Kurzfilmfestival XXS ist zurück in der Heimat

Standbild vom Gewinnerfilm "In passing" von Allan Miller (Kanada). (Foto: © Allan Miller)
Standbild vom Gewinnerfilm „In Passing“ von Allan Miller (Kanada). (Foto: © Allan Miller)

10 Filme, fünf Preise, drei Mitglieder, eine neue Location: Die fünfzehnte Ausgabe des Dortmunder XXS-Kurzfilmfestival hatte einiges zu bieten. Dieses Jahr kam das Festival zurück in die Nordstadt, der Heimat der Medienakademie WAM. Das Kino „Roxy“ in der Münsterstraße öffnete am 12. September 2015 seine Pforten.

Vom Zwei-Minuten-Film „Revue“ bis zu „Chain“ und „Schuld um Schuld“ reichte das Spektrum. Romantik, Drama, Krimi, Animationsfilm: Fast alle Genres waren vertreten und die Qualität der Filme war beeindruckend. Die Jury, bestehend aus Raphael Vogt, Julian Weigend und Sascha Bisley, hatte also eine sehr schwierige Entscheidung zu treffen.

Den dritten Platz schaffte der Film „Herman the German“ von Michael Binz aus Köln. In seinem Film geht es um den Bombenentschärfer Herman, der durch eine seltene Krankheit seien Ängste verliert. Daher ist er gezwungen sämtliche Phobien auszuprobieren. Der Film ist Freunden der „Schnitzeltorte“ ausdrücklich zu empfehlen.

Auf Platz 2 kam „Chain“ von Eicke Bettinger (Berlin). Der Film spielt in Bulgarien am Ende der 80er Jahre. Die Studentin Andrea aus Leipzig möchte über Bulgarien nach Griechenland. Sie trifft auf den Bulgaren Dian, der ihrem Leben eine schicksalhafte Wendung gibt.

Der Siegerfilm des diesjährigen XXS-Kurzfilmfestivals ist der kanadische Film „In Passing“ von Allan Miller. In dem fünf Minuten langen Film treffen sich zwei Menschen, die sich gerade vom Hochhaus gestürzt haben. Plötzlich verlangsamt sich die Zeit und sie haben die Chance, die Liebe und das Leben neu zu entdecken bevor sie unten ankommen.

Zusätzlich zu den drei Preisen gab es wieder zwei Sonderpreise. Der DEW21 Kreative Energie Preis ging an den spanischen Animationsfilm „Juan y la Nube“, der ein wenig holzschnittartig die Freundschaft eines Jungen mit einer Wolke beschreibt. Im späteren Erwachsenenleben ist natürlich alles grau und schlimm, bis er die Wolke wieder entdeckt und sich vom Saulus zum Paulus wandelt.

„Sadakat“ hieß der Siegertitel des Amnesty International Preis der Stiftung Menschenrechte. Die junge Ärztin Asli lebt in gesicherten Verhältnissen, bis sie einem Demonstranten hilft. Dadurch gerät sie ins Visier der Polizei und auch ihre Beziehung droht zu Zerbrechen.

Organisiert wurde die Veranstaltung in gewohnter Weise von den Studierenden aus dem Fachbereich Kultur- und Eventmanagement der WAM. Durch den Abend führten mit Humor Nico Schmid und Elena Stenczl.

Auch wenn das „Roxy“ logischerweise der ideale Ort ist, um Filme zu zeigen, fehlte ein wenig der Glamour der vergangenen Jahre im Schauspielhaus. „Früher war mehr Lametta“, würde Loriot sagen. Vor allen Dingen war es Schade, dass es keinen Publikumspreis gab.




Dortmunder Kurzfilmfestival XXS im Roxy

In den Film "Amélia & Duarte" von Monica Sontos geht es um Gefühle von Menschen, die sich getrennt haben. (Foto: © Monica Santos)
In den Film „Amélia & Duarte“ von Monica Santos geht es um Gefühle von Menschen, die sich getrennt haben. (Foto: © Monica Santos)

Zum 15. Mal ist Dortmund der Mittelpunkt in der Kurzfilmbranche. Fast 300 Einsendungen zeugen von der Beliebtheit des XXS Kurzfilmfestivals. In diesem Jahr gibt es eine Premiere: Nach den Jahren im Schauspielhaus findet das Festival am 12. September 2015 um 19:30 Uhr in einem Kino statt. Das Roxy in der Münsterstraße bietet das entsprechende Ambiente.

