I am still here – Hannes Brock mit Elan zurück

Vieles ist
mittlerweile aus Dortmund verschwunden, doch eine Konstante
widersetzt sich glücklicherweise. Kammersänger Hannes Brock bleibt
uns trotz seiner Abschieds-Gala im letzten Jahr weiter erhalten. Wohl
nicht ganz so glücklich mit seinem „Unruhe-Stand“, brauchte der
Intendant Heribert Germeshausen nicht viel Überredungskunst, um ihn
für ein ein weiteres Galakonzert am 16.02.2019 in der Oper Dortmund
zu überzeugen.

Brock ist eine
Institution in unserer Stadt und es gelingt ihm immer noch, dass
Publikum mit seiner ausdrucksstarken und einfühlsamem Stimme sowie
seinen Entertainer-Qualitäten mitzureißen.

Das Programm hatte
so bezeichnender Weise den Titel „I am still here“ (Ich bin immer
noch hier).

In der zweiten
Hälfte der Gala gab er passend dazu eine extra auf sein Leben
zugeschnittene deutschsprachige Version von „I‘m Still Here““
(aus Follies (Stephen Sondheim) zu Gehör.

Musikalisch zur
Seite standen ihm tatkräftig (wie schon viele Jahre) „seine“
Band mit Markus Otten (Gitarre), Simone Witt (Piano und Bandleitung),
Bernd Zinsius (Bass), Jan Rohling (Drums), Ana-Maria Dafova
(Keyboard) und Axel Riesenweber (Leadtrompete) zur Seite.

Außerdem zeigten im
Hintergrund auf der Bühne auch die Dortmunder Philharmoniker unter
der schwungvollen Leitung von Philipp Armbruster mit viel
Sensibilität wieder einmal ihr vielseitiges Können.

Die Arrangements
wurden Matthias Grimminger und Hennning Hagedorn zusammengestellt.

Der Kammersänger bot ein weit gefächertes Repertoire: Zu hören waren Musical-Hit aus Sunset Boulevard, A Chorus Line, Man of La Mancha, Miss Saigon oder Les Misérables, aber auch bekannte und beliebte Evergreens aus dem Bereich Pop. Dabei war zum Beispiel „Beautiful“ (Carole King), Paul Simons „Bridge Over Troubled Water“, das wunderschöne „Turn, Turn, Turn“ (Pete Seeger) oder „In My Life“ von den noch jungen Beatles John Lennon/ Paul McCartney, sowie „Piano Man“ (Billy Joel).

Kammersänger Hannes Brock bot wieder eine unterhaltsame Mischung aus Musical und Pop. (Foto: © Björn Hickmann)
Kammersänger Hannes Brock bot wieder eine unterhaltsame Mischung aus Musical und Pop. (Foto: © Björn Hickmann)

Eine gute Idee war,
sich als Special Guest die „Mordsstimme und Mordsfrau“ (so Hannes
Brock) Deborah Woodson für die Gala zur Seite zu holen. Beide kennen
sich gut aus ihrer gemeinsamen Arbeit bei dem Musical Hairspray
(2017) hier an der Oper Dortmund. Damals begeisterte sie als
Motormouth Maybelle. Ihre prägnante Gospel-Stimme (sie ist die
Tochter eines amerikanischen Baptistenpastors) hat enorme Power und
Volumen. Mit ihrem Temperament und starken Songs wie etwa „I Will
Survive“ (Freddie Perren/ Dino Fekaris), oder „Proud Mary“
(John Fogerty) rockte sie den Saal und begeisterte vor allem mit
einer starken Version von „I Will Always Love You“. Dieser
eigentlich für Dolly Parton komponierte Song wurde so richtig durch
Whitney Houston (Film Bodyguard) berühmt. Zusammen mit Ks. Hannes
Brock gab sie eine besondere Interpretation von „New York , New
York“ (John Kander) zum Besten.

Zu einer Gala gehört
selbstverständlich auch eine glanzvolle Garderobe. Zu jedem neuen
Song gab es ein neues zum jeweiligen Lied passendes Outfit für die
Sängerin. Hannes Brock wechselte seine Kleidung während der Pause.
Gewohnt humorvoll-ironisch kokettierte der Kammersänger während der
Gala mit seinen „Altersbeschwerden“ und scherzte mit dem
Dirigenten.

Als Zugabe durfte
„My Way“ (Frank Sinatra nicht fehlen. Zur Freude des Publikums
sang er zusammen mit Deborah Woodson auch noch etwas aus „Hairspray“.

Wer Lust bekommen
hat, kann die Gala „I am still here“ mit Ks. Hannes Brock noch am
12.04.2019 in der Oper Dortmund erleben.

Informationen gibt
es wie immer unter www.theaterdo.de
oder tel.. 0231/ 50 27 222.




Digitalisierung ist Thema bei der 5. Konferenz des Deutschen Bühnenvereins in Dortmund

Am 14. und 15.
Februar 2019 fand die 5. Konferenz der Theater-, Tanz-und
Musikpädagoginnen und Pädagogen des Deutschen Bühnenvereins
Landesverband Mitte in Dortmund statt. Im Theater Dortmund berieten
und informierten sich Theaterpädagogen von aus Nordrhein-Westfalen,
Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland erstmals durchgehend mit
einem Thema.

Es ging um die
zukunftsweisende Frage, welchen Einfluss die Digitalisierung auf das
Theater und die jeweiligen wichtigen vermittelnden pädagogischen
Maßnahmen ausübt. Da ist Dortmund als digitaler Theater-„Hot
Spot“ und der geplanten „Akademie für Digitalität und Theater“
genau der richtige Ort für die Konferenz.

Wie Lina Zehelein
(Staatstheater Darmstadt) verriet, das man sich in diesem Jahr über
die große Teilnehmerzahl von achtzig Personen freuen konnte.
Erfreulich auch, die Zahl der männlichen Theaterpädagogen ist in
den letzten Jahren von zwei auf zwanzig gestiegen!

