Tragik-Komödie mit Wiener Schmäh

Wer muss jetzt wen trösten? Harald Schwaiger (links) und Richard Saringer.
Wer muss jetzt wen trösten? Harald Schwaiger (links) und Richard Saringer.

Das Austroptt-Team präsentierte im Kino im Dortmunder U am 9. Februar 2014 um 16:00 Uhr zum zweiten Mal eine Aufführung von „Indien“, ein Stück von Josef Hader und Alfred Dorfer. Die Tragik-Komödie ist die dritte Produktion nach „Kunst“ und „6 Tänze in 6 Wochen“, die im Dortmunder U gezeigt wird.

 

Zwei österreichische Gastronomie-Tester, Heinzi Bösel (Richard Saringer) und Kurt Fellner (Harald Schwaiger), befinden sich im Auftrag der EU zusammen in Dortmund und Umgebung, um deren Gaststätten, Pensionen und Hotel zu beurteilen. Beide sind eigentlich zwei Männer, die sich zunächst nicht ausstehen können. Bösel ist ein unglücklich verheirateter zynischer, schmieriger Wiener Grantler. Fellner mimt den „Yuppie“ mit typischen österreichischen Charme und Schmäh, der beleidigt und betroffen erkennt, das seine Freundin einen Liebhaber hat. Mit der Zeit entwickelt sich langsam ein tiefes Verständnis der beiden Männer füreinander und es entsteht eine wirkliche Freundschaft, die durch ein schreckliches Ereignis geprüft wird.

 

„Indien“ entstand als Theaterstück 1991 und kam zwei Jahre später als Film heraus. Für die gebürtigen Österreicher Schwaiger und Saringer war das Stück natürlich ein Heimspiel. Die Zuschauer mussten schon genau hinhören, doch die Mimik der Schauspieler machte den Sprachunterschied wett. Saringer und Schwaiger betonten am Anfang den „Klassenunterschied“ der beiden Männer. Bösel, aus einfachen Verhältnissen, reibt sich an dem Yuppie Fellner und umgekehrt. Quasi Kleinbürgertum gegen Mittelschicht. Nachdem ihre beiden Lebenslügen aufgeflogen sind, entwickelt sich eine Art von Männerfreundschaft.

Der Wechsel von Komödie zu Tragödie kam etwas abrupt. Der Bruch ist wahrscheinlich eher dem Stück zuzuschreiben, als den Schauspielern. Diese brachten die Charaktere einfühlsam auf die Bühne.

 

„Indien“ spielt eine wichtige Rolle. Neben indisch angehauchten Klängen steht das Land für Fellner symbolisch für eine selbst zusammengebastelte Religion und Sehnsucht. Man nimmt sich einfach das Angenehmste aus allen Religionen und schafft sich damit eine „Wohlfühlreligion“.

 

Da Michael Kamp am 09. Februar in Berlin auf der Berlinale war, vertrat ihn Rainer Kleinespel vom KJT, der verschiedene Typen aus der Gastronomieszene spielte.

 

Auch wenn das Stück ein trauriges Ende hatte, war es ein sehr unterhaltsamer Nachmittag mit gut aufgelegten Schauspielern.

 

Weitere Termine sind auf der Seite www.austropott.de zu finden.




Kulturrucksack 2014 gepackt

Das sind nicht "Dichi und Michi", aber wie die beiden Kulturrucksack-Fans aussehen sollen, können die Kinder und Jugendlichen entscheiden. (Foto: © Ulrike Halene)
Das sind nicht „Dichi und Michi“, aber wie die beiden Kulturrucksack-Fans aussehen sollen, können die Kinder und Jugendlichen entscheiden. (Foto: © Ulrike Halene)

Auch 2014 stehen dem Kulturbüro Dortmund rund 110.000 € für den Kulturrucksack zur Verfügung. Der Kulturrucksack enthält Kulturprojekte, in denen Kinder und Jugendliche von 10-14 Jahren mitmachen können. Mit dabei sind bildende Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Kunstbereichen. Gefördert wird der Kulturrucksack vom Land NRW.

