Kinderrechte bei mondo mio

Auch die Neven Subotic Stiftung ist in der Ausstellung bei mondo mio vertreten.
Auch die Neven Subotic Stiftung ist in der Ausstellung bei mondo mio vertreten.

Im Kindermuseum mondo mio! im Dortmunder Westfalenpark dreht sich bis Anfang November alles um das Thema Kinderrechte. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausstellung „Kinder haben Rechte“, die sich mit der Arbeit von UNICEF, dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, beschäftigt. Rund 20 Fototafeln zeigen am Beispiel konkreter Projekte, wie sich die Hilfsorganisation in rund 150 Ländern aktiv für die Rechte von Kindern einsetzt.

Aufbauend auf der UN-Kinderrechtskonvention werden die wichtigsten Rechte von Kindern, wie das Recht auf Gleichheit, das Recht auf Gesundheit und das Recht auf Bildung vorgestellt. Zudem wird gezeigt, wie Kinder und Jugendliche sich in Deutschland für ihre Rechte engagieren können. Auf einer Stadtkarte von Dortmund können die Besucher Orte markieren, die sie mit positiven oder negativen Erfahrungen zu Kinderechten verbinden. Auch der Bereich zur Arbeit der Neven Subotic Stiftung wurde eigens erweitert: Anhand der Themen Gesundheit, Bildung und Kinderarbeit wird die Lebenssituation von Kindern in Äthiopien vorgestellt. Die Stiftung des Profifußballers setzt sich dort unter anderem mit Trinkwasserprojekten dafür ein, Kindern eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Parallel zur Ausstellung wird im Foyer des Museums der Film „Kinder haben Rechte“ des deutschen Kinderschutzbundes gezeigt.

Das Thema „Kinderrechte“ bietet auch viele Anknüpfungspunkte zu den Stationen der Dauerausstellung „Njambo – Energie für die Zukunft“. Im Rahmenprogramm der Ausstellung bietet das Museum mehrere Workshops für Familien an. Diese finden am Samstag, 03.09., Samstag, 17.09. und Samstag, 01.10. um 15 Uhr statt. Auch zum Weltkindertag am Samstag, 24.09. stehen die Kinderrechte im Mittelpunkt. Die Ausstellung „Kinder haben Rechte“ ist noch bis zum 06.11. bei mondo mio! zu sehen. Der Besuch des Museums ist bereits im Parkeintritt enthalten.




„Sommer am U“ geht ins dritte Jahr

Bei der Plattenauktion „Wonne oder Tonne“ am 4. August werden Schallplatten versteigert – oder vernichtet. (Foto © Dortmunder U)
Bei der Plattenauktion „Wonne oder Tonne“ am 4. August werden Schallplatten versteigert – oder vernichtet. (Foto © Dortmunder U)

Zum dritten Mal steigt der „Sommer am U“ auf der Leonie-Reyers-Terrasse. Vom 2. Juni bis 30. August bietet das U zeitgenössische Kultur aller Sparten auf dem Vorplatz – insgesamt 47 Veranstaltungen, für die das U mit 20 lokalen Partnern kooperiert, von E wie Ekamina über P wie „Pop-Up Studio“ bis U wie „Die Urbanisten“. Letztere haben zusammen mit Designerin und Ausstatterin Sabine Gorski den Vorplatz als Gartenlandschaft gestaltet: Sternförmige Wege treffen auf Hängepflanzen und nachhaltig angebaute Kräuter. Die Palettenlandschaft und Sitzinseln bilden ein U und laden zum Entspannen und Tanzen im Grünen ein. In Kooperation mit vielen lokalen Partnern gibt es Lesungen und Poetry Slams, DJ-Sets, Konzerte und viele andere ungewöhnliche Veranstaltungsformate – und das alles kostenlos.

