Wertvolle Geschenke für das Museum für Kunst- und Kulturgeschichte

Ein besonders
schöner Grund zum Gratulieren und für Geschenke. Das Dortmunder
Museum für Kunst- und Kulturgeschichte (MKK) feiert sein
135-jähriges, die Museumsgesellschaft sein 110-jähriges und die
Stiftung des Museums sein 20ig-jähriges Bestehen.

Die
Museumsgesellschaft und die Reinoldigilde unterstützen nun die große
Ausstellung „Rausch der Schönheit. Die Kunst des Jugendstils“ –
vom 9. Dezember 2018 bis 23. Juni 2019 – nicht nur finanziell (wir
berichteten), sondern bereichern die schon vorhandenen
Jugendstil-Bestände im Haus auch als Jubiläumsgeschenk mit neun
Objekten, die den bestehenden Schwerpunkt stärken.

Das MKK wird zum
ersten Mal seine Sammlung im vollen Umfang präsentieren. Wichtig für
den Fundus waren neben dem Grundstockleger Albert Baum, so Dr. Gisela
Framke (Stellvertretende Direktorin MKK und Kuratorin der
Ausstellung), das Zentrum des Darmstädter Jugendstil
(Mathildenhöhe).

Die
kulturgeschichtliche Bedeutung dieser Stilrichtung mit seiner
opulenten klaren Formensprache und geschwungenen Linienführung ist
auch für die Stadt Dortmund von großer Bedeutung.

Die Jugendstil-Künstler verstanden sich dabei als universale Gestalter des gesamten Lebens. Einig waren sie sich trotz aller Unterschiede in der Ablehnung vom rückwärts gewandten Historismus – und damit von der gängigen Nachahmung historisch überlieferter Formbilder.

Nun zu den neuen
Pachtstücken in dem Bestand des MKK:

Dazu gehört
beispielsweise eine große Jardiniere (eine Blumenschale aus
versilberten Zinn) nach einem Entwurf von Friedrich Adler
(1887-1942). Der war Professor an der Kunsthochschule in Hamburg und
hatte sich als Architekt, Möbelgestalter, Keramiker und durch seine
Entwürfe für Metallarbeiten sowie Textildruck-Verfahren eine Namen
gemacht. Mit ihrem Muster aus sieben Früchten über einem
symmetrisch verschlungenen Bandelwerk besticht sie durch eine
elegante Form. Außerdem weist sie noch den originalen Glaseinsatz
auf (gehalten wie von einer Zange von einem sechsbeinigen
Metall-Corpus).

Zeigen prachtstücke aus der Jugendstil-Epoche: (v.l.n.r.) Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK), René Scheer (Obermeister der Reinoldigilde zu Dortmund), Dr. Gisela Frahmke (Stellv. Direktorin MKK) und Udo Mager (Vorsitzender der Dortmunder Museumsgesellschaft).
Zeigen prachtstücke aus der Jugendstil-Epoche: (v.l.n.r.) Dr. Jens Stöcker (Direktor des MKK), René Scheer (Obermeister der Reinoldigilde zu Dortmund), Dr. Gisela Frahmke (Stellv. Direktorin MKK) und Udo Mager (Vorsitzender der Dortmunder Museumsgesellschaft).

Aus den Mittel der
Museumsgesellschaft stammt auch ein Tête-à-tête-Porzellangeschirr
mit Kleeblatt-Muster und
Form von Theodor Grust
(1859-1919) aus dem Jahr
1902.

Es
besteht aus einem Tablett, Teekanne, Sahnegießer, Zuckerdose mit
Deckel, zwei Teetassen auf Untertassen sowie zwei kleinen Tellern.

Weitere
Aufkäufe stammen von Richard Riemschneider (1868-1957), einem der
prägenden Künstler des deutschen Jugendstils. Zu den erworbenen
Stücken gehören ein Buffet, ein Armlehnstuhl, eine Vase und ein
schöner Seidel als Ergänzung des
eigens für die Ausstellung restaurierten
Riemerschmidt-Zimmer.

Eine
Glasvase aus der Kunstglasmanufaktur Johann Loetz Witwe sowie ein
Teppichfragment
(Entwurf von Josef Hoffmann 1907 für das Brüsseler Palais Stoclet)
macht die Ankäufe der
Museumsgesellschaft komplett.

Eine
Tischuhr des wichtigen Jugendstil-Künstlers Albin-Müller (1871 –
1941) ist ein seltenes
Prunkstück. Die
kunstvoll geschwungene Uhr aus dunklen polierten Gusseisen mit dem
Raubvogel auf dem Pendel war 1904 Teil eines von Müller konzipierten
Schauraums anlässlich der Weltausstellung 1904 in St. Louis. Diese
wunderbare Ergänzung
wurde von der Reinoldigilde angeschafft.

Eine
besondere Ausstellung, die hoffentlich auch weit über Dortmund
hinaus Aufsehen
erregen wird.




Neunte „Nacht der Jugendkultur“ in ganz NRW

Nach der Dortmunder
DEW21-Museumsnacht wird nun am Samstag, den 29.09.2018 die neunte
„Nacht der Jugendkultur – die „nachtfrequenz 18“ spezielle für
die junge Generation an sage und schreibe 86 Städtne und Gemeinden
in NRW durchgeführt.

Jugendliche ab 15
Jahren sind eingeladen, ein oder mehrere Stationen während der Nacht
der Jugendkultur kostenlos zu besuchen. Koordiniert vom Dortmunder
Kulturbüro ist unsere Stadt mit einem Programm von Jugendlichen für
junge Leute an sechs Orten mit dabei.

Wo findet was statt?

