Schillers „Räuber“ im zeitgenössischen Gewand

Wie bringt man das
am Ende der literarischen Sturm-und Drang-Periode entstandene Drama
„Die Räuber“ von dem jungen deutschen Schriftsteller Friedrich
Schiller (1759 – 1805) mit seiner zeitlosen und aktuellen Brisanz
auf die Bühne bringen?

Dieser schwierigen
Aufgabe stellte sich das freie Theaterkollektiv Sir Gabriel Trafique
(SGT) mit Regisseur Björn Gabriel, vom Dortmunder Schauspiel gut
bekannt, und die für Ausstattung und Produktion verantwortliche Anna
Marienfeld in ihrem neuesten Projekt „Die Räuber.Live – Utopien
aus Deutschen Lenden“ im Dortmunder Theater im Depot. Der Titel
weist schon mit Ironie auf das vor allem durch die AfD vermittelte
„deutschtümelige“Sprach- und Menschenbild hin, so der Regisseur.

Die Premiere ist
dort am 12.01.2019 um 20:00 Uhr. Neben den Organisatoren Gabriel und
Marienfeld gehören immer wechselnde Schauspieler*innen und
Videokünstler*innen zur Gruppe.

Diesmal spielen der
Bochumer Fernsehmacher Dominik Hertrich und die in Köln geborene
Schauspielerin Aischa-Lina Löbbert sowie die Schauspielerinnen Fiona
Metscher und Mirka Ritter. Die vier spielen zwei Paare, die
eigentlich als gebildet und aufgeklärt gelten. Beide begehen bei
Champagner und den in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts
beliebten Mettigel einen launigen Abend. Man wähnt sich sozial,
humanistisch und fremden Kulturen aufgeschlossen. Dann passiert etwas
Unerwartetes und die verschiedenen Lebensentwürfe geraten unter dem
Brennglas „identitärer“ Fragestellungen in nicht geahnte
Konkurrenz zueinander. Der Abgrund lauert zwischen den Worten und es
entbrennt ein erbitterter ideologischer Kampf um die „moralisch
gerechte Gesinnung“. Orientierung soll ihnen ein Kulturhistorischer
Abgleich bieten und die Vier gleiten immer tiefer ab in Schillers
„Räuber“ mit katastrophaler Folge..

Versteckt im "deutschen" Wald und hinter Maschendrahtzaun sinniert der Regisseur und einer der Köpfe von "Sir Gabriel Trafique" Björn Gabriel.
Versteckt im „deutschen“ Wald und hinter Maschendrahtzaun sinniert der Regisseur und einer der Köpfe von „Sir Gabriel Trafique“ Björn Gabriel.

Wie von SGT gewohnt,
werden zwar viele Monologe aus Schillers „Räuber“ genutzt, aber
mit Hilfe von Video-und Lichtinstallationen, Musik, Elementen der
virtual reality, der bildenden Kunst, der Performance, zwei
Livekameras sowie über 100 Presens ein zeitgenössisches
zugespitztes Gewandt dar gebracht. Für die Visuals und die
zeitgenössische Ästhetik ist Alexander Huegel verantwortlich.

Die Bühne ist unter
anderem mit typischen als kitschige „typisch deutsche“ Elemente
wie etwa den „Deutschen Michel“, den „German Grill“ oder
symbolhaft mit einer „Mauer“ als Theke und einen geheimnisvollen
und gruselig mit einem Totenkopf versehenen stilisierten „deutschen“
Wald ausgestattet.Es gibt also viele Assoziationsräume für das
Publikum.

Wie Gabriel betonte,
sind die „Räuber“ von Schiller wohl das deutscheste Stück
(Drama). Im Konflikt zwischen Vernunft und Gefühl wählen die Söhne
von Graf Maximilian Moor im Drama am Ende extreme und und zu
verabscheuende Mittel, um sich von den Fesseln der Elterngeneration
und den Schranken des sogenannten „Kastratenzeitalters“ zu
befreien. Karl als idealistische Befreier, Bruder Franz als Tyrann,
der sich zurückgesetzt fühlt und sich über alle Natur erhebt.

In unserer Zeit
brechen sich sich Unzufriedenheit, Verdrängtes oder nur in
heimeligen Kneipen und Bierstuben unter sich herausgelassene
Aggressionen sowie Ängste vor „Überfremdung“, sozialen Abstieg
etwa bei den Montagsdemonstration der PEGIDA lauthals und wie ein
Ventil bahn. Es geht diesen Menschen ja, wie sie betonen, der
„Gerechtigkeit“ Geltung zu schaffen. Da setzt so mancher auf
scheinbar einfache Lösungen für komplexe gesellschaftliche Probleme
und sucht den einen „Sündenbock“. Die Gefahr der politischen
Instrumentalisierung von rechtspopulistischen und faschistischen
Parteien ist groß.

Neben der Premiere
am 12.01.2019 gibt es im Dortmunder Theater im Depot auch noch weiter
Vorstellungen des Stückes am Sonntag, den 13.01.2019 um 18:00 Uhr,
sowie am 14.02.2019, am 28.03.2019 und am 29.03.2019 (jeweils um
20:00 Uhr).