Wilde Donnerstage

An jedem Donnerstag von 18 Uhr bis 22 Uhr geben sich beim „Sommer am U“ die jungen Wilden den Verstärker in die Hand. So packt die „tonbande e.V.“ vom „Rekorder“ an der Gneisenaustraße ihre Plattenkoffer ein und bringt ihre beliebten Veranstaltungsformate mit zum U: Beim „Vinylstammtisch“ (7.7.) darf jede und jeder selbst mitgebrachte Platten auflegen. Bei „Wonne oder Tonne“ (4.8.) werden mitgebrachte Schallplatten entweder versteigert – oder öffentlich vernichtet. Das junge Kollektiv „Feine Gesellschaft“ will mit Konzert-Acts wie „Golf“ (14.7.), „Grand Inc.“ oder „Swimming TV“ (11.8.) den Vorplatz zum Tanzen bringen.

Literatur, Kunst, Design

Die Veranstaltungen von Heimatdesign, DEW21 und dem Museum Ostwall bilden das kulturelle Gegengewicht. Bei den DEW21-Slams der „Poetry in the Box“ lässt Altmeister und Profi-Bierslammer Rainer Holl erfahrene Slammerinnen und Slammer aus dem gesamten Bundesgebiet gegeneinander im WortSport antreten. Bewusst vielfältig sind die Events von Heimatdesign: Hier wird von Musik über Magazinprojekte bis hin zur „Creative Stage Ruhr“ geboten, was Kreativ- und Kulturinteressierte anspricht. Kunstkenner kommen beim „Dieter Roth Gedächtnis Frittieren“ des Museum Ostwall auf Ihre Kosten (21.7.).

Musikalische Sonntage

Die Sonntage stehen von 15 bis 18 Uhr im Zeichen der Musik: Die Jazzer von ProJazz e.V. geben sich mal wild, mal ganz entspannt und feiern in diesem Jahr sogar ihr 25-jähriges Jubiläum am U (24.7.). Ekamina sorgen mit DJ-Sets und Live-Bands für Unterhaltung, während die Macher der „Songs and cakes“ für Akustikmusik sorgen – und sogar Kuchen mitbringen.

Programm an den anderen Tagen

Der Club „Oma Doris“ lädt zur Rollerdisco mit Rollschuhen (18.6.), das Mint Magazin präsentiert den „1. Dortmunder Plattentausch“ (15.6.), die Emscherkunst veranstaltet einen „Art Slam“ (19.8.) und feiert die Veröffentlichung ihres Katalogs am U (1.7.), und DEW21 ruft zur Eröffnung des Bandwettbewerbs „Dortmund Calling 2017“ (20.8.). „Rockway Replugged“ bringen mit handgemachter Musik Hafenambiente ans U, und der Kabarettist und Musiker Murat Kayi lässt es ein ganzes Wochenende mit dem „Straßenstaubfestival“ krachen, präsentiert von der DEW21 (13./14.8.). Das junge Medienfestival „Feedback“, das parallel auf der UZWEI, der Etage für kulturelle Bildung im Dortmunder U stattfindet, schickt zwei Elektronic-Ambient-Bands auf den Vorplatz (10.6).

Die großen Events: Extraschicht und Sommerfest

Ein besonderes Schmankerl bietet die „Extraschicht“ (25.6.): Während der Nacht der Industriekultur wird das U zum Ernährungslabor und verwöhnt sowohl die auditiven, visuellen als auch die geschmacklichen Sinne. Zu elektronischer und Livemusik gibt es Insektenküche, ausgefallene Cocktails im urbanen Garten und ein Foodquiz.

Den großen Abschluss des Sommers am U bildet das Sommerfest am 27. August mit 12 Stunden Trubel auf dem Vorplatz. Musik aus allen Genres und beste Stimmung treffen auf umfangreiches Programm im und um das Haus.

 

Mehr Infos im Web: www.sommer-am-u.de




Reduzierung von Formen

Zum ersten Mal stellt der Dortmunder Maler Osman Xani seine Arbeiten in der Galerie Torhaus aus. Seine Arbeiten unter dem Titel „Der Blick von oben“ sind vom 05. bis 26. Juni zu sehen.

