Dissolver – geheimnisvoll-assoziative Werke im Kunstverein

Unter dem Titel
„Dissolver“ im Sinne von Auflösung stellt der Kunstverein am
Dortmunder U vom 21.09.2018 bis zum 18.11.2018 insgesamt neun
Arbeiten der Mixed-Media-Künstlerin Caroline Achaintre in seinen
Räumlichkeiten aus. Geboren 1969 in Toulouse (Frankreich),
zwischendurch in Fürth aufgewachsen, lebt die Künstlerin inzwischen
in London.

Inspiriert ist ihre
Arbeit vom deutschen Expressionismus, von Bildern aus der
Kunstgeschichte, der Popkultur, Plattencovern und Masken aller Art
beeinflusst. Ausgestellt sind neue Arbeiten, die zumeist extra für
die Ausstellung entstanden sind. Ihre großformatigen Teppiche (mit
der sogenannten Tufting-Technik) sowie ihre Keramiken stellen
Gesichter, Tiere, Körperteile, Kleidungsstücke oder Alltagsobjekte
dar. Die werden durch mehrere, surreal anmutende Abstraktionsebenen
hinweg für den Betrachter erkenntlich.

Wie die Künstlerin
beim Pressegespräch erklärte, ist ihr wichtig, den Besuchern viel
Raum für eigene Assoziationen zu bieten und sie nicht nur als
passive Betrachter konkreter Kunst zu sehen.

Nach dem Motto der
Ausstellung, geht es in den Werken um Auflösungen von Farben, Formen
und Konturen.

Es ist ein Spiel mit
Formen und lebt von den Spannungsverhältnis zwischen Material,
fließenden starken Farben und sich auflösenden Konturen. Das
Spannungsfeld zwischen „realem“ Tatsächlichem und
psychedelischem macht den Reiz ihrer Kunstwerke aus.

Bei den gezeigten
Wandteppichen und Keramiken steht nicht die technische Perfektion im
Mittelpunkt, sondern das Ungleichgewicht, den Schwebezustand von
erkennbarer Form und abstrakter Ebene.

Caroline Achaintre mit ihrer Arbeit "Bat-8" aus handgetufteter Wolle.
Caroline Achaintre mit ihrer Arbeit „Bat-8“ aus handgetufteter Wolle.

Besonders
beeindruckend ist ein großer Wandteppich in der Form eines
stilisierten Adlers oder „Batman“, wie der Titel Bat-8, (2018)
andeuten könnte? Der Assoziation sind keine Grenzen gesetzt. Die
Arbeit zeugt aber auf alle Fälle mit ihren klaren erdigen Farben von
einer Natur- und Weltverbundenheit.

Die Ambivalenz zeigt
sich auch in der teilweise unbehaglichen Ästhetik der Arbeiten und
der Sinnlichkeit des benutzten Materials (Wolle und Keramik). Sie
verführen dazu, darin einzutauchen und sie zu berühren. Es macht
Spaß, bei den Objekten geheimnisvolle Verbindungen zu entschlüsseln
und immer wieder neues zu entdecken.

Die Eröffnung der
Ausstellung findet am Donnerstag, den 21.09.2018 im Dortmunder
Kunstverein um 19:00 Uhr statt.

Begrüßung: Marion
Edelhoff (Vorsitzende)

Einführung: Oriane
Durand (Künstlerische Leiterin)

Infos zu weiteren
Terminen wie der Mitmachaktion für Kinder und Erwachsene
(Maskerade), öffentliche Führungen, Workshop (Kulturrucksack) oder
die Vortragsreihe (Topos der Fläche)

erhalten Sie unter
0231/ 57 87 36 oder unter info@dortmunder-kunstverein.de
.




Humorvolle Verbeugung vor dem italienischen Giallo-Genre

Während Kay Voges
uns am Vortag in die Parallelwelt entführte, schmiss Jörg
Buttgereit die Zeitmaschine an und schickte die Besucher ins Italien
der 70er Jahre: Im Studio des Dortmunder Schauspiels hatte am
16.09.2018 das neue Stück „Im Studio hört dich niemand schreien“
von Jörg Buttgereit und Anne-Katthrin Schulz (frei nach Argento und
Strickland) Premiere.

Es war nicht nur
eine respektvoll-humorvolle Verbeugung vor dem italienischen
Giallo-Slasherfilm der 70-iger Jahre (insbesondere auch Peter
Stricklands Giallo-Hommage „Berberian Sound Studio“,
Pychothriller 2012).Zugleich erfährt das Publikum etwas über das
„Making of“ dieser Filme und bekommt auch kleine Einblicke in das
Genre in den 1970-iger Jahren über eingebaute Textpassagen
beispielsweise aus „The Sinful Dwarf (Vidal Raski 1973) oder etwa
Argentos „Vier fliegen auf Grauen Samt“ (1971).

Bühnenbild und
Kostüme im Studio wurde in akribischer Arbeit von der gelernten
Architektin Susanne Priebs dem Interieur im Jugendstil und Art Déco
und der Mode des Italien um 1976 nachempfunden. Jedes Detail sollte
stimmen. Ob es das Telefon mit der Wählscheibe, ein altes Ton-
Aufnahmegerät, das Mobiliar oder die schwarzen Mäntel, Perücken
und Kleidung der Frauen, Koteletten und Schnauzbart des Sohnes und
vieles andere mehr.

Die ZuschauerInnen
und ZuhörerInnen tauchen quasi ein in das Jahr 1976 und dem
Tonstudio (Sound Studio) von Regisseur Dario Winstone( der Vorname
weist natürlich nicht zufällig auf Dario Argento hin) und seiner
Familie sowie Synchronsprecherin und Mitarbeiter im Hintergrund.

In diese spezielle
Welt hinein stößt Geräuschemacher Maximilian Schall, der das
frisch abgedrehte Filmmaterial von Winestone nachvertonen soll. Er
war bisher nur für die Vertonung von harmlosen Naturfilmen mit
Tieren verantwortlich und weiß nicht so recht, was ihn erwartet.