Die digitale Welt wird auch das Theater umkrempeln. Die Theaterpädagoginnen und -pädagogen machen sich fit für die Zukunft. (v.l.n.r.) Monika Menezes-Kuth (Deutscher Bühnen-Verein), Luisa Schumacher (Staatstheater Wiesbaden), Sarah Jansinszczak (Theater Dortmund), Svenja Riechmann (Theater Dortmund) und Lina Zehelein (Staatstheater Darmstadt).
Die digitale Welt wird auch das Theater umkrempeln. Die Theaterpädagoginnen und -pädagogen machen sich fit für die Zukunft. (v.l.n.r.) Monika Menezes-Kuth (Deutscher Bühnen-Verein), Luisa Schumacher (Staatstheater Wiesbaden), Sarah Jansinszczak (Theater Dortmund), Svenja Riechmann (Theater Dortmund) und Lina Zehelein (Staatstheater Darmstadt).

Im Theater Dortmund
informierten sich die Beteiligten mit Hilfe zahlreicher
Impulsvorträgen und Workshops über die Frage: „Wie kann, muss und
wird sich unsere Arbeit ändern“, um auch im 21. Jahrhundert Kinder
und Jugendliche, aber auch neue Zuschauerschichten im
Erwachsenenbereich an Kultur heranzuführen. Gerade in der jetzigen
Zeit ist es besonders wichtig, ein freies und reflektierende
kritisches Korrektiv in einer immer komplexer und für viele
bedrohlich wirkenden gesellschaftlichen Verhältnissen zu haben.

Die Dortmunder
Theaterpädagogin Sarah Jasinszczak betonte, dass sich die
Wahrnehmung der Jugend durch die modernen Technologien stark geändert
hat. „WhatsApp“ , „Instagram“, und schnelle Suchmaschinen wie
Google oder Enzyklopädien wie Wikipedia, PC-Gaming oder
Mannequin-Challenge (das regungslose Verharren in Posen, die
alltägliche Situationen nachstellen) gehören zu ihrem Leben.

Es ist die Frage,
wie wir sie in ihrer Lebensrealität abholen, ihr Interesse wecken
und in einen konstruktiven Dialog mit ihnen treten kann. Es gibt
gerade in Dortmund eine Vielzahl an kulturvermittelnden Angeboten für
Babys bis zu Seniorinnen und Senioren. So z.B. Baby-Konzerte,
Konzerte für junge Leute, Jugendclubs, Senioren-Tanztheater und
vieles mehr.

So können, wie
schon im Schauspiel Dortmund geschehen, Gaming-Formate, wie zum
Beispiel das von Anna Kpok, ausgetestet werden. Eine Verbindung von
analoger und digitaler Welt ist ein Ziel sowie Geschichten zum
weiterentwickeln (Beispiel: Misson Possible – Musiktheater im
Revier Gelsenkirchen).

Bedeutsam und
wichtig ist aber auch eine gute Kooperation mit den Schulen (wir
berichteten über solche Kooperationsverträge in Dortmund) und
Vernetzung mit anderen kulturellen Bildungsträgern.

So besuchten am
15.02.2019 zum Beispiel die KonferenzteilnehmerInnen das Zentrum für
kulturelle Bildung, der UZWEI auf der zweiten Etage im Dortmunder U.
Dort bot die gerade laufende digitale Camping- Erlebnis-Ausstellung
genügend Stoff für einen regen Austausch.

Die nächste
Konferenz 2020 soll übrigens in Wiesbaden stattfinden. Beim
Pressegespräch war auch Luisa Schumacher vom hessischen
Staatstheater Wiesbaden anwesend. Sie konnte wichtige Eindrücke und
Erfahrungen aus der Konferenz in Dortmund mitnehmen.




Amüsanter Ruhrgebietsroman als Theaterstück im Schauspiel Dortmund

Seine Uraufführung
im Schauspiel Dortmund hat am Samstag, den 16.02.2019 um 19:30 Uhr
„Als die Omma den Huren noch Taubensuppe kochte“ nach dem
gleichnamigen Roman der in Essen geborenen Autorin Anna Basener.
Regie führt die vor allem als Kabarettistin bekannte Gerburg Jahnke
(Missfits, Ladies Night). Für„Omma“ wurde Anna Basener im
letzten Jahr mit dem Pulitzer Preis (nicht der Amerikanische) in der
neuen Sparte Roman für den amüsantesten deutschsprachigen Roman
ausgezeichnet. Auch Jahnke begeisterte das Buch sofort.

Im Mittelpunkt des
als Theaterstück gekürzten Stoffes stehen vor allem drei starke
Frauen. Zum einen ist da die Ruhrpottikone und ehemalige
Wirtschafterin in einem Essener Puff, genannt „Omma“ (Anke
Zillich), die nach dem mysteriösen plötzlichen Tod der ehemaligen
Hure und Vertrauten Mitzi (Friederike Tiefenbacher) fluchtartig alle
Zelte in Essen abbricht und bei ihrer entsetzten Tochter Bianca
(Caroline Hanke), einer bis jetzt noch erfolglosen Designerin von
Damenschlüpfern, im hippen Berlin-Kreuzberg auftaucht. Diese ist
nicht nur auf der Suche nach ihrer Bestimmung, sondern auch im
Dauerclinch mit ihrer Mitbewohnerin Louise (Luise Kinner).

Diese ist nämlich
über-korrekt. Als dann noch der junge Polizeikommissar Nils (Jens
Kipper) dort auftaucht und unangenehme Fragen stellt, ist das Chaos
groß. Bianca wundert sich, wie die vitale Mitzi so plötzlich
sterben konnte…

Die Omma (anke Zillich) ist über Theos (Mario Lopatta) Anblick entzückt, ihre Enkelin Bianca (Caroline Hanke) ist skeptischer. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Caroline Hanke
Anke Zillich
Mario Lopatta

Diese urig-komische
und musikalische Komödie mit zwei unerschrockenen Heldinnen, lässt
das schroffe Rotlichtmilieu im Pott gegen das so hippe Berlin der
Gegenwart antreten. Gleichzeitig zeigt es zudem zwei unterschiedliche
Sichtweisen auf das älteste Gewerbe der Welt.

