fit for future und die wichtigen Lebensfragen

Im Dortmunder Kinder- und Jugendtheater hatte das Klassenzimmerstück fit for future von Knut Winkmann (ab Klasse 9) am 12.01.2018 unter der Regie von Christina Keilmann seine Premiere. In der oberen Etage wurde zu diesem Zweck extra ein Raum als „Klassenzimmer“ für das Publikum umfunktioniert.

Worum geht es? Frau Millberg ist unterwegs im Auftrag des ZIZ (Zukunftsinformations-Zentrum), um Schüler in Fragen der der Berufs- und Lebensplanung zu beraten. Es geht um die Erstellung von möglichst genauen Persönlichkeitsprofilen, Motivation und Selbstoptimierung.

Wie wichtig dabei Zielstrebigkeit ist, macht sie gleich mal durch Statistiken von Ausbildungs- und Studienabbrechern deutlich. Dann passiert das unerwartete. Ihr Kollege mit den Eignungstests kommt nicht, da Frau Millberg ihm eine falsche Adresse genannt hat. Nach einem kurzen Moment der Verunsicherung erzählt sie die Geschichte der ungleichen Schwestern Lena und JoJo. Lena war schon immer der pflegeleichte „Sonnenschein“ der Familie, die nie „Probleme“ machte. Zielstrebig und geradeaus funktioniert sie wie ein perfektes Uhrwerk. Mehrere Sprachen, bester Schulabschluss, Praktika, erfolgreich im Beruf, nebenbei ein Hobby und ein bisschen soziales Engagement – alles kein Problem. Ihre Schwester Jojo will ihr Leben genießen und geht nicht den geraden Weg. Sie verlässt früh ihre Familie und die Schule ohne einen Abschluss. Der große Traum von ihr ist es, Köchin zu werden, Während Lena eines Tages einen „Burn out“ erleidet und das bisherige Lebenskonzept überdenken muss, erfüllt sich JoJo letztendlich ihren Traum…

Ist die Zukunft ein Abenteuer oder ist sie dir egal?: Bianka Lammert als Frau Millberg von der ZiZ bei fit for future. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Ist die Zukunft ein Abenteuer oder ist sie dir egal?: Bianka Lammert als Frau Millberg von der ZiZ bei fit for future. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Dieses Klassenzimmerstück profitiert von der starken Präsenz von Schauspielerin Bianka Lammert. Sie schaffte es, die unterschiedlichen Charaktere der beiden Schwestern und die Veränderung des Blickwinkels bei Frau Millberg sensibel auf die Bühne zu bringen. Die hektisch getriebene Lena genau so wie die neugierig offene JoJo. Sie nutzt dafür den ganzen Raum und kleine Accessoires, um den Charakteren eine Lebendigkeit zu verleihen. Das Stück bietet sowohl humorvolle wie berührend nachdenkliche Momente.

Mit fit for future können aber nicht nur Jugendliche in der Berufsfindungsphase etwas anfangen. In einer sich immer schneller verändernden Gesellschaft mit ihren Herausforderungen betrifft die Thematik uns alle.

Eine gute Idee ist es gewesen, den Anwesenden zum Schluss eine der kleinen schwarzen Karten mit Fragen wie etwa: Was hindert die daran, deine Träume zu verwirklichen? Wer sind die Menschen, auf die du dich verlassen?

Man darf gespannt sein, wie die Schülerinnen und Schüler in den Klassen reagieren.

Mobile Buchung für Schulklassen und Infos unter: 0231/ 50 28773 oder awendelstigh@theaterdo.de




Prison Escape – Jugendliche präsentieren selbst entwickeltes PC-Spiel

In dem wöchentlichen Kurs „Making the Game“ haben zehn Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren unter der Leitung von Dirk Mempel und Jens Neubert über drei Monate hinweg an der Entwicklung eines eigenen PC-Game gearbeitet. Nun stellten sie ihr Spiel Prison Escape am 11.01.2018 auf der UZWEI (Zentrum für kulturelle Bildung) im Dortmunder U vor.