Bewegung und Musik im DKH

Im Dortmunder
Dietrich-Keuning-Haus (DKH) geht es am 29.09.2018 (16 – 24 Uhr) mit
einem bunten Musik und Tanzprogramm mit „Battle and Jam“ (Spark
the Playground) ab. Funk, Soul und HipHop stehen neben der
Möglichkeit zum Skateboarding stehen auf dem Programm.

Wohnzimmeratmosphäre
auf der UZWEI (Dortmunder U)

Die UZWEI im
Dortmunder U wird zwischen 19:30 und 24:00 Uhr zum Wohnzimmer (living
room) umfunktioniert und bietet diverse Möglichkeiten der
Unterhaltung und Aktivitäten. Es gibt dort eine Spielekonsole, aber
auch die analoge Spiele-Angebote. An einer Foto-Ecke setzt eine
Fotografin die Besucherinnen und Besucher in Szene. Das Foto kann man
sofort ausdrucken und dann später mit nach Hause nehmen.

In einer Kooperation
des Theater Dortmund, UZWEI und dem Kulturbüro wird zudem von neun
jungen „Theaterpartisanen“ Impro-Theater gezeigt. Wer Lust hat,
kann sich auch am Poetry-Slam beteiligen

Vielfältige Musik
gibt es von Marvin Schoenacker, Lars Selke, „Wenn einer lügt dann
wir“ (Melissa, Johanna K, Johanna B) und von „Back to the Future“
zu hören.

Die jungen Organisatoren der Nacht der Jugendkultur freuen sich auf viele Besucher.
Die jungen Organisatoren der Nacht der Jugendkultur freuen sich auf viele Besucher.

HipHop im JKC

Das Jugend und
Kulturcafé (JKC) an der
Rheinischen Straße 135 bietet die Möglichkeit, sich mit Filzer und
Textmarker kreativ auszuleben. Und seine Entwürfe auf die Leinwand
zu zu bringen. Eine Fachjury und das Publikum werden dann
entscheiden, welche die besten sind. Sachpreise
winken. Außerdem werden die drei eindrucksvollsten Sketches
prämiert. Am Abend sorgen dann lokale HipHop-Größen und ein DJ
für den passenden musikalischen Sound. Das Programm findet von 16:00
bis 22:00 Uhr statt.

Punkkonzerte und
Klettergarten in JFS Brackel

Im Saal der der
Jugendfreizeitstätte Brackel (Brauksweg 15) zeigen junge
Punkrock-Bands ihr können. Furchtlose können von draußen (mit
Helm und unter 18 Jahren Einverständniserklärung der Eltern!) die
Kletterbäume versuchen zu bezwingen. (18.00 bis 24:00 Uhr).

Culture Jam in
Scharnhorst

In der JFS
Scharnhorst (Gleiwitzstraße 255) ist ab 19.00 Uhr beim Culture Jam
HipHop vom Feinsten angesagt. Das abwechslungsreiche Programm neben
HipHop auch R&B und Rap.

Rundherum werden
Medien-, Kunst- und Graffiti-Aktionen zum selber Mitmachen oder
einfach Zugucken angeboten.

Junges Rocken in
Aplerbeck

In der JFS Schüren
(Bergparte 15) haben junge aufstrebende Rockbands aus Dortmund unter
professionellen Bedingungen die Gelegenheit, von 20:00 bis 24.00 Uhr
ihr Können unter Beweis zu stellen.

Der Bürgerfunk
Dortmund auf frequenz 91.2 interviewt Bands und Publikum und sendet
den Live-Mitschnitt dann via Podcast NRW-weit.




Neue artscenico Theaterproduktion zwischen Lüge und Wahrheit

Nach der Trilogie
rund um das Thema „Seele“ geht es in dem Projekt von Rolf
Dennemann (Regie) und seinem artscenico-Team mit dem Titel „Stille
in feindseligen Intervallen“ um die Schwierigkeit der Menschen in
einer komplexen und schnelllebigen Welt., Die „Informationsflut im
Datennetz“ erschwert es zunehmend, Orientierung und Sicherheit zu
finden. Was ist Wahrheit, was ist Lüge (Fake)? Wem kann man trauen?
Kann ich mir eigentlich selbst trauen? Wer ist hier „bekloppt“?

Eine Zeit, in der
das Individuum auf sich selbst zurück geworfen und aus einem
sicheren gesellschaftlichen Rahmen herausgeworfen scheint. Räume
für Stille und Besinnung scheinen dringen notwendig zu sein.

Am Freitag, den
28.09.2018 um 20:00 Uhr ist im Theater im Depot ( Immermannstraße
29) ist die Uraufführung für diese Stückentwicklung.

Das Theater wird zu
einem fiktiven Raum, in dem die beiden professionellen Schauspieler
Elisabeth Pleß (Sie) und Matthias Hecht (Er) sowie Jürgen Dilling,
ein Amateur-Schauspieler mit Erfahrungen bei artscenico-Projekten,
der als Allegorie das „Volk“ repräsentiert. „Jürgen Dilling
bewegt sich als das „Volk“ zwischen Wut, Sorge und Gleichmut,“
so der Regisseur.

(v.l.n.r.) Elisabeth Pleß, Matthias Hecht und Rolf Dennemann laden den Zuschauer ein in die Gemengenlage zwischen Unwissen und Wissen.
(v.l.n.r.) Elisabeth Pleß, Matthias Hecht und Rolf Dennemann laden den Zuschauer ein in die Gemengenlage zwischen Unwissen und Wissen.