Eine besondere
Herausforderung und Spaß für zwei der Schauspieler im Stück ist,
dass sie sowohl eine männlicher Rolle als auch eine Hure spielen.

Außerdem muss das
Ensemble sein musikalisches Können beweisen und singen. Die
Liedtexte stammen von der Autorin des Buches, so das sich Tommy Finke
(Musikalischer Leiter des Dortmunder Schauspiels) zu seiner Freude
voll auf die Musik konzentrieren konnte.

Diese hat er den
verschiedenen Figuren respektvoll und sensibel auf den Leib
geschnitten.

Je nachdem, so viel
wurde vorab verraten, wird Walzer, Gitarren- oder Akkordeon-Musik zu
hören sein. Allgemein auch Musik, die mit Klischees spielt und zum
Lachen anregt.

„Es geht in den
Liedern immer um Gefühle und innere Befindlichkeiten mit einem oft
lyrisch-poetischen Anklang “, so Jahnke.

Die Bühne wird zu
einer Drehbühne und die Schauspielerinnen und Schauspieler sprechen
das Publikum direkt an. Der Regisseurin ist wichtig, dass das
Publikum auch wirklich angesehen wird.

Zu erwarten ist wohl
eine unterhaltsam-freche, mal sexy oder sentimentale und „politisch
unkorrekte“ Inszenierung.

Die Premiere am
16.02.2019 und die folgenden bis Ende März sind schon alle
ausverkauft. Die Termine in den folgenden Monaten bieten aber noch
Gelegenheit, die Aufführungen dieses Stückes zu erleben.

Informationen zu den
genauen Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer unter
www.theaterdo.de oder
telefonisch: 0231/ 50 27 222.

Es lohnt sich auch
immer nachzufragen, ob eventuell noch Karten für einen eigentlich
schon als ausverkauft geltenden Termin frei geworden sind!




Ibsens Hedda Gabler – Ein Konflikt zwischen zwei Lebensmodellen

Im Studio des
Schauspiel Dortmund steht am 15.02.2019 um 20.00 Uhr das Drama „Hedda
Gabler“ von Henrik Ibsen (1828 – 1906) unter der Regie von Jan
Friedrich auf dem Programm. Der junge Regisseur kann dabei seine in
einem Studium erworbenen Kenntnisse der Zeitgenössische Kunst für
seine erste Inszenierung für das Schauspiel Dortmund einbringen.

Obwohl die
Aufführung nah am Text von Ibsens Drama bleiben wird, wird der Stoff
mit modernen Stilmitteln für die heutige Zeit aufbereitet. Wie beim
Pressegespräch erklärt wurde, wird die Inszenierung als
Barbie-Sitcom, mit Masken und allem was dazu gehört, beginnen. Man
darf gespannt sein, welche Bühnen Barbie-Ken-Welt das Publikum
erwartet. Mit der Zeit bröckelt allerdings die bürgerliche Fassade
und wird nach und nach schauspielerisch zerfallen.

Zum Stück: Hedda
Tesman, geborene Gabler und Tochter eines hohen Generals, führt
frisch verheiratet ein scheinbar perfektes Leben mit ihrem Mann
Jörgen. Dieser ist ein vielversprechender und aufstrebender
Kulturwissenschaftler, der ihr ein finanziell gesichertes Leben und
eine hohes gesellschaftliches Ansehen bietet. Das sie ihn nicht
liebt, er sie nicht wirklich beachtet und nur als schönes Objekt
betrachtet, stört sie da zunächst wenig. Die Aussicht auf eine
lukrative Professorenstelle für Jörgen und die Hoffnung auf den
baldigen Nachwuchs sowie ein ansehnliches Haus sind ein „gutes
Trostpflaster“für die Langeweile mit ihren Mann.
Konfliktverdrängung und oberflächliche Freundlichkeit sind für ihn
bezeichnend. Da taucht ihre Jugendliebe, der faszinierende Lövborg,
inzwischen ebenfalls ein Kulturwissenschaftler, überraschend wieder
in der Stadt auf. Er hatte gerade erst ein Aufsehen erregendes
kulturwissenschaftliches Buch heraus gebracht. Das ist für ihre
Zukunftspläne und „Bilderbuchglück“ eine Bedrohung und bringt
ihr Lebenskonzept und ihre Gefühle durcheinander. Hatte sie sich
doch damals gegen Lövborg entschieden, da sie seine erfolgreiche
Entwicklung nicht erwartete. Wohl eine falsche Entscheidung.
Geschickt macht sie sich daran, den Ruf und Ansehen von Lövborg zu
demontieren. „Ein einziges Mal in ihrem Leben die Herrschaft haben
über ein Menschenschicksal“…

Hedda Gabler (Bettina Lieder) lebt eigentlich  in einer perfekten Welt, ist aber dennoch unzufrieden. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Hedda Gabler (Bettina Lieder) lebt eigentlich in einer perfekten Welt, ist aber dennoch unzufrieden. (Foto: © Birgit Hupfeld)

Der Regisseur sieht
dieses Drama als Folie für eine perfekte kleinbürgerliche Fassade,
hinter die er schonungslos blicken lässt. Bis auf die Figur Hedda
Gabler werden die anderen Schauspielerinnen und Schauspieler jeweils
zwei Rollen im Stück übernehmen. Begleitet wird die Aufführung mit
Musik (Klangeinspielungen) und Videoart bereichert.

Die Premiere am
15.02.2019 und der zweite Termin am 22.02.2019 sind schon
ausverkauft.

Es lohnt sich,
schnell Karten für den 02. 03.2019, 08.03.2019 um 20:00. oder am
14.04.2019 um 18:30 Uhr rechtzeitig unter 0231// 50 27 222 oder
www.theaterdo.de zu
reservieren und sich nähere Informationen zu holen.