Bei vielen Bildern hat man den Eindruck, der Künstler habe seine Bilder bewusst verfremdet. Wie Gitternetze oder Störungen beim Fernsehempfang wirken seine abstrakten Bilder. „Ich male Schicht um Schicht, um zu verdecken“, erklärt der Künstler. Welche Bedeutung die Bilder haben, soll offen gelassen werden. „Der Betrachter kann es anders sehen als ich.“

Im Mittelpunkt in den Arbeiten von Xani steht aber der Mensch in seiner abstrahierten Form. Neben den erwähnten offenen Themen, beschäftigt Xani in mehreren Bildern mit dem Thema Flucht. Der Künstler hat Flucht am eigenen Leib erfahren. Er flüchtete 1999 wegen des Kosovo-Krieges nach Deutschland.

Alle seine Arbeiten leben sehr von dem Zusammenspiel der Farben. „Ich versuche alle Farben zu nutzen, ohne bunt zu werden“, so Xani.

Osman Xani vor seinem Bild "Der Blick von oben", 295x200 cm, Acryl auf Leinwand
Osman Xani vor seinem Bild „Der Blick von oben“, 295×200 cm, Acryl auf Leinwand




Wenn Buchstaben zu Bildern werden

Buchstaben verschmelzen zu einer Implosion. (Emmett Williams, o.T., o.J. Gummistempelung auf Papier).
Buchstaben verschmelzen zu einer Implosion. (Emmett Williams, o.T., o.J. Gummistempelung auf Papier).

Emmett Williams (1925-2007) gehört zu den Begründern der Kunstrichtung „Fluxus“. Der Künstler hat sich in seinen grafischen Arbeiten aber auch mit visueller und konkreter Poesie beschäftigt. Das Museum Ostwall zeigt vom 15. März bis zum 11. September 2016 unter dem Titel „Emmett Williams: Visuelle und Konkrete Poesie“ 18 Arbeiten im Grafikkabinett in der 5. Etage.

Die gezeigten Arbeiten aus den 50er und 60er Jahren präsentierten eine fortwährende Auseinandersetzung mit Text und Sprache. Häufig benutzt Williams Stempel oder die gute alte Schreibmaschine. Im Bild „like attracts like“ (gleich und gleich gesellt sich gern) laufen zwei „likes“ trichterförmig in ein „attracts“ hinein. Wie gekonnt Williams mit den Möglichkeiten der Schreibmaschine arbeitete, sieht man deutlich an „Meditation No 1“. Hier sind Buchstaben und Leerzeichen so geschickt angeordnet, dass es aussieht, als wären dort Schraffuren zu sehen. Doch es sind „nur“ die Buchstaben von a bis z, die Williams in einer Raute angeordnet hat.

Mit verschiedenen Stempeln hat sich Williams dem Satz von Gertrude Stein „when this you see remember me“ genähert. Die Worte werden mit sechs farblich unterschiedlichen Stempeln zunächst in separaten Clustern platziert, die sich auf den weiteren Blättern immer stärker annähern und ein Wollknäuel aus Worten und Farben werden.

In der Tradition von John Cage und Fluxus-Kollege George Brecht steht die Arbeit „archaeological poem“. Brecht hatte gesagt, dass wir ständig Musik hören, wenn wir akzeptieren, dass jedes Geräusch ein Klang ist und jeder Klang die Grundlage von Musik ist. Williams „Archäologisches Gedicht“ ist eines ohne Worte oder Text, sondern es besteht nur aus den Altersspuren auf dem Papier, die für sich ein konkretes Gedicht formen.

Der Zufall erfährt beim „Fluxus“ eine gewisse Wertschätzung. In der Ausstellung zeigt das MO ein Blatt, auf dem man Umrisse von Fischen sieht, die einen Buchstaben auf dem Rücken tragen. Die Arbeit geht auf Williams „Fischgedicht“ von 1970 zurück, hier hat der Künstler Karpfen mit Buchstaben auf dem Rücken versehen und die zufällig entstehende Kombination notiert.

Williams ist zwar in den USA geboren, kam aber schon 1949 nach Europa, zunächst nach paris. Ende der 50er Jahre bewegte er sich im „Darmstädter Kreis“ zusammen mit Diether Roth, Claus Bremer und Daniel Spoerri.




