MKK zeigt WELTGEIST-Ausstellung von René Schoemakers

Das Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt vom 20.08.2021 bis zum 09.01 2022 die provokante und fotografisch genaue Malerei von René Schoemakers unter dem Titel WELTGEIST. Schoemakers ist 1972 in Kleve geborenen und lebt mit seiner Familie (Frau sowie fünf Kindern) in Kiel. Es ist mit 70 Werken (Acryl auf Leinwand) auf knapp 170 Leinwänden eine große beeindruckende Ausstellung. Mit dem „Weltgeist“ setzt sich der Künstler auf seine ganz eigene Weise auseinander.

Visuell Eindeutig und mit fast altmeisterlicher Genauigkeit, jedoch im Kontrast dazu mit verstörender Symbolik thematisiert er die das Individuum vereinnahmenden Ideologien jedweder Art , ob rechten oder linken Extremismus oder religiösen Fundamentalismus. Was machen sie mit den Menschen?

Ein zentraler Punkt in seinen Arbeiten ist das Verhältnis von Banalität und Brutalität. Um es sichtbar zu machen, spielt der Künstler mit dem Mittel der Verfremdung und absurd wirkenden Szenarien. Diese werden sorgfältig gebaut, fotografiert und danach präzise und sehr aufwendig gemalt. So entstehen oft ganze Bildserien, bei der die gesamte Familie einbezogen wurde.

René Schoemakers neben seiner Arbeit "ABOUT". Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit "brauner Brühe" gefüllt ist.
René Schoemakers neben seiner Arbeit „ABOUT“. Gut zu sehen ist, dass die Kugel mit „brauner Brühe“ gefüllt ist.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf der Beschäftigung mit der rechten Szene. Sein Werk enthält mehr oder weniger deutlich-drastische, mal auf den ersten Blick nicht so leicht zu erkennende Anspielungen auf Terroristen und geistige Brandstifter. Es zeigt einige bekannte Protagonisten, die aus Sicht des Künstlers einiges verbindet. Zu nennen sind da beispielsweise Martin Luther, die Rechtsradikalen Karl-Heinz Hoffmann, Horst Mahler oder Anders Breivik.

Ein zentrales Motiv der aktuellen Ausstellung ist die Figur des rosaroten Panthers. Er führte auf perfide Art und Weise in den NSU-Bekennerbriefen zu deren Opfern. Schoemakers schlägt Paulchen Panther den Kopf ab und sitzt mit „Trophäe“ samt bluttriefendem Schwert auf einen Thron der Selbstgerechtigkeit. Eindrucksvoll sind die auf einer grauen Seitenwand stilisierten zahlreichen rechten Memes.

Diese Ausstellung weckt so oder so Reaktionen beim Publikum und lässt jedem , der sich darauf einlässt, viel Rum für eigene Assoziationen.

Zur Ausstellung ist ein zweisprachiger Katalog (35,- Euro) erschienen. Des weiteren sind auch ironisierende Postkarten im Stile der Partei „Die Rechte“ erhältlich.

Infos zu geplanten Führungen (jeden Sonntag 11:00 Uhr) oder mehr unter

weltgeist-mkk.de, mkk.dortmund.de, facebook.com/mkkdortmund oder instagram.com/mkk_dortmund,




Achtes Kulturfestival „Djelem Djelem“ in Dortmund

Schon zum 8. Mal findet nun in Dortmund das Roma Kulturfestival „Djelem Djelem“ (21. bis 29. August 2021) statt. Das in unserer Stadt etablierte Festival möchte nicht nur den Reichtum der Kunst- und Kulturtradition für die Stadtgesellschaft erlebbar machen, sondern auch Berührungsängste und Vorurteile abbauen. Diskriminierung und Zuweisung einer „Sündenbockfunktion“ in ihren Herkunftsländern (und nicht nur dort) sind leider immer noch verbreitet, wie Kulturdezernent Jörg Stüdemann beim Pressegespräch erläuterte.

Eine große Veranstaltungsgesellschaft, darunter die AWO Dortmund, das Theater im Depot, das Kulturbüro, Grünbau, Carmen e.V und Romano Than – Haus der europäischen Roma sorgen für ein vielfältiges Programm. Sie laden an verschiedenen Orten in Dortmund zu Musik, Tanz und Theater, Lesung, Film, Fortbildung (Workshops), Sportevent und Begegnungen mit der reichhaltigen Romakultur ein.

