Die Parallelwelt – Eine Simultanaufführung zwischen zwei Theatern

Intendant Kay Voges und sein Team eröffnen die Spielzeit 2018/2019 am Schauspiel Dortmund mit einem völlig neuen und spannenden Projekt in Koproduktion mit dem Berliner Ensemble.

Hier werden wieder einmal die Möglichkeiten, welche die Digitalisierung dem Theater bietet ausgelotet.

Zusammen mit dem Dramaturgen Alexander Kerlin und der Schauspielerin Eva Verena Müller entwickelte er das Stück „Die Parallelwelt“ als Simultan-Uraufführung, die zeitgleich in Berlin (Berliner Ensemble) und hier im Haus in Dortmund stattfindet. Dazwischen liegen 420,62 km Luftlinie, die mit Hilfe einer extra reservierten „Daten-Autobahn“ über Glasfaserkabel verbunden sind und miteinander interagieren.

Das Ensemble bei den Proben für die "Parallelwelt". (Foto: Birgit Hupfeld)
Das Ensemble bei den Proben für die „Parallelwelt“. (Foto: Birgit Hupfeld)

Schon bei der Pressekonferenz am 12.009.2018 bekamen die eingeladenen Journalisten schon einen kleinen Eindruck von den technischen Herausforderungen und Möglichkeiten des ambitionierten Projekts. Bei Live-Schaltung über Glasfaserkabel begrüßte Voges sie aus dem Berliner Ensemble von der zweigeteilten Leinwand. Im oberen Bereich konnten alle Anwesenden im Schauspiel Dortmund sehen, der untere Teil zeigten die im Gegenzug die entsprechende Gruppe von Interessierten im Berliner Ensemble. Dort sind die Gegebenheiten zum Beispiel mit ähnlichen roten Klappsesseln und Größe mit denen in Dortmund vergleichbar. Dann gab es auch eine virtuellen Rundgang in die angrenzenden Bereiche. Ein aufwendiges Organisation-Management war es, möglichst exakt gleiche Bühnenbilder oder Kostüme für die SchauspielerInnen zu erstellen.

Die beiden Ensembles hatten sich für einige Wochen zum genauen Kennenlernen und Besprechungen in Berlin getroffen. Die letzte zweieinhalb Wochen haben sie dann wieder an ihren Heimatorten gearbeitet. Der Kontakt musste virtuell gehalten werden und viel Kommunikation war unabdingbar. Regisseur Kay Voges musste mit der Bahn mehrmals in der Woche von Dortmund nach Berlin hin und her fahren. Wie er zugab, ging ihm wohl die Orientierung in letzter Zeit dadurch etwas verloren.

Das Stück geht von folgender spannenden Frage aus: Was wäre, wenn die uns bekannte Welt irgendwo im Universum ein zweites Mal identisch existierte? Die moderne Quantenphysik revolutioniert die wissenschaftlichen Erkenntnisse nach Newton. Der ging davon aus : „Real existent ist, was messbar ist“. Die Quantenphysik geht davon aus, das Teilchen oder Objekte sich an mehreren Stellen zugleich befinden können. Für den gesunden Menschenverstand zunächst schwer zu begreifen.

„Die Parallelwelt“ erzählt die Geschichte eines Lebens (der Person „Fred“), das sich selbst begegnet in existenziell und emotional wesentlichen sieben Lebensabschnitten. Zeitgleich wird sie in beiden Theatern erzählt.

Die Erzählung beginnt im Berliner Ensemble mit der Geburt, Kindheit, erste Liebe , Hochzeit, Trennung , Alter bis hin zum Tod.Im Schauspiel Dortmund beginnt die Erzählung entgegengesetzt mit dem Tod bis hin zur Geburt. Jeder der sieben SchauspielerInnen aus Dortmund hat eine „Zwillings-Schauspielerin und Schauspieler“ im Berliner Ensemble.Nicht umsonst heißt der Untertitel: „Eine Simultanaufführung über die Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit“. Interessanterweise kreuzen sich die beiden Erzählweisen bei der Hochzeit von Fred. Das sorgt nicht nur für Verwirrung, sondern eben auch für die Erweiterung der Wahrnehmungsräume und Entgrenzung. Raum und Zeit sind relative Größen.

Der Theaterabend ist auch ein philosophischen Diskurs über unsere „Einzigartigkeit“.

Eva Verena Müller, die sich wohl auch gut in Quantenphysik auskennt, hat nicht einen wichtigen Beitrag für die Stückentwicklung geleistet, sondern hat auch noch eine wichtige Funktion mit ihrem Auftritt als „blinder Engel“ Semiel, der böse und satanisch ist und laut der Schriften aus der Zeit um Christ Geburt zusammen mit Satan gegen Gott revoltierte und den Menschen schaden will.

Für die Musik zeigt wieder einmal Musiker, Sänger und Komponist T.D. Finck von Finckenstein verantwortlich.

Die Premiere findet am 15.09.2018 um 19:30 Uhr im Dortmunder Schauspielhaus am Hiltropwall (12,- bis 33,- Euro) statt.

Informationen zu weiteren Terminen und Karten erhalten Sie unter: www.theaterdo.de oder unter 0231/ 50 27 222




Cartoon-Ausstellung im im Kulturort Depot

Im Rahmen der Reihe „Depot stellt vor“ sind vom Freitag, den 14.09.2018 bis Sonntag, den 23.09.2018 in der Galerie Dieter Fischer (Kulturort Depot Dortmund) unter dem Titel „Kunst macht Rücken“ eingerahmte komische Grafiken, Cartoons, bemalte Bierdeckel (Sammelpappen), lustige Postkarten oder einfach alberne Malereien von dem bekannten deutschen Cartoonisten und Illustrator Ari Plikat (geb 1958 in Lüdenscheid) zu sehen. Seit neuestem ist er ein Mieter im Depot und folgt somit seiner Lebensgefährtin Lotte Wagner.