Beziehung in weiter Ferne

Am Anfang ist die Fernbeziehung zwischen Antonia (Julia Schubert) und Tomasz (Peer Oscar Musinowski) noch in bester Ordnung. (Foto: © Birgit Hupfeld)
Am Anfang ist die Fernbeziehung zwischen Antonia (Julia Schubert) und Tomasz (Peer Oscar Musinowski) noch in bester Ordnung. (Foto: © Birgit Hupfeld)

So wie im richtigen Leben: Im entscheidenden Moment stürzt das Internet ab und man ist offline. Bei der Premiere von „Die Liebe in den Zeiten der Glasfaser“ von Ed. Hauswirth am 25. Februar 2016 im Megastore fiel dann Julia Schubert in der Rolle der Antonia der rettende Kniff ein: Sie ging einfach zur Nachbarin.

Zwei Paare – vier Schicksale. Drei Personen brechen auf zu einem entfernten Ort, nur einer bleibt daheim. Wie funktioniert eine Fernbeziehung? Anscheinend abgeklärt sehen das Wolf-Adam (Uwe Schmieder) und seine Frau Helena (Friederike Tiefenbacher), angespannter ist Tomasz ( Peer Oscar Musinowski), der zuhause bleibt, dafür auf seine Freundin Antonia (Julia Schubert) verzichten muss. Antonia, Studentin der Mediensoziologie, geht für ein Jahr nach Rom, um ein wenig die Welt zu verändern. Ihr Freund Tomasz bleibt und versucht, bei IKEA Karriere zu machen. Wolf-Adam ist Professor für Mediensoziologie (und „Magistervater“ von Antonia) bekommt die Chance für ein Jahr nach Aalborg zu gehen, während seine Frau Helena, für ein internationales Schauspielprojekt nach Breslau geht.

Kann eine Beziehung halten, in der der Partner hunderte Kilometer weit weg ist und die nur mit Hilfe einer Software namens Skype aufrecht gehalten wird? Hauswirth ist da eher skeptisch und obwohl das Stück sehr viele komödiantische Elemente hat, gehen die beiden Paare auseinander, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen.

Das Stück dreht sich nicht nur um Skype, sondern es ist auch eine kleine Partneranalyse. Bei Tomasz und Antonia fragt man sich von Anfang an, warum die beiden überhaupt zusammen sind. Tomasz ist relativ einfach strukturiert, er will Karriere bei IKEA machen und versteht davon, was sein Freundin macht, so gut wie nichts. Der Frust über sein Scheitern schlägt schnell in Agression um. Antonia hingegen ist naiv und ichbezogen, sie will die Welt vom Kapitalismus retten, interessiert sich für die Probleme ihres Freundes überhaupt nicht. Mit der Zeit wird klar, dass sie eigentlich in zwei völlig anderen Welten leben.

Bei Helena und Wolf-Adam dreht sich viel um den zweiten Frühling oder die Midlife-Crisis. Das zeigt sich zu Beginn, als Wolf-Adam seinen Seminarzettel vorliest, auf dem nur Frauennamen stehen. Helena kann dadurch kontern, dass sie die einzige Frau unter vierzehn Männern sei. Zwischen Antonia und ihrem Professor läuft auch was. Wolf-Adam kann aber die Einsamkeit in Dänemark nicht verkraften und stirbt.

Das Stück will keine objektive Wahrheit über Fernbeziehungen verkünden. Das wäre auch vermessen. Die beiden Beispiele sind natürlich theatralisch überhöht. Daher sind bei aller Tragik sehr viele komödiantische Elemente enthalten wie der Seitenhieb von Hauswirth auf das moderne Regietheater, die Helena dazu zwingt, eine Vergewaltigungsszene zu simulieren. Auch Antonias erfrischende Naivität sorgt für Lacher.

Die „Liebe in den Zeiten der Glasfaser“ lebt auch durch die guten Darsteller. Oscar Musinowski geht in der Rolle des Tomasz auf und auch Julia Schubert spielt die Antonia mit entwaffnender Naivität. Uwe Schmieder als vergeistigter Professor und Friederike Tiefenbacher als leidgeprüfte Schauspielerin stehen den beiden in Nichts nach. Das Quartett ist ein echter Glücksgriff.