Zu den Veranstaltungsorten gehören unter anderem das Dietrich-Keuning-Haus und Keuningpark, das Dortmunder U (Kino), das Orchesterzentrum, die Auslandsgesellschaft sowie das Theater im Depot. Zu einzelnen Events sind auch Gäste aus Rumänien Bulgarien (Plovdiv) oder Barcelona eingeladen.

Die Organisatoren vom diesjährigen "Djelem Djelem" versammelten sich im Dietrich-Keuning-Haus.
Die Organisatoren vom diesjährigen „Djelem Djelem“ versammelten sich im Dietrich-Keuning-Haus.

Das Programm startet mit dem Balkan Familienfest mit spartenübergreifenden Musikkulturen am 21.08.2021 (18.00 -22.00 Uhr) im Keuningpark vor dem Dietrich- Keuning-Haus, Leooldstr. 50-58. Wegen der unsicheren Corona-Situation dürfen wahrscheinlich nur 300 – 500 Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Als Acts dabei sein werden Denorecords und seine Freunde, Sefer Osmanos, Alex, Skennybeatz, Balkan Brass Band und viele mehr.

Anmeldung (wie auch zu allen anderen Events) beim jeweiligen Veranstalter.

Programm-Flyer und Plakate liegen an den jeweiligen Kulturorten aus!

Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei.

In diesem Jahr ist zum erstmals das Internationale Frauen Filmfestival für die Organisation des Kinoprogramms mit an Bord. So ist am 29.08.2021 um 20:00 Uhr im Kino im U „Far From You I Grew (OmU)“ zu sehen. Im Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte des jenischen Jungen Nicolas.

Genauere Informationen zum umfangreiche Programm erfahren Sie über den Flyer oder über facebook.com/DJELEM.DJELEM.Dortmund




Hinterglasmalerei im Kunstbonbon

Das Kunstbonbon in der Chemnitzer Straße zeigt als fünfzigste Ausstellung vom 07.08.2021 bis 11.09.2021 Werke von Gine Selle unter dem Titel „tierisch – abstrakt“ – HinterAcrylglasMalerei.

Die aus Dortmund stammende Künstlerin ist ausgebildete Lithografin (1989) und warb 1996 das Diplom als Objektdesignerin. 2012 zog es sie nach Frauenau im Bayrischen Wald, einem bekannten Glasmacher und Künstlerort.

Selle entwickelte eine besondere Technik der Hinter(Acryl-)glasmalerei. Sie verbindet dabei Fotografie, PC-Collagen, Druck, Malerei und Zeichnung. Die Arbeit der Hinterglasmalerei beginnt mit den kleinsten Details und baut sich Schicht für Schicht – sozusagen rückwärts – bis zum Hintergrund auf. Fehler können nicht korrigiert werden sondern man kann höchstens an dieser Stelle anders als ursprünglich geplant weiter arbeiten.

Neben diesen sind auch andere in den letzten drei Jahren entstandene Arbeiten in der Ausstellung zu sehen. Die Vielseitigkeit der Künstlerin zeigen Exemplare aus ihrer Serie „Gine Con Carne“,Bilder aus der Reihe „Seltene Erden – oder wie ich das Virus begrüßte“ und „das zweifelhafte Anliegen der Insektenforscher“.

Die Ausstellung beginnt am Samstag, den 07.08.2021 um 15:00 Uhr und endet am Samstag, den 11.09.2021. Ob und in welcher Form eine Vernissage stattfindet, das hängt von der Corona-Situation ab. Ein normaler Besuch der Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten (dienstags 13-18, freitags 15-18, samstags 12-15) wird aber hoffentlich möglich sein.

Infos zur Galerie unter www.kunstbonbon.de




Galerie im Depot lädt zur künstlerischen Gedankenreise ein

Im Rahmen der Reihe „Depot stellt vor“ zeigt die Künstlerin Bärbel Thier-Jaspert vom 15.07.2021 bis zum 25.07.2021 in der Galerie im Depot hier in Dortmund insgesamt fünfunddreißig Arbeiten auf Papier, Leinwand und dazwischen ungewöhnliche Buchobjekte. Entstanden sind die Werke vor über anderthalb Jahren, wie die Künstlerin beim Pressegespräch verriet. Thier-Jaspert ist seit 1999 Mitglied des Depot Dortmund.

