fast: Denn der Sprechchor wurde auf hängende Gazebanner projiziert, durch die man durchgehen konnte.

Wer sich fragte, wo der „Tanz“ bei der Tanz-Theater-Performance blieb, wurde nicht enttäuscht, denn die Versuche sechs bis zehn fanden auf der Bühne im Theater im Depot statt. Hier waren alle Akteure von 4.D aktiv auf der Bühne und zeigten ein beeindruckendes Zusammenspiel zwischen Tanz und Wort. Ob der Versuch aus einem beengenden Raum auszubrechen, dargestellt durch einen Lichtkegel oder die Leere zu zeigen, wenn ein Mensch fehlt, es machte riesen Spaß den vier bei ihren Versuchen zuzuschauen.

Wer Lust auf eine spannende Theater-Performance hat, der kann noch am 25. und 26. September 2021 jeweils um 19 Uhr teilnehmen. Karten gibt es unter www.depotdortmund.de/theater-tanz.html.




Chaflierplatz – Ausstellung im Kunstverein von Iván Argote

Der kolumbianische, in Paris lebende Künstler Iván Argote präsentiert uns einen neuen Begriff: chaflieren. Mit diesem Begriff fördert uns der Künstler auf, den öffentlichen Raum fantasievoll zu nutzen. Der Kunstverein zeigt neben Videos verschiedene Bronzeskulpturen, gestaltete Bänke, Zeichnungen und einen großen Chaflierplatz. Die Ausstellung ist bis zum 21. November zu sehen.

Die Idee, sich den öffentlichen Raum anzueignen, ist nicht neu. Bereits in den 60er Jahren formulierte der französische Philosoph Henri Lefebvre das „Recht auf Stadt“, indem er dazu aufrief, den urbanen Raum als Ort der Begegnung zu gestalten. Argote geht noch einen Schritt weiter, indem er Orte des Dialogs schafft, die unser Verhältnis zum „Anderen“ sowohl in zwischenmenschliche Ebene als auch im globalen Kontext analysieren. Das erklärt er in Video „La Plaza del Cafleo“ von 2019.

Iván Argote auf seinem Chaflierplatz im Dortmunder Kunstverein.
Iván Argote auf seinem Chaflierplatz im Dortmunder Kunstverein.

Diese Plaza findet sich auch im Kunstverein wieder. Der „Chaflierplatz“ ist eine spielerische Bodenskulptur aus eingefärbt beton, deren Hände mal vier, mal sechs oder mal fünf Finger haben. Alle Hände sind durch ihre Fingernägel miteinander verbunden. Inspiriert wurde der Künstler auch durch die AfD, die „Deutschland. Aber normal“ zur Bundestagswahl plakatiert. Dabei stellt sich nicht nur für den Künstler die Frage: Was ist „normal“? Was passiert mit den „Unnormalen?“ Argote Arbeit zeigt, dass der „Andere“ nicht als Fremder angesehen werden sollte, sondern als Einheit in der Diversität.

Wenn der „Andere“ unbekannt ist und nur in der Fantasie existiert, dann macht man sich merkwürdige Vorstellungen. In der Antike und im Mittelalter stellte man sich die Menschen auf der Südhalbkugel als „Antipoden“ vor. Ihre Füße sitzen verkehrt herum am Körper, sodass sie nach einer Richtung schauen und in die andere laufen. Argotes Antipoden aus Bronze sind selbstbewusst und schauen stolz und fröhlich.

Es gibt verschiedene Sondertermine zur Ausstellung. Am 23.09.21 gibt es nicht nur um 19 Uhr eine Ausstellungsführung, im Kino im Dortmunder U findet um 19:45 Uhr ein Videoscreening mit vier Filmen, die der Künstler zusammengestellt hat.

Am 07.10.21 gibt um 18 Uhr eine öffentliche Führung statt und am 21.10.21 um 19 Uhr ein Ausstellungsgespräch.