Alle, die schon mal in einer Fernbeziehung gelebt haben oder noch leben, werden einige Elemente wiedererkennen wie beispielsweise den verzweifelten Versuch, durch den Computer Nähe zum Partner zu erzeugen, indem man ihn ins Bett nimmt. Alle anderen, die keine Erfahrungen in Fernbeziehungen haben oder denen es noch bevorsteht, können sich über die Fallstricke informieren.

Letztendlich ist die Tragikomödie von Hauswirth ein vergnügliches, wenn auch tragisches Theaterstück mit tollen Darstellen, das den donnernden Applaus des Publikums mehr als verdient hat.

Infos und Karten unter www.theaterdo.de.

 




Kulturrucksack NRW 2016 ist geschnürt

Kulturrucksack NRW Projekt _2014 _Filmdreh mit Filmemacher Bjoern Leonhard , Kostuem + schminken unter der Ltg. von Dagmar Lippok , Bildende Kuenstlerin und Jody Korbach Studentin der Bildenden Kunst. (Foto: © Ulrike Halene)
Kulturrucksack NRW Projekt _2014 _Filmdreh mit Filmemacher Bjoern Leonhard , Kostuem + schminken unter der Ltg. von Dagmar Lippok , Bildende Kuenstlerin und Jody Korbach Studentin der Bildenden Kunst. (Foto: © Ulrike Halene)

In diesem Jahr läuft das Landesprogramm „Kulturrucksack NRW“ in Dortmund nun schon zum fünften Mal. Das Ziel ist immer noch, bei Kindern und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren das Interesse für Kunst- und Kultur zu wecken und ihnen die aktive Teilnahme an Tanz, Theater, Kunst, Fotografie und Musik-Projekten kostenlos zu ermöglichen. Dafür wurden 2016 vom Land NRW 110.000 Euro bewilligt. Die Hälfte davon geht an eigene Projekt und Aktionen des Kulturbüros, und 55.000 Euro sind für Projekte von diversen Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen in unserer Stadt vorgesehen.

Es gab mehr als 30 Anträge für Kulturprojekte von Dortmunder Kulturschaffenden und Kultureinrichtungen für dieses Landesprogramm. Zwanzig davon wurden von einer Jury ausgewählt, um verschiedene Genres abdecken zu können. „Eine schwere Entscheidung, da sich alle Projekte durch hohe Qualität ausgezeichnet haben“, erklärte Susanne Henning, die Dortmunder Kulturrucksackbeauftragte.

Diesmal liegt ein besonderes Augenmerk mit „Nordwärts“ auf der Nordstadt oder Westerfilde. So gibt es zum Beispiel am 13.08.2016 von 14-18 Uhr ein „Geocaching durch die Nordstadt“. Eine digitale Schatzsuche und spannende Entdeckungsreise durch die Nordstadt.

In den Osterferien 2016 ist in der Jugendfreizeitstätte Westerfilde „Kess“ (Wenemarstr. 15, 44357 Dortmund) mit Freddy Schreiber „Kess rappt“ geplant. Rap-Interessierte können dort kostenlos unter Anleitung eines Profis eigene Texte schreiben und etwas über Beats und Rhythmus lernen. Am Ende steht der eigenen Rap-Song.

Ein wichtige Aufgabe in diesem Jahr ist die Teilhabe und Integration der Flüchtlingskinder und Jugendlichen mit Bleiberecht. Da haben wir einen guten Kontakt zu „Willkommen“, verriet Martina Bracke, die stellvertretende Leiterin des Kulturbüros und Leiterin der Kontaktstelle Bildung.

Im März ist unter dem Motto „Kinderwelt“ geplant, dass Kinder rund um den Hörder Neumarkt ihr eigenes Magazin produzieren können. Begleitet werden sie bei den Dreharbeiten von Ulrike Korbach, Gründerin des dort ansässigen Vereins „Kunstreich im Pott“. Anmeldungen unter : ulrikekorbach@web.de Eine Gelegenheit auch für die Kinder und Jugendlichen der dortigen Flüchtlingsunterkunft zu erkunden, was in Hörde los ist.

