Eine Achterbahnfahrt durch die Welt von Asterix und Obelix
von Alexander Pohl
Phoenix des Lumières, „Asterix & Obelix – ein immersives Abenteuer“ in der alten Industriehalle auf dem Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-West im Dortmunder Stadtteil Hörde
Bis zum 31. August 2025 kann – zu den regulären Öffnungszeiten – das Spektakel „Asterix & Obelix – ein immersives Abenteuer“ besucht werden.
Die farbenprächtigen Bilder sollen nicht nur Nostalgie bei langjährigen Comic-Liebhabern erzeugen, sondern auch jüngere Fans begeistern. Das Abenteuer führt Asterix, Obelix und Idefix, begleitet von einem Erzähler und einem eigens kuratierten Soundtrack, einmal um den Globus und nimmt Bezug auf nahezu alle Alben der Comic-Reihe.
Asterix und Obelix erleben ein großes Abenteuer in Dortmund im Phoenix des Lumières. (Foto: (c) Alexander Pohl)
Andreas Richter, Direktor von Phoenix des Lumières in Dortmund: „Unsere Show ist eine Hommage an die Erschaffer und die eingefleischten Fans zugleich, die die Asterix-Comics zu solch einem Erfolg gemacht haben. Gleichzeitig möchten wir die zeitlosen Welten der Gallier auch für Jüngere greifbar machen, die bisher keine oder wenige Berührungspunkte mit Asterix und Obelix hatten.“
Diese Show ist ein kurzweiliger Ritt durch die Geschichten und Bilder der beliebten Akteure und basiert auf den Originalzeichnungen, die ab 1959 von Autor René Goscinny (1926–1977) und Zeichner Albert Uderzo (1927–2020) bis Band 34 geschaffen wurden. Es geht dabei auch teilweise sehr ruppig zu, und die Römer bekommen ordentlich was auf die Mütze. Ist ja alles nur Spaß, aber die Anhäufung der Gewalt in Verbindung mit den Toneffekten nimmt viel Handlungsraum ein. Zusammengehalten wird der Erzählstrang durch die Suche nach dem von den Römern entführten Druiden Miraculix. Während der 45-minütigen Projektion kann man sich frei in der Halle bewegen und so unterschiedliche Sichtachsen erforschen sowie noch einige Besonderheiten entdecken. Als Gast kann man mit einem Ticket so lange bleiben, bis geschlossen wird oder das Programm wechselt.
Möbel, Schmuck, Kleidung und mehr: Preisverdächtige Trends sind im MKK zu sehen
von Alexander Pohl
Staatspreis MANUFACTUM NRW wurde am Samstag im Dortmunder Rathaus verliehen
Kreative Innovationen treffen auf handwerkliches Können: Der Staatspreis MANUFACTUM NRW ist am Samstag im Rathaus an sechs Preisträger*innen verliehen worden. Über 122 Trendsetter der Gestaltungszene stellen ihre Werke ab sofort im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) aus.
Die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Staatspreises MANUFACTUM NRW 2025 sind:
Julian Braun aus Köln in der Kategorie Bild- & Druckmedien
Gabi Mett aus Essen in der Kategorie Kleidung & Textil
Paul Vietz aus Aachen in der Kategorie Möbel
Anke Wolf aus Stolberg in der Kategorie Objekt & Skulptur
Uta K. Becker aus Hoffnungsthal in der Kategorie Wohnen & Außenbereich
Zohair Zouirech aus Düsseldorf in der Kategorie Objekt & Skulptur (Sonderpreis)
Kreative Vielfalt aus NRW im Museum für Kunst und Kulturgeschichte
Die Ausstellung zum Wettbewerb ist bunt, vielfältig und vor allem trendy: „MANUFACTUM NRW“ präsentiert im Museum für Kunst und Kulturgeschichte die Trends der Szene und deren Talente: neues Design in Sachen Mode oder Möbel, aktuelle Schmuckstücke oder innovative Kunstobjekte. Über 122 Exponate aus den Kategorien Kleidung & Textil, Möbel, Objekt & Skulptur, Bild- & Druckmedien, Schmuck sowie Wohnen & Außenbereich werden gezeigt.
Alle, auch die nicht prämierten Ausstellungsstücke, beeindrucken durch ihre kreative Umsetzung. Die Ausstellung MANUFACTUM besticht durch die kunterbunte Zusammenstellung von knallbunten Sitzmöbeln im Retro-Design, filigranem Schmuck, ausgefallener Kleidung, traditionell gefertigter Keramik im neuen Look und vielem mehr.
Die Besucher*innen können Talente aus der eigenen Stadt und der weiteren Umgebung entdecken und haben die Möglichkeit noch bis September für ihr eigenes Lieblingswerk zu voten, denn es wird noch ein Publikumspreis verliehen.
Die Ausstellung
MANUFACTUM ist zu sehen vom 22. Juni bis zum 21. September im Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK), Hansastraße 3, 44137 Dortmund.