Verliert Maximilian Schall (Uwe Robeck) noch den Verstand? v.l.n.r. (Caroline Hanke, Christian Freund, Uwe Rohbeck, Ekkehard Freye, Alexandra Sinelnikova). Foto: © Birgit Hupfeld.
Verliert Maximilian Schall (Uwe Robeck) noch den Verstand? v.l.n.r. (Caroline Hanke, Christian Freund, Uwe Rohbeck, Ekkehard Freye, Alexandra Sinelnikova). Foto: © Birgit Hupfeld.

Uwe Rohbeck, schon
oft in Buttgereit-Stücken (zum Beispiel „Elefantenmensch“) zu
bewundern, schlüpft wieder einmal meisterhaft in die Rolle des
kleinen, verschüchtert wirkenden Geraüschemachers mit Schiebemütze,
der Briefe von seiner Mutter zugeschickt bekommt.

Man merkt ihm
deutlich an, wie unwohl er sich dabei fühlt, einen gewalttätigen
Horrorfilm nachzuvertonen. Er fühlt sich in dem Genre unwohl, gibt
aber sein Bestes.

Das Publikum sieht
nicht den Film, sondern hört nur die Szenen-Einspielungen mit den
Synchronsprecherinnen und später noch Sprecher. Der Horror spielt
sich im Kopf ab.

Die geben alles, um
das Geschehen mit lautem Schreien, Stöhnen und ihrer Sprache
akustisch glaubhaft darzustellen. Maximilian Schall macht mit
verschiedensten Requisiten, unter anderem Gemüse ( etwa Kohlkopf,
Wirsing, Wassermelone) in das er herzhaft mit einem großen Messer
hinein sticht, einem Handschuh aus Leder, Papiere und Folien zum
Reißen für jede Situation das passende Geräusch. Er steigert sich
nach und nach hinein.

Als „Running Gag“
läuft er immer vergeblich der Erstattung seiner Auslagen für den
Flug von Deutschland nach Italien. Eine kleine Spitze gegen das
Kunstverständnis (Kunst als ehrenvolle Aufgabe, die man eigentlich
nicht mit Geld vergüten muss).

Ekkehard Freye
spielt mit viel Spaß den von sich eingenommenen sexistischen
Macho-Regisseur Dario Winestone, der (wie eben Argento) einen
ästhetisch hohem Niveau und mit stilistischen Anspruch an seinen
spektakulären Inszenierungen voll Gewaltexzessen, qualvollen
Vergewaltigungen bis hin zum Mord.

Während Eva Leone (Marlena Keil) auch so ihre Schwierigkeiten hat, kennen sich die Tochter Asia (Alexandra Sinelnikova) und Dario Winestones zweite Frau Janet Lee Curtis (Caroline Hanke) mit den Giallo-Filmen gut aus. Caroline Hanke spielt die Janet mit schwarzer Langhaar-Perücke als selbstbewusst scheinende Domina, die hinter ihrem Mann steht. Marlena Keil als Eva Leone begehrt nach und nach gegen den sie sexuell ausnutzenden Winestone auf. Bei einen spektakulären Spagetti-Essen während einer Pause werden die verschiedenen Ansichten der einzelnen Familien-Mitglieder deutlich. Die Tochter Asia verachtet ihren sexistischen und Macho-Vater mit seinen Gewaltfantasie-Filmen. Sohn Rock Hamond träumt von zukunftsweisenden Filmen wie etwa Kubricks „2001 – Odysse im Weltraum“ mit dem klügsten Computer der Welt „Hal 9000“.

Selbstverständlich
streut Buttgereit auch einige Zitate und Anspielungen aus anderen
Filmen ein. So träumt Winestone von einem Film, in dem die
Verbrechen schon vor der Tat verhindert werden (Minority Report“).
Das Motiv von „Vier Fliegen auf grauem Samt“ , bei der das letzte
vom Opfer gesehene Bild den Mörder überführt und Janet spricht in
ihrer Rolle als Hexe die Wörter „Klaatu Verata Nektu“ richtig
aus, anders als Ash im zweiten Teil von „Tanz der Teufel“.

Am Ende verschwimmen
die grenzen zwischen der Schattenwelt des Film-Kunstwerks zwischen
Leben und Tod und der Realität.

Ein aufregender
Theaterabend mit dem Dreamteam Buttgereit und Rohbeck und eine
gelungene Hommage an das Filmgenre „Giallo“.

Bedeutend für die
atmosphärische Begleitung des Stückes war das ausgezeichnete Sound
Design von Frank Behnke und die Dramaturgie von Anne-Kathrin Schulz
und Michael Eickhoff.

Weiter
Aufführungstermine: 20.09.2018 um 20.00 Uhr, 06.10.2018 (20:00 Uhr),
und 28.10.2018 um 18:30 Uhr. (15,- Euro).

Weitere
Informationen und Karten unter www.theaterdo.de
oder Tel. 0231/ 50 27 222




Per Glasfaser von Dortmund nach Berlin – hinein in die Parallelwelt

Parallelwelten spielten in der Sciencefiction immer schon eine große Rolle. Jetzt erobert das Thema auch die Bühne des Theaters. Zusammen mit dem Berliner Ensemble kreierte das Schauspielhaus Dortmund eine doppelte Welturaufführung: Das Stück „Die Parallelwelt“ wurde gleichzeitig in Dortmund und Berlin aufgeführt. Es war nicht nur eine schauspielerische Meisterleistung beider Ensembles, sondern auch eine logistische Herkulesaufgabe. Denn solange es kein Wurmloch von Dortmund nach Berlin gibt, muss man mit Glasfaser vorlieb nehmen. Ein Premierenbericht vom 15. September 2018.

Die Menschheit
musste im Verlaufe seiner Geschichte einige Degradierungen hinnehmen:
Vom Zentrum des Universums, um das sich alles drehte, über die Krone
der Schöpfung, die Darwin zerpflückte bis hin zur kosmologischen
Erkenntnis, die Erde ist auch nur ein Planet von vielen in der
Milchstraße. Jetzt wird durch die Theorien der Quantenphysik auch
noch die Einzigartigkeit in Frage gestellt. Denn wenn es viele
Universen gibt, gibt es vielleicht auch mehrere Ichs gleichzeitig? In
dem Stück spielen die Heisenbergsche Unschärferelation,
Schrödingers Katze und die Einstein-Rosen-Brücke eine Rolle, doch
keine Angst. Die Autoren Alexander Kerlin, Eva Verena Müller und Kay
Voges haben keine Physik-Vorlesung geschrieben, sondern ein
philosophisches Stück mit traurigen und lustigen Elementen.

