Gloria – eine Messe im Operngewand

Sein 175jähres Jubiläum feierte der Philharmonische Chor des Dortmunder Musikvereins im Rahmen des Klangvokal Festivals im Konzerthaus Dortmund. Corona bedingt hatte der Chor die Feierlichkeiten im letzten Jahr ausfallen lassen müssen.

Mit einem musikalischen Leckerbissen startete der Chor in seine neue Spielzeit.

Zum Auftakt erklang „A Raffaello Devino“ von Marco Enrico Bossi, instrumentiert von Chorleiter Granville Walker, danach folgte Guglielmo Ratcliff: Intermezzo von Pietro Mascagni. Der Schwerpunkt des Abends gehörte der „Messa di Gloria“ ebenfalls von Pietro Mascagni. Sie wurde wirklich gloriös gestaltet.

Gerado Garciano, Pene Pati und Granville Walker nach dem Konzert. (Foto: © Buba Gogiberidze)
Gerado Garciano, Pene Pati und Granville Walker nach dem Konzert. (Foto: © Buba Gogiberidze)

Das Stück, das in Italien häufig aufgeführt wird, ist bei uns kaum bekannt. Was sehr schade ist. Geläufiger ist die „Cavalleria rusticana“, die besonders als Filmmusik im „Pate III“ Filmliebhabern in Erinnerung blieb.

Das geistliche Werk der Messa di Gloria folgt dem liturgischen Aufbau einer Messe. Der Operneinakter wird dem Verismo zugeordnet. Ein Wechsel zwischen dramatischem Flehen und zarten, melancholischen Tönen hält den Spannungsbogen vom Beginn des Kyrie bis zum Ausklingen des Agnus Dei.

Eine wahre Entdeckung ist der junge Tenor Pene Pati, der erstmalig auf einer deutschen Bühne stand. Mit seiner einfühlsamen Stimme die kraftvoll, und dennoch sensible, mit warmen Timbre das Werk interpretierte, eroberte er die Zuhörer im Saal. Bariton Gerado Garciano übernahm die besonders melancholischen, lyrischen Sätze und sang diese sehr überzeugend. Überraschend war sein Äußeres, mit grauem Vollbart war er kaum wiederzuerkennen.

Die Messa war ein leidenschaftliches, klanggewaltiges Glaubensbekenntnis, das jedoch nie überzogen pompös wirkte.

Chorleiter Granville Walker bereitete mit seinen Philharmonischen Chor, den Solisten und der Neuen Philharmonie Westfalen einen wunderbaren Abend für die Konzertbesucher. Sie belohnten die Künstler mit anhaltenden Standing Ovations.




Studio 54 – Night Magic

Selbst 40 Jahre nach der Schließung des legendären und verruchten Nightclubs Studio 54 redet man immer noch über diese Discothek die so viel mehr als simpler Ort zum „abhotten“.

Mit der Eröffnung war das Studio 54 augenblicklich mehr. Diese Disco wurde eine gelebte Utopie einer egalitären Gesellschaft, eines Safe Haven für Gays, LGBTQI, sexuell„abhotten“z und Diversität, sie wurde zum Inbegriff von Style und Glamour … nicht nur in New York, sondern weltweit. Viele Clubs in der Welt eiferten dem Studio 54 in irgendeiner Art und Weise nach. So u. a. das Munich in München, und als Rolemodel war das Studio 54 allemal gut.

Im Dortmunder U ließ sich die Ausstellung zur Audienz als einziger Station in Europa nieder. Sie beleuchtet den Anfang und das jähe dramatische Ende des Studio 54.

Vor allen Dingen Mode der weiblichen Besucher sieht man in der Ausstellung zum „Studio 54“. (Foto: © Roland Baege)
Vor allen Dingen Mode der weiblichen Besucher sieht man in der Ausstellung zum „Studio 54“. (Foto: © Roland Baege)

Knapp 500 Objekte, bislang unveröffentlichte Fotos, Zeichnungen, Filme, Bühnenbilder und Kleidungsstücke und natürlich die Musik des Tempels der Hedonisten – Discomusik. Ihre Exaltiertheit Studio 54 gewährt Audienz in der 6. Ebene des Dortmunder U.