Infos und Karten
unter www.depotdortmund.de




Im ¾ Takt ins Jahr 2019

Gleich
mit zwei Konzerten „Alles Walzer“ an einem Tag schickten
die Dortmunder Philharmoniker unter der schwungvollen Leitung von
Generalmusikdirektor Gabriel Feltz ihr Publikum im ¾
Takt in das neue Jahr 2019. Feltz gelang es wieder einmal, ein
facettenreiches Programm auf die Beine zu stellen, und die hiesigen
Philharmoniker zeigten
sich wie gewohnt in ausgezeichneter Form.

Zur
Seite standen für eine
gelungene Vorstellung außerdem noch die Pianistin Tatiana
Prushinskaya und die usbekische
Sopranistin Hulkar
Sabirova.

Geboten
wurden Walzerklänge in ihrer Vielfältigkeit aus unterschiedlichen
Epochen und Ländern.

Bei
dem Thema Walzer kommt man natürlich nicht an Wien und Johann Strauß
(Sohn) vorbei

So
begann das Konzert passend mit dem Kaiserwalzer op. 437 des
österreichisch-deutschen Kapellmeister und Komponisten.

Wie gewohnt führte Gabriel Feltz mit seinen Dortmunder Philharmonikern beschwingt und walzerselig durch das Programm. (Foto: Anneliese Schürer)
Wie gewohnt führte Gabriel Feltz mit seinen Dortmunder Philharmonikern beschwingt und walzerselig durch das Programm. (Foto: Anneliese Schürer)

Mit
dem traurig-schönem Arie „Lascia ch‘io pianga aus „Rinaldo“
(1720)
von Georg Friedrich
Händel ging es in ein anderes Jahrhundert und es wurde
gleich deutlich, dass der ¾
Takt und Walzer nicht seinen Ursprung, wie man denken könnte, in
Wien hat. Hulkar Sabirova
sang die Arie mit viel Gefühl und Stimm-Volumen.

In
verschiedenen Tempi und Variationen fand dieser besondere Takt auch
bei dem „Valses nobles D 969“ von Franz Schubert, arrangiert für
Klavier zu vier Händen von Georg Kremser. Tatiana Prushinskaya und
Gabriel Feltz trugen gemeinsam am Klavier dieses meisterhafte Werk
von Schubert vor.

Von
der Liebe zu einer Frau inspiriert wurde der französische Komponist
Louis Hector Berlioz (1803 – 1869) bei
seinem „Un Bal“ (2. Satz der „Symphonie fantastique“ op. 14).

Beim
romantischen Liebeslied „je veux vivre“ aus „Romeo et
Juliette“ von dem französischen Komponisten Charles Gounod konnte
die Sopranistin Sabirova erneut ihre weiche und volle Stimme zur
Geltung bringen.

Gabriel
Feltz führte ab und zu mit witzig-humorvollen und bissigen
Überleitungen durch das Programm.
Es folgten mit dem Walzer
aus „Dornröschen“ von Peter Tschaikowsky (1848 – 1893) und dem
Walzer Nr.2 aus der „Suite für Varieté-Orchester“
von Dimitri Schostakowitsch (1906 – 1975) zwei russische Vertreter
mit ihrem ihren romantischen und bei Schostakowitsch in
trüben politischen Zeiten auch
melancholischen Walzer-Werken.Stimmungsvoll
wurde das Programm mit dem Frühlingsstimmen op. 410 von Johann
Strauß (Sohn) dem Ende entgegen geführt.

Sabirova
und Feltz ließen es sich nicht nehmen, dabei gekonnt einen
Walzertanz auf die Bühne zu bringen und danach auch zwei Gäste aus
dem Publikum zum Tanz zu bitten.

Einer
der wohl bekanntesten Walzer von Strauß Junior, der bekannte
„Donauwalzer“, sowie ein Czaras von Hulkar Sabirova dargebracht,
durften als Zugabe nicht fehlen.

Traditionell
wurde mit dem Radetzky-Marsch von Johann Strauss (Vater) das Programm
endgültig beendet und auf das neue Jahr angestoßen.




Makulatur mit Eva-Maria Deutschewitz im Kunstbonbon

Nur
wenige werden noch wissen, was das Wort „Makulatur“ eigentlich
bedeutet. Es ist „Altpapier“ oder wiederverwendetes Papier. Auch
die künstlerische Facebookseite von Eva-Marie Deutschewitz trägt
den Namen „Makulatur?“. Die Künstlerin zeigt im Kunstbonbon
Allerdings ist es relativ wertvolles Altpapier, das sie für ihre
Arbeiten verwendet: Uralte Medizinbücher, alte Werbebroschüren und
Modezeitschriften oder Postkarten aus vergangenen Jahrzehnten. Aus
diesen Schätzen reißt oder schneidet sie die Einzelteile für ihre
Werke.

Da
sie gern seriell arbeitet finden sich bestimmte Themengruppen immer
wieder. Ob sie nun die Rolle der Frau in den 50er/60er-Jahren mit
einem durchaus kritischen Augenzwinkern betrachtet und dabei auch
gleich noch den Beginn der Konsumgesellschaft mit einbaut oder sich
mit dem Inneren des menschlichen Körpers beschäftigt und ziemlich
schwarzhumorig einige Zutaten beisteuert: die „Heile Welt“ der
Magazine und des darin gezeigten Lifestyles der jeweiligen Epoche
wird von der Künstlerin immer wieder in Frage gestellt.