Öffnungszeiten:
Mittwoch und Donnerstag: 11–20 Uhr
Freitag bis Sonntag: 11–18 Uhr
Montag und Dienstag: geschlossen
Alle Infos sowie das gesamte Begleitprogramm zur Ausstellung gibt es auf der Website des Museums: dortmund.de/mkk
„Helle Wachträume“ an einem hellen, lichtdurchfluteten ersten Sommernachmittag in der Produzentengalerie Friedrich 7
Vom 10. Mai bis zum 8. Juni 2025 ist unter dem Titel „Helle Wachträume“ eine gemeinsame Ausstellung von Pia Bohr und Sonia Ruskov zu sehen – und zwar in der Produzentengalerie „Friedrich 7“ (Friedrich-Ebert-Straße 7, 44263 Dortmund). Öffnungszeiten: Mittwoch 16–18 Uhr, Samstag/Sonntag 14–17 Uhr.
Zur Vernissage haben die Künstlerinnen Pia Bohr und Sonia Ruskov eingeladen. Die gut besuchte Eröffnung um 17 Uhr wurde vom Team der Produzentengalerie Friedrich 7 in Dortmund hervorragend vorbereitet und begleitet. Friedrich 7 (https://www.kulturladenhoerde.de/), das jüngste Mitglied der KulturLaden-Familie, bietet einen großen, lichtdurchfluteten Raum mitten im belebten Zentrum Hördes für temporäre Ausstellungen, Workshops, Poetry Slams, Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen. Diesen Raum haben die beiden Künstlerinnen ganz für sich gewonnen, um uns in ihre „hellen Wachträume“ zu entführen. Eine sehr gute Einführungsrede hielt die Kunsthistorikerin Silvia Schmidt-Bauer.
Zwischen Expressionismus und Skulptur – Zwei Künstlerinnen, zwei Ausdrucksformen
Sonia Ruskov ist gebürtige Bulgarin und hat an der Kunstakademie in Sofia im Hauptfach Restauration ihr Examen abgelegt. Seitdem war sie auch international an bedeutenden Restaurationsarbeiten beteiligt. Parallel dazu entwickelte sie ihre Malerei, und man erkennt deutlich, wo ihre Themen und Arbeitsschwerpunkte ihren Ursprung haben. Sie nimmt uns mit auf eine Reise durch religiös inspirierte Themen, die an die Freskenmalerei römischer Kirchen erinnern, aber gleichzeitig eine Befreiung der Malerei durch den Expressionismus andeuten.
Sonia Ruskov (links) und Pia Bohr vor ihren Arbeiten. (Foto: (c) Alexander Pohl)
„Darin wird ein Destruktionswille erkennbar, der sich gegen ein dekadent-erschlafftes und wohlanständiges Bürgertum der wilhelminischen Epoche sowie gegen die Genussästhetik des Impressionismus und Jugendstils wendet, wobei das Ziel der Stimulation oft unklar bleibt.“ (1)
Auf der Schwelle zwischen Abstraktion und Gegenständlichkeit entstehen Bildwerke, die an Künstler wie Marc Chagall, Pablo Picasso oder auch Piet Mondrian erinnern. Besonders die kräftige Farbgebung verweist auf diese Zeit des Umbruchs in der Malerei. Dabei handelt es sich jedoch nicht um bloße Kopien alter Meister, sondern um neue Werke in der Tradition jener Kunstepoche. In der modernen Kunst spricht man hier auch von Appropriation Art (englisch: appropriation = Aneignung) (2).
Dieses Phänomen trat bereits Anfang der 1970er-Jahre in der amerikanischen Kunstwelt auf. Damals kopierte man absichtlich die Originale berühmter und unerschwinglicher Künstlerinnen und stellte sie mit gesellschaftskritischem Hintergrund aus – mit der Frage: Warum soll sich nicht jeder einen Picasso leisten können? In der Tat sind die Bilder von Sonia Ruskov in dieser Ausstellung durchaus erschwinglich.
Bei Pia Bohr sehen wir neuere Bronzeplastiken und Holzskulpturen, die sie inzwischen auch erfolgreich auf großen Kunstmessen präsentiert. Ihre Werke haben es nicht leicht, sich gegen die farbgewaltigen Bilder an den Wänden zu behaupten, doch sie bilden in ihrer farblichen Zurückhaltung und reduzierten Formensprache einen spannenden Gegenpol. Nimmt man sich die Zeit, sie losgelöst vom Hintergrundgeschehen zu betrachten, entfalten sie ihre eigene Sinnlichkeit. Im Gegensatz zu musealen Präsentationen ist bei ihr das Berühren der Objekte ausdrücklich erlaubt – damit eröffnet sich eine weitere Dimension der Wahrnehmung. Wie sie selbst beobachtet hat, sind es vor allem Frauen, die diese Möglichkeit der Kunstbetrachtung gerne annehmen und genießen.
Als Bildhauerin arbeitete sie lange ausschließlich mit Holz und schuf amorphe Frauenfiguren, Torsi oder organisch wirkende Wesen. Diese Originale wurden zur Grundlage ihrer neuen Bronzeplastiken. Moderne 3D-Technik erlaubt das maßstabsgerechte Skalieren in kleinere Formate. Dennoch wird jede Bronzeplastik vor dem Guss individuell an der Gussform bearbeitet und nach dem Guss patiniert, sodass jedes Stück trotz serieller Herstellung ein Original bleibt. Dadurch erhalten die Werke von Pia Bohr eine besondere Wertigkeit.
Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Juni 2025 zu sehen. Sie wird mit einer Finissage am 8. Juni um 14:00 Uhr feierlich beendet.