Erzählt wird die
Geschichte von Fred. In Berlin von der Geburt bis zum Tod und in
Dortmund vom Tod zur Geburt. Der Kreuzungspunkt ist die Hochzeit, in
der sich beide Paare und die Hochzeitsgesellschaft Dank eines „Lochs
im Universum“ quasi gegenüberstehen.

Freds Tod in
Dortmund wird sehr ergreifend und emotional von Uwe Schmieder und
Friederike Tiefenbacher dargestellt. Der Tod kommt in einem
nüchternen, unpersönlichen Krankenzimmer, nach dem Sterben wird
sofort das Bett gereinigt. Gedanken zum Pflegemangel in
Krankenhäusern und Altenheimen kommen einem in den Sinn. Will man so
sterben? Muss man so sterben?

Wenn sich die beiden Ensembles treffen, die Berliner sind über die Mattscheibe sichtbar, gibt es glücklicherweise auch erheiternde Szenen. In der Hochzeitsszene, als sich die beiden Bräute (Bettina Lieder in Dortmund und Annika Meier in Berlin) gegenseitig ankeifen: „Das ist MEINE Hochzeit! Meine Hochzeit! Vielleicht hörst du mal besser zu! Ich bin die Braut!“ Auch die Hochzeitgäste sind involviert, bis sie ihre Rollen verlassen und über die Schauspielerei diskutieren.

Die Parallelwelt: Rechts unten ist sind die dreidimensionalen Schauspieler zu sehen. (v.l.n.r.) Frank Genser,  Peter Moltzen, Annika Meier, Sina Martens, Bettina Lieder, Xenia Snagowski, Merle Wasmuth, Friederike Tiefenbacher, Andreas Beck, Jan Isaak Voges (Kamera), Tobias Hoeft (Kamera). (Foto: Birgit Hupfeld)
Die Parallelwelt in Dortmund und Berlin: Rechts unten ist sind die dreidimensionalen Schauspieler zu sehen. (v.l.n.r.) Frank Genser, Peter Moltzen, Annika Meier, Sina Martens, Bettina Lieder, Xenia Snagowski, Merle Wasmuth, Friederike Tiefenbacher, Andreas Beck, Jan Isaak Voges (Kamera), Tobias Hoeft (Kamera). (Foto: Birgit Hupfeld)

Für die Musik
zeichnete sich der musikalische Leiter des Schauspielhauses Tommy
Finke verantwortlich. Neben barocken Klängen wurde gegen Ende von
den Schauspielern auch „Enjoy the Silence“ von Depeche Mode
gesungen.

An den Konzept von
Multiversen fasziniert natürlich die Vorstellung, dass es unendliche
Möglichkeiten gibt. Samiel, eine Figur aus dem „Freischütz“ und
im hebräischen Ursprung eine Art gefallener Erzengel, erklärt der
Pflegerin/Hebamme was es mit Quantenobjekten auf sich hat: „Sie
sind vielleicht Wellen, oder vielleicht gerade Teilchen, vielleicht
gerade lebendig oder vielleicht gerade auch nicht. In diesem Moment
sind sie am wahrscheinlichsten gerade ein Haufen Möglichkeiten, so
ziemlich alle, die es gibt gleichzeitig.“

Letztendlich ist
„Die Parallelwelt“ auch eine Hommage an das Theater, auch ein
Ort, in dem Parallelwelten entstehen. Hier kann die Vorstellung die
Wirklichkeit verändern und die Würstchen der Wahrheit, die für uns
gebraten werden, müssen wir nicht essen, zitiert Andreas Beck alias
Fred im Altenheim aus der „Rede an das unmögliche Theater“ von
Wolfram Lotz.

Am Ende sind wir
wieder bei der Geburt und Tod angekommen, nur diesmal wir in Dortmund
geboren und in Berlin gestorben. Uwe Schmieder als Baby Fred und
Josefin Platt als sterbender Fred sind durch eine Nabelschnur durch
Raum und Zeit miteinander verbunden.

Ein Abend voller
Eindrücke, die sich in die Netzhaut brannten, dargeboten von zwei
engagierten und gut aufgelegten Ensembles. Das Zusammenspiel zwischen
beiden Gruppen funktionierte hervorragend. Der Theaterabend zeigte,
was modernes zeitgenössisches Theater möglich machen kann.

Mehr Infos zu Karten
gibt es unter www.theaterdo.de




Pink Floyd – Eine multimediale Erlebnis-Reise im Dortmunder U

Die Kultband Pink Floyd um Roger Waters (gegründet 1965) blickt auf eine über fünfzigjährige kreative Musik-Geschichte zurück.Vielen älteren Dortmundern ist ihr legendärer Auftritt 1981 (The Wall Live) in unserer Stadt in bleibender Erinnerung. Eine große und die Musikgeschichte maßgeblich beeinflussende Band, deren Leader Roger Waters aber in letzter Zeit den letzten Jahren auch durch seine Unterstützung des BDS ( Boykott-Aufruf zu Israel Auftritten) negativ in die Schlagzeilen geriet.

Nun schätzt sich
das Dortmunder U und ihr Leiter Edwin Jacobs glücklich, vom
15.09.2018 bis zum 10.02.2019 auf der gesamten Ebene 6 die
multimediale Wander-Ausstellung „The Pink Floyd Exhibition: Their
Mortal remains)“ zeigen zu können. Die „sterblichen Überreste“
können sich wirklich sehen und hören lassen.

Die Ausstellung
wurde zuvor schon in London und in Rom gezeigt. Neben Nick Mason,
Drummer der Band und Co-Kurator der Ausstellung, war zudem Aubrey
Powell (Gestalter berühmter Pink Floyd Plattencover) bei der
Eröffnungs-Pressekonferenz der Multimedia-Ausstellung am 14.009.2018
im Kino des Dortmunder U anwesend.

Gleich im Eingangsbereich werden die Besucher vom berühmten fliegenden Schwein begrüßt.
Gleich im Eingangsbereich werden die Besucher vom berühmten fliegenden Schwein begrüßt.