Der Titel ist ein Hinweis darauf, dass Kunst durchaus Arbeit mit entsprechenden Folgen für den Körper bedeutet. Plikat ist nicht nur ein politischer Cartoonist, der gesellschaftspolitisch relevante Probleme wie etwa rechtes Gedankengut oder soziale Ungerechtigkeit mit bunten Bildern auf den Punkt gebracht und humorvoll visualisiert hat. Er veröffentlicht u.a. in der Titanic, dem Eulenspiegel, Zitty, Pardon, taz, Stern und im Berliner Tagesspiegel.

Ari Plikat stellt in seiner neuen Heimat, dem Depot, in der Galerie Dieter Fischer aus.
Ari Plikat stellt in seiner neuen Heimat, dem Depot, in der Galerie Dieter Fischer aus.

Einer Palette von relevanten Themen des alltäglichen Lebens wie etwa Essen und Trinken, Fußball, die Kirche u.a. sowie unsere kleinen Schwächen und Unzulänglichkeiten nimmt er sich mit prägnanten Federstrichen und „Nutella-Farben“ (wie er sie selbst nennt) an.

Er benutzt besondere Pinsel, Füller und Filzstifte für seine Zeichnungen voll markanter Nasen und mit viel Ausdruckskraft.

Immer wieder spielen Tiere wie zum Beispiel Hunde , Vögel, Schweine oder besonders Katzen eine entscheidende Rolle. Eines der wenigen großformatigen Bilder zeigt eine Katze, deren Gesichtszüge doch sehr an den Dichter und Essayisten Gottfried Benn erinnern. Die Cartoons lassen aber viel Raum für eigene Assoziationen.

Sonst bevorzugt der Plikat jedoch eher das Kleinformat. Gerne nutzt er deshalb für seine bunten Cartoons Bierdeckel als Unterlage für versteckte oder offensichtliche Statements.

Als Grundlage für seine Arbeiten dient ihm zunächst oft ein Skizzenbuch als vorläufige Vorlage. Das „Sammelsurium“ dient ihm als Fundus.

Sowohl die Auftragsarbeiten als die freien, auch mal „banalen“ Cartoons, sind in der Ausstellung zu bewundern. Neben den gesellschaftspolitischen, satirischen Werken, wie zum Beispiel Rechtsradikalismus oder soziale Ungerechtigkeit geht es um Themen, die uns trauriger weise – jenseits von Tagesaktualität – über einen längeren Zeitraum immer wieder beschäftigen und erhalten bleiben.

Die Vernissage der Ausstellung ist am Freitag, den 14.09.2018 um 19:00 Uhr in der Galerie Dieter Fischer im Kulturort Depot

Am Mittwoch , dem 19.09.2018 findet unter dem Titel seiner Buches „Das ist mein Hip Hop“ zusätzlich eine besondere humorvolle Cartoonlesung mit Ari Plikat statt. Er liest in seiner eigenen Art zu an die Leinwand projizierten Zeichnung.




Giallo-Slasherfilm-Hommage im Studio des Schauspiels Dortmund

Arthouse-Horrorspezialist Jörg Buttgereit (mit Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz) entführt das Publikum in seinem sechstem Stück „Im Studio hört dich niemand schreien“ am 16.09.2018 um 18:00 Uhr im Studio des Dortmunder Schauspiels in die ganz eigene Welt des italienischen Giallo-Slasherfilms der 1970iger Jahre. Grundlage für die Inszenierung bildet das Stück „Berberian Sound Studio“ aus dem Jahr 1976 vom Regisseur Peter Strickland und freien Anleihen nach Filmen des Genre-Regisseurs Dario Argento. Typisch für Argentos Arbeiten sind vor allem formal stilistisch extravagante Inszenierung mit -Traum- ähnlichen , surrealem Charakter des Plots.

Buttgereit nimmt mit seiner Inszenierung die Zuschauer und Zuhörer nicht nur in das Making-of eines Giallo-Genre-Films mit, sondern sie erfahren darüber hinaus auch etwas über die Familie Argento. Einiges erinnert an eine italienische Oper, so der Regisseur.

Wie indem Film „Berberian Sound Studio“ wird der Bühnenraum des Studios im Schauspielhaus durch Susanne Priebs (Bühne und Kostüme) in ein Tonstudio der 1970iger Jahre gestaltet. Dabei stammen alle Requisiten bis hin zum Aufnahmegerät in spannender und aufwendiger Suche aus dem Fundus der 70iger Jahre. Wie Priebs beim Pressegespräch erklärte, war die etwas knifflige Aufgabe, bei der Gestaltung des Bühnenbilds und der Kostüme die 1970iger Jahre und die italienische Komponente zu berücksichtigen. So werden von ihr etwa Säulen und Art déco -Elemente eingefügt. Wichtig für die atmosphärische Spannung ist insbesondere das Sounddesign (Frank Behnke) und das spezielle Licht.