Als jemand der die Disco Musik live erlebt und gelebt hat, ein MUSS! Und es kann passieren, dass Besucher im Rhythmus mitgehen oder sie sich im Rhythmus unwillkürlich bewegen … und vielleicht in die Zeit zurückbeamen.

Das Studio 54 war auch eine gesellschaftliche Utopie, offen für JEDEN! Egal ob Arbeiter aus dem Hafen oder Meatdistrikt, aus der Upper East Side, der Provinz, Gay/LGBTQI, Hetero, Star, Starletts, oder Nobody … das einzige Kriterium zum Einlass war ein fantasievolles Kostüm, Persönlichkeit, Kreativität, ein gewisser Hang zur Selbstdarstellung oder auch Exhibitionismus.

Das Studio 54 von Steve Rubell und Ian Schrager gegründet schlug augenblicklich im sterbenden New York der 1970er Jahre ein. Vielleicht entsteht solch eine Kreativität am besten in solchen kaputten Zeiten, wie damals in Weimarer Republik in den ersten Jahren des totalen Chaos nach dem Ersten Weltkrieg.

Die Gegenwelt zur harten Realität hatte aber von Beginn an ihre Feinde. Die Backward, Smalltown USA, die auch heute noch, immer noch, gegen den Teufel anwettern … denn die Discomusik entstand in den Discotheken der Gays, Latinos und Afro-Amerikaner, die dort ihre Subkultur lebten, feierten als Gegenentwurf zum rassistischen, weißen US Amerika.

Wider Erwarten polierte ausgerechnet das bei den prüden, viktorianischen Smalltowners verhasste Studio 54 das Image von New York wieder mit auf, bevor die „I Love NY“ Kampagne startete. Es genügte den Hassern jeweils einer der drei Ursprungsorte der Musik alleine, um es zu verabscheuen, dann der offen gezeigte, gelebte Hedonismus, das sich jeder mit jedem im Untergeschoss oder auf der Tribüne nach Herzenslust vergnügen konnte. So zuwider wie ihnen die Freizügigkeit als Gegenmodel zu ihrem Puritanismus war, so sehr hassten sie auch den in die Beine gehenden Rhythmus der Discobeats. Vor dem tatsächlichen Ende der Discomusik veranstalteten sie eine Plattensprengaktion in einem Football Stadium …

Die Ausstellung, vom Brooklyn Museum kuratiert, ist sehr US Amerikanisch und prüde … Zudem lässt sie die LGBTQI Gäste im Studio 54 völlig unter den Tisch fallen, wie auch die Mode sich fast ausschließlich um die der Damen dreht … die Kostüme und Mode der Männer sieht man in Schnipseln in den Filmen. Und dann waren da noch die Drogen, die man im Studio 54 zu sich nahm … Nix, nullkommanix … In der Ausstellung findet es nicht statt. Angel Sachsen und ihre zurechtgezimmerte Realität … Post Faktum Zeiten. Historisch versagt die Ausstellung grandios. Der Glamour des Studio 54 kommt rüber, gefiltert, bereinigt wie der Hayes Code in Hollywood. Während besonders der Safe Haven für die LGBTQI Szene in der Ausstellung gar nicht stattfindet, wie die Drogen oder Sex … Nach den Worten meines Onkels, der häufiger damals in New York und im Studio 54 war … wer nicht bei 3 auf einem Baum war, hatte Sex. Und wer ins Studio 54 wollte, wollte seinen Anteil an intensiv zwischenmenschlichem Austausch.