Der Dortmunder Kunstverein ist geöffnet dienstags bis freitags von 13 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr. Weitere Informationen auf www.dortmunder-kunstverein.de.




1. Philharmonisches Konzert – musikalischer Neustart mit Bruckner

Endlich ist die Zeit vorbei, in der man die Dortmunder Philharmoniker nur auf CD hören könnte, am 14. Und 15. September 2021 startete das Orchester mit seinem Generalmusikdirektor Gabriel Feltz in die neue Spielzeit. Unter der Überschrift „Gottestürme“ stand Bruckner 5. Sinfonie auf dem Programm, ein musikalischer Gigant, der in 80 Minuten vermessen und analysiert wurde.

Nichts gegen Spotify, sie haben eine Reihe schöner Aufnahmen von Anton Bruckners 5. Sinfonie in ihrem Angebot, aber nichts geht über die Erfahrung eines Live-Konzertes. Husten, Rascheln, das Stimmen der Instrumente, all das macht das Erlebnis einzigartig. Wenn dann noch die Blechbläser und die Pauken mit ihrer Kraft in der Magengegend zu spüren sind, das bekommt man auch mit dem besten Kopfhörer nicht hin.

GMD Gabriel Feltz eröffnete die neue Spielzeit mit seinen Dortmunder Philharmonikern. (Foto: © Jürgen Altmann)
GMD Gabriel Feltz eröffnete die neue Spielzeit mit seinen Dortmunder Philharmonikern. (Foto: © Jürgen Altmann)

Die 5. Sinfonie ist durch ihr Hauptthema in den letzten Jahren wieder ins Bewusstsein der Menschen gelangt, denn es klingt so ähnlich wie der Gitarren-Riff von „Seven Nation Army“ von der Band „The White Stripes“. Ob Jack White Bruckners Sinfonie jemals gehört hat und sich bewusst oder unbewusst hat inspirieren lassen, bleibt offen.

Jedenfalls ist das „kontrapunktische Meisterstück“, so Bruckner selbst über die 5. Sinfonie, ein ordentliches Stück Arbeit für die Blechbläser und den Paukisten Frank Lorenz. Aber sie hat auch zärtliche Momente wie der Beginn des Adagios, die von der Oboe getragen wird und von Christiane Dimigen behutsam vorgetragen wurde.

Die Aufgabe von Gabriel Feltz war es, in der sehr komplexen Sinfonie die musikalische Dramaturgie zu finden. Der Wechsel zwischen Steigerung und Spannungsabbau ist in dieser Sinfonie essenziell. Auch das schafft der Generalmusikdirektor gekonnt, indem er fast zu einer Art „Mischpult“ mutiert und die einzelnen Gruppen mal lauter mal leiser spielen lässt.

Ja, die 5. Sinfonie ist eine Art Tonkathedrale, die vor allem im Schlusssatz ihre Wunder und ihre Kraft präsentiert. Daneben bietet der 2. Satz wunderbare Momente der Ruhe und des Innehaltens.

Musikalisch ist der Start in die neue Spielzeit der Dortmunder Philharmoniker gelungen. Beim Blick durch die Besucherränge schien es, als ob das Vertrauen in die Zeit der “Post-Pandemie” noch nicht ganz zurück ist. Es wird wohl einige Zeit dauern, bis alle sich wieder an volle Konzerthäuser gewöhnt haben, ohne Angst vor Ansteckung zu haben. Die Philharmoniker jedenfalls haben am Dienstag ihr Bestes gegeben, um die Besucher*innen wieder ins Konzerthaus zu locken.




Neustart. Jetzt aber wirklich

Nein, man kann nicht sagen, dass die neue Intendantin des Schauspielhauses, Julia Wissert, einen einfachen Stand hatte. Corona kam, der Lockdown ebenfalls und die neuen Ideen und Stücke mussten erst einmal warten. Nach ein paar Monaten gab es Wochen der Hoffnung, an denen auch einiges stattfand wie „2170 – Was wird die Stadt gewesen sein, in der wir leben werden?“, aber November 2020 kam der erneute Lockdown, dann die Sommerferien und nun befinden wir uns schon im zweiten Jahr der Intendanz.