Durch ihre Collagen gewährt Eva-Maria Deutschewitz einen interessanten Einblick auf das Frauenbild der 50er und 60er Jahre.
Durch ihre Collagen gewährt Eva-Maria Deutschewitz einen interessanten Einblick auf das Frauenbild der 50er und 60er Jahre.

Genauso
verfährt sie mit der Tierwelt und drückt in einer Serie namens
„Party Animals – wenn Tiere feiern“ z.B. einem Feldhamster eine
bestickte Einkaufstasche voller Flaschen in die Pfötchen.

Einige
dieser Serien von Eva-Marie Deutschewitz werden ab 05.01.2019 im
Kunstbonbon zu sehen sein. Aber nicht nur die Originalcollagen,
sondern auch große Drucke der Werke auf Leinwand oder Kissenbezügen
sowie Postkarten sind präsent und können natürlich auch gern
erworben werden.

Bei
der Vernissage am 05.01.2019 um 15 Uhr wird Holger Krüssmann noch
mit einigen Worten etwas zur Künstlerin und ihrem Werk sagen und
anschließend ist Eva-Marie Deutschwitz sicherlich gern bereit mit
den Besuchern über ihre Arbeit zu reden.

Die
Ausstellung dauert bis zum 09.02.2019 und ist di 13-18, fr 15-20 und
sa 12-15 Uhr zu sehen.

Der Eintritt ist wie immer frei.




Tiefe Einblicke in seelische Untiefen

Der neueste PEGASUS-Krimi von Christiane Bogenstahl und Reinhard Junge, erschienen im Oktober 2018 im Grafit-Verlag, ist praktisch ein Folge-Thriller des vorherigen Kriminalroman „Datengrab“. Aber keine Angst, sie können den spannenden Psychothriller auch lesen, wenn sie „Datengrab“ noch nicht kennen. Es gibt genug erklärende Hinweise auf die vorangegangenen Ereignisse, die alle Personen und Zusammenhänge nahebringen.

Die Detektei PEGASUS ist so ziemlich am Ende, und soll durch den ehemaligen Kameramann und ziemlich unzufriedenen momentanen Hausmann und Frührentner Klaus-Ulrich Mager wieder belebt werden. Sein älterer Sohn, der Detektiv Dr. Kalle Mage, soll derweil als Bodyguard für Lea Bennsdorf dienen, die sich vier Jahre nach einer brutalen Vergewaltigung verfolgt fühlt.

Zunächst nimmt sie keiner ernst – denn ihr einstiger Peiniger Paul Kehlmann sitzt noch im Knast. Trauma oder Täuschung? Trotz anfänglicher Bedenken kommen Kalle Mager und seine Freunde und IT-Experten Simone Olsok und der in Lea verliebte Tim Hoppe langsam ins Grübeln. Denn über dem Phönixsee in Dortmund stürzt unerwartet ein Flugzeug samt einem Ex-Doktoranden und Feind Kehlmanns und dem Piloten ab…

Der Nachfolger von "Datengrab" überzeugt mit temporeicher Spannung. (Foto: © grafit Verlag)
Der Nachfolger von „Datengrab“ überzeugt mit temporeicher Spannung. (Foto: © grafit Verlag)

Der Krimi entwickelt einen einen großen Spannungsbogen, der den Leser immer mehr in seinen Bann zieht und kleine Überraschungen bereit hält.
Die Handlung spielt im Umfeld von Dortmund – Bochum – Wattenscheid sowie Essen, und die Sprache hat viel vom bissig-trockenem Ruhrpott-Charme und die verschiedenen Charaktere werden gut entwickelt.
Solides kriminalistisches Handwerk und Intuition tragen hier in Verbindung mit moderner Technik zur Lösung des Falls bei und geben interessante Einblicke in die aktuelle Möglichkeiten der Verbrechensaufklärung.
Wer wie ich in Dortmund wohnt und aufgewachsen ist, wird die genannten Orte und Straßen sicherlich wieder erkennen. Humorvolle Anspielungen etwa auf die Rivalität der beiden Fußballvereine BVB und Schalke 04 lockern die tiefen psychologischen Abgründe aus Rachegelüsten, Missbrauchsfolgen und den klar dargestellten schlechten Arbeitsbedingungen der PsychotherapeutInnen in Ausbildung auf.
Der Thriller ist nicht nur unterhaltsam und spannend, sondern spricht direkt oder indirekt gesellschaftspolitische Probleme an. So wird unter anderem auch der bedrohliche Rechtspopulismus in Form der AfD thematisiert.
Ein nicht nur Menschen aus dem Ruhrgebiet empfehlenswerte temporeiche und spannungsgeladene Lektüre.

Seelenamt

Christiane
Bogenstahl und Reinhard Junge

Kriminalroman kt.
411 Seiten

Grafit Verlag

EUR 13.00, E-Book
EUR 9.99

ISBN
978-3-89425-586-2




Kooperation zwischen UZWEI im Dortmunder U und hiesigen Realschulen

Wie weckt man bei Kindern und Jugendliche das Interesse für die bildende und darstellende Kunst und deren kreatives Potential? Das Kultur wesentlich für eine lebendige Stadtgesellschaft und Persönlichkeitsentwicklung ist, scheint in den Kommunen immer mehr anzukommen. So gibt es schon eine Kooperationsvereinbarungen mit Schulen und dem Theater Dortmund (wir berichteten).