Der Abschied vom Schauspielhaus hatte mehrere Gründe. Zum einen befindet sich das Schauspielhaus bald in einer Umbauphase, so dass im kommenden Jahr sowieso kein XXS-Festival mehr dort stattfinden könnte. Außerdem musste die technische Infrastruktur immer ins Schauspielhaus mitgebracht werden, was mit finanziellen Kosten verbunden war. Zudem bestand mit dem Roxy schon ein längerer Kontakt.

Organisiert wird das Festival von den Studierenden des Fachbereichs Kultur- und Eventmanagement der Medienakademie WAM. Sie mussten über 300 Bewerbungen sichten und die zehn Filme des Abends auswählen. Wichtige Kriterien waren Aussage, Länge und die Qualität der Bilder. Wie in den vergangenen Jahren haben die Studierenden darauf geachtet, eine bunte Mischung auszuwählen. So gibt es Comedy, Romantik, Drama und einen Animationsfilm. Durch den Abend führen Nico Schmid und Elena Stenczl, zwei Studenten des zweiten Semesters Journalismus und Moderation.

Von den zehn ausgewählten Filmen werden drei ausgezeichnet und erhalten einen Filmpreis in Gold resp. Silber und Bronze. Die Siegerfilme wird eine Jury auswählen, die aus Raphael Vogt, Julian Weigend und Sascha Bisley besteht. Daneben gibt es traditionell den Publikumspreis.

Auch in diesem Jahr wird der Amnesty International Preis der Stiftung Menschenrechte verliehen und ein Film erhält den DEW Kreative Energie Preis.

Zu den zehn Kandidatenfilmen gehören:

Amélia & Duarte (P/D)

Chain (D)

Game (D)

In Passing (CAN)

Red Dogz (D)

Revue (D)

Schuld um Schuld (D)

Spielplatz (D)

Unten durch (D)

Herman the German (D)

Der Eintrittspreis beträgt 9 Euro.




Wie klingt der Markt?

Was wohl in der Tüte ist? Rolf Dennemann wird es beim "Forum Markt" verraten.
Was wohl in der Tüte ist? Rolf Dennemann wird es beim „Forum Markt“ verraten.

Ein Markt hat viele Geräusche. Die Gespräche zwischen Verkäufern und Kunden, das Rufen von Angeboten, das Hin- und Herlaufen zwischen den Ständen. Und es gibt noch vieles mehr. Artscenico präsentiert vom 11. bis zum 13. September 2015 auf dem Vorplatz des Dortmunder U eine performative Installation unter dem Titel „Forum Markt“.

Welchen Sound haben Märkte? Gibt es hörbare Unterschiede zwischen einem Markt in Dortmund oder einen in Riga oder Athen? Für Rolf Dennemann, den Kopf von artscenico haben Märkte eine besondere Funktion: „Sie bieten einen unmittelbaren Kontakt zwischen Käufer und Verkäufer, man kann ein Schwätzchen halten. Dennoch haben es Märkte immer schwerer. „Die Mittelschicht kauft mehr, die armen Schweine eher weniger auf dem Markt“, so Dennemann.

Was ist die „performative Installation“? „Es wird fünf verschiedene Räume geben“, erklärte Dennmann, die in großen Containern beheimatet sind. Die Filmemacher „knallrotfilm“ präsentieren ihre Dokumentation über Märkte. Foto, Film und Sound laden die Besucher ein, Geschichten über Händler und Käufer zu erleben.

Rolf Dennemann präsentiert im „Sounds of markets“ Marktschreier aus Dortmund-Aplerbeck und Soundcollagen aus Spanien, Litauen und dem Ruhrgebiet.

Einen Apfel von einer Birne blind zu erkennen ist noch einfach. Aber der Unterschied zwischen Petersilie und Pastinake zu erfühlen, ist schon schwieriger.

Macht Obst und Gemüse Geräusche? Wenn ja, welche? Im vierten Container findet eine Soundcollage statt, die interessante und spannende Geräusche aufnimmt, die man mit Obst und Gemüse so machen kann: Essen, schaben, kratzen, kauen.