Brauerei-Museum bekommt neue Leitung

(Stadt Dortmund) Generationenwechsel in der Leitung des Brauerei-Museums Dortmund: Corinna Schirmer (32) löst Dr. Heinrich Tappe (64) ab, der am 15. Oktober in den Ruhestand geht. Tappe leitete das Museum seit dessen Eröffnung 2006 am aktuellen Standort an der Steigerstraße. Zuvor hatte er das Brauereiarchiv im Westfälischen Wirtschaftsarchiv Dortmund aufgebaut.

Seine Nachfolgerin am Museum, die Kulturanthropologin Corinna Schirmer, kam 2018 als wissenschaftliche Mitarbeiterin für ein Forschungsprojekt an das Deutsche Kochbuchmuseum Dortmund, für das sie auch weiterhin zuständig bleibt.
Unter der Leitung von Heinrich Tappe ist die Beliebtheit des Brauerei-Museums kontinuierlich gestiegen; zuletzt – vor Corona – hatte das Museum mehr als 23.000 Besucher*innen im Jahr. „Mit Dr. Tappe geht ein sehr geschätzter, langjähriger Museumsleiter in den Ruhestand, der die Dortmunder Biergeschichte wohl wie kaum ein anderer in der Stadt kennt. Das von ihm aufgebaute Brauerei-Museum ist ein touristischer Magnet nicht nur für die Dortmunderinnen und Dortmunder, sondern auch für zahlreiche nationale und internationale Gäste“, sagt Dr. Dr. Elke Möllmann, Geschäftsbereichsleiterin der Dortmunder Museen.

Dr. Heinrich Tappe übergibt an Corinna Schirmer. (Fotos: Katharina Kavermann, Dortmund Agentur)
Dr. Heinrich Tappe übergibt an Corinna Schirmer. (Fotos: Katharina Kavermann, Dortmund Agentur)

Heinrich Tappe recherchierte und gestaltete zahlreiche Sonderausstellungen für das Brauerei-Museum, darunter „BVB 09 und die Dortmunder Brauereien“ (2009), „Von Bierpalästen, Kneipen und Trinkhallen“ (2013) oder die Ausstellung „Essen außer Haus: Von Restaurants und anderen Speisegaststätten“ (in Kooperation mit dem MKK und dem Hoesch-Museum). Unter seiner Federführung entstanden ein Film und die Medienstationen im Museum, außerdem ist er Autor eines Informationsfilms zur Geschichte des U-Turms, der im Foyer des Dortmunder U zu sehen ist.

Die neue Leiterin am Brauerei-Museum, Corinna Schirmer kommt aus Bonn, wo sie Germanistik, Vergleichende Literatur- und Kulturwissenschaft sowie Geschichte studierte. Anschließend absolvierte sie ihren Master in Kulturanthropologie/Volkskunde. Sie war als wissenschaftliche Volontärin im Institut für Landeskunde und Regionalgeschichte beim Landschaftsverband Rheinland in Bonn tätig und beschäftigte sich schon dort mit nahrungsethnologischen Themen.

„Die Geschichte der Brauerei mit all ihren Facetten –  vom Alltag der Angestellten über wirtschaftshistorische Themen bis hin zur Bedeutung des Biere für die Menschen im Revier und darüber hinaus – ausstellen und weiter erforschen zu dürfen, empfinde ich gerade in einer Stadt wie Dortmund als große Freude. Denn alleine der bei den Dortmunder Bürgerinnen und Bürgern nach wie vor oft zu vernehmende Dreiklang ,Kohle-Stahl-Bier‘ zeigt, welchen Stellenwert das Brauereiwesen hier noch immer hat“, so Corinna Schirmer.

Das Brauerei-Museum Dortmund widmet sich der langen und erfolgreichen Brautradition der größten Stadt Westfalens und des Ruhrgebiets. Es vermittelt Eindrücke von der Blütezeit der Bierstadt Dortmund seit den 1950er Jahren, berichtet aus der Geschichte der zahlreichen Dortmunder Brauereien und erläutert den Prozess des Brauens, insbesondere des industriellen Brauens. Es informiert über Produktion und Bierkonsum vor 1950 ebenso wie über das Brauen im Mittelalter.




