Dortmunder Ehrennadel auch für Andreas Gruhn

Nach Xin Peng Wang (Intendant Ballett) wurde nun auch dem Intendanten des Kinder- und Jugendtheaters (KJT), Andreas Gruhn, am 31.05.2024 im Dortmunder Rathaus von Oberbürgermeister Thomas Westphal die Dortmunder Ehrennadel überreicht.



Seit über 25 Jahren leitet Andreas Gruhn das KJT – eine halbe Ewigkeit. Zusammen mit seinem engagierten Ensemble und dem gesamten Team wurden zahlreiche fantasievolle Inszenierungen entwickelt. Für alle Altersgruppen, von kleinen Kindern bis zu Jugendlichen, wurden Stücke gespielt, die sich konstruktiv mit deren aktueller Lebenssituation auseinandersetzten. Es ging immer darum, freie Denkräume für junge Menschen zu öffnen und spielerisch darzustellen.

Andreas Gruhn, Intendant des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund (Mitte), ist für seine Verdienste von OB Thomas Westphal mit der städtischen Ehrennadel ausgezeichnet worden. Links: Gruhns Ehefrau Bettina Zobel. © Stadt Dortmund / Roland Gorecki
Andreas Gruhn, Intendant des Kinder- und Jugendtheaters Dortmund (Mitte), ist für seine Verdienste von OB Thomas Westphal mit der städtischen Ehrennadel ausgezeichnet worden. Links: Gruhns Ehefrau Bettina Zobel. © Stadt Dortmund / Roland Gorecki

Oberbürgermeister Westphal würdigte Gruhn in seiner Laudatio als „echte Persönlichkeit“ mitten in der Stadtgesellschaft, die ihren Weg beharrlich verfolgt – auch wenn dieser nicht immer gerade ist.

In seiner berührenden Dankesrede erzählte der KJT-Intendant nicht nur von seinem Lebensweg, sondern betonte auch die Bedeutung der bedingungslosen Akzeptanz durch seine verstorbenen Eltern. Starke Unterstützung erhält er zudem von seiner Frau Bettina Zobel (Regisseurin, Schauspielerin, Autorin).

Es ist ihm ein großes Anliegen, auf die wesentliche Rolle von Kultur und Literatur für die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen hinzuweisen.

Ein ganz persönliches „afrikanisches Gesangsgeschenk“ erhielt er von Gastschauspieler Mohammed Marouf Alhassan. Herzlichen Glückwunsch, Andreas Gruhn, und viel Kraft für die nächsten Jahre!




Klangvokal Musikfestival mit glanzvoller Operngala

In diesem Jahr musste das Klangvokal Musikfestival-Team in Dortmund für die beliebte Operngala am 30.05.2024 kurzfristig umdisponieren. Die beiden vorgesehenen Opernsängerinnen hatten aus persönlichen Gründen oder krankheitsbedingt abgesagt.



Mit Hilfe des italienischen Dirigenten Lorenzo Passerini konnte jedoch hochkarätiger Ersatz für einen speziellen italienischen Opernabend gewonnen werden: die Sopranistin Pretty Yende aus Südafrika und der Bariton Artur Ruciński. Die Neue Philharmonie Westfalen sorgte als Orchester unter der temperamentvollen Leitung Passerinis für eine professionelle musikalische Begleitung.

Pretty Yende und Artur Ruciński sorgten mit der Neuen Philharmonie Westfalen für einen gelungen Opernabend beim Festival Klangvokal. (Foto: Bülent Kirschbaum)
Pretty Yende und Artur Ruciński sorgten mit der Neuen Philharmonie Westfalen für einen gelungen Opernabend beim Festival Klangvokal. (Foto: Bülent Kirschbaum)

Nach der feierlichen Ouvertüre von Giuseppe Verdis (1813-1901) Oper „Nabucco“ begeisterten Yende und Ruciński das Publikum im Dortmunder Konzerthaus mit Arien und einem Duett aus Verdis „La Traviata“. Ihre kraftvoll-warmen Stimmen brachten die unterschiedlichen Stimmungen, von melancholisch-tragisch bis zu dramatisch steigender Intensität, wunderbar zur Geltung.