Dramatische Oper um Rache, Macht und Liebe

Die „Chinawochen“
im Opernhaus Dortmund gehen weiter. Nach der Operette „Im Lande des
Lächelns“ hatte am Samstag, den 09.02.2019 die dramatisch-lyrische
Oper „Turandot“ von Giacomo Puccini (1858 – 1924) unter der
Regie von Tomo Sugao seine umjubelte Premiere.Das Libretto der
letzten und unvollendeten Oper von Puccini stammte von Giuseppe Adami
und Renato Simoni. Musikalisch sensibel begleitet wurde die
Aufführung von der Dortmunder Philharmoniker unter der engagierten
Leitung von Generalmusikdirektor Gabriel Feltz.

Der Opernchor
Theater Dortmund unter der Leitung von Fabio Mancini sowie die
Statisterie und Kinderstatisterie Theater Dortmund sorgten für eine
berührende und atmosphärische starke „Volks-Begleitung“.

Dem chinesischen
Hintergrund der Oper wurde mit einem relativ statischen Bühnenbild
mit rot-schwarzer intensiver Farbe an den Wänden und der Decke oder
dreigeteilten Kammern mit chinesischen Lampen Rechnung getragen. Für
spezielle Effekte und Auftritte ließ sich hinten eine Luke öffnen.
Die Kostüme waren fantasievoll und passend für eine Fabel
kontrastreich ausgestattet. Glanzvoll bei den Herrschaften am
Kaiserpalast und ärmlich für das Volk. Eine besondere Bedeutung bei
der Inszenierung zur Unterstreichung der verschiedenen Gemütszustände
hatte die Beleuchtung. Ein großes Kompliment an Ralph Jürgens, der
für das Licht verantwortlich war.

Die Geschichte der
von Rachegelüsten zerfressenen und in sich zurückgezogenen
Prinzessin Turandot und deren Öffnung für die Liebe am Ende,
eindrucksvoll gespielt und gesungen von Stéphanie
Müther, wird kontrastiert durch den starken Charakter
der Sklavin Liù
. Durch ihre wahrhaftige
Liebe für den Werber um
Turandot, den
tatarischen Prinz Calef, ist
sie diejenige, die eigentlich die Veränderung bei der chinesischen
Prinzessin bewirkt und ihren „Drachenpanzer“ langsam durchdringt.
Mit spielerischer Leidenschaft und Stimmgewalt begeisterten
Sae-Kyung Rim (Liù)
und Andrea Shin als Calaf
in diesen Rollen das Publikum. Überzeugen konnte auch die hier gut
bekannte Karl-Heinz Lehner als Timur
(entthronter
König der Tataren) und Kammersänger Hannes Brock als Altoum (Kaiser
von China). Das auf
Machterhalt und Rache ausgerichtete autoritäre System wird in seiner
Brutalität dargestellt. Die Männer
kommen in der Oper
eher schlecht weg. Der Prinz Calaf ist kein Held , der nur um seine
Liebe kämpft, sondern zuerst jemand, der sich etwas beweisen muss.
Er will vor allem Kaiser und als Herrscher von China Macht und ein
Reich zurück gewinnen. Dazu opfert er auch seine eigentliche Liebe
zu Liù.

Im kalten blauen Mondlicht fühlt sich Turandot (rechts) am wohlsten. Sie zörgert nicht einmal, Liù (links) und Timur (unten) zu foltern, um an den Namen ihres Herausforderers zu kommen. (Foto: © Theater Dortmund)
Im kalten blauen Mondlicht fühlt sich Turandot (rechts) am wohlsten. Sie zörgert nicht einmal, Liù (links) und Timur (unten) zu foltern, um an den Namen ihres Herausforderers zu kommen. (Foto: © Theater Dortmund)

Die
Männer, in der Geschichte wirken bis
auf Calaf, eher hilflos
und auf den Erhalt des Systems gerichtet. Calaf
ist dagegen gerissen, und schlägt die Prinzessin am Ende mit ihren
eigenen Waffen, indem er ihr selbst ein Rätsel stellt.

Eine
besondere Rolle als
zynische Komiker spielen
die aus der Commedia
dell‘ Arte entnommenen Figuren dreier
Minister Ping (Morgan Moody), Pong (Sunnyboy Dladla) und Peng (Fritz
Steinbrecher). Die drei
füllten diese Aufgabe mit viel Sinn für Humor und Stimme gut aus.
Sie wollen eigentlich kein Blutvergießen und wünschen sich die
„alten Zeiten“ zurück. Sie sind aber ein Teil des Systems und
denken nur an ihr Vergnügen. Hier
kommen Komik, Groteske und Grausamkeit zusammen.

Beeindruckend
inszeniert Regisseur Sugao das Volk. Wie eine geifernde Zombiehorde
weidet sie sich am Tod des persischen Prinzen zu beginn und freut
sich schon auf das nächste Opfer. Doch das Volk ist eine
beeinflussbare Masse, die mal „köpft ihn“ruft, dann wieder
Mitleid für einen an den Rätseln der Prinzessin gescheiterten
„schönen Prinzen“ hat.

Die
Beeinflussung der Menschen durch die sozialen Medien ist heute
ungleich größer und unberechenbarer. Das konnte Puccini sich damals
natürlich in seinen kühnsten
Träumen nicht vorstellen. Die
Härte und Extreme und Mechanismen an „Turandot“ sind uns leider
auch heute immer noch zu vertraut.

Musikalisch
bietet die Oper eine Vielfalt unterschiedlichen Stilen. Melodien aus
der aus einer
chinesischen Spieldose und dem Buch „Chinese Music“ (Shangai,
1884), emotionale italienische Arien wie die die
berührende „Nessun dorma“,
oder etwa von Richard
Strauss, Claude Debussy sowie Igor Strawinsky musikalisch
beeinflusste Passagen. Außerdem setzte Puccini ein nur aus fünf
Tönen bestehendes exotisch anmutendes System ein.

Eine
Inszenierung mit starken Stimmen, Bildern und Gegensatzpaaren.

Informationen
zu weiteren Aufführungsterminen erhalten Sie wie immer unter
www.theaterdo.de




Eintritt frei für Dauerausstellungen in Dortmunder Museen

Seit Januar 2019 ist
der Eintritt in die Dauerausstellungen der städtischen Museen, wie
schon lange im Ausland (beispielsweise in London) erfolgreich
praktiziert, für die Öffentlichkeit frei.