Kinder von Auschwitz im Mittelpunkt einer Ausstellung

Im Dortmunder Dietrich-Keuning-Haus (DKH) ist vom 02.09.2021 bis zum 02.10.2021 unter dem Titel „Vergiss deinen Namen nicht“ (Die Kinder von Auschwitz) nach dem gleichnamigen Buch von Filmemacher und Autor Alwin Meyer zu sehen.

Der Förderverein der Gedenkstätte zeigt in Kooperation mit dem städtischen Kulturzentrum (DKH) und dem Jugendring-Projekt „Botschafter*innen der Erinnerung“ diese Ausstellung. Schirmherr ist Oberbürgermeister Thomas Westphal. Durch das Programm der Ausstellungseröffnung führten die Schauspielerin und Sängerin Tirzah Haase und der AWO-Aktivist Georg Deventer.

Auf fast 40 großformatigen Bild- und Schrifttafeln sehr persönliche unterschiedlichste Lebens- und Leidensgeschichten von Kindern erzählt, die Auschwitz und das Unvorstellbare überlebt haben. Sie bekommen so nicht nur ein Gesicht und Namen, sondern legen davon ab, was Menschen anderen Menschen antun können.

Ausschnitt aus dem Vortrag von Alwin Meyer. Das Foto stammt aus dem Umschlagbild seines Buches "Mama, ich höre dich".
Ausschnitt aus dem Vortrag von Alwin Meyer. Das Foto stammt aus dem Umschlagbild seines Buches „Mama, ich höre dich“.

Deutlich wurde bei der illustrierten Einführung in die Ausstellung durch den Autor bei deren Eröffnung, dass gravierende Folgen die Überlebenden begleiten. Ihr Leben bewegt sich im Spannungsfeld zwischen ihren Ängsten, der Schwierigkeit zu vertrauen, und dem Versuch, in der Zukunft glücklich zu werden. Die traumatischen Erlebnisse wirken bis in die nächsten Generationen hinein.

Mit einem bewegenden illustrierten Vortrag führte der Autor bei der Eröffnung in die Ausstellung ein. Über Jahrzehnte hatte Alwin Meyer nach Kindern von Auschwitz gesucht. Nachdem er ihr Vertrauen erlangt hatte, erzählten sie ihm vom Lagerleben und von einer Kindheit, in der der Tod ständig präsent und nie natürlich war. Die Ausstellungseröffnung überzeugte mit einem abwechslungsreichem mit Bedacht erstelltem Programm.

Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Thomas Westphal und einem Vertreter der jüdischen Kultusgemeinde Groß-Dortmund folgte der eindrucksvolle Vortrag des Autors. Das kulturelle Rahmenprogramm wurde zum einen von Tirzah Haase sowie der Kindertanzgruppe „Harimon“ (Granatapfel) unter der Leitung von Marina Evel gestaltet. Einfühlsam bot Haase eine passende Auswahl von Liedern und Texten deutsch-jüdischer KomponistInnen und SchriftstellerInnen. Die temperamentvolle Kindertanzgruppe machte Hoffnung für die Zukunft.

Das Statement der „Botschafter*innen der Erinnerung“ brachte es auf den Punkt. Sie machten deutlich, dass gerade heute, wo Rechtspopulismus, Diskriminierung, Antisemitismus zunehmen, Widerstand und Wachsamkeit besonders notwendig sind.

Die Ausstellung im DKH ist dienstags – samstags von 10:00 – 22:00 zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Gruppen werden um vorherige Anmeldung beim Förderverein unter: gus.deventer@arcor.de oder Mobiltelefon: 0172–271 48 63




Achtes Kulturfestival „Djelem Djelem“ in Dortmund

Schon zum 8. Mal findet nun in Dortmund das Roma Kulturfestival „Djelem Djelem“ (21. bis 29. August 2021) statt. Das in unserer Stadt etablierte Festival möchte nicht nur den Reichtum der Kunst- und Kulturtradition für die Stadtgesellschaft erlebbar machen, sondern auch Berührungsängste und Vorurteile abbauen. Diskriminierung und Zuweisung einer „Sündenbockfunktion“ in ihren Herkunftsländern (und nicht nur dort) sind leider immer noch verbreitet, wie Kulturdezernent Jörg Stüdemann beim Pressegespräch erläuterte.