Es ist keine
einfache Ausstellung, sondern eine multimediale chronologisch
aufgebaute Erlebnis-Reise über die Entwicklung einer kreativen
Musik- und Bandgeschichte.

Revolutionär waren
auch ihre gewaltigen Figuren-Entwicklungen wie etwa das fliegende
pinke Schwein“, das 3-D Prisma von „The Dark Side of The Moon“
oder als Höhepunkt „The Wall“.

Zur Ausstellung:

Das berühmte
pinkfarbene große fliegende Schwein hängt auch schon an bei der
Rolltreppe im Erdgeschoss einladend von der Decke.

Zu Beginn erhält
jede Besucherin und jeder Besucher einen Kopfhörer, mit dem man sich
individuell mit eine angeschlossenen „virtuellen Führung“ auf
die aufregende Reise durch ein Labyrinth von Gänge chronologisch
gegliedert durch die multimediale Ausstellung schleusen lassen kann.
Zu empfehlen ist, sich viel Zeit (mindestens zwei Stunden) für die
vielen ausgestellten Requisiten zu nehmen. Spezielle Instrumente,
Tour-Plakate, Plattencover, Texte, Video-Interviews und die vielen
anderen zu entdeckenden Überraschungen lassen den Besucher die Zeit
vergessen. Die Ausstellung zeigt in beeindruckender Weise die
musikalische Entwicklung von Pink Floyd von einer Band, die
Psychedelic Rock spielte, bis hin zu monumentalen Werken wie „The
Wall“. Auch dem Gründungsmitglied Syd Barrett ist eine extra
Fläche im „Anfangsraum“ gewidmet.

Die
Texterläuterungen sind für alle verständlich in deutscher und in
englischer Sprache gehalten, die Interviews sind als Zeitdokumente
natürlich authentisch in original englischer Sprache zu hören.

Wie in einen Sog
werden die BesucherInnen in die vielschichtige und wechselhafte
Musikgeschichte der Band hinein gezogen und kommen ihr so ein wenig
näher.

Nick Masons Favorit
in der Ausstellung ist ein Mischpult, an dem das Publikum interaktiv
verschiedene Versionen von „Money“ abmischen kann.

Am Ende befindet
sich ein sogenannter Performance-Raum. Hier taucht man mit
Disco-Atmosphäre in den Konzert-Auftritt der Kultband am 02.07.2005
vor dem Brandenburger Tor ein.

Eine beeindruckende
Multimedia-Ausstellung für alte und eventuell auch neue junge Pink
Floyd-Fans, die jedoch Konfliktpunkte innerhalb der Band eher
ausspart.

Wichtig, gerade in
einer Zeit, in der immer wieder neue Mauern nicht nur in vielen
Köpfen entstehen, sondern real Planungen etwa von Präsidenten
entstehen.

Der Eintrittspreis für dieses aufwendige, den Gegebenheiten auf der 6. Etage angepassten Event, beträgt Normalpreis: 29,76€, Schüler/Studierende bis 27 J.: 23,16€
Schwerbehinderte (mit Ausweis): 23,16€
Begleitperson „B“: 23,16€

Wie man an Karten kommt, erfahren Sie hier: http://www.dortmunder-u.de/veranstaltung/pink-floyd-exhibition




Cartoon-Ausstellung im im Kulturort Depot

Im Rahmen der Reihe „Depot stellt vor“ sind vom Freitag, den 14.09.2018 bis Sonntag, den 23.09.2018 in der Galerie Dieter Fischer (Kulturort Depot Dortmund) unter dem Titel „Kunst macht Rücken“ eingerahmte komische Grafiken, Cartoons, bemalte Bierdeckel (Sammelpappen), lustige Postkarten oder einfach alberne Malereien von dem bekannten deutschen Cartoonisten und Illustrator Ari Plikat (geb 1958 in Lüdenscheid) zu sehen. Seit neuestem ist er ein Mieter im Depot und folgt somit seiner Lebensgefährtin Lotte Wagner.

Der Titel ist ein Hinweis darauf, dass Kunst durchaus Arbeit mit entsprechenden Folgen für den Körper bedeutet. Plikat ist nicht nur ein politischer Cartoonist, der gesellschaftspolitisch relevante Probleme wie etwa rechtes Gedankengut oder soziale Ungerechtigkeit mit bunten Bildern auf den Punkt gebracht und humorvoll visualisiert hat. Er veröffentlicht u.a. in der Titanic, dem Eulenspiegel, Zitty, Pardon, taz, Stern und im Berliner Tagesspiegel.

Ari Plikat stellt in seiner neuen Heimat, dem Depot, in der Galerie Dieter Fischer aus.
Ari Plikat stellt in seiner neuen Heimat, dem Depot, in der Galerie Dieter Fischer aus.

Einer Palette von relevanten Themen des alltäglichen Lebens wie etwa Essen und Trinken, Fußball, die Kirche u.a. sowie unsere kleinen Schwächen und Unzulänglichkeiten nimmt er sich mit prägnanten Federstrichen und „Nutella-Farben“ (wie er sie selbst nennt) an.

Er benutzt besondere Pinsel, Füller und Filzstifte für seine Zeichnungen voll markanter Nasen und mit viel Ausdruckskraft.

Immer wieder spielen Tiere wie zum Beispiel Hunde , Vögel, Schweine oder besonders Katzen eine entscheidende Rolle. Eines der wenigen großformatigen Bilder zeigt eine Katze, deren Gesichtszüge doch sehr an den Dichter und Essayisten Gottfried Benn erinnern. Die Cartoons lassen aber viel Raum für eigene Assoziationen.

Sonst bevorzugt der Plikat jedoch eher das Kleinformat. Gerne nutzt er deshalb für seine bunten Cartoons Bierdeckel als Unterlage für versteckte oder offensichtliche Statements.

Als Grundlage für seine Arbeiten dient ihm zunächst oft ein Skizzenbuch als vorläufige Vorlage. Das „Sammelsurium“ dient ihm als Fundus.