Passend zur Ferienzeit lädt ihre Ausstellung „Weißt du noch?“ die Besucherinnen und Besucher ein, ihre Gedanken auf eine assoziative Reise zu schicken. Es entstehen ganz persönliche Bilder und Erinnerungen an Orte und Landschaften. Ihre groß- und kleinflächigen Arbeite auf Leinwand sind oft in himmelblauen oder verschiedenen Weiß- und Grautönen gehalten. Die Strukturen auf der Leinwand werden ab und an durch nachträgliche feine Zeichnungen zusätzlich bearbeitet.

Assoziationen und Anregungen zum Nachdenken bieten auch die an den Seiten auf „weißen Schleifen“ angebrachten Sinnsprüche oder Stichworte. Die minimalistischen Zeichnungen führen assoziativ in familiäre Lebens- und Wohnsituationen, die bei einigen sicher Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit wach rufen.

Eine Buchobjekte von Bärbel Thier-Jaspert - zu sehen in der Galerie im Depot. (Foto: © Depot Dortmund)
Eine Buchobjekte von Bärbel Thier-Jaspert – zu sehen in der Galerie im Depot. (Foto: © Depot Dortmund)

Ein besonderer Bestandteil der Ausstellung sind die ungewöhnlichen bunten, zumeist mit nur einem Schlagwort auf den bunt gestaltetem Deckblättern versehenen Buchobjekte. Eindrucksvoll ist da beispielsweise die sensible Illustration zu einem Gedicht von Heinrich Heine.

Der Eintritt ist frei und eine vorherige Anmeldung (nach momentanen Stand) nicht mehr notwendig.

Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch geschlossen.

Donnerstag und Freitag von 17:00 bis 20:00 Uhr geöffnet.

Samstag und Sonntag von 16:00 bis 19:00 Uhr geöffnet.

Weitere Informationen finden Sie auf www.depotdortmund.de




Gemeinschaftsausstellung von Künstlern aus Dortmund und Mülheim

In der BIG gallery in der Rheinischen Straße (Westentor) neben dem Dortmunder U ist vom 04. Juli bis zum 29. August 2021 die Ausstellung „Unter AnDeren – AnDer Wand“ – eine Zusammenarbeit des Westfälischen Kunstbund Dortmund (WKD) mit der Gast Künstlergruppe AnDer aus Mülheim zu sehen.

Das Wortspiel im Titel verrät, dass kein Thema vorgegeben ist, sondern als aus versicherungstechnischen Gründen nur die Wand genutzt werden darf. Jeder der acht beteiligten Künstler*innen aus jeder Gruppe soll seinen ganz persönlichen Zugriff zeigen. Es geht um Austausch Dialog und Interaktion.

(v.l.n.r.) Axel M. Mosler (WKD), Irmgard Koeniger-Rosenlecher (WKD) und Jochen Leyendecker (AnDer) präsentieren Arbeiten der Westfälischen Kunstlerbundes Dortmund und der Künstlergruppe AnDer aus Mülheim.
(v.l.n.r.) Axel M. Mosler (WKD), Irmgard Koeniger-Rosenlecher (WKD) und Jochen Leyendecker (AnDer) präsentieren Arbeiten der Westfälischen Kunstlerbundes Dortmund und der Künstlergruppe AnDer aus Mülheim.

Vielseitig sind die künstlerisch verarbeiteten (oft aktuellen) gesellschaftlichen Themen sowie auch die verwendeten Materialien und künstlerischen Ausdrucksformen. Ob Acryl, Öl auf Leinwand oder moderne Fotoarbeiten, um nur einige zu nennen.

Hier nur zwei interessante Beispiele: Brigitte Felician Siebrecht (WKD) verarbeitet in ihrer Arbeit FAKENEWS (150cm x 150 cm: Zeichnung auf Pigmentdruck auf Leinwand 2020) die gesellschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie. Ein Paar in Schwarz-weiß möchte Nähe und sich küssen. Die Corona Viren sind als „Störenfriede“ dazwischen. Sie mischt analoge Zeichnung/ Malerei zusätzlich mit digitalen „Ornamenten“ (QR-Codes).