Es werden auch verschiedene Workshops angeboten. Zum Beispiel in der UZWEI im Dortmunder U am 21.03.2016 bis 02.04.2016, jeweils 10:30 -16:30 Uhr. Findet ein multimediales Tanztheaterprojekt unter dem Titel „Alles so schön bunt hier, Die Vielfalt der Farben“. Leitung: Birgit Götz und vier Dozenten. Bei diesem aufwendigen Workshop fallen ausnahmsweise eine Teilnehmergebühr von 15,00 € an.

Es gibt aber auch altbewährte die Kinder und Jugendbörse „Young Stars“ im Dietrich-Keuning-Haus am 24.11.2016. Am Vormittag können 150 Kinder aus zehn verschiedenen Workshops ihren Favoriten wählen. Nachmittags wird geschnuppert und das Ergebnis auf der Bühne präsentiert.

Im Vorfeld werden die verschiedene Schulformen angesprochen. Je vier Klassen können teilnehmen.

Des weiteren werden wieder Stadtrundfahrten zu ausgewählten Kulturorten angeboten.

Interessant ist sicherlich auch „DortBunt“ . Dort werden in der Nähe des Platz von Leeds am 7. und 8. Mai 2016 jeweils von 12-16 Uhr Tagtool (eine Art digitales Zeichnen), Parkour und mehr am Kulturrucksackstand angeboten.

Ein besonderes Angebot bietet eine „Fahrt zu Urbanatix“ am 19.11.201.

Bustransfer zur Streetartshow in die Jahrhunderthalle in Bochum. (Kosten reduziertes Ticket mit KulturCard).

Mehr über die Projekte und die genauen Termine erfahren sie über: www.kulturrucksack-dortmund.de und den einzelnen beteiligten Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden.




Innere Landschaften

Innere und äußere Landschaften von Karin Micke sind in der Artothek zu sehen.
Innere und äußere Landschaften von Karin Micke sind in der Artothek zu sehen.

Farbenfrohe Bilder zeigt Karin Micke vom 23. Februar bis zum 05. April in der Artothek der Stadt- und Landesbibliothek. Der Titel „Ansicht“ steht einerseits für die Tatsache, dass die Künstlerin ihre Bilder zur Ansicht freigibt, andererseits will Micke auch ihre Innenansichten präsentieren.

Es war ein Schicksalsschlag, der Karin Micke zur Malerei brachte. Zwar hatte sie als Lehrerin für Englisch und Kunst schon immer mit dem Thema zu tun, aber erst nach ihrer überstandenen Krebserkrankung widmete sie sich intensiv der Malerei, quasi als Therapie.

In ihren frühen Werken, die sie in Acryl malte, wird ihre Auseinandersetzung mit der Krankheit thematisiert. „Neugeburt“ oder „Alles ist gut“, so lauten die Titel. Bei letzterem Bild dominieren hellorange Farbtöne, die eine fröhliche Stimmung verbreiten.

In der Ausstellung überwiegen aber die abstrakten Landschaftsbilder. Ein paar geben dem Betrachter konkrete Hinweise („Frühling in McPom“), andere lassen einen größeren Raum an Interpretation. Bilder die an Meeres- oder Seenlandschaften erinnern sind ebenso zu finden, wie Arbeiten, die Assoziationen mit der Wüste hervorrufen.

Die farbintensiven Landschaften haben aber keine Entsprechung, sind also keine Fotografien oder Zeichnungen. „Die Bilder entwickeln sich aus dem Malprozess heraus“, so Micke. Durch die vielen Schichten und den Trocknungsprozess der Ölfarben kann dieser Malprozess durchaus drei bis vier Monate andauern.

Öffnungszeiten der Artothek: Dienstag und Freitag von 10 bis 19 Uhr.




Buntes Dortmund im ehemaligen Ostwall-Museum

Im großen Lichtsaal sind Beispielarbeiten aller Künstler versammelt.
Im großen Lichtsaal sind Beispielarbeiten aller Künstler versammelt.