Sowohl die Auftragsarbeiten als die freien, auch mal „banalen“ Cartoons, sind in der Ausstellung zu bewundern. Neben den gesellschaftspolitischen, satirischen Werken, wie zum Beispiel Rechtsradikalismus oder soziale Ungerechtigkeit geht es um Themen, die uns trauriger weise – jenseits von Tagesaktualität – über einen längeren Zeitraum immer wieder beschäftigen und erhalten bleiben.

Die Vernissage der Ausstellung ist am Freitag, den 14.09.2018 um 19:00 Uhr in der Galerie Dieter Fischer im Kulturort Depot

Am Mittwoch , dem 19.09.2018 findet unter dem Titel seiner Buches „Das ist mein Hip Hop“ zusätzlich eine besondere humorvolle Cartoonlesung mit Ari Plikat statt. Er liest in seiner eigenen Art zu an die Leinwand projizierten Zeichnung.




Dortmunder Les Art.Festival mit „Lesen Lauschen Lächeln“

Im Jahr 2018 geht das Dortmunder Literaturfestival LesArt schon in die 19. Runde und steht diesmal unter dem Motto „Lesen Lauschen Lächeln“. In unseren eher düsteren Zeiten der Verunsicherung sicher von Nöten. Als Vertreter der Organisatoren stellten Klauspeter Sachau und Hartmut Salem (Kultur u. Projekte e.V. Literaturhaus Dortmund) sowie Isabel Pfarre (Literaturreferentin, Kulturbüro der Stadt Dortmund) das vielfältige „Literatur und Kulturfutter“ am 12. Oktober und vom 2. bis 10. November 2018 den Pressevertretern vor.

Als LesArt.Satellit fungiert am 12.10.2018 (20:00 Uhr) in der Reinoldikirche der ehemalige Schauspieler des Dortmunder Theaterensembles der frühen 1990iger Jahre Joachim Meyerhoff und liest aus seinem neuesten Band „Die Zweisamkeit der Einzelgänger“. Es spielt in dieser Zeit und erzählt von der ersten großen Liebe und der schwierigen Beziehung zu drei Frauen.

Die „LesArt.Festival-Woche“ startet dann am 2.11.2018 (19:30 Uhr) im domicil mit bewegenden Geschichten aus „Traumzeit und andere Tage“ von und mit Heide Keller, bekannt als Chefhostesss Beatrice aus der Serie „Das Traumschiff“.

Am Samstag, dem 03. November um 14:00 Uhr präsentieren Zehra Cirak und Akos Doma im Studio B der hiesigen Stadt- und Landesbibliothek die Texte Schreibwerkstätten (Gertrud-Bäumler-Realschule, 8. – 11.10.2018) und der Droste-Hülshoff-Realschule (29.- 2.11.2018, Akos Doma). Wir dürfen gespannt sein, was die Schülerinnen und Schüler der 7. und 8. Klassen präsentieren werden.

Am Abend des 3. November (19:30) wird Matthias Bongard als Moderator Navid Kermani mit „Entlang der Gräben“ im Theater Fletch Bizzel empfangen. Es ist eine Bericht des Autors über seine abenteuerliche Reise durch das östliche Europa bis nach Isfahan (Zentraliran).

Der November steht im zeichen des LesArt Festivals. v.l.n.r. Isabel Pfarre (Kulturbüro Dortmund), Klauspeter Sachau und Hartmut Salem (Literaturhaus Dortmund).
Der November steht im zeichen des LesArt Festivals. v.l.n.r. Isabel Pfarre (Kulturbüro Dortmund), Klauspeter Sachau und Hartmut Salem (Literaturhaus Dortmund).

Das Literaturhaus Dortmund bietet am Sonntag, den 4. November ab 15.00 Uhr die kinder.welten für die Kleinen ab drei Jahren. Ralf Thenior und Frantz Witttkamp lesen aus „Sieben Ziegen fliegen durch die Nacht“. Darin entführen 100 neue Kindergedichte von bekannten zeitgenössischen Lyrikern in die Klangwelt der Poesie. Die pädagogische Leitung übernehmen Michaela Poeke, Annemarie Sachau und Sylvia Steffan.

Am gleichen Ort und Tag empfängt dann Ralf Thenior als Moderator um 18:00 Uhr den Lyriker Frantz Wittkamp. Im Rahmen der „rotefadenlyrik Edition Haus Nottbeck“ sind unter dem Arbeitstitel „Findlinge“ von ihm entstanden. Virtuos gereimte, teils heitere oder traurige Gedichte.

Moderiert vom Ensemble-Mitglied des Flech-Bizzle findet in diesem Theater wieder das KindergartenBuchTheaterFestival vom 5. bis 9. November 2018, täglich 15:00 Uhr statt. Verschiedene Kindergartengruppen haben aus 15 Kinderbüchern ein Buch ausgewählt und ein Theaterstück daraus gemacht. Diese kleinen Stücke werden in 10 bis 15 minütigen Auftritten dem Publikum präsentiert.

Das beliebte LesArt.Stadion in den Umkleidekabinen bietet diesmal am 5. November 2018 (19:30 Uhr) in der Heimkabine Ben Redelings mit seinem neuen Werk „Fußball – die Liebe meines Lebens“ (persönliche Erlebnisse seit früher Kindheit) und in der Gästekabine Ilja Behnisch und Benjamin Kuhlhoff „Alles Amateure!“

Viel Humor bietet den Zuhörerinnen und Zuhörern das Trostbuch für Alterspubertierende „Es ist nur eine Phase“ von Maxim Leo & Jochen Gutsch am 6. November 2018 im Fletch Bizzel.

Spannend wir das Comeback der Titanic BoyGroup mit den ehemaligen Chefredakteuren Martin Sonneborn (MdEP), Thomas Gsella und Oliver Maria Schmitt am 7. November 2018 (19:30 Uhr) im domicil Dortmund. Sie bieten sicherlich wieder bissige und humorvolle Geschmacklosigkeiten auf höchsten Niveau.

Am 8. November 2018 geht es im ab 19:30 Uhr im literaturhaus.dortmund bei der Lesung von Kathrin Gerlof aus ihrem „Nenn mich November“ um Eigensin, Hoffnung und der der Halbwertzeit der Liebe.