Jetzt soll es endlich losgehen mit Wiederaufnahmen und vielen Premieren der ersten und zweiten Spielzeit. In einer Bühnenpräsentation stellte Chefdramaturgin Sabine reich das neue Programm vor. Die Dortmunderinnen und Dortmunder können gespannt sein.

Alle Akteure hoffen, dass die Bühne endlich wieder mit Leben gefüllt werden kann.
Alle Akteure hoffen, dass die Bühne endlich wieder mit Leben gefüllt werden kann.

Was wird von der Menschheit bleiben, wenn sie mal ausgestorben ist wie die Dinosaurier? Diese Frage stellt sich „Happy. We lived on a planet“ in der Regie von Mervan Ürkmez. Das theatrale Requiem sucht die Hoffnung und Schönheit in der Vergänglichkeit.

Mit dem Thema der Aufstiegsmöglichkeiten beschäftigt sich „Der Platz“ unter der Regie von Julia Wissert am 30. Oktober 2021. Gibt es diese Aufstiegsmöglichkeiten überhaupt noch oder sind die Grenzen bereits wieder festgezurrt?

Superhelden scheinen sehr beliebt zu sein, ob Kino oder Steamingdienst, überall wimmelt es von Batmans, Spidermans und Avengers. Jetzt sind sie auch im Dortmunder Schauspiel aktiv. In dem Stück „5G – die Rückkehr der Superheld*innen“ kämpfen, tanzen und singen ab dem 04. November 2021 vier Superheld*innen für Dortmund.

Eine Melange aus mehreren Werken zeigt „Zwischen zwei Stürmen“ am 27. November 2021 in der Regie von Lionel P. Somé. Die Basis für das Stück ist einerseits „Der Sturm“ von Shakespeare, zum anderen „Ein Sturm“ von Aimé Césaire. Hinzu kommen Texte von Bernice Ekoula Akoual. Erzählt wird die klassische Geschichte als zeitgenössische Interpretation von Macht und Kolonialisierung.

Es klingt wie eine romantische Komödie: Sartres „Das Spiel ist aus“ handelt von einem Mann und einer Frau, die gestorben sind, aber die Chance erhalten, zurückzukehren und sich innerhalb von 24 Stunden zu verlieben. Regisseurin Azeret Koua inszeniert das Stück mit der Frage, wofür es sich zu Leben lohnt. Premiere ist am 20. Januar 2022.

Kann man aus Kafkas „Die Verwandlung“ etwas komödiantisches herausziehen. Ich denke ja und Regisseur Milan Peschel ist der gleichen Meinung. Sein „Head in the door“ stellt Fragen wie „Warum sollten wir nicht einfach liegenbleiben, wenn der Wecker klingelt“ oder „Wer ist eigentlich das Ungeziefer?“ Die Antwort gibt es ab dem 29. Januar 2022 (Premiere).

Im Mittelalter gab es ab dem 14. Jahrhundert ein Phänomen: die Tanzwut. Menschen tanzten, bis sie erschöpft zusammenbrachen und sogar starben. Das Stück „Und ihr wolltet tanzen, also: Tanzt!“ ist eine Hommage an Raves, Clubs und Dancefloor. Das Stück findet mit dem Publikum gemeinsam auf der großen Bühne statt und ob es eine gemeinsame Ekstase geben wird? Wir lassen uns überraschen. Am 26. Februar 2022 (Premiere) Tanzschuhe anziehen.

Die Pandemiezeit war vor allem problematisch, wenn man ein Kind ist. In der Produktion „Im Jahre X…Vom außergewöhnlichem Horror, ein Kind zu sein“ zeigen Jugendliche ihre Videos und werden in Form einer Talk-Show gebeten ihre Erlebnisse zu berichten. Die Premiere ist am 19. März 2022.