Nun wurde am 14.11.2018 im Dortmunder U unter dem Motto „Über sich hinaus wachsen“ für drei Jahre eine Kooperation zwischen den hiesigen Realschulen und der UZWEI im Dortmunder U vereinbart.
Dr. Stefan Mühlhofer, der Leiter der Kulturbetriebe, überreichte den anwesenden Schulleiterinnen und Schulleitern der Dortmunder Realschulen die von den Beteiligten unterzeichneten Kooperationsverträge. Worum geht es genau?

Mit diesem Projekt haben Schülerinnen und Schüler der siebten bis neunten Klassen von den beteiligten Realschulen auf der UZWEI die Gelegenheit sowohl Film, Fotografie und mediale Künste mit Inhalten aus den Schul-Lehrplänen zu verknüpfen. Unterstützt werden sie dabei von freien Künstlerinnen und Künstler, die mit ihnen zu ihren wichtigen Themen arbeiten.

Dr. Stefan Mühlhofer (zweite Reihe mit roter Krawatte) vereinbarte mit den  anwesenden Schulleiterinnen und Schulleitern der Dortmunder Realschulen eine kulturelle Kooperation. (Foto: © Lea Haubner)
Dr. Stefan Mühlhofer (zweite Reihe mit roter Krawatte) vereinbarte mit den anwesenden Schulleiterinnen und Schulleitern der Dortmunder Realschulen eine kulturelle Kooperation. (Foto: © Lea Haubner)

Es gibt vier Treffen pro Schulklasse, wobei eine Theaterfachfrau und ein bildender Künstler der UZWEI ihr Thema aus kreativer und auch medialer Perspektive bearbeiten werden. Sie drehen zum Beispiel Filmclips, bauen Requisiten oder erfinden Spiele und Geschichten.

Gerade SchülerInnen aus eher Kultur fernen oder wirtschaftlichen schwierigen Familienverhältnissen sollen die Möglichkeit bekommen, sich kreativ zu entfalten und ihr künstlerisches Potenzial zu erforschen. Im besten Fall werden sie so für Kunst und Kultur begeistert und gewinnen zudem an Selbstbewusstsein.

Einmal im Jahr werden die Ergebnisse dann auf großer Leinwand im Kino im U präsentiert.




Klassische Musik zwischen Trauer und Hoffnung

Das 4. Philharmonische Konzert am 11./12. Dezember 2018 im Dortmunder Konzerthaus stand unter dem Motto „Trauer und Hoffnung“. Ars tremonia war am 12.12.2018 mit dabei.
Die Dortmunder Philharmoniker unter der schwungvollen Leitung des französischen Dirigenten Marc Piollet kombinierte ganz verschiedene Gegensätze mit Werken von vier Komponisten. Die musikalischen Welten gehen von Bohuslav Martinů bis Wolfgang Amadeus Mozart, sowie Maurice Ravel bis Benjamin Britten.
Entstanden sind die zu hörenden Musikwerke alle in für die Komponisten schwierigen Phasen, Zwei sind auch von Trauer und Verzweiflung im Angesicht von Kriegsdrohung und Gewalt geprägt.

Das zu Beginn gespielte „Mahnmal für Lidice“ von dem tschechischen Komponisten Bohuslav Martinů (1890 – 1959) ist ein eindringliches musikalisches Mahnmal und Erinnerung an das grausame Massaker des NS-Regimes am 22.06.1942 im tschechischen Lidice.
Ein düsterer und schriller Anfang löst sich erst langsam in einem patriotischen Choral aus dem 13. Jahrhundert auf und wirkt wie eine Paraphrase auf das Dies irae-Motiv aus der lateinischen Totenmesse. Nachdem sich die Atmosphäre langsam aufklärt, erhellt sich die Musik in hoffnungsvolle fast hymnische Höhen, bis die Idylle am Ende brachial durch einen Tutti-Akkord beendet wird. Hier kommen die tiefe Trauer und Mahnung mit der Trost und Hoffnung in einem Werk zusammen.

Für das folgende Klavierkonzert G-Dur von Maurice Ravel (1875 – 1937) konnte der renommierte Pianist Alexandre Tharaud gewonnen werden.
Das so leicht und brillant daherkommende und aufregend instrumentierte Konzert für ein Soloinstrument und kleines Orchester bietet nicht nur für den Pianisten sondern für alle Beteiligten eine große Herausforderung. Ein fulminanter Peitschenschlag eröffnet das Konzert und schafft gleich eine spezielle „Zirkus-Atmosphäre“mit spanischem Flair. Es folgen eine Fülle von verschiedenen Themen, die von Amerika beeinflusste Jazz wie Blues-Elemente enthalten. Diese treffen unter anderem auf surreale Harfen-Klänge. Das wunderbare Adagio assai danach steht kontrastreich dazu und ist in seiner vordergründigen Einfachheit besonders kompliziert. Der Komponist hatte nach eigenen Angaben „Takt für Takt“ um die fließende Melodie gerungen. Nach einem Trommelwirbel beginnt im letzten Satz ein rhythmisch vorantreibendes und rasantes Finale mit schwindelerregenden Klavierkaskaden.