Maximilian Schall (Uwe Rohbeck) beim Vertonen des Films: (v.l.n.r.) Christian Freund, Uwe Rohbeck, Alexandra Sinelnikova, Marlena Keil, Caroline Hanke und Ekkehard Freye. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Maximilian Schall (Uwe Rohbeck) beim Vertonen des Films: (v.l.n.r.) Christian Freund, Uwe Rohbeck, Alexandra Sinelnikova, Marlena Keil, Caroline Hanke und
Ekkehard Freye. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Zum Plot: Maximilian Schall (Uwe Rohbeck), der sensible Geräuschemacher für Tierfilm-Nachvertonungen, bekommt von dem visionären Schmuddelfilmer Dario Winestone (Ekkehard Freye) den Auftrag, dessen frisches abgedrehtes Filmmaterial nach zu vertonen. Die Katastrophe für Schall. Winestone zeigt – auf einem ästhetisch höchsten Niveau – Menschen, die foltern, töten und grauenvoll sterben.

Um einen blutigen Mord klanglich zum Höhepunkt zu treiben, wird schon mal herzhaft ein Messer in einen Kohlkopf gebohrt. Ihm zur Seite stehen sechs sechs SchauspielerInnen (teils Familie) für die Synchronstimmen. Diese haben mehr oder weniger Erfahrungen in dem Giallo-Horror-Genre. Daraus entsteht eine reizvolle Spannung, wie die Dramaturgin Anne-Kathrin Schulz erklärte.

Die Kunst und schwierige Aufgabe ist“, so Frank Behnke, „Klangwelten mittels Tönen entstehen zu lassen und Gedankenräume zu öffnen.“ Das Publikum blickt sozusagen „in den Kopf“ des Geräuschmachers Schall.

Nicht nur für Horrorfilm-Experten mit interessanten Einblicken. Die Aufführungsdauer liegt bei ca. zwei Stunden. Zur eigenen Absicherung wurde die Altersempfehlung auf ab 18 Jahren gesetzt.

Die Premiere am 16.09.2018 ist schon ausverkauft.

Für die weiteren Aufführungstermine am 20.09.2018 (20.00 Uhr), 06.10.2019 (20:00 Uhr) und den 28.10.2018 (20:00 Uhr) gibt es noch (Rest)-Karten.

Informationen und Karten unter: 02317 50 27 222 oder www.theaterdo.de




Dortmunder Les Art.Festival mit „Lesen Lauschen Lächeln“

Im Jahr 2018 geht das Dortmunder Literaturfestival LesArt schon in die 19. Runde und steht diesmal unter dem Motto „Lesen Lauschen Lächeln“. In unseren eher düsteren Zeiten der Verunsicherung sicher von Nöten. Als Vertreter der Organisatoren stellten Klauspeter Sachau und Hartmut Salem (Kultur u. Projekte e.V. Literaturhaus Dortmund) sowie Isabel Pfarre (Literaturreferentin, Kulturbüro der Stadt Dortmund) das vielfältige „Literatur und Kulturfutter“ am 12. Oktober und vom 2. bis 10. November 2018 den Pressevertretern vor.

Als LesArt.Satellit fungiert am 12.10.2018 (20:00 Uhr) in der Reinoldikirche der ehemalige Schauspieler des Dortmunder Theaterensembles der frühen 1990iger Jahre Joachim Meyerhoff und liest aus seinem neuesten Band „Die Zweisamkeit der Einzelgänger“. Es spielt in dieser Zeit und erzählt von der ersten großen Liebe und der schwierigen Beziehung zu drei Frauen.

Die „LesArt.Festival-Woche“ startet dann am 2.11.2018 (19:30 Uhr) im domicil mit bewegenden Geschichten aus „Traumzeit und andere Tage“ von und mit Heide Keller, bekannt als Chefhostesss Beatrice aus der Serie „Das Traumschiff“.

Am Samstag, dem 03. November um 14:00 Uhr präsentieren Zehra Cirak und Akos Doma im Studio B der hiesigen Stadt- und Landesbibliothek die Texte Schreibwerkstätten (Gertrud-Bäumler-Realschule, 8. – 11.10.2018) und der Droste-Hülshoff-Realschule (29.- 2.11.2018, Akos Doma). Wir dürfen gespannt sein, was die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen präsentieren werden.

Am Abend des 3. November (19:30) wird Matthias Bongard als Moderator Navid Kermani mit „Entlang der Gräben“ im Theater Fletch Bizzel empfangen. Es ist eine Bericht des Autors über seine abenteuerliche Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan (Zentraliran).

Der November steht im zeichen des LesArt Festivals. v.l.n.r. Isabel Pfarre (Kulturbüro Dortmund), Klauspeter Sachau und Hartmut Salem (Literaturhaus Dortmund).
Der November steht im zeichen des LesArt Festivals. v.l.n.r. Isabel Pfarre (Kulturbüro Dortmund), Klauspeter Sachau und Hartmut Salem (Literaturhaus Dortmund).

Das Literaturhaus Dortmund bietet am Sonntag, den 4. November ab 15.00 Uhr die kinder.welten für die Kleinen ab drei Jahren. Ralf Thenior und Frantz Witttkamp lesen aus „Sieben Ziegen fliegen durch die Nacht“. Darin entführen 100 neue Kindergedichte von bekannten zeitgenössischen Lyrikern in die Klangwelt der Poesie. Die pädagogische Leitung übernehmen Michaela Poeke, Annemarie Sachau und Sylvia Steffan.

Am gleichen Ort und Tag empfängt dann Ralf Thenior als Moderator um 18:00 Uhr den Lyriker Frantz Wittkamp. Im Rahmen der „rotefadenlyrik Edition Haus Nottbeck“ sind unter dem Arbeitstitel „Findlinge“ von ihm entstanden. Virtuos gereimte, teils heitere oder traurige Gedichte.