 

Schon im Vorfeld hat eine Jury aus über 30 Anträgen 20 Projekte im Gesamtwert von 60.000 € ausgewählt. Dazu gehören Projekte wie „Hip-Hop für Mädchen“, ein Projekt, dass das Theater Dortmund organisiert, ein Bandprojekt im Dietrich-Keuning-Haus oder „Welt im Detail“, veranstaltet vom Dortmunder Kunstverein. Mehr Informationen über die 20 Projekte gibt es auf der Seite http://kulturrucksack-dortmund.de/ unter der Rubrik „Projekte“. Je nach Interesse können die Kinder und Jugendlichen aus den Bereichen Fotografie,.Theater, Musik, Tanz, Kunst und Film wählen.

 

Was passiert mit dem übrigen Geld? Für 40.000 Euro werden weitere Projekte umgesetzt wie beispielsweise das „Geocaching“. Diese Aktionen werden im Laufe des Jahres entstehen. Daneben gibt es im April/Mai eine Tagesaktion mit niederschwelligen Schnupperangeboten, entweder an der Reinoldikirche oder an der Thier-Galerie wie Martina Bracke, Leiterin der Kontaktstelle Kulturelle Bildung im Kulturbüro verriet.

 

Die kleine Messe „Young Stars“, die im vergangenen Jahr im Dietrich-Keuning-Haus stattfand, wird dieses Jahr voraussichtlich vor den Sommerferien im Fritz-Henßler-Haus über die Bühne gehen.

 

Für 2014 hat sich das Kulturbüro etwas ganz besonderes ausgedacht: Ein Wettbewerb sollen Teenager auffordern, sich Gedanken über die fiktiven Kulturrucksackfans „Dichi und Michi“ zu machen. Wie können der Junge und das Mädchen aussehen und was erleben sie. Dabei ist es egal, ob der Entuwrf gemalt, geschrieben, fotografiert oder collagiert wird. Einreichen kann man seine Ideen per Post unter Kulturbüro der Stadt Dortmund, Südwall 2-4, 44122 Dortmund oder per E-Mail unter shenning@stadtdo.de

 




Die musikalische Seele Chicagos

Regisseur Augusto Contento hat in seinem Film „Parallax Sounds Chicago“ versucht, die Musikszene in Chicago in den 90er Jahren zu porträtieren. Herausgekommen ist kein Dokumentarfilm im üblichen Stil. Das Kino SweetSixteen im Depot zeigt den Film (OmU) am 02., 04. und 05. Februar um 21 Uhr und am 08., 09., 11. und 12. Februar um 17 Uhr.

 

Contento mischt seine Interview mit den Protagonisten Steve Albini, David Grubbs, Ken Vandermark, Ian Williams, Rick Wojcik und Damon Locks mit Aufnahmen der Stadt. Historische Aufnahmen aus den 90ern sind die Ausnahme. Contentos Schwerpunkt ist klar die Architektur Chicagos und das Transportsystem. Ab und an sind Bilder von arbeitenden Menschen zu sehen, doch nur am Rande.

Contento hat sich augenscheinlich in das öffentliche Nahverkehrssystem Chicagos verliebt. Lange Einstellung vom Innenleben der Waggons wechseln sich ab mit schier endlosen Bildern von Zügen. Dadurch entwickelt sich eine Art von hektischer Geschäftigkeit, die jedoch durch die ruhige Art der Bildkomposition und des Schnittes aufgehoben wird.

 

Was erfährt der Musikinteressierte? In Chicago entstand in den 90er Jahre eine Musikform, die später als „Postrock“ definiert wurde. Während in Seattle „Grunge“ seinen Siegeszug antrat, waren die Musiker im mittleren Westen flexibler, was die Zusammenarbeit anging. Jazz mit Punk und Rock? Ja, das war möglich. „Es ging nur darum: Das ist eine gute Idee, das ist eine schlechte Idee“, erzählt Vandermark im Film. Es ginge nicht darüber, was man als Jazzmusiker darf oder nicht dürfe.