Wie der Titel besagt, geht es in dem zweidimensionalen retro-PC-Game Prison escape darum, es irgendwie zu schaffen, aus einem Gefängnis zu entfliehen. Wie bei einem PC-Game üblich, hat die gefangene Person drei Leben (symbolisiert durch drei Herzen), muss Fluchtwege und Löcher suchen, sich auch mit einer Schusswaffe den Weg frei schießen und einen Schlüssel in die Freiheit finden.

Wie Kursleiter Neubert erklärte, bildeten sich mehrere Gruppen, die sich um die Entwicklung der Story , die verschiedenen Figuren und Level, die Grafik, den Sound und die Programmierung gekümmert habe. Außerdem verriet er noch, dass die Jugendlichen im Unterschied zu den ersten beiden Projekten, diesmal wirklich Spaß beim Spielen hatten. Das konnte man bei der Präsentation auch beobachten.

Bei Prison Escape wird die gute alte Zeit vom C64 wieder lebendig.
Bei Prison Escape wird die gute alte Zeit vom C64 wieder lebendig.

Das Spiel bietet viel Raum für Kommunikation und Diskussion zwischen den Spielern und ist mit seiner Anlehnung an die frühen PC-Games recht unterhaltsam.

Es ist geplant, dass Spiel demnächst online zu stellen.

Die UZWEI hat vor, in diesem Jahr noch verschiedene Aktivitäten zum Thema Gaming zu veranstalten: Game-Aktion für und mit den Jugendlichen, eine interaktive Ausstellung (Ende 2018) sowie Workshops zur Verbindung von Kunst/Kultur oder Gaming im Rahmen des EU-Projekts smARTplaces.




Torhaus Rombergpark bietet Einblicke in städtischen Kunsteinkauf

Schon seit 2004 zeigt die Städtische Galerie Torhaus Rombergpark in seinem besonderen Ambiente in jedem Jahr die vom Kulturbüro der Stadt Dortmund angekauften Werke heimischer Künstlerinnen und Künstler. Für den Neuankauf werden jährlich die im Budget des Kulturbüros vorhandenen Mittel in Höhe von 25.000 Euro ausgegeben. Eine spezielle Kommission des Kulturausschusses wählt Werke aufs neue im Rahmen einer Ankaufssitzung aus und beschließt dann endgültig über den Ankauf. Es ist eine zentrale Maßnahme zur Kunstförderung hier in Dortmund.

38 Werke von 19 Künstlerinnen und Künstlern sind zu bewundern. Nicht nur Gemälde...
38 Werke von 19 Künstlerinnen und Künstlern sind zu bewundern. Nicht nur Gemälde…

Alle angekauften Werke des Kunsteinkaufs 2017 werden nun unter dem Titel „einblicke – städtischer Kunstankauf“ im Torhaus dem Publikum vom Sonntag, dem 14.01.2018 bis zum 04.02.2018 gezeigt. Es sind insgesamt 38 Werke (davon vier Skulpturen) von 29 Künstler/innen. Von 9 Künstlern wurden jeweils 2 Werke ausgewählt. 19 Künstlerinnen und 10 Künstler wurden dabei berücksichtigt.

Zum 1. Mal wurden die Werke von fünf Künstlern ausgewählt: Kamilla Czastka, Peter Dahmen, Franz Ott sowie Osman Xani und Rika Pütthoff-Glinka.

Die gezeigten Werke sind eine Momentaufnahme und zeigen die Vielfalt unserer städtischen Kunstszene, wie Katrin Gellermann vom Kulturbüro erklärte.

Die ausgestellten Bilder auf Leinwand oder Skulpturen wie etwa der vergoldete Holzsockel unter dem Titel „Ruhr“ von Virginia Novarin geben einen guten Überblick über augenblicklichen Stand in der Dortmunder Kunstszene. Neben ihrer Eigenständigkeit bieten sie auch Ansatzpunkte für Gemeinsamkeiten.

...sondern auch Skulpturen zeigen die Lebendigkeit der Dortmunder Kunstszene.
…sondern auch Skulpturen zeigen die Lebendigkeit der Dortmunder Kunstszene.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 14. Januar 2018 um 11:00 Uhr in der Städtischen Galerie Dortmund – Torhaus Rombergpark – eröffnet.