Vom 21. Februar bis zum 02. März 2016 zeigt das Baukunstarchiv (ehemaliges Museum Ostwall) die Ausstellung „Dortmund ist bunt“. Für die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler gilt „Bunt“ sicherlich nicht nur für die Farbigkeit ihrer Bilder, sondern auch als Statement für die Vielfalt in dieser Stadt. Darüber hinaus wird mit dem Ausstellungsraum auch die kulturelle Kontinuität des Gebäudes am Ostwall 7 gelebt. Kuratiert wurde die Ausstellung von Bettina Bröckelschen.

Insgesamt 13 Künstlerinnen und Künstler zeigen in den altehrwürdigen Räumen ihre Kunst. Dabei haben die meisten Künstler einen eigenen Raum. Sehr farbenfrohe Bilder zeigt Beate Bach, deren Arbeiten starke florale und organische Elemente ausweisen. Auch Bettina Bröckelschen malt sehr bunte und detailreiche Bilder. Für sie sind ihre Bilder wie eine Theaterbühne, auf der sie die Personen platziert.

Anette Göke zeigt in ihren Arbeiten, dass die verschiedenen Kulturen auf der Welt, unser Leben bereichern kann. Silke Schulz stellt Reiseimpressionen aus Indien aus. Licht- und Schattenspiel sowie subtile Farbgebung sind ein Markenzeichen ihrer Bilder. In der breiten Öffentlichkeit ist sie als Krimiautorin bekannt, doch Gabriella Wollenhaupt malt auch. Sie zeigt eine Auswahl von „Menschenbildern“ in ihrem Raum.

Politisch sind die Arbeiten von Rita-Maria Schwalgin und Franz Ott. Während Ott seine großformatigen Ölbilder zeigt, stellt Schwalgin ihre Fotografien aus. Fotografien zeigen auch Karin Hessmann und Cornelia Suhan. Dabei ging es in die Katakomben Dortmunds. Unter der Fragestellung „Was würdest du mitnehmen?“ zeigen sie Bilder mit beklemmender Wirkung.

Ungewöhnlich sind die Skulpturen von Almut Rybarsch-Tarry. Unterschiedliche Oberflächen und Formen laden den Besucher zur Berührung ein. Sie teilt sich ihren Raum mit Tanja Melina Moszyk, Acrylbilder zeigt.

Auf ganz kleinem Format präsentiert Marlies Blauth ihre Collagen und Landschaftsbildern. Mit scheinbar einfachen Strichen entstehen architektonische Ansichten oder Landschaften.

Düster erschienen die Arbeiten von Era Freidzon. Ihr Zyklus „Lullaby“ zeigt Bilder zwischen Traum und Realität, verschüttete Erinnerung aus der Kindheit scheinen wieder an die Oberfläche zu gelangen.

Am Sonntag, dem 28. Februar 2016 um 12 Uhr gibt es in den Räumen des ehemaligen Museum Ostwalls eine Lesung aus dem Buch „Schöner Schlag“ von Gabriella Wollenhaupt und Friedemann Granz, dazu spielt das „Zimmaorkestra“.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind von Dienstag bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr.




Verhältnisse wie beim BVB

Der Präsident (Roman Henri Marczewski) präsentiert den Pannekopporden. Ob jemand Offizielles aus Essen ihn abholt?
Der Präsident (Roman Henri Marczewski) präsentiert den Pannekopporden. Ob jemand Offizielles aus Essen ihn abholt?

Es gibt vielleicht noch weitere Gemeinsamkeiten, aber was der Geierabend mit dem BVB in der 25. Session auf jeden Fall gemeinsam hat, sind ausverkaufte Spielstätten. 16.700 Besucher sorgten für 36 ausverkaufte Vorstellungen. Der „Pannekopp“ geht nach Auswärts: Die Stadt Essen erhält den schwersten Karnevals-Orden der Welt für ihre kreative Finanzierung des neuen Stadions von Rot-Weiß Essen.