Durch die Zusammenarbeit verschiedener Musiker und Stile entstand eben „Postrock“, eine Musikrichtung, die sich den üblichen Strukturen widersetzten, aber dadurch auch dem kommerziellen Erfolg.

 

„Parallax Sound Chicago“ ist ein Film, der eigene Wege im Dokumentarfilm-Genre sucht und neue Perspektiven zeigt.




Was gibt es im Dortmunder U 2014 zu erleben?

Ganz oben auf dem Dortmunder U: Die Verantwortlichen der einzelnen Kultureinrichtungen.
Ganz oben auf dem Dortmunder U: Die Verantwortlichen der einzelnen Kultureinrichtungen.

Das Dortmunder U hat sich unzweifelhaft zu einer Landmarke entwickelt, die dennoch weiterhin in der Diskussion bleibt. Neben seiner Aufgabe als kulturelles Zentrum hat sich das U mittlerweile als Tagungs- und Veranstaltungsort etabliert. Bei einer Pressekonferenz berichteten die Verantwortlichen der einzelnen kulturellen Einrichtungen über ihre Pläne 2014.

 

Die Zahlen klingen erst einmal etwas ernüchternd. Die Zahl der Besucher im Ausstellungs- und Veranstaltungsbereich ist 2013 zurückgegangen. Wurden 2012 noch 119.347 Besucher gezählt, waren es 2013 nur 110.526. „Dies ist auf Bodenarbeiten sowie technische Arbeiten zurückzuführen“, betonte Kurt Eichler von den Kulturbetrieben. Im Gegensatz dazu sind die Zahlen für den Gastronomiebereich deutlich gestiegen von 105.500 (2012) auf 161.000 (2013).

 

„84 Prozent der Besucher gefällt das Dortmunder U“, zitierte Eichler aus einer Besucherbefragung von 2013, „Wir bekommen von den Besuchern die Note 2,22. Ein Jahr vorher war sie noch eine 2,45. Zudem haben wir mittlerweile über 20 Prozent Stammbesucher.

 

Die gastronomischen Angebote „View“, „Emil“, „Moog“ und „Weststrand“ sind einsatzbereit. Nachdem 2013 das Außenareal „Weststrand“ und das Restaurant „Emil“ im Gewölbekeller fertig geworden sind, ist für Till Hoppe (panurama Gmbh) 2014 erst einmal das Jahr der Konsolidierung. Wie aus den Besucherzahlen zu lesen ist, hat sich das gastronomische Angebot im Dortmunder U etabliert, nicht zuletzt durch die regelmäßigen Club-Events.

 

Das Museum Ostwall plant 2014 eine große Ausstellung. „Arche Noah – Tier und Mensch in der Kunst der Moderne bis zur Gegenwart“ wird vom 15.11.2014 bis zum 11.04.2015 etwa 150 Werke vom Expressionismus bis zu zeitgenössischen Künstlern zeigen. Geplant ist eine Kooperation mit dem Naturkundemuseum und dem Dortmunder Zoo.

Eine weitere spannende Ausstellung ist „Körpermaumau“ des Künstlerduos Winter/Hörbelt, die vom 05.04.2014 bis zum 28.09.2014 stattfindet. Die Besucher können nicht nur schauen, sondern auch selbst aktiv werden.

 

Der Hartware MedienKunstVerein startet 2014 mit der Ausstellung „World of Matter“ (vom 28.02.2014 bis 22.06.2014), die sich an die Ausstellung „The Oilshow“ anlehnt. Hier geht es um die globalen Ökologien von Rohstoffen wie Wasser, seltene Erden usw.

Sie sind besonders beliebt in Horrorfilmen: Böse Clowns. Ihnen ist die Ausstellung „Send in the clowns“, die vom 27.09. bis zum 08.03.2015 laufen soll.

 

Auf der Ebene 2 befindet sich die „U2_Kulturelle Bildung“. Diese Etage dient der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an Kunst und Kultur. Zur Zeit läuft das Einmischspektakel „Moving Plot – Moving People“ in Zusammenarbeit mit der FH Dortmund noch bis zum 02.03.2014. Um Kinderrechte geht es bei den Veranstaltungen ab dem 22.09.2014, die in Kooperation mit dem Jugend.- und Kulturministerium NRW und Hermann van Veen durchgeführt wird.