Moderiert vom Ensemble-Mitglied des Flech-Bizzle findet in diesem Theater wieder das KindergartenBuchTheaterFestival vom 5. bis 9. November 2018, täglich 15:00 Uhr statt. Verschiedene Kindergartengruppen haben aus 15 Kinderbüchern ein Buch ausgewählt und ein Theaterstück daraus gemacht. Diese kleinen Stücke werden in 10 bis 15 minütigen Auftritten dem Publikum präsentiert.

Das beliebte LesArt.Stadion in den Umkleidekabinen bietet diesmal am 5. November 2018 (19:30 Uhr) in der Heimkabine Ben Redelings mit seinem neuen Werk „Fußball – die Liebe meines Lebens“ (persönliche Erlebnisse seit früher Kindheit) und in der Gästekabine Ilja Behnisch und Benjamin Kuhlhoff „Alles Amateure!“

Viel Humor bietet den Zuhörerinnen und Zuhörern das Trostbuch für Alterspubertierende „Es ist nur eine Phase“ von Maxim Leo & Jochen Gutsch am 6. November 2018 im Fletch Bizzel.

Spannend wir das Comeback der Titanic BoyGroup mit den ehemaligen Chefredakteuren Martin Sonneborn (MdEP), Thomas Gsella und Oliver Maria Schmitt am 7. November 2018 (19:30 Uhr) im domicil Dortmund. Sie bieten sicherlich wieder bissige und humorvolle Geschmacklosigkeiten auf höchsten Niveau.

Am 8. November 2018 geht es im ab 19:30 Uhr im literaturhaus.dortmund bei der Lesung von Kathrin Gerlof aus ihrem „Nenn mich November“ um Eigensin, Hoffnung und der der Halbwertzeit der Liebe.

Unbedingt vorher anmelden sollte man sich für die Les Art.Gala am 9. November 2018 (19:00 Uhr) im domicil Dortmund. Burghart Klaußner liest passend zu diesem „Schicksalstag“ aus seinem Romandebüt „Vor dem Anfang“. Es geht um dramatische Ereignisse der letzten Kriegstage (April 1945).

Am Abend der LesArt.Gala wird auch wieder der mit 800,- € dotierte LesArt.Preis der jungen Literatur verliehen. Der Einsendeschluss für die Texte von kreativen jungen Menschen unter 35 Jahren ist der 5. Oktober 2018. Eine sachkundige Jury aus sechs Personen trifft die schwere Auswahl und ermittelt die oder den glücklichen Gewinn des Preises.

Anmeldungen unter www.LesArt.Ruhr

Den Abschluss des Festivals bildet am Samstag, dem 10. November 2018 (18:00 Uhr) der Heldenabend „wir sind – helden von hier“ im Theater Fletch Bizzel. Das thema der Doppelveranstaltung ist „Heimweh – Fernweh“. Studentinnen des Fachbereichs Kulturwissenschaften der TU Dortmund gestalten diesen Abend mit Künstlern, Dichtern und Singer/Songwriter ihrer Wahl.

Tickets gibt es ab dem 8. September 2018, 10:00 Uhr auf www.LesArt.Ruhr und an allen Eventim-Vorverkaufsstellen. Die Preise bleiben mit 13,- €, ermäßigt 8,- € moderat.




Buntes und vielfältiges Programm im Dietrich-Keuning-Haus

Auch im kurzen 2. Halbjahr von August bis Dezember bietet im Dortmunder Dietrich-Keuning-Haus (DKH) wieder ein buntes, weltoffenes und vielfältiges Programm für Jung und Alt. „Das DKH soll ein Ort der Begegnung und kontroversen, aber friedlichen Auseinandersetzung der sein und die Vielfalt der Kulturwelten erlebbar macht“, so Levent Arslan (Leiter des DKH).

Wichtig ist dabei aber, dass vor allem auch den Kindern und Jugendlichen einen Rückzug und Ruhepol zu bieten. Dafür hat das DKH extra einen besonderen Ruheraum, wo die Möglichkeit besteht, nach den kreativen und sportlichen Aktionen ab zu schalten.

Stellten das abwechslungsreiche und vielfältige Programm des Dietrich-Keuning-Hauses vor: (v.l.n.r.) Leyla Brust ( Bereichleiterin Veranstaltungen und Stadtteilkultur), Levent Arslan (Leiter des DKH) und Ulrike Markowski (Bereichsleiterin Kinder- und Jugendkultur)
Stellten das abwechslungsreiche und vielfältige Programm des Dietrich-Keuning-Hauses vor: (v.l.n.r.) Leyla Brust ( Bereichleiterin Veranstaltungen und Stadtteilkultur), Levent Arslan (Leiter des DKH) und Ulrike Markowski (Bereichsleiterin Kinder- und Jugendkultur)

Ab dem 1. September starten ein reichhaltiges Angebote für Menschen aller Generationen , Religionen, Nationen und Kulturen in den Bereichen kreative Workshops, Musik, Tanz, Theater, Polit-Talk oder Kulturfestival. Kinder haben zum Beispiel Gelegenheit, mittwochs ab dem 5. September 16.00 bis 18:00 Uhr bei „Dance like Profi“ mit Rosemary und Kofe tanzen zu lernen oder bei „Heldinnen und Helden am Herd“ (Kochen mit Kids) etwas über gesunde Ernährung zu erfahren und viele andere interessante Angebote. Beliebt bei den Kindern und Jugendlichen ist das Parkour-Training im Skatepark (ab dem 04.09.2018 16:00 bis 18:00 Uhr). Für die Herbstferien gibt es natürlich ein gutes Programm-Angebot.