Das Ziel der
Kampagne „Eintritt frei“ ist, so Dr. Stefan Mühlhofer
(Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund), den
Anreiz für einen spontanen Besuch der hiesigen reichen
Museumslandschaft zu erhöhen, und sich für die Stadtgesellschaft
weiter zu öffnen.

Barrierefreie
Bildung (im umfassendem Sinn ) für alle wird angestrebt, und
Schwellenängste sollen gesenkt werden.

Dr. Dr. Elke
Möllmann (Geschäftsbereichsleiterin der städtischen Museen)
erklärte beim Pressegespräch leicht schmunzelnd: „Die Dortmunder
muss man ein bisschen locken“. Dr. Jens Stöcker (Direktor des
Museums für Kunst und Kulturgeschichte „MKK“) betonte, dass
durch solche Initiativen die Leute nicht nur in „ihre Museen“
gelockt werden, sondern auch deren Wert und Bedeutung für die
Stadtgesellschaft für die Bevölkerung ersichtlich wird. Er freut
sich besonders darüber, dass alle hiesigen Museen, auch die
kleineren wie etwa das Hoesch- oder das Brauerei-Museum mitmachen. Es
wird sicher auch Möglichkeiten von „Verlinkung“ zwischen den
verschiedenen Kunstorten geben.

Wichtig ist aber
auch eine Modernisierung der Museen. Regina Selter (stellv.
Direktorin Museum Ostwall) wies auf die Notwendigkeit veränderter
Präsentationen sowie von offenen Angeboten zur Partizipation für
alle hin. Ein Bezug zur aktuellen Lebensrealität soll möglichst
hergestellt werden.

Einfach mal Gucken kommen in Dortmunder Museen - dank freien Eintritt. Auf viele Besucher freuen sich Regina Selter (stellv. Direktorin Museum Ostwall), Dr. jesn Stöcker (Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund), Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichleiterin der städtischen Museen) und Edwin Jacobs (Direktor des Museums Ostwall).
Einfach mal Gucken kommen in Dortmunder Museen – dank freien Eintritt. Auf viele Besucher freuen sich Regina Selter (stellv. Direktorin Museum Ostwall), Dr. jesn Stöcker (Direktor des Museums für Kunst und Kulturgeschichte), Dr. Stefan Mühlhofer (Geschäftsführender Direktor der Kulturbetriebe Dortmund), Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichleiterin der städtischen Museen) und Edwin Jacobs (Direktor des Museums Ostwall).

Das Museum Ostwall
zeigt bis zum Ende März 2019 noch seine aktuelle
Sammlungspräsentation „Fast wie im echten Leben“ auf den Etagen
4 und 5 im Dortmunder U. Nach einer Umbaupause, die für mehr
Aufenthaltsqualität sorgen soll, werden ab dem 6. Oktober 2019 unter
dem Titel „Body & Soul. Was wir sind“ Werke des 20. und 21.
Jahrhunderts im Mittelpunkt stehen. Das „Flux Inn“ im Foyer
bietet dann Möglichkeiten, kreativ zu werden oder einfach eine Pause
einzulegen und mit dem Museumsteam ins Gespräch zu kommen. Ein neu
eingerichteter geräumiger Unterrichts- und KunstAktionsRaum
ermöglicht Schulklassen oder einzelnen Seminaren, direkt in der
Ausstellungsfläche zu den Kunstwerken in der Sammlung zu arbeiten.

Schon immer erzählt
das MKK auch Stadtgeschichte. Museen sind letztlich das Gedächtnis
der Gesellschaft. Ab dem Frühjahr ist geplant, das große und kleine
Besucherinnen und Besucher im neuen Stadtlabor die Geschichte
Dortmunds weiter erzählen. Im Eingangsbereich (Erdgeschoss) soll ein
Mitmachraum zum Experimentieren und gestalten entstehen. Unter dem
Motto „Mein Dortmund. Hier – Jetzt – Heute – Damals“ geht es
darum, Architektur und Stadtplanung zu erforschen und aus neuen
Blickwinkeln zu entdecken und weiter zu denken. Gegenstände, die
man mit seiner Geschichte in unserer Stadt verbindet, können hier
dann auch als „persönliches Gedächtnis“ abgegeben werden. (Zu
einem späteren Zeitpunkt wird es noch aktuelle Informationen dazu
geben).

Schon jetzt lohnt es
sich, die bis zum 19. 05.2019 gehende Ausstellung „Auf Möbeln.
SitzPolsterModen“, oder die Filminstallation „Olympia Universum
Palast“ im Foyer sowie die beeindruckenden Sammlungen um die
Rotunde anzuschauen.

Natürlich möchten
die Initiative gleichzeitig das Augenmerk des Publikums auf die
kostenpflichtigen Angebote, etwa Sonderausstellungen oder Programme
der Museumspädagogik lenken. Das Motto ist: „Komm gucken“! Es
lohnt sich.

Schön wäre es, so
Dr. Mühlhofer, wenn die Museen sich zu beliebten Treffpunkten von
jung und alt werden könnten. Die Kulturbetriebe machen aktuell mit
der Kampagne „Eintritt frei“ mit Flyern, Plakaten und in den
sozialen Medien auf das neue Angebot (Beschluss des Rates der Stadt
im November 2018) aufmerksam.




Stadtgesichter als kleinformatig-humorvolle Kunst

In der Zeit vom
16.02.2019 bis zum 23.03.2019 zeigt das Kunstbonbon in der
Chemnitzer Str. 11 in Dortmund unter dem Titel „Stadtgesichter“
kleinformatige Illustrationen von der Bochumer Künstlerin Wibke
Brandes. Schon in ihrer Schulzeit entwickelte Brandes ihr Interesse
an kleinen verfremdeten Illustrationen von Menschen in verschiedenen
Situationen, in unbeobachteten Momenten, aber ohne böse Absicht
einer Bloßstellung. Die Künstlerin hat an der Königlichen Akademie
der Schönen Künste in Antwerpen (Belgien) ihr Diplom für Grafik
Design, Schwerpunkt Illustration, erworben und arbeitet seit 1997 als
freischaffende Illustratorin für verschieden Verlage in den
Niederlanden, Belgien, Deutschland und Österreich.