Was darf auf einem Markt nicht fehlen? Der Eiermann. Beim „Forum Markt“ ist sogar die ganze Familie Eiermann anwesend. Vier Schauspieler (Matthias Hecht, Denise Rech, Elisabeth Pleß und Sandra Wickenburg) machen ein kleines experimentelles Stück mit möglicher Beteiligung der Besucher. Machen Sie es sich im Wohnzimmer der Familie Eiermann gemütlich, es gibt sogar etwas zu essen.

Noch etwas typisches für einen Markt: Die Plastiktüten, in der die Ware hineingesteckt wird. In der Mitte des Vorplatzes wird Photini Melatiadis mit 200 dieser kleinen Tüten eine Tanzperformance aufführen.

Die genauen Zeiten:

Freitag, 11.09.2015 18 bis 21 Uhr

Samstag, 12.09.2015 16 bis 20 Uhr

Sonntag , 13.09.2015 16 bis 20 Uhr




Mobil zur Wiener Klassik

Mit sehr viel Eigeninitiative konnten die Dortmunder Theater- und Konzertfreunde ein erfreuliches Zeichen für mehr Teilnahme am Kulturleben von Seniorinnen und Senioren setzen. Zu den ersten drei Konzerten der Wiener Klassik wird es künftig möglich sein, für 8 Euro per Sammeltaxi von Zuhause zum Konzerthaus und wieder zurück zu fahren. Bei einem Erfolg wird das in Deutschland wohl einzigartige Konzept fortgesetzt.

Konzerte am Abend können für manche ältere Menschen zum Problem werden. „Die Hemmnisse sind beispielsweise der später Anfangstermin, die hohen Kosten. Menschen in Seniorenheimen bekommen nur etwa 100 € Taschengeld, von dem sie die Dinge des täglichen Bedarfs bezahlen müssen“, erzählt Gerhard Stranz, Koordinator der Publikumsinitiativen „Theater- und Konzertfreunde“ und „Publikum pro Philharmonie“. „Hinzu kommt, dass manche Besucher eine Begleitung zum und im Konzerthaus brauchen. “

Wenn die Konzerte zu Ende sind, ist es – vor allem im Herbst und Winter – dunkel, bei einer Fahrt mit den öffentlichen Nahverkehrsmittel müssen sie im Dunkeln nach Hause laufen und ein Taxi ist meist zu teuer. Daher bleiben diese Menschen lieber zu Hause, statt ins Konzerthaus zu gehen.

Um dieser Gruppe dennoch die Möglichkeit zu geben, die Konzerte der Wiener Klassik zu besuchen, mussten erst dicke Bretter gebohrt werden. Zunächst wurde versucht mit der DSW21 zusammenzuarbeiten. Ideen wurden diskutiert wie etwas Schulbusse einzusetzen oder eine Art System wie der Behindertenfahrdienst einzurichten. Nachdem die Pläne aber nicht realisierbar waren, sprang die Taxigenossenschaft ein, die auch die Logistik übernahm.

Warum zunächst bei „Wiener Klassik“? Die Konzertreihe ist ein idealer Startpunkt für das Projekt, denn die Konzerte beginnen bereits um 19 Uhr und sind gegen 21.30 Uhr beendet. Hinzu kommt, dass der Eintrittspreis auf allen Plätzen 20 € beträgt und Personen, die auf Begleitung angewiesen sind, erhalten 50 Prozent Rabatt.

Für das Sammeltaxi können sich alle Personen anmelden, die eine Eintrittskarte haben. Service Bestellungen sind unter der Telefonnummer 0231 / 90600 (Stichwort: Wiener Klassik) möglich. Damit die Taxigenossenschaft entsprechend planen kann, müssen die Sammeltaxen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt bestellt werden. Für das erste Konzert am 05.10.2015 bis zum 25.09.2015, für das zweite Wiener Klassik Konzert am 01.02. 2016 bis zum 22.01.2016 und für das dritte Konzert am 02.05.2016 bis zum 22.04.2016. Alle Sammeltaxen können faltbare Rollstühle sowie faltbare Rollatoren transportieren. Wichtig: Der Fahrdienst ist auf den Bereich der Stadt Dortmund und die Wiener Klassik Konzertreihe beschränkt.