Eine große Veranstaltungsgesellschaft, darunter die AWO Dortmund, das Theater im Depot, das Kulturbüro, Grünbau, Carmen e.V und Romano Than – Haus der europäischen Roma sorgen für ein vielfältiges Programm. Sie laden an verschiedenen Orten in Dortmund zu Musik, Tanz und Theater, Lesung, Film, Fortbildung (Workshops), Sportevent und Begegnungen mit der reichhaltigen Romakultur ein.

Zu den Veranstaltungsorten gehören unter anderem das Dietrich-Keuning-Haus und Keuningpark, das Dortmunder U (Kino), das Orchesterzentrum, die Auslandsgesellschaft sowie das Theater im Depot. Zu einzelnen Events sind auch Gäste aus Rumänien Bulgarien (Plovdiv) oder Barcelona eingeladen.

Die Organisatoren vom diesjährigen "Djelem Djelem" versammelten sich im Dietrich-Keuning-Haus.
Die Organisatoren vom diesjährigen „Djelem Djelem“ versammelten sich im Dietrich-Keuning-Haus.

Das Programm startet mit dem Balkan Familienfest mit spartenübergreifenden Musikkulturen am 21.08.2021 (18.00 -22.00 Uhr) im Keuningpark vor dem Dietrich- Keuning-Haus, Leooldstr. 50-58. Wegen der unsicheren Corona-Situation dürfen wahrscheinlich nur 300 – 500 Personen an der Veranstaltung teilnehmen. Als Acts dabei sein werden Denorecords und seine Freunde, Sefer Osmanos, Alex, Skennybeatz, Balkan Brass Band und viele mehr.

Anmeldung (wie auch zu allen anderen Events) beim jeweiligen Veranstalter.

Programm-Flyer und Plakate liegen an den jeweiligen Kulturorten aus!

Der Eintritt für alle Veranstaltungen ist frei.

In diesem Jahr ist zum erstmals das Internationale Frauen Filmfestival für die Organisation des Kinoprogramms mit an Bord. So ist am 29.08.2021 um 20:00 Uhr im Kino im U „Far From You I Grew (OmU)“ zu sehen. Im Mittelpunkt steht die Lebensgeschichte des jenischen Jungen Nicolas.

Genauere Informationen zum umfangreiche Programm erfahren Sie über den Flyer oder über facebook.com/DJELEM.DJELEM.Dortmund




Hinterglasmalerei im Kunstbonbon

Das Kunstbonbon in der Chemnitzer Straße zeigt als fünfzigste Ausstellung vom 07.08.2021 bis 11.09.2021 Werke von Gine Selle unter dem Titel „tierisch – abstrakt“ – HinterAcrylglasMalerei.

Die aus Dortmund stammende Künstlerin ist ausgebildete Lithografin (1989) und warb 1996 das Diplom als Objektdesignerin. 2012 zog es sie nach Frauenau im Bayrischen Wald, einem bekannten Glasmacher und Künstlerort.

Selle entwickelte eine besondere Technik der Hinter(Acryl-)glasmalerei. Sie verbindet dabei Fotografie, PC-Collagen, Druck, Malerei und Zeichnung. Die Arbeit der Hinterglasmalerei beginnt mit den kleinsten Details und baut sich Schicht für Schicht – sozusagen rückwärts – bis zum Hintergrund auf. Fehler können nicht korrigiert werden sondern man kann höchstens an dieser Stelle anders als ursprünglich geplant weiter arbeiten.

Neben diesen sind auch andere in den letzten drei Jahren entstandene Arbeiten in der Ausstellung zu sehen. Die Vielseitigkeit der Künstlerin zeigen Exemplare aus ihrer Serie „Gine Con Carne“,Bilder aus der Reihe „Seltene Erden – oder wie ich das Virus begrüßte“ und „das zweifelhafte Anliegen der Insektenforscher“.