Der Betrachter braucht zum Decodieren eine App, um letztendlich zu erfahren, ob es sich um eine neue „eingebaute“ Bedeutung handelt oder nur um eine Spiegelung des schon dargestellten. Facebook & Instagram Texte werden in QR Codes verschlüsselt. Diese kann man mit dem Smartphone entschlüsseln und sie auf ihren widersprüchlichen oder verschwörungstheoretischen Inhalt testen.

Brigitte Felician Siebrecht (WKD) und ihre Arbeit "FAKENEWS".
Brigitte Felician Siebrecht (WKD) und ihre Arbeit „FAKENEWS“.

Natalija Usakova (AnDer Mülheim) aus Lettland bringt die Betrachter ihrer Arbeiten French Girl (60 cm x 50 cm, Acryl auf Leinwand 2019) oder Kiss me (70 cm x 130 cm, Acryl auf Leinwand 2019) dazu, unsere Sinneswahrnehmung zu Hinterfragen. Die „verpixelten“ Arbeiten (Schwarz-weiß) verändern sich mit dem Perspektivwechsel.

Es gibt viel zu entdecken!

Natalija Usakova (AnDer Mülheim) und ihre Werke "French Girl" und "Kiss me".

Natalija Usakova (AnDer Mülheim) und ihre Werke „French Girl“ und „Kiss me“.

Zur Ausstellung ist auch ein Katalog erhältlich.

Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Sonntag: 10:00 bis 17.00 Uhr




Ausstellungsprojekte zu „Club, Kunst & Kultur“ in Dortmund

Der Hardware MedienKunstVerein (HMKV ) und die UZWEI im Dortmunder U haben unter dem Motto „Hello again, Dortmunder Clubkultur! We can‘t get you out of our heads“ ein gemeinsames Kooperationsprojekt mit lokalen Clubs, Akteur*innen sowie Medienkünstlerinnen und Künstler ins Leben gerufen. Vom Lockdown in der Pandemie-Zeit besonders hart betroffen, soll der Szene jetzt Solidarität und Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Schwerpunkt liegt dabei auf den politischen Aspekt von Clubs als Orte des Widerstands, Emanzipation, Erinnerung, Einebnung von Klassengrenzen und Diversität.

Dabei übernimmt die Ausstellung „Hello again“ auf der UZWEI die lokalen Clubs, verschieden Akteur*innen aus Dortmund aus der Gegenwart und Vergangenheit vor und bietet Einblicke in unterschiedliche Aspekte von Clubkultur. In einer einladenden Club-Atmosphäre mit Bar und gemütlichen Sitzgelegenheiten können die Besucher*innen mit geliehenen oder mitgebrachtem Kopfhörern an verschiedenen Stationen interaktiv in das Clubleben von gestern bis heute eintauchen. Interviews mit verschiedenen Persönlichkeiten der Clubs (aus verschiedenen Bereichen) geben interessante Einblicke. Ausstellungsdauer: 25. Juni – 07.11.2021

Louis Henderson, Evidence of Things Unseen But Heard, HD-Video, 2018 (still), 20:00 Min.
Louis Henderson, Evidence of Things Unseen But Heard, HD-Video, 2018 (still), 20:00 Min.

Der HMKV geht mit der dezentralen Medienkunst-Ausstellung „Can‘t Get You Out of My Head“ in sieben Dortmunder Clubs und macht diese zum ersten mal seit langer Zeit wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit dabei: sind: Großmarktschänke, Langer August, Oma Doris, Rekorder, subrosa, Tresor West , Zum Schlips. Diese Orte sollen sollen als Kulturorte sichtbar und neu erfahrbar gemacht werden. Es ist eine Einladung an Interessierte, die gesellschaftliche Rolle von Clubkultur in Krisenzeiten neu zu lesen.

An den nächsten sechs Wochenenden können Besucher*innen in diesen Club verschieden lange Video-Installationen erleben wie etwa in der Großmarktschänke afrokolumbianische „Picó-Kultur“, die in der karibischen Küstenregionen Kolumbiens stark präsent ist. Selbstgebaute , eindrucksvoll bemalte Soundsysteme, bestehend aus Lautsprechern,Verstärkern und Turntables gehören zu dieser Kultur.