Über die ehrenamtlich tätigen Mitglieder von proKultur kann eine Begleitung von zu Hause oder innerhalb des Konzertes organisiert werden. Anmeldungen sind bei proKultur unter 0231 22696263 möglich. Hierbei gelten die gleichen Stichdaten wie beim Taxidienst.




Westfalens Wurzeln auf der Spur

Ein Motorrad, wie es für Steherrennen beim Sechs-Tage-Rennen benutzt wurde.
Ein Motorrad, wie es für Steherrennen beim Sechs-Tage-Rennen benutzt wurde.

Zweihundert Jahre Westfalen sind ein guter Anlass für eine große Ausstellung im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte. Rund 800 Exponate werden hier vom 28.08.2015 bis zum 28.02.2016 auf einer Fläche von 1.800 Quadratmetern mit großer Sorgfalt und hohem Aufwand zusammengetragen und platziert. Diese Ausstellung entstand in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und dem westfälischen Heimatbund unter der Schirmherrschaft von NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Der Heimatbund feiert zudem in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen.

Bei einer Ausstellung über Westfalen geht es natürlich auch über die Bewohner. Was zeichnet einen Westfalen aus? Ein Heimspiel für Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau. „Wir Westfalen sind für unsere Dickschädel, Bodenständigkeit und Nachhaltigkeit bekannt“, so Sierau.

Auf die Frage nach den preußischen Tugenden der Westfalen ergänzte Harry Kurt Voigtsberger, Präsident der Nordrhein-Westfalen-Stiftung, mit „Bescheidenheit, tiefe Verwurzelung und Sparsamkeit.“ Ob die Westfalen Verwandte der Schwaben sind?

Agrarland und Industriegebiet. Westfalen war schon immer reich von Kontrasten. Matthias Löb, LWL-Direktor des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe bemerkte: „Mit dieser Ausstellung gehen wir auf westfälische Identitätssuche. Westfalen war immer ein Land voller Gegensätze und Vielfalt. Daraus schöpfen wir Kraft.“

Die Ausstellung hat drei Schwerpunkte, die sich im Laufe der Zeit verändern. Das erste Territorium steht unter dem Motto „Aufbruch in die Moderne“. Die Eisenbahn, der Bergbau und die Stahlerzeugung sind natürlich sehr bedeutsam gewesen für die weitere Entwicklung Westfalens. Dieser Schwerpunkt wird bis zum 01. November zu sehen sein. Danach wird gewechselt und die „Wasserkraft“ steht im Mittelpunkt, bis sie von der „Toleranz“ abgelöst wird.

Für die Ausstellung wurden Objekte und Relikte zusammengetragen, die Veränderungen zeigen, Meilensteine markieren oder wichtig für die Menschen in Westfalen sind.

Zu dieser Ausstellung gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm. Nähere Informationen unter www.mkk-westfalen.dortmund.de oder www.200jahrewestfalen.jetzt

Einen kleinen Einblick in die Ausstellung bietet dieses Video: [vsw id=“hIosc0VON0c“ source=“youtube“ width=“425″ height=“344″ autoplay=“no“]




Buntes Programm zum 2. Dortmunder Roma Kulturfestival

Dieses Plakat weist auf das kommende Festival "Djelem Djelem" hin.
Dieses Plakat weist auf das kommende Festival „Djelem Djelem“ hin.

Nach dem großen Erfolg von „Djelem Djelem“ im vergangenen Jahr findet vom 02. bis 12. September 2015 erneut das große Roma Kulturfestival statt. Dieses Jahr sind weitere Orte zum Depot und dem Nordmarkt hinzugekommen. Das Konzerthaus, das Dietrich-Keuning-Haus oder das Türkische Bildungszentrum.

„Djelem Djelem“, die ersten Worte der Roma-Hymne, ist kein reines Musikfestival, bei der sich die Besucher an der „Gypsy-Musik“ erfreuen können. Für die Organisatoren ist wichtig, dass auch Roma aktiv dabei sind. Miteinander reden statt übereinander. „Empowerment ist wichtig“, so Kulturdezernent Jörg Stüdemann.