Öffnungszeiten:

dienstags bis samstags von 14:00-18:00 Uhr

sonntags und feiertags von 10:00-18:00 Uhr

Der Eintritt ist frei




Was macht „fit for future? – Ein Klassenzimmerstück

Das Dortmunder Kinder-und Jugendtheater (KJT) bringt am 12.01.2018 um 19:00 Uhr mit der Premiere von fit for future (Fit für die Zukunft) unter der Regie von Christina Keilmann ein neues Klassenzimmerstück auf den Weg. Das bedeutet, dass Stück wird nicht nur im KJT gezeigt, sondern kann auch von Schulklassen (ab Klasse 9) gebucht werden. Theaterpädagoge Knut Winkmann hat fit for future entwickelt. Das Thema betrifft nicht nur Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren in der Berufsfindungsphase. Denn Leistungs- und Optimierungsdruck begleiten uns gerade in der modernen, schnelllebigen Welt durch das Leben.

Zum Stück verriet die Regisseurin: Frau Millberg (Bianka Lammert) ist viel unterwegs, um im Auftrag der ZIZ – das Zukunftsinformations-Zentrum – Schüler in Fragen der Berufs- und Lebensplanung zu beraten. Es geht um fundierte, klar geplante Gestaltung der persönlichen Zukunft sowie um Motivation und Selbstoptimierung. Eine Persönlichkeitsanalyse soll da als Grundlage dienen. Der Besuch in der Klasse verläuft aber nicht ganz nach Plan. Ihr Kollege mit den Eignungs- und Persönlichkeitstest kommt leider nicht und sie erzählt von den ungleichen Schwestern Lena und Jojo mit ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen. Lena geht stringent und mit ständigem Streben nach Perfektion in ihrem beruflichen Weg voran, bis ein Burn-out sie ausbremst. Schwester Jojo geht nicht den geraden Weg und findet letztendlich ihr Glück und Bestimmung als Köchin.

Die schwere Frage des Lebens: Was willst du werden? Welchen Weg sollst du gehen? Frau Millberg (Bianka Lammert) erzählt die Geschichte zweier Schwestern. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Die schwere Frage des Lebens: Was willst du werden? Welchen Weg sollst du gehen? Frau Millberg (Bianka Lammert) erzählt die Geschichte zweier Schwestern. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Das Stück kann als eine Art Appell dafür gesehen werden, trotz der vielfältigen Beeinflussung durch die Umwelt und wirtschaftlichen Zwängen seinen eigenen Weg zu gehen und auf sein Herz zu hören. Es stellen sich Fragen wie: Worauf kommt es an? Wer hindert dich daran, du selbst zu sein?

Karten und Infos über Vorstellungstermine erhalten Sie unter www.theaterdo.de oder Tel.: 0231/ 50 27 222.

Mobile Buchungen für Schulklassen unter: awendelstigh@theaterdo.de oder Tel.: 0231/ 50 28 773




Freude über Spielstättenprogrammprämie im Jazzclub domicil

Grund zum Feiern gab es am 08.01.2018 im Jazzclub domicil. Acht Spielstätten, die sich in besonderer Weise für den Nachwuchs in Jazz, Rock und Pop geöffnet haben und ihnen ein Forum geboten haben.

In einem feierlichen Rahmen erhielten sie je eine Prämie von 5.000 Euro und eine Urkunde von Staatssekretär Klaus Kaiser überreicht. Einer der glücklichen prämierten war das Dortmunder domicil.

(Fast) alle Gewinner der Spielstättenprogrammprämie auf einem Bild.
Treffpunkt domicil: (Fast) alle Gewinner der Spielstättenprogrammprämie auf einem Bild.

Durch die Feier führte als Moderator Robert von Zahn (Generalsekretär des Landesmusikrats NRW). Musikalisch begleitet wurde das Programm von den Musikerinnen Christina Fuchs und Annette Maye mit Klarinette und Saxophon.Sie unterhielten die Anwesenden mit orientalisch geprägten Klängen. Beide waren auch Mitglieder der Auswahl-Jury gewesen.