Ein überaus zufriedenes Resümee konnten die Macher des Geierabends bei der heutigen Pressekonferenz ziehen. Der Zuschauerzuspruch ist auf einem konstant hohen Niveau (100%) und der „Pannekopp“ hat mit der Stadt Essen einen würdigen Preisträger. Auch wenn Martin Kaysh, der Steiger, den Gegenkandidaten aus Ennepetal gewählt hätte. Denn die Ennepetaler hatten mit der Gründung einer gemeinnützigen Standortsicherungsgesellschaft versucht, Steuererhöhungen zu verhindern. Unternehmen hätten einfach in diese Gesellschaft Geld einbringen müssen. Doch die Landesregierung verbot jetzt diese Art kreativer Finanzierung. Mit Sicherheit auch Erfolg des Geierabends.

Essen erhielt den Preis dafür, dass sie zur Finanzierung des neuen Stadions von Rot-Weiß Essen Finanzmittel zur Instandhaltung des Folkwang-Museums eingesetzt wurden. Jetzt besitzt Essen quasi auch ein Fußball-Museum.

Der Geierabend ist in den vergangenen Jahren viel politischer geworden. Das tat dem Programm gut. In diesem Jahr war die Nummer über den VW-Abgasskandal das Highlight für die Besucher. Hier machte ein aufgeblasener Wutbürger seinen Ärger über die US-Behörden Luft. Dieser doch autoritäre Charakter, der Pegida-mäßig daherkam, war eine Gratwanderung, gab Regisseur Günter Rückert zu. Weitere Höhepunkte waren die Youtuberin Fiffi oder die Hymne über den Thermomix.

Kitsch oder nicht Kitsch? Jedenfalls haben die Geier im Laufe der Session angefangen das „Steigerlied“ zu intonieren. Die begeisterte Reaktion des Publikums wird vermutlich dazu führen, dass es von jetzt ab immer im Repertoire des Geierabends zu finden sein wird.




Farbenfrohe Heimat

Petra Ultsch zeigt in der Artothek "Heimat" als Ort zum Verweilen.
Petra Ultsch zeigt in der Artothek „Heimat“ als Ort zum Verweilen.

Die Artothek der Stadt- und Landesbibliothek startet ihr Ausstellungsprogramm mit Werken der Künstlerin Petra Ultsch. Unter dem Titel „Heimat“ stellt Ultsch 18 Arbeiten aus, die zwischen 2011 und 2015 entstanden sind. Die Ausstellung ist bis zum 19. Februar 2016 zu sehen.

Ihren Stil bezeichnet Ultsch als abstrakt-impressionistisch mit surrealen Einflüssen. Dem kann der Betrachter uneingeschränkt zustimmen, in einigen Bildern ist der Einfluss der klassischen Moderne zu sehen. Kandinsky und Klimt nicht als reine Vorbilder, sondern eher als Inspiratoren. Ein weiteres Kennzeichen ihrer Landschaftsbilder und Stilleben ist die kräftige Farbgebung. „Die Farbe macht die Form. Sie ist die wichtigste Komponente“, so Ultsch.

Für Ultsch hat Malerei viel mit einem Ritual zu tun. „Es ist für mich ein meditativer Zugang“, erklärt sie. Beim Malen versetzt sie sich in eine „leise Stille“, doch Jazz oder klassische Musik können durchaus hilfreich sein. Durch das Schichtweise Auftragen der Farben kann ein Gemälde durchaus mehrere Monate in Anspruch nehmen.

Ultsch vergibt bei manchen Bildern einen Titel, damit „sie einen sprachlichen Punkt bekommen“. Dennoch bleibt für den Betrachter ein sehr großer Spielraum für seine eigenen Gedanken und genau das ist es, was die Bilder von Petra Ultsch so reizvoll macht.

Ultsch hat Grafikdesign, Illustration und freie Malerei an der Kunstakademie in Schwerte studiert und hatte beim Dortmunder Künstler Wladimir Kalistratow Unterricht. Sie absolvierte eine Ausbildung zur Kunsttherapeutin und arbeitet seit 2000 in einer soziotherapeutischen Einrichtung für Sucht- und psychisch Kranke.

Die Öffnungszeiten der Artothek sind Dienstag und Freitag von 10 bis 19 Uhr.