Bei „Cherchez La Femme“ dreht sich alles über die Performativität von Feminität in Kunst und Kultur. Dafür verantwortlich ist das Kollektiv „Operation Memory“, das in einer Residenz nicht für das Stück auf die Bühne bringt, sondern auch zwei offene Werkstattformate anbieten wird. Die Premiere von „Cherchez La Femme“ ist am 23. April 2022.

Natürlich gibt es auch ein Projekt, das in die Stadt selbst wirken soll. Es heißt „105 Mal 68. Wir regeln das“. 105 × 68 ist die Größe eines Fußballfeldes und mit Fußball kennt sich Dortmund ja aus. An zwei Orten sollen zwei Freiräume in dieser Größe entstehen, die gemeinsam mit den Anwohner*innen bespielt werden. Unter dem Thema Regeln – theoretisch, praktisch, spielerisch sollen diese Orte als praktische Utopie unter dem Konzept von Christiane Hütter entstehen. Die Premiere wird am 04. Juni 2022 sein.

Mehr Informationen gibt es unter www.theaterdo.de




Offene Nordstadtateliers 2021 – ein zweitägiger Spaziergang zu Kunst in der Nordstadt

Am 04. und 05. September 2021 fanden wieder die Offenen Nordstadtateliers in Dortmund statt. Die Veranstaltung, die alle zwei Jahre über die Bühne geht, war coronabedingt etwas geschrumpft, sodass nur ein kleiner Teil der Künstlerinnen und Künstler mitmachte. Sicherlich haben einige auch wegen der geforderten Hygienebestimmungen dieses Jahr nicht mitgemacht. Dennoch boten die Offenen Nordstadtateliers einen schönen Einblick in die Ateliers und Werkstätten der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler.

Meine Tour am Samstag begann außerhalb der Nordstadt, denn Marika Bergmann hatte ihr Atelier an der Rheinischen Straße, also im Unionsviertel, geöffnet. Doch geöffnet ist der falsche Begriff, denn ich konnte einen Blick auf die Kunst nur durch die Fenster erhaschen. Ob diese Aktion wegen Corona so durchgeführt wurde oder ob die Künstlerin ihr Atelier später öffnete, bleibt leider offen.

An zwei Tagen öffneten Künstlerinnen und Künstler ihre Türen bei den Offenen Nordstadtateliers.
An zwei Tagen öffneten Künstlerinnen und Künstler ihre Türen bei den Offenen Nordstadtateliers.

Denn weiter ging es ins Künstlerhaus am Sunderweg. Dort ist die Ausstellung „science-ex“ zu sehen, die bis zum 10. Oktober 2021 läuft. Insgesamt zehn Künstlerinnen und Künstler blicken zurück auf die Sciencefiction Geschichten des 20. Jahrhunderts. Darüber hinaus hatten die dort arbeitenden Künstlerinnen und Künstler ihre Ateliers geöffnet und luden zu einem Gespräch mit den Besuchenden ein.

Danach stattete ich der Galerie „der kunstbetrieb“ einen Besuch ab. Präsentiert wurde die Ausstellung „Grauzone“, an der sich die bekannten Künstlerinnen und Künstler der Galerie wie Klaus Pfeiffer, Mathes Schweinberger, Sylvia Reusse, Udo Unkel oder Anke Droste beteiligten. Schweinberger zeigte seine beeindruckenden Zeichnungen aus der Nordstadt, Udo Unkel seine filigranen Stahlfiguren und Sylvia Reusse malte unter dem Titel „Grauzone A1“ eine Person in einer Burka, die natürlich in die aktuelle Berichterstattung zu Afghanistan passt.