Nach einem Grußwort vom Leiter des domicil, Waldo Riedl, betonte der Staatssekretär im Ministerium für Kultur und Wissenschaft (NRW) die Bedeutung gerade der kleinen und mittleren Foren für musikalische Innovation und den Nachwuchs im Bereich Jazz und Pop. Sie seien ein gutes Sprungbrett für diese Bands und würden ihre Strahlkraft über ihren heimatlichen Bereich hinaus fördern.

Applaus bekam Kaiser für seine Ankündigung, dass die neue Landesregierung in NRW den Kulturhaushalt in den nächsten fünf Jahren mit einer jährlichen Steigerung von 20 Millionen von 200 auf 300 Millionen aufstocken will. Ein Beleg dafür, dass auch die neue CDU/FDP Landesregierung der Kultur eine besondere Bedeutung zu misst.

Die Auszeichnungen wurden vom Landesmusikrat initiiert und vom Ministerium Kultur und Wissenschaft finanziert.

Die prämierten Spielstätten waren neben dem Dortmunder „domicil“ das Loft/2nd Floor (Köln), das ZAKK (Düsseldorf), der Bunker Ulmenwall (Bielefeld), die Jazzschmiede (Düsseldorf), das Werstatt Café Treff (Witten), der ort/Peter Kowald Gesellschaft e.V. (Wuppertal) und In Situ Art Society e.V. (Bonn).




Kunst von Anette Göke im Kontext von Verlust der Vielfalt

Die Artothek in der Stadt-und Landesbibliothek Dortmund stellt vom 05.01.2018 bis zum 16.02.2018 fünfzehn Acryl- und Rostbilder unter dem Titel „Verlust…der Vielfalt“ von Anette Göke aus. Göke (Jahrgang 1970) arbeitet seit 2002 als selbständige Künstlerin. Zur Zeit hat sie nicht nur ein Atelier im Atelierhaus „KunstDOmäne“ an der Schillerstraße in unserer Stadt, sondern arbeitet zudem mit Kindern und Jugendlichen sowie in letzter Zeit auch mit Senioren.

Außerdem leitet sie dadaistische Veranstaltungen mit Ortmann und Gawol (Dadado 100, DADADO-Absind). In den zwölf Jahren entstanden die Bilder aus ihrer „Menschen“ Reihe.

Zunächst verarbeite sie künstlerisch erzählte Familiengeschichten in ihren Bildern. Dann wurden, wie Anette Göke beim Pressegespräch erklärte, komplexe Konstellationen innerhalb von Beziehungen in ihren Bildern dargestellt. Ihre eigene Familie wird von ihr nicht ausgespart.

"Verlust" heißt die Arbeit von Anette Göke. Zu sehen in der Artothek der Stadt- und Landesbibliothek.
„Verlust“ heißt die Arbeit von Anette Göke. Zu sehen in der Artothek der Stadt- und Landesbibliothek.

Ihre Acrylbilder zeichnen sich sowohl durch ihre Farbvielfalt, als auch durch die nur stilisierten Figuren aus. Bewusst malt die Künstlerin keine konkreten Personen. Es geht darum, dass sich die Betrachter darin wiederfinden können. Dabei gibt es viel zu entdecken. Brüche und veränderte Konstellationen in den Bildern regen zum Nachdenken an. Die Menschen-Bilderreihe beschäftigt sich mit dem Wandel in der Gesellschaft. Die Vielfalt ist durch falsches Menschliches bedroht. Unsere „bunte“ Welt in als Wertvoll zu erkennen und zu schützen, ist ein wichtiges Anliegen der Künstlerin. „Das betrifft die kulturelle Vielfalt genau so wie die Tier- und Artenvielfalt,“ so Anette Göke.

Die Verwendung von Rost für ihre Arbeiten symbolisiert prägnant den stetigen drohenden Verfall und Verlust. An dem runden stilisierten Bild unserer Erdkugel mit dem Titel „Verlust“ kann man diesen Verfall anhand von verlaufendem Rost deutlich sehen. Dieser tritt durch tägliche Veränderung stärker hervor. Göke hat den Prozess in diesem Fall bewusst nicht durch eine schützenden Lackfilm aufgehalten.