Sie bietet aber
außerdem Workshops für Erwachsene zum Thema Comicfiguren, Zeichnen
und freies künstlerisches Arbeiten für verschiedene Institutionen
sowie im eigenen Atelier (Atelierhaus Gruppe Elf Bochum e.V.) an und
leitet seit 2004 Kunstprojekte an Grundschulen (z,B. Im Rahmen von
Kultur und Schule NRW).

Brandes hat einen
liebevollen Blick mit Augenzwinkern auf den muffigen Nachbarn, die
freundliche Dame an der Kassenschlange vor uns, oder etwa den
Arbeitskollegen, der gerade schwer über ein Problem brütet. Es sind
die Momente, wo wir uns unbeobachtet fühlen . Hinter jeder Gesicht
steht eine persönliche Biografie und Geschichte. Als Gegenpol zu all
dem Dunklen inm der Welt möchte sie die Menschen zum Schmunzeln
bringen.

Verschiedene "Stadtgesichter" von Wibke Brandes sind in der Galerie "Kunstbonbon" zu sehen. (Foto: © Wibke Brandes/Kunstbonbon)
Verschiedene „Stadtgesichter“ von Wibke Brandes sind in der Galerie „Kunstbonbon“ zu sehen. (Foto: © Wibke Brandes/Kunstbonbon)

Dabei ist es egal,
ob sie ihre Arbeiten vielfarbig und collagenartig auf Leinwand und
Holz oder zurückhaltender mit Stiften und Markern auf Papier eher
einfarbig gestaltet.

Zu sehen (und
erwerben) ist außerdem eine kleine Auswahl an Miniaturen mit
animalischen Porträts.

Die Vernissage der
Ausstellung „Stadtgesichter“ findet am 16.02.2019 im Kunstbonbon
um 16:00 Uhr statt.

Einführende Worte
gibt es von „Chefin de Hauses“ Karin Schmidt .

Öffnungszeiten: Di
13-18, FR 15-20 und SA 12-15 Uhr.

Weitere
Informationen unter www.kunstbonbon.de




Das „WIR!“ im Mittelpunkt von Klangvokal

Auch beim 11. Klangvokal Musikfestival vom 16. Mai bis zum 16. Juni 2019 bieten Festivaldirektor Torsten Mosgraber und sein Team wieder ein ein facettenreiches und vielseitiges Programm mit Musik aus dem Barock und der Renaissance, Oper, Chormusik, Weltmusik, Jazz, Soul und Pop-Klängen an verschieden Orten in Dortmund. So etwa das Konzerthaus, einige Kirchen, das Freizeitzentrum West und am 14.Juni 2019 Händels Heroien im Industriemuseum Zeche Zollern / Maschinenhalle. Wieder ist es gelungen, herausragende Künstlerinnen und Künstler aus dem In – und Ausland für das Festival zu gewinnen.
Mit dem diesjährigem Motto „WIR!“ ist das Musikfestival wieder einmal ganz nah am Puls der Zeit mit ihrem zunehmenden Nationalismus und kurzsichtigem Egoismus. Dem wollen die Organisatoren bewusst ein positives „WIR!“ musikalisch entgegen setzen.

„ Wir wollen
zeigen, dass man gemeinsam erfolgreich sein kann, wenn wir aktiv
zusammen arbeiten“, so Mosgraber. Das betrifft alle
gesellschaftlichen Bereiche und spiegelt sich auch im
Veranstaltungsprogramm wieder. Da spielen persönliche
Liebeskonflikte zwischen den verschiedenen Paarungen sowie deren
Konflikte mit den gesellschaftlichen Vorgaben und Zwängen bei den
musikalischen Programmen in unterschiedlicher Weise eine Rolle.

Los geht es am
Donnerstag, den 16.05.2019 im Dortmunder Konzerthaus um 20:00 Uhr mit
einer „Italienischen Operngala“. Opernstars wie Anna Pirozzi und
Teodor Ilincai verkörpern dann große Liebespaare der
Operngeschichte mit hohem Konfliktpotential. Gefährdung von
Freundschaft und Liebe durch die Gemeinschaft stehen im Mittelpunkt
von Georges Bizets Oper „ Les Pècheur
de Perles“ (Die Perlenfischer) am
31.05.2019 (Konzerthaus).

Das Festival Klangvokal entführt wieder in die Welt der gesungenen Töne von der Renaissance bis zum Jazz und zur Weltmusik.
Das Festival Klangvokal entführt wieder in die Welt der gesungenen Töne von der Renaissance bis zum Jazz und zur Weltmusik.

Mit
gleich drei Aufführungen wird der Kosmopolit Georg Friedrich Händel,
der als Deutscher den italienischen Stil nach London brachte,
gefeiert.

Mit
„Gender Stories“ im Orchesterzentrum NRW, wo Vivica Genaux
(Mezzosopran) und
Lawrence Zazzo (Countertenor) ihre geschlechtsspezifischen Rollen
während dieses Abends Weise musikalisch tauschen werden. Ein sicher
spannendes Erlebnis.

Die
konzertante Aufführung von Georg Friedrich Händels „Aggripina“
als Premiere im Orchesterzentrum NRW am 08.06.2019 mit Stardirigent
Christophe Rousset mit diesem Politthriller um Erotik und macht wird
sicherlich auch ein Highlight. Händels
„Heroinen“ kann das Publikum dann am 14.Juni im
Industriemuseum Zeche
Zollern
erleben.

Da
besonders das Singen im Chor verbindet, sind
natürlich auch wieder Chöre
aus dem In- und Ausland zu hören.
Der Jugendkonzertchor der Chorakademie Dortmund präsentiert
beispielsweise geistliche Musik aus verschiedenen Regionen Europas,
während der renommierte Dresdner Kammerchor musikalische
„Himmelswelten“ erobert. Das Vocalconsort Berlin lockt dagegen
mit raffinierter Vokalpolyphonie der Renaissance von Orlando di
Lasso.