Bei der Ladies & Gentlemen Jam“ treten am 13. Oktober 2018 ab 17:00 Uhr im Jugendbereich verschiedene Tanzgruppen mit unterschiedlichen Stilrichtungen gegeneinander an. Am 17. und 18. Oktober findet eine große Kletteraktion am Kletterfels statt. Minderjährige unbedingt die Einwilligung der Eltern mitbringen! Interessant ist sicherlich für Jugendliche auch das „Save the Date: IHK-Azubi-Speed-Dating 2018“ am 14.11.2018 (10:00 bis 14:00 Uhr). Anmeldung & Information unter: www.dortmund.ihk24.de/azubi-speed-dating.

Ein Highlight für Jugendliche ist die „Winter Parkour Convention 2018 mit der Dortmunder Crew„Symphony of Movements“ am Samstag , den 01.12.2018 von 11.00 bis 18:00 Uhr. Anmeldungen bitte unter Kontakt: somdortmund@gmail.com

Kulturelles und gesellschaftspolitische Programm: Mit dem Polit-Talkformat „Talk im DKH“ positioniert sich das DKH zu gesellschaftspolitischen Themen. So sind beispielsweise 100 Jahre Menschenrechte ein wichtiger Anlass für Diskussionen. So gibt es am 04. Dezember eine große Veranstaltung zu dem Thema.

Im Rahmen des neuen Formates „KulturellLeben“ finden darüber hinaus zu unterschiedlichen Themen in Kooperation mit verschiedenen Partnern Fachtagungen, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Musik- und Tanzveranstaltungen, Filmabende, Ausstellungen und Kabarett statt. Weltmusik und diverse multikulturelle Tanzgruppen zeugen von Vielfalt.

Eine Tribute-Show der Extraklasse findet mit „We Rock Queen“ am 28.09.2018 (Einlass 19:00 Uhr) statt. Bei diesem große Konzert-Event werden die bekanntesten Songs und Hymnen einer der größten Rockbands der Musikgeschichte live von der Original-Band aus dem Queen-Musical „WE WILL ROCK YOU“ gespielt.

Die Karten im Vorverkauf kosten 24,- € + VVK Gebühr/ Abendkasse 26,- €.

Veranstalter: MIRO LIVE UG, www.miro-live.de

E-Mail: m.schweiger@miro-eg.de

Das „One-World-Festival“ am 02.10.2018 führt zahlreiche Kulturen und Organisationen zusammen.

Zum Ende hin wird im Dezember auch noch ein Weihnacht-Musical „Weihnachten ist für alle da“ aufgeführt.

Das genaue umfangreiche Programm erhalten sie im Dietrich-keuning-Haus oder über die Internet-Adresse des Hauses.




Testphase für Gästewohnungen am Borsigplatz gestartet

Nun ist es soweit. In einer Erprobungsphase vom 31.08.2018 bis zum 28.10.2018 stellt das Wohnungsunternehmen Vivawest Wohnen GmbH zwei um die 63 qm große künstlerisch gestaltete Gästewohnungen in der Oesterholzstraße 48 und 52 zum Probewohnen für 2-4 Personen zur Verfügung. Ars tremonia berichtete im Vorfeld über das künstlerische Initialprojekt des Kreativ.Quartiers Echt Nordstadt „appARTment.ruhr“.

Künstler, Studenten und andere interessierte Menschen haben die Gelegenheit, das Viertel um den Borsigplatz mit seinen kulturellen oder kulinarischen Angeboten einmal jenseits von Vorurteilen über die „Nordstadt“ kennen zu lernen.

Im Wettbewerb für die Gestaltung der Modellwohnungen hatten sich zwei sehr unterschiedliche und starke Konzepte als Entwürfe durchgesetzt, die den Aufenthalt im Quartier zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen möchten. Die Presse hatte am 31.08.2018 die Gelegenheit, sich die beiden Wohnungen für den alternativen Besuch anzusehen.

Schlafen mit Stadtplan in der Wohnung gestaltet von Designerin Silvia Liebig.
Schlafen mit Stadtplan in der Wohnung gestaltet von Designerin Silvia Liebig.

Das Appartement in der Oesterholzstraße 48 wurde von der Bildhauerin Caro Fugazzi mit einem klaren und schlichten Design konzipiert. Alle Möbel wurden in Handarbeit aus Stahl (eine Reminiszenz an die Stahl-Historie Dortmunds). Die Form der Objekte erinnert an die Gestalt von Ameisen. Dies kann als Symbol für die harte Arbeit der „Malocher“ gesehen. Einerseits ist es künstlerisches Spiel mit Klischees über das Ruhrgebiet, gleichzeitig aber auch eine Art von Hochachtung und Wertschätzung. Im Rahmen einer Gästewohnung erhalten die die Skulpturen einen praktischen Gebrauchswert.

Dem eher für viele eher kühl und für viele wohl gewöhnungsbedürftigen Stahl-Mobiliars befindet sich im Schlafzimmerbereich ein großes und bequemes rundes Bett. Es lädt zum ausruhen und Abschalten ein.

Das helle und liebevoll gestaltete Appartement der Designerin Silvia Liebig mit dem Titel „you are here“ in der Oesterholzstraße 52 versetzt den Besucher dagegen in die Mitte eines Stadtplans. Eine wunderbare Einladung, das Quartier zu erkunden. Abreißzettel weisen den Weg zu aktuellen kulturellen und gastronomischen Angeboten. In einem „Heimatmuseum“ stellt Liebig Fundstücke aus der Umgebung aus. Sehenswerte Orte findet man auf einer Wandkarte, die durch die Gäste weiter ergänzt werden kann und soll.

