Klangvokal 2019 – Facettenreiche mediterrane Vokalmusik
Arabisch-französisch geprägte Musik des Trio NES (Valencia) erwartete das Publikum im Dortmunder domicil. Die Organisatoren des Klangvokal Musikfestivals bewiesen wieder einmal einen gutes Händchen für Vokalkünstler der besonderen Klasse.
Charismatische
Frontfrau der Gruppe ist die französisch-algerische Sängerin und
Cellistin Nesrine Belmokh. Sie ist in Frankreich geboren, und ihre
Eltern stammen aus Algerien. Daraus entwickelte sich eine ganz
besondere Melange aus arabischer Musik, Jazz, Chanson, Soul und Pop.
Die Sängerin hat
nicht nur eine gute und wandlungsfähige Stimme, sondern kann auch
einfühlsam auf ihrem schmalen E-Cello oder einer in Istanbul
erstandenen Mandoline spielen. Eindrucksvoll kam ihre Alt-Stimme vor
allem gerade bei den leisen Tönen zur Geltung.

Ihr zur Seite
standen kongenial der französische Cellist Matthieu Saglio (nicht
umsonst wird er „Cellist der 1000 Klangfarben“ genannt) und
spanischen Perkussionisten David Gadeo. Sie ergänzten sich alle
wunderbar und bewiesen auch Performance-Qualitäten.
In den vielseitigen
Liedern, die hauptsächlich von der Sängerin stammen, geht es vor
allen um Identität, Liebe und Schmerz oder vor allem um den Traum
und die Hoffnung auf Frieden. Ihr Debütalbum „Ahlam“, aus dem
die Frontfrau einige Songs sang, bedeutet im wörtlichen Sinn
passend „Traum“. So heißt es in dem auf arabisch gesungenen
Titelsong: „Ich träume von Frieden und Hoffnung in einem Garten
der Liebe.“
Neben arabisch
wurden die Lieder überwiegen in englischer Sprache oder auf
französisch gesungen.
In „Laisse-Moi
Entrer“ bittet die Franko-Algerierin beispielsweise um Einlass auf
Französisch, in „The World is Blue“ beklagt sie sich dagegen
temperamentvoll über einen Liebhaber.
NES ist ein
gelungenes Beispiel dafür, was für eine Bereicherung
multikulturelle Einflüsse auf die Musik haben können.
Zum Abschluss
begeisterte NES das Publikum noch mit zwei wunderbaren
Interpretationen von „Ain‘t No Sunshine“ (Bill Withers) und „La
vie en rose“ (Edith Piaf).