Wenige Straßen weiter hatte Hendrik Müller das „Müllers Kabinett“ geöffnet. Seine neue Serie dreht sich um ein ernstes Thema: Plastik. Dazu hat er einen „Plastikmensch“ in verschiedene – von Menschen veränderte – Landschaften gestellt. Die schwarze Figur steht stellvertretend für unseren Gebrauch von Plastik, das nichts weiter als ein Synonym für Öl ist, denn Plastik wird schließlich aus Öl hergestellt. Die Figur auf seinen Bildern sieht ein wenig aus wie ein ölverschmiertes Tier, aber auch Sciencefiction Assoziationen kommen auf. Müller hat bereits 10 Bilder gemacht, es werden sicher noch welche folgen.

Der nächste Besuch führte mich in die Westerbleichstraße. Dort befinden sich die Ateliers W53 und W55. In W53 zeigte Ute Brüggemann ihre Zeichnungen und Malerei. Von Tierbilder bis hin zu Industrieansichten sind ihre Motive sehr vielfältig. Beeindruckend sind ihre Bilder, die von alten schwarz-weißen Familienfotos inspiriert sind und mit Farbe den Geist der alten Bauerngesellschaft atmen. Ingrid Schmechel präsentiert dreidimensionale Objekte, die aus Kinderspielzeug entstanden sind. Die einzelnen Elemente wie beispielsweise Tipp-Kick-Tore werden zu komplexen Strukturen zusammengesetzt. Andere Arbeiten von ihr kombinieren alte Postkarten mit kleinen Plastiksoldaten, die somit eine neue Aussage bekommen.

Im Nebenhaus W55 hatte Christina Kreymborg ihr Atelier geöffnet. Sie benutzt für ihre Werke unterschiedliche Materialien und bringt alte Sachen in neue Zusammenhänge. So entstehen neue plastische Bilder, die auf alten Gemälden aufbauen. Nebenan hat Andrea Fortmann ihr Atelier. Die studierte Grafikdesignerin fing mit Zeichnungen an und konnte sich zunächst nicht vorstellen, mit Farbe zu arbeiten. Doch mit der Zeit wurden ihre Arbeiten abstrakter, zunächst fein flächiger, ihre neuesten Arbeiten sind Dank den vielen Linien viel lebendiger geworden. Für ihre Bilder vergibt sie keine Titel, denn die Bilder müsse auf die Menschen wirken, findet die Künstlerin.

Die Kunstdomäne in der Schillerstraße hatte natürlich auch für die Besucherinnen und Besucher geöffnet, die dort vertretenden Künstlerinnen und Künstler Karina Cooper, Anette Göke, Sylvia Jäger, Sandra Lamzatis, Franz Ott und Rita-Maria Schwalgin öffneten ihre Ateliers.

Der letzte Weg am Samstag führte mich ins depot. Hier hatten Monika Ihl und Suse Solbach ihre Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. Monika Ihl arbeitet vor allem mit Glas, aber auch mit anderen Materialien wie Holz. Sie interessiert sich sehr für Strukturen und Oberflächen und arbeitet sehr konzeptionell. In der Serie „Verknüpfungen“ werden verschiedene Materialien wie Holz und Glas zu einem neuen Objekt verbunden. Suse Solbach sammelt Naturobjekte wie Zweige oder Äste, die sie mit Wachs überzieht und danach Farbe aufträgt. Die Farbe produziert sie weiter, indem sie Pinselwasser für neue Farbe benutzt. Darüber hinaus erstellt sie kleine Kisten, in denen sie ihre Kunst zum Entdecken packt.

Am nächsten Tag ging es um 11 Uhr pünktlich los zum Beginenhof Dortmund. Hier hatte Kersten Versteylen seine Arbeiten ausgelegt. Der Künstler arbeitet mit digitalen Fotografien, die er weiter bearbeitet. Manchmal bleiben sie relativ original, manchmal werden sie stärker bearbeitet. Seine Motive stammen vorwiegend aus Dortmund und reichen von Pflanzen bis hin zu Details aus Industrieanlagen. Zudem zeigte Versteylen auch seine Videoarbeiten.