Unbedingt vorher anmelden sollte man sich für die Les Art.Gala am 9. November 2018 (19:00 Uhr) im domicil Dortmund. Burghart Klaußner liest passend zu diesem „Schicksalstag“ aus seinem Romandebüt „Vor dem Anfang“. Es geht um dramatische Ereignisse der letzten Kriegstage (April 1945).

Am Abend der LesArt.Gala wird auch wieder der mit 800,- € dotierte LesArt.Preis der jungen Literatur verliehen. Der Einsendeschluss für die Texte von kreativen jungen Menschen unter 35 Jahren ist der 5. Oktober 2018. Eine sachkundige Jury aus sechs Personen trifft die schwere Auswahl und ermittelt die oder den glücklichen Gewinn des Preises.

Anmeldungen unter www.LesArt.Ruhr

Den Abschluss des Festivals bildet am Samstag, dem 10. November 2018 (18:00 Uhr) der Heldenabend „wir sind – helden von hier“ im Theater Fletch Bizzel. Das thema der Doppelveranstaltung ist „Heimweh – Fernweh“. Studentinnen des Fachbereichs Kulturwissenschaften der TU Dortmund gestalten diesen Abend mit Künstlern, Dichtern und Singer/Songwriter ihrer Wahl.

Tickets gibt es ab dem 8. September 2018, 10:00 Uhr auf www.LesArt.Ruhr und an allen Eventim-Vorverkaufsstellen. Die Preise bleiben mit 13,- €, ermäßigt 8,- € moderat.




Buntes und vielfältiges Programm im Dietrich-Keuning-Haus

Auch im kurzen 2. Halbjahr von August bis Dezember bietet im Dortmunder Dietrich-Keuning-Haus (DKH) wieder ein buntes, weltoffenes und vielfältiges Programm für Jung und Alt. „Das DKH soll ein Ort der Begegnung und kontroversen, aber friedlichen Auseinandersetzung der sein und die Vielfalt der Kulturwelten erlebbar macht“, so Levent Arslan (Leiter des DKH).

Wichtig ist dabei aber, dass vor allem auch den Kindern und Jugendlichen einen Rückzug und Ruhepol zu bieten. Dafür hat das DKH extra einen besonderen Ruheraum, wo die Möglichkeit besteht, nach den kreativen und sportlichen Aktionen ab zu schalten.

Stellten das abwechslungsreiche und vielfältige Programm des Dietrich-Keuning-Hauses vor: (v.l.n.r.) Leyla Brust ( Bereichleiterin Veranstaltungen und Stadtteilkultur), Levent Arslan (Leiter des DKH) und Ulrike Markowski (Bereichsleiterin Kinder- und Jugendkultur)
Stellten das abwechslungsreiche und vielfältige Programm des Dietrich-Keuning-Hauses vor: (v.l.n.r.) Leyla Brust ( Bereichleiterin Veranstaltungen und Stadtteilkultur), Levent Arslan (Leiter des DKH) und Ulrike Markowski (Bereichsleiterin Kinder- und Jugendkultur)

Ab dem 1. September starten ein reichhaltiges Angebote für Menschen aller Generationen , Religionen, Nationen und Kulturen in den Bereichen kreative Workshops, Musik, Tanz, Theater, Polit-Talk oder Kulturfestival. Kinder haben zum Beispiel Gelegenheit, mittwochs ab dem 5. September 16.00 bis 18:00 Uhr bei „Dance like Profi“ mit Rosemary und Kofe tanzen zu lernen oder bei „Heldinnen und Helden am Herd“ (Kochen mit Kids) etwas über gesunde Ernährung zu erfahren und viele andere interessante Angebote. Beliebt bei den Kindern und Jugendlichen ist das Parkour-Training im Skatepark (ab dem 04.09.2018 16:00 bis 18:00 Uhr). Für die Herbstferien gibt es natürlich ein gutes Programm-Angebot.

Bei der Ladies & Gentlemen Jam“ treten am 13. Oktober 2018 ab 17:00 Uhr im Jugendbereich verschiedene Tanzgruppen mit unterschiedlichen Stilrichtungen gegeneinander an. Am 17. und 18. Oktober findet eine große Kletteraktion am Kletterfels statt. Minderjährige unbedingt die Einwilligung der Eltern mitbringen! Interessant ist sicherlich für Jugendliche auch das „Save the Date: IHK-Azubi-Speed-Dating 2018“ am 14.11.2018 (10:00 bis 14:00 Uhr). Anmeldung & Information unter: www.dortmund.ihk24.de/azubi-speed-dating.

Ein Highlight für Jugendliche ist die „Winter Parkour Convention 2018 mit der Dortmunder Crew„Symphony of Movements“ am Samstag , den 01.12.2018 von 11.00 bis 18:00 Uhr. Anmeldungen bitte unter Kontakt: somdortmund@gmail.com

Kulturelles und gesellschaftspolitische Programm: Mit dem Polit-Talkformat „Talk im DKH“ positioniert sich das DKH zu gesellschaftspolitischen Themen. So sind beispielsweise 100 Jahre Menschenrechte ein wichtiger Anlass für Diskussionen. So gibt es am 04. Dezember eine große Veranstaltung zu dem Thema.

Im Rahmen des neuen Formates „KulturellLeben“ finden darüber hinaus zu unterschiedlichen Themen in Kooperation mit verschiedenen Partnern Fachtagungen, Lesungen, Podiumsdiskussionen, Musik- und Tanzveranstaltungen, Filmabende, Ausstellungen und Kabarett statt. Weltmusik und diverse multikulturelle Tanzgruppen zeugen von Vielfalt.

Eine Tribute-Show der Extraklasse findet mit „We Rock Queen“ am 28.09.2018 (Einlass 19:00 Uhr) statt. Bei diesem große Konzert-Event werden die bekanntesten Songs und Hymnen einer der größten Rockbands der Musikgeschichte live von der Original-Band aus dem Queen-Musical „WE WILL ROCK YOU“ gespielt.

Die Karten im Vorverkauf kosten 24,- € + VVK Gebühr/ Abendkasse 26,- €.

Veranstalter: MIRO LIVE UG, www.miro-live.de

E-Mail: m.schweiger@miro-eg.de

Das „One-World-Festival“ am 02.10.2018 führt zahlreiche Kulturen und Organisationen zusammen.