Die Ausstellung ist ein Plädoyer für Achtsamkeit gegenüber Umwelt, Tierarten und unseren Mitmenschen und für einer positive Grundeinstellung.




Galerie Dieter Fischer: Fotografische Lichträume und Objekte voll Magie

In der Galerie Dieter Fischer im Depot Dortmund ist als Start in das neue Jahr vom 05.01.2018 bis zum 21.01.2018 die Ausstellung „Licht – Luft – Raum“ zu sehen. Gezeigt werden 14 vergrößerte Fotografien (Schwarz-Weiß) von Steffi Ebeling (Witten, Iserlohn) sowie 16 kleinere Malereien und 12 fantasievolle, frei schwebende „Luftobjekte“ des Künstlers Karl-Georg Krafft (Hagener Kulturring e.V.).

Nach dem Studium der Sozialwissenschaften in Bochum folgte die 1978 geborene Steffi Ebeling ab 2003 ihrer schon in der Kindheit angelegten Liebe zur Fotografie. Mit ihrer ersten digitalen Spiegelreflexkamera suchte sie das Schöne im Verborgenen einzufangen. Vor allem die alten Zechen wie etwa die „Zeche Zollern“ und andere Orte der Industriekultur haben es ihr mit ihrer besonderen Atmosphäre angetan. Die Bilder aus der Reihe „LichtRäume“ entstanden zwischen 2003 und 2004.

Die Künstlerin versucht in ihren Fotografien Licht in seinen verschiedenen Facetten festzuhalten. Die Rahmenbedingungen werden dabei durch die Räume bestimmt. Es ist ein spannendes Zusammenspiel von Lichteinfall, Muster und Linien. Die Betrachter werden sozusagen in einen magischen Raum „rein gezogen“, wie Ebeling beim Pressegespräch erklärte.

Steffi Ebeling und Karl-Georg Krafft präsentieren Objekte und Fotografien in der Galerie Dieter Fischer.
Steffi Ebeling und Karl-Georg Krafft präsentieren Objekte und Fotografien in der Galerie Dieter Fischer.

Die fantasievollen „Flugmaschinen“, verdrahtete von der Decke hängende und frei schwebenden Objekte aus transparentem Japanpapier sowie den kleinen Bildern zwischen Traum und Realität von Karl-Georg Krafft passen wunderbar zu den eindrucksvollen Fotografien. Krafft bezeichnet seine Bilder als „Traumreste“. Zu vergleichen mit den Bildern, die wir kurz nach dem Erwachen aus einem Traum vor uns sehen.

Seine schwebenden Objekte wirken durch ihre Transparenz fragil. Es sind neben tierischen auch andere Strukturen zu erkennen. Alle Objekte sind beweglich und sind den verschiedenen Einflüssen von außen ausgesetzt. Das verändert auch unsere Perspektive und führt den Blick hin zu geheimnisvollen unwirklichen Welten.

Eine Ausstellung, die der Fantasie Flügel verleiht und uns den ganz eigenen geheimnisvolle Reiz unserer regionalen Industrie-Denkmäler vor Augen führt.

Die Vernissage mit passenden Texten von Klaus Märkert und Musik von Siegfried Hiltmann (Saxophone) findet am Freitag, den 05.01.2018 um 19:00 Uhr in der Galerie Dieter Fischer im Depot, Immermannstr. 29, 44147 Dortmund statt.

Finissage; Sonntag, den 21.01.2018 von 17:00 bis 19:00 Uhr in der Galerie Dieter Fischer.

Öffnungszeiten: donnerstags von 17:00 bis 20:00 Uhr und nach Vereinbarung unter 0171 264 7972 (Kurator Hartmut Gloger).