In einem
minimalistisch ausgestatteten Bühnenraum versuchen die Schauspieler,
„Gestörte“ zu spielen ( auch wenn sie selbst noch so ungestört“
sein mögen). Letztendlich wird deutlich, wie schnell sich
Unwissenheit als Wissen, und Schwachsinn sowie Verschwörungstheorien
als Wahrheit verkaufen lassen. Ein spannendes Experiment, bei dem
Spaß, Unterhaltung und Ironie ( wie immer bei artscenico) nicht zu
kurz kommen sollen.

Als atmosphärische unterstützendes Mittel werden im Hintergrund verschiedene, teils psychedelische Bild auf die Leinwand projiziert werden. Musik von „Vivaldi bis Blixa Bargeld (Einstürzende Neubauten) sowie ein angekündigter kleinerer Live-Musik Beitrag werden begleitend zu hören sein. Es wird wohl auch eine selbstironische humorvolle Reise zu unseren eigenen Unzulänglichkeiten werden.

Premiere ist am Freitag, den 28.09.2018 um 20:00 Uhr (Theater im Depot). Weitere Aufführungstermine im Depot : Samstag, den 29.09.2018 und Samstag , den 20.10.2018, jeweils um 20:00 Uhr.

Vorverkauf und
Bestellungen unter: 0231/ 983 2336 oder E-Mail:
info@theaterimdepot.de

Es gibt auch eine
Vorstellung am 17.11.2018 im Prinz-Regent-Theater, Prinz-Regent-Str.
50-60, 44795 Bochum.

E-Mail:
info@prinzregenttheater.de




Geburtstagsgala – 50 Jahre Schauspielhaus Dortmund

Aus Anlass des
fünfzigsten Geburtstags hatte sich das Schauspielhaus am 23.09.2018
mit einer Gala mächtig ins Zeug gelegt. Es wurden keine Mühen
gescheut, möglichst viele Protagonisten von den insgesamt neun
Intendanten und auch ehemaligen SchauspielerInnen für diese Feier
nach Dortmund zu locken. Oberbürgermeister Ullrich Sierau und vor
allem Hans-Josef Vogel (Regierungspräsident Arnsberg) wiesen
deutlich auf die wesentliche Bedeutung des „aus der Zukunft
gerichtetes“ Theaters für die Stadt nicht nur zur Unterhaltung,
sondern auch für den kritischen Diskurs in Zeiten einer
gesellschaftlichen Metamorphose. (Stichwort Digiale Gesellschaft).

Schon vor
Gala-Beginn rezitierten der Dortmunder Sprechchor souverän geleitet
von Schauspieler Uwe Schmieder eindrucksvoll im Eingangsbereich des
Schauspielhauses eindrucksvoll Passagen aus „Das unmögliche
Theater“ von Wolfram Lotz.

Für das
Musikprogramm konnten der aktuelle musikalische Leiter des
Schauspiels Tommy Finke und deren Vorgänger Paul Wallfisch und Merle
Wasmuth (Chanson) vom hiesigen Ensemble als stimmungs- und
eindrucksvolle Acts gewonnen werden. Später gab es auch ein „Happy
Birthday“ Ständchen von den vier „Ladys in Red“ Bettina
Lieder, Alexandra Sinelnikova, Merle Wasmuth und Marlena Keil.
(Schauspiel-Ensemble)

Durch das Programm
führten humorvoll das aus der „Die-Show“ bekannte
„Moderatoren-Paar“ Julia Schubert und Frank Genser vom Dortmunder
Schauspiel-Ensemble.

Der Abend begann
mit einem von Tommy Finke und Band musikalisch begleiteten Rückblick
auf 50 bewegende Jahre Schauspielhaus Dortmund in Bildern von der
Leinwand.

Das ganze Ensemble kam zum Schluss auf die Bühne. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Das ganze Ensemble kam zum Schluss auf die Bühne. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Bei seiner Begrüßung
mahnte Intendant Kay Voges bei aller Liebe für das
„Interims-Schauspielhaus“ mit Nachdruck eine dauerhafte Lösung
für die geplante „Junge Bühne“ neben dem Theater trotz der
anfallenden Kosten an.

Andreas Beck vom
Dortmunder Ensemble begeisterte danach als Staatsschauspieler
Brusconmit einem Ausschnitt aus dem Monolog der aktuellen
Inszenierung „Der Theatermacher“ (Regie: Kay Voges).

Einige der prägenden
SchauspielerInnen und auch MitarbeiterInnen aus den letzten fünfzig
Jahren im hiesigen Schauspielhaus waren vor Ort anwesend.

Ines Burkhardt (von
1975 – 2005 Mitglied des Dortmunder Ensembles) kam samt Hund Sunny
und erzählte einige Anekdoten. Zudem gab sie etwa aus ihrem Buch
„Theater-Leben in Deutschland“ zum Besten.

Die „Talkrunde“
mit den drei anwesenden Intendanten aus vergangenen Jahrzehnten mit
Andreas Weißert, Jost Krüger, Jens Pesel und Kay Voges als
aktuellem „Chef des Hauses“ mit vorgegebenen Leitfragen gab
einige interessante Einblicke in das Intendanten-leben gestern und
heute.

Besonders die
Vorgänger-Intendanten hatten – aus ihrer Sicht verständlich –
etwas ausführlicher zu antworten und zu erzählen. Der Zeitplan ließ
sich schon da nicht mehr einhalten.

Im Rahmen der
Feierlichkeiten wirkte der theoretische Vortrag von Uni-Professorin
Ulrike Haß über „die Entwicklung des Stadttheaters von der Antike
bis zur Gegenwart“ etwas unglücklich, zumal der konkrete Bezug zu
Dortmund fehlte. Denn die vergangenen 50 Jahre Schauspielhaus waren
nicht immer ein Zuckerschlecken für die Beteiligten wie man von den
Berichten der ehemaligen Intendanten erfuhr.