Die gesangstechnischen Herausforderungen meisterten sie auch nach der Pause bei den folgenden Arien und Duetten aus Vincenzo Bellinis (1801-1835) Oper „Norma“ sowie Gaetano Donizettis (1797-1848) „Lucia di Lammermoor“ mit scheinbarer Leichtigkeit. Das galt auch für anspruchsvollste Koloraturen, die die Sopranistin locker bewältigte.

Freunde der italienischen Oper kamen an diesem Abend voll auf ihre Kosten, und die Akteure wurden mit starkem Applaus für ihre Leistung belohnt.

Als humorvolle Zugabe gab es zum Schluss noch die italienische Fassung von Mozarts „Don Giovanni“ mit „Reich mir die Hand, mein Leben“ als kleines Dankeschön.




Alte Männer – eine Performance des Sprechchors Dortmund

Im Institut des Dortmunder Schauspiels traten am 28.05.2024 die fünf Männer der „Beuys Group“ (nach dem Künstler Joseph Beuys) des Sprechchors Dortmund mit ihrer Performance „Alte Männer“ in einem heimeligen Umfeld auf. Auf der Bühne saßen Jörg Karweick, Jürgen Luga, Jürgen Hecker, Roland Schröter-Liederwald und Udo Höderath.



Die einzelnen Personen der Beuys Group rezitierten abwechselnd kurze, mal nachdenkliche, dann wieder humorvoll-ironische Texte aus drei Jahrhunderten, die mit Bedacht ausgewählt wurden. Das Leben in all seiner Fülle, verpasste Chancen, Verluste und Wünsche, sowie der spezielle Umgang mit dem Altern wurden thematisiert.

Daneben spielten sie Situationen nach, die ältere Menschen gut kennen. So zum Beispiel ein Klassentreffen fast 50 Jahre nach dem Abitur, ein Schauspieler, der kurz vor dem Ende seiner Karriere in Erinnerungen schwelgt, oder das Vergleichen mit anderen Kurgästen in Baden. Mit Selbstironie und Melancholie wurde zudem der „Alzheimer“ getanzt.

Stichwort Überalterung der Gesellschaft

Die Lesung wurde fein pointiert gewürzt mit einer guten Portion Humor, Ernst und Skurrilität. Es war ein gelungener Wechsel von Rezitieren, Debattieren, ob laut tönend oder sich flüsternd verlierend. Mal einzeln, zu zweit oder im Chor.

Interessant und nachdenklich stimmend war zum Schluss ein kleiner Ausblick auf die Entwicklungsmöglichkeiten unseres Lebens im Zusammenhang mit den modernen Nanobiotechnologien.

Eine spannende Inszenierung in einer Zeit, da die Überalterung unserer Gesellschaft beständig zunimmt. Bleibt zu hoffen, dass diese Performance noch an verschiedenen Orten erlebt werden kann und auch im hiesigen Schauspiel nicht nur ein einmaliges Gastspiel bleibt.




Besinnliches Eröffnungskonzert beim KLANGVOKAL Musikfestival

Das KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund wurde am 24.05.2024 in der St. Reinoldikirche in einem speziellen Rahmen eröffnet. Angesichts der aktuellen Konflikte und Kriege hat sich die Festivalleitung entschieden, statt einer Ansprache nur die Musik sprechen zu lassen.



Unter dem Motto „Da pacem – Gib uns Frieden“ lud man bewusst den Lettischen Rundfunkchor, einen der prominentesten Chöre Europas, unter der Leitung des bedeutenden lettischen Dirigenten Sigvards Kļava in die Reinoldikirche ein. Nach der Pause wurden sie von der im Jahr 2000 gegründeten Kammerakademie Potsdam musikalisch unterstützt.

Der Lettische Rundfunkchor und die Kammerakademie Potsdam eröffneten in der Reinoldikirche das KLANGVOKAL Festival. )Foto: Bülent Kirschbaum)
Der Lettische Rundfunkchor und die Kammerakademie Potsdam eröffneten in der Reinoldikirche das KLANGVOKAL Festival. )Foto: Bülent Kirschbaum)

Das baltische Lettland ist ein direkter Nachbar Russlands und befindet sich nah im Dunstkreis der von dort ausgehenden Bedrohungssituation. Die ausgewählten Kompositionen waren spirituell-religiös geprägt, und die Kleidung der 12 weiblichen und 12 männlichen Chormitglieder war dem Anlass und Ort angemessen.