By derpohl, 11. Mai 2025
Quellen:
(1) Zitat: Richard Hamann, Jost Hermand: Expressionismus (Epochen deutscher Kultur von 1870 bis zur Gegenwart. Band 5), Frankfurt 1977, S. 32–63, 93, 123.
Kunst will Veränderung: Costantino Ciervo macht die Opfer der Flucht sichtbar
Die politischen Medienkunstwerke des italienischen Künstlers Costantino Ciervo, „mare nostrum“ und „Sew in the Sea“, widmen sich den Menschen, die bei der Flucht über das Mittelmeer ums Leben kommen. Das Museum Ostwall zeigt die Werke vom 14. März an im MO_Schaufenster.
Ein Soundgemisch aus Meeresrauschen, metallischem Klackern von Nähmaschinen und Kinderschreien schwappt aus dem MO_Schaufenster im Museum Ostwall auf der fünften Ebene des Dortmunder U. In der Mitte stehen alte Nähmaschinen im Kreis und sticken mit rotem Garn Daten auf Tablets, auf denen sich sanft Wellen bewegen. Es handelt sich um die Daten von Seeunfällen, bei denen jedes Mal mehr als 200 Menschen auf ihrer Flucht ertrunken sind. „Sew in the Sea“ heißt das Kunstwerk von Costantino Ciervo. Damit möchte er seinen Beitrag zur aktuellen Diskussion über Migration leisten. „Ich bin Optimist“, sagt Costantino Ciervo. „Die Kunst ist ein wichtiges Mittel, Menschen zu informieren und zusammen mit anderen Kräften die Welt zu verändern.“
Kunst kann auf gesellschaftliche Themen aufmerksam machen
„Im Rahmen der Debatten über Grenzen finde ich die Arbeiten hochpolitisch, es wichtig zu fragen, wer sind diese Menschen? Die Werke passen daher sehr gut in unser Museumsprofil: Wir wollen zeigen, dass Kunst auf gesellschaftliche Themen aufmerksam machen kann“, sagt Museumdirektorin Regina Selter. Die Werke eröffnen eine besondere Perspektive auf das hochaktuelle Thema der Migration: Costantino Ciervo richtet seinen Blick auf die Menschen, die auf der Flucht über das Mittelmeer ums Leben kommen. Die Videoinstallation „mare nostrum“ verbindet die Filmaufnahme einer Meeresoberfläche mit einem (unbetitelten) Gedicht von Marco Mantello, das mit Blick auf die vielen namenlosen Toten zum Nachdenken über Legalität und Legitimität im Umgang mit Geflüchteten anregt.
Künftig wird das Museum Ostwall einmal im Jahr Neuerwerbungen der Sammlung im MO_Schaufenster präsentieren. Die Präsentation der Werke von Costantino Ciervo leitet die Reihe „Neu im MO“ ein. „Damit möchten wir Neuerwerbungen für unsere Sammlung zeitnah für Besucher*innen zugänglich machen“, sagt Sammlungsleiterin Dr. Nicole Grothe.
Das MO zeigt die Werke seiner Sammlung alle drei Jahre neu unter wechselnden thematischen Schwerpunkten. „Kunst – Leben – Kunst. Das Museum Ostwall gestern, heute, morgen“ ist die aktuelle Sammlungspräsentation. Sie präsentiert Werke von der klassischen Moderne bis zur Gegenwart und vermittelt, wie Kunst und Alltag sich wechselseitig beeinflussen. Gezeigt wird unter anderem, wie sich die Fluxus-Bewegung von Alltagsgegenständen inspirieren ließ und wie gesellschaftliche Debatten die Sammlungspolitik beeinflussten. dortmunder-u.de/museum-ostwall
Schaufenster #39
Neu im MO: Costantino Ciervo – Die Namen der Toten im Meer
Do. 14.03.2025 – So. 15.06.2025
Von der Natur inspiriert, im Druck hervorgehoben
Ausstellung: „Prints_Pages_Positions“
Die Künstlerinnen Stephanie Wetzold-Schubert und Anita Wieczorek präsentieren ihre unterschiedlichen Drucktechniken in einer Hommage an die Natur im Friedrich7.
Mit ihrem gekonnten Einsatz verschiedener Drucktechniken eröffnen sie einen neuen Zugang und bieten einen frischen Blick auf jene kleinen Details in unserer Umwelt, die im hektischen Alltag oft übersehen werden. Dabei rücken sie die Bedeutung und Vergänglichkeit dieser Details in den Fokus.
Die künstlerischen Ansätze
Stephanie Wetzold-Schubert nutzt eine Vielzahl von Medien – Druck, Acryl und Collage – um die Natur in ihrer Fülle, Schönheit und Perfektion zu zeigen und gleichzeitig auf ihre Verletzlichkeit hinzuweisen.
Anita Wieczorek arbeitet mit der Technik der „verlorenen Platte“, reduziert Formen und Farben und macht so das Wesentliche, Unscheinbare und Vertraute sichtbar.
Beide Künstlerinnen fordern den Betrachter auf, sich intensiv mit unserer fragilen Welt auseinanderzusetzen – sei es durch das genaue Hinsehen bei Wetzold-Schuberts naturgetreuen Darstellungen oder durch das Erkennen der Essenz und Tiefe in Wieczoreks reduzierten, minimalistischen Bildern.