 

Die TU Dortmund plant auf ihrer Etage sechs Veranstaltungen für 2014. Die Fakultät für Kunst- und Sportwissenschaften ist gleich mit drei Projekten vertreten, die Fakultät für Architektur- und Bauingenieurwesen mit zwei. Zur Zeit läuft bis zum 16.02.2014 „Zukunft der Vergangenheit“.

 

„Das Kino im U ist das Wohnzimmer unserer Kulturgemeinschaft“, so Barbara Fischer-Rittmeyer vom Verein Kino im U. Im Kino werden donnerstags und freitags Filme im Original mit Untertitel gezeigt.

 

2014 ist auch das Jahr der Fußball-WM in Brasilien. In der Galerie des Dortmunder U wird die Ausstellung „Unter Spielern – Die Nationalmannschaft“ vom 02.04. bis zum 25.09.2014 gezeigt. Hier sind Bilder der Fotografin Regina Schmeken zu sehen. Zur Ausstellung findet ein umfangreiches Rahmenprogramm mit Filmen, Lesungen, Veranstaltungen und Public Viewing statt.




Vielfältiges Kulturprogramm für 2014

Claudia Kokoschka, die Leiterin des Kulturbüros Dortmund stellte das Jahresprogramm 2014 vor. 20 Veranstaltungsprogramme mit 366 Einzelveranstaltungen und 25 Förderprogrammen aus den Bereichen Musik, bildende Kunst, Festivals und Theater belegen die Breite der geförderten Projekte.

Musikfreunde können sich auf folgende Veranstaltungen freuen: Unter dem Titel „Musikkulturen“ präsentieren Ensembles der Weltmusik aus NRW und dem gesamten Bundesgebiet ihr Können. Mit dabei sind auch die Gewinner des in Dortmund stattfindenden CREOLE Festivals für Weltmusik aus NRW. Den Auftakt macht ein Konzert des Quartetts UWAGA am 23. Februar im domicil mit einem Streifzug durch Jazz, Punkrock, Balkanklänge und Klassik.

Am 13. Mai wird im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern II/IV der restaurierte Stummfilm „Schlagende Wetter“ von Karl Grune aus dem Jahr 1923 mit musikalischer Begleitung der Bochumer Symphoniker gezeigt. Die Komposition zum Film stammt von Georg Graewe (Bochum/ Berlin, u.a. Grubenklangorchester). Die dramatische Filmhandlung spielt im Bergbau-Milieu. Die Aufführung findet im Rahmen der Ausstellung „Über Unterwelten“ in Kooperation mit dem LWL-Industriemuseum statt. Ebenfalls um „Die schwarzen Diamanten“ dreht sich am 20. Mai auf Zollern II/IV ein literarisch-musikalischer Abend mit dem ehemaligen Bergmann und Autor Herbert Somplatzki und dem Klarinettisten Eckard Koltermann.

Der Förderpreis der Stadt Dortmund wird im Dezember 2014 in der Sparte Musik vergeben. Er richtet sich an professionelle Künstlerinnen und Künstler, die das 40. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und die durch Geburt, Wohnsitz oder ihr Werk mit Dortmund und/oder Westfalen verbunden sind. Bewerbungen und Vorschläge nimmt das Kulturbüro entgegen. Die Auswahl trifft eine Fachjury. Das Preisgeld beträgt 7.500 Euro.

Neben den genannten Projekten setzt das Kulturbüro die Reihe Gitarren-Konzerte im Torhaus mit acht Veranstaltungen fort. Den Auftakt macht ein Konzert mit der kanadischen Künstlerin Laura Young am 23. Februar. Es folgen unter anderem Auftritte des Amadeus Guitar Duo (Kanada/Deutschland), des Four Aces Guitar Quartets aus Belgien und ein Konzert der Musikhochschulen Detmold und Aachen.