Lassen sie sich sich auf ein besonderes Wohnabenteuer auf Probe in der Testphase ein. Ihre Meinung über die „Gästewohnung“ ist den beteiligten Organisatoren wichtig.

Informationen unter:

info@appAppArtment.ruhr

Genauere Eindrücke über die Gestaltung der Wohnungen erhalten Sie unter : www.appARTment.ruhr




Neues Projekt „der himmel ist blau“ im kunstbetrieb

Sabine Spieckermann und Anke Droste vom Dortmunder kunstbetrieb haben zum sechsten Mal ein Kunstprojekt initiiert. Unter dem Motto „der himmel ist blau“ haben sich letztendlich 21 Künstlerinnen und Künstler aus Dortmund und darüber hinaus ihre Gedanken zu dem Thema gemacht und auf ihre ganz individuelle Art auf das vorgegebene Format 50 x 50 cm mit ihren Arbeiten bespielt.

Ausgangspunkt für das Motto der Ausstellung, die vom 01.08.2018 bis zum 06.10.2018 im Kunstbetrieb zu sehen ist, war der Vers „empört euch der himmel ist blau“ aus dem Gedicht „Andererseits“ von Alfred Andersch.

Die ausgestellten Werke umfassen den Bereich Malerei, Grafik, Bildhauerei, Fotografie und Film.

Mit der Farbe „Blau“ assoziieren nicht nur die Künstler Freiheit, einen Sehnsuchtsort, Wärme, Lebensfreude und andere positive Dinge. Diese mythologische Seite wird zum Beispiel bei dem Werk des Dortmunder Künstlers Wolfgang Kienast mit dem Titel „der blaue Mond an der blauen Donau unter den blauen Bergen“ deutlich. Der obere Bereich, mit der in blau und weiß gehalten Bergstrukturen, geht zunächst in einen an Novalis und Elvis angelehnten romantischen blauen Mond über. Der untere Bereich stellt mit heraus getrennten Zeitungsschnitzeln die sachliche Ebene der gesellschaftlichen Realität mit seiner auch bedrohlichen Seite dar, die zur Empörung oft genug Anlass gibt.

Ein Teil der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der Kunstaktion "der himmel ist blau" in der Dortmunder Galerie "der kunstbetrieb".
Ein Teil der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler der Kunstaktion „der himmel ist blau“ in der Dortmunder Galerie „der kunstbetrieb“.

Hier zeigt sich das Spannungsfeld der Ausstellung zwischen Schönheit des Lebens und Hoffnung auf der einen Seite, und der gesellschaftlichen Bedrohungen und Nöte. Ängste vor kriegerischen Konflikten, soziale Spannungen und gesellschaftliche Bedrohungen, die Not und Verzweiflung der Flüchtlinge sowie die bedrohlichen Veränderungen des Klimas mit seinen Folgen für die Umwelt finden ihren künstlerischen Ausdruck.

Mit „Summertime 2018“ hat sich die hiesige Künstlerin Almut Rybarsch-Tarry mit dem außergewöhnlichen Hitzesommer in diesem Jahr auseinander gesetzt. Sie hat aus ihrem Umfeld verdorrte Sträucher und sie mit selbst erstellte kleinen Figuren (zum Beispiel einer Figur mit hängender roter Zunge) sowie Tieren (etwa Wespen) behängt. Die Figuren sind bunt und lustig dargestellt, wobei den Betrachtern eher das Lachen im Halse stecken bleibt. Die Sorgen darüber, was uns an Klimawandel in naher Zukunft erwartet, ist hier klar spürbar.

Anke Droste vom Kunstbetrieb hat mit ihrer besonderen Arbeit einen Reisefilm einer Zugfahrt mit einem Miniformat in ihrem in grauen tristeren Farben gehaltenen 50 x 50 cm gehaltenen Bild wie ein hoffnungsvolles Guckloch für die Schönheiten des Lebens eingefügt.

Der persönliche Blick zum Projekt-Motto der 21 Künstlerinnen und Künstler ist in seiner Vielseitigkeit spannend interessant und von sehr persönlichen Erlebnissen und Biografien geprägt.

Es gibt hier für Besucher viel zu entdecken und Raum für eigene Assoziationen.

Die Eröffnung der Ausstellung „der himmel ist blau“ findet am 01.09.2018 im Rahmen des Hafenspaziergangs um 18:00 Uhr im Kunstbetrieb in der Gneisenaustr. 30, 44 147 Dortmund statt.

Die Kunsthistorikerin Simone Rikeit wird eine Einführung geben.




Performances und Installationen in den Räumen des Künstlerhauses

Mit der Ausstellung „there is no point in being dramatic“ loten acht Künstler und Künstlergruppen vom 01.09.2018 bis zum 23,09.2018 im Dortmunder Künstlerhaus den Raum in Form von künstlerischer Begegnung von bildender und darstellender Kunst aus. Mit Installationen, Situationen und Performances schaffen sie eine bühnenhafte Konzentration, verändern Atmosphären, bestimmen und Entgrenzen die Dimensionen durch Aktion, Illusion und Simulation oder einfach durch Leere und Einrichtung. Bei dieser experimentellen interaktiven Kunstform werden die Besucherinnen und Besucher hineingezogen.