Die Ausstellung „Prints_Pages_Positions“ zeigt die spannenden Kontraste und Gemeinsamkeiten ihrer unterschiedlichen künstlerischen Ansätze. Sowohl in der Reduktion als auch in der Detailfülle spiegeln sich Reflexionen über Vergänglichkeit, Veränderung und das wider, was im Prozess des Druckens sichtbar gemacht wird – oder gleichzeitig verschwindet.
Kooperation mit dem „Open Press Project“
Das „Open Press Project“ hat das Ziel, Druckkunst für alle weltweit zugänglich zu machen. Über die Website des Projekts kann man eine kleine, 3D-gedruckte Druckpresse bestellen.
Im Rahmen der jährlichen internationalen Ausstellung „Open Print Exchange“ werden die unterschiedlichsten Ergebnisse von Druckbegeisterten aus der ganzen Welt präsentiert. Bereits im vergangenen Jahr konnte der Friedrich7 zahlreiche Gäste begrüßen, die eigens für dieses Event anreisten.
Der Verein KulturQuartier Hörde e.V. betreibt mitten in der Hörder Altstadt den KulturLaden und die Produzentengalerie Friedrich7. Seit der Eröffnung im Jahr 2022 hat sich der Friedrich7 als beliebte Galerie für temporäre Ausstellungen, Workshops und Lesungen etabliert.
In der neuen Produktion des Sepidar Theaters „Ich werde Tier sein“, die am Freitag im Theater im Depot Premiere hat, verhandelt die Gruppe die Fragen der menschlichen Existenz. Was macht den Menschen zum Menschen? Was macht das Tier zum Tier? Und wie unterscheidet sich der Mensch vom Tier in einer Welt, die Menschen nicht mehr als Individuen sieht?
Eine dystopische Szenerie
In einem fast dystopisch wirkenden Bühnenraum hängen Plastikplanen von der Decke, sie bedecken den Boden, sie grenzen ein, sie verhüllen und verstecken unter sich zwei Körper, die das Publikum erst nach und nach wahrnimmt. Das Zuschauerlicht geht aus, Sounds ertönen, und die Körper beginnen sich zu bewegen. Sie kriechen unter den Planen hervor, kämpfen sich aus ihrem Versteck und beginnen mit ihrer Arbeit.
Sepidar Theater (Foto: Jonathan Zipfel)
Die Bewegungen der Performer sind mechanisch, routiniert, fast wie in einer Fabrik. Ein stetiger Rhythmus von Arbeit und Pausen, unterbrochen nur von dem schrillen Gong der Pausenglocke, der sowohl Erleichterung als auch Unbehagen mit sich bringt. Wie in einer endlosen Schleife wiederholen sich die Handgriffe, die immer gleiche Tätigkeit – das Packen von Plastik, das Zubinden von Tüten. Der Körper wird zur Maschine, zum Ding, das sich in einem System bewegt und nichts anderes verlangt als Leistung. Es sind vor allem diese starren und eintönigen Abläufe, die in Erinnerung bleiben, und die verzweifelte Standhaftigkeit der arbeitenden und performenden Körper.
Mamadoo Mehrnejad und Bahareh Sadafi liefern eine überzeugende Performance, wenn sie sich körperlich vollkommen, mit scheinbar nie enden wollender Energie in diese wiederholenden, fast animalisch wirkenden Bewegungen werfen, Plastikplanen in Plastiktüten packen und sie wieder ausleeren. Es scheint kein Ausbrechen aus diesen Strukturen möglich zu sein – vielmehr werden die Körper davon vereinnahmt, sie werden geradezu von der Routine verschluckt, scheinbar unbemerkt von der anderen Person. Gleichzeitig schaffen die Planen aber auch eine Distanz, denn der Zuschauer sieht den Arbeitsablauf zunächst nur hinter dem Vorhang als Schattenspiel. So bleibt ein Abstand zu Gefühlen und Gewissen – wir nehmen nur einen Schatten von dem, was passiert, wahr, ohne es wirklich zu erkennen.
Wiederholungen als Spiegel der Gesellschaft
An diesem Abend sehen wir viele Wiederholungen: Wiederholungen von Bewegungen, von Routinen, von Sounds, von Pausen, von Strukturen und von Erzählungen. Und die Wiederholung des Gefühls: Wo soll das hier hingehen? Der Abend – aber vielleicht auch wir als Menschen? Denn die Muster, die wir hier sehen, sind zwar künstlerisch aufgearbeitet, in ein mattes Licht gehüllt und von live-produzierten Sounds unterlegt, aber es sind Muster, die wir kennen. Einfache Metaphern für komplexe Systeme.
Was wir an diesem Abend beobachten können, ist die Blaupause einer kapitalistischen Gesellschaft, die durch Hierarchie und Machtdemonstration funktioniert – durch Wiederholungen in Strukturen und Narrativen. Es ist anstrengend zu beobachten, weil es so erschreckend real ist. Und es entsteht der Wunsch nach einem finalen Ausbruch, einer Störung der Routinen in diesem Kampf bis aufs Blut.
Begleitet wird die Performance von einer Stimme von oben (aus dem Off?): Sie erzählt, sie informiert, sie gibt Anweisungen. Wer diese Stimme ist – Gott, ein Engel oder das System? – bleibt unklar, aber ihre Macht ist spürbar. Es ist eine Stimme von oben, die kontrolliert und der gefolgt wird.