Musik, Theater und Comedy verbindet das 21. Micro!Festival. Es bringt – wie immer am letzten Ferienwochenende – vom 15. bis 17. August nonstop außergewöhnliche Musikensembles sowie Straßentheater, Comedy und Artisten aus aller Welt auf den Friedensplatz – umsonst und draußen.

International wird es dann beim Afro-Ruhr-Festival mit Bands und Künstlern vom afrikanischen Kontinent. Es findet vom 9. bis 11. Mai in Kooperation mit dem Verein africa positive statt – diesmal rund um das Dietrich-Keuning-Haus im Dortmunder Norden, um wetterunabhängiger zu sein.

 

2014 wird sehr viel Theater in der Stadt sein. Unter dem Titel „Wechselspiel“ beteiligen sich das Kinder- und Jugendtheater an der Sckellstraße, das Theater Fletch Bizzel und das Theater im depot vom 23. bis 27. Juni am 9. Dortmunder Festival des Schul- und Jugendtheaters. Hier zeigen junge Dortmunderinnen und Dortmunder, was sie in Schule und Theatergruppe auf die Bühne bringen. Die Koordination liegt beim Kulturbüro.

Mit einem erweiterten Konzept tritt das Festival der freien NRW-Theatergruppen „Favoriten 2014“ vom 25. Oktober bis 1. November an:
Das Festival, das 1985 als Festival Theaterzwang begann, will noch intensiver zu einem regionalen Dreh- und Angelpunkt werden und lädt landesweit die unterschiedlichen Theaterszenen zur aktiven Beteiligung ein. Bereits ab Januar finden unter dem Titel „Erkundigungen # @ FAV 14“ Gesprächs- und Diskussionsrunden zu lokalen und regionalen Theater-Themen u. a. in Bielefeld, Essen und Düsseldorf statt. Außerdem will das Festival noch stärker an unterschiedlichen, thematisch interessanten Orten im Stadtraum präsent sein. Veranstalter sind das Kulturbüro und der Verband Freie Darstellende Künste NRW e.V.

In Zusammenarbeit mit dem Verein für Literatur und der Stadt- und Landesbibliothek sowie mit Förderung der Sparkasse Dortmund findet im November 2014 das Literaturfestival LesArt mit einem umfangreichen Programm statt: Festivalbestandteile sind der Lyriktag sowie „Helden von hier“- ein Wort- und Klang-Abend mit Studierenden der Technischen Universität Dortmund, der LesArt- Preis der jungen Literatur und das KindergartenBuchTheaterFestival für den ganz jungen Nachwuchs.

 

Natürlich darf die bildende Kunst nicht fehlen: Gefördert werden im Bereich der Bildenden Kunst jährlich zwölf Ausstellungen im Torhaus Rombergpark in Kooperation mit den heimischen Künstlerverbänden sowie fünf Ausstellungen in der von den Künstlerverbänden betriebenen Big Galerie.

Das Kulturbüro organisiert gemeinsam mit dem Kunstverein die Ausstellung „Grafik aus Dortmund“ mit Werken von 48 Kunstschaffenden aus Dortmund, aus der eine Jury den Grafik- Kalender der Stadt zusammenstellt. Geplant sind außerdem der jährliche Ankauf von Kunstwerken heimischer Künstler und eine anschließende Ausstellung der Werke im Torhaus.

Besondere Aufmerksamkeit legt das Kulturbüro darauf, Kinder und Jugendliche in das Kulturleben der Stadt einzubeziehen:

Mit dem Landesförderprogramm Kulturrucksack NRW werden im Jahr 2014 wieder mehrere hundert Dortmunder Kinder und Jugendliche von zehn bis 14 Jahren für die Mitwirkung an Kunst- und Kulturprojekten begeistert. Die landesweite Nacht der Jugendkultur, eine Jugendkulturbörse, ein Geocaching-Projekt sowie Kooperationen mit der U_2 Kulturelle Bildung laden neben vielen anderen Aktivitäten zu kulturellen Entdeckungsreisen ein.