Informationen unter info@gloger-kunst.de oder unter www.galereie-dieter-fischer.de




Ode an die Freude – bewegender Einstieg in das Jahr 2018

In den unruhigen und unsicheren Zeiten wissen wir natürlich nicht, was das Jahr 2018 uns bringen wird. Musik hat auf alle Fälle eine besondere Bedeutung in unserem Leben. Was passt in den Zeiten von Brexit und weiteren politischen Wirrnissen besser als die 9. Sinfonie von Beethoven. Nicht irgendein Land „first“, sondern „alle Menschen werden Brüder“
Ein bewegendes und intensive Erlebnis hatte das Publikum beim Neujahrskonzert 2018 der Dortmunder Philharmoniker unter der einfühlsam-temperamentvollen Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz im Opernhaus Dortmund (01.01. und 02.01.2018). Ars tremonia war am 02.01.2018 mit dabei.

Auf dem Programm stand nichts geringeres als Ludwig van Beethovens (1770-1827) 9. Sinfonie d-Moll op. 125 (Ode an die Freude). Drei Jahre vor seinem Tod hatte Beethoven dieses epochale Werk als Vertonung von Friedrich Schillers Gedicht „An die Freude“ fertig gestellt. Seit 1972 ist das bekannte Finale die Hymne Europas.Die Einbeziehung eines großen Chores in die Sinfonie war damals einmalig.

Mit bewegender und emotionaler Musik ging es ins Jahr 2018. (Foto: © Anneliese Schürer)
Mit bewegender und emotionaler Musik ging es ins Jahr 2018. (Foto: © Anneliese Schürer)

Bei diesem Neujahrskonzert waren gleich drei Dortmunder Chöre mit ihren guten Stimmen beteiligt. Der Opernchor des Theater Dortmund (Leitung: Manuel Pujol), der Jugendkonzertchor der Chorakademie Dortmund (Leitung: Felix Heitmann) und der Sinfonische Chor der Chorakademie Dortmund (Leitung: Joachim Gerbes).
Daneben werden im finalen vierten Satz auch noch vier Gesangssolisten zur Unterstützung eingesetzt. Dabei waren die hochkarätigen Sängerinnen Akiho Tsujii (Sopran) und Ileana Mateescu (Alt) sowie die Sänger Sangmin Lee (Bass) und Tenor Joshua Whitener.
Der unvermittelt mit einer offenen Quinte beginnende 1. Satz, bei der die Tonart, ob Dur oder Moll, zunächst nicht zu erkennen ist. Im Laufe der vier Sätze finden häufige Tempowechsel in der Musik statt. Sanfte melodisch und zerbrechlich Töne einerseits, dann wieder zunehmende heftige Steigerungen bis zum Paukenschlag, die seinen grandiosen Höhepunkt am Ende im strahlenden D-Dur Finale findet.
Im zweiten Satz klingen schon versteckt Fragmente von „Freude schöner Götterfunken…“ an. Die Streicher und Blasinstrumente überzeugten im Zusammenspiel oder als Einzel-Gruppen mit viel Feingefühl.
Der vierte und finale Satz war geprägt durch die starken Stimmen der vier Sänger auf der Bühne und dem kraftvollen Chor-Einsatz.
Das begeisterte Publikum wurde mit dem Radetzky-Marsch (Johann Strauss) belohnt und zum Sektempfang entlassen.




Geierabend 2018 – Schluss mit der Kohle

Die neue Geierabend-Session wurde am Donnerstag, den 28.12.017 unter dem Motto „Bye Bye Bottrop“ auf der „Zeche Zollern“ mit viel Vorfreude und Engagement unter der Regie von Günter Rückert eröffnet. Der Titel nimmt Bezug darauf, dass mit Prosper-Haniel in Bottrop 2018 die letzte Zeche im „Pott“ schließt. Kein Grund um zu Jammern. Die Kohle geht, aber die Haltung bleibt! Aus gegebenem Anlass ernannte die „Geier“ Bottrop für das nächste Jahr zu ihrer Partnerstadt (wir berichteten im Vorfeld).

Das bewährte Team mit dem skurrilen „Präsident“ (Roman Henri Marczewski), Martin Kaysh als „Steiger“ und den andern Ensemble-Mitgliedern legte sich mit musikalischer Unterstützung durch die wie immer starken „Geierabend“-Band mächtig ins Zeug.