Ein weiterer künstlerischer Schwerpunkt liegt in der Lortzingstraße 26 und 28. Dietrich Lacker macht aus alten Metallgegenständen neue Kunstwerke. Sein Atelier „Durchs blaue Tor“ ist voll von „menschlichen“ Figuren aus Zangen und anderen Werkzeugen. Draußen stehen Kunstwerke aus einer alten Brötchenmaschine oder beispielsweise eine Kobra aus einem Schusterwerkzeug. Für Lacker ist es wichtig, dass ich so wenig wie möglich an den Teilen verändern muss“.

Das Atelier nebenan an der Lortzingstraße 26 beherbergt zwei (eigentlich drei) Künstler. Stefan Mischke und David Mellin. Mellin hat das Klein- und Mittelformat für sich entdeckt. Seine Bilder im Format von 25 × 21 cm stehen im Verhältnis 6:5. Er malt auf Holztafeln und versucht der traditionellen Tafelmalerei eine virtuelle Ästhetik zu geben. Auch er stellt seine Farben selbst her und ist fasziniert von dem Material Farbe. Stefan Mischke hingegen ist für die großen Bilder zuständig. „Das hat mit dem Raum zu tun“, so der Künstler. Seine Bilder zeichnen sich dadurch aus, dass sie von der Anzahl der Farben beschränkt sind. „Es dürfen nicht zu viele Farben sein“, erklärt er.

Um die Ecke befindet sich das Atelier 1, leider waren die beiden Künstler Darkko Lingo und Hakan Poyraz nicht da, aber ich durfte trotzdem einen kurzen Blick hineinwerfen. Poyraz arbeitet mit Acrylglas, das er wohl mit Schablonen beklebt und dann besprüht, sodass filigrane Strukturen entstehen. Die großformatigen Bilder von Lingo zeigen einen ungegenständlichen Hintergrund, auf dem Figuren plastisch daraufgesetzt wurden.

Das Nordstadtatelier an der Bornstraße hatte eine ungewöhnliche Idee. Dort hatten die Bewohnerinnen und Bewohner der Nordstadt vorher die Möglichkeit, Postkarten auszufüllen und auf Fragen zu antworten wie „Was ist typisch Nordstadt“ oder „Wie stellst du dir die Nordstadt in der Zukunft vor“. Die Besucherinnen und Besucher konnten nur von außen auf die Antworten schauen.

In der Oesterholzstraße 68 befindet sich das Büro Praktik. Dort hat sich das Künstlerpaar Leonie Ioannidis und Alexander Wertkind niedergelassen. Wertkind arbeitet mit der Konservierung von Objekten. Nach der Erstellung einer Gussform erschafft er aus Alabaster beliebig viele weitere, die wie das Original sehr detailreich sind. Darüber hinaus arbeitet er viel mit Pappe und erschafft mit diesem Material Fotoapparate oder Musikinstrumente.

Ioannidis hingegen arbeitet digital und erschafft mittels Apps ihre Werke. Sie versucht, die Methoden der klassischen Malerei mithilfe der digitalen Möglichkeiten nachzuempfinden.

Sabitha Saul hat sich dem vielschichtigen Thema „Freiheit“ gewidmet. Sie hat dabei überwiegend Geflüchtete in der Nordstadt fotografiert und sie zu einem Statement zum Thema „Freiheit“ gebeten. Es ist nicht verwunderlich, dass jeder Mensch den Begriff der Freiheit anders definiert. Es mag irritierend klingen, doch für Geflüchtete kann Freiheit bedeuten „von der Polizei beschützt zu werden“, während Einheimische sich vielleicht von der Polizei in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen.




Offene Nordstadt Ateliers 2021 – besonderer Einblick in die Kunstszene

Bei der Kunst- und Kulturveranstaltung Offene Nordstadt Ateliers 2021, am 04. und 05. September, öffnen wieder zahlreiche Ateliers und Galerien in der Dortmunder Nordstadt ihre Türen für kunstinteressierte Besucher:innen und präsentieren vielfältige Werke aus allen künstlerischen Bereichen.