In die 1970 und frühen 1980iger Jahre führt Louis Hederson mit „Evidene of Things Unseen But Heard“ (HD Video, 20:00 Minuten). Es geht um die historische Bedeutung der aus dem karibischen Raum stammenden Soundsystem-Kultur für Schwarze Communities in Großbritannien (Bristol). Dieser Ausdruck afrokaribischer Identität wurde durch die neoliberale Regierung Thatcher unterdrückt. Es kam zu blutigen Auseinandersetzungen mit gewaltsamen polizeilichen Überfall ausgehend von den sogenannten .„St. Pauls Riots“.

Ans Ende des Universums mit „one day, the universe began to breathe“ führen Jana Kerima Stolzer / Lex Rütten die Besucher*innen. Eine Gruppe Raver bleibt als Einzige nach dem „Ende“ des Universums übrig. Die Loslösung von Raum und Zeit gelingt ihnen durch die Aufgabe von Schlaf, durch Konsum unterschiedlicher Substanzen, repetitivem Tanz und Körpernähe. (Tresor West).Zwei-Kanal Videoinstallation, 4K Video. 2021, 30:00 Min.

Genau Informationen über die Club-Event-Termine und anderen Veranstaltungen im Rahen der Ausstellungsprojekte erhalten Sie unter: https://hmkv.de/ausstellungen/ausstellungen-detail/cant-get-you-out-of-my-head.html




Stadtschreiberin Anna Herzig auf Entdeckungsreise in Dortmund

Die neue „Stadtschreiberin für Dortmunder“ und Literaturstipendiatin Anna Herzig befindet sich seit Ende April 2021 in unserer Stadt. Bis Ende Oktober 2021 hat die 33-jährige Österreicherin noch die Gelegenheit, den Menschen hier und der Stadt auf den Grund zu gehen. Das Stadtschreiber-Stipendium wird jährlich vergeben und setzt sich inhaltlich mit Transformationsprozessen in Dortmund auseinander.

Wie die Kosmopolitin (geboren in Wien, Mutter Kanadierin, Vater Ägypter) beim Pressetermin verriet, ist sie von den offenen, freundlichen und zugänglichen Menschen in Dortmund sowie der guten Kooperation mit den hiesigen Kulturinstitutionen, wie etwa dem Kulturbüro, angetan.

Kulturdezernent (und Jury-Mitglied) Jörg Stüdemann betonte die Bedeutung des Literaturförderungsstipendiums gerade für die jungen Schreibenden, damit diese ungestört arbeiten können. Anna Herzig begann schon mit 14 Jahren mit dem Schreiben, wurde aber erst so richtig 2018 mit „Herr Rudi“ und dem „Sommernachtsreigen“ bekannt.

Kulturdezernent Jörg Stüdemann freut sich auf die neue Stadtschreiberin Anna Herzig.
Kulturdezernent Jörg Stüdemann freut sich auf die neue Stadtschreiberin Anna Herzig.

Zwischenmenschliche Interaktionen, menschliche Tiefen und Abgründe sowie Fragen der Identität/Herkunft spielen bei ihr thematisch eine wichtige Rolle. Erzählungen, Essays und Romane der Autorin zeichnen sich durch einen humorvoll-ironischen und hintergründigen Schreibstil aus.

In Dortmund arbeitet Herzig an ihrem neuen Roman „Die Auktion“ weiter – eine dystopische Parabel, die im Intercity auf dem Weg zwischen Wien und Dortmund aber auch in Dortmund selbst angesiedelt ist. Es ist eine ironische Auseinandersetzung mit Geschlechter- und Rollenbildern. Wie Hartmut Salmen vom Literaturhaus erklärte, sind in den nächsten Monaten einige Lesungen vorgesehen.

Aktueller Stand:

Virtuelle Matinee mit Anna Herzig:

Am Sonntag, den 20.06.2021 um 11.00 Uhr kann man Anna Herzig bei einem „Meet &Greet“ kennenlernen. Die lädt zu einer virtuellen Matinee. Moderiert wird das ganze vom Salzburger Comedian Sebastian Hochwallner. Mit ihm plaudert die Autorin über ihr bisheriges Schaffen und zukünftige Planungen. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zu einem (virtuellen) Dialog mit ihr. Der Link zur Teilnahme: https://bit.ly/3vsWCRa

Lesungen im Literaturhaus:

Anna Herzog wird drei Lesungen mit Autorinnen ihrer Wahl moderieren.Dabei sollen sein die Österreicherin Irene Diwiak (Roman „Malvita“) am 24. 07.2021 um 19.30 Uhr, die Berliner Autorin Olivia Kunderewski (Debüt-Roman „Lux“) am 20.08.2021 um 19.30 Uhr, sowie die Bamberger in Nova-Eugenie Gomringer am 02.10.2021 um 19.30 Uhr mit einen Lyrik-Abend.