Es ging gleich humorvoll los mit zwei nicht wirklich glücklichen „Brautjungfern“. Franziska Mense-Moritz und Sandra Schmitz, die beiden Damen im Team, konnten hier neben ihrem komödiantischem Talent auch schon ihr gesangliches Können beweisen. Eine ganz starke Nummer gleich zu Beginn. Ein großes Lob an Franziska Mense-Moritz. Sie war trotz gebrochenem Wadenbein am Premierenabend äußert aktiv in verschiedenen Rollen.

Neben ein paar typisch karnevalistischen Nummern wie etwa die Mitsing-Nummer der „Hossa Boys“ (Henri Marczewski und Martin F. Risse) wurden der Geierabend seinem Anspruch als alternative anarchistische Variante des Kölner Karnevals mit der satirischen Behandlung aktueller politischer Themen gerecht.

Der verzweifelte Bundesadler (Sandra Schmitz) im Dialog mit Kanzlerin Merkel (Franziska Menze-Moritz). (Foto: © StandOut)
Der verzweifelte Bundesadler (Sandra Schmitz) im Dialog mit Kanzlerin Merkel (Franziska Menze-Moritz). (Foto: © StandOut)

Und da gab es 2017 in Dortmund reichlich Material. Da ging es etwa um die „Entscheidungsfindung“ türkisch-stämmiger MitbürgerInnen in unserer Stadt zum „Referendum“ in der Türkei mit ihren Auswirkungen auf die Familie. Die Räumung des Hannibal-Hochhauses oder „die verschwundene Kunst“ in Dortmund wurden mit einem ironischem Augenzwinkern aufs Korn genommen.

Der Klimawandel wurde mit seinen Auswirkungen von Franziska Mense-Moritz im goldenen Lady-Liberty Glitzerkleid und dem „Bananen in Bottrop“-Song vor Augen geführt.

Die behandelten Themen waren aber auch globaler Natur. Der „Diesel-Skandal“, der brodelnde Konfliktherd USA (Trump)/ Nordkorea (Kim Jong Un), Schwierigkeiten im Bildungssystem sowie ironische Anspielungen auf soziale und demografische Probleme ( die bekannten AWO-Oppas -Hans-Martin Eickmann, Martin Kaysh) fehlten nicht.

Der Steiger würzte den Abend mit einigen feinen ironisch-politischen Anspielungen. Er hatte dieses Mal eine digitale Assistentin mit dabei: Alexa. Alexa war vor der Pause etwas zickig, vielleicht hatte sie auch nur etwas Lampenfieber. Bei den nächsten Vorstellungen können die Besucher gespannt sein.

Einer der Höhepunkte war für mich unter anderem der Auftritt von Sandra Schmitz als ein durch Angela Merkels „Verschleiß“ an Koalitionspartner und anderer Schwierigkeiten arg zerfledderter „Bundesadler“. Wer konnte es dem „Adler“ da übel nehmen, wenn er einen Schluck „Bommerlunder“ zu viel in sich hinein kippte. Als Sahnehäubchen sang dann auch noch Mense-Moritz als Angela Merkel „Eisgekühlter Bommerlunder“ von den Toten Hosen.

Für den „Pannekopp des Jahres“ wurde als Kandidat 1: NRW Ministerpräsident Armin Laschet als Herr der Ringe (Olympia ins Ruhrgebiet) und als Kandidat 2. lit.COLOGNE für die Alphabetisierung des Ruhrgebiets vorgeschlagen.

Darüber wird bei jeder Geierabend-Vorstellung abgestimmt und am Ende der „Sieger“ bekannt gegeben. Dieser erhält den 28 Kilogramm schweren Pannekopp – Orden aus altem Stahl am Ende der Session überreicht. Bei der Premiere entschied sich das Publikum mehrheitlich für Armin Laschet.