Zum Ende hin wird im Dezember auch noch ein Weihnacht-Musical „Weihnachten ist für alle da“ aufgeführt.

Das genaue umfangreiche Programm erhalten sie im Dietrich-keuning-Haus oder über die Internet-Adresse des Hauses.




Testphase für Gästewohnungen am Borsigplatz gestartet

Nun ist es soweit. In einer Erprobungsphase vom 31.08.2018 bis zum 28.10.2018 stellt das Wohnungsunternehmen Vivawest Wohnen GmbH zwei um die 63 qm große künstlerisch gestaltete Gästewohnungen in der Oesterholzstraße 48 und 52 zum Probewohnen für 2-4 Personen zur Verfügung. Ars tremonia berichtete im Vorfeld über das künstlerische Initialprojekt des Kreativ.Quartiers Echt Nordstadt „appARTment.ruhr“.

Künstler, Studenten und andere interessierte Menschen haben die Gelegenheit, das Viertel um den Borsigplatz mit seinen kulturellen oder kulinarischen Angeboten einmal jenseits von Vorurteilen über die „Nordstadt“ kennen zu lernen.

Im Wettbewerb für die Gestaltung der Modellwohnungen hatten sich zwei sehr unterschiedliche und starke Konzepte als Entwürfe durchgesetzt, die den Aufenthalt im Quartier zu einem außergewöhnlichen Erlebnis machen möchten. Die Presse hatte am 31.08.2018 die Gelegenheit, sich die beiden Wohnungen für den alternativen Besuch anzusehen.

Schlafen mit Stadtplan in der Wohnung gestaltet von Designerin Silvia Liebig.
Schlafen mit Stadtplan in der Wohnung gestaltet von Designerin Silvia Liebig.

Das Appartement in der Oesterholzstraße 48 wurde von der Bildhauerin Caro Fugazzi mit einem klaren und schlichten Design konzipiert. Alle Möbel wurden in Handarbeit aus Stahl (eine Reminiszenz an die Stahl-Historie Dortmunds). Die Form der Objekte erinnert an die Gestalt von Ameisen. Dies kann als Symbol für die harte Arbeit der „Malocher“ gesehen. Einerseits ist es künstlerisches Spiel mit Klischees über das Ruhrgebiet, gleichzeitig aber auch eine Art von Hochachtung und Wertschätzung. Im Rahmen einer Gästewohnung erhalten die die Skulpturen einen praktischen Gebrauchswert.

Dem eher für viele eher kühl und für viele wohl gewöhnungsbedürftigen Stahl-Mobiliars befindet sich im Schlafzimmerbereich ein großes und bequemes rundes Bett. Es lädt zum ausruhen und Abschalten ein.

Das helle und liebevoll gestaltete Appartement der Designerin Silvia Liebig mit dem Titel „you are here“ in der Oesterholzstraße 52 versetzt den Besucher dagegen in die Mitte eines Stadtplans. Eine wunderbare Einladung, das Quartier zu erkunden. Abreißzettel weisen den Weg zu aktuellen kulturellen und gastronomischen Angeboten. In einem „Heimatmuseum“ stellt Liebig Fundstücke aus der Umgebung aus. Sehenswerte Orte findet man auf einer Wandkarte, die durch die Gäste weiter ergänzt werden kann und soll.

Lassen sie sich sich auf ein besonderes Wohnabenteuer auf Probe in der Testphase ein. Ihre Meinung über die „Gästewohnung“ ist den beteiligten Organisatoren wichtig.

Informationen unter:

info@appAppArtment.ruhr

Genauere Eindrücke über die Gestaltung der Wohnungen erhalten Sie unter : www.appARTment.ruhr




Zum achten Mal „Hafenspaziergang“ in Dortmund

Seit 2011 findet der „Hafenspaziergang“ rund um das spannende Viertel im Norden von Dortmund statt. Koordiniert vom Quartiersmanagement Nordstadt und unterstützt von der Stadterneuerung, der Hafen AG und vielen anderen Organisationen und Gewerbetreibende ist es am Samstag, den 01.09.2018 ab 14:00 Uhr zwischen Hafenamt, Speicherstraße, Schützenstraße und Schmiedinghafenhaben wieder so weit.

107 Veranstaltungen an 54 Orten das Hafenquartier laden die Menschen unserer Stadt ein, etwas über die Hafengeschichte und neueste Entwicklungen im Quartier zu erfahren. Es ist ein Angebot für die Besucher/innen zum kostenlosen Erfahren, Erkunden, Genießen und Mitmachen.

Beim Hafenamt können sie zum Beispiel im Informations-Container etwas über die Entwicklung des Hafengebiets hören. Zum ersten Mal ist auch der Hafen Hamburg aktiv beteiligt und wird über die Hafen-Logistik aufklären.

Es gibt Musikalisches, Kulturelles, Kreatives, Informatives und Kulinarisches zu entdecken.

Um sich aus dem riesigen Angebot den passenden individuellen „Hafenspaziergang“ zusammen zu stellen, ist die neue „Event App Hafenspaziergang“ sehr hilfreich. Die WEB-App gibt es kostenfrei unter: www.hafenspaziergang.echt-nordstadt.de

Wie Didi Stahlschmidt (Quartiersmanagement Nordstadt) erklärte, hat sich die Strahlkraft und Bekanntheit des Hafenspaziergangs im Laufe der Jahre ständig vergrößert. Das gleiche gilt für die Anzahl der Unterstützer und Sponsoren.

Unterstützer, Organisatoren und Veranstalter des Hafenspaziergangs 2018 hoffen auf viele Besucher.
Unterstützer, Organisatoren und Veranstalter des Hafenspaziergangs 2018 hoffen auf viele Besucher.

Die Speicherstraße wird in der gesamten Länge (Anleger Santa Monika bis Schäferstraße) abgesperrt und zu einer Flanier-Meile umgewandelt. Auf dem nördlichen Teil wird es einen Street-Art- und Graffiti-Schwerpunkt geben. Gelegenheit für unterschiedliche Künstler, Häuser, Rolltore oder Stellwände farbenfroh zu gestalten. Auf der Livebühne bei Herrn Walter sorgen ab 18:00 Uhr Musik- und Tanzgruppen für gute Stimmung.

