Addio Jens-Daniel Herzog

Mit der großen Abschiedsgala „Addio Dortmund“ wurde am 15.06.2018 in der hiesigen Oper der an die Staatsoper Nürnberg wechselnden Intendant Jens-Daniel Herzog verabschiedet. Beteiligt am gelingen des Abends waren fast das ganze Ensemble, das ihn im Laufe seiner siebenjährigen Tätigkeit begleitet hatte. Dortmunder Philharmoniker unter der schwungvollen Leitung des 1. Kapellmeisters Motonori Kobayashi und der Opernchor des Theaters Dortmund unter der Leitung des ebenfalls scheidenden Manuel Pujol waren zur musikalischen und gesanglichen Unterstützung zur Stelle.

Der Galaabend wurde locker und humorvoll von dem Journalisten und Professor für Musik (TU Dortmund) Holger Noltze moderiert.

Nach persönlichen Abschieds-und Dankesworten von Oberbürgermeister Ullrich Sierau ging es los.

Das Ensemble und der Chor der Dortmunder Oper brachte dem scheidenden Intendanten Jens-Daniel Herzog ein einen musikalischen Rückblick seiner Produktionen. (Foto: © Björn Hickmann)
Das Ensemble und der Chor der Dortmunder Oper brachte dem scheidenden Intendanten Jens-Daniel Herzog ein einen musikalischen Rückblick seiner Produktionen. (Foto: © Björn Hickmann)

Die während Giuseppe Verdis Ouvertüre zu „Nabucco“ an die Leinwand im Hintergrund projizierten Bilder gaben einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Inszenierungen aus Oper, Oratorien, Operette und Musical während der Ära Herzog.

Nicht nur Herzog zieht es weg aus unserer Stadt, leider nimmt er sowohl seinen Dramaturgenstab wie auch viele der wunderbaren Sängerinnen und Sänger seines Ensembles mit nach Nürnberg. Aus seiner Sicht verständlich und erfreulich, aber wir werden sie in unserer Stadt sicherlich schmerzlich vermissen. Es bleibt nur zu hoffen, dass man sie noch öfter bei Gastspielen in Dortmund erleben dürfen.

Alle waren sie gekommen und bezauberten das Publikum mit ihren starken Stimmen. Julia Amos, Luke Stoker, Ileana Mateescu, Christoph Strehl, Karl-Heinz Lehner, Maria Hiefinger, Anke

Briegel, Eleonore Marguerre, Wen Wei Zhang, Emily Newton, Kammersänger Hannes Brock, Sangmin Lee, Fritz Steinbacher, Marvin Zobel, Almerija Delic und Morgan Moody.

Nur der im Programmheft angekündigte Christian Sist fehlte für seinen Auftritt als Elias mit „Herr Gott Abrahams“ (Felix-Mendelssohn Bartholdy).

Gesungen wurden aus Opern von Gaetano Donizetti, Guiseppe Verdi, Wolfgang Amadeus Mozart, Charles Gounod (Faust), Richard Strauss (Rosenkavalier), dem Oratorium Elias (Opernchor), sowie im letzten Block aus den Operetten von Emmerich Kálmán, Franz Lehár und Johann Strauß.

Mit ein wenig Wehmut, Blumen, einem kleinem Feuerwerk, Sekt für das gesamte Ensemble und vielen Dankesbekundungen, auch von dem neuen Intendanten Heribert Germeshausen, endete der Abend mit Partystimmung.

Als witzige Idee wurde Jens-Daniel Herzog von einem „Chauffeur“ mit dem kleinen blauen Theaterwagen von der Bühne abgeholt und hinaus gefahren.

Was bleibt ? Erinnerungen an viele, oft mutige Inszenierungen, die aktuelle gesellschaftspolitische Themen und Oper miteinander sensibel in einen Kontext brachten. Eine nicht so einfache Aufgabe bei einem eher konservativen und Veränderungen in den Inszenierungen kritisch gegenüber stehendem Opernpublikum. Der scheidende Intendant hatte dabei immer darauf geachtet, dem Publikum von jung bis alt etwas zu bieten und sie in das Opernhaus zu locken. Ob Oper, Musical oder Operette. Er scheute sich auch nicht vor moderneren „Opernexperimenten“ wie beispielsweise mit „Einstein on the beach“ (Philip Glass) in der Inszenierung von Kay Voges (Intendant des Schauspiel Dortmund).

Fehlen wird vor allem Herzogs offene und herzliche Art, die vor allem nach den Premieren ein Gemeinschaftsgefühl vermittelten.

Addio Jens.Daniel Herzog und alles Gute in Nürnberg!

Freuen wir uns aber auch und sind gespannt auf eine neu Ära unter Heribert Germeshausen.




Künstlergruppe aus Amiens stellt in der BIG gallery aus

Im Erdgeschoss der Direktkrankenkasse BIG befinden sich die Räumlichkeiten für die BIG gallery (Galerie der Dortmunder Künstlervereinigungen). Hier stellen aber nicht nur die Künstlerinnen und Künstler wie etwa der Dortmunder Gruppe.