Nun war der Zeitplan
endgültig aus den Fugen geraten. Drei Musik-Einlage konnten nicht
gebracht werden, und Sebastian Franssen (Vorsitzender „Dortmunder
für ihr Schauspiel) musste sich mit seinem Vortrag über die Rolle
des Vereins gestern und heute sputen, um zusammen mit Dr. Michael
Hoffmann (Vorsitzender der Theater und Konzertfreunde Dortmund) für
das Schauspiel je einen Scheck von 5000,- Euro zu übergeben. Leider
musste aus Zeitgründen dann auch das geplante Interview mit dem
ehemaligen Ensemblemitglied Claus-Dieter Clausnitzer ausfallen.

Mit dem „Danke für
alles“-Song von dem aktuellen Ensemble auf der Bühne ging die
„lange“ Geburtstagsgala dann schließlich noch schwung- und
stimmungsvoll zu Ende.

Im Foyer wurde noch
lange diskutiert und gefeiert.




Fast Faust – eine reduzierte Essenz des Original

Als Abitur-Thema
steht für die Abschlussklassen in unserem Land im nächsten Jahr die
ewige aktuelle Weltliteratur des „Faust“ von Johann Wolfgang
Goethe auf dem Plan. Passend dazu hat am Samstag, den 29.09.2018 um
19:30 Uhr im Café
des Kinder- und Jugendtheaters (KJT) in der Sckellstraße das Stück
„Fast Faust“ (ab 15
Jahren) von Albert Frank
nach J.W. von Goethe unter der Regie der altbewährten Regisseurin
Antje Siebers seine Premiere.

Auf
der Grundlage des Originals kann das Publikum einen
spannenden Ritt durch Goethes „Faust“ unter besonderen
Bedingungen erleben. Die Hoffnung der Regisseurin ist, dass
sich durch die
ungewöhnliche und
reduzierte Version des Faust – nah am Publikum gespielt – auch die
Motivation der (jungen
) Menschen
für
eine weitere
Auseinandersetzung mit dem
existentiellen Stoff steigert.

Das Café dient, wie Siebers beim Pressegespräch erklärte, als eine Art Inspirationsquelle und ist ganz bewusst gewählt.

In
dem Stück hat sich nämlich die kleine, arme und freie Theatergruppe
„Dramenterzett“ zur schwierigen Aufgabe gemacht, den Klassiker
„Faust“ „für ein kleines Haus mit einem kleinen Ensemble groß
zu zu besetzen“.
Ausgerechnet
bei einem Stück, das im Original ganze 57 Rollen aufweist!

Mit zwei Schauspielern durch den ganzen "Faust"? (v.l.n.r.) Thorsten Schmidt und Andreas Ksienzyk. Foto: © Birgit Hupfeld
Mit zwei Schauspielern durch den ganzen „Faust“? (v.l.n.r.) Thorsten Schmidt und Andreas Ksienzyk. Foto: © Birgit Hupfeld

Die
Motti lauten „Goethe ist für alle da!“ und „Hin zum
Wesentlichen!“ Zum Dichter und zur direkten Schauspielkunst. „Hin
zum mündigen und
phantasievollen Zuschauer!“

Auf
einer Meta-Ebene wird eine reduzierte Original-Stoff
von den Schauspielern
immer wieder durch
interaktive Reaktionen und Reflexionen gebrochen. Ein
großer aufreibender Kraftakt und große Herausforderung für nur
drei Schauspieler. Ins besondere, wenn nicht alles von Anfang an wie
geplant verläuft….

Die
Schauspieler Andreas Ksienzyk (als André)
und Thorsten Schmidt (als Heiner) vom Ensemble des KJT müssen nicht
nur den gewaltigen Text bewältigen, sondern werden auch noch live
Musik spielen.

Die
Premiere am 29.09.2018 ist schon ausverkauft, aber für die weiteren
Aufführungen gibt es noch Karten. Nicht zu lange warten!
Informationen zu den weiteren Aufführungsterminen und Karten
erhalten Sie unter 0231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de
.

Übrigens:

Das
KJT bietet wieder für seine Eröffnungspremieren „Babus bauch
brummt“ am Mittwoch, den 26.09.2018 und für „Fast Faust“ am
27.09.2018 jeweils u: 17.30 Uhr Themenabende mit Probebesuchen für
Pädagogen und Erzieher an mit vorherigen theaterpädagogischen und
dramaturgischen Einführungen in die Stücke.

Interessenten
können sich vorab bei Theaterpädagogin Erika Schmidt-Sulaimon per
E-Mail unter : eschmidt@theaterdo.de
anmelden.




Babus Bauch brummt im Dortmunder Kinder- und Jugendtheater

Als Schauspieler,
Maskenbildner und Clown hat Dozent und Künstler Oliver Sproll
(1971*) schon in vielen freien Produktionen mitgemacht. Nun hat
erstmals für das Dortmunder Kinder- und Jugendtheater (KJT) mit
„Babus Bauch brummt“eine clowneske Schrumpfreise (ab 7 Jahren)
inszeniert. Er hatte nicht nur die Idee zum Stück entwickelt,
sondern auch die Halb-Masken dazu selbst gebaut. Er liebt das
Maskenspiel und die Improvisation. Die Uraufführung ist am 28.
September 2018 um 19:00 Uhr im KJT.

Worum geht es? Die
Geschwister Glowsky, Hufda und Klingso haben sich zum Geburtstag
ihres jüngsten Bruders Babu etwas ganz besonders einfallen lassen.
Sie tun so, als hätten sie diesen Ehrentag vergessen und ignorieren
Babu vollkommen, um ihn dann mit einer riesigen
Geburtstagskitzelattacke zu überraschen. Doch dann bekommt Babu
davon plötzlich fürchterliche Bauchschmerzen. Was tun?