Die Ausstellung beginnt am Samstag, den 07.08.2021 um 15:00 Uhr und endet am Samstag, den 11.09.2021. Ob und in welcher Form eine Vernissage stattfindet, das hängt von der Corona-Situation ab. Ein normaler Besuch der Ausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten (dienstags 13-18, freitags 15-18, samstags 12-15) wird aber hoffentlich möglich sein.

Infos zur Galerie unter www.kunstbonbon.de




Hoesch-Museum zeigt Geschichte von Eisen und Stahl im Siegerland

Eine beeindruckende Geschichte der Eisen- und Stahlerzeugung hat das Siegerland zu bieten. Seit über 2500 Jahren werden in diesem Raum Sachen aus Eisen und Stahl hergestellt. Die Wanderausstellung „EisenWasserLand“ im Hoesch-Museum erzählt bis zum 12. September 2021 die Entwicklung von den Kelten bis zur Gegenwart.

Erarbeitet wurde die Wanderausstellung von den ehemaligen thyssenkrupp Steel Europe-Mitarbeitern Axel Ganseuer und Karl-Heinz Schäfer. An ihrer ersten Station im Dortmund wird sie durch ausgewählte Archivalien und Exponate ergänzt.

Eisen haben bereits die Kelten verarbeitet, die um 500 v. Chr. In diese Gegend kamen. Eisenschwerter und weitere Eisenware zeugen davon. Eisen wurde kontinuierlich in den Zeiten des Mittelalters gewonnen, wobei die Kohle für die Verhüttung in die nahen Wäldern erzeugt wurde. Schon damals wurde wohl erkannt, dass ein Raubbau an der Natur nicht sinnvoll ist und hat die Haubergswirtschaft erfunden, ein Beitrag zur nachhaltigen Niederwaldbewirtschaftung. Der Niederwald wurde in Parzellen aufgeteilt und pro Jahr durfte nur eine Parzelle zur Verkohlung genutzt werden.

(v.l.n.r.) Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums), Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums) und Dr. Jens Stücker (Direktor des MKK) zeigen 2500 Jahre Montangeschichte des Siegerlandes.
(v.l.n.r.) Isolde Parussel (Leiterin des Hoesch-Museums), Dr. Karl Lauschke (Vorsitzender der Freunde des Hoesch-Museums) und Dr. Jens Stücker (Direktor des MKK) zeigen 2500 Jahre Montangeschichte des Siegerlandes.

Das ging über Jahrhunderte so, bis es zu rasanten Entwicklung der Industrialisierung kam. Die Betriebe in Eichen und Ferndorf kamen über die Hüttenwerke Siegerland AG 1951 zur Dortmund-Hörder Hüttenunion und wurden 1969 in die Hoesch Siegerland AG umgewandelt. Somit ist der Bogen zum Hoesch-Museum geschlagen. „Es ist aber keine Werbeausstellung, sondern eine kulturhistorische“, betonte Isolde Parussel, die Leiterin des Hoesch-Museums. Denn die ganze museumspädagogische Arbeit wurde vom Hoesch-Museum geleitet.

Die Ausstellung wird nach Dortmund am Kreuztaler Standort von thyssenkrupp Steel Europe sowie im Besucherzentrum Duisburg und im dortigen Ausbildungszentrum gezeigt.

Die Öffnungszeiten des Hoesch-Museums sind

Dienstag und Mittwoch von 13 – 17 Uhr

Donnerstag von 9 – 17 Uhr

Sonntag von 10 – 17 Uhr

an Feiertagen geschlossen




Kunstbonbon zeigt besondere Pflanzenaquarelle

Ab 15.00 Uhr am 29.05.2021 bis zum 24.07.2021 zeigt das Kunstbonbon in der Chemnitzer Straße 11 ausdrucksstarke Pflanzenaquarelle von dem in unserer Region bekannten Künstler Günter Rückert.