Das Programm startete mit den „Vier Motetten“ (1861-1864) von Anton Bruckner (1824-1884). Es folgten die „Sieben Magnificat-Antiphonen“ (1988, 1991) des bekannten zeitgenössischen Komponisten des Baltikums Arvo Pärt (*1935) und das „Miserere“ (2009) von James MacMillan (*1959, Schottland).

Die großartigen Stimmen des Chores waren eindrucksvoll aufeinander abgestimmt. Die Akustik in der Kirche passte als atmosphärische Verstärkung wunderbar dazu. Im zweiten Teil sorgte der Chor zusammen mit den Musikern der Kammerakademie Potsdam für ein eindringliches Hörerlebnis. Es wurde das „Salve Regina“ (2010) von Arvo Pärt und als Abschluss „Da pacem, Domine“ (2016) und „Mein Herr und mein Gott“ (2016) von dem lettischen Komponisten Pēteris Vasks (*1946) gesungen und instrumental von der Kammerakademie Potsdam sensibel begleitet.

Ein stimmungsvoller Einstieg in das Festival. Trost und Hoffnung zu suchen, ob in einer Religion oder anderswo, ist legitim und verständlich. Wenn es jedoch bei „Da pacem, Domine“ heißt: „Gib Frieden, Herr, in unseren Tagen, denn es gibt keinen anderen, der für uns kämpfen könnte…“, sollte doch angemerkt werden: Nur wir Menschen selbst können uns für eine friedliche Welt einsetzen und kämpfen. Diese schwere Aufgabe wird uns „kein höheres Wesen“ abnehmen können.




Ehrennadel für Ballett-Intendant Xin Peng Wang

Die Stadt Dortmund hat am 24.05.2024 im Rathaus dem langjährigen Ballett-Intendanten Xin Peng Wang feierlich die Ehrennadel für seine besonderen Verdienste verliehen.



Oberbürgermeister Thomas Westphal hob in seiner Laudatio die außergewöhnliche Persönlichkeit Wangs hervor, seine Leidenschaft und Akribie für das Ballett sowie seine Förderung des Nachwuchsbereichs, insbesondere des NRW-Juniorballetts. Der Intendant, der nun schon im einundzwanzigsten Jahr tätig ist, hat die Dortmunder Company nicht nur auf höchstes Niveau gebracht und ihr internationale Anerkennung verschafft, sondern auch seinem Publikum die Faszination der Bewegungsabläufe und Ausdruckskraft des Balletts vermittelt. Dabei ist er stets bescheiden geblieben.

Der Preisträger Xin Peng Wang (2.v.l.) und seine Gratulanten Tobias Ehinger (Direktor Theater Dortmund), Jochen Opländer (Opländer Stiftung) uind Oberbürgermeister Thomas Westphal.
Der Preisträger Xin Peng Wang (2.v.l.) und seine Gratulanten Tobias Ehinger (Direktor Theater Dortmund), Jochen Opländer (Opländer Stiftung) uind Oberbürgermeister Thomas Westphal.

Besonders begeistert haben mich seine verschiedenen Handlungsballette, wie „Der Zauberberg“ und „Traum der roten Kammer“. Innovative Ideen und Offenheit gegenüber modernen Technologien kennzeichnen sein aktuelles Wirken.

Im Laufe der Jahre hat sich bei Xin Peng Wang und seiner Familie eine enge Verbundenheit mit Dortmund und seinen Menschen entwickelt. Darauf wies er auch in seiner Dankesrede hin. Die Verleihung dieser Ehrennadel erfüllt ihn mit Freude und Stolz. Für seine Karriere waren die Jahre in Dortmund von großer Bedeutung, und es war für ihn ein großes Glück, mit dieser großartigen Company arbeiten zu dürfen. Gemeinsam haben sie sich für die Entwicklung des Balletts und dessen Bekanntheit in der Welt eingesetzt.