Letztendlich hilft
nur das große Buch mit dem Wissen der Welt. Ruck-Zuck sind die
Geschwister (Freunde) mikroskopisch klein geschrumpft und machen
sich auf Weg in Babus Bauch, um dem Gebrumme auf die Schliche zu
kommen. Eine abenteuerliche Reise in das Innere des Körpers mit
seinen Organen und den Rolle und Zusammenwirken beginnt. Dabei
treffen sie zum Beispiel seltsame Gestalten wie etwa den Polizisten
Immunsky, der sich um eine intakte Immunabwehr kümmert. Am Ende
kommen sie der Ursache für Babus Bauchschmerzen auf die Spur…

Das Ensemble von "Babus Bauch brummt". (v.l.n.r. Bettina Zobel, Jasper Schmitz, Jan Westphal und Ann-Kathrin Hinz). Foto: © Birgit Hupfeld
Das Ensemble von „Babus Bauch brummt“. (v.l.n.r. Bettina Zobel, Jasper Schmitz, Jan Westphal und Ann-Kathrin Hinz). Foto: © Birgit Hupfeld

Ein Stück über die
Bedeutung von Zusammenhalt, aber vor allem ein gutes Beispiel zum
Thema Ursache und Wirkung. Es zeigt mit Humor und ohne erhobenem
pädagogischem Zeigefinger, dass jede Handlung seine Konsequenzen
mit sich bringt.

Das Publikum kann
nicht nur die Premiere eines neuen Stückes erleben, sondern auch das
neue Ensemble-Mitglied des KJT , Jan Westphal in der Rolle des „Babu“
erleben.

Freuen darf es sich,
soviel wurde verraten, zudem auf ein farbenfrohes Bühnenbild.

Karten und Infos für
die Premiere am 28.09.201ß und den anderen Aufführungsterminen
erhalten Sie unter 0231/ 50 27 222 oder www.theaterdo.de
.




Dissolver – geheimnisvoll-assoziative Werke im Kunstverein

Unter dem Titel
„Dissolver“ im Sinne von Auflösung stellt der Kunstverein am
Dortmunder U vom 21.09.2018 bis zum 18.11.2018 insgesamt neun
Arbeiten der Mixed-Media-Künstlerin Caroline Achaintre in seinen
Räumlichkeiten aus. Geboren 1969 in Toulouse (Frankreich),
zwischendurch in Fürth aufgewachsen, lebt die Künstlerin inzwischen
in London.

Inspiriert ist ihre
Arbeit vom deutschen Expressionismus, von Bildern aus der
Kunstgeschichte, der Popkultur, Plattencovern und Masken aller Art
beeinflusst. Ausgestellt sind neue Arbeiten, die zumeist extra für
die Ausstellung entstanden sind. Ihre großformatigen Teppiche (mit
der sogenannten Tufting-Technik) sowie ihre Keramiken stellen
Gesichter, Tiere, Körperteile, Kleidungsstücke oder Alltagsobjekte
dar. Die werden durch mehrere, surreal anmutende Abstraktionsebenen
hinweg für den Betrachter erkenntlich.

Wie die Künstlerin
beim Pressegespräch erklärte, ist ihr wichtig, den Besuchern viel
Raum für eigene Assoziationen zu bieten und sie nicht nur als
passive Betrachter konkreter Kunst zu sehen.

Nach dem Motto der
Ausstellung, geht es in den Werken um Auflösungen von Farben, Formen
und Konturen.

Es ist ein Spiel mit
Formen und lebt von den Spannungsverhältnis zwischen Material,
fließenden starken Farben und sich auflösenden Konturen. Das
Spannungsfeld zwischen „realem“ Tatsächlichem und
psychedelischem macht den Reiz ihrer Kunstwerke aus.

Bei den gezeigten
Wandteppichen und Keramiken steht nicht die technische Perfektion im
Mittelpunkt, sondern das Ungleichgewicht, den Schwebezustand von
erkennbarer Form und abstrakter Ebene.

Caroline Achaintre mit ihrer Arbeit "Bat-8" aus handgetufteter Wolle.
Caroline Achaintre mit ihrer Arbeit „Bat-8“ aus handgetufteter Wolle.

Besonders
beeindruckend ist ein großer Wandteppich in der Form eines
stilisierten Adlers oder „Batman“, wie der Titel Bat-8, (2018)
andeuten könnte? Der Assoziation sind keine Grenzen gesetzt. Die
Arbeit zeugt aber auf alle Fälle mit ihren klaren erdigen Farben von
einer Natur- und Weltverbundenheit.

Die Ambivalenz zeigt
sich auch in der teilweise unbehaglichen Ästhetik der Arbeiten und
der Sinnlichkeit des benutzten Materials (Wolle und Keramik). Sie
verführen dazu, darin einzutauchen und sie zu berühren. Es macht
Spaß, bei den Objekten geheimnisvolle Verbindungen zu entschlüsseln
und immer wieder neues zu entdecken.

Die Eröffnung der
Ausstellung findet am Donnerstag, den 21.09.2018 im Dortmunder
Kunstverein um 19:00 Uhr statt.

Begrüßung: Marion
Edelhoff (Vorsitzende)

Einführung: Oriane
Durand (Künstlerische Leiterin)

Infos zu weiteren
Terminen wie der Mitmachaktion für Kinder und Erwachsene
(Maskerade), öffentliche Führungen, Workshop (Kulturrucksack) oder
die Vortragsreihe (Topos der Fläche)

erhalten Sie unter
0231/ 57 87 36 oder unter info@dortmunder-kunstverein.de
.