Die Dichte an Kunstschaffenden, Ateliers und Galerien ist im nördlichen Stadtgebiet besonders hoch und kaum eine Veranstaltung zeigt so authentisch die Nordstadt mit ihrer breitgefächerten Kunstszene. Besucher:innen erhalten einen direkten Einblick in die Arbeit der Künstler:innen sowie eine einmalige Möglichkeit für Gespräche und Austausch. Besucher:innen können in kleine Ateliers hineinschauen oder größere Kulturhäuser erkunden und sich von der fantastischen künstlerischen Bandbreite überraschen lassen. Natürlich ist der Eintritt frei.

Zwei Tage den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter schauen: Offene Nordstadtateliers 2021
Zwei Tage den Künstlerinnen und Künstlern über die Schulter schauen: Offene Nordstadtateliers 2021

Ein weiteres Ziel dieser einmaligen Kulturveranstaltung ist der Abbau von Vorurteilen und Berührungsängsten mit der Nordstadt. Besucher:innen erkunden die Innenstadt-Nord ganz individuell auf ihrem Rundgang von Atelier zu Atelier und entdecken dabei auch den schönen Altbaubestand sowie viele malerische Hinterhöfe. Gebündelt an einem Wochenende gibt es die Werke zahlreicher Einzelkünstler:innen, Ateliergemeinschaften und Galerien mit Gemeinschaftsausstellungen zu erleben.

Kunstinteressierte finden auf der Webseite www.offenenordstadtateliers.de alle Informationen zur Veranstaltung sowie die ausführlichen Porträts der teilnehmenden Künstler:innen, Ateliergemeinschaften und Galerien. Mithilfe der informativen und übersichtlichen Online-Standortkarte können Besucher:innen schnell eine individuelle Route zu ihrer persönlichen „Lieblingskunst“ planen oder einfach losspazieren und sich überraschen lassen.

Die Kulturmeile Nordstadt e.V. möchte als Veranstalter die Kunst- und Kulturszene der Dortmunder Nordstadt in diesem Jahr erneut mit der besonderen Veranstaltung Offene Nordstadt Ateliers unterstützen. Denn der Zusammenhalt und die Sichtbarkeit sowie eine Wertschätzung der Kunst- und Kultur ist aktuell unerlässlich.

Es gilt die 3G-Regel (negativer Corona-Tests, der weniger als 48 Stunden alt ist oder vollständiger Impfschutz bzw. Nachweis einer Genesung).

Die Kunst- und Kulturveranstaltung Offene Nordstadt Ateliers 2021 wird unterstützt vom Kulturbüro der Stadt Dortmund, dem StadtbezirksMarketing Dortmund-Innenstadt-Nord, Betten Kalvelage und der Sparkasse Dortmund.

VERANSTALTUNGSTERMIN:

Sa, 04. September 2019, 15:00 – 20:00 Uhr

So, 05. September 2019, 11:00 – 18:00 Uhr

Edit: ars tremonia war an beiden Tagen unterwegs und hat einen kleinen Bericht dazu veröffentlicht: https://ars-tremonia.de/offene-nordstadtateliers-2021-ein-zweitaegiger-spaziergang-zu-kunst-in-der-nordstadt/




über.leben in den freien darstellenden Künsten

Das zweite Dortmunder Tanz- und Theaterfestival szene machen! bietet ein volles Programm mit Bühnenstücken, Performances, Showings, Workshops, Diskussionsformaten und einen kompletten Tag der dem Tanz gewidmet ist.

Bis zum 05. September 2021 findet das Festival szene machen! statt, das von dem Netzwerk dott – Dortmunder Tanz- und Theaterszene unter dem Leitmotiv über.leben veranstaltet wird. Mit dabei sind in diesem Jahr die Gruppen Trafique, DADADO, Sterna Pau, Kollektiv.nebenan, artscenico, I can be your translator, Sepidar Theater, Drangwerk, , vier.D, und Theater Glassbooth.