Bereits in der erste Veranstaltung „Schubladen“ haben vor allem jugendliche Roma, aber auch andere Migranten eine wichtige Rolle. In richtige Schubladen haben sie Vorurteile über Deutschland gesammelt und hineingesteckt. Erstaunlich ist, wie viele trotz Diskriminierung sehr positiv über Deutschland sprechen, beispielsweise das alle Kinder in die Schule gehen und dass es Tierschutz gibt. Am 02. September 2015 um 18 Uhr im Theater im Depot werden die Ergebnisse präsentiert.

Gegenüber Roma gibt es hartnäckige Vorurteile, davon sind selbst Akademiker nicht gefreit. Für Fachkräfte im kulturellen und pädagogischen Bereich findet am 03. September 2015 von 10 bis 18 Uhr im Theater im Depot eine Fortbildung statt.

Menschen aus der Roma-Community sollen auch zu Wort kommen, statt das ständig über sie geredet wird. Ebenfalls am 03. September findet daher um 19 Uhr in der Auslandsgesellschaft eine Podiumsdiskussion mit fünf jungen Roma-Erwachsenen statt. Moderiert wird das ganze vom WDR-Journalisten Kay Bandermann.

Es ist kein Geheimnis, dass es zwischen Minderheiten auch krachen kann. Daher findet im Türkischen Bildungszentrum am 10. September um 18 Uhr eine Dialogveranstaltung unter dem Motto „Miteinander Reden – Voneinander Lernen“.

Viele Veranstaltungen von „Djelem Djelem“ finden im Theater im Depot statt. Eine ist wie gemalt dafür: Das Jugendmusiktheaterstück „Carmen“ des Jungen Theaters Bubamara unter der Regie von Jens Wachholz und Rada Radojcic wird am 04. September um 20 Uhr Premiere feiern. Dabei wird Bizets berühmte Oper in ein neues, buntes Erscheinungsbild gesteckt.

Ein Filmprogramm ergänzt das Festival. Der Film „Aus dem Leben eines Schrottsammlers“ läuft am 06. September um 19 Uhr im sweetSixteen im Depot. „Die Königin der Stille“ zeigt das Kino im U am 08. September um 19 Uhr und „Cholera Street“ am 09. September um 19 Uhr.

Musik gibt es nicht? Natürlich! Zunächst gibt es HipHop mit Gipsy Mafia, SBK Basemant und Style Revolution am 04. September im Dietrich-Keuning-Haus ab 21 Uhr.

Im Theater im Depot spielt am 05. September 2015 Mustafa Zekirov zeitgenössische Balkan-Musik. Daneben treten weitere Acts auf. Der Eintritt ist frei.

Beim großen Familienfest auf dem Nordmarkt am 06. September gibt es Musik vom Deno Records, Balkan Brass Band und dem „Peligrinii-Chor“ von 14 bis 17 Uhr.

Den musikalischen Höhepunkt haben sich die Organisatoren von „Djelem Djelem“ bis zum Schluss aufgehoben. Denn am 12. September um 20 Uhr tritt die Ikone der Roma-Musik, Esma Redžepova, im Konzerthaus Dortmund auf. Der Eintrittspreis beträgt 29,50 €.




Von Rohstoff zur Schokoladentafel

Vor dem Schokoladengenuss ist ein wenig Handarbeit vonnöten. Drei Kinder zeigen den Prozess des Zermahlens der Kakaobohne. Museumsleiterin Elisabeth Limmer (1.v.l.) und Dezernentin Daniela Schneckenburger (2.v.l.) mit den Rohstoffen.
Vor dem Schokoladengenuss ist ein wenig Handarbeit vonnöten. Drei Kinder zeigen den Prozess des Zermahlens der Kakaobohne. Museumsleiterin Elisabeth Limmer (1.v.l.) und Dezernentin Daniela Schneckenburger (2.v.l.) mit den Rohstoffen.

Zum zweiten Mal zeigt das Kindermuseum „mondo mio“ im Westfalenpark die Ausstellung „Kakao und Schokolade“. Bis zum 08. November 2015 lernen die Kinder in der Mitmachausstellung alles über die Geschichte der Schokolade und ihre Herstellung.