Zum
Finale stehen mit sage und schreibe 160 Chören zum 11. Festival der
Chöre am 15.06.2019 sowie dem weltweit gefeierten Chor des
Lettischen Rundfunks zum Abschluss des Musikfestivals als zwei
Höhepunkte.

Der
Spanische Weltbürger Jordi Savall lädt am 19.05.2019 im Konzerthaus
zu einem Klangdialog der Kulturen gemeinsam mit Musiker*innen aus
Krisengebieten bei seiner „Hommage an Syrien“.

Freunde
des Jazz dürfen sich auf Indra Rios-Moore (USA), die des Gospels auf
Michelle Davis (USA) in der Pauluskirche freuen.

Raffinierte
(politische) Weltmusik
bietet Blick Bassy
(Kamerun), Nes (Algerien) sowie Munadjat Yuchieva (Usbekistan) . Ein
spezielles Highlight ist der Auftritt von der Soulsängerin Kovac
(Niederlande). Sie bietet im FZW am 06.06.2019 „coolen Soul“.

Zum
ersten mal wird am 8.05.2019 (14.00 bis 19:00 Uhr) am Dortmunder U
von 14:00 bis 16:00 Uhr sowie im Orchesterzentrum von 17:30 &
18:00 Uhr einen Workshop,
round Table & Konzert

in Kooperatiom mit der TU
Dortmund und der Universität Köln.- Das „WIR“ zählt! (Eintritt
frei).

Der Vorverkauf für das
Musikfestival startet ab bei Dortmund-Tourismus (Kampstr. 80) bei den
Ruhr Nachrichten, an allen bekannten VVK-Stellen sowie im Internet
unter www.klangvokal.de .

60.000 Folder und 6.000
Programmbücher sind gedruckt und informieren über das ganze
Programm und die Ticketpreise.




Wohnen in Stahl

Mitte
der 60er Jahre gab es ein ungewöhnliches Produkt: Die Firma Hoesch
produzierte Fertighäuser aus Stahl. Tatsächlich wurden etwa 200
Einfamilienhäuser errichtet, von denen ungefähr 50 noch existieren,
davon sieben in Dortmund-Kleinholthausen. Der Fotograf Philipp Robien
(FH Dortmund) hat diese Häuser dokumentiert und zeigt sie in der
Ausstellung „Zum Aufhängen eines Bildes reicht ein Magnet“ vom
03. Februar bis zum 7. April 2019 im Hoesch-Museum.

Fertighäuser
aus Stahl gibt es schon seit den 1920er Jahren. Der Zweite Weltkrieg
unterbrach dies Entwicklung, aber danach stieg die Stahlproduktion
und neue Ideen zur Vermarktung des Stahls wurden gesucht. Der
Häuserbau in Fertigbaumethode wurde in Angriff genommen. Hoesch
hatte die idee, mit dem Werkstoff PLATAL (plattierter Stahl) zu
arbeiten. PLATAL war ein mit PVC beschichteter Werkstoff. Der Plan
war, ein schlüsselfertiges Haus in vier Wochen zu errichten, dank
standardisierter Wände und Dächer im Bungalowstil. Die Oberflächen
waren abwaschbar und zum Aufhängen eines Bildes benötigte man nur
Magnete.

Zunächst
wurden 1963/64 in Kleinholthausen sechs Stahlfertighäuser vom Typ
K109 gebaut. Sie waren unterkellert und hatten Garten und Garage.
1966 kam mit dem Prototypen L141 ein weiteres Stahlhaus dazu. Das
L141 (die 141 bezeichnete die Quadratmeterzahl) hat damals 125.000 DM
gekostet. Dieses Haus ist noch im Originalzustand erhalten, während
die anderen Eigentümer ihre Häuser nach ihren Bedürfnissen
umgebaut haben mit Satteldach, Holzverkleidung oder Wintergarten.

Philipp Robien (2.v.l.) fotografierte außergewöhnliche Architekturgeschichte aus dem Dortmunder Süden. Mit dabei (v.l.n.r.) Dr. Karl Lauschke, Isolde Parussel und Dr. Jens Stöcker (Leiter des Museums für Kunst und Kulturgeschichte)
Philipp Robien (2.v.l.) fotografierte außergewöhnliche Architekturgeschichte aus dem Dortmunder Süden. Mit dabei (v.l.n.r.) Dr. Karl Lauschke, Isolde Parussel und Dr. Jens Stöcker (Leiter des Museums für Kunst und Kulturgeschichte)

Dass
die Fertighäuser aus Stahl kein großer Renner wurden lag laut
Museumsleiterin Isolde Parussel hauptsächlich an den hohen Kosten.
Darüber hinaus waren sie sehr hellhörig. Das Raumklima war
ebenfalls gewöhnungsbedürftig, denn die wärme kam von unten, so
dass die Bewohner eine Art „Umluft-Heizung“ hatten.

Die
Fotoserien von Philipp Robien (Jahrgang 1988) entstanden als ein
Wochenprojekt der FH Dortmund im Rahmen eines Austausches mit der
University of Teheran. Der Fotograf bedient sich Elementen der Neuen
Sachlichkeit wie beispielsweise die serielle Arbeitsweise, eines
einheitlichen Himmels und größtmöglichen Betrachtungsabstandes.
Überrascht war Robien von der Entwicklung seines Wochenprojektes in
eine Ausstellung im Hoesch-Museum. „Das hätte ich nicht für
möglich gehalten“, so der Fotograf.

Dazu
plant das Hoesch-Museum einen ganz besonderen Coup: Eines der
Stahlhäuser aus Kleinholthausen soll in die Nordstadt transloziert,
also abgebaut und originalgetreu wieder ausgebaut werden. Auf dem
Gelände neben dem Hoesch-Museum könnte der Stahlbungalow als
zusätzliche Ausstellungsfläche im nächsten Jahr zur Verfügung
stehen. Die Verhandlungen mit den erben und ThyssenKruppSteel sollen
bis Ostern abgeschlossen sein. Der Kostenrahmen ist auch schon
abgesteckt. „Die Translokation wird einen kleinen sechstelligen
Betrag kosten“, schätzt Dr. Karl Lauschke, der Vorsitzende der
Freunde des Hoesch-Museums.