Traditionell fehlen durfte selbstverständlich nicht die „Zwei vonne Südtribüne“ mit „Der DFB und die Erdlaufbahn“. Sie nahmen gewohnt prollig und durch Bierkonsum angeregten „philosophischen Überlegungen“ zur Kommerzialisierung im Fußball und der Unsinnigen Verteilung der Bundesliga-Spiele auf immer mehr Tage. Ein wenig Wehmut war dabei. Hans-Martin Eickmann tritt in seiner letzten Session als „Immi“ auf. Im Jahr 2019 wird es das „Duo von der Südtribühne“ dann so nicht mehr geben. Regisseur Günter Rückert nimmt als Regisseur ebenfalls Abschied.

Auch wenn im Ruhrgebiet 2018 nicht mehr Kohle abgebaut wird, eines bleibt bestehen: Der Geierabend ist eine gelungene Mischung aus Comedy und politischer Satire mit vielen guten Songs, einem wunderbaren Ensemble und klasse Band. Alle zusammen sorgten für einen unterhaltsam-nachdenklichen Abend mit der obligatorischen „Dortmund-Hymne“ nach der Musik von „Down-Town“.

Weiter Termine und Informationen erhalten Sie unter www.geierabend.de




Tschechows Kirschgarten – Tragikomödie in unruhiger Umbruchzeit

Als großes Ensemblestück hat Anton Tschechows (1860 – 1904) Komödie „Der Kirschgarten“ am Freitag, den 29. Dezember 2017 unter der Regie von Sascha Hawemann Premiere im Studio des Dortmunder Schauspielhauses.

Er inszeniert das Stück als gesellschaftspolitisches „Gruppenbild“ mit zehn Schauspielern ganz nah am Publikum. Ein Kaleidoskop verschiedener Charaktere. Alles, vom intellektuellen Revolutionär und Träumern jeglicher Art bis hin zur pragmatisch Adoptivtochter wird zu einer Art Salon mit Guckloch-Perspektive. „Es geht hier nicht um die einzelnen Protagonisten, sondern um die Gruppe in ihrem gesellschaftlichen Zusammenhang,“ so der Regisseur.

Zum Stück: Die Gutsbesitzerin Ljubow Ranjewskaja kehrt nach fünfjähriger Abwesenheit in Paris nach tragischem Verlust von Sohn und Mann heim nach Russland. Der idyllische Kirschgarten steht symbolisch für „ die guten alten Zeiten“, Ort der Ruhe und Zuflucht. Die Wiedersehensfreude mit der Familie wird durch die drückende Schuldenlast getrübt. Jeder geht mit der Situation unterschiedlich um. Mit Verdrängung und einem starken Wunsch nach Festhalten am Bestehenden stellt sich die Gutsbesitzerin gegen den Vorschlag des Kaufmanns und ehemaligen Leibeigenen Lopachin. Repräsentant der neuen Zeit und Macht des Geldes sieht nur einen Ausweg: Den schönen, aber nutzlos gewordenen Kirschgarten abholzen und kleinteilig verpachten. Schließlich verliert sie alles und muss mit ihrer Familie das Gut verlassen. Den Untergang einer Welt, die es so schon längst nicht mehr gibt, kann sie nicht verhindern. Nur der alte Diener Firs, der die Zeit der Leibeigenschaft symbolisiert, wird aus Versehen eingeschlossen…

Das Ensemble bei der Probe zum "Kirschgarten". (Foto: © Birgit Hupfeld)
Das Ensemble bei der Probe zum „Kirschgarten“. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Das Stück entstand 1904 im vor revolutionärem Russland, einer Zeit des großem Umbruchs. Dem Schriftsteller Tschechow als Arzt und Naturwissenschaftler lag es nicht, sentimental und verklärend an der sogenannten „guten alten Zeit“ zu hängen.

Diese Tragikomödie hat in unser gegenwärtigen Zeit voller Verunsicherung, Ängsten, Verlust von Identität und rasanter globaler Veränderungen nichts an Aktualität verloren.

Musikalisch begleitet wird der Abend atmosphärisch live im Studio von Alexander Xell Dafov.

Die Premiere am 29.12.2017 um 20:00 Uhr ist schon ausverkauft.

Informationen über weitere Aufführungstermine erhalten Sie unter www.theaterdo.de