Das hatte Dezernentin Daniela Schneckenburger wohl nicht erwartet. Auf ihre Fragen bei der Ausstellungseröffnung, wie Schokolade hergestellt wird, konnten die Kinder erstaunlich gute Antworten geben. Kein Wunder, denn die Kinder haben die „Sendung mit der Maus“ geschaut.

Trotzdem lohnt sich ein Besuch im Kindermuseum „mondo mio“, denn das Wissen um den Kakao und die Schokolade wird noch weiter vertieft. Die Kinder erfahren nicht nur, dass Schokolade aus bitteren Kakaofrüchten gemacht wird, die im tropischen Regenwald wachsen, sondern können die frischen Kakaofrüchte auch probieren. Aus getrockneten Kakaobohnen wird dann gemeinsam das aztekische Kakaogetränk „xocoloatl“ zubereitet. Im zweiten Teil des Programms wird dann in der Schokoladenwerkstatt Schokolade selbst hergestellt. „Im Gegensatz zum ersten Mal haben wir jetzt eine Küche“, freute sich Museumsleiterin Elisabeth Limmer.

Der Ausstellungsbesuch besteht aus einem 90-minütigen Mitnasch-Programm, für das man sich vorher anmelden muss. Termine für Familien finden immer sonntags von 14.00 bis 15.30 Uhr und von 16.00 bis 17.30 Uhr statt. Die Kosten betragen 5,00 € pro Person zuzüglich zum Parkeintritt. Unter dem Titel „Das Schokoladengeheimnis“ gibt es während des Ausstellungszeitraums auch ein spezielles Angebot für Kindergeburtstage. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 130,00 Euro für zehn Kinder. Zudem werden Termine für Schulklassen und Gruppen angeboten. Anmeldung unter 0231 – 50 26 12 7.




Die Welt in einer Straße

Am Ende der Münsterstraße wartet der Fredenbaumpark auf erholungssuchende Bewohner.
Am Ende der Münsterstraße wartet der Fredenbaumpark auf erholungssuchende Bewohner.

Wenn die Bewohner wollten, sie bräuchten kaum woanders hinzugehen. Denn Cafés, Geschäfte,Schulen, Kino, Museum und Kneipen: Das gibt es alles in der Münsterstraße. Das Museum für Kunst und Kulturgeschichte zeigt die Geschichte und die Vielfalt der Straße in der stadthistorischen Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“, die bis zum 25. Oktober 2015 zu sehen ist.

Die Münsterstraße heißt Münsterstraße, weil ihr Weg nach Norden Richtung Münster führt. Seit dem Mittelalter ist sie in ihrer charkteristischen Form erkennbar, aber erst durch die Industrialisierung und dem Bau des Bahnhofes 1847 wird sie zu einer Wohn- und Geschäftsstraße.

In der Ausstellung wird in zehn Abschnitten der Bogen zwischen dem historischen und dem heutigen Alltag gespannt: Erzählt wird die Geschichten zu den Geschäftshäusern mit den Hausnummern Hausnummern 15 und 133 ½ oder mit der Hausnummer 231, die des CEAG-Gebäudes. Mit der Hausnummer 273, dem Fredenbaum, endet geografisch die Ausstellung.

Ergänzt werden die Ausflüge in die Geschichte durch die Themen Einkaufen, Schlemmen, Ausgehen, Lernen und Glauben im Umfeld der Münsterstraße. Migration und Integration, Kommen und Gehen gehören seit dem 19. Jahrhundert zu Dortmund.

Begleitprogramm

Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“

Sonntag, 16. August 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 13. September 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 27. September 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 11. Oktober 2015, 15-16 Uhr

Sonntag, 25. Oktober 2015, 15-16 Uhr

Kosten: 3 € pro Person zzgl. Eintritt

Öffentliche Führung durch die Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“

Sonntag, 30. August 2015, 13:30-14:30 Uhr,

kostenfrei im Rahmen des Familiensonntags „200 Jahre Westfalen“

Öffentlicher Spaziergang über die Münsterstraße mit „Borsigplatz VerFührungen“

Samstag, 29. August 2015, 14:30-16:30 Uhr

Sonntag, 06. September 2015, 14:30-16:30 Uhr

Samstag, 24. Oktober 2015, 14:30-16:30 Uhr

Kosten: 12 € pro Person, Treffpunkt: Museum für Kunst und Kulturgeschichte

Erzählcafé „Meine Münsterstraße“ zur Ausstellung „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“, Moderation: Dr. Marion Grob, WDR-Journalistin