Humorvolle Verbeugung vor dem italienischen Giallo-Genre

Während Kay Voges
uns am Vortag in die Parallelwelt entführte, schmiss Jörg
Buttgereit die Zeitmaschine an und schickte die Besucher ins Italien
der 70er Jahre: Im Studio des Dortmunder Schauspiels hatte am
16.09.2018 das neue Stück „Im Studio hört dich niemand schreien“
von Jörg Buttgereit und Anne-Katthrin Schulz (frei nach Argento und
Strickland) Premiere.

Es war nicht nur
eine respektvoll-humorvolle Verbeugung vor dem italienischen
Giallo-Slasherfilm der 70-iger Jahre (insbesondere auch Peter
Stricklands Giallo-Hommage „Berberian Sound Studio“,
Pychothriller 2012).Zugleich erfährt das Publikum etwas über das
„Making of“ dieser Filme und bekommt auch kleine Einblicke in das
Genre in den 1970-iger Jahren über eingebaute Textpassagen
beispielsweise aus „The Sinful Dwarf (Vidal Raski 1973) oder etwa
Argentos „Vier fliegen auf Grauen Samt“ (1971).

Bühnenbild und
Kostüme im Studio wurde in akribischer Arbeit von der gelernten
Architektin Susanne Priebs dem Interieur im Jugendstil und Art Déco
und der Mode des Italien um 1976 nachempfunden. Jedes Detail sollte
stimmen. Ob es das Telefon mit der Wählscheibe, ein altes Ton-
Aufnahmegerät, das Mobiliar oder die schwarzen Mäntel, Perücken
und Kleidung der Frauen, Koteletten und Schnauzbart des Sohnes und
vieles andere mehr.

Die ZuschauerInnen
und ZuhörerInnen tauchen quasi ein in das Jahr 1976 und dem
Tonstudio (Sound Studio) von Regisseur Dario Winstone( der Vorname
weist natürlich nicht zufällig auf Dario Argento hin) und seiner
Familie sowie Synchronsprecherin und Mitarbeiter im Hintergrund.

In diese spezielle
Welt hinein stößt Geräuschemacher Maximilian Schall, der das
frisch abgedrehte Filmmaterial von Winestone nachvertonen soll. Er
war bisher nur für die Vertonung von harmlosen Naturfilmen mit
Tieren verantwortlich und weiß nicht so recht, was ihn erwartet.

Verliert Maximilian Schall (Uwe Robeck) noch den Verstand? v.l.n.r. (Caroline Hanke, Christian Freund, Uwe Rohbeck, Ekkehard Freye, Alexandra Sinelnikova). Foto: © Birgit Hupfeld.
Verliert Maximilian Schall (Uwe Robeck) noch den Verstand? v.l.n.r. (Caroline Hanke, Christian Freund, Uwe Rohbeck, Ekkehard Freye, Alexandra Sinelnikova). Foto: © Birgit Hupfeld.

Uwe Rohbeck, schon
oft in Buttgereit-Stücken (zum Beispiel „Elefantenmensch“) zu
bewundern, schlüpft wieder einmal meisterhaft in die Rolle des
kleinen, verschüchtert wirkenden Geraüschemachers mit Schiebemütze,
der Briefe von seiner Mutter zugeschickt bekommt.

Man merkt ihm
deutlich an, wie unwohl er sich dabei fühlt, einen gewalttätigen
Horrorfilm nachzuvertonen. Er fühlt sich in dem Genre unwohl, gibt
aber sein Bestes.

Das Publikum sieht
nicht den Film, sondern hört nur die Szenen-Einspielungen mit den
Synchronsprecherinnen und später noch Sprecher. Der Horror spielt
sich im Kopf ab.

Die geben alles, um
das Geschehen mit lautem Schreien, Stöhnen und ihrer Sprache
akustisch glaubhaft darzustellen. Maximilian Schall macht mit
verschiedensten Requisiten, unter anderem Gemüse ( etwa Kohlkopf,
Wirsing, Wassermelone) in das er herzhaft mit einem großen Messer
hinein sticht, einem Handschuh aus Leder, Papiere und Folien zum
Reißen für jede Situation das passende Geräusch. Er steigert sich
nach und nach hinein.

Als „Running Gag“
läuft er immer vergeblich der Erstattung seiner Auslagen für den
Flug von Deutschland nach Italien. Eine kleine Spitze gegen das
Kunstverständnis (Kunst als ehrenvolle Aufgabe, die man eigentlich
nicht mit Geld vergüten muss).

Ekkehard Freye
spielt mit viel Spaß den von sich eingenommenen sexistischen
Macho-Regisseur Dario Winestone, der (wie eben Argento) einen
ästhetisch hohem Niveau und mit stilistischen Anspruch an seinen
spektakulären Inszenierungen voll Gewaltexzessen, qualvollen
Vergewaltigungen bis hin zum Mord.

Während Eva Leone (Marlena Keil) auch so ihre Schwierigkeiten hat, kennen sich die Tochter Asia (Alexandra Sinelnikova) und Dario Winestones zweite Frau Janet Lee Curtis (Caroline Hanke) mit den Giallo-Filmen gut aus. Caroline Hanke spielt die Janet mit schwarzer Langhaar-Perücke als selbstbewusst scheinende Domina, die hinter ihrem Mann steht. Marlena Keil als Eva Leone begehrt nach und nach gegen den sie sexuell ausnutzenden Winestone auf. Bei einen spektakulären Spagetti-Essen während einer Pause werden die verschiedenen Ansichten der einzelnen Familien-Mitglieder deutlich. Die Tochter Asia verachtet ihren sexistischen und Macho-Vater mit seinen Gewaltfantasie-Filmen. Sohn Rock Hamond träumt von zukunftsweisenden Filmen wie etwa Kubricks „2001 – Odysse im Weltraum“ mit dem klügsten Computer der Welt „Hal 9000“.