Auf mehreren Bühnen zwischen Schützenstraße und Schmiedinghafen gibt es ab 14:00 Uhr bis in den späten Abend hinein Live-Musik mit einem breiten Spektrum von Soul, Brit Pop, Indie und Punk. Open Air mit mehreren Bands sind im Blücherpark zu hören. Dort wird auch ein Familienprogramm mit Klettern, Schminken, Basteln und mehr angeboten. Spaß für die Kinder ist garantiert. Das THW baut wieder die beliebte Ponton-Brücke an der Drehbrückenstraße auf.

Neben den Gastronomen, wie etwa dem sissikingkong, dem Subrosa, dem Café Wikinger oder dem neuen Umschlagplatz (Speicherstraße) sind viele Gewerbetreibende mit kulturellen Angeboten und Programmen dabei. Die Agentur „Der Kraken“ zum Beispiel mit einem „Virtual Reality“-Angebot.

Als besonderen Programmpunkt bietet der zukünftige „Heimathafen“ in der Speicherstraße 15 spezielle Kurzfilmpräsentationen. Gezeigt werden dort der lange verschollenen Stadtmarketingfilm „Moderne Großstadt Dortmund“, der Bergbaufilm „Zappen-duster“ sowie ein Kurzfilm der Hafen AG zur Entwicklung des Hafenquartiers. Der Auftakt zur Theatersaison 2018/2019 wird im Theater im Depot mit einem neu gestalteten Foyer ab 16:00 Uhr ausgiebig gefeiert.

Ein Shuttle-Bus mit mehreren Haltepunkten der DSW21 erleichtert das erreichen der Veranstaltungsorte.

Die Flyer mit dem genauen Programm oder Plakate zum Hafenspaziergang gibt ab der nächsten Woche im Büro des Quartiersmanagements Nordstadt in der Mallinckrodtstraße 56 , 44145 Dortmund.




Isolde Parussel ist neue Leiterin des Hoesch-Museums

Die Nachfolgerin für den im Juli an das Westfälische Schulmuseum in Marten gewechselten Michael Dückershoff für die Leitung des Hoesch-Museum ist rasch gefunden worden. Trotz ihres relativ jungen Alters von 38 Jahren bringt Isolde Parussel schon einiges an Museums-Erfahrungen mit.

Geboren in Landshut, arbeitete die Historikerin als Museumspädagogin unter anderem am LVR-Industriemuseum in Oberhausen und im Ruhrlandmuseum Essen. Schon während ihres Studiums in Essen war „Schwerindustrie“ ein Thema für die angehende Historikerin gewesen.

Nach einem wissenschaftlichen Volontariat im Dortmunder Museum für Kunst und Kulturgeschichte arbeitete sie im MKK und konzipierte verschiedene Ausstellungen. Dabei war etwa „Die Münsterstraße. Dortmund buntes Pflaster“ (2015) oder „Essen außer Haus. Vom Henkelmann zum Drehspieß“ (2017). In den Jahren 2011 bis 2017 lag ihr Schwerpunkt dann auf der Neukonzeption und Betreuung des Kochbuchmuseums.

Nun übernimmt sie die wissenschaftliche Leitung im Hoesch-Museum. Als Mitglied des Arbeitskreises „Migration im Deutschen Museumsbund“ wird bei ihr das Feld „kulturelle Vielfalt“ verstärkt Raum in der Sonderausstellungsplanung einnehmen.

Wie schon mal verraten wurde, sind Projekte wie „Hoesch Maritim“ zum Hafenspaziergang (Hafenfest Nordstadt) oder „Schwerpunkt International“ (Oktober bis Januar) vorgesehen.

Die größte Herausforderung ist aber das „Stahl-Bungalow“-Projekt. Im Umfeld des Hoesch-Museum soll ein Bungalow aus Stahl erstellt werden.

Wie Wolfgang E. Weick vom Vorstand der „Freunde des Hoesch-Museum“ erklärte, existiert seit den 1960-iger Jahren so ein Haus in einem Vorort Dortmunds.

v.l.n.r.: Dr. Jens Stöcker (Direktor MKK), Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichleiterin der Städtischen Museen), Isolde Parussel (neue Leiterin des Hoesch Museums), Dr. Karl Lauschke und Wolfgang E. Weick vom Vorstand der "Freunde des Hoesch-Museums" Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki
v.l.n.r.: Dr. Jens Stöcker (Direktor MKK), Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichleiterin der Städtischen Museen), Isolde Parussel (neue Leiterin des Hoesch Museums), Dr. Karl Lauschke und Wolfgang E. Weick vom Vorstand der „Freunde des Hoesch-Museums“ Bild: Dortmund-Agentur / Roland Gorecki

Der Aufbau eines solchen „Stahl-Bungalows“ nah beim Hoesch-Museums böte neue Möglichkeiten als besonderer Ort für spezielle Sonderausstellungen.

Dieses ambitionierte Projekt ist reizvoll, aber nicht gerade billig. Es wird noch einiges an beharrlicher Arbeit sowie Überzeugungskraft notwendig sein, bis man die noch notwendigen Sponsoren endgültig für sich gewonnen hat.

Aus seiner langjährigen Erfahrung mit Isolde Parussel ist Wolfgang E. Weick überzeugt davon, dass sie genug Kompetenz im Umgang mit Menschen wie auch im Planen und Durchführen von Neukonzeptionen mitbringt.

Bauen kann die neue Leiterin auch auf den einmaligen Pool an Wissen und Engagement durch die achtzig ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Das Hoesch-Museum ist das einzige Museum, das ehrenamtlich geführt wird, wie Dr. Dr. Elke Möllmann (Geschäftsbereichsleiterin der Städtischen Museen) betonte. Es hat sich über die Jahre eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von ehemaligen „Hoeschianern“, dem MKK sowie der Stiftung Westfälisches Wirtschaftsarchiv und Sponsoren entwickelt. Träger des Museums ist der Verein „Freunde des Hoesch-Museums“. Die Ehrenamtlichen halten die Erinnerung an eineinhalb Jahrhunderte Stahlindustrie in Dortmund lebendig.

Da bleibt nur, der neuen Leiterin viel Glück für die neue Aufgabe zu wünschen.