In einer eindrucksvollen Szene fordert die Stimme den Menschen immer wieder zur Opferung eines Schafes auf. Die Szene erinnert an die biblische Geschichte von Abraham, der von Gott auf die Probe gestellt und angewiesen wurde, seinen Sohn Isaak zu opfern, im letzten Moment aber von einem Engel davon abgehalten wird. Es könnte sich um die Folgegeschichte handeln, denn statt Isaak wird ein Schaf geopfert – oder auch nicht, denn die Stimme von oben kann sich nicht entscheiden. Sie ist nicht zufrieden mit der Erzählung, mit den Worten, mit dem Ablauf. Immer wieder wiederholen Mensch und Schaf die Bewegungen, das Ziel bleibt immer die Opferung, doch der Weg und die Ansprache verändern sich.
Dieser Abend ist ein Abend der Routine. Die Bewegungen der Performenden auf der Bühne werden unterstützt von den live produzierten Sounds von Amir Reza Edalat Nobarzad. Es entstehen keine Lücken, keine Brüche, sondern ineinanderfließende Erzählungen. Der Abend liefert beeindruckende Bilder, er ist inhaltlich und ästhetisch rund, und doch lässt er die Zuschauer*innen mit Fragen zurück: Können wir aus diesem System ausbrechen? Wie können wir mehr als die Schatten erkennen? Wie kämpfen wir gegen die Stimme von oben? Und wie werden wir alle Mensch?
Judith Grytzka
Malinches Echos: Jenseits einer einzigen Geschichte
Das Performancekollektiv schall&kreck kehrt mit einem beeindruckenden multimedialen Stück im Solo-Format zurück auf die Bühne. Pauli Nafer 27.01.2025
Nach dem Performance-Parcours what the fem? (2023) bringt schall&kreck mit der deutsch-nicaraguanischen Elisa Marschall als Performerin eine neue Arbeit auf die Bühne: In vier Aufführungen in Düsseldorf und Dortmund rufen sie Malinche und ihr ambivalentes Vermächtnis ins Gedächtnis.
Malinche: Eine zentrale Figur der kolonialen Geschichte
Präsent mit vielen verschiedenen Namen wird diese Frau des indigenen Nahua-Volkes als zentrale Figur der kolonialen Geschichte Lateinamerikas und der Karibik angesehen. Durch ihre Verbindung zu den spanischen Eroberern wurde Malinche zum Symbol des Mestizaje, eines kolonialen Kastensystems, das indigene und afrikanische Wurzeln verdrängte und bis heute die nationale Identität in Ländern wie Mexiko prägt.
Trotz der Vielschichtigkeit ihrer Geschichte wird Malinche nur auf zwei Lesarten reduziert: die der Verräterin und die des stummen Opfers. Das Performancekollektiv schall&kreck hinterfragt beide Perspektiven und legt die Vorurteile sowie die Gewalt offen, die seit Jahrhunderten auf indigene und weibliche Körper projiziert und ausgeübt werden.
Malinches Echo: Ein lebendiges Vermächtnis
Mehr als ein Mythos der Vergangenheit spricht Malinches Echo von jemandem, der noch lebt. Sie bricht unvermittelt und widersprüchlich in andere Räume ein: Sie wohnt in abfälligen Liedern, in der literarischen Figur der romantischen Liebe, in fortbestehenden Stereotypen und spiegelt ein weitergegebenes Trauma, das unauslöschliche Spuren im Erleben der Körper hinterlässt.
Auf der Bühne reisen die Echos von Malinche durch Zeit und Raum. Manchmal scheint ihre Stimme mit ihrem Echo zu verschmelzen, manchmal ihr Echo mit der Stimme von Elisa Marschall – der Performerin, die mit beeindruckender Leichtigkeit zwischen präzisen choreografischen Sequenzen, zurückgenommenen Gesten und heftigen, abrupten Erschütterungen wechselt, die den Raum mit intensiver Spannung füllen. Kostüme, Medienkunst und Sounddesign begleiten diese Aktionen nicht nur, sondern umhüllen sie und verschmelzen mit ihnen, eingebettet in ein Ritual, das von innerer Transformation und Erneuerung erzählt.
Marschall nimmt das Publikum auf eine biografische Reise mit, in der Körper und Stimme eine Vielzahl von Identitäten und einen existenziellen Schock erfahrbar machen. Ihre Stimme ist stark. Der Körper ist zugleich vertrautes und fremdes Territorium. Die Erinnerung verwischt die Grenzen zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Gesten wie das Flechten der eigenen Haare oder das Sich-selbst-Einflechten wecken die introspektive Suche nach Heilung und beschwören das Verlangen herauf, im eigenen Körper einen Raum zu finden, in dem die eigene Existenz möglich wird.
Malinche: Eine zentrale Figur der kolonialen Geschichte steht im Mittelpunkt.
Ein globales Regime der Gewalt
Die Botschaft ist klar: Es gibt viele Malinches. Indigene Frauen, Heilerinnen, Kämpferinnen, weychafes, cimarronas, Verteidigerinnen der Territorien, Aktivistinnen, Queere, Freie, Hexen. Während in Abya Yala – eine von indigenen Völkern und dekolonialen Feminismen zurückgeforderte Bezeichnung für den amerikanischen Kontinent – koloniale Gewalt gegen indigene Frauen ausgeübt wurde, verbrannte man zur gleichen Zeit in Europa Frauen als Hexen. Dieses globale Regime der Gewalt gegen Frauen offenbart eine gemeinsame Unterdrückung, die zeitliche und geografische Grenzen überschreitet.