Samstag, 12. September 2015, 15-16:30 Uhr

Eintritt frei, Kaffee und Kuchen 5 € pro Person, Anmeldung erbeten unter Tel. (0231) 50-26028 oder info.mkk@stadtdo.de

DEW21-Museumsnacht

Samstag, 19. September 2015, 18:15 Uhr, 19:15 Uhr, 20:15 Uhr

Back in 20 minutes-Führungen mit der Kuratorin der Ausstellung

Diskussionsabend zu Migration in Dortmund

Dienstag, 22. September 2015, 18:00 Uhr

Eine Veranstaltung mit der Ausstellung „Onkel Hasan und die Generation der Enkel“ des Hoesch-Museums mit dem VMDO

Eintritt frei

Salongeschichten

Dienstag, 20. Oktober 2015, 14:30-16:30 Uhr

mit der Kuratorin der Ausstellung Isolde Parussel, Treff für ältere Menschen: „Die Münsterstraße. Dortmunds buntes Pflaster“,

10 € pro Person (inkl. Kaffee/Tee und Kuchen), Anmeldung unter Tel. (0231) 50-26028 oder info.mkk@stadtdo.de, Mindestteilnehmerzahl 10 Personen

Gruppen können diese Angebote buchen:

1) Führungen durch die Ausstellung

Dauer: 60 Minuten

Kosten: 36,00 €

Informationen unter 0231 50 26028 und info.mkk@stadtdo.de

2) geführte Spaziergänge über die Münsterstraße mit Borsigplatz VerFührungen

Dauer: 120 Minuten

Kosten: 12,00 €/ pro Person; ab 15 Personen 10,00 €/ pro Person

Informationen unter 0231 981 8860 und www.borsigplatz-verfuehrung.de




Onkel Hasan und seine Enkel

Im Hoeschmuseum ist der Arbeitsalltag der ersten Generation der Arbeitsmigranten nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben.
Im Hoeschmuseum ist der Arbeitsalltag der ersten Generation der Arbeitsmigranten nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben.

Dortmund ist eine Einwanderungsstadt. Spätestens seit der Industrialisierung sind ständig Menschen von außerhalb in die Stadt gezogen. Auch meine Familie kam um 1900 nach Dortmund, damals noch aus den preußischen Gebieten, die heute zu Polen gehören. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen erneut Menschen nach Dortmund. Aus Italien, Portugal, Spanien und der Türkei wie Hasan Koşan. Die Ausstellung „Onkel Hasan und die Generation der Enkel“ findet an zwei Orten statt. Das Hoeschmuseum erzählt die Geschichte der ersten Generation, während das Haus der Vielfalt die Enkelgeneration präsentiert. Beide Ausstellungen laufen vom 16. August 2015 bis zum 28. Februar 2016.

Die Geschichte der Ausstellung beginnt mit der Suche nach dem Grab von Hasan Koşan, dem Onkel von Ümit Koşan, dem Vorsitzenden des Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine in Dortmund (VMDO). Die Idee entstand,  eine Ausstellung über sein Schicksal zu machen. Doch diese Ausstellung sollte nicht nur die erste Generation der Arbeitsmigranten zeigen. „Viele Ausstellungen haben einen nostalgischen Blick auf die erste Generation“, berichtete Wilfried Kruse, der Kurator der Ausstellung. Daher wurde für das „Haus der Vielfalt“ ein zweiter Ausstellungsteil konzipiert, der die Enkelgeneration der Arbeitsmigranten präsentiert. Aber es geht in beiden Ausstellungen nicht nur um die Angeworbenen, sondern generell über Menschen, die beispielsweise als Migranten oder Flüchtlinge nach Dortmund gekommen sind. So ist die Generation der Enkel in jeder Hinsicht vielfältiger geworden.