Selbstverständlich
streut Buttgereit auch einige Zitate und Anspielungen aus anderen
Filmen ein. So träumt Winestone von einem Film, in dem die
Verbrechen schon vor der Tat verhindert werden (Minority Report“).
Das Motiv von „Vier Fliegen auf grauem Samt“ , bei der das letzte
vom Opfer gesehene Bild den Mörder überführt und Janet spricht in
ihrer Rolle als Hexe die Wörter „Klaatu Verata Nektu“ richtig
aus, anders als Ash im zweiten Teil von „Tanz der Teufel“.

Am Ende verschwimmen
die grenzen zwischen der Schattenwelt des Film-Kunstwerks zwischen
Leben und Tod und der Realität.

Ein aufregender
Theaterabend mit dem Dreamteam Buttgereit und Rohbeck und eine
gelungene Hommage an das Filmgenre „Giallo“.

Bedeutend für die
atmosphärische Begleitung des Stückes war das ausgezeichnete Sound
Design von Frank Behnke und die Dramaturgie von Anne-Kathrin Schulz
und Michael Eickhoff.

Weiter
Aufführungstermine: 20.09.2018 um 20.00 Uhr, 06.10.2018 (20:00 Uhr),
und 28.10.2018 um 18:30 Uhr. (15,- Euro).

Weitere
Informationen und Karten unter www.theaterdo.de
oder Tel. 0231/ 50 27 222




Pink Floyd – Eine multimediale Erlebnis-Reise im Dortmunder U

Die Kultband Pink Floyd um Roger Waters (gegründet 1965) blickt auf eine über fünfzigjährige kreative Musik-Geschichte zurück.Vielen älteren Dortmundern ist ihr legendärer Auftritt 1981 (The Wall Live) in unserer Stadt in bleibender Erinnerung. Eine große und die Musikgeschichte maßgeblich beeinflussende Band, deren Leader Roger Waters aber in letzter Zeit den letzten Jahren auch durch seine Unterstützung des BDS ( Boykott-Aufruf zu Israel Auftritten) negativ in die Schlagzeilen geriet.

Nun schätzt sich
das Dortmunder U und ihr Leiter Edwin Jacobs glücklich, vom
15.09.2018 bis zum 10.02.2019 auf der gesamten Ebene 6 die
multimediale Wander-Ausstellung „The Pink Floyd Exhibition: Their
Mortal remains)“ zeigen zu können. Die „sterblichen Überreste“
können sich wirklich sehen und hören lassen.

Die Ausstellung
wurde zuvor schon in London und in Rom gezeigt. Neben Nick Mason,
Drummer der Band und Co-Kurator der Ausstellung, war zudem Aubrey
Powell (Gestalter berühmter Pink Floyd Plattencover) bei der
Eröffnungs-Pressekonferenz der Multimedia-Ausstellung am 14.009.2018
im Kino des Dortmunder U anwesend.

Gleich im Eingangsbereich werden die Besucher vom berühmten fliegenden Schwein begrüßt.
Gleich im Eingangsbereich werden die Besucher vom berühmten fliegenden Schwein begrüßt.

Es ist keine
einfache Ausstellung, sondern eine multimediale chronologisch
aufgebaute Erlebnis-Reise über die Entwicklung einer kreativen
Musik- und Bandgeschichte.

Revolutionär waren
auch ihre gewaltigen Figuren-Entwicklungen wie etwa das fliegende
pinke Schwein“, das 3-D Prisma von „The Dark Side of The Moon“
oder als Höhepunkt „The Wall“.

Zur Ausstellung:

Das berühmte
pinkfarbene große fliegende Schwein hängt auch schon an bei der
Rolltreppe im Erdgeschoss einladend von der Decke.

Zu Beginn erhält
jede Besucherin und jeder Besucher einen Kopfhörer, mit dem man sich
individuell mit eine angeschlossenen „virtuellen Führung“ auf
die aufregende Reise durch ein Labyrinth von Gänge chronologisch
gegliedert durch die multimediale Ausstellung schleusen lassen kann.
Zu empfehlen ist, sich viel Zeit (mindestens zwei Stunden) für die
vielen ausgestellten Requisiten zu nehmen. Spezielle Instrumente,
Tour-Plakate, Plattencover, Texte, Video-Interviews und die vielen
anderen zu entdeckenden Überraschungen lassen den Besucher die Zeit
vergessen. Die Ausstellung zeigt in beeindruckender Weise die
musikalische Entwicklung von Pink Floyd von einer Band, die
Psychedelic Rock spielte, bis hin zu monumentalen Werken wie „The
Wall“. Auch dem Gründungsmitglied Syd Barrett ist eine extra
Fläche im „Anfangsraum“ gewidmet.

Die
Texterläuterungen sind für alle verständlich in deutscher und in
englischer Sprache gehalten, die Interviews sind als Zeitdokumente
natürlich authentisch in original englischer Sprache zu hören.

Wie in einen Sog
werden die BesucherInnen in die vielschichtige und wechselhafte
Musikgeschichte der Band hinein gezogen und kommen ihr so ein wenig
näher.

Nick Masons Favorit
in der Ausstellung ist ein Mischpult, an dem das Publikum interaktiv
verschiedene Versionen von „Money“ abmischen kann.

Am Ende befindet
sich ein sogenannter Performance-Raum. Hier taucht man mit
Disco-Atmosphäre in den Konzert-Auftritt der Kultband am 02.07.2005
vor dem Brandenburger Tor ein.