Zwischen Tanz und medialer Inszenierung verliert dieses Solo seinen Charakter als reine Einzelperformance, sobald verkörperte Erinnerung und der Ruf des Kollektivs in das Geschehen eindringen. Jede Szene erscheint als Akt des Widerstands gegen dominante Erzählungen, binäre Verständnisse und die Simplifizierung historischer Komplexitäten. Malinche wurde oftmals zu einer einzigen Geschichte reduziert – zur Stärkung bestimmter Identitäten, Marginalisierung indigener und schwarzer Lebenswelten und Vereinfachung diasporischer Wege. Mit solchen Darstellungsweisen gilt es in Malinches Echo zu brechen.
Die Performance wurde gezielt für intime Theaterräume entwickelt. Sie verbindet Fragmente auf Deutsch, Spanisch und – in kleinerem Umfang – Náhuatl, die sich nahtlos zu einem mehrsprachigen Gewebe zusammenfügen. In dieser Auffassung werden feministische Kämpfe gewürdigt, und Malinche bleibt als Figur offen, näher bei uns, als wir denken, und lädt dazu ein, einen neuen Mythos zu erträumen, der den alten überwinden kann.
Wiedergeburt einer Dortmunder Sinfonie
Eduard Wilsings großes Werk im Konzerthaus
Ein weiterer Meilenstein im Hinblick auf das Wiederentdecken des im Jahr 1809 in Hörde geborenen Komponisten der Romantik Daniel Friedrich Eduard Wilsing fand am Sonntag mit der Wiederaufführung seiner Sinfonie in D-Dur im Konzerthaus Dortmund statt. Das umfassende Wirken und Lenken von Gerhard Stranz hat dazu geführt, dass die Aufführung des Werkes mit Unterstützung vieler Vorbereiter und Mitwirkender möglich wurde. Das Dortmund Jugendsinfonieorchester DOJO unter der Leitung von Achim Fiedler hatte das Werk, für das es keine Aufführungsvorbilder gab, erschlossen. Eingebunden in ein komplettes Konzertprogramm, sogar der Uraufführung einer Auftragskomposition fand das Werk eine begeisterte Resonanz im ausgebuchten Konzerthaus. Ein historischer Abriss des Leiters der Kulturbetriebe der Stadt, Dr. Stefan Mühlhofer, über die Einordnung des Werkes von Eduard Wilsing in die Geschichte des Dortmunder Musiklebens ergänzte dieses musikalische Highlight.
Vor 191 Jahren entstanden, vor 182 Jahren im Festsaal der Gesellschaft Casino vom „Liebhaber Concert“, einem Vorläufer der Dortmunder Philharmoniker uraufgeführt, wurde diese Sinfonie vielleicht nur ein einziges Mal wiederaufgeführt, galt dann über lange Zeit als verschollen. Dem zielstrebigen Erkunden von Gerhard Stranz in den letzten Jahren ist es zu verdanken, dass auch diese Sinfonie sowie mehr als einhundert weitere Werke des Komponisten wieder bekannt und verfügbar wurden. Ein namhafter Kollege und Zeitgenosse Wilsings, Robert Schumann, hatte dessen Wirken nicht nur hoch gelobt. Auch zwei Werke von ihm stellte das DOJO der Sinfonie voran: Die Ouvertüre zu Shakespeares „Julius Caesar“ und den Kopfsatz aus Schumanns Cello-Konzert. Einem professionellen Orchester standen die etwa 80 jungen Musiker kaum nach. Auch die Solistin war ein Eigengewächs von DORTMUND MUSIK: Die 19-jährige Cellistin Maria Bovensmann, die bald ihr Musikstudium aufnehmen wird.
Das Dortmunder Jugendorchester unter der Leitung von Achim Fiedler spielten unter anderem die Sinfonie in D-Dur von Eduard Wilsing. (Foto: (c) privat)
Pathetisch eröffnete ein Hornsextett die Ouvertüre. Fiedler am Pult hielt die Spannung hoch, brachte die Jugendlichen dazu, Spitzenleistung abzuliefern. Drei Akkorde des Orchesters eröffneten das Cello-Konzert, bevor die Solistin mit zarten ebenso wie kraftvoll ansetzenden Strichen einsetzte. Sanfter Musikfluss, mit Akzenten des lustvoll aufbegehrenden Orchesters garniert, bestimmten diesen Satz. Dramatik, eine besondere Klangfarbe aus Pizzicato der Streicher und Flötenlinie im Finale. Großer Jubel war der jungen Solistin sicher. Doch Fiedler und der Direktor von DORTMUND MUSIK, Stefan Prophet, boten mehr auf, als das Flaggschiff DOJO. Mit einem Auftrag an den Kompositionslehrer der Dortmunder Musikschule, Gianluca Castelli, bekamen auch die Sinfonietta und das Dortmunder Kinderorchester DOKIO die Möglichkeit, sich einzubringen. Castelli nahm das Material der beiden Schumann-Werke, wie auch einen Auszug der Wilsing-Sinfonie zur Grundlage für sein auf die Fähigkeiten der beiden Vororchester abgestimmtes Werk „Der Schmetterlingseffekt“, anspielend auf Wilsings Gesänge vom Schmetterling. So konnten dann über zweihundert Kinder und Jugendliche gemeinsam bei einem Teil des Programms mitwirken. Zum DOJO auf der Bühne gesellten sich dahinter die Jüngsten des DOKIO und ihre mitwirkenden Betreuer, während die Sinfonietta sich auf der Orgelempore postierte. So leise er heranflatterte, so trumpfte dieser Schmetterling volltönend auf, wanderte von einer Instrumentengruppe zur nächsten, verhallte schließlich leise. Eine große Leistung der Vororchester, teils mit Kindern im Grundschulalter.