Das beeindruckte Publikum bekam vom virtuosen Pianisten noch zwei Zugaben zu hören.

Alexandre Tharaud spielte das Klavierkonzert von Maurice Ravel in G-Dur. (Photo: © Marco Borggreve)
Alexandre Tharaud spielte das Klavierkonzert von Maurice Ravel in G-Dur. (Photo: © Marco Borggreve)

Nach der Pause stand die Sinfonie D-Dur KV 504 „Prager“ von Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791) auf dem Programm, mit der der Komponist erst im zweiten Anlauf in Prag einen Riesenerfolg verbucht hatte.
Der erste Satz nimmt in seiner Bildhaftigkeit und thematischem Reichtum schon einiges von dem später entstandenen „Don Giovanni“ voraus. Im folgende Andante verbindet Mozart die gegensätzlichsten Elemente, Formen und Melodien zu einer für ihn typischen kunstvoll aufgeladenen Struktur. Der ernstere Charakter passten wohl nicht zu einem eleganten, tänzerischen Menuett. Jedenfalls ließ der Komponist es wegfallen. Das Rondo-Finale ist wieder von heiterer Lustigkeit und Finessen geprägt und endet mit einem strahlenden D-Dur.

Die als letztes gespielte „Synfonia da Requiem op. 20“ des britischen Komponisten Benjamin Britten (1913 – 1979) kann als prophetische Mahnung für das dem bekennenden Pazifisten im Jahr 1938 schon klar ersichtlichen drohendem Grauen des Zweiten Weltkriegs gesehen werden.
Zugleich hatte Britten noch den Tod seiner Eltern zu verarbeiten.
Das in drei Sätzen konzipierte Werk wollte er so sehr zu einem Anti-Kriegsstück wie möglich machen. Auch wenn die drei Sätze Titel aus der der lateinischen Totenmesse tragen, ist dieser theologische Bezug für ihn eher ein emotionaler. Die drei Sätze wurden an diesem Konzertabend als eine zusammenhängende Einheit präsentiert. Es beginnt mit einem donnernden Paukenschlag und führt zu einem dunklen langsamen Trauermarsch. Deutlich wird das durch die Lamento-Klage der Holzbläser und Streicher.
Dissonant und als Apokalyptische Reiter musikalisch herumrasend sowie nicht greifbare Gefahr geht es weiter. Das Saxophon sorgt nur kurz für eine gewisse Entspannung, bevor die Musik wieder zu neuen Höhepunkten aufgepeitscht wird und am Ende zerfällt.
Das zurückgenommene und friedliche Finale wird von drei Flöten etabliert.
Der Friede ist im Jahr 1941 bei der Uraufführung leider noch in weiter Ferne. Aber wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.




Museum Ostwall Kunstpreis geht an Lili Fischer

Der von den Freunden des Museums Ostwall in Dortmund gestiftete und mit 10.000 Euro dotierte Kunstpreis „Follow me Dada and Fluxus“ geht im Jahr 2018 an die Hamburger Künstlerin Lili Fischer (Jahrgang 1947). Der schon zum fünften Mal zu vergebende MO Kunstpreis wurde aus sieben Einreichungen von einer Fachjury ausgewählt.

Mit dem Preis ist zudem noch eine Ausstellung „Schnakengeist“ der Preisträgerin Lili Fischer vom 16.12.2018 bis zum 31.03.2019 im Schaufenster Museum Ostwall (4. Etage) sowie ein Ankauf zweier Werke für die Sammlung des Museums verbunden.

Die Künstlerin hat schon ein bewegtes und vielseitiges Leben hinter sich. Ihre Kunst entstand in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts im Hintergrund von Happenings, Fluxus, Performance und Spurensicherung und späterer Feldforschung in der Natur und dem Lebensumfeld des Menschen. Ihre Ausdrucksformen umfassen Zeichnungen, Fotografie, Drehbücher, Performance und Objektkunst. 1994 bis 2013 war sie außerdem Professorin für Performance/Feldforschung an der Kunstakademie Münster.

Für ihr künstlerisches Schaffen steht heute, wie sie bei einem Pressegespräch erzählte, in der Speicherstadt (Hamburg) ein 100 qm großes Atelier zur Verfügung.

Die Arbeiten zu der Ausstellung stammen aus dem Zeitraum zwischen ungefähr 2005 und 2009.

Lili Fischer ist die diesjährige Preisträgerin des Kunstpreises "Follow me Dada and Fluxus". Foto: © Roland Gorecki
Lili Fischer ist die diesjährige Preisträgerin des Kunstpreises „Follow me Dada and Fluxus“. Foto: © Roland Gorecki

Mit der Natur war Fischer auch durch eine Tätigkeit als Amateurin auf Nordsee-Inseln wie Pellworm stark verbunden. Wie der Titel der Ausstellung besagt, stehen in der Ausstellung die oft eher als lästig empfundenen Schnaken (Schneide) im Mittelpunkt des Interesses.

Die Künstlerin liebt ihre filigranen Formen und tänzerischen Bewegungen sowie ihre Dimensionen.