Obwohl die Galeristin Karin Schmidt ursprünglich keine „Tulpen-, Mohn- oder andere Blumenaquarelle“ im Kunstbonbon ausstellen wollte, überzeugten sie Rückerts farbintensiven und besonderen Charaktere der verschiedenen Gewächse.

Es gelingt dem Künstler, das nur oberflächlich Unscheinbare und Ungewöhnliche heraus zu heben. Alles hat eine Bedeutung, die sich einem oft erst beim genaueren Hingucken erschließt.

Farbintensive Pflanzen von Günter Rückert sind im Kunstbonbon zu sehen. (Foto: Flyer)
Farbintensive Pflanzen von Günter Rückert sind im Kunstbonbon zu sehen. (Foto: Flyer)

Zu erwerben ist außerdem der druckfrische Katalog mit den neueren Werken von Günter Rückert.

Die Ausstellungseröffnung wird wahrscheinlich noch sehr von Corona-Auflagen beschränkt sein. Die Ausstellungsdauer wurde kurzentschlossen um ein paar Wochen verlängert. Eventuell besteht so die Chance, irgendwann noch eine Lesung von und mit dem Künstler veranstalten zu können so die Hoffnung.

Falls bis zum 29.05.2021 die Zahlen entsprechend gesunken sind und die Galerien wieder unter Auflagen öffnen dürfen, sind interessierte Menschen, die diese Mühen auf sich nehmen (ggf. getestet, geimpft, genesen, maskiert und desinfiziert ab 15.00 Uhr) herzlich zu einem Besuch eingeladen.

Danach ist die Ausstellung – wenn möglich – auch zu normalen Öffnungszeiten

di 13-18, fr 15.18, sa 12-15 Uhr zu sehen.




Bonbonrosa oder Schönfärberei im Dortmunder Kunstbonbon

Das „Kunstbonbon“ in der Dortmunder Chemnitzer Str. 11 zeigt vom 10.04.2021 (15 Uhr) bis zum 15.05.2021 in seinen Räumlichkeiten die diesjährige Gemeinschaftsausstellung von 15 teilnehmenden hiesigen KünstlerInnen unter dem Motto „Bonbonrosa oder Schönfärberei“.

Die Farbe „Rosa“ bietet den Beteiligten einerseits in all seinen Facetten ein interessantes Spektrum an Ausdrucksmöglichkeiten. Schon in früheren Zeiten wurde Bonbonrosa genutzt, um von düsteren, beängstigenden Sachverhalten abzulenken. So eine Art „Zuckerguss“ für die Gesellschaft.

Rosa war in der Vergangenheit mal die Farben für Jungen, und für die Mädchen war das „Himmelblau der Jungfrau Maria“ vorgesehen. Das hat sich das später geändert und Rosa wird heute als der Kleinmädchentraum schlechthin betrachtet und früh (auch von manchen Eltern und der Werbung) geprägt.

Eine rosa Brille ermöglicht es, die kleinen und größeren Übel dieser Welt „schön zu färben“. Dabei in seinen verschiedenen Schattierungen ruft in uns verschiedene Gefühle aus. Ein zartes Puderrosa etwa als elegant, grelles Pink aufdringlich oder ordinär. Bonbonrosa wirkt oft kitschig oder verharmlosend.

Die Ausstellung im Kunstbonbon steht ganz in der Farbe Rosa.
Die Ausstellung im Kunstbonbon steht ganz in der Farbe Rosa.

Rosa ist sicherlich eine Farbe, die nur wenige KünstlerInnen gerne und großflächig benutzen und somit eine besondere Herausforderung. In diesem Jahr bekam jede/r Künstler/in noch die spezielle Aufgabe, für das Schaufenster ein Regalfach von ca. 30 x 30 zum Ausstellungsthema zu gestalten.

So gibt es auch bei geschlossenem Kunstbonbon immer etwas zu sehen.