Da Hasan Koşan bei Hoesch in Hohenlimburg arbeitete, präsentiert das Hoeschmuseum die Welt der Arbeitsmigranten in den 50er und 60er Jahre. In zehn Stationen wird gezeigt, wie die Menschen angeworben wurden, wie die Arbeitsstelle aussah, welche Verbindungen zur Heimat bestanden und wie die Menschen sich in Dortmund eingerichtet haben.

Zu den beiden Ausstellungsteilen gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm unter www.onkel-hasan.de. Auf dieser Seite gibt es weitere Informationen zu den Ausstellungen. Zu den Höhepunkten des Programms gehört sicher der Vortrag von Günter Wallraff am 11. November um 18 Uhr im Haus der Vielfalt (Beuthstr. 21, 44147 Dortmund).




Kein Schubladendenken

Alexander Pohl neben seinem Objekt "37 DRP 55", Mixed Media auf Leinwand, 2015
Alexander Pohl neben seinem Objekt „37 DRP 55“, Mixed Media auf Leinwand, 2015

Die Galerie Torhaus Rombergpark zeigt vom 02. bis 23. August 2015 Malerei und Objekte von Alexander Pohl. Die 23 ausgestellten Arbeiten sind eine Werkschau von Pohls Schaffen der vergangenen 20 Jahre. Zu sehen sind dabei Pohls Faszination von Alltagsgegenständen sowie von Schubladen.

Dem Künstler jedoch Schubladendenken vorzuwerfen, wäre völlig verkehrt. Denn Pohl benutzt die Schubladen als idealen Rahmen für seine Kunstobjekte. Natürlich kommt nicht jede Schublade in diesen Genuss, für diesen Zweck muss sie handgefertigt sein, also keine Chance für Massenware.

Das zentrale Objekt in der Mitte des Ausstellungsraum heißt „Raumstation“ und ist von 2015. Hier betreibt Pohl ein künstlerisches Upcycling von Alltagsgegenständen und anderen skurrilen Dingen. Es finden sich auch die erwähnten Schubladen wieder. 24 kleinere Objekte sind in einzelnen Fächern untergebracht und befinden sich in einer Art rundem Präsentationsständer, den man tatsächlich drehen kann. Hier befinden sich eine uralte Munitionskiste ebenso wie eine alte Telefonwählscheibe, die für Jugendliche vermutlich antik wirkt oder eine Werbung für „Telecult Power“, eine Werbung aus den 70ern für Blödsinn, um den Leute das Geld aus der Tasche zu ziehen.

Um die „Raumstation“ befinden sich weitere Arbeiten. Neben Schubladen dienen auch alte Styroporverpackungen von technische Geräte zu Pohls bevorzugten Materialien. Gleich zwei dieser Objekte dienen als Satelliten. „Hi Ho Silver Satelit“ irritiert die Besucher vielleicht, weil sie aussehen, als wären sie aus Metall. Doch der leiseste Windhauch zeigt, dass die beiden Objekte aus einem wesentlich leichteren Material sein müssen. Aus diesem Verpackungsmaterial schafft Pohl auch dreidimensionale „Stadtpläne“ wie das Werk „Termessos“ zeigt. Hier bilden unterschiedliche Styroporverpackungen eine Anmutung einer antiken Ruinenstadt samt Amphitheater.

Stadtpläne scheinen Pohl ebenfalls zu faszinieren. Seine Acrylbilder „Besançon“, „Eguisheim“, „Cernay“ und „Belford“ sind keine realen Stadtpläne, sondern sind eher expressionistische Ergebnisse von Standrundgängen.

Sehr persönlich wird es beim Objekt „Die Beine meiner Mutter“ aus dem Jahre 2008. Hier thematisiert Pohl die Flucht seiner Mutter aus Danzig, die vor den Bomben geflohen ist sowie die Mangelernährung, durch der sie letztendlich krank geworden ist und ihre Beine verloren hatte. So symbolisiert das fluoreszierende Brot nicht nur die Phosphorbomben, sondern auch die schimmeligen Lebensmittel, die die Menschen damals essen mussten.

Mehr Informationen über den Künstler: www.derpohl.de

Die Öffnungszeiten des Torhaus Rombergparks:

dienstags bis samstags 14 bis 18 Uhr

sonntags und feiertags 10 bis 18 Uhr

Eintritt frei