Herzlichen Glückwunsch, Xin Peng Wang! Wir freuen uns nun auf die letzte Spielzeit mit Ihnen als Ballett-Intendant.




Ein Konzertabend voller rhythmischer Vielfalt

Das 9. Philharmonische Konzert im Dortmunder Konzerthaus am 21. und 22. Mai 2024 stand unter dem Motto „Schmelztiegel der Kulturen“. In dieser Spielzeit wird „Wir im Ruhrgebiet“ thematisiert, was auch die kulturelle Diversität Dortmunds betont. Seit Jahrzehnten ist die Stadt ein Schmelztiegel unterschiedlichster Kulturen, die das gesellschaftliche Leben prägen. Die türkischstämmigen Einwanderer, zunächst als „Gastarbeiter“ angeworben, haben dabei einen bedeutenden Beitrag geleistet.



Die Dortmunder Philharmoniker, unter der humorvoll-temperamentvollen Leitung des erfahrenen britischen Dirigenten Howard Griffiths (*1950, verheiratet mit einer Türkin), präsentierten sich erneut in Höchstform. Das Programm begann mit der Ouvertüre zu „Figaros Hochzeit“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) aus dem Jahr 1786 und dem Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur, KV 453. Nach der Pause folgte die ausdrucksstarke „Istanbul-Sinfonie op. 28“ des türkischen Komponisten und Pianisten Fazil Say (*1970).

Mozarts Ouvertüre, die ursprünglich einen langsamen Mittelteil beinhaltete, begeistert das Publikum immer wieder durch ihre sprühende Vitalität, Lebensfreude und dynamische Kontraste. Für das anschließende Klavierkonzert Nr. 17 in G-Dur konnte die virtuose US-amerikanische Pianistin Claire Huangci (*1990) gewonnen werden. Während der erste Satz heiter geprägt ist, entwickelt sich im zweiten Satz eine melancholisch-nachdenkliche Stimmung. Der variationsreiche Schlusssatz bietet der Pianistin und dem Orchester die Gelegenheit, ihr Können eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Huangci begeisterte zudem mit einer rasanten Interpretation von Mozarts „Türkischem Marsch“.

Nach einer kurzen Pause entführte die „Istanbul-Sinfonie“ von Fazil Say das Publikum atmosphärisch in eine fremde Kultur. Traditionelle türkische Instrumente wie die Ney-Flöte (gespielt von Burcu Karadağ), die orientalische Kastenzither Kanun (gespielt von Hakan Güngör) und diverse türkische Schlaginstrumente (gespielt von Aykut Köselerli) sorgten für ein authentisches Klangbild. Die Sinfonie beginnt und endet mit einem eindrucksvollen instrumentalen Meeresrauschen des Marmarameers. In den sieben Abschnitten werden Sehenswürdigkeiten wie die „Blaue Moschee“ und die Romantik der „Prinzeninseln“ lebendig dargestellt, ebenso wie dramatische Ereignisse wie der Krieg im östlichen Mittelmeer um 1485 und religiöser Fanatismus. Diese Passagen erinnerten an die Musik von Dmitri Schostakowitsch. Das Chaos der Großstadt Istanbul wurde ebenfalls eindrucksvoll musikalisch umgesetzt, bevor die Sinfonie in einem ruhigen „Wellenabschluss“ endet.

Dieser musikalisch spannende und rhythmisch vielfältige Konzertabend bot eine wunderbare Verbindung zwischen klassisch-westlicher Sinfonieorchestertradition und türkischer Musik.




Bildreich-modernes Ballett auf höchstem Niveau

Im Dortmunder Opernhaus gastierte am 16. und 17. Mai 2024 das renommierte Schweizer „Béjart Ballet“ aus Lausanne. Diese Compagnie wurde 1987 von Maurice Béjart (1927-2007) gegründet und erfreut Ballettfreunde weltweit mit ihren sensationellen Inszenierungen. Béjart gilt als Erneuerer des neoklassischen Balletts. Ars tremonia durfte am 16. Mai 2024 dabei sein.