Am Anfang ihrer gezeigten Kunst steht die Zeichnung der toten Schnake auf dem Zeichenpapier, dann werden die exakten Linien und Strukturen gezogen.

Aus diesen Linien werden Schrift, Luftströmungen, Flugbewegungen und genaue Studien der Proportionen. „Es entsteht ein ganzer Kosmos, so die Künstlerin. Ihr Vater war, wie sie verriet, ein Flugzeugbauer.

Neben Zeichnungen und Skizzen in Schwarz-Weiß und einem farbigen Foto-Plakat mit einem Menschen mit „Schnakenflügeln“ in einer Wolkenlandschaft, sind noch einige eindrucksvolle Modelle von Schnaken in verschiedenen Größen in ihrer filigranen Schönheit zu sehen.

Das größte Modell einer Schnake (T-förmig) aus der Werkgruppe Schnaken (2006/2008) besteht zum Beispiel aus ganz feinem Japanpapier, Peddigrohr, Rundhölzern, Draht, Sieb und wurde mit Pigmentfarben sowie edler Bronze versehen und mit Leim befestigt. Das Model hat die enorme Flügelspannbreite von 300 cm, Körperhöhe ca. 100 cm und einer Beinlänge (ausgestreckt) von 220 cm. Dieses Werk gehört zu den beiden Ankäufen für das Museum Ostwall (MO).

Die zweite angekaufte Arbeit gehört zur Werkgruppe Schnaken (2005 – 2008) und trägt den Titel „Schnakengeist“ (Tipula maxima). Sie wurde geschaffen aus gerissenem Japanpapier auf schwarzem Karton (120 x 180cm) und trägt die Bezeichnung nicht ganz zu unrecht.

Die offizielle Preisverleihung an Lili Fischer findet am Sonntag, den 16.12.2018 im Museum Ostwall im Dortmunder U im dortigen „innogy Forum/ Kino“ (Erdgeschoss) statt.

Leonie-Reygers-Terrasse 2
44137 Dortmund

Wie Klaus Fehlemann (Vorsitzender der Freunde des Museums Ostwall im Dortmunder U9 vorab verriet, sollen alle bei der Preisverleihung Anwesenden ein von Hand signiertes Motiv-Plakat der Künstlerin nach Hause mitnehmen können. „Das gehört zu unserem Konzept,“ so Fehlemann.

Infos unter
mo@stadtdo.de oder Tel.. 0231/
50–24723




Neuer Kalender „Grafik aus Dortmund“ symbolisch an Bürgermeisterin Jörder überreicht

Die Sparkasse Dortmund als Sponsor überreichte in Person des Vorsitzenden des Vorstandes Uwe Samulewicz im hiesigen Rathauses am Donnerstag, den06.12.2018 passend zum Nikolaus-Tag den mit Spannung erwarteten Kalender „Grafik aus Dortmund“ für das Jahr 2019 an Bürgermeisterin Birgit Jörder. Er erscheint mit einer Auflage von500 Exemplaren und ist streng limitiert.

Seit inzwischen 43 Jahren organisiert das Dortmunder Kulturbüro jedes Jahr den von der Sparkasse geförderten Wettbewerb „Grafik aus Dortmund“ mit einer Ausstellung und am Ende einem hochwertigen Kunstkalender.

Nach einem längerem Verfahren durch einer fachkundigen Jury ( neben Birgit Jörder noch Personen aus dem Kultur und Kunstbereich, der Wissenschaft sowie der Sparkasse Dortmund) haben es sechs Künstlerinnen und Künstler geschafft, mit jeweils zwei ihrer Grafiken für den Dortmunder Grafik-Kalender ausgewählt zu werden.

Im Vordergrund: Uwe Samulewicz (Vorsitzender der Sparkasse Dortmund) übergab den Kalender mit der Nummer 1 an Bürgermeisterin Birgit Jörder. Dahinter die Künstlerinnen und Künstler sowie die Organisatoren. (Foto: © Roland Gorecki)
Im Vordergrund: Uwe Samulewicz (Vorsitzender der Sparkasse Dortmund) übergab den Kalender mit der Nummer 1 an Bürgermeisterin Birgit Jörder. Dahinter die Künstlerinnen und Künstler sowie die Organisatoren. (Foto: © Roland Gorecki)

In diesem Jahr gehörten folgende Künstlerinnen und Künstler zu den glücklichen Gewinnern, die mit ihren Arbeiten in dem Kalender vertreten sind: Petra Eick, Wilhelm Frosting, Silvia Liebig, Stefan Lüdemann, Germaine Richter und Jessica Toliver.

Es ist nicht nur eine Ehre, als Künstler hier mit seinen Arbeiten aufzutauchen, sondern die Gewinner/-innen erhalten auch ein Honorar von je 2000 €.

Auch in diesem Jahr zeichnet sich nicht nur durch die von jedem der KünstlerInnen handsignierten einzelnem Exemplar, sondern auch wieder durch seine Facettenreichtum aus. Ob in schwarz-weiß oder farbig, jeder von ihnen setzte seine individuellen Akzente.

So ließ sich etwa die Künstlerin Germaine Richter von Francisco de Goya , oder eine andere von spanischen Horror-Filmszenen inspirieren.