Die
Öffnungszeiten des Hoesch-Museums sind Dienstag und Mittwoch von
13.00 bis 17.00 Uhr, Donnerstag von 09.00 bis 17.00 Uhr und Sonntag
von 10.00 bis 17.00 Uhr.

Der
Eintritt ist frei.

Die Eröffnung der Ausstellung findet am 03. Februar um 11 Uhr statt.




RuhrHOCHdeutsch – Ein Stück Tradition mit Qualität

Schon zum 10. Mal
findet das RuhrHOCHdeutsch Festival in diesem Jahr mit Kabarett,
Comedy und Musik hier in Dortmund statt. In den letzten Jahren wurde
das Festival immer im historischen Spiegelzelt – an den Dortmunder
Westfalenhallen am Ruhrschnellweg 200 durchgeführt und erlangte über
die Stadtgrenzen als als Highlight im Veranstaltungskalender über
die Sommermonate hinaus steigende Beliebtheit.

Ohne die
Unterstützung durch die Sparkasse Dortmund, DOGEWO 21 oder die DSW21
wäre das nicht möglich. Besonders, da sich die Stadt schrittweise
aus der finanziellen Beteiligung heraus gezogen hat. Nur noch 30.000
Euro gibt es in diesem Jahr als Förderung, im nächsten Jahr nichts
mehr.

Der künstlerische
Direktor Horst Hanke-Lindemann freut sich, dass dem Publikum 2019
nicht nur eine Fülle an hervorragende Künstlern aus verschiedenen
Bereichen aus dem Ruhrgebiet aber auch darüber hinaus geboten werden
kann. Das Ganze über vier Monate vom 13.06.2019 bis zum 13.10.2019!

Der künstlerische Direktor Horst Hanke-Lindemann konnte wieder ein hochkarätiges Programm für die Reihe "RuhrHOCHdeutsch" präsentieren.
Der künstlerische Direktor Horst Hanke-Lindemann konnte wieder ein hochkarätiges Programm für die Reihe „RuhrHOCHdeutsch“ präsentieren.

Über 180 Künstler
an 123 Programmtagen ist dieses Festival wieder einmal das größte
Festival dieser Art im deutschsprachigem Raum. Das Festival beginnt
am13.06.2019 mit einer Benefiz-Gala für die „Clownsvisite
Dortmund“ unter dem Titel „Lachen für‘n guten Zweck“.

Es fehlt schwer, einen der Musiker, etwa Klaus Hoffmann, Pe Werner oder hinlänglich bekannte „heimischen“ Ruhrpott-Heroen und dem „befreundeten Inland“ in diesem Geschäft herauszuheben. (Der Programmflyer oder das Internet geben genaue Informationen). Einige Künstler, wie etwa der Kabarettist Sven Kemmler, die Kabarettistin Hazel Brugger aus der Schweiz oder Bastian Bielendorfer sind erstmals mit von der Partie.

Neu ist ist das
Format „Rebell Comedy mit zwei Comedians plus DJ“ am 30.06.2019
um 18:00 Uhr. Die besonders bei dem jungen Publikum beliebte
„NightWash Comedy wird ein Special NightWash Live Programm im
Sommer am 14.07.2019 um 18:00 Uhr bieten.

Altbewährte
Specials bleiben erhalten wie „Pommes, Currywurst, Bier und
Kabarett vom Feinsten“ für 22,- Euro immer montags und das
Spiegelzelt-Ensemble mit „Kuballa anne Bude – jetzt auch
Heimatmuseum“ mit dem 5-Gänge-Menü für 49,- Euro inklusive
Speisen und Getränke und Sketchen. Liedern und schrillen Vögeln
immer dienstags. Achtung, neue
Anfangszeit für Kuballa &
Co. 19:30 Uhr.

Fünfte Runde für
Knacki Deuser, der den Deuser Mix an zwei aufeinander folgenden
Abenden einen bunten Querschnitt aus der Stand-Up-Szene bietet.
Obwohl, oder gerade weil im Sommer kein Fußball-Event anliegt, heißt
es auch in diesem Jahr wieder „der Trainer muß weg- ein Best Of
für alle Fußballbekloppten“. Auf ein unterhaltsames Programm darf
man sich mit bekannten Größen wie Fritz Eckenga, Peter Großmann,
Peter Freiberg und anderen freuen.

Der Geierabend wird
im Sommer nicht mehr traditionell Open-Air bei „Tante Amanda“ zu
erleben sein, sondern unter dem Motto „nach dem Geierabend ist vor
dem Geierabend“ im Spiegelzelt. Am letzten Juliwochenende, von
Donnerstag bis Samstag geben die Geier Höhepunkte aus dieser Session
und zahlreiche Klassiker zum Besten.

Am Mittwoch, den
18.09.2019 findet dann für die Freunde des alternativen Karnevals
die Stunk-Sitzung „Stunk Unplugged 2019“ unter dem Titel „
Stimmung bleibt“ statt.

An den Montagen hat
der Musiker Fred Ape speziell Künstler ausgesucht, die noch nicht an
der vordersten Front vorzufinden und – noch – nicht so bekannt sind
und bietet ihnen ein Forum.

Natürlich darf bei
dem Festival auch Bruno „Günna“ Knust , ob Solo („Pottseidank“)
oder mit Lioba Albus („Platzhirsch aus dem Pott trifft Hirschkuh
aus dem Sauerland“), nicht fehlen.

Es wird also viel
geboten. Die moderate Preiserhöhung um die 3,- Euro für die
Veranstaltungen sind da durchaus gerechtfertigt.

Bleibt die Frage wo
es Karten gibt: Der Vorverkauf beginnt am Samstag, 02. Februar 2019
an 08:00 Uhr (bis 14:00 Uhr) im TicketShop des Theaters Fletch
Bizzel, Humboldtstraße 45, Ticket-Hotline 0231 14 25 25.

Ab 10:00 Uhr in
allen anderen bekannten Vorverkaufsstellen sowie online unter
www.ruhrhochdeutsch.de