Wie immer die Regelungen ab 10.04.2021 sein sollten – ob nun mit negativen Testergebnis und den üblichen Hygienemaßnahmen oder nur mit telefonischer Terminvereinbarung zu den Öffnungszeiten unter 01629889005…

Es soll auch eine virtuelle „Bonbonrosa“-Ausstellung geben, die dann auf den entsprechenden Seiten verlinkt wird.

Öffnungszeiten: di 13-18, fr 15-18, sa 12-15 Uhr.

(Eventuelle Änderungen auf der Facebookseite des Kunstbonbons unter www.kunstbonbon.de ).




Roma-Kulturfestvial Djelem Djelem unter schwierigen Bedingungen

Auch das größte Roma-Kulturfestival „Djelem Djelem“ in Deutschland bleibt bei seiner siebten Ausgabe in diesem Jahr nicht von der Corona-Pandemie unbeeinflusst. Es findet in der Situation angepassten Form vom 09. bis 23. Oktober 2020 in Dortmund statt. Es soll nicht nur der Reichtum der Roma-Kulturen dargestellt und für Toleranz geworben werden, sondern wie Kulturdezernent Jörg Stüdemann betonte, die soziale Situation der Rom*nja verbessert werden. Die Situation dieser Gruppe in Europa ist sehr prekär, so Stüdemann beim Pressegespräch.

Große Festivalevents wie üblich (Familienfest, Balkan-Beat Festival u.a.) können nicht stattfinden. Das Programm (Workshops, Diskussionsforen, Lesungen, Musik (etwa im Stollenpark) oder aber ein Film- und Theaterprojekt im Kino im U, ein Kunstprojekt und anderes ist weiterhin vielfältig und bunt gefächert.

Neu ist das Angebot von vier Online-Podcasts auf Romanes. Drei davon auch auf Deutsch. Facebook.com/DJELEM.DJELEM.Dortmund

Eine große Veranstaltungsgemeinschaft hat sich wieder mit der AWO Dortmund, Theater im Depot, Kulturbüro, Dietrich-Keuning-Haus, Carmen e.V und Romano Than zum gelingen des Festivals zusammengeschlossen.

Veranstalter und Organisatoren von Djelem Djelem2020  vor dem Dietrich-Keuning Haus.
Veranstalter und Organisatoren von Djelem Djelem2020 vor dem Dietrich-Keuning Haus.

Los geht es am 09.10.2020 (13-15 Uhr) mit einem „Forum“ an der Adam‘s Corner am Westpark(Möllerstr. 3). In Workshops (Markt der Möglichkeiten) und in Mitmachaktionen präsentieren Partner*innen aus Bulgarien, Frankreich, Österreich, Rumänien, Italien und Deutschland Ideen und den Stand der Inklusionsprojekte in Süd-Ost-Europa und in Dortmund. Ziel ist ein Austausch und voneinander zu lernen.

Um Anmeldung wegen der begrenzten Besucherzahl unter: sblank@gruenbau-dortmund.de wird gebeten.

Interessant bei dem reichhaltigem Angebot dürfte die Ausstellung im Dortmunder U des Hartware MedienKunstVerein. Bei der Ausstellung „Fatadă/Fassade“ geht es um die in den letzten 30 Jahren entstandenen besondere Form der der Architektur in Rumänien. Sie baut auf dem gleichnamigen Kunstprojekt der Werkstatt Mallinckrodtstraße zur Roma-Baukultur sowie der im September 2019 realisierten expressiven Neugestaltung einer Häuserfassade in der Dortmunder Nordstadt.

Nähere Informationen erhalten Sie noch von Ars tremonia nach einer Pressekonferenz am 22.10.2020, die vor der Ausstellungs-Eröffnung am 23.10.2020 (15.00 Uhr) statt findet.

Zu dem umfangreichen Programm gibt es einen Flyer, der an den bekannten Kulturorten ausliegt. Genaue Informationen gibt es auf faebook unter https://www.facebook.com/DJELEM.DJELEM.Dortmund/