Seit über fünfzig Jahren, noch bevor die Dortmund offizielle Städtepartnerschaften mit Amiens, Leeds, Rostow am Don und anderen Städten auf der ganzen Welt unterhielt, hat die Dortmunder Gruppe schon einen freundschaftlichen Austausch etwa mit Leeds oder Amiens betrieben. Es entstand eine rege Kooperation und Dialog über geografische und politische Grenzen hinweg mit mehreren wechselseitigen Besuchen und Ausstellungen.

In der BIG gallery am Dortmunder U werden nun erstmals Malereien, Zeichnungen, Fotografien und Objekte von acht Beteiligten des Künstlerkollektivs „La Marronnier“ unter dem Titel „Apostrophes!“ vom 17.06.2018 bis 15.07.2018 gezeigt.

In den letzten anderthalb Jahren ist die Idee für diese Ausstellung gereift, so der 1. Vorsitzende der Dortmunder Gruppe Alexander Pohl. Alle Werke sind in den letzten Jahren entstanden.

Im Eingangsbereich sind zunächst drei Objekt auf einem verschiebbaren Stahlgerüst mit vier Rollen von Jean-François Petiperrin zu sehen. Es handelt sich um als Menschen nur stilisiert erkennbare Objekte aus einem löchrigem,geflochtenem Netz aus buntem Stahlfäden. Eine bewegliches, porös wirkendes subtiles und sensibles Konstrukt, dass zu verschiedenen Assoziationen anregt.

Die Arbeiten der neun Künstler beschäftigen sich sowohl mit Landschaften und abstrakten Strukturen und unterschiedlichen Stoffen, wie auch unterschwellig mit Machtstrukturen.

Zwei der Künstler waren beim Pressetermin anwesend. Der französische Künstler und Fotograf Michel Gombart zeigt mit zwölf Fotografien unter dem Titel „Rough“ (rau), verschiedene interessante Sichtweisen auf Frauen. Dabei ist der Blick einerseits erotisch gefärbt, verrät zudem aber etwas über Machtstrukturen im Bezug von Mann und Frau, oder auch zwischen einem als Kolonialist verschwommen erkennbaren Mann hinter einer afrikanischen Frauenstatue. Die speziellen Bilder wurden von ihm als Motive bei seinen Besuchen auf einem Flohmarkt entdeckt.

Robert Laugier befindet sich zwischen Himmel und Erde (so der Titel der Bilder hinter ihm).
Robert Laugier befindet sich zwischen Himmel und Erde (so der Titel der Bilder hinter ihm).

Für dem zweiten anwesende Künstler, Fotograf Robert Laugier, sind seine Landschaftsfotografien eine Möglichkeit hervor zu heben, was diese spezielle Landschaft an der Somme eigentlich ausmacht und ausdrückt. Die dreizehn Fotografien unter dem Titel „Zwischen Himmel und Erde“ sind in zwei Reihen angeordnet. Die obere Reihe zeigt sieben ausdrucksstarke konkrete Landschaftsfotos, während die sechs Fotografien darunter verborgene abstrakte, zum Beispiel durch Eis-Einschlüssen entstandene Strukturen aufgenommen wurden.

Neben den genannten Künstlern stellen noch Geneviève Agache, France Dufour, Lolita Lejeune, Sausen Mustafova, Patrice Roger, Bernard Sodoyez ihre Werke aus.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Sonntag, den 17. Juni 2018 um 11:00 Uhr in der BIG gallery am Dortmunder U statt.

Begrüßung:

Peter Kaetsch (Vorstand BIG direkt gesund)

Alexander Pohl (1. Vorsitzender der Dortmunder Gruppe)

Die Kunsthistorikerin Simone Rikeit wird eine Einführung geben.

Michael Gombart setzt sich künstlerisch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf Frauen auseinander.
Michael Gombart setzt sich künstlerisch mit unterschiedlichen Sichtweisen auf Frauen auseinander.




Klangvokal 2018 – grandioses Finale in der Reinoldikirche

In diesem Jahr fand das große Abschlusskonzert nicht wie sonst üblich im Dortmunder Westfalenpark statt. Das Klangvokal Musikfestival wurde mit einem „besonderen Schatz“, dem Oratorium „Maddalena ai Piedi di Cristo“ (um 1700), des italienischen Cellisten und Komponisten Antonio Caldara (1670-1736) in der Reinoldikirche beendet. Das Libretto ist von Bernardo Sandrinelli nach Lodovico Forni. Das Oratorium um die „Hure“ und „Büßerin“ Maria Magdalena, die hingerissen zwischen „irdischer und himmlischer Liebe“ Vergebung von Christus (Cristo) erhofft, ist aus der biblischen Geschichte bekannte. Die Beschäftigung mit diesem Genre geht bei Caldara auf die späten 1690er Jahre zurück. Er stand zu der Zeit kurz vor dem Wechsel von Venedig als Kapellmeister nach Mantua (1700 bis 1707). Noch in Venedig entstanden, sind Einflüsse des italienischen Spätbarock bei diesem Oratorium deutlich zu erkennen.