Wilsings Sinfonie erklingt wieder in Dortmund
Nach Mülhofers Ausführungen und Danksagungen an Gerhard Stranz als treibende Kraft sowie an Sponsoren, Herausgebern und Verleger war es schließlich so weit: Das DOJO präsentierte erstmals nach 180 Jahren wieder die Sinfonie in der Heimatstadt des Komponisten. Dazu wechselten die Streicher von der amerikanischen in eine Abart der deutschen Orchesterbesetzung, saßen die zweiten Violinen zwar den ersten gegenüber, jedoch rückten Bratschen und Celli lediglich auf, ohne die Plätze zu tauschen. Kraftvollem Einstieg ins Adagio, wiegender Melodie und an Beethoven erinnernden dramatischen Akzenten folgten frech auftrumpfende Streicher, lustig marschierendes Tutti-Spiel. Leichtfüßige Momente, nonchalant Erzählendes, sanft Schwelgendes förderte Fiedler zutage. Süßlicher Auftakt, blühende Streicherklänge, erzählerischer Duktus, durch Moll-Passagen bereicherte Farbigkeit kennzeichneten das Andante. Aufwühlend, bald sanft hüpfend, ließen im Menuetto, eigentlich eher einem Scherzo, die Akzente zusammenzucken. Eine Oboenlinie bezauberte die Zuhörer, unterbrochen vom Gewitter der Streicher. Ins Allegro molto starteten die Jugendlichen übergangslos mit einem Fugato der Streicher, wild und ungestüm. Marschierend, aufpeitschend, mit feurigen Repetitionen, vollem Blech schließlich ging es aufbegehrend dem Finale entgegen. Den großen Jubel teilte Fiedler schließlich geordnet den Instrumentengruppen zu.
Zu einem abschließenden Empfang trafen alle Beteiligten rund um Vorbereitung, Organisation und Mitwirkung in der WILO-Lounge des Konzerthauses zusammen. Mit zahlreichen Wortbeiträgen wurden auch die im Konzert nicht wahrnehmbaren Leistungen aufgezeigt. Ehrengäste wie die Familienangehörigen Wilsings waren angereist, sogar aus dem schottischen Edinburgh.
Martin Schreckenschläger
Offene Ateliers Dortmund 2024 am 5/6. und 12/13. Oktober 2024
Die „Offenen Ateliers Dortmund“ bieten Kunstinteressierten alle zwei Jahre die Möglichkeit, Kunst dort zu erleben, wo sie entsteht. 2024 öffnen 138 Künstlerinnen, Künstler und Galerien an 81 Standorten ihre Türen. An den ersten beiden Oktoberwochenenden können BesucherInnen ein breites Spektrum an Kunst erleben und Einblicke in die Arbeitsweise der KünstlerInnen gewinnen.
Ateliers, Studios, Werkstätten und Galerien in privaten Wohnhäusern, Gemeinschaftsateliers und größeren Atelierhäusern öffnen ihre Türen. Die BesucherInnen entdecken dabei sowohl beschauliche Hinterhöfe als auch industriell geprägte Areale des Ruhrgebiets.
2024 ist wieder das Jahr der Offenen Ateliers in Dortmund.
Sowohl etablierte Kunstschaffende als auch neue TeilnehmerInnen, darunter Studierende, präsentieren ihre aktuellen Arbeiten. Sie freuen sich auf den direkten Austausch mit den BesucherInnen. Die gezeigten Werke reichen von Malerei, Bildhauerei und Grafik über Fotografie und Film bis hin zu digitalen Medien, Klangkunst und Performance.
Das Besondere an den Offenen Ateliers Dortmund ist der direkte Kontakt zu den KünstlerInnen. BesucherInnen können aus erster Hand erfahren, unter welchen Bedingungen ein Kunstwerk entsteht, und haben die Möglichkeit, durch den Erwerb eines Werkes ihre eigene Kunstsammlung zu erweitern.
Die Veranstaltung bietet einen umfassenden Einblick in die Vielfalt der Dortmunder Kunstszene. Sie zeigt, wie groß die Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen in Dortmund ist und wie kreativ die Stadt auf diesem Gebiet agiert.
Aufgrund der großen Resonanz sowohl von Seiten der KünstlerInnen als auch der BesucherInnen findet das Event 2024 bereits zum sechsten Mal statt.
Digitale und gedruckte Materialien
Die neue Webseite https://offene-ateliers-dortmund.de/ bietet alle Informationen zu den teilnehmenden KünstlerInnen und Galerien. Eine Suchfunktion und eine digitale Karte erleichtern die individuelle Routenplanung.
In den kommenden Tagen werden auch die kostenlosen Führungen veröffentlicht, bei denen sich Interessierte direkt bei orts- und fachkundigen Guides anmelden können.