Creative Writing-Kurse mit Anna Herzig bei der VHS Dortmund

(Bitte bei der VHS (https://vhs.dortmund.de/) nach Terminen fragen)




Spannender Krimi im Umfeld von Zeche Zollverein

Thomas Salzmann hat nach seinem gelungenen Krimi-Debüt „Kohlenwäsche“ den zweiten Roman „Doppelbock“, ebenfalls im Umfeld des Weltkulturerbes Zeche Zollverein (Essen) verortet. Das Welterbe mit viel kulturellem Hintergrund hat es ihm als Ort für seine Krimis angetan.

Die schon aus „Kohlenwäsche ans Herz gewachsene Ex-Hauptkommissarin Frederike Stier wird damit konfrontiert, dass der Essener Umwelt-Aktivist Alexander von ihr am Doppelbock-Fördergerüst (Zeche Zollverein) erschlagen aufgefunden wird. Sie hatte das Opfer wie auch ihre frische Liebe Hartmut während ihrer Reha kennen gelernt.

Autor: Thomas Salzmann
Titel: Doppelbock
Reihe: Kriminalroman, Region: NRW
ET: April 2021
ISBN 978-3-7408-1148-8, (i4)_(1148-8)
ebook: 978-3-96041-742-2, (e2)_(742-2)

Auch im ungewohnten „Ruhestand“ möchte sie den Fall aufklären. Es geht um einen Freund.

Alexander war einem Umweltskandal im Zusammenhang mit den Spätfolgen des Steinkohlebergbaus auf der Spur und hatte sich nicht nur Freunde gemacht.

Eine gefährliche und anstrengende Aufklärungsarbeit beginnt, die auch ihre neue Beziehung auf eine harte Probe stellt…

Salzmann hat in einem spannenden Kriminalroman die brisante Thematik um Ewigkeitslasten aus unserer industriellen Vergangenheit, Klimaveränderung sowie rücksichtsloser Umweltverschmutzung sensibel eingebracht.

Mit viel Empathie beschreibt er auch die verschiedenen Charaktere mit ihren Stärken, Widersprüchen, Ängsten und Hoffnungen.

Es gelingt ihm auch dieses Mal, den Spannungsbogen bis zum Ende hin zu steigern.

Trotz des ernsten und nachdenklich machendem Hintergrund ist es eine unterhaltsame Lektüre, die Leserinnen und Leser immer mehr in seine Geschichte hineinzuziehen vermag.

Kriminalroman. Doppelbock

Autor: Thomas Salzmann

287 Seiten Preis: 13,00 €

Emons Verlag GmbH ISBN 978-3-7408-1148-8




Kunstbonbon zeigt besondere Pflanzenaquarelle

Ab 15.00 Uhr am 29.05.2021 bis zum 24.07.2021 zeigt das Kunstbonbon in der Chemnitzer Straße 11 ausdrucksstarke Pflanzenaquarelle von dem in unserer Region bekannten Künstler Günter Rückert.

Obwohl die Galeristin Karin Schmidt ursprünglich keine „Tulpen-, Mohn- oder andere Blumenaquarelle“ im Kunstbonbon ausstellen wollte, überzeugten sie Rückerts farbintensiven und besonderen Charaktere der verschiedenen Gewächse.

Es gelingt dem Künstler, das nur oberflächlich Unscheinbare und Ungewöhnliche heraus zu heben. Alles hat eine Bedeutung, die sich einem oft erst beim genaueren Hingucken erschließt.

Farbintensive Pflanzen von Günter Rückert sind im Kunstbonbon zu sehen. (Foto: Flyer)
Farbintensive Pflanzen von Günter Rückert sind im Kunstbonbon zu sehen. (Foto: Flyer)

Zu erwerben ist außerdem der druckfrische Katalog mit den neueren Werken von Günter Rückert.