Es ist verständlich, dass dieser spezielle und bewusst limitierte Dortmunder Kalender nur an ausgewählte Personen der Stadtgesellschaft vergeben wird und besonders gefragt ist. Diejenigen, die ihn erhalten, freuen sich jedes Jahr aufs neue auf diesen Dortmunder Kalender als ein Highlight, so Birgit Jörder und Uwe Samulewicz. Da tritt keiner gerne freiwillig zurück. Die Exklusivität und geringe Auflage macht den ideellen Wert für die Besitzer aus.

Wie jedes Jahr ist die Druckerei Klenke GmbH für den Druck des Kalenders verantwortlich.

Für das Jahr 2019 läuft die Bewerbung für Interessierte, die den Mittelpunkt ihres künstlerischen Schaffens in Dortmund sowie ihren Wohnsitz hier haben. Voraussetzung für eine Teilnahme ist zudem ein abgeschlossenes Studium an einer Kunsthochschule oder vergleichbare Ausbildung mit mehrjähriger Ausstellungspraxis. GewinnerInnen des Vorjahres sind von der Teilnahme ausgeschlossen. Bewerbungen erfolgen ausschließlich online unter www.grafik-aus-dortmund.de




„Rausch der Schönheit“ im Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Endlich ist es soweit! In der großen Ausstellungshalle des Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte (MKK) ist vom 09.12.2018 bis zum 23.06.2019 die opulente Ausstellung „Rausch der Schönheit. Die Kunst des des Jugendstils“ zu sehen.

Mit ihr sollen auch, wie von uns vorab berichtet, die Geburtstage der drei beteiligten Institutionen gefeiert werden. Das Museum wird 2018 genau 135 Jahre, die Museumsgesellschaft zur Pflege der bildenden Kunst e.V. 110 Jahre und die Stiftung für das Museum 20 Jahre alt.

Erstmals gezeigt werden erstmals die seit 1900 gewachsene Jugendstilsammlung des Dortmunder Museums (80%) plus Leihgaben (20%) (Ars tremonia berichtete vorab).

Erzählt wird in einem breiten Spektrum über sechs Kapitel von den Anfängen, Ausprägungen und des Jugendstils. Mit seinem ganzheitlichen Weltbild und Sinn für Schönheit, Formen aus der Natur sowie kunstvolle Verzierungen fand er ab 1900 internationale Verbreitung.

Es war eine spannende Umbruchzeit mit rasanten industriellen Entwicklungen, und thematisiert wird auch Dortmund als Industriestadt im Um- und Aufbruch ins 20. Jahrhundert.

 Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist schon ganz dem Jugendstil verfallen.
 Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte ist schon ganz dem Jugendstil verfallen.

Der Jugendstil nahm Einfluss auf Architektur, Möbel, Tanz und vieles mehr.

Die sechs gut beleuchteten Bereiche im Überblick:

Von Paris nach Dortmund

Es beginnt mit der internationalen Weltausstellung in Paris (1900), einer großen Leistungsschau auf dem Gebiet der Technik, Kultur und Kunst. Der Gründungsdirektor des MKK, Albert Baum, kaufte dort erste herausragende Stücke an. Ziel war, moderne Erzeugnisse der Zeit zu präsentieren, sowie Handwerker und Kunsthandwerker so zu eigenen Schöpfungen anzuregen.

Vom Rausch der Schönheit

Die Künstler waren der Auffassung, dass sich der Mensch durch eine ästhetisch gestaltete Umwelt positiv verändern könne. Anregung fanden sie in der Natur und in der faszinierenden japanischen Bildsprache der Farbdrucke (Kalimere) und Farbholzschnitte.

Die Dynamik des Lebens ist auch in Formen und Dekoren bis hin zur tänzerischen Bewegung exemplarisch zum Beispiel bei einer Porzellanfigur, die einer realen Tänzerin nachempfunden worden ist, klar ersichtlich.

Entwürfe für eine neue Gesellschaft

Die Einheit von Kunst und Leben und die Reform aller Lebensbereiche war Thema bei den Jugendstil-Reformern. Das betraf den ganzen Menschen, dessen Wohnumfeld, die Neugestaltung der Arbeitswelt bis hin zur Gesundheit. Für diese individualistischen Positionen stehen die Werke von Frank Lloyd Wright, Bernhard Hoetger und Ferdinand Hodler.

Universalkünstler und Gesamtkunstwerk

Universalkünstler wie die Mitglieder der Darmstädter Künstlerkolonie schufen Raumkunstwerke sowohl für sich wie auch für andere. Ein besonderes Beispiel sind etwa der liebevoll restaurierte Salon für eine Dame von Joseph Maria Olbrichs und ein Speisezimmer nach einem Entwurf von Wilhelm Thiele. Beide wurden in der Hofmöbelfabrik Julius Heinrich Glückert hergestellt.

Jugendstil und Moderne

Im Zentrum der Ausstellung steht mit einer erstmals rekonstruierten Wohnungseinrichtung der Dresdner Werkstätten für Handwerkskunst mit Richard Riemerschmid ein weiterer wichtiger Protagonist des Jugendstils. In seinen Möbelentwürfen wird der Wandel vom individuell gefertigtem Einzelstück zur seriellen Maschinenproduktion deutlich. Neben Riemerschmid sind Henry van de Velde und Peter Behrens maßgeblich für ein in Zukunft weisendes Zusammenwirken von Kunst, Handwerk, Industrie und Wirtschaft. Später wurde dieser Weg durch das „Bauhaus“ fortgeführt.