In ihrer Performance und Installation „das Mütterliche“ inszenieren Sujin Bae und Jonathan Lemke eine konstruierte Konfliktsituation. In einem begehbaren Installationsraum treten Figuren und Wesen auf, die das mit dem „Mütterlichen“ verbundene Verlustgefühl zum Ausdruck bringen.

Diese besondere, enge Beziehung zur Mutter ist mit Ängsten, Wünschen und dem Schicksal als Einzelmensch und der Selbstlosigkeit, die nicht zur Ruhe zu bringen ist, verbunden.

BBB ist ein technologisch sehr fortschrittliches interdisziplinäres Projekt, das an der Schnittstelle von Musik, Performance, Kunst, Design und zeitgenössischer Philosophie angesiedelt ist. In der aktuellen Arbeit „FullyAccessibleBody“ stellt die Künstlergruppe digitale Kopien von sich selbst her und lassen diese als Hologramme auf der Bühne performen. Die BesucherInnen werden in die Situation einer „Fanscene“ gebracht und können mit den Hologrammen wie mit einem „Popstar“ chatten. Auf das Geschehen nehmen sie durch ihren Herzschlag per Pulsmessung (am Handgelenk) aktiv Einfluss und werden so zum eigentlichen Motor der Show.

Die Corporation of people‘s situations (COPS) arbeiten mit Situationen, Performances und Lectures zum thematischen Cluster Besitz, Gemeinschaft und kollektivem Handlungsraum. Wie kann man den Stimmen von Menschen gerecht werden, die ihre unterschiedlichen Positionen vertreten und doch einen Lebensraum teilen? Wie werden gemeinschaftliche Handlungsräume und Möglichkeiten durch gesellschaftliche Vorgaben beeinflusst? Vom 13. bis 16.09.2018 ist die Performance durchlaufend während der gesamten Öffnungszeit zu erleben.

Heike Gallmeier zeigt Materialien, Objekte und Bilder ihres "Travelogue".
Heike Gallmeier zeigt Materialien, Objekte und Bilder ihres „Travelogue“.

Heike Gallmeier verarbeitet mit ihrer Arbeit „Travelogue (2017)“ gefundene Materialien zu skulpturalen Installationen.. in einem dauernden Prozess entstehen immer neue Arrangements. Materialien, Objekte und Bilder befinden sich in Bewegung. Ausgangspunkt war eine Reise von Berlin nach Northampton. In einem zum mobilen Wohnatelier umgebauten Transporter baute sie täglich neue Installationen aus gefundenen Materialien. Die Fotos von Fundorten und bearbeiteten Fundstücken wurden zu einem dichten Netz von Bezügen gruppiert.

Kalinka Gieseler simulierte mit der Verführungskraft des (fotografischen) Bildes im Großformat mit „Opening soon“ 2013 in Leipzig die scheinbare Eröffnung eines „Prada“-Ladens in dieser Stadt. Zu sehen im Künstlerhaus.

Deidra O‘Leary legt mit ihrer Installation „Mockingbird“ die gegenseitige Abhängigkeit von Mensch und Objekt offen. Es werden Strukturen abgebildet, die Optionen, Entwicklungen und Transformationen zulassen.

Achim Lengerer lädt in Gesprächen und Workshops zu „Proben zu Peter Weiss/The Trotzki Rehearsals (Gasworks London 2013) ein. Es geht dabei um die politischen Wirkungs- und Funktionsweisen von Sprache und Text. Öffentliche Termine werden rechtzeitig bekannt gegeben.

In seiner Videoinstallation Tannhäuser Gate“ zeigt Rustan Söderling in dem Kellergewölbe des Künstlerhauses einen nur scheinbar verlassenen Ort. Regentropfen auf der Linse beleben jedoch subtil die endlosen Wiederholungen der Kamerafahrten um Objekte. Er zeugt gleichermaßen von Anwesenheit und Abwesenheit des Menschen und seiner Objekte, als Raum zwischen Vergangenheit und Zukunft, Vision und Fiktion.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 31.08.2018 um 20:00 Uhr im Künstlerhaus statt. (Ab 22:00 Uhr Konzert Bomberjacke)




Vielschichtige künstlerische Strukturen im „Drunter & Drüber“

Die Lünener Künstlerin Sabine Klemp zeigt vom 31.09.2018 bis zum 09.09.2018 in der Galerie Fischer im Depot verschiedene Steinskulpturen, Siebdrucke, Bilder mit diversen Mal- und Collagetechniken unter dem Titel „Drunter & Drüber… weil es Freude macht“ aus ihrer künstlerischen Arbeit der letzten zehn Jahre.

Eine wichtige strukturelle grafische Grundlage für ihre Exponate bildet das Viereck. Das Motto „Drunter & Drüber“ gilt in mehrfacher Hinsicht. Ob bei ihren Wandbildern mit verflochtenen , verwobenen Papierstreifen als Bänder in hellem Grün, Orange, erdigen Brauntönen, einer weiteren Wandbildserie mit ausgeschnittenen Fotos von Menschen aus Modemagazinen, von denen sie nur die Konturen und einige Streifen der Figuren übrig lässt. Es stellt sich die Frage, was hinter der bloßen Oberfläche steckt.

Klemp arbeitet mit verschiedenen Materialien und Collagetechniken und steht der konkreten Kunst inhaltlich nahe. Die Wirkung ihrer Arbeiten geht von der Kombination von Farben, Formen, Linien und Materialien und dem Spannungsfeld zwischen Chaos und Struktur aus. „Nur Chaos ist langweilig, aber nur Struktur auch“, so die Künstlerin beim Pressegespräch. Sie gestaltet ihren künsterischen Raum spielerisch frei aber strukturiert.