Eine beeindruckende
Multimedia-Ausstellung für alte und eventuell auch neue junge Pink
Floyd-Fans, die jedoch Konfliktpunkte innerhalb der Band eher
ausspart.

Wichtig, gerade in
einer Zeit, in der immer wieder neue Mauern nicht nur in vielen
Köpfen entstehen, sondern real Planungen etwa von Präsidenten
entstehen.

Der Eintrittspreis für dieses aufwendige, den Gegebenheiten auf der 6. Etage angepassten Event, beträgt Normalpreis: 29,76€, Schüler/Studierende bis 27 J.: 23,16€
Schwerbehinderte (mit Ausweis): 23,16€
Begleitperson „B“: 23,16€

Wie man an Karten kommt, erfahren Sie hier: http://www.dortmunder-u.de/veranstaltung/pink-floyd-exhibition




Klassische Musik in Zeiten von Umbrüchen

Die neue Spielzeit 2018/2019 steht bei der Dortmunder Philharmoniker unter dem Motto „Krieg und Frieden“. Beim 1. Philharmonischen Konzert am 11. und 12.09.2018 stand Musik von Georg Friedrich Händel, Richard Strauss und Ludwig van Beethoven auf dem Programm, die geprägt war von ihrer jeweiligen „Zeitenwende“. Ars tremonia war am 11.09.2018 anwesend.

Unter diesem Titel luden der engagierte Generalmusikdirektor Gabriel Feltz und die gut aufgelegte Dortmunder Philharmoniker ihr Publikum ein.

Die „Zeitenwende“ für die Feuerwerksmusik HWV 351 von Händel (1685 – 1759) das Ende des sogenannten Österreichischen Erfolgskriegs (1740 – 1748), das in London mit einer Siegesfeier gebührend gefeiert werden sollte. Der zu dieser Zeit größte Komponist sollte zu dem geplanten Feuerwerk am 27.04.1748 die passende feierlich Musik komponieren. Die strahlende und feierliche und ebenso beschwingte Musik ließ auch nichts zu wünschen übrig. Einen kleinen (bewussten?) Affront leistete sich der Komponist jedoch. Bereits die Ouvertüre wurde von ihm rhythmisch im Stile der barocken französischen Opernouvertüre konzipiert. Frankreich war aber Hauptgegner der Engländer in diesem Krieg gewesen! Das Finale ist italienisch tänzerisch gehalten.

Dem folgenden Oboenkonzert D-Dur von Richard Strauss (1864 – 1949) , dass nach dem der Befreiung durch die Alliierten und dem Ende des 2. Weltkrieges entstand, wurde das melancholische „Soliloquy“ von Edward Elgard (1857 – 1934) für den großartigen Oboisten Leon Goossens geschrieben. In Gedenken auch an seine 1920 verstorbene Frau Alice.

Albert Mayer begeisterte mit seinem Oboenspiel das Konzerthaus. (Foto: © Anneliese Schürer)
Albert Mayer begeisterte mit seinem Oboenspiel das Konzerthaus. (Foto: © Anneliese Schürer)

Als Solo-Oboist konnte erneut der hervorragende und charmante Albrecht Mayer gewonnen werden. Im vergangenen Jahr überzeugte Mayer mit dem Oboenkonzert Nr. 1 von Frigyes Hidas. Dieses Mal interpretierte er zunächst „Soliloquy“ sensibel und zeigte direkt anschließend auch sein ganzes Können beim Oboenkonzert von Richard Strauss. Nach nur zwei kurzen Cello-Takten folgten 57 anstrengende Takte nahezu pausenlosen Soloflug für die Oboe. Der ersten Tutti-Akkord bringt die Erlösung und es folgt ein musikalisch elegischer Abschnitt. Heitere und getragene Passagen wechseln sich im Folgenden ab und es entspinnt ein munterer Dialog der Solo-Oboe mit einzelnen Instrumenten. Das Andante verfällt nach seinem reinen Fluss nur kurz in eine eher düstere Stimmung, um schließlich wieder zum klaren klang zurück zu kehren. Als es gen Ende musikalisch ruhiger und elegischer wird, kann die Solo-Oboe noch einmal ihr ganzes können beweisen.

Das begeisterte Publikum verzauberte Mayer dann mit seiner ersten Zugabe von J.S. Bach (Ich hatte viel Bekümmernis BWV 21).

Nach der Pause stand dann Ludwig van Beethovens (1770 – 1827) heroische Sinfonie Es-Dur op. 55 auf dem Programm. Es ist laut Widmung eine „Heldensinfonie, komponiert um das Andenken an einen großen Mann zu feiern.“ Es ranken viele Anekdoten darum, wem diese Widmung galt . Dem damaligen preußischen Prinzen Louis Ferdinand oder doch Napoleon Bonaparte?

Es ist vor allem Musik von revolutionärer Kraft. Nach zwei gewaltigen Akkorden beginnt das erste Thema mit einem eher pastoralen Dreiklang, ehe nach einigen Takte unvermittelt und tonartfremd ein Cis mitten in das Es-Dur hinein. Es ist eine Art Startschuss für ein revolutionäre thematische Arbeit mit einem Satz voller musikalischer Konflikte. Im folgenden wechseln sich triumphale Akkorde mit Trauermarsch-Musik ab. Statt eines für den dritten Satz üblichen höfischen Menuetts bringt Beethoven revolutionär ein und furioses Scherzo, bei dem die Streicher unerbittlich und rasant voran treiben. Romantisch wird es nur im Mittelteil, wo die Hörner musikalisch dominieren .Der vierte Satz mit seiner Mischung aus Rondo und den vielen Variationen mit den strengen Fugen-Elementen ist der formal wohl am anspruchsvollsten.

Eine fulminante Code steht am Ende einer unvergleichlichen Sinfonie.