Am 03.09.2021 zeigt die Gruppe "Drangwerk" das Stück "Die wütende Frau" im Theater im Depot. (Foto: © Viola Sophie Schuldner)
Am 03.09.2021 zeigt die Gruppe „Drangwerk“ das Stück „Die wütende Frau“ im Theater im Depot. (Foto: © Viola Sophie Schuldner)

Neben Bühnenstücken, Performances, Showings szenischen Miniaturen und offenen Proben gibt es verschiedene Talk-Formate zum Thema über.leben mit den darstellenden Künsten vor, während und nach der Pandemie. Für den körperlichen Ausgleich sorgt der Tanztag des Tanzwerk_Dortmund: hier wird es Workshops, Talks und Präsentationen geben, bei denen die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten von Körperlichkeit erlebt werden können. Abgerundet wird das Festivalprogramm mit einem Cross-Over: Im Rahmen von theater.divers können insgesamt drei Veranstaltungen des Festivals gemeinsam besucht werden. Anschließend wird es den Raum geben, sich zum Thema

Diversität im Theater über das Gesehene austauschen zu können und miteinander ins Gespräch zu kommen. Insgesamt besteht die diesjährige Ausgabe von szene machen! aus zehn prall gefüllten Tagen.

Informationen zum Festivalprogramm, zum Ticketing und zu Einlassbedingungen finden sich auf der Homepage www.dott-netzwerk.de/szene-machen. Gefördert wird das Festival vom Kulturbüro der Stadt Dortmund.




Smartphone-Fotografien von Alex M. Mosler in der Galerie Torhaus

In der Ausstellung „Mobile Photography” präsentiert der Fotograf Axel M. Mosler noch bis zum 19. September Arbeiten, die mit dem Smartphone realisiert wurden.

Es ist erstaunlich, wie aus einem tragbaren Telefon ein multifunktionales Gerät wurde. Mittlerweile haben Smartphones auch ein gehöriges Wörtchen mitzureden, was Fotografie angeht. Anfangs vielleicht noch belächelt, können Smartphones mit Spiegelreflexkameras in manchen Bereichen durchaus mithalten. Darüber hinaus findet Mosler weitere Vorteile: „Zu jeder Zeit in der Tasche griffbereit. Perspektiven und Kamerastandorte sind ohne größeren Aufwand zu realisieren.”

Doch am Ende steht das Bild. Und die können sich sehen lassen, wie die Ausstellung zeigt. Die Fotografien in der Größe von 120 cm x 90 cm sehen beeindruckend aus. Die Landschaftsbilder, Stillleben und Architektur zeigen, welche Möglichkeiten mittlerweile mit dem kleinen Gerät machbar sind.

Fotograf Axel. M. Mosler zeigt in seiner Ausstellung, dass das Fotografieren mit dem Smartphone höchsten Ansprüchen genügen kann.
Fotograf Axel. M. Mosler zeigt in seiner Ausstellung, dass das Fotografieren mit dem Smartphone höchsten Ansprüchen genügen kann.

Natürlich gibt es technische Grenzen für die Fotografie mit dem Smartphone, das ist auch Mosler bewusst. Wenn das Bild größer sein sollte, dann ist die Auflösung zu schwach. Zudem kann eine handelsübliche Spiegelreflexkamera problemlos mit diversen Objektiven ausgerüstet werden, die für bestimmte Sachen wie beispielsweise Makrofotografie von Vorteil ist.

Aber die Ausstellung im Torhaus zeigt eindrücklich, dass das Fotografieren mit dem Smartphone keine Spielerei mehr ist, sondern auch zum ernsthaften Fotografieren geeignet ist. „Voraussetzung ist, die kleine Kamera wird beherrscht”, so Mosler.

Die Galerie Torhaus ist geöffnet dienstags bis samstags von 14 Uhr bis 18 Uhr und sonn- und feiertags von 10 Uhr bis 18 Uhr.

Der Eintritt ist frei.