Mit drei unterschiedlichen Choreografien zeigten die Tänzerinnen und Tänzer sowohl ihr technisches Können (gute klassische Ausbildung) als auch eine wunderbar bildreiche Interpretation der jeweiligen Musik. Das ist modernes zeitgenössisches Ballett und perfekt auf Musik abgestimmter Ausdruckstanz, voll Emotion und Energie. Auch die sorgfältige Auswahl der jeweils passenden Kostüme spielte eine wichtige Rolle.

Bhakti III“ Foto: (c) BBL – Gregory Batardon
Bhakti III“ Foto: (c) BBL – Gregory Batardon

In unterschiedlichsten Konstellationen, ob Solotänzer*innen, Paare, Trios, Quartette oder die gesamte Compagnie, sorgten die Tänzer für ein abwechslungsreiches Programm.

Leichtigkeit und pure lebendige Tanzfreude, gerade nach Corona und sonstigen unruhigen Zeiten, verbreitete zu Beginn „Alors on danse…!“ mit der Choreografie von Gil Roman und Musik von John Zorn, Citypercussion sowie Bob Dylan.

Nach der Pause wurde das Publikum mit „Bhakti III“, Choreografie von Maurice Béjart, und traditioneller indischer Musik in eine mystisch-hinduistische Welt entführt. Die beiden Hauptakteure, eine Tänzerin und ein Tänzer, wurden hier von sechs Tänzern umrahmt. Durch die Liebe identifiziert sich der Anbeter mit der Gottheit Shiva, dem dritten Aspekt der hinduistischen Dreifaltigkeit (Brahma, Vishnu, Shiva). Shiva, der Gott der Zerstörung (auch Illusion und Persönlichkeit) sowie des Tanzes, wird in dieser Choreografie dargestellt. Seine Frau Shakti ist eigentlich seine Lebensenergie, die von ihm ausgeht und zu ihm zurückkehrt. Unbeweglich und doch ewig in Bewegung. Dies wurde durch eindringlichen Ausdruckstanz und transzendente Musik emotional transportiert.

Nach Griechenland entführt wurde das Publikum zum Schluss mit den „7 danses grecques“ (Choreografie Maurice Béjart und Musik von Mikis Theodorakis). Die Tänze begannen atmosphärisch stimmungsvoll mit Meeresrauschen und endeten schließlich auch damit. Die traditionelle griechische Musik von Theodorakis diente als Vorlage und Inspiration für eine gelungene tänzerische Transformation.

Die Akteure ließen das „griechische Lebensgefühl“ mit ihren tänzerischen Darbietungen in unterschiedlichsten Konstellationen lebendig werden.

Ein besonderer Ballettabend endete mit viel Applaus aus dem Zuschauerraum.




Frankreich – mein Sehnsuchtsort

FJH Schneider war ein Dortmunder Künstler mit teilweise französischen Wurzeln, der Zeit seines Lebens malte und Kunst lehrte. Selbst im Krieg führte er stets ein Skizzenbuch mit sich und fertigte berührende und erschreckende Zeichnungen dessen an, was er um sich herum wahrnahm. Nach dem Krieg studierte er zunächst 1946/47 in Hamburg an der Hochschule für bildende Künste und von 1947 bis 1952 an der Kunstakademie Karlsruhe. Trotz vieler traumatischer Erlebnisse fand Schneider in seiner späteren Kunst zu einer bemerkenswert lebendigen Farbigkeit. Viele seiner Werke entstanden in seinen französischen Ateliers und wurden unter anderem in renommierten Pariser Galerien ausgestellt.



Im letzten Jahr wurden im Kunstbonbon bereits die farbenprächtigen Menschenbilder und wunderschönen Stillleben des Künstlers gezeigt. In diesem Jahr wird ein kleiner Einblick in seine Landschafts- und Architekturmalerei gewährt. Schauspieler Raphael Schneider, der jüngste Sohn des Künstlers, reiste mehrmals aus Berlin an, um die Ausstellung vorzubereiten.

Das Kunstbonbon zeigt unter dem Titel "Frankreich - mein Sehnsuchtsort" Arbeiten von FJH Schneider.
Das Kunstbonbon zeigt unter dem Titel „Frankreich – mein Sehnsuchtsort“ Arbeiten von FJH Schneider.