Veranstaltungsdaten der Offenen Ateliers Dortmund 2024
Östlich der B54 05. / 06. Oktober 2024
Westlich der B54 12. / 13. Oktober 2024
Öffnungszeiten der Ateliers
samstags von 15 – 20 Uhr
sonntags von 11 – 18 Uhr
Neue Sonderausstellung bei Phoenix des Lumières: „Wunderwelt Ozean – ein immersiver Tauchgang“
Vom 28. September 2024 bis 5. Januar 2025 zeigt das immersive Kunstzentrum Phoenix des Lumières eine Reise durch die beeindruckende Welt der Meere – Ticket-Verkauf startet ab sofort – Dienstags ist Familientag.
Faszination Ozean für Groß und Klein
Über 70 Prozent unseres Planeten sind von riesigen Wasserflächen bedeckt, die wir Ozeane nennen. Unter ihrer Oberfläche verbirgt sich eine faszinierende Welt, die Menschen seit jeher zu entdecken versuchen. Forscher haben mehr als 250.000 Arten registriert. Immer wieder stoßen sie dabei auf neue Lebensformen und Geheimnisse. Die neue immersive Sonderausstellung „Wunderwelt Ozean“ lädt große und kleine Entdeckerinnen und Entdecker dazu ein, einen einzigartigen Blick unter die Meeresoberfläche zu werfen. Dabei können sie die zahlreichen Bewohner der Ozeane kennenlernen.
Unterwasserwelt erleben – in Lebensgröße und ganz nah
Besucherinnen und Besucher können gewaltige Säugetiere in Lebensgröße bewundern und selten sichtbare Tiefseefische sehen. Sie erleben das Gefühl, einem Weißen Hai ganz nah zu sein. Auf diesem immersiven Tauchgang umgeben Blauwale, Orcas und Pottwale die Entdecker. Dabei erleben sie die Formen und Farben der Unterwasserflora und -fauna hautnah. Dahingleitende Pinguine, exotische Seepferdchen und leuchtende Quallen bieten beeindruckende Anblicke. Dunkle Gewässer, in die kein Licht dringt, enthüllen immer wieder neue, atemberaubende Landschaften und Lebewesen. Sowohl Erwachsene als auch Kinder haben die Gelegenheit, den unendlichen Reichtum der Meere zu entdecken. Nur wenige Menschen haben diese Wunder bisher gesehen. Doch dieser Reichtum befindet sich derzeit in einem fragilen Zustand.
Neue Produktion für Dortmund
Culturespaces Studio hat in Zusammenarbeit mit Spectre Lab Studio die Ausstellung „Wunderwelt Ozean“ entworfen. Sie ermöglicht Besucherinnen und Besuchern ein intensives Erleben der vielfältigen Unterwasserwelt. Während der zehnmonatigen Produktionszeit entstanden 800 Videoaufnahmen, die mehr als 100 Arten der Unterwasserflora und -fauna zeigen. Die sorgfältig ausgewählten Aufnahmen passen sich an die Phoenixhalle in Dortmund an. Sie lassen die Besucherinnen und Besucher zwischen ruhigen Momenten und dynamischen, animierten Szenen wechseln. Der maßgeschneiderte Soundtrack, entwickelt mit Start-Rec, verstärkt das Erlebnis durch eine Vielzahl an Meeres- und Tiergeräuschen. Die räumliche Anordnung der Projektoren und Lautsprecher in der ehemaligen Gasgebläsehalle auf Phoenix West verstärkt den Eindruck, den Tieren ganz nah zu sein. Besucherinnen und Besucher tauchen so noch intensiver in die Welt des Ozeans ein.
Dienstags ist Familientag
Die neue Sonderausstellung läuft vom 28.09. bis 31.10. und vom 21.12. bis 05.01. Sie ist jeweils von Mittwoch bis Sonntag, 14:30 bis 19:00 Uhr, geöffnet. Dienstags ist Familientag bei Phoenix des Lumières. An diesem Tag können kleine und große Ozeanentdeckerinnen und -entdecker den ganzen Tag (10:00 bis 19:00 Uhr) zu einem vergünstigten Preis auf Entdeckungsreise gehen.
Zwischen dem 02.11. und dem 20.12. ist die Ausstellung ganztags am Familientag (10:00 bis 17:00 Uhr) sowie samstags von 14:30 bis 21:00 Uhr zu sehen.
Wunderwelt Ozean – Infos im Überblick Laufzeit: 28. September 2024 bis 5. Januar 2025
Spielzeiten: 28.09. bis 31.10. und 21.12. bis 05.01. Mi-So: 14.30 Uhr bis 19:00 Uhr Di: 10.00 Uhr bis 19:00 Uhr
02.11. bis zum 20.12. Di: 10.00 Uhr bis 17:00 Uhr Sa: 14.30 Uhr bis 21:00 Uhr
Zusätzlich zeigt Phoenix des Lumières die Sonderausstellung in den NRW Herbstferien (14.10. bis 26.10.) und Winterferien (23.12. bis 05.01.) montags 14:30 Uhr bis 19:00 Uhr.
Tickets: 16 Euro Erwachsene, 10 Euro Kinder und Jugendliche (5-17 Jahre) Familientag: 13 Euro Erwachsene, 8 Euro Kinder und Jugendliche (5-17 Jahre), 35 Euro Familientarif (2 Kinder + 2 Erwachsene)