Als musikalische hochkarätige Begleitung konnte das französische Ensemble für alte Musik „Le Banquet Céleste“ unter der Leitung von Damian Guillon gewonnen werden. Dieser dirigierte nicht nur, sondern sang auch mit seinem wunderbaren Countertenor die Rolle der „Himmlischen Liebe“.

Barocker Abschluss des Festivals Klangvokal 2018 mit Caldaras Oratorium "Maddalena ai Piedi di Cristo". (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Barocker Abschluss des Festivals Klangvokal 2018 mit Caldaras Oratorium „Maddalena ai Piedi di Cristo“. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Stimmgewaltig und mit renommierten Sängerinnen und Sängern waren auch die anderen Rolle besetzt. In der Rolle der Maddalena (Magdalina) sang die Sopranistin Emmanuelle de Negri, die italienische Altistin Benedetta Mazzucato als eindrucksvolle „Irdische Liebe“, die französische Sopranistin Maïlys Villoutreys als hinzugefügte Figur der Schwester (Martha) von Maria Magdalena, als spöttischer Pharisäer der Bassbariton Benoît Arnould und der belgische lyrische Tenor Reinoud van Mechelen als vergebender Cristo (Christus). Sie konnten sich alle in den oft berührenden Arien mit manchmal schwierigen Koloraturen auszeichnen.

Faszinierend war wieder einmal der besondere Klang der barocken alten Instrument wie etwa die Theorbe und Cembalo im Zusammenspiel mit Violinen, Violoncello, Bratsche und dem Kontrabass.

Trotz des überkommenen Libretto mit dem schwarz-weiß Bild von guter „himmlischer“ und „böser irdischer Liebe war es ein musikalischer Genuss und ein würdiger Abschluss eines vielseitigen und interessanten 10. Klangvokal Musikfestivals.

Ein großer Dank an alle MitarbeiterInnen des organisatorischen Teams um Festivaldirektor Torsten Mosgraber.




Musikalischer kontra_punkt im Konzerthaus

Im hiesigen Konzerthaus luden die Dortmunder Philharmoniker unter der souveränen Leitung des österreichischen Dirigenten Martin Haselböck am 5./6. Juni 2018 zu ihrem 9. Philharmonischen Konzert unter dem Titel „kontra_punkt“ ein. Ars tremonia war am 5.6.2018 anwesend.

Im Mittelpunkt des Konzerts standen mit Johann Sebastian Bach (1685-1750) und Ludwig van Beethoven (1770-1827) zwei der größten Komponisten aller Zeiten. Bach ist als „Urvater der Harmonie“ (Beethoven) und Meister des Kontrapunkts bekannt. Beide hatten der musikalischen Entwicklung entscheidende neue Impulse gegeben.

Der musikalische Stilbegriff „Kontapunkt“ wurde ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im weiteren Sinne als „Polyphonie“ (Mehrstimmigkeit) als Organisation von Gegenstimmen zu einer vorhandenen Tonfolge gesehen.

Es ging eindrucksvoll mit der bekannten Toccata und Fuge d-Moll BWV 565 von Johann Sebastian Bach mit Martin Haselböck an der Orgel los.

Interessant war an diesem Abend für das Publikum, dass dieses Werk am Ende des Konzerts in einer orchestrieren Version (Leopold Stokowski) von der Philharmoniker dargeboten wurde. Die gewaltige Toccata und Fuge d-Moll mit seinen vielen ineinander verzahnten Elementen wurde so zu einem ganz besonderen Klangerlebnis.

Ein andere Facette von Bach, teilweise leicht an die Harmonien von Wolfgang Amadeus Mozart erinnernd, konnten die Zuhörer beim folgenden Violinkonzert a-Moll BWV 1041 erleben. Die Streichfraktion des Orchesters wurde bereichert durch den virtuosen serbisch-französischen „Geigenderwisch“ Nemanja Radulovic als Soloviolinist.

Nemanja Radulovic erinnerte mit seinem Violinspiel ein klein wenig an Paganini. (Foto: Marie Staggat).
Nemanja Radulovic erinnerte mit seinem Violinspiel ein klein wenig an Paganini. (Foto: Marie Staggat).

Er begeisterte das Publikum mit einfühlsamen Spiel bei den harmonischen (an Mozart erinnernden) Passagen, mit viel Temperament bei den musikalischen Steigerungen des Violinkonzerts und im Zusammenspiel mit dem Orchester. Sein großes virtuoses Können zeigte dann auch bei einer Zugabe.

Die folgende Fantasie und Fuge c-Moll BWM 537, orchestriert vom britischen Komponisten Edward Elgar (1857-1934) zeichnet sich durch eine sich steigernde wechselreiche musikalische Intensität aus. Einzelne Instrumente wie Oboe, Klarinette, zweite Violine oder Bratsche hatten in den Solo-Kadenzen im Wechsel öfter Gelegenheit sich hervor zu spielen.