FJH Schneider verbrachte jedes Jahr viel Zeit in Frankreich und malte dort unzählige Bilder. Er hielt sich entweder in Lescoff in der Bretagne oder in St. Germain-en-Laye in der Nähe von Paris auf, wo er bei Freunden Unterkunft und eine Art Atelier fand. Dies ermöglichte ihm, die Skizzen, die er bei seinen Ausflügen anfertigte, zumindest teilweise vor Ort in Ölgemälde umzusetzen.

Auch in diesem Jahr wird nur ein kleiner Teil der entstandenen Werke zu diesen Themen gezeigt, da die Sammlung mehrere hundert Arbeiten umfasst. Bei der Auswahl wurde darauf geachtet, dass zu jedem Thema und aus jeder Gegend einige Bilder mit den schönsten Stimmungen präsentiert werden.

Schneider malte zwar aufgrund von Platzmangel nie großformatige Werke, sondern meist nur bis zu einer Größe von 50 x 70 cm, dennoch sind die Präsentationsmöglichkeiten im Kunstbonbon begrenzt.

Einige Motive sind auch als Postkarten in unterschiedlichen Formaten erhältlich, und es wird wieder eine Mappe mit eindrucksvollen Skizzen geben. Im letzten Jahr entdeckten viele Besucher:innen überrascht und erfreut, dass Schneider einst ihr Kunstlehrer war. Vielleicht erinnert sich nun noch mehr Menschen daran.

Bei der Vernissage und der Finissage werden sowohl Raphael Schneider als auch weitere Familienmitglieder des Künstlers anwesend sein und gerne Fragen zu den Werken und zu FJH Schneider beantworten.




Kreative-experimentelle Verbindung von Fotografien und Smartphone

Im lichtdurchfluteten Raum der städtischen Galerie Torhaus Rombergpark präsentiert der Maler und Fotograf Klaus Pfeiffer vom 12. Mai 2024 bis zum 2. Juni 2024 siebzehn seiner neuen Werke, die in den letzten drei Jahren entstanden sind. Die Ausstellung trägt den Titel „Aus der Bilderflut – Kunst mit dem iPhone“. Pfeiffer, Mitglied im Westfälischen Künstlerbund Dortmund, hat Germanistik, Philosophie, visuelle Kommunikation und Ästhetik studiert.



Bereits seit etwa zehn Jahren beschäftigt sich Pfeiffer mit den Möglichkeiten digitaler Kunst, die mithilfe von Smartphones und Tablets entsteht, wie beispielsweise 2013 bei der „Mobile Art Europe“.

Der Künstler kombiniert mehrere Fotos, nutzt diverse Apps und bearbeitet seine Bilder intuitiv-kreativ. Dieser Schaffensprozess dauert so lange, bis die von ihm gewünschte Wirklichkeit oder auch Traumwelten ausdrucksstark abgebildet werden. Oft entstehen dabei romantisch-geheimnisvolle Ansichten aus der Natur. Pfeiffer nutzt die Vielfalt an Bearbeitungsfeatures, Foto-Apps und Künstlicher Intelligenz und deren scheinbar unbegrenzte kreative Freiheit für seine Arbeiten. Sein Ziel ist es, aus der überwältigenden Bilderflut unserer Zeit herauszutreten und kleine Momente der Ruhe zu kreieren.

Der Künstler Klaus Pfeiffer zeigt Kunst aus dem Handy im Torhaus Rombergpark. (Foto: (c) Stadt Dortmund)
Der Künstler Klaus Pfeiffer zeigt Kunst aus dem Handy im Torhaus Rombergpark. (Foto: (c) Stadt Dortmund)

Seine Motive findet Pfeiffer sowohl in Dortmund als auch an der Nordsee (Borkum) und anderen Orten.

Die sehenswerte Ausstellung läuft bis Sonntag, den 2. Juni 2024. Das Torhaus hat dienstags bis samstags von 14:00 bis 18:00 Uhr sowie sonn- und feiertags von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.




Die Spielzeit 2024/25 im Theater Dortmund

Einen spannenden Ausblick auf die neue Spielzeit 2024/25 „made in DO“ bot das Opernhaus Dortmund am 5. Mai 2024. Hier einige Highlights aus dem umfangreichen Programm für 2024/2025:



Im Bereich Oper bleibt ein Schwerpunkt auf Richard Wagner. Auf dem Programm stehen die „Götterdämmerung“ sowie zwei zyklische Aufführungen von Wagners Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ in der Regie von Peter Konwitschny.