Die Ausstellungseröffnung wird wahrscheinlich noch sehr von Corona-Auflagen beschränkt sein. Die Ausstellungsdauer wurde kurzentschlossen um ein paar Wochen verlängert. Eventuell besteht so die Chance, irgendwann noch eine Lesung von und mit dem Künstler veranstalten zu können so die Hoffnung.

Falls bis zum 29.05.2021 die Zahlen entsprechend gesunken sind und die Galerien wieder unter Auflagen öffnen dürfen, sind interessierte Menschen, die diese Mühen auf sich nehmen (ggf. getestet, geimpft, genesen, maskiert und desinfiziert ab 15.00 Uhr) herzlich zu einem Besuch eingeladen.

Danach ist die Ausstellung – wenn möglich – auch zu normalen Öffnungszeiten

di 13-18, fr 15.18, sa 12-15 Uhr zu sehen.




Land NRW verleiht Staatskunstpreise im Konzerthaus Dortmund

Seit 1991 wird alle zwei Jahre unter der Schirmherrschaft des Landes Nordrhein-Westfalen im Wechsel jeweils in Köln und Dortmund der mit insgesamt 60.000 Euro hoch dotierte Staatspreis für das hiesige Handwerk in sechs Kategorien verliehen.

Am 24.04.2021 wird dieses Mal (11:00 Uhr) im Dortmunder Konzerthaus sechs Preisträger*innen aus Münster, Düsseldorf, Kerken, den Kreisen Kleve, Coesfeld und dem Märkischen Kreis für ihre kreativen Werke von hoher kunsthandwerklicher Qualität von NRW-Wirtschaftsminister Prof. Andreas Pinkwart ausgezeichnet.

Im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist seit dem 10.04.2021 bis zum 27.06.2021 die Sonderausstellung „MANUFACTUM 2021“ mit den Werken aller 121 Nominierten einschließlich der Staatspreisträger*innen zu sehen.

Für die durchführenden Organisatoren verriet Beate Amrehn (Formgebungsberaterin der Akademie für Handwerksdesign Gut Rosenberg der Handwerkskammer Aachen) beim Pressetermin, dass die gestalterische innovative Qualität der zur Wahl stehenden Arbeiten hoch war. Als Anker für alle Beteiligten gilt: Alle Kunsthandwerke müssen selbst entworfen und selbst gefertigt worden sein.

Präsentieren die 121 Nominierten des Staatspreises für Kunsthandwerk auch im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (v.l.n.r.) Beate Amrehn, Formǵebungsberaterin der Akademie für Handwerksdesign, Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK, und Birgit Müller vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.
Präsentieren die 121 Nominierten des Staatspreises für Kunsthandwerk auch im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (v.l.n.r.) Beate Amrehn, Formǵebungsberaterin der Akademie für Handwerksdesign, Dr. Jens Stöcker, Direktor des MKK, und Birgit Müller vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW.

Die Preisträger*innen:

Kategorie Bild- und Druckmedien: Jan Göller (Fotograf aus Kerken)

Kategorie Kleidung und Textil: Sharokina Golpashin (Düsseldorf)

Kategorie Möbel: Oliver Trepper (Münster)

Kategorie Objekt und Skulptur: Maria Pohlkemper (keramikerin Billerbeck

Kategorie: Schmuck: Carola Kosche (Lüdenscheid)

Sonderpreis Bild- und Druckmedien: Theresa Wedemeyer (Münster)

Die Ausstellung zeigt die große Vielfalt und gestalterische künstlerische Kraft des NRW-Kunsthandwerks in all seinen interessanten Facetten. Umwelt- und gesellschaftliche Problem werden dabei nicht ausgespart.

Jan Göller etwa führt uns mit seinen aus vielen Einzelaufnahmen zusammengesetzten und bearbeiteten und auf circa 1,60 m Fotografien (an Drucke aus dem 18. Jahrhundert erinnernden) vergrößerten Algen nicht nur deren Faszination vor Augen. Die sich rasant vermehrenden Algen in unseren Meeren zeugen von der zunehmenden Verschmutzung unserer Gewässer und deren fragilen Zustands.

Parallel zur Ausstellung ist zudem auch ein dazu entstandener Katalog erworben werden.

Die Preisverleihung am Samstag, den 24.04.2021 im Konzerthaus ist im Internet (ab 11 Uhr) kann unter dem Link www.staatspreis-manufactum.de/stream verfolgt werden.