Nach der Pause ging es mit der viersätzigen 1. Sinfonie C-Dur op. 21 von Ludwig van Beethoven mit einem intensiven Wechselspiel von Streichern und Holzbläsern und einigen Steigerungen bis zum finalem Höhepunkt weiter. Der dritte Satz bietet eine kleine musikalische Revolution in der Geschichte der klassischen Sinfonie. Obwohl noch traditionell Menuett genannt, ist dieser Satz eigentlich schon ein rasantes und furioses Scherzo.

Ein grandioses Kabinettstück war zum Schluss die von Leopold Stakowski orchestrierte Fassung von Bachs Toccata und Fuge d-Moll BWV 565. Den ersten Lauf übernehmen die groß besetzten Streicher, den zweiten dann die Holzbläser. Der Dritte wird wuchtig und massiv von den Kontrabässen übernommen. Die musikalische Ausdifferenzierung in allen möglichen Klangfarben, ob zarte und feine Klänge der Streicher oder mächtige Klangpracht, sorgte für ein emotionales Erlebnis. Beim finalen Showdown war dann noch einmal das gesamte Orchester gefordert.




World Press Photo 2018 – Ausstellung im Kulturort Depot

Auch in diesem Jahr zeichnet die World Press Photo Foundation in diesem renommierten internationalem Wettbewerb die besten Pressefotografien in verschieden Kategorien aus. Eingereicht wurden 73.044 Fotos des Jahres 2017 von 4.548 Fotografen aus 125 Ländern. Ausgewählt als Sieger wurden von einer kompetenten Jury letztendlich 41 Fotografien aus 21 Nationen.

Zum siebten Mal werden über 150 großformatige Fotos vom 09.06.2018 bis zum 01.07.2018 im Kulturort Depot (Mittelhalle) in der Immermannstraße 29 in Dortmund ausgestellt.

Wie Clara Vlaun (World Press Photo Foundation) beim Pressetermin erklärte, als neue Kategorie „Environment“ (Umwelt) hinzu gekommen. Es gibt viele spektakuläre Aufnahmen aus den Bereichen Sport, Natur, Umweltzerstörung, Portraits, gesellschaftlichen Konflikten und langfristige Projekte (Fotoreportagen).

In einer Wanderausstellung werden die preisgekrönten Fotos in der ganzen Welt gezeigt und erreichen so sehr viele Besucher. Es gibt zu der Ausstellung wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Führungen für Schulen und anderen Gruppen,, Kinofilm, Vorträgen.

Der Eintritt kostet normal 6,- €/ 4,- € erm. Für das Rahmenprogramm (Schulen) gibt es ein spezielle Begleitheft als Leitlinie. Die Führungen kosten pro Schüler 3,50 €

Dieses Begleitmaterial und nähere Informationen erhalten Sie unter der

Telefonnummer 0213-900 809 oder per E-mail unter depot@depotdortmund.de

Es lohnt sich etwas Zeit mit zu bringen, um sich die ausdrucksstarken Fotografie genau zu betrachten und die Geschichten dahinter zu erkennen.

Denn es geht hier um verborgene Wahrhaftigkeit, die in besonderen Momenten festgehalten wurden. Da die Fotografien teilweise auch schonungslos Gewalt darstellt, wird diese Ausstellung für Jugendliche erst ab 14 Jahre von der Foundation empfohlen. Als kleiner Eindruck seien hier nur wenige Beispiele genannt.

Den 1. Preis Einzelfotografie in der Kategorie „Harte Fakten“ mit eindrucksvollen Fotografien aus dem Krisengebiet Venezuela erhielt Ronaldo Schemidt (Agence France-Presse). Die Betrachter sehen in Flammen stehende Demonstranten gegen den Präsidenten Maduro in Venezuela im Konflikt mit der Bereitschaftspolizei.

Die Ausstellung zeigt sehr gefühlvolle, aber auch dramatische Bilder aus aller Welt. (v.l.n.r.) Claudia Schenke (Depot Dortmund), Wolfgang Bödeker (DEW21) und Carla Vlaun (World Press Foto Foundation).
Die Ausstellung zeigt sehr gefühlvolle, aber auch dramatische Bilder aus aller Welt. (v.l.n.r.) Claudia Schenke (Depot Dortmund), Wolfgang Bödeker (DEW21) und Carla Vlaun (World Press Foto Foundation).

In der Kategorie Natur mit dem 2. Preis Einzelfotografie und dem 3. Preis Fotoserie wurde zum Beispiel der deutsche Fotograf Thomas P. Peschak (National Gegographic) ausgezeichnet. Sein Foto von Felsenpinguinen auf den Marion Inseln im südlichen indischen Ozean und die Fotoserie auf den Galapagosinseln zeigen sensibel die Auswirkungen der Umwelteinflüsse und gleichzeitig die Schönheit der Natur.

Die Fotografin Anna Boyiazis (USA) wird für ihrer auf Sansibar aufgenommenen Fotoserie in der Kategorie „Menschen“ mit dem 2. Preis ausgezeichnet. Sie zeigt Frauen und Wasser und deren Bedeutung als Symbol für Leben.