Das Publikum darf sich auf eine neue Inszenierung von Verdis „La Traviata“ (Regie: Vincent Boussard) sowie Mozarts „Don Giovanni“ unter der Regie von Ilaria Lanzino (Gewinnerin des International Opera Awards 2023) freuen. Eine Kostprobe aus diesen Inszenierungen bot Kammersänger Morgan Moody, begleitet am Klavier von Solorepetitor Karsten Scholz.

Die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss, wird kurz vor Silvester unter der Regie von Hinrich Horstkotte Premiere feiern. Dies geschieht anlässlich des 200. Geburtstags von Strauss und dem 150. Jubiläum dieser Operette. Die gesamte Strauss-Dynastie steht zudem im Mittelpunkt einer Opern- und Operettengala.

Regisseur Gil Mehmert setzt den Musical-Thriller „Sweeney Todd“ in Szene.

Das Schauspielhaus bietet mit „Der Dämon in dir muss Heimat finden“ (13.09.24) wieder eine Komödie von Lola Fuchs, sowie „Dantons Tod und Kants Beitrag“ (ein Stück über Aufklärung und Freiheit) und „Jeeps“ unter der Regie von Babett Grube gleich drei interessante Komödien. Eine ernsthafte und berührende Auseinandersetzung eines Sohnes mit seinem Vater thematisiert „Vatermal“ unter der Regie von Intendantin Julia Wissert. Einen Ausschnitt aus der Produktion „Das Kapital“ wurde ebenfalls dem Publikum präsentiert.

Das Kinder- und Jugendtheater beginnt die neue Spielzeit humorvoll-gruselig mit „Monsta“ (Regie: Antje Siebers) sowie einer besonderen Version von „Der Zauberer von Oz“ (Regie: Johanna Weißert). Als Weihnachtsmärchen für die ganze Familie steht diesmal „Dornröschen“ auf dem Programm (Regie: Andreas Gruhn, Intendant des KJT). Ein kleiner Ausschnitt aus dem aktuellen Stück „Angst oder Hase“ machte Lust auf mehr.

Ein besonderes Highlight ist der 8. Mai 2025. Das aus dem Hebräischen von Natalie Fainstein übersetzte Stück „Ohne Titel (194418)“ von Elinor Milchan und Sharon Burstein Bichachi, wird unter der Regie von Andreas Gruhn die Geschichte einer möglichen jüdischen Existenz, die hätte sein können, beleuchten.

In seiner letzten Spielzeit als Ballettintendant schenkt Xin Peng Wang der Stadt, neben zwei Ballett-Gala-Abenden, das Handlungsballett „La Bayadère“ (nach der Choreografie von Marius Petipa), das als Filmset in die 1920er Jahre Hollywoods verlegt wird.

Die Bedeutung der Förderung junger Balletttalente zeigt sich nicht nur in der Qualität des NRW-Juniorballetts. Mit „Dips“ (Choreografie: Nadav Zeiner) beweisen sie ihren Variationsreichtum und verbinden ihre Tanzkunst zu einem „kulinarischen Gesamtgenuss“.

Auch für GMD Gabriel Feltz ist es die letzte Spielzeit mit den Dortmunder Philharmonikern. Er gab eine kleine musikalische Kostprobe am Klavier zum 2. Philharmonischen Konzert am 15. Oktober 2024. Auf dem Programm steht dann „Roma Aeterna“ von Ottorino Respighi, das die musikalische Stimmung der Stadt an verschiedenen bekannten Sehenswürdigkeiten einfängt.

Hier ist leider nicht der Platz, um das umfangreiche Gesamtprogramm mit Wiederaufnahmen, den beliebten Cityring-Konzerten und sämtlichen Sonderaufführungen in verschiedenen Bereichen darzustellen. Informationen hierzu finden Sie im Theater Dortmund, im in Samtrot eingefassten Programm-Katalog oder wie gewohnt im Internet unter www.theaterdo.de.