Dortmund auf dem Weg in die Moderne

Um das Jahr 1900 war Dortmund auf dem Weg zu einem rasant wachsenden Industriezentrum und Großstadt. Das Stadtbild änderte sich durch repräsentative Großbauten wie das Stadttheater oder die Handwerkerschule, das Museum für Kunst und Gewerbe sowie die 1908 eröffnete Volksbibliothek. Trotz Kriegszerstörungen sind noch einige Spuren des Jugendstils in unserer Stadt auf vielen Fassaden, in Kirchen und der Industriearchitektur ( z.B. Portal Zeche Zollern) zu sehen.

Gelegenheit, diesen Spuren zu folgen bieten die von einem Begleitprogramm angebotenen diverse Spaziergänge.

Ebenso gibt es Angebote für geführte Ausstellungsrundgänge.

Öffentlich: 3,00 € pro Person zzgl. Eintritt

Individuell Buchbar: 90 Min. 54,00 € zzgl. Eintritt

60 Min. 36,00 € zzgl. Eintritt

45 Min. 27,00 € zzgl. Eintritt

Programme für weiterführende Klassen:

Nähere Informationen und Preise unter Telefon 0231-50-26028

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog:

Im Museum 39.00 €/ im Buchhandel 49,00 e.

Verkauf im Museumsshop.

Ein digitaler kostenloser Spaziergang Tour Dortmund Ost mit der„Actionbound-App“.

Die digitale Erkundung dauert ca. 1,5 Stunden.

Die kostenfreie App mit ihrem Smartphone herunterladen im App Store oder google play.

Bound-Name suchen: „MKK „Rausch der Schönheit – Die Kunst des Jugendstils“ – Tour Dortmund Ost.




Computerspiel mit lebendigem Avatar

Wer auch nur etwas für Computerspiele übrig hat, wird das neue Abenteuer „realREALITY“von Anna Kpok lieben. Mit Elementen von Point & Click Adventures wie „Monkey Island“ sowie Elementen moderner MMORPG wird die Besucher zum aktiven Spieler, der die Aufgaben nur in der Gruppe lösen kann. Am Freitag und Samstag gibt es noch dreimal die Möglichkeit für maximal fünf Spieler pro Partie im Studio des Schauspielhaus Dortmund daran teilzunehmen.

Am Anfang ist es ungewohnt, doch man gewöhnt sich schnell daran: Die Besucher steuern einen echten Menschen. Zunächst einigt man sich, wer welche Befehle gibt und welchen Backgrund unser Avatar hat und los geht’s. „Start“, „Stopp“, Rechts“ und „Links“ steuern den Avatar in die richtige Richtung und mit den weiteren Befehlen können beispielsweise Gegenstände in ein Inventar abgelegt werden.

Hauptprobe zu Anna Kpok: RealReality im Ringlokschuppen Ruhr am 19.09.18 Bild: Stephan Glagla
Hauptprobe zu Anna Kpok: RealReality im Ringlokschuppen Ruhr am 19.09.18 Bild: Stephan Glagla

Und hier über kommendem Rezensenten wieder die Erinnerungen an Spiele wie „Monkey Island“ oder „Day of the Tentacle“. Wie bringt man den Avatar dazu, den Gegenstand aufzunehmen oder zu benutzen? Erst „Ducken“ und dann „Benutzen“? Meine Gruppe hat jedenfalls schnell herausgefunden, wie der Avatar gut durchs Spiel gelenkt wird.

Die Rahmengeschichte: In einer nicht allzu fernen Zukunft wird die Avatarin Anna Kpok umgezogen sein und ein schickes neues Smart-Home des Anbieters realReality bezogen haben. Sie wird sich in dem Smart-Home eingerichtet haben, das ihr jeden Morgen ihr Lieblingsgetränk mixt – das Leben kann so schön sein! Lieblingsmusik, Lieblingsklamotten, Lieblingsfreunde, Lieblingsträume, Lieblingsleben. Und all das nur gegen ein paar persönliche Daten. Lieblingsdaten. Anna Kpok auf Kuschelkurs mit ihrem Data Double. Doch nach merkwürdigen Vorfällen wird Anna Kpok misstrauisch und wieder zur Kämpferin.

„realReality“ ist ein ganz besonderes Theatererlebnis. Nicht nur wegen des ungewöhnlichen Settings, sondern auch durch die Diskussionen in der Gruppe waren spannend. Denn wir mussten uns entscheiden, wie es weitergeht. Die Zusammenarbeit war auch nötig, denn nur im richtigen Zusammenspiel untereinander „funktionierte“ der Avatar. Das war besonders wichtig bei den Computerspielen im Spiel.

Termine: 07.
Dezember 2018 17 Uhr, 07. Dezember 2018 19 Uhr, 07. Dezember 2018 21
Uhr, 08. Dezember 2018 16 Uhr, 8. Dezember 2018 18 Uhr, 8. Dezember
2018 20 Uhr.

Infos unter www.theaterdo.de oder 0231 5027 222