Sabine Klemp mit einer ihrer verschlungenen Steinskulpturen. Zu sehen in der Galerie Dieter Fischer.
Sabine Klemp mit einer ihrer verschlungenen Steinskulpturen. Zu sehen in der Galerie Dieter Fischer.

Eine Herausforderung und mit vielen Stunden Arbeit verbunden waren für sie die neueren Steinskulpturen, die von ihr wie ein um sich selbst geschlungenes Band oder anderen Strukturen „Drunter & Drüber“ durch Schleifen (und Polieren) in Form gebracht wurden. Verwendet wurden dabei Steine verschiedener Härtegrade. Das Spektrum reicht vom marmorierten „Galastone multicolor“ über feinen Sandstein bis hin zu harten Grafitstein.

Die Werke spielen bewusst mit Gegensätzen. Harter Stein, der weich aussieht oder zum Beispiel eine dunkle schwarze Struktur in einem bunteren Umfeld. Die komplexen Kunstwerke bieten den Betrachtern viel Raum für individuelle Assoziationen und regen zum Nachdenken und zum Gespräch an. Je nachdem, von welcher Seite man sie betrachtet, verändert sich die Sichtweise.

Klemp ist auch für neue Techniken wie etwa das „Glasfusing“, von ihrer Kunstkollegin Heide Kemper oft genutzt offen und verbindet diese mit einem ihrer Steinskulpturen. Anfassen und berühren der Skulpturen ist erlaubt. Nur ein Ring, der Kratzer verursachen könnte, sollte lieber vorher abgenommen werden. Lassen sie sich von dieser spannenden Ausstellung überraschen.

Die Vernissage für „Drunter & Drüber… weil es Freude macht“ findet am Freitag, den 31.09.2018 ab 19:00 Uhr in der Galerie Fischer im Kulturort Depot

44147 Dortmund, Immermannstraße 29 statt.

Musikalisch begleitet wird die Eröffnung der Ausstellung von Johanne Schopp & Jim Galakti

(Duduk, aramäische Oboe 6 Keyboard/ Flügelhorn)

Finissage: Sonntag, den 09.09.2018 ab 17:00 Uhr.




Kunstbonbon zeigt 3D-Installationen von Marc Bühren

Im kleinen aber feinen Kunstbonbon in der Chemnitzer Str. 11 in Dortmund sind vom Samstag, den 08.09.2018 bis zum 06.10.2018 die neuen 3D-Installationen des Dortmunder Künstlers Marc Bühren (Jahrgang 1974) unter dem Titel „Leidenschaft + Wahnsinn“ zu sehen. Es ist die zweite Ausstellung von Bühren im Kunstbonbon.

Ein wichtige Thema für den Künstler war schon lange die kritische künstlerische Auseinandersetzung mit unserem Umgang mit der Umwelt und miteinander. Obwohl ein Anhänger der Naturwissenschaften und eher ein rational denkender Mensch, treibt ihn in seiner neuen Ausstellung die Beobachtung der Religion und deren Wirkung auf uns Menschen um. Wie er sagt, erachtet er die Kirchengemeinden durchaus als wichtige Institutionen in einer Zeit, die von einem zunehmenden Werteverfall gekennzeichnet ist.

Der Titel verweist jedoch auch auf andere gebiete im menschlichen Dasein. Es stellen sich zum Beispiel die Frage, wo das eine endet und das andere anfängt. Sind die Grenzen fließend und wann verliert man das essentielle große Ganze aus den Augen.

Detail einer Arbeit von marc Bühren, die ab dem 08. September im Kunstbonbon zu sehen ist.
Detail einer Arbeit von marc Bühren, die ab dem 08. September im Kunstbonbon zu sehen ist.

Seine 3D-Installationen zeichnen sich unter anderem durch durch Wiederholung ein und des selben Motivs (etwa Christus am Kreuz) aus. Einmal angeordnet wie ein weißes, eher altmodischen Spitzendeckchen,das normalerweise Möbel vor Kratzern schützt (oder sie verdeckt?)… die alltägliche Wiederholung sinnfreier, nicht hinterfragter Rituale? Darauf ein schwarzes Kreuz mit dem selben Motiv, allerdings ist Jesus jetzt doppelköpfig als ein mögliches Zeichen für Doppelmoral.

Dann gibt es auch einen filigranen Flügel, der aus dem Objektrahmen ragt. Viel Raum für Assoziationen und zum Nachdenken. Wem wurden dieser Flügel entrissen? Wer oder was ist jetzt flugunfähig mit nur einem Flügel und seiner Freiheit und Gesundheit beraubt?…

Der fleißige Marc Bühren, dessen Werke auch bis zum 28.10.2018 im Gustav-Lübcke-Museum in Hamm bei der Ausstellung „Hier und Jetzt“ zu sehen sind, wird im Januar in der Hagenring Galerie in Hagen, im April/Mai in der Artothek Dortmund und im weiteren Verlauf des Jahres auch noch im Kunstverein Unna und im Dortmunder Torhaus Einzelausstellungen haben.

Bei der Vernissage im Kunstbonbon am 08.09.2018 um 15:00 Uhr wird der Künstler über seine Arbeit erzählen und für anstehende Fragen offen sein.

Die Ausstellung dauert bis zum 06.10.2018 und ist dienstags 13-18, freitags 15-20 und samstag 12-15 Uhr zu sehen.

Der Eintritt ist wie immer frei.