Spannende Projekte für junge Dortmunder/innen initiieren und fördern auch die Programme „Kultur und Schule“ sowie „Künstler in die Kitas“. Letzteres bezieht bereits Vorschulkinder in die kreative Gestaltung ein.




Kredite, Krisen, Geld und Schulden

Das Dortmunder U verwandelt sich vom 16. bis zum 19. Januar in ein Wirtschaftszentrum. Der Hartware MedienKunstVerein (HMKV) organisiert eine Wirtschaftskonferenz zum Thema „Geld und Schulden in der postindustriellen Welt“. Um die Theorie mit der Praxis zu verbinden, können Besucher der Konferenz auf der „Utopia Stock Exchange“ mit echtem Geld an einem Börsenspiel teilnehmen.

 

Woher kommt der Kapitalismus, wie ist unser Geldsystem entstanden und wohin entwickelt es sich angesichts virtueller Bezahlsysteme wie etwa Bitcoin? Experten und Künstler verschiedener Disziplinen diskutieren über Fragen wie Was bedeutet die Vergemeinschaftung von Schulden? oder Welche Ziele sollte sich eine Gesellschaft setzen, die wirtschaftlich nicht mehr wachsen kann? Auch das Thema „bedingungsloses Grundeinkommen“ wird zur Sprache gebracht.

 

Neben Referenten aus Deutschland wie Ulrike Herrmann (Wirtschaftskorrespondentin der taz) oder der Kuratorin und Publizistin Adrienne Goehler sind auch internationale Gäste zu erleben. Unter anderem wird der italienische Soziologe und Philosoph Maurizio Lazzarato am Freitag anwesend sein, der Aktivist Denis Roio am Samstag.

 

Passend zum Thema findet am 16. Januar um 20 Uhr im View-Club (7. etage) des Diortmunder U ein „Science Slam“ statt. Unter dem Motto „Geld, Schulden, Wissenschaft“ werden fünf „Slammer“ um die Gunst des Publikums buhlen. Jeweils 10 Minute hat jeder von ihnen Zeit, die Zusammenhänge zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu erklären.

 

Nach soviel Theorie können die Besucher auch die Praxis erleben. Das Künstlerkollektiv „Invisible Playground“ öffnet am Samstag ab 19:30 Uhr den Live-Handel der „Utopia Stock Exchange“. Hier werden aber keine Unternehmen, sondern lokale Utopien gehandelt, die vorher auf der Seite www.utopiastockexchange.de eingereicht wurden. Unter den Ideen gehört beispielsweise eine „Dialogmaschine“ im Unionsviertel, der wie ein einarmiger Bandit aussieht, aber Kontaktmöglichkeiten ausspucken soll. Eine weitere Idee ist der „Arnsberg“. Damit soll der Regierungssitz nach Dortmund kommen. Der 1000 Meter hohe Berg soll auf dem Thyssen-Krupp-Gelände an der Rheinischen Straße entstehen.

Die Utopien werden mit echtem Geld gehandelt. Aus einem Euro wird ein U. Von den sechs Euro des Eintrittspreises dienen vier Euro als Börsenspiel-Einsatz. Am Samstag verwandelt sich die 6. Etage in ein Börsenparkett mit Börsen-TV, Interviews mit den „Utopisten“ und Fachleuten. Am Ende des Abends kann das erspielte Geld wieder zurückgetauscht werden oder als Startkapital in die Utopien gesteckt werden. Wofür entschiedet man sich: Für das Geld oder den Glauben an die Zukunft? „Es geht um die Begegnung mit den Menschen, die die Utopien entwickelt haben“, betonte Inke Arns vom HMKV.

 

Eintrittpreise:

 

Einzelticket 6/4 €

Tagesticket: 6/4 € (Donnerstag), 12/8 €, 18/12 € (Samstag), 6/4 (Sonntag)

Konferenzticket: 40/25 € (alle Veranstaltungen inkl. Science-Slam)

 

Die genaue Programm- und Veranstaltungsübersicht ist im Internet auf der Seite des HMKV zu finden: http://www.hmkv.de/programm/programmpunkte/2014/Veranstaltungen/2014_NIF_Konferenz.php