Die vielen qualitativ hochwertigen eindrucksvollen Pressefotografien haben es verdient, auch in ganz NRW und darüber hinaus beachtet zu werden. Das findet auch Claudia Schenk von der Geschäftsführung im Depot.




Lucky & Fred im Schauspielhaus-Studio

Seit über vier Jahren haben sie im Internet mit ihrem Podcast „Lucky und Fred“ mit pointierten Bemerkungen zu aktuellen Themen für Aufsehen gesorgt. Am 06.06.2018 begaben sie sich mit „Lucky & Fred – die Gala“ auf die „reale Bühne“ des Studios im Dortmunder Schauspielhaus: die Journalisten Lukas Heinser (Chef Bildblog) und Friedrich Küppersbusch (unter anderem als ZAK-Moderator bekannt). Die beiden bilden ein kongeniales Paar, das sich geschickt die verbalen Bälle zuwarf. Jüngerer und älterer Medienmacher treffen aufeinander.

Im Studio wurde das Publikum mit einer an die Leinwand projizierte ironische Anspielung auf die viel diskutierte „Datenschutzgrundverordnung“ empfangen. Mit lautem Lachen, Applaus oder Bierflaschen umschmeißen würden sie dieser Verordnung zustimmen.

Der Abend wurde mit einer witzigen Vorstellung beiden Journalisten aus der Retrospektive per Video eröffnet. Heinser als kleiner Junge mit einem Geburtstagsständchen für seinen Opi, Küppersbusch im Gespräch mit der resoluten Inge Meysel.

Wir hoffen mal, dass es nicht bei einem Besuch im Schauspielhaus bleibt (v.l.n.r.): Fred (Friedrich Küppersbuch) und Lucky (Lukas Heinser). (Foto: © Lucky & Fred)
Wir hoffen mal, dass es nicht bei einem Besuch im Schauspielhaus bleibt (v.l.n.r.): Fred (Friedrich Küppersbuch) und Lucky (Lukas Heinser). (Foto: © Lucky & Fred)

Behandelt wurden mit bissigem Humor und streng subjektiven Analysen alle aktuellen virulenten Themen wie etwa Alexander Gaulands Provokationen, die AFD im allgemeinen, die „freundschaftliche Stippvisite“ der Fußballspieler Özil und Gundogan bei „ihrem Präsidenten“ Erdogan , das Schicksal des Hundes Chico nach dessen tödlicher Beiß-Attacke, Trump, die Situation um die SPD mit ihrer Vorsitzenden Andrea Nahles und einiges mehr. Passend wurden Bilder dazu auf die Leinwand projiziert. Sogar die Fragestunde im Bundestag mit Kanzlerin Angela Merkel vom selben Tag wurde in das Programm einbezogen.

Wie es ich für eine Gala gehört, wurde auch ein Musik-Programm geboten. Die Gruppe „Frau Ado und die Goldkanten“ standen der von die Werbung (wir erinnern uns an Dr. Marianne Koch) beschworenen hochwertigen Qualität in nichts nach.

Mit einer gelungenen Mischung von Songs aus dem Bereichen Soul, Pop-Rock oder Schlager in englischer oder auch deutscher Sprache kam die starke Stimme von Sängerin Claudia Zahn ihrer wunderbar zur Geltung. Der Pianist Guido Schlösser konnte dem Publikum auch seine Fähigkeiten als Sänger mit einem Elvis-Song beweisen. Friedrich Küppersbusch sorgte mit der Gitarre für den passenden musikalischen Hintergrund.

Mit dem als „Spezial-Guest“ eingeladenen Journalisten und Medienkritiker Hans Hoff (bis 1999 Rheinische Post) wurde dann über die auf einer Leinwand projizierte in den letzten Jahren verstorbenen Prominenten wie etwa der Kult-Schriftsteller Wolfgang Welt, Sänger Abi Opharim oder einige andere gesprochen. Hoff zeigte sein Können als Sänger mit Jazz-Stimme und viel Groove. „Lucky“ Heinser Griff dann noch zur Gitarre und amüsierte das Publikum mit seinem „Gefühl-Song“.

Den Anwesenden sollte aber auch etwas positives mit auf den Heimweg gegeben werden. So freute sich Henser beispielsweise über ein in Europa angedachtes „Free Interrail“ für junge Menschen.

Ein kurzweiliger und unterhaltsame, satirisch-bissige Analysen zum Zustand der Welt im Studio des Schauspiels.

Eine Fortsetzung wäre zu wünschen.




10 Jahre Summersounds in den Dortmunder Parks

Einige mögen es kaum glauben. Dortmund liegt bei den grünsten Großstädten mit über 500.000 Einwohnern auf dem zweiten Platz!

Um das zu feiern und die vielen Parks in unserer Stadt noch bekannter zu machen, finden dort nun schon zum zehnten Mal vom 30. Juni bis zum 25. August 2018 die „Summersounds DJ Picknicks“ statt. Es war, so Martin Juhls (Organisator) dabei wichtig, dass die DJ-Picknicks etwas für die ganze Familie bieten. Viel Spaß mit Musik, essen und trinken, tanzen, sowie mit verschiedenen Sportangeboten ein wenig „Urlaubsfeeling“ aufkommen zu lassen.

Immer dabei war die Dortmunder Wohnungsgesellschaft „DoGeWo“, die zu ihrem eigenen hundertjährigen Jubiläum in diesem Jahr auch 100 Liegestühle zur Verfügung stellen wird.

Mit an Bord sind vor allem auch der Veranstalter Dortmund Agentur, das Jugendamt und der Verein für urbane Popkultur e.V. (UPop). Ein wichtiger Partner in diesem Jahr ist die Kronen-Brauerei. Sie wird exklusiv ihr „Helles Kronen“ zum Verkauf anbieten. Für das Gastronomie-Angebot ist Jan Wenning verantwortlich.

Wie es sich für ein Jubiläum gehört, wird an den acht Samstagen ein hochkarätiges musikalisches Programm geboten werden. Der Soundtrack reicht von Electronic Beats, Deep House, Hip Hop und Rap bis Soul, Funk, Reggae und Global Beats. Gefeiert wird immer von 14:00 Uhr bis 22:00 Uhr.

Los geht es am Samstag, den 30.6.2018 im Westpark mit Compost-Labelchef Rainer Trüby, + Ingo Sänger + Carsten Helmich und passend zur Fußball-WM mit Sport & Fun: Fußballdarts sowie Soccerpool

Sa. 07.07.2018

Wiese an den Westfalenhallen: KC The Funkaholic + Guy Dermosessian + Razzmatazz sowie Sport & Fun: 9-Meter-Kletterturm + XXL Basketball.

Sa. 14.07.2018

Fredenbaumpark: Tyree Cooper + LØVE + Cosanne sowie Sport & Fun: Dortmund Wanderers Baseball + Gladiator-Kolosseum

Sa. 21.07.2018

Tremoniawiese: DJ Mad + Der Wolf + Soultrippin‘ Crew sowie Sport & Fun: Skateboard-Initiative Dortmund Mini Ramp

Sa. 04.08.2018

Phönix See: Twit one + Delicious Frequencies + EEPH sowie Sport & Fun: Yoga-Warm-Up

Sa. 11.08.2018

Wiese an den Westfalenhallen: DJ Dash + Larse + Hans Nieswandt sowie Sport & Fun: Disc-Golf (Frisbee Workshop)

Sa. 18.08.2018

Phoenix-West (Grünkeil): Ante Perry + Juliet Sikora + P.A.C.O. sowie Sport & Fun: )-Meter Kletterturm.

Am Samstag, den 25.08.2018 findet zum Abschluss das große Summersounds‘ Open Air im Hoeschpark mit Live-Acts + Dj-Floors + Streetfood-Biergarten +Silent disco + Tuk Tuk Soundsystem + Bubble-Soccer + Sports & Activities.

Dann geht das Programm von 14:00 Uhr bis 23:00 Uhr.

Der Eintritt ist natürlich.immer frei!

Die Organisatoren rechnen mit einem weiteren Anstieg der Besucherzahlen. Es waren schon im letzten Jahr mehrere Tausend. Das macht zusätzliche Sicherheitskräfte und mehr Dixi-Klos erforderlich.




Klangvokal 2018 – Barock meets Jazz im Konzerthaus

Unter dem Titel „Händel Goes Wild“ konnte das Publikum am Sonntag, den 03.06.2018 im Dortmunder Konzerthaus ein besonderes Crossover-Projekt genießen.

Die Leiterin des im Jahr 2000 gegründeten Ensemble L‘Arpeggiata, Christina Pluhar, lud mit ihrem Ensemble die renommierte belgische Sopranistin Céline Scheen und den in Rumänien (Arad) geborenen Countertenor Valer Sabadus zu einer spannenden musikalischen Reise ein.

L‘Arpeggiata hat sich der Musik des 17. und 18. Jahrhundert verschrieben und sich beispielsweise schon 2014 in einem Projekt Henry Purcell angenommen.

Gerne bringen sie Genreübergreifend die „alte Musik“ mit anderen Musikstilen zu einem neuen Klangerlebnis zusammen. Der harmonische Rhythmus aus den Opern, Oratorien oder Kantaten von Georg-Friedrich Händel (1685-1759) und auch emotionalen Arien bietet sich für eine Verbindung mit Jazz-Rhythmen gut an.

Händel hätte sicher seinen Spßa gehabt bei "Händel goes wild" von L‘Arpeggiata. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Händel hätte sicher seinen Spßa gehabt bei „Händel goes wild“ von L‘Arpeggiata. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Das Ensemble mit seinen alten Instrumenten wie Zink, Barockgeige, Barockbratsche, Viola da Gamba, Barockcello, Barockgitarre, Laute, Orgel oder Cemballo korrespondierten wunderbar mit der Percussion (Sergey Saprychev), dem Flügel (Francesco Turrisi) und dem Kontrabass (Boris Schmidt). Der Klarinettist Gianluigi Trovesi, einer der führenden Jazzmusiker Italiens, sorgte mit ihnen zusammen durch geniale Improvisationen für das Salz in der Suppe.

Pluhar selbst dirigierte nicht nur, sondern spielte oft auf ihrer langhalsigen Theorbe, einem historischen Lauteninstrument,engagiert mit.

Die Spielfreude und das Improvisationstalent der Beteiligten zeigte sich vor allem bei dem Instrumental-Stücken „Sinfonia „ (aus „Alcina“, 3. Akt) von Georg Friedrich Händel. Orientalische Anklänge oder Passagen, die an jiddische Klezmer-Musik erinnerten, begeisterten das Publikum. Temperamentvoll ging es beim Instrumentalstück „Canario“ (von den kanarischen Inseln) zu. Der Sergey Saprychev überzeugte mit starken Percussion-Improvisationen.

Mit Bedacht sowie Können und Respekt vor der Musik Händels ließ man einige Stücke, so zum Beispiel das berührende „Verdi prati“ (Valer sabadus) oder das von Semele gesungene Wiegenlied „O sleep, why dost thou leave me“ (Céline Scheen) wie sie in ihrer ursprünglichen Schönheit waren.

Die beiden Sänger/innen bezauberten das Publikum mit ihren klaren und weichen Stimmen sowohl als Solisten wie auch im Duett.

Nach Standing Ovations gab es noch zwei Zugaben für das Publikum.

Dieser Konzertabend von hoher musikalischer Qualität machte Spaß auf mehr.




Klangvokal 2018 – Mittelalterliche Klänge vom Ensemble Tiburtina

Ein vielseitiges Programm bietet das Klangvokal Festival auch wieder in diesem Jahr. In der Dortmunder Marienkirche gastierte am 29.05.2018 das renommierte Vokalensemble Tiburtina aus Tschechien mit „Ego sum homo“ (Ich bin Mensch) mit musikalischen Kompositionen der Äbtissin, Hildegard von Bingen (1098 – 1179). Eine mutige Frau, die sich mit der „männlich dominierten katholischen Kirche“ gerne einmal anlegte und unbeirrt ihren Weg ging. Sie war zudem als Dichterin, Mystikerin, Naturwissenschaftlerin, Historikerin, Ärztin und Komponistin eine vielseitig begabte Frau.

Als erste Frau überhaupt schaffte Hildegard von Bingen mit 77 überlieferten Kompositionen in die Musikgeschichtsbücher. Für ihre Gesänge hatte sie die Texte und Musik selbst geschrieben.

Im feierlichen Rahmen der Marienkirche sangen sieben der acht Frauen Antiphonen (frei gedichtete Texte, die vor oder nach einem Psalm gesungen werden), Reponsorien (frei gedichtete Texte, die nach der Schriftlesung gesungen werden) sowie Sequenzen ((Dichtungs- und Gesangsform nach dem Prinzip der fortschreitenden Wiederholung) aus dem Kompositionen der Äbtissin.

Das Ensemble schritt mit der 1. Sequentia (O Jerusalem, goldene Stadt) langsam vom hinteren Kirchenbereich nach vorne.

Mittelalterliche Stimmung mit Liedern von Hildegard von Bingen vom Ensemble Tiburtina. (Foto: © Bülent Kirschbaum)
Mittelalterliche Stimmung mit Liedern von Hildegard von Bingen vom Ensemble Tiburtina. (Foto: © Bülent Kirschbaum)

Das Ensemble Tiburtina besteht aus der künstlerischen Leiterin Barbora Kabátkov (Sopran, Harfe), Ivana Brouková, Tereza Havlíková (Sopran), Hana Blažíková (Sopran, Harfe), sowie als Altstimmen Daniela Čermáková, Anna Chadimová Havlíková und Kamila Mazalová.

Margit Übellacker (Psalterium) bereicherte den Gesang als atmosphärische musikalische Begleitung mit einem mittelalterlichen Pantaleon (historisches, mit Schlägeln geschlagenes Saiteninstrument, ähnlich einem Hackbrett). Das Ensemble gilt auf dem Gebiet der frühen Musik als eines der besten in Europa.

Das in lateinischer Sprache gesungen wurden, war nicht die einzige Herausforderung für das Frauen-Ensemble. Das Programm war auch höchst anspruchsvoll für die wunderbar klaren Stimmen. Die Gruppe überzeugte sowohl in den Solo-Sequenzen wie auch in der Harmonie als ganzes Ensemble. Das Publikum wurde in eine mystische, fremde Musikwelt hineingezogen.

Das Ensemble hat sich bewusst für eine improvisierte Begleitung des monophonen Gesangs entschieden. Es werden alte Zupfinstrument wie Harfe und Zither aus der Zeit von Hildegard von Bingen verwendet. Die gesungenen polyphonen Kompositionen, wie Beispielsweise „Conducti Premii dilatio“ stammen etwa aus der selben Zeit wie die monophonen Gesänge von Hildegard von Bingen. Die Komponisten sind allerdings anonym und gehören der sogenannten Notre Dame-Schule an.

Der Großteil des dargebotenen Liedguts waren Lobgesänge und Klagelieder. Themen waren die Stadt Jerusalem, die Jungfrau Maria, Natur und die Schöpfung im allgemeinen. Mit dem Lobgesang Psalm 8 „Herr unser Herr“ begab sich das Ensemble wieder langsam zum hinteren Kirchenbereich.

Es gab natürlich eine Zugabe für das Publikum, dass sich mit viel Applaus für die Darbietung bedankte.




Ausstellung zum antifaschistischen Widerstand in Europa 1922 -1945

Sie hatte schon für großes Aufsehen bei ihren Stationen im Europa-Parlament (Brüssel) und bei der Documenta in Kassel gesorgt. Nun wird die Ausstellung „Antifaschistischer Widerstand in Europa 1922-1945“ vom 7. Juni bis zum 5. Juli 2018 in der Agora im Dietrich-Keunning-Haus (DKH) in unserer Stadt zu sehen sein. Dies geschieht auf Einladung der „Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes Dortmund“ (VVN) und der Steinwache in unserer Stadt.

Diese Ausstellung ist unter Beteiligung der Internationalen Föderation der Widerstandskämpfer (FIR) – Bund der Antifaschisten und das nationale belgische Institut der Veteranen und Opfer des Krieges (IV-INIG) und Unterstützung einiger Musen und Institutionen aus Belgien, Frankreich, Italien und den Niederlanden entstanden.

Auf 50 Stellwänden sind Berichte zu lesen und Bilder zu sehen, die Zeugnis ablegen über den Widerstand und mutigen Kampf um Menschenwürde von einzelnen Menschen oder Gruppen in dieser Zeit. Es geht darum darzustellen, wer hat wie, wo und aus welchen Beweggründen Widerstand geleistet. Dabei wird gezeigt, das der Kampf gegen den Faschismus in Europa unabhängig vom Alter, Geschlecht oder Weltanschauung stattfand und von notwendiger Solidarität getragen war. Es gibt ein umfangreiches Begleitprogramm aus Führungen für Schulen und sonstige interessierte sowie kulturelle und politische Bildungsveranstaltungen. Unterrichtsmaterialien für Schulen und ein viersprachiger Katalog in deutscher, französischer, englischer und flämischer Sprache stehen zur Verfügung.

Kontakt per E-Mail: vvndo@gmx.de

Levent Arslan, kommissarischer Leiter des DKH freut sich, diese Ausstellung in diesem soziokulturellen Begegnungszentrum die Ausstellung zeigen zu können.

Bürgermeisterin Birgit Jörder hat die Schirmherrschaft übernommen und wird die Ausstellung am Donnerstag, den 7. Juni 2018 um 18:00 Uhr vor Ort eröffnen.

Über den Widerstand gegen den Faschismus informiert die Ausstellung im Dietrich-Keuning-Haus. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.
Über den europäischen Widerstand gegen den Faschismus informiert die Ausstellung im Dietrich-Keuning-Haus. Dazu gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm.

Ab 19:00 Uhr wird dann die Rapper-Band gegen Rechts „Microphone Mafia“ aus Köln für einen musikalischen Einstieg sorgen. Sie werden von der Esther und Joram Bejarano auf der Bühne begleitet. Deren Mutter , die 92-jährigen Esther Bejarano, reist als Zeitzeugin als eine der wenigen Überlebenden des KZ Auschwitz-Birkenau durch das Land. Sie überlebte als Teil des „Mädchenorchester“ im Todeslager und singt mit ihren Kindern in der Gruppe „Coincidente“ antifaschistische und jüdische Lieder.

Die Rapper Kutlu Yurtseven, Signore Rossi und DJ Öner haben ihre Musik gesampelt. Daraus sind zwei CD‘s entstanden und sie hatten schon bei einige Auftritte mit ihnen für Aufsehen gesorgt.

Das Motto „Preserving Memories – Bewahrung der Erinnerungen“ zeigt deutlich, wie wichtig gerade auch in unserer Zeit da erinnern, die Wachsamkeit und Mut zum Widerstand und „nein“ Sagen ist.

Der in Dortmund bekannte Schauspieler Andreas Weißert wies beim Pressegespräch auf die Bedrohung rechtspopulistische Parteien hin. Die Gefahr bestehe aber heute vor allem auch auf deren Sogwirkung auf die bürgerliche Mitte hin.

Am 27. Juni 2018 wird Weißert zusammen mit seinem Schauspielkollegen Carsten Bülow um 19:30 Uhr im DKH eine Lesungen mit deutschen antifaschistischen Texten halten. Besonders beeindruckt hat ihn, wie er sagt, von Hans Fallada „Jeder stirbt für sich allein“ (1947).

Die Zeitzeugen sterben so langsam aus. Um so wichtiger ist es, durch die Nachfahren, deren Vermächtnis und Mahnung wach zu halten. Traute Sander (VVN) erzählte von ihrer Gruppe „Kinder des Widerstands“. Sie ist Tochter eines jungen Widerständlers, der der von den Nazis ermordet wurde.