Studio-Stück mit sozialer Sprengkraft und Aktualität
Am Freitag, den
12.10.2018 gibt es um 20:00 Uhr im Studio des Dortmunder Schauspiels
mit „Everything belongs to the Future“ von Laurie Penny (in einer
Fassung von Laura N. Junghanns und in der deutschen Übersetzung von
Anne-Kathrin Schulz) in mehrfacher Hinsicht eine Premiere.
Erleben kann das
Publikum nicht nur eine Uraufführung, sondern auch vier
Schauspiel-Studierende aus Graz (Österreich), die für ein Jahr Teil
des Dortmunder Ensembles sind. Zu sehen und hören sind die
Jung-Schauspieler Berenice Brause, Frieder Langenberger, Mario
Lopatta und Kevin Wilke.
Sie stellen sich im
Rahmen des neu am Schauspiel Dortmund beheimatete Schauspielstudio
unter der Regie von Laura N. Junghanns mit diesem Stück auf der
Basis der Novelle von der britischen Autorin und derzeit wichtigste
feministischen Bloggerin Laurie Penny vor. Bezeichnet für sie sind
vor allem ihre gesellschaftskritischen Werke voll Wut. Ihre 1.
Novelle (2011) „Everything Belongs to the Future“ ist ein
dystopisch-fiktionaler, in der Zukunft in Oxford (2098) spielender
Stoff.
Worum geht es?
In Oxford
(Großbritannien) des Jahres 2098 sorgt seit einiger Zeit eine
besondere Erfindung des Wissenschaftlers Dave für Furore. Es geht um
die blaue Super-Pille „The Fix“. Sie verspricht (da sehr teuer)
den Reichen sozusagen „ewige Jugend“. Das Medikament hält den
Alterungsprozess ab seiner täglicher Einnahme auf und verspricht den
super-reichen 1% der Bevölkerung, eine nicht enden wollende Party
und unbegrenzte Möglichkeiten. Die Übrigen vegetieren in immer
prekärer werdenden Verhältnissen vor sich hin – und altern
dagegen unaufhörlich weiter. Eine Gruppe, die gemeinsam in einer
heruntergekommenen Wohngemeinschaft lebt, plant die Revolte. Wem ist
aber in dieser Welt noch zu trauen?…
Die vier
Schauspieler repräsentieren verschiedene Charaktere. Der
Wissenschaftler, der Pharmazeut aus der reichen 1%-Welt und die
beiden andern aus der Welt der restlichen 99 %. Mögliche
Verlockungen und Seitenwechsel sind nicht ganz ausgeschlossen.

Ohne schwarz-weiß
Zuweisungen steckt viel Zündstoff in dem Stück und und drängt zu
einer persönlichen Haltung. Obwohl fiktional in die Zukunft
projiziert, steckt einiges in dem Stoff, dass es uns auch in der
Gegenwart schon als vorstellbar erscheinen lässt, so Anne-Kathrin
Schulz.
Die Inszenierung
ist, wie die Regisseurin verriet, durchaus filmisch (entsprechend der
modernen Sehgewohnheiten wie etwa Netflix) angelegt.
Eine schwierige
Herausforderung war es, fünf verschiedenen Orte (darunter eine
Apotheke, Wohnung der Gemeinschaft, Universität Oxford ) und zwei
verschiedene Zeitebenen zu einem sinnvollen und für das Publikum
verständlichem Ganzen zusammen zu bringen. Die Zeitebenen wechseln
von der Gegenwart des Stückes (2098) in Rückblicken zu Ereignissen
in der Vergangenheit.
Atmosphärisch
begleitet wird die Aufführung von der Künstlerin Sonae mit
experimenteller elektronischer Musik der modernen Pop-Kultur.
Behandelt werden
Fragen nach dem Umgang mit dem Alter, der Kunst in diesem speziellen
Kontext sowie natürlich das Thema sozialer Gerechtigkeit.
Für die Premiere am
12.10.2018 um 20:00 Uhr im Studio des Dortmunder Schauspiels gibt es
noch Rest-Karten. Informationen zu weiteren Aufführungsterminen und
karten gibt es wie immer unter tel: 50 27 222